1. Eigenschaften von Enzymen 2. Aktivationsenergie 3. Katalytische

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Enzyme
1. Eigenschaften von Enzymen
2. Aktivationsenergie
3. Katalytische Mechanismen
4. Lysozym
5. Serin Proteasen
6. Reaktionskinetik
7. Enzym Inhibition
8. Kontrolle der Enzymaktivität
Enzyme agieren
schnell und präzise
Einführung
1.  Enzyme katalisieren eine grosse Bandbreite von
chemischen Reaktionen, welche in der Zelle ablaufen
2.  Enzymologie, Studium der Enzyme
(eingeführt 1878; Greek: en, in; zyme, Hefe),
Fermentation: Glucose -> Ethanol
12 enzym-katalysierte Schritte
3.  James Summer, 1926, Kristallierung der Urease
aus Jackbohne; gezeigt, dass es sich um ein Protein
handelt
4.  Es gibt auch andere Katalysten, zB. Ribozyme
(Peptidbinung; “RNA-world”), nur aus 4 Basen
5.  Proteine sind vielfältiger, 20 funktionelle Bausteine
Einführung (2)
Enzyme beschleunigen die Rate von
chemischen Reaktionen in dem sie die
freie Energiebarriere, welche
Reaktanden und Produkte trennt,
erniedrigen
1) Generelle Eigenschaften von
Enzymen
Lernziele:
1) Verstehen, dass sich Enzyme von normalen
chemischen Katalysatoren unterscheiden in der
Reaktions-Rate, -Bedingungen, -Spezifität und
-Kontrolle
2) Verstehen der molekularen Grundlage der Stereound Geometrischen-Spezifität von Enzymen
3) Verstehen der Funktion und Arten von
enzymatischen Kofaktoren
Eigenschaften von Enzymen
Enzyme unterscheiden sich von chemischen
Katalysatoren:
-  Höhere Reaktionsraten, 106-1012 Reaktionen/sec
-  Mildere Reaktionsbedingungen (Temp, pH, …)
-  Höhere Reaktionsspezifität (keine Seitenprodukte)
-  Können reguliert werden
Definition Katalysators: beschleunigt die chemische
Reaktion ohne dabei selber verbraucht zu werden
Klassifizierung von Enzymen
-  Namensgebung: -ase, Urease, Alkohol
Dehydrogenase, aber keine festen Regeln
-  Systematisch: 6 Klassen, je nach Art der
chemischen Reaktion, die katalysiert wird
(http://expasy.org/enzyme/)
Enzyme binden Substrate spezifische
-  Enzyme binden Ihr Substrat durch
nicht-kovalente Kräfte: van der
Waals-, elektrostatische-,
hydrophobe-Interaktionen,
Wasserstoffbrücken
-  Geometrische Komplementarität
-  Elektrostatische Komplementarität
-  “Induced fit” bei Substratbindung
- “Schloss-Schlüssel” Modell (Emil
Fischer)
Enzyme sind stereospezifisch
-  Enzyme sind sehr spezifisch sowohl bei der Bindung von
chiralen Substraten als auch bei der Katalyse von stereospezifischen Reaktionen
- Enzyme sind selbst chiral, L-Aminosäuren
-> Aktives Zentrum = Aktive Stelle/Site ist asymmetrisch /
stereo selektiv
Die Stereospezifität
der Substratbindung
Einige Enzyme benötigen Kofaktoren
-  Kofaktoren sind kleinmolekulare Verbindungen, welche
als “chemische Zähne” agieren können um Reaktionen zu
übernehmen, welche von Seitenketten der Aminosäuren
nicht erbracht werden können
-  Müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, zB. alle
Vitamine
-  Metallionen: Cu2+, Fe3+, Zn2+
toxisch: Cd2+ und Hg2+ können Zn2+ ersetzen und das
Enzym inaktivieren
-  Organische Moleküle, Koenzyme, können temporär als
Kosubstrat mit dem Enzym assoziieren, zB. NicotinamidAdenin-Dinucleotide (NAD+) (B3)
Klassen von enzymatischen
Kofaktoren
zB. Cu2+, Fe3+, Zn2+
zB.
NAD+
zB. Häm,
Biotin (B7)
Struktur und Reaktion von
(Vit B3)
+
NAD NAD+ ist ein obligater Kofaktor der
Alkohol Dehydrogenase (ADH) Reaktion
NADH dissoziiert nach der Reaktion vom Enzym und
muss in einer unabhängigen Reaktion re-oxidiert
werden. Erst dann ist der Reaktionszyklus
abgeschlossen
Prosthetische Gruppen
Sind permanent mit dem Enzym assoziiert (≠
Kosubstrate), zB. Häm Gruppe in Hämo- oder
Myoglobin
Holoenzyme =
Enzym + Kofaktor Komplex,
aktiv
Apoenzyme =
Enzym ohne Kofaktor,
inaktiv
2) Aktivierungsenergie und die
Reaktionskoordinate
Lernziele:
1)  Verstehen, dass das Enzym die freie Energie
entlang des Reaktionsweges ändert, nicht jedoch
die Energiebilanz der Gesamtreaktion
Der Übergangszustand
Theorie des Übergangszustandes: ~1930s
HA-HB + HC -> HA + HB-HC
Übergangszustand: HA--HB--HC
Übergangszustand = Zustand der höchsten freien
Energie = unstabilster Zwischenzustand
Die Reaktanden nähern sich entlang eines Weges tiefster
freier Energie = Reaktionskoordinate
Diagramm des Übergangszustandes / Reaktionskoordinate:
Blot der freien Energie versus der Reaktionskoordinate
Diagramm des Übergangszustandes
(Symmetrisch)
Übergangszustand
Substrat
Produkt
Diagramm des Übergangszustandes
(Asymmetrisch, exotherm)
Freie Energie
der Aktivierung
Freie Energie
der Reaktion
Aktivierungsenergie und die
Reaktionskoordinate
Je grösser die Energie, welche benötigt wird um
den Übergangszustand zu erreichen, desto
langsamer, unwahrscheinlicher die Reaktion
Wenn die freie Energie der Reaktion negativ ist,
∆G < 0, so ist die Reaktion spontan und setzt
Energie frei (exotherm).
Die Geschwindgkeit/Wahrscheinlichkeit der
Reaktion hängt aber weiterhin von der Grösse der
Aktivierungenergie ab
Diagramm der Übergangszustände
einer zwei-Schritt Reaktion
Schrittlimitierend
Geschwindigkeitsbestimmend
Erster Schritt ist limitierend
Zweiter Schritt ist limitierend
“Flaschenhals”
Katalysatoren reduzieren die freie
Energie der Aktivierung, ∆G‡
Der Katalyst ermöglicht einen Reaktionsweg, dessen freie
Energie des Übergangszustandes gegenüber der nicht
katalysierten Reaktion reduziert ist
Katalysatoren reduzieren die freie
Energie der Aktivierung, ∆G‡
Die Reaktionsrate ist proportional zu e-∆G‡/RT
∆∆G‡ von 5.7 kJ/mol (1/2 Wasserstoffbrücke)
erhöht die Reaktionsrate 10-fach
∆∆G‡ von 34 kJ/mol (Bruchteil einer kovalenten
Bindung) erhöht die Reaktionsrate 106-fach
Beachte: der Katalysator beschleunigt sowohl die
Vorwärts- als auch die Rückreaktion,
Nur das ∆GReaktion bestimmt, ob die Reaktion vorwärts
oder rückwärts abläuft
3) Katalytische Mechanismen
Lernziele:
1)  Verständnis der chemischen Grundlage von SäureBase Katalyse, kovalenter Katalyse und
Metallionen Katalyse
2)  Verstehen, wie Enzyme Reaktionen beschleunigen
durch Proximitäts- und Orientierungseffekte
sowie durch Bindung des Übergangszustandes
Katalytische Mechanismen
Wir lernen enzymatische Reaktionsmechanismen zu verstehen,
indem wir die entsprechenden nicht-enzymatischen Reaktionen von
Modellverbindungen anschauen.
Gebogene Pfeile repräsentieren Elektronenpaare
Die chemischen Regeln müssen dabei allzeit respektiert werden, dh.
nie 5 Substituenten auf einem C, oder 2 auf H etc.
Typen von katalytischen Mechanismen
a)  Säure-Base Katalyse
b)  Kovalente Katalyse
c)  Metallionen Katalyse
d)  Proximitäts- und Orientierungs Effekte
e)  Präferenzielles Binden des Übergangszustandes
In Enzymen werden oft mehrere dieser
Mechanismen zur tatsächlichen Katalyse kombiniert
3A) Säure-Base Katalyse geschieht
mittels Protonentransfer
Generelle Säurekatalyse: Protonentransfer von einer
Säure erniedrigt die freie Energie des Übergangszustandes einer Reaktion
Bsp. Keto-Enol Tautomerisierung (a), beschleunigt durch
Protonentransfer (b) oder Protonenabstraktion (c) (dh.
generelle Basenkatalyse)
Wenn sowohl Säuren wie auch Basen vorhanden wären,
würde diese Beispielreaktion noch weiter beschleunigt:
Koordinierte Säure-Base Katalyse
Base-catal.
Acid-catal.
Non-catalyzed
Koordinierte Säure-Basen Katalyse
In einem Enzym können Asp, Glu, His, Cys, Tyr,
Lys als Protonendonor oder Akzeptoren
agieren und damit Säure-Base Katalyse
durchführen
Die 3D-Struktur eines Enzymes erlaubt ihm
mehrere katalytische Gruppen strategisch um
das Substrat zu positionieren, um damit
koordinierte Säure-Base Reaktionen zu
katalysieren. Dies ist daher ein häufig
anzutreffender katalytischer Mechanismus
Der pH beeinflusst die Enzym-Aktivität
Die meisten Enzyme sind nur in
einem engen pH-Bereich aktiv ca.
5-9
Reaktionsrate zeigt
Normalverteilung in Abhängigkeit
des pH-Wertes, widerspiegelt
Ionisationsgrad von katalytisch
wichtigen Resten
Das pH-Optimum gibt
Informationen über katalytisch
wichtige Reste: wenn bei 4/5 ->
Glu, Asp; 6 -> His; 10 -> Lys
pK Wert dieser Reste im Protein variiert je nach chemischer
Mikroumgebung um +/- 2 Einheiten
RNase A ist ein Säure-Base Katalyst
Rinder Pankreas RNase A: Verdauungsenzym,
welches vom Pankreas in den Dünndarm sekretiert
wird
Ein 2’,3’ zyklisches Nukleotid wurde als
Reaktionsintermediat isoliert
Die pH-Abhängigkeit der Reaktion deutet auf 2
wichtige Histidine hin (Position 12 und 119),
welche als koordinierte Säure-Base Katalysten
agieren und eine 2-Schritt Reaktion
beuschleunigen
Der RNase A Mechanismus
2-Schritt Reaktion:
a) His 12 agiert als generelle Base, und löst damit den nukeophilen
Angriff des 2’ O auf P aus.
b) His 119 agiert als generelle Säure und protoniert die Abgangsgruppe
Danach kommt Wasser in das aktive Zentrum,
das 2’,3’-zyklische Intermediat wird hydrolisiert durch eine
Umkehrung des ersten Schrittes, wobei His 12 jetzt als
generelle Säure und His 119 als generelle Base agieren 3B) Kovalente Katalyse wird meist durch
einen nukleophilen Angriff ausgelöst
Kovalente Katalysten beschleunigen die
Reaktion, indem sie temporär eine
Bindung zwischen Katalyst und Substrat
eingehen
Normalerweise greift dabei eine nukleophile
Gruppe des Enzyms eine elektrophile
Gruppe des Substrates an
= nucleophile Katalyse
Bsp: Decarboxylation von Acetoacetat
Decarboxylation von Acetoacetat
Katalysiert durch primäre Amine, RNH2
Wichtige nukleophile und elektrophile
Gruppen
Gruppen in Enzymen
Substrate
Wichtige Aspekte der kovalenten
Katalyse
Je stabiler die gebildete kovalente Bindung
zwischen Enzym und Substrat, desto schwieriger
ist es, sie wieder aufzulösen (im letzten Schritt
der Reaktion)
Daher müssen gute kovalente Katalysten: (i) starke
Nucleophile sein und gleichzeitig (ii) eine gute
Abgangsgruppe bilden.
Die ist der Fall für Imidazol und Thiol-Gruppen in His and Cys.
Daneben können auch Asp, Ser, und einige Coenzyme
(Thiamin Pyrophosphate, Pyridoxal Phosphate) als
nukleophile in der kovalenten Katalyse wirken
3C) Metall Ionen als Katalysten
1/3 aller bekannten Enzyme brauchen Metallionen
für die Katalyse
Metalloenzyme enthalten stark gebundene
Metallionen: Fe2+, Fe3+, Cu2+, Mn2+, Co2+
Na+, K+, und Ca2+ spielen strukturelle Funktionen und
nehmen nicht an der Katalyse teil
Mg2+, Zn2+ können sowohl strukturelle als auch
katalytische Funktionen haben
Beteilligung von Metallionen an der
Katalyse
1. Metallionen können Substrate binden und sie
damit für die Reaktion optimal orientieren
2. Metallionen können Oxidations-Reduktion
Reaktionen durchführen, indem sie ihren
Oxidationsstatus ändern, zB Fe2+, Fe3+
3. Metallionen können elektrostatisch stabilisieren
und negative Ladungen abschirmen
Metallionen wirken oftmals wie ein Proton und können
Wasser polarisieren und damit Hydroxylionen (OH-)
produzieren
Die Funktion von Zn2+ der
Karbonischen Anhydrase
CO2 + H2O <-> HCO3- + H+
Zn2+ polarisiert Wasser, welches dann CO2 angreift
3D) Katalyse kann auf Proximitäts- und
Orientierungs-Effekten beruhen
Enzyme sind meist sehr viel grösser als ihre
Substrate
Durch eine orientierte Bindung und Immobilisierung
des Substrates können Enzyme Reaktionen auf 4
Arten beschleunigen:
1. Substrat wird in der Nähe der katalytischen Gruppen
gebunden
2. Substrat wird in der richtigen Orientierung gebunden (bis
zu 100-fache Beschleunigung)
3. Stabilisierung des Übergangszustandes durch
elektrostatische Interaktionen
4. Einfrieren von Translations- und Rotations-Bewegungen
des Substrates (up to 107-fold)
Inter- versus intramolekulare Reaktion
gelbe
Farbe
24-fach
schneller
durch räumliche Nähe
Beispiel für das sterische Einfrieren
315-fach schneller wenn R = CH3
gegenüber R = H
3E) Enzyme katalysieren Reaktionen durch
präferenzielles Binden des
Übergangszustandes
Ein Enzym kann den Übergangszustand einer Reaktion
stärker binden als das Substrat oder das Produkt
der Reaktion.
Diese Stabilisierung des Übergangszustandes,
zusammen mit der produktiven räumlichen
Orientierung der aktiven Gruppen, kann die hohe
Effizienz der enzymatischen Reaktionen erklären.
Bsp. wenn ein Enzym den Übergangszustand mit 34.2
kJ/mol (= 2 Wasserstoffbrücken) stabilisiert, wird
dadurch die Reaktion 106-fach beschleunigt.
Präferentielles Binden des
Übergangszustandes
nicht-katalysiert
katalysiert
Analoge des Übergangszustandes sind
effiziente Enzym-Inhibitoren
Bsp. Prolin Racemase
Inhibitoren
160-fach grössere Affinität
4) Lysozym
Lernziele:
1)  Verständnis der Substrat-Bindung an Lysozym
2)  Verstehen des katalytischen Mechanismus von
Lysozym
Lysozym
Lysozym ist ein Ezym, welches die bakterielle
Zellwand abbaut.
Lysozym ist weitverbreitet und wirkt bakterizid (zB.
Tränen-, Nasenflüssigkeit. Das Hühner-Eiweiss Enzym ist
das am besten charakterisierte (HEW), 14.3 kD,
einzelnes 129 AS Polypeptid, 4 Disulfidbrücken,
Katalyserate 108-fach
Hydrolisiert β(1->4) Glykosidische Bindung zwischen NAcetylmuraminsäure (NAM) und N-Acetylglukosamin
(NAG) in Peptidoglycanen der Zellwand
Hydrolysiert auch Chitin: β(1->4) NAG
Die Schnittstelle von Lysozym
β(1->4) • Die Röntgenstruktur von Lysozym als erstem Enyzm wurde
1965 gelöst
• Ellipsoidale Form mit prominentem Spalt über der gesamten
Oberfläche
• Bindet 6 Saccharid-Einheit, A-F, binden in dem Spalt,
• Spaltung zwischen D/E Einheit (4/5)
Die katalytische Stelle von Lysozym wurde
durch Modellbau identifiziert
Lysozym geht eine kovalente Bindung mit dem
Substrat ein
Transition state analog inhibition of
lysozyme
NAG lactone binds to the D subside with about 9.2 kJ/mol
greater affinity than does NAG
5) Serin-Proteasen
Lernziele:
1)  Verstehen, wie Serin-Proteasen die Peptidbindung
spalten und wie sie dabei den Übergangszustand
stabilisieren
2)  Verstehen, dass viele Proteasen als inaktive
Vorläufer synthetisiert werden (Zymogene, ProEnzyme)
Serin-Proteasen
•  Grosse Klasse von proteolytischen Enzymen
•  Sehr reaktives Ser in aktiver Stelle
( ≠ cut after Ser ! )
- Verdauungsenzyme
- Wichtige Enzyme in der Embryonalentwicklung
- Blutgerinnung
- Entzündung
- Viele weitere zelluläre Prozesse
•  Konzentration auf Chymotrypsin, Trypsin, Elastase
Alle drei sind Verdauungsenzyme, welche vom Pankreas
gebildet und in den Dünndarm sekretiert werden.
Trypsin, Chymotrypsin und Elastase
haben Substrat-Spezifizität
Alle drei Ser-Proteasen spalten
Peptide, aber mit unterschiedlicher SubstratSpezifität:
Chymotrypsin spaltet nach
grossen, hydrophoben AS
Trypsin nach positiv-geladenen
AS (Lys, Arg)
Elastase nach kleinen neutralen
AS
=> haben unterschiedliche Substrat-Bindetaschen Diisopropylphosphofluoridat
(DIPF) inaktiviert Ser-Proteasen
DIPF reagiert nur mit Ser 195
von Chymotrypsin, sehr toxisch.
Markiert aber keine anderen
Serine im Enzym
- Weshalb ?
5B) Die Röntgenstruktur enthält Information über
die Katalyse, Substratspezifität und Evolution
dieser Ser-Proteasen
•  Chymotrypsin, Trypsin, haben ca.
240 AS, 40% Sequenz-Identität
•  Alle haben ein reaktives Ser und
ein wichtiges His
•  Sehr ähnliche 3D Struktur,
Chymotrypsin gelöst 1967
•  Aktive Stelle: His 57, Ser 195,
Asp 102 bilden eine
katalytische Triade, sind unter
sich vernetzt mittels
Wasserstoffbrücken
Die AS in der aktiven Seite von Chymotrypsin
His 57, Ser 195, Asp 102 bilden eine katalytische
Triade, sind unter sich vernetzt mittels
Wasserstoffbrücken
5C) Der katalytische Mechanismus von
Serin-Proteasen
• Aufklärung des katalytischen Mechanismus
basierend auf der Struktur von Chymotrypsin
• Mechanimus gilt für alle Ser-Proteasen sowie für
viele andere hydrolytische Enzyme wie zB.
Lipasen, Hydrolasen (generell Esterasen)
• Da Enzyme sowohl die Vorwärts- wie die
Rückreaktion katalysieren, können sie auch zur
Synthese, dh. Verknüpfung von Esterbindungen
und nicht nur für deren Spaltung eingesetzt
werden
Formation of the tetrahedral intermediate
1. After chymotrypsin has bound substrate:
Ser 195 nucleophilic attack on peptide’s carbonyl group to
form tetrahedral intermediate, resembles transition state
of this covalent catalysis,
- Proton on Ser is absorbed by His 57 to form imidazolium ion
(general base catalysis), aided by Asp 102
2. Decomposition of the
tetrahedral intermediate
• Decomposition to the acylenzyme intermediate and
scission of the peptide bond
• Driven by donation of
proton from N3 of His 57
(general acid catalysis)
• Helped by polarizing effect
of Asp 102 on His 57
(electrostatic catalysis)
3. Amine leaving group is replaced by water
• The amine leaving group (the new N-terminus of the
cleaved peptide) is released from the enzyme and
replaced by water from the solvent
4. Hydrolysis of the acylenzyme intermediate
By the addition of water,
formation of a second
tetrahedral intermediate
5. Reversal of step 1
Yields the carboxylate product, that is the new Cterminus of the peptide, and regenerates the
active enzyme
Der tetrahedrale Übergangszustand wird vom
Enzym durch die Bereitstellung eines Oxyanion
Loches vorweggenommen und stabilisiert
mit Substratbindung
tetrahedraler Üz
Diese präferentielle Stabilisierung des tetrahedralen Üz ist
verantwortlich für die katalytische Effizienz
5D) Proteasen werden als inaktive Vorläufer,
den Zymogenen, synthetisiert
•  Proteolytische Enzyme werden oft in Form von
inaktiven Vorläufern, den Proenzymen bzw
Zymogenen, synthetisiert (haben N-termiale
Extensionen).
•  Akute Pankreatitis ist durch die prämature
Aktivierung von Verdauungsenzymen
charakterisiert.
•  Enteropeptidase konvertiert Trypsinogen zu
Trypsin, ebenfalls eine Ser-Protease, welche aber
hormonell kontrolliert wird.
Die Aktivierung von Trypsinogen zu
Trypsin
Die Blut Koagulationskaskade
• Bei Verletzung der Blutgefässe, werden diese
verschlossen durch Aggregation von Platelet-Zellen
(Thrombozyten, kleine, kernlose Zellen) und
Ausbildung eines unlöslichen Netzwerkes von Fibrin,
welches weiteres Austreten von Blutzellen
verhindert.
• Fibrin wird vom löslichen und zirkulierenden
Fibrinogen gebildet durch Aktivierung der SerProtease Thrombin.
• Thrombin ist das letzte Enzym in der KoagulationsKaskade, Aktivierung geschieht auf Platelets.
Die Blutkoagulations Kaskade
Nervengifte
DIPF und andere ähnliche Organophosphat-Verbindungen
agieren als potente Nervengifte
Inaktivieren die Acetylcholinesterase (Ser in aktiver Seite)
=> keine Inaktivierung des Nervenimpluses, Spasma
tetrahedrales Phosphat
= Übergangszustand Analog
Tokyo Subway Terror Attack, 1995
Eigenschaften von Enzymen
6. Reaktions-Kinetik
7. Enzym Inhibition
8. Kontrolle der
Enzym-Aktivität
6) Reaktions Kinetik
Lernziele:
1)  Verstehen, dass Reaktionsgleichungen den Verlauf
von Reaktionen erster Ordnung und solcher
zweiter Ordnung beschreiben
2)  Verstehen, was die Michaelis-Menten Konstante
beschreibt und was die Gleichung über die
Initialgeschwindigkeit und die maximale
Geschwindigkeit aussagt
3)  Verstehen, wie der Lineweaver-Burk Blot
verwendet wird, um KM und Vmax zu berechnen
Reaktions-Kinetik
Der Verlauf chemischer Reaktionen kann durch
Reaktionsgleichungen beschrieben werden
Untersuchung der Rate von enzymatischen Reaktionen =
Enzym-Kinetik kann Aufschlüsse über den Mechanismus der
Reaktion liefern
A -> P
Sequenz von Elementarreaktionen, mit Intermediaten
A -> I1 -> I2 -> P
Die Beschreibung jeder einzelnen Elementarreaktion führt
zu einer mechanistischen Beschreibung der
Gesamtreaktion
Die Ordnung einer Reaktion gibt an wieviele
Moleküle an einer Elementarreaktion
teilnehmen
Für eine Unimolekulare Reaktion: A -> P,
ist die Bildung von P gleich der Abnahme von A
und dies entspricht der Geschwindigkeit (v) der Reaktion
Die Proportionalitäts-Konstante ist die Raten-Konstante, k
Die Geschwindigkeit zu einer gegebenen Zeit ist also
proportional zur Konzentration von A = Reaktion erster
Ordnung; Einheit k (sec-1), v (Mol/sec)
Bsp. Radioaktiver Zerfall, k entspricht der Halbwertszeit
Bimolekulare Reaktion: A + B -> P
ist eine Reaktion zweiter Ordnung
Einheiten von k (Mol-1 sec-1), v (Mol/sec)
B) Enzym Kinetik wird durch die MichaelisMenten Beziehung beschrieben
•  Die Reaktionsrate und Effizienz von Enyzmen kann
gemessen werden
•  1902 β-Fructofuranosidase:
Sucrose + H2O -> Glukose + Fructose
•  Falls [Sucrose] >> [Enzyme]
• 
k1
k2
E + S <->
ES -> P + E
k
-1
K2 ist schrittbestimmend; wir nehmen an, die Reaktion sei
irreversibel
Der Verlauf einer Enzym-katalysierten
Reaktion
Steady state
Die Michaelis-Menten Beziehung setzt voraus,
dass ES konstant ist = steady-state
Die Michaelis-Menten Gleichung beschreibt die Rate
einer enzymatischen Reaktion als Funktion der
Substartkonzentration
Bildung des Produktes ausgehend von ES ist eine
Reaktion erster Ordnung
Steady-State Annahme: [S] >> [E] -> [S], [E] und [ES]
bleiben konstant
Blot der Geschwindigkeit (vo) einer
enzymatischen Reaktion versus
Substratkonzentration [S]
Die Michaelis Konstante beschreibt die
Substratkonzentration, bei der das Enzym mit
halb-maximaler Geschwindigkeit arbeitet
Michelis Konstante KM is defined as:
Die Maximale Geschwindigkeit: Vmax = k2 [E]T
Die Initial-Geschwindigkeit:
Michelis-Menten Gleichung:
(bevor 10% des Substrates umgesetzt wurde)
Die Michaelis Konstante ist ein Mass für die
Affinität des Enzyms zum Substrat
Bei der Substrat Konzentration bei der [S] = KM ;
vo = Vmax/2
KM entspricht daher der Substratkonzentration bei
der das Enzym mit halb-maximaler Geschwindigkeit arbeitet
Falls ein Enzym ein kleines KM hat, erreicht es eine
hohe Geschwindigkeit bereits bei tiefer
Substratkonzentration
KM hängt ab vom pH, der Temperatur und entspricht
der Affinität des Enzymes zum Substrat
Die katalytische Konstante Kcat
entspricht der Umsatzzahl
Die katalytische Konstante eines Enzyme ist
definiert als:
auch bekannt als Umsatzzahl (turnover number),
entspricht der Anzahl Reaktionen, die ein Enzym
pro Sekunde katalysiert
Für einfache Reaktionen: kcat = k2
Beachte: kcat ist eine Konstante, aber Vmax hängt ab von der
Menge an Enzym in der Reaktion
Kcat/KM beschreibt die Effizienz eines
Enzyms
Umsatzzahl dividiert durch Affinität zum Substrat
(gross/sehr klein -> sehr gross)
Die effizientesten Enzyme haben Kcat/KM Werte im
Bereich 108-109 M-1 sec-1
Dh. diese Enzyme katalysieren die Umsetzung vom
Substrat jedesmal, wenn sie ein Substrat bindet
und werden daher durch die Diffusion des
Substrates zum Enzym oder des Produktes weg
vom Enzym limitiert. Sind also katalytisch perfekt !
C) Kinetische Messungen erbringen
Werte für Vmax und KM
•  Vmax ist aus einer hyperbolen Kurve von vo gegen [S]
nur schwierig zu bestimmen, da der Wert nur
asymptotisch erreicht wird
•  In der Praxis werden die Werte von Vmax und KM
daher aus Doppel-Reziprok Blots (Lineweaver-Burk)
herausgelesen
•  Doppel-Reziprok der
Michaelis-Menten
Gleichung
•  Lineare Gleichung
Die Doppel-Reziprok Darstellung:
Lineweaver-Burk
7) Enzym Inhibition
Lernziele:
1)  Verstehen, dass ein kompetitiver, nichtkompetitiver und ein gemischter Inhibitor mit
dem Enzym oder dem Enzym-Substratkomplex
interagiert und dadurch die KM und Vmax Werte
des Enzyms ändert
Enzym-Hemmung
•  Viele kleinmolekulare Substanzen verändern die
Aktivität eines Enzyms indem sie das Enzym binden
und dadurch die Substratbindung oder den
katalytischen Umsatz hemmen
•  Substanzen, welche die Aktivität eines Enzyms
reduzieren, werden als Inhibitoren/Hemmstoffe
bezeichnet
•  Pharmazeutisch wichtige Hemmstoffe, zB. gegen
AIDS, hemmen virale Enzyme (DNA/RNA
Polymerasen)
Klassen von Inhibition
Irreversible Inhibitoren: Inaktivieren das
Enzym, Bsp Reagentien, welche AS in der
aktiven Stelle kovalent modifizieren (DIPF,
Aspirin)
Reversible Inhibitoren: Können strukturell
dem Substrat ähnlich sein, aber nicht
umgesetzt werden:
(i) kompetitiv
(ii) unkompetitiv
(iii) gemischte Inhibitoren/nicht-kompetitiv
A) Kompetitive Inhibitoren binden an die
Substrat-Bindestelle des Enzyms
Der kompetitive Inhibitor kompetitiert mit dem normalen
Substrat um die Bindung an das Enzym. Bindet an die
Substrat-Bindestelle
Der kompetitive
Inhibitor ähnelt
daher dem Substratoder Produkt, kann
aber vom Enzym nicht
umgesetzt werden
Bsp. Hemmung der Succinat
Dehydrogenase durch
Malonat
Produkt-Inhibition
•  Da enzymatische Reaktionen in beide
Richtungen ablaufen können, kann natürlich
auch das Produkt an die “SubstratBindestelle” binden und dadurch das Enzym
inhibieren.
•  Viele metabolische Enzyme sind Produktinhibiert (feed-back inhibition)
Analoge des Übergangszustandes
sind speziell effiziente Inhibitoren, da sie mit
höherer Affinität an das Enzym binden als das
Substrat: Bsp. Adenosin Deaminase
KM is 3 10-5 M
Analog des
Übergangszustandes
KI of 1.5 10-13 M
KI 3 10-4 M Die Stärke der kompetitiven Inhibition hängt
davon ab, welcher Anteil des Enzyms den
Inhibitor gebunden hat
Generelles Modell der kompetitiven Inhibition
Der kompetitive Inhibitor reduziert daher die
Konzentration an aktivem Enzym: [E]T = [E] +
[ES] + [EI]
Michaelis-Menten
Die
Beziehung wird durch
einen Faktor α ergänzt
α ist eine Funktion der
Konzentration des Inhibitors und
seiner Affinität für das Enzym
Beziehung von vo versus [S] in Gegenwart
verschiedener Konzentrationen eines
kompetitiven Inhibitors
Lineweaver-Burk Blot eines kompetitiv
gehemmten Enzymes
Note intersection
at 1/Vmax
-> comp Inh
Ein kompetitiver Inhibitor kann durch
Erhöhung der Substratkonzentration
neutralisiert werden
In Gegenwart von [I] scheint [S] kleiner zu sein als es
wirklich ist
α  kann daher als Faktor verstanden werden, durch
den [S] erhöht werden muss, um die Inhibition zu
neutralisieren
Wenn [S] unendlich gross wird,
erreicht vo das Vmax (unabhängig von [I])
Ein kompetitiver Inhibitor ändert daher die
Umsatzzahl des Enzyms nicht !
Bsp. Methanol-Vergiftung
•  Wird durch Verabreichung von
Ethanol behandelt – Weshalb ?
•  Methanol wird in der Leber
durch die Alkoholdehydrogenase
zu Formaldehyd umgewandelt.
Formaldehyd ist sehr toxisch
(führt zu Blindheit, Tod)
•  Ethanol kompetitiert mit
Methanol um die Bindung zur
Alkoholdehydrogenase, dies
reduziert die Bildung von
Formaldehyd
•  Der Körper hat daher mehr Zeit,
um Methanol auszuscheiden
Alkohol
Dehydrogenase
B) Ein unkompetitiver Inhibitior bindet den
Enzym-Substrate-Komplex
und nicht die Substratbindestelle des Enzyms,
wie dies der kompetitive Inhibitor macht
Lineweaver-Burk Blot eines
unkompetitiven Inhibitors
Note that all
lines have identical
slope of KM/Vmax
Unkompetitive Inhibition
kann daher nicht einfach durch höhere
Substratkonzentration neutralisiert werden
Nichtkompetitive Inhibitoren brauchen auch
nicht dem Substrat zu gleichen.
Aber seine Bindung an den ES-Komplex
verändert die aktive Stelle des Enzyms so,
dass es katalytisch unwirksam wird
C) Gemischte Inhibitoren binden sowohl das
freie Enzym wie auch den ES-Komplex
Mixed Inhibition = Nicht-Kompetitive Inhibition,
Spezialfall: Rein Nicht-kompetitiv, KI = KI’
Lineweaver-Burk Blot eines
gemischten Inhibitors
Im Spezialfall des rein
nicht-kompetitiven
Inhibitors schneiden sich
die Geraden bei –1/KM
KM ändert daher in dem
Fall nicht
HIV Enzym-Inhibitoren
•  Das humane HIV Virus führt zum acquired
immunodeficiency syndrome (AIDS), in dem es das
Immunsystem des Wirtes zerstört
•  Das virale RNA Genom dieses Retrovirus wird durch
die Reverse Transkriptase in DNA umgeschrieben
und dann in das Wirtsgenom integriert
•  Virale Proteine werden als lange Vorläufer
synthetisiert und diese Polyproteine werden dann
durch die HIV Protease in aktive Proteine
geschnitten
•  Keine effiziente Impfung ! => Inhibitoren
Inhibitoren der ReversenTranskriptase
Archetyp ist AZT, welches in DNA eingebaut wird, aber
dann die Kettenverlängerung verhindert, da es keine 3’
OH Gruppe besitzt.
Zelleigene Polymerasen haben tiefere Affinitäten für die
Nukleosid Analoge als die Reverse-Transkriptase
Inhibitoren der HIV Protease
Die HIV Protease ist ein Homodimer von 99 Resten
und gehört mechanistisch zu den Aspartat
Proteasen (wie Pepsin, gastrische Proteasen,
welche bei tiefem pH aktiv sind)
Spaltet Phe-Pro oder Tyr-Pro, peptidomimetische
Inhibitoren: Ritonavir, Saquinavir enthalten grosse
Gruppen, welche die aktive Stelle binden und dem
tetrahedralen Übergangszustand ähnlich sind.
Inhibitoren der HIV Protease
HIV Inhibitoren
•  Beide Klassen von Inhibitoren haben Nebeneffekte
und müssen mehrmals täglich während vielen Jahren,
eingenommen werden.
•  Nucleoside Analoge zB. beeinträchtigen die
Replikation des Genoms von sich schnell teilenden
Zellen, zB blutbildende Stammzellen im Knochenmark
•  Ausbildung von Resistenz gegen diese Inhibitoren
limitiert deren Effektivität, schnelles Auftreten von
mutierten Formen des Virus
•  Keine “magic bullet drugs”, kombinatorische Therapie
3) Kontrolle der Enzym-Aktivität
Metabolische Prozesse müssen koordiniert werden
indem die entsprechenden Enzyme reguliert
werden. 2 Arten der Kontrolle:
1.  Kontrolle der Menge an Enzym: abhängig von
Synthese und Abbau, kann innerhalb von Minuten
(Bakterien) bzw. Stunden (Eukaryonten) reguliert
werden.
2.  Kontrolle der Enzym-Aktivität: kann über
allosterische Effektoren (Bsp. Hämoglobin,
ACTase) und kovalente Modifikationen
(Phosphorylation) reguliert werden.
A) Allosterische Kontrolle
Allosterische Kontrolle der Aspartat
Transcarbamoylase (ATCase)
Erster und
ratenlimitierender
Schritt der
Pyrimidin Synthese
Beide Substrate binden
Kooperativ an das
Enzym
Feedback Inhibition der ATCase reguliert
die Pyrimidin Synthese
Allosterische Hemmung der
ATCase durch Cytidin
Triphosphat (CTP), ein
Pyrimidin (Feedback Hemmung)
Allosterische Aktivation durch
Adenosin Triphosphat (ATP),
ein Purin Nucleotid
=> Purin/Pyrimid Verhältnis
Kinetik der ACTase Reaktion
Sigmoidale anstelle der hyperbolischen Kurve ->
kooperative Bindung der beiden Substrate
Die allosterischen Effektoren, ATP und CTP,
verschieben die Kurve nach links bzw. rechts
Regulation der ACTase Aktivität
Durch die beschriebene Feedback Hemmung und die
allosterische Aktivierung kann die ACTase die
Synthese der Purine und Pyrimidin Nukleotide
koordinieren.
Ein ausgewogenes Verhältnis von Purin und Pyrmidinen
wird für die Replikation und Transkription
verwendet und ist wichtig, um die Fehlerrate der
DNA Polymerase bei der Replikation tief zu halten.
Allosterische Bindungen ändern die
Substratbindungsstelle der ACTase
• ACTase (300 kD), zusammengesetzt c6r6
Untereinheiten, katalytisch (c) und regulatorisch (r)
• Katalytische Untereinheit als set von 2 Trimeren
angeordnet 2(c3), komplexiert mit 3 Sets
regulatorischen Dimeren 3(r2)
• Jedes regulatorische Dimer kontaktiert zwei
katalytische Untereinheiten, die jeweils in
unterschiedlichen C3 Trimeren liegen
• Isolierte katalytische Trimere sind aktiv und nicht
allosterisch reguliert durch ATP oder CTP
•  Die regulatorischen Untereinheiten reduzieren die
Aktivität der katalytischen Untereinheit
Struktur der ACTase
2x katalytische c3 Trimere
3x regulatorische r2 Dimere
CTP Bindung zu r2 Dimer
Änderungen in der tertiär und quarternär
Struktur der ACTase
kein Substrat
tiefe Affinität
T Zustand
Substrat Bindung
induziert T -> R
Transition
Allosterische Effektoren verändern die
Substrat-Bindung der ACTase
• ATP bindet präferentiell den R-Zustand der ATCase
(R, hohe Substrat-Affinität) -> friert damit die hohe
Substrataffinität des Enzyms ein
• CTP als Hemmer bindet dagegen den T-Zustand des
Enzyms (T, tiefe Substrat-Affinität) -> stabilisiert
den tief affinen Zustand
• T -> R Transition durch konformationelle Änderungen,
hauptsächlich des Quarternärzustandes
• Substrat-Bindung an eine der Untereinheiten erhöht
daher die Substrataffinität der benachbarten
Untereinheiten
Allosterische Änderungen in anderen Enzymen
gleichen denen in Hämoglobin und der
ACTase
•  Allosterische Enzyme kommen oftmals vor und
katalysieren strategisch wichtige Reaktionen
•  sind meistens symmetrisch aufgebaut, mit mindestens
zwei Untereinheiten, über welche Änderungen der
Quarternärstruktur kommuniziert werden und damit die
Substratbindung der benachbarten Untereinheit
verändert wird
•  Quarternäre Änderungen sind meistens Rotationsbewegungen der Untereinheiten gegeneinander
•  Die Sekundärstruktur ist bei T -> R Transitionen meist
nicht betroffen
B) Kontrolle der Enzymaktivität durch
kovalente Modifikationen, Phosphorylation
• Zusätzlich zur allosterischen Regulation werden
viele Enzyme durch kovalente Modifikationen
reguliert
• Die häufigste dieser kovalenten Modifikationen ist
die Phosphorylierung/Dephosphorylierung von
bestimmten Aminosäuren im Protein:Thr, Ser, Tyr
(etwa 30% aller humanen Proteine werden
phosphoryliert)
• Durch Protein Kinasen, bzw. Protein Phosphatasen
Ein Phosphorylierungs- /
Dephosphorylierungs-Zyklus
Thr, Ser, Tyr Thr-P,
Ser-P,
Tyr-P Beispiel: Glykogen Phosphorylase
•  Katalysiert Phosphorolyse (Bindungsspaltung durch
Substitution mit einer Phosphatgruppe) von
Glykogen α(1->4)-verbundene Glukose zu
Glukose-1-Phosphat (G1P)
Glykogen + Pi <-> Glykogen + G1P
(n residues)
(n-1 residues)
•  Schrittmacher Enzym der
Glykolyse
Struktur der Muskel Phosphorylase
Homo-Dimer von 842 AS
Phosphorylierte Form, aktiv, Phosphorylase a (Ser14-P)
Dephospho Form, Phosphorylase b
- Aktiviert durch AMP (=wenig Energie)
- Inhibiert durch ATP, G1P
Phosphorylierung und Dephosphorylierung verändert
die enzymatische Aktivität und gleicht einer
allosterischen Kontrolle
• Die Glykogen Phosphorylase hat zwei
konformationelle Zustände R (Aktiv), T (Inaktiv,
Substrat Zugang blockiert)
• Phosphorylation von Ser 14 induziert T -> R
Übergang und die R Form, kann nun durch
allosterische Effektoren wie zB. AMP reguliert
werden
• ATP und Glucose-6-Phosphat (G6P) binden den T
Zustand der Phosphorylase b und inaktivieren das
Enzym
Conformationelle Wechsel der Glykogen Phosphorylase
Inaktiv
Aktiv
Ser 14, AMP
Phosphorylase b
Phosphorylase a
Kontrolle der Glykogen Phosphorylase
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