.. Blumenthal Jahre OV Holzdorf Lieber Uwe, lieber Sönke, liebe Genossinnen und Genossen, sehr verehrte Damen und Herren, Politik ist die Kunst, die Gegenwart zu gestalten und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dieser Herausforderung widmet sich der SPD-Ortsverein Holzdorf seit nunmehr Jahren, und er hat sich dieser Aufgabe mit genauso viel Engagement wie Erfolg gestellt. Zu diesem langen effektiven Wirken möchte ich vielmals gratulieren. Gleichzeitig möchte ich mich für die gute Zusammenarbeit mit den anderen Parteien bedanken, die auch ich als ehemalige Bürgermeisterin in Sitzungen und Verhandlungen so oft erleben durfte. Unsere Partei hat die Geschichte unseres Ortes nachhaltig geprägt. Sie war immer im Gemeinderat vertreten und hat erfolgreiche Bürgermeister gestellt, ich erinnere mich gern an die Zeit mit Peter Petersen, er hat sich mit fester aber auch freundlicher Hand durchgesetzt. Ihm haben Uwe und ich es übrigens zu verdanken, dass wir hier hergezogen sind. So konnten Fraktion und Partei viel dazu beitragen, dass Holzdorf für seine Bürgerinnen und Bürger attraktiv ist und bleibt und sich im Wettbewerb mit anderen Gemeinden gut positioniert hat. Projekte, die von der SPD initiiert und durchgefochten wurden, haben den Wohnwert von Holzdorf erhöht. Ohne solch zielbewusstes und konsequentes Handeln kommt heutzutage keine Gemeinde mehr weiter. Unsere Partei hat sich bei Freunden und Gegnern Ansehen erworben. Das verdanken wir Politikerpersönlichkeiten die durch Wort wie Tat überzeugend wirkten. Zum Ansehen unseres Ortsverbands haben aber auch die vielen Mitglieder an der Basis beigetragen, die sich für ihre Partei stark machen. Die bei Wind und Wetter am Infostand stehen und geduldig auch auf unbequeme Fragen eine Antwort finden, die das Sommerfest organisieren oder die allfälligen Rundschreiben eintüten. Sie machen die Kärrnerarbeit ohne die keine Partei existieren könnte. Sie halten die Verbindung zu den Menschen vor Ort. In diesem Zusammenhang möchte ich meine Anerkennung und meinen Respekt „Kurt Daniel“ aussprechen, der nie aufgibt, der unermüdlich weiterkämpft und nie Rücksicht auf seine Gesundheit oder gar sein Alter nimmt. „Gut dass es dich gibt, lieber Kurt“. So gesehen, steht unser Ortsverein heute gut da. Das macht es allerdings nicht überflüssig, sich um die Zukunft Gedanken zu machen. Zumal wir in einer Zeit Politik betreiben, in der viel von Politikverdrossenheit oder, wie manche meinen, von Politikerverdrossenheit die Rede ist. So wenig es uns gefällt, so ernst müssen wir es nehmen. Die Bürgerinnen und Bürger, für die wir doch eigentlich Politik machen, wenden sich sonst ab. Die Bindungen zwischen Wählerinnen und Wählern und einer Partei werden immer lockerer, die Zahl der Protestwähler steigt und die Wahlbeteiligung sinkt manchmal erschreckend tief. Woran liegt das? Viele Faktoren spielen wohl eine Rolle. Wie Politik funktioniert, ist für Außenstehende oftmals nicht leicht zu durchschauen. Politische Entscheidungen sind immer weiter oben angesiedelt, nicht nur bei der Bundesregierung, sondern immer öfter auch bei der EU und ihren vielen Gremien. Wer da was warum entscheidet, das wird immer weniger greifbar. Auch leben wir in einer Welt, in der viele Sachverhalte und Probleme, mit denen wir es zu tun haben, immer komplizierter und komplexer werden und es infolgedessen die oft gewünschten einfachen Antworten kaum mehr gibt. Und natürlich machen Politiker, die in Skandale verwickelt werden oder die offenbar nur an Macht beziehungsweise einem guten Einkommen interessiert sind, keine gute Figur. Sie bringen all die vielen tausend anderen in Misskredit, die nach wie vor ehrlich und engagiert ihre Arbeit tun und auf eine Verbesserung unser aller Lebensbedingungen hinwirken. Hier gegenzusteuern, liebe Genossinnen und Genossen, ist deshalb die Aufgabe aller, die politische Verantwortung übernommen haben. Es ist die Aufgabe aller Parteien. Denn ihnen kommt in unserer Demokratie, die als Parteiendemokratie funktioniert, eine Mittlerrolle zu. 2 Kommunalpolitiker/innen haben hier eigentlich gute Karten. Denn was Politik ist und leisten kann, ist gerade in den Kommunen deutlich erkennbar. Kommunalpolitik ist nicht bloß Politik im kleinen Rahmen, sie hat für die Menschen vor Ort ein großes Gewicht. Das, was der Gemeinderat beschließt, ist unmittelbar sicht- und spürbar; es betrifft die Bürgerinnen und Bürger ganz direkt. Diese wiederum haben eine Reihe von Möglichkeiten, sich an den Entscheidungsfindungen zu beteiligen. Das stärkt einerseits die Verbundenheit mit dem eigenen Ort und bringt andererseits Politik aus dem Ruch der Abgehobenheit. Die Demokratie braucht den Austausch von Ideen und die Auseinandersetzung um neue Konzepte. Hitzige Debatten gehören deshalb genauso zum politischen Alltag wie das Bemühen um Konsens. Die Vertreterinnen und Vertreter der SPD haben stets für ihre Programme geworben und gefochten, aber sie haben sich auch immer an der Suche nach tragfähigen Kompromissen beteiligt. Sie haben gesehen, was Not tut, und Gespür für das politisch Machbare bewiesen. Deshalb konnten sie hier in Holzdorf viel bewegen. Und das haben die hiesigen Wählerinnen und Wähler oft honoriert. Wenn wir heute zurückblicken auf die -jährige Geschichte unseres Ortsvereins, dann dürfen Sie / wir eine ganze Reihe von Erfolgen für uns verbuchen. Sicher war es manchmal mühsam, das gewünschte Resultat zu erzielen, aber alle Mitglieder waren – und sind – doch von der Überzeugung getragen, dass sich der Einsatz lohnt. Wir haben den Spaß am politischen Alltagsgeschäft behalten beziehungsweise daran, etwas für die Lebensqualität in Holzdorf zu tun. Gern erinnere ich mich, als Michael Halfe die Straßenlampen mit Solarzellen versehen wollte um Stromkosten für die Gemeinde zu sparen. Am Anfang schüttelten viele mit dem Kopf und dachten vermutlich „so ein Unsinn“, doch Michael setzte sich durch und dann haben wir sie modellhaft eingeführt und heute, heute werden alle Lampen wie ganz selbstverständlich mit Solarzellen versehen. Viel Zeit, um uns auf unseren Lorbeeren auszuruhen, bleibt allerdings nicht. Denn die Gegenwart stellt uns vor ganz neue Herausforderungen. Die Finanzen der Kommunen, die Globalisierung, der Alterungsprozess unserer Gesellschaft sind da nur einige Stichworte. Wir alle sind aufgerufen, hier neue Konzepte zu entwickeln, um Gegenwart und Zukunft zu gestalten. Denn nur wer sich einmischt, verändert etwas, deshalb brauchen wir jede helfende Hand und jeden politischen Kopf. Ich wünsche uns, dass wir viele gute Antworten finden und weiterhin so viel für unsere Kommune und unser Land auf den Weg bringen können wie bisher. Das wird allerdings nur gehen, wenn mehr Bürger/innen in unserer Gemeinde Verantwortung übernehmen, denn wenn ich an die Aufstellung der Listen für die nächste Kommunalwahl denke, wird mir doch Angst und Bang. Auch unsere Partei leidet unter der demographischen Entwicklung, hat wie alle anderen Parteien, Probleme was die Bereitschaft des Mitwirkens betrifft. Ich bin fest davon überzeugt: Die Demokratie hat ihre Wurzeln in der Kommune, wenn sie dort gekappt werden, dann kann sie absterben, das gilt es zu verhindern und deshalb lasst uns die Ärmel hochkrempeln und weiter für unsere Arbeit werben und versuchen Menschen zu begeistern. Ich werde, wie die vergangenen Jahre auch, meinen Beitrag dazu leisten. Meinem Ortsverein Holzdorf wünsche ich alles erdenklich Gute und noch viele Jubiläumsfeste. Herzlichen Dank