Kosmische Hintergrundstrahlung

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Kosmische Hintergrundstrahlung
Clemens Adler |Hauptseminar: der Urknall und seine Teilchen
8. Dezember 2006
1
Einführung
Bedeutung für die Kosmologie
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Bestimmung der kosmologischen Konstanten
•
Aussagen über die Topologie des Universums
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Blick in die Kindheit des Universums
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Erklärung für die Strukturbildung im Universum
•
Zeitpunkt der Entstehung der ersten Sterne
Kosmologisches Standardmodell
•
Hot Big Bang
•
Adiabatische Expansion
•
Kosmologisches Prinzip: auf groÿen Skalen ist das Universum homogen und isotrop
Schwarzkörperstrahlung
•
Jeder warme Körper emittiert elektromagnetische Strahung
•
Strahlung steht mit den Wänden im thermodynamischen Gleichgewicht
•
Einziger Parameter ist die Temperatur
Iv =
•
1
(2hν)3
hν
2
c
e kb T − 1
Bei adiabatischer Ausdehnung des Universums bleibt die Form der Schwarzkörperstrahlung
erhalten
1
Abbildung 1: Spektrum eines schwarzen Körpers
2
Entstehung des CMB (Cosmic Microwave Background)
•
Frühes Universum: thermisches Gleichgewicht zwischen Strahlung und Materie durch ThomsonStreuung
•
Expansion => Temperatur nimmt ab
•
Bei ~ 3000K Bindung der freien Elektronen an Kerne
•
Keine Streupartner für Photonen (freie Weglänge der Photonen sehr groÿ) => freie Ausbreitung der Photonen
Horizontproblem
•
Die Ereignisse mit gröÿerem Abstand als der Kausalitätshorizont während der Entkopplung
◦
(ca 1 ) können sich nicht gegenseitig beeinusst haben
•
Hintergrundstrahlung trotzdem sehr isotrop auf groÿen Skalen
•
=> Inationsmodell: Sichtbares Universum stand im kausalen Kontakt, dann sehr schnelle
(exponentielle) Ausdehnung
2
3
Anisotropie des CMB
•
Anisotropie notwendig zur Bildung von Strukturen (Galaxien, Planeten, Menschen)
Mathematische Beschreibung der Anistropie
•
Entwicklung in Kugelächenentwicklung
T (Θ, φ) =
•
X
m
am
l Yl (Θ, φ)
Groÿe Werte von l beschreiben Korrelationen unter kleinen Winkelnl
≈
180◦
απ
Abbildung 2: Multipolentwicklung
•
l=0 Monopol; l=1 Dipol; l=2 Quadrupol ....
•
Powerspektrum: Leistungs Korrelation über der Multipolordnung l aufgetragen
Dipolanisometrie
•
Erde bewegt sich mit ca 400 km/s zum Mikrowellenhintergrund => Blauverschiebung in die
eine, Rotverschiebung in die andere Richtung
•
Resultierende Temperaturdierenz
v
T (Θ) ≈ (1 + cos(Θ))
c
•
Für
Θ = 0(Vorwärtsrichtung):∆T = 3, 353mK
3
Abbildung 3: Powerspektrum
Sachs-Wolfe-Eekt
•
Korrelation bei groÿen Winkeln (l klein)
•
Anisotropie: Kleine Verdichtungen => Gravitationspotenziale
•
Photon wird rotverschoben
•
Gravitationspotenziale nicht durch leuchtende (baryonische) Materie möglich, weil sie durch
die Strahlungswechselwirkung homogenisiert wird
Akustische Peaks im Spektrum
•
Gravitationspotenziale ziehen Massen an => Strahlungsdruck steigt => Massen werden
wieder aus dem Topf gedrückt => Oszillator
•
Nach der Rekombination Photonen bewegen sich frei => Einfrieren der Dichteuktuationen
in den CMB
•
Grundschwingungen und Oberschwingungen im Ereignishorizont
1. Akustische Peak
•
Grundschwingung: höchste Wellenlänge gegeben durch den Ereignishorizont
•
Maximale Ausdehnung dieser Welle:
Θ = 1◦ ,
stimmt mit den beobachteten Abstand überein
=> Der Raum ist nicht gekrümmt k=0
•
Dichteschwankungen zur Zeit der Rekombination gerade maximal, dadurch groÿer Peak
4
2. Akustische Peak
•
Fluktuationen mit der halben Wellenlänge können einmal komprimieren und einmal expandieren
•
Zur Zeit der Rekombination im Zustand der Expansion => Expansion nur abhängig von der
sichtbaren (baryonischen) Materie => Peak kleiner weil weniger sichtbare Materie als dunkle
Materie
Abbildung 4: 2. Peak; Rekombination be Expansion
4
Polarisation
Thomson Streuung:
•
Lange vor der Entkopplung: Polarisation durch viele Stöÿe verloren
•
Kurz vor der Entkopplung: Streung
•
Nach der Entkopplung: Keine Streuung, mittlere freie Weglänge zu groÿ
•
Nach Reionisation: Streuung durch Sternentstehung
Polarisation kurz nach dem akust. Peak (l=300) und auf groÿen Abständen (l>10), Hinweis auf
Entstehung der ersten Sterne
5
Messung der CMB
Erste Messungen
•
Erste Entdeckung: A. McKellar 1941 Absorptionslinien in optischen Spektren von Sternen
•
E. Le Roux 1956; falsche Einschätzung der Genauigkeit seiner Antenne
5
•
Dicke und Peebles postulierten mit abgewandelten Urknallmodell Hintergrundstrahlung =>
beauftragten von Roll und Wilkinson eine Apparatur zur Messung zu bauen. Pensias und
Wilson kamen ihnen zuvor
•
1965 Penzias und Wilson, Bell Laboratories, Messung der Störstrahlung von der Milchstrasse,
die die Kommunikation mit Satelliten stören könnte
•
Rauschen, trotz Änderung der Ausrichtung, Reinigen der Antenne, Herunterkühlen der Elektronik nicht verschwand => Kosmische Hintergrundstrahlung Nobelpreis
Cobe
•
erste präzise Messung
•
Messung der Anisotropie
•
Bestätigung des Schwarzkörperspektrums mit hoher Genauigkeit 2,728
±
0,004 K
Abbildung 5: Messung der Schwarzkörperstrahlung durch COBE
BOOMERanG
•
Messung von Anisotropien auf kleinen Winkelskalen (genauer als COBE)
WMAP
◦
•
Deutlich bessere Auösung 0,2 , l≈900
•
Messung von 5 verschiedenen Frequenzbändern von 23 - 94, um galaktischen Untergrund
herauszultern
Schwierigkeiten bei der Messung
•
Schwierigkeiten: Thermisches Rauschen der Messgeräte
•
Auösung begrenzt durch Durchmesser der Antenne
6
Abbildung 6: WMAP-Satellit
•
Messung über lange Zeitdauer um das Rauschen rausltern zu können
•
Bei erdgebundenen Messungen: starke Abschwächung durch Atmosphäre, Überlagerung durch
deren Wärmestrahlung
•
6
Störung durch die Milchstraÿe, galaktischen Staub
Zusammenfassung
•
CMB zeigt: akustische stehende Wellen => Universum am Anfang heiÿ
•
Entkopplung bei z=1100, T=3000K Universum ist ach
•
CMB polarisiert => frühe Sternentwicklung
7
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