Patienteninformation zur Immuntherapie mit Dendritischen Zellen

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Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Martin
Frauenarzt / Ambulante Operationen
onkologisch verantwortlicher Arzt
Dr. med. Helga Mönch
Fachärztin für internistische Onkologie /
Hämatologie und Transfusionsmedizin
Nikolausberger Weg 56
37073 Göttingen
Tel.: 0049 551 43121 Fax: 0049 551 44179
e-mail: [email protected]
Internet: www.immuntherapie.org
Dr. Thomas Neßelhut
Frauenarzt
onkologisch verantwortlicher Arzt
Hinterstraße 53, D-37115 Duderstadt,
( 05527/ 9971-0; Fax: 9971-29
Patienteninformation
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Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme einer monozytären
dendritischen Zelle
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VORWORT
Krebserkrankungen nehmen in den Industrienationen aufgrund der Umweltbelastung, aber auch
der erhöhten Lebenserwartung und der verbesserten medizinischen Versorgung ständig an Bedeutung zu. Nachdem die konventionellen Therapien, Strahlen-, Chemo- und Hormonbehandlung, bei der Bekämpfung solider Tumoren nur begrenzte Erfolge aufweisen konnten, nahm das
Interesse an der Immuntherapie in den letzten Jahren zu.
Am Beginn der spezifischen Immunantwort
steht die Aufnahme, Prozessierung und
Präsentation eines Fremdkörpers durch
professionelle antigenpräsentierende Zellen
(APC). Erst im Anschluss erfolgt dann die
Aktivierung von Effektorzellen. APC halten
somit eine Schlüsselstellung innerhalb der
komplexen körpereigenen Abwehrmechanismen
inne. Ihre funktionelle Analyse war lange Zeit
mit erheblichen methodischen Schwierigkeiten
verbunden. Erst der Klärung ihrer Herkunft aus
der myeloischen Reihe ermöglichte es, größere
Mengen akzessorischer Zellen auf einfache
Weise aus ihren Vorläuferzellen zu gewinnen.
Angesichts der zentralen Bedeutung
Dendritischer Zellen für die Immunantwort
stellte sich die Frage, ob ihr Einsatz in der
Tumorimmunologie nicht zu einer verbesserten
Bekämpfung von Karzinomen führen kann.
In den letzten Jahrzehnten konnten
immuntherapeutische Ansätze bei der
Killerzellen (grau) greifen eine Krebszelle an.
Einige der normalerweise runden Killerzellen
Tumorbekämpfung häufig nicht den
haben bei ihrer Attacke auf die Membran der
gewünschten Erfolg aufweisen. Dieses liegt
Zielzelle eine längliche Form angenommen.
zum einen daran, dass die Mechanismen, mit
Foto: Lennart Nilsson © Boehringer Ingelheim
denen Karzinome immunologisch kontrolliert
International GmbH/Thomae)
werden, ebenso unvollständig geklärt sind, wie
Wege, mittels derer sie sich der Immunabwehr entziehen. Darüber hinaus ist die Entwicklung
von Tumorvakzinen verglichen mit der Herstellung bakterieller und viraler Impfstoffe ungleich
schwieriger. Bei Karzinomen handelt es sich um körpereigenes Gewebe, das häufig nur geringfügig transformiert ist. Außerdem ist zum Zeitpunkt der Immunisierung die Krankheit bereits ausgebrochen.
Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung ermöglichten in letzter Zeit die Entwicklung effektiver
Vakzine. In Analogie zu den Erfahrungen mit mikrobiellen Erregern scheint eine aktiv spezifische
Immunisierung den größten Erfolg zu versprechen. Neueste Untersuchungen zeigen, dass dies
der Schritt in die richtige Richtung ist.
Angesichts der Komplexität im Tumorgeschehen ist es sinnvoll, nicht nur mit einem bestimmten
Effektorzelltyp zu arbeiten, sondern möglichst viele Abwehrmechanismen mit einzubeziehen.
Umso eher kann auch die Entwicklung immunologischer Resistenzen vermieden werden.
Aus diesem Grund bietet es sich an, am Beginn der spezifischen Primärantwort bei den Dendritischen Zellen anzusetzen, da sie das größte Spektrum von Immunzellen aktivieren.
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ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUM ABLAUF DER BEHANDLUNG MIT DENDRITISCHEN ZELLEN
Das Karzinom stellt ein bösartiges epitheliales Geschwulst mit einem sich rasch ausbreitendem
Wachstum dar. In fortgeschrittenen Stadien bildet der Tumor zahlreiche Tochtergeschwülste
(Metastasen), wobei durch die herkömmlichen Behandlungsmethoden, wie chirurgische Tumorentfernung, Radio-, Chemo- und Hormontherapie, i.d.R. nicht ausreichende Behandlungserfolge
oder eine Heilung erzielt werden können. Angesichts der Tatsache, dass die Heilungsraten
insgesamt nicht befriedigend sind, dies gilt vor allem bei fortgeschrittenen Stadien, rückt die
Notwendigkeit der Entwicklung und Anwendung neuer Therapieformen in den Vordergrund. Die
Immuntherapie stellt dabei einen vielversprechenden, innovativen Ansatz dar. Neuere Forschungsergebnisse aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass die sogenannten Dendritischen
Zellen potente Aktivatoren für eine Immunantwort bzw. für eine Anti-Tumorantwort sind.
Die Therapieform kam zu Beginn der 90er
Derartige Dendritische Zellen lassen sich aus
Jahre aus den USA nach Deutschland. Sie
den eigenen Blutzellen im Labor in größerer
verfolgt das Ziel, die Immunabwehr nach
Zahl herstellen und dann mit körpereigenen
Krebsoperationen zu stimulieren und so einer
Tumorzellen stimulieren. Aus diesen Zellen
Metastasierung entgegenzuwirken. Bei der
wird danach ein zellulärer Impfstoff hergestellt,
OP gewonnene Krebszellen werden abgetöwelcher das Immunsystem speziell gegen den
tet und später injiziert. Weil die Immunabwehr
Tumor aktivieren kann. Die durch die Tumorzel- die injizierten Zellen erkennen kann, ist sie in
len „geschulten“ Dendritischen Zellen werden
der Lage, diese anzugreifen und „Gedächtniszellen“ zu entwickeln, die helfen sollen,
zur Impfung (durch Injektion in die Haut) in
noch lebende Tumorzellen zu erkennen.
Ihren Körper zurückgegeben. Über Blut- und
Lymphbahnen gelangen die dendritischen Zellen zum Einen in die Lymphknoten, um dort
eine Immunantwort in Gang zu setzen und zum Anderen erreichen die Zellen andere Orte an
denen sich Tumorzellen befinden und können diese dort eventuell zerstören.
Dieser Vorgang wird in Abständen von einigen Wochen mehrfach wiederholt, genau wie bei
anderen Impfverfahren. Dem Patienten wird zu Beginn jeder Impfung Blut entnommen (etwa
120-200 ml), aus dem innerhalb von sieben Tagen Dendritische Zellen hergestellt werden. Die
Blutentnahme und die nach sieben Tagen erfolgende Impfung wird zunächst vier mal durchgeführt.
Das Verfahren wird bereits in mehren Kliniken eingesetzt. In Deutschland und der Schweiz konnten bereits erste Therapieerfolge erzielt werden. Dennoch befindet sich diese Form der Tumorbehandlung noch in unterschiedlichen Studienphasen, welche wissenschaftlich nachweisbar
prüfen sollen, ob mit dieser Methode tatsächlich eine Tumorrückbildung erzielt werden kann.
Die bei diesem Verfahren zu erwartenden Belastungen und Nebenwirkungen sind als gering
einzustufen. Mögliche Abwehrreaktionen im Sinne einer Allergie, Autoimmunreaktion oder andere auftretende Beschwerden im Rahmen dieser Behandlung sollten Sie sofort Ihrem Arzt mitteilen.
Aufgrund noch möglicher unbekannter Nebenwirkungen ist eine möglichst intensive Betreuung
ratsam und notwendig. Für Frauen im gebärfähigen Alter ist es wichtig, dass während der gesamten Zeit der Behandlung Schwangerschaften durch geeignete Empfängnisverhütung vermieden werde
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ART UND ZIEL DER PRÜFUNG
Die Therapie zielt darauf ab, den Patienten mit seinen körpereigenen Zellen gegen den Tumor
zu impfen.
ABLAUF
Hierfür werden die Tumorzellen, die bei der ohnehin notwendigen Operation gewonnen werden,
durch ein spezielles Einfrierverfahren lysiert und somit abgetötet, so dass sie nicht mehr wachsen können. Anschließend werden die Tumorzellen mit gesunden Zellen aus dem Blut des Patienten in der Zellkultur zusammengebracht und später in die Haut zurück injiziert. Es handelt sich
bei allen Zellen ausschließlich um Zellen Ihres eigenen Körpers. Die Behandlung kann bis zu
10mal in Abständen von jeweils einer oder mehreren Wochen durchgeführt werden.
Im Tierversuch ist ein solches Vorgehen bereits erfolgreich gegen Tumoren eingesetzt worden.
Beim Menschen hat sich ebenfalls gezeigt, dass die hier als Dendritische Zellen bezeichneten
normalen Immunzellen die Fähigkeit besitzen, sogenannte Killerzellen, die gegen den Tumor
gerichtet sind zu stimulieren.
BELASTUNGEN FÜR DEN PATIENTEN:
Gewinnung von Blutzellen: Dieses geschieht durch normale Blutentnahme (120 ml, maximal 200
ml) oder in Ausnahmefällen durch Filtration von weißen Blutkörperchen (Leukapherese). Die
Leukapherese kann mit Missempfindungen im Mund- und Fingerbereich und Muskelverkrampfungen als Folge des Calciummangels einhergehen, die durch Calciumgabe innerhalb von Minuten behoben werden können. Für den Fall der Leukapherese erhält der Patient in der Abteilung
für Transfusionsmedizin ein weiteres Aufklärungsformular. Die Blutentnahme ist für jede geplante Injektionsbehandlung jeweils neu erforderlich.
Injektion der Zellen in die Haut: Ähnliche Behandlungen haben gelegentlich zu leichtem Fieber,
Übelkeit und Erbrechen, beim malignen Melanom zu einer fleckweisen Aufhellung der Haut um
den Mund und am Haaransatz geführt. Aus ähnlichen Therapieversuchen sind keine weiteren
Belastungen durch die Zellgröße oder Zellzahl bekannt.
Die Tumorzellen, die aus dem Operationsmaterial gewonnen werden, werden durch einen speziellen Einfrier- und Auftauvorgang abgetötet, so dass sie nicht mehr wachsen können bevor sie
mit den Immunzellen zusammengebracht werden. Die rückinjizierten Immunzellen werden
Fragmente solcher abgetöteten Zellen enthalten, von denen aber keine Belastung des Organismus erwartet wird.
RISIKEN FÜR DEN PATIENTEN
Obwohl weitere Abwehrreaktionen im Sinne einer Allergie oder Autoimmunreaktion nicht erwartet werden, wird der behandelnde Arzt Ihre Reaktion beobachten und beim Auftreten einer solchen Reaktion die geeigneten Maßnahmen ergreifen. Ein allergischer Schock kann theoretisch
eintreten, ist jedoch nie beobachtet worden. In einem einzigen Fall hat eine Patientin nach der
Immuntherapie eine rheumatische Gelenkentzündung (rheumatoide Arthritis) entwickelt.
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A BLAUFSCHEMA
DER
DENDRITISCHEN Z ELLEN
Blutentnahme
V AKZINEHERSTELLUNG
MIT
Rückgabe der Vakzine durch Impfung in
die Haut am 7.Tag
(120 ml Vollblut,
max. 200 ml)
Ernte
Isolation der
Monozyten
Tumor
Ausdifferenzierung
Kulturentwicklung über einen 6-tägigen Zeitraum
6
24-stündige
Entwicklung dieser Co-Kultur
Zugabe von
devitalisierten
Tumorzellen
Herausbildung
der
Eigenschaft zur
AntigenAufnahme
NUTZEN FÜR DEN PATIENTEN
Im günstigen Fall wird Ihr Immunsystem den Tumor bekämpfen. Es können den bisher bekannt
gewordenen Studien nur Einzelbeobachtungen zum Therapieerfolg der Immunisierung entnommen werden.
EINSICHTSRECHT DER ZUSTÄNDIGEN BEHÖRDE
Der Patient wird ersucht, mit seiner Unterschrift die Einsichtnahme der zuständigen Behörden in
die gewonnenen Daten zu gestatten.
DATENSCHUTZ
Die Daten des Patienten werden codiert, sie unterliegen den strengen Bestimmungen des Datenschutzes.
Falls der Patient nicht einverstanden ist oder sein Einverständnis widerruft, hat dies keinen
nachteiligen Einfluss auf die Behandlungsbemühungen.
METHODENBESCHREIBUNG
-Methode nach J.H. Peters und Mitarbeitern• Isolierung der Monozyten aus mindestens 100 ml Vollblut
• 1 h in vitro-Kultivierung zur Adhärenz (in Medium + autologem Serum)
• Abspülen der nicht adhärenten Bestandteile
• 6 Tage in vitro-Kultivierung (in Medium + autologem Serum + GM-CSF, IL4, IFNgamma)
• Differenzierung zu Dendritischen Zellen
• am 6. Tag 24 h Inkubation mit Tumorzell-Lysat aus devitalisierten Tumorzellen
• am 7.Tag Impfung (intradermal)
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ONTOGENESE DENDRITISCHER ZELLEN
Die Ontogenese Dendritischer
Zellen modifiziert nach Peters et
al. 1996: Dendritic cells: From
ontogenetic orphans to myelomonocytic descendants. Immunol. Today, S. 725
Dendritische Zellen stammen von myeloiden Vorläuferzellen ab und können aus zwei Differenzierungslinien entstehen. Ein Subtyp zweigt früh von der gemeinsamen Linie ab (oben) und erscheint als unreife Dendritische Zelle im Blut, die ihre Entwicklung nach dem Eintritt ins Gewebe
vollendet. Aus der anderen Differenzierungslinie (unten) entstehen Monozyten, die unter dem
Einfluss des jeweiligen Mikromilieus zu Dendritischen Zellen oder Makrophagen ausreifen.
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KOSTEN DER BEHANDLUNG
Die gesetzlichen Krankenversicherung lehnen bisher eine Übernahme der Kosten einer Therapie
in Höhe von etwa Euro 20.000 ab, da die Wirksamkeit der Methode bisher nicht vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen bestätigt wurde und auch sonst nicht ausreichend statistisch belegt worden ist (siehe Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) in Kassel, AZ.: B.1 KR
11/98 R und B.1 KR 18/98 R).
Diese Entscheidung erging trotz des Umstandes, nachdem die Kosten dieser Therapie nur einen
Bruchteil z.B. einer Chemotherapie ausmachen. Bei speziellen Krankheitsbildern, wie Nierenkrebs existieren bisher gar keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten.
Der hier notwendige statistische Wirksamkeitsnachweis steht teilweise noch aus. Dieser wird
wahrscheinlich bis Ende des Jahres 2010 erbracht werden. Beihilfe und private KK übernehmen
in den meisten Fällen die Kosten.
Bis dahin ist eine Behandlung ausschließlich als Privatleistung möglich. Der Patient hat daher
vollständig die Kosten der Therapie selbst zu tragen.
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ANSPRECHPARTNER
Institut für Tumortherapie
Dr. Thomas Neßelhut
Frauenarzt, onk. verantw. Arzt
Hinterstrasse 53
D-37115 Duderstadt
Fon +49 (0) 5527-997112
Fax +49 (0) 5527-997128
e-mail: [email protected]
Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Martin
Frauenarzt, onk. verantw. Arzt
Dr. med. Helga Mönch
Internistische Onkologie und Hämatologie
Nikolausberger Weg 56
D-37073 Göttingen
Fon +49 (0) 551-43121
Fax +49 (0) 551-44179
e-mail : [email protected]
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Patienteninformation zur Immuntherapie mit Dendritischen Zellen
Das Karzinom stellt eine bösartige epitheliale Geschwulst mit einem sich rasch ausbreitendem
Wachstum dar. In fortgeschrittenen Stadien bildet der Tumor zahlreiche Tochtergeschwülste
(Metastasen), wo durch die herkömmlichen Behandlungsmethoden, wie chirurgische Tumorentfernung, Radio-, Chemo- und Hormontherapie, nicht ausreichende Behandlungserfolge erzielt
werden können. Angesichts der Tatsache, dass die Heilungsraten insgesamt nicht befriedigend
sind, dies gilt vor allem bei fortgeschrittenen Stadien, rückt die Notwendigkeit in den Vordergrund, neue Therapieformen zu entwickeln. Die Immuntherapie stellt dabei einen vielversprechenden, innovativen Ansatz dar. Neuere Forschungsergebnisse aus den letzten Jahren haben
gezeigt, daß die sogenannten „Dendritischen Zellen“ potente Aktivatoren für eine Immunantwort
bzw. für eine anti-Tumorantwort sind.
Derartige dendritische Zellen lassen sich aus den eigenen Blutzellen im Labor in größerer Zahl
herstellen und dann mit körpereigenen Tumorzellen stimulieren („primen“). Aus diesen Zellen
wird danach ein zellulärer Impfstoff hergestellt, welcher das Immunsystem speziell gegen den
Tumor aktivieren kann. Die durch die Tumorzellen „geschulten“ dendritischen Zellen werden zur
Impfung (durch Injektion in die Haut) in Ihren Körper zurückgegeben. Über Blut- und Lymphbahnen gelangen die dendritischen Zellen zum Einen in die Lymphknoten, um dort eine Immunantwort in Gang zu setzen und zum Anderen erreichen die Zellen andere Orte an denen sich Tumorzellen befinden und können diese dort eventuell zerstören. Wie auch bei anderen Impfungen, wird man diese in Abständen von einigen Wochen wiederholen. Ihnen wird dann zu jeder
Impfung Blut entnommen (etwa 120-200 ml), aus dem innerhalb von sieben Tagen dendritische
Zellen hergestellt werden. Die Blutentnahme und die nach sieben Tagen erfolgende Impfung
wird zunächst viermal durchgeführt.
Zum Teil liegt kein körpereigenes Tumorgewebe vor, so daß das oben angeführte priming Ihrer
dendritischen Zellen nicht erfolgen kann. Die auf diese Weise durchgeführten Behandlungen
haben jedoch gezeigt, daß diese „ungeprimten“ dendritischen Zellen ebenfalls eine spezifische
Immunantwort hervorrufen können.
Das Verfahren wird bereits in mehreren Kliniken eingesetzt, in Deutschland und der Schweiz
konnten bereits erste Therapieerfolge erzielt werden. Dennoch befindet sich diese Form der
Tumorbehandlung noch in verschiedenen Studienphasen, welche prüfen sollen, ob mit dieser
Methode tatsächlich eine Tumorrückbildung erzielt werden kann.
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Die bei diesem Verfahren zu erwartenden Belastungen und Nebenwirkungen sind als gering
einzustufen. Mögliche Abwehrreaktionen im Sinne einer Allergie, Autoimmunreaktion oder andere auftretende Beschwerden im Rahmen dieser Behandlung sollten Sie sofort Ihrem Arzt mitteilen. Aufgrund noch möglicher unbekannter Nebenwirkungen möchten wir Sie so intensiv wie
möglich betreuen. Für Frauen im gebärfähigen Alter ist es wichtig, daß während der gesamten
Zeit der Behandlung Schwangerschaften durch geeignete Empfängnisverhütung vermieden werden.
Bezüglich der Behandlungskosten, müssen wir leider darauf verweisen, daß die gesetzlichen
Krankenversicherungen eine Übernahme der Therapiekosten bis dato ablehnen. Eine Behandlung ist daher nur als Privatleistung möglich. Auf Sie würden dann pro Vakzine Kosten von
3850,-- Euro zukommen. Private Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Behandlungskosten. Über weitere Details sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt.
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Einwilligungserklärung
Patient:............................................................................................................................................
Aufklärender Arzt:.........................................................................................................................
Vorgesehene Maßnahmen:.............................................................................................................
Verantwortlicher behandelnder Arzt: ............................................................................................
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient!
Vorgesehene Maßnahmen:
Ich bin damit einverstanden, dass zur Behandlung meiner Karzinomerkrankung eine Therapie
mit autologen Dendritischen Zellen durchgeführt wird. Ich wurde ausführlich über alternative
Therapieverfahren (Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, antihormonelle Therapie) informiert, die dem aktuellen Stand der medizinischen Forschung und Wissenschaft im Sinne einer
Leitlinien gerechten Therapie meines Karzinoms entsprechen. Ich wurde darüber informiert, dass
ich mein Einverständnis widerrufen oder die Behandlung unterbrechen kann, und dies keinen
nachteiligen Einfluss auf die weiteren Behandlungsbemühungen hat. Über das erforderliche
Verhalten vor und nach dem Eingriff wurde ich mündlich belehrt.
Ich bin damit einverstanden, dass mir weiße Blutkörperchen durch Blutentnahme (120 ml, maximal 200 ml) entnommen werden, oder meine Leukozyten aus der Leukapherese zur Gewinnung
von Monozyten aufgearbeitet werden. Ich bin damit einverstanden, falls vorhanden, dass ein Teil
des bei der Operation entnommenen Gewebes aufbewahrt und für die Herstellung der Dendritischen Zellen eingesetzt wird. Ich bin damit einverstanden, dass die aus meinen Monozyten hergestellten Dendritischen Zellen mir im Rahmen der spezifischen Immuntherapie injiziert werden.
Risiken und Nebenwirkungen:
Die bei diesem Verfahren zu erwartenden Belastungen und Nebenwirkungen sind als gering
einzustufen. An Nebenwirkungen können Grippe-ähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost
und Müdigkeit auftreten. Bei der intradermalen Applikation der Dendritischen Zellen kann dies zu
Hautrötungen führen. Ein allergischer Schock kann theoretisch eintreten, ist jedoch erst einmal
beobachtet worden. In einem einzigen Fall hat eine Patientin nach der Immuntherapie eine
rheumatische Gelenkentzündung (rheumatoide Arthritis) entwickelt. Bei vorliegenden Autoimmunerkrankungen kann es in ganz vereinzelten Fällen zu einer Reaktivierung der Autoimmunerkrankung kommen. Eine Stimulation des Tumorwachstums kann theoretisch nicht ausgeschlossen werden. Ein solches Ereignis wurde bisher jedoch äußerst selten beobachtet.
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Aufgrund noch möglicher unbekannter Nebenwirkungen möchten wir Sie so intensiv
wie möglich betreuen. Ungewöhnliche Reaktionen oder andere auftretende Beschwerden im Rahmen dieser Behandlung sollten Sie sofort Ihrem Arzt mitteilen.
Der behandelnde Arzt wird Ihre Reaktion beobachten und beim Auftreten einer solchen Reaktion die geeigneten Maßnahmen ergreifen.
Für Frauen im gebärfähigen Alter ist es wichtig, dass während der gesamten Zeit
der Behandlung Schwangerschaften durch eine geeignete Empfängnisverhütung
vermieden werden.
Gegenanzeigen:
Aufgrund von möglicherweise auftretenden Abstoßungsreaktionen sollte vor und
während der Behandlung eine Transfusion von Blutprodukten im Vorfeld mit dem
behandelnden Arzt abgesprochen werden. Der Abstand zwischen Transfusion und
der Immuntherapie mit Dendritischen Zellen sollte in der Regel 2 Wochen betragen.
Nutzen für den Patienten:
Im günstigsten Fall wird das Immunsystem den Tumor bekämpfen. Es bestehen
aus den bisher bekannt gewordenen Studien nur Einzelbeobachtungen zum Therapieerfolg der Immunisierung. Das Verfahren wird bereits in mehreren Kliniken weltweit eingesetzt. Therapieerfolge konnten bis jetzt bei allen soliden Tumoren erzielt
werden. In keiner der bisher durchgeführten klinischen Studien wurden gravierende
Nebenwirkungen beschrieben. In den USA werden derzeit die ersten Zulassungsstudien durchgeführt.
Kosten:
Ich bin darüber aufgeklärt worden, dass die Behandlung mit Dendritischen Zellen
nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehört und eine Übernahme der Therapiekosten seitens der gesetzlichen Krankenversicherungen nicht
garantiert ist. Eine Behandlung ist daher nur als Privatleistung möglich. Private
Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Behandlungskosten. Aufgrund der neusten Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts sind die gesetzlichen Krankenversicherungen in bestimmten Fällen zur Kostenübernahme verpflichtet. Eine Impfung mit Dendritischen Zellen kosstet nach der Gebührenordnung
der Ärzte unter Verwendung von Analogziffern 3850,00 €. In der Regel sind 5 Impfungen bis zum Wirkungseintritt erforderlich. Bei Erfolg können Auffrischimpfungen
in größeren Zeitabständen zwischen drei und sechs Monaten nötig sein. Bei Ansprechen der Therapie ohne vollständige Rückbildung der Tumorläsion sind monatliche Impfungen bis zur vollständigen Tumorrückbildung indiziert.
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Datenschutz:
Ihre Daten werden kodiert, sie unterliegen dem Datenschutz. Ich gebe meine Zustimmung zur
Auswertung der anonymisierten Daten. Weiterhin erkläre ich mich damit einverstanden, dass
für wissenschaftliche Zwecke zusätzliche Begleituntersuchungen an meinen Zellen durchgeführt werden dürfen. Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten anonymisiert für Forschung und Publikationen ausgewertet werden können.
..................................................
(Ort)
...................................................
(Patient)
, den .....................
...................................................................................
(Arzt, zugleich Beglaubigung der Patientenunterschrift)
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