Überblick von DNA zu Protein

Werbung
Überblick von DNA zu Protein
Biochemie-Seminar
WS 04/05
Replikationsapparat der Zelle
¾Der gesamte Replikationsapparat
umfasst über 20 Proteine
z.B. DNA – Polymerase: katalysiert Zusammenfügen
einzelner Bausteine zum DNA-Rückgrad, durch
Bildung von Phosphodiesterbrücken
DNA – Polymerase
¾ Katalysiert schrittweise Addition von
Desoxyribonucleotideinheiten an DNA-Kette
¾ Neuer DNA-Strang wird direkt an DNA-Matrize gebildet
¾ Matrize kann Einzel- oder Doppel-Strang sein
Einzelstrang: -Matrize muss an Primer mit freier 3`- OHGruppe
gebunden sei
- Reaktion benötigt aktivierte Vorläufer (dATP, dGTP, dTTP, dCTP)
Reaktionsmechanismus der DNAVerlängerung
¾ Nucleophiler Angriff des 3`-OH-Primerendes auf innerstes
Phosphoratom des neuen Desoxyribonucleosidtriphosphats
¾ Bildung einer Phosphodiesterbindung mit gleichzeitigem Abgang
eines Pyrophosphats
¾ Hydrolyse des Pyrophosphats durch Pyrophosphatase
Reaktionsmechanismus der DNAVerlängerung
• Reaktion nur dann katalysiert, wenn Base des neuen
Nucleotids komplementär zur der der Matrize ist
DNA-Polymerase ist ein matrizenabhängiges Enzym
• Viele DNA-Polymerasen haben zusätzlich
Nucleaseaktivität
Sie können Fehler in der DNA korrigieren und falsch
eingebaute Nucleotide wieder entfernen
! DNA-Polymerasen tragen zu hoher Genauigkeit
bei der DNA-Replikation bei
Genexpression
Genexpression: bedeutet Umsetzung der in der
DNA enthaltenen Informationen in funktionale
Moleküle
¾ Transkription von DNA-Informationen in RNA
¾ Translation von RNA in Proteine
¾ Der genetische Code
Unterschiedliche Arten der RNA
1.
Messenger- RNA: - Matrize für Proteinbiosynthese (Translation)
2.
Transfer- RNA: -Transport von aktivierten AS zum Ribosom;
Knüpfung von Peptidbindungen
- für jede der 20 AS mindestens eine tRNA
- tRNAs bestehen aus 75-Nucleotiden
- kleinste RNA-Molekül
3.
ribosomale- RNA: - Hauptbestandteil der Ribosomen
- spielt bei Proteinbiosynthese sowohl
strukturelle als auch katalytische Rolle
Unterschiedliche Arten der RNA
RNA-Polymerase katalysiert die
Transkription
Vorraussetzungen:
¾ Bevorzugt doppelsträngige DNA-Matrize
¾ Aktivierte Vorstufen: alle vier
Ribonuclesidtriphosphate (ATP, GTP, UTP,
CTP)
¾ Ein zweiwertiges Metallion: Mg, Mn
RNA-Polymerase katalysiert die Initiation
und Elongation einer RNA-Kette
RNA-Synthese ähnlich wie DNASynthese
¾ Synthese in 5`- 3`Richtung
¾ Verlängerungsmechanismus: 3`- OH-Gruppe am Ende der wachsenden
Kette greift innerstes Phosphoratom nucleophil an;
Phosphodiesterbindung
¾ Synthese wird durch Hydrolyse von Pyrophosphat angetrieben
Gegensätze zur DNA-Polymerase
¾RNA-Polymerase benötigt keinen Primer
¾RNA-Polymerase hat keine
Nucleaseaktivität
kann keine falsch gepaarten Nucleotide
herausschneiden
RNA-Polymerase erhält
Instruktionen von DNA-Vorlage
Das konnte dadurch
bewiesen werden,
¾ dass die Basenzusammensetzung
neu synthetisierter RNA, das
Gegenstück der DNA-Matrize ist
(durch Hybridisierungsversuche
und Sequenzanalysen)
Transkiptions-Beginn in der Nähe
von Promotorstellen
¾ DNA-Matrize enthält Regionen, die als Promotoren
bezeichnet werden
¾ Promotoren binden spezifisch die RNA-Polymerase
¾ Basensequenzen der Promotoren sind nicht alle
identisch; besitzen aber übereinstimmende Merkmale,
die sich durch eine idealisierte Consenssequenz
darstellen lassen
¾ Nahezu alle Promotorsequenzen unterscheiden sich von
der Consenssequenz nur in einer oder zwei Basen
Unterschiede zwischen
Prokaryoten und Eukaryoten
Unterschiede zwischen
Prokaryoten und Eukaryoten
¾ Transkription eukaryotischer Gene wird zusätzlich von EnhancerSequenzen beeinflusst, die regulatorische und verstärkend wirken
Transkriptions-Ende in der Nähe
von Terminationsstellen
•
RNA-Polymerase bewegt sich
entlang der DNA-Matrize und
transkribiert einen der Stränge, bis
Terminationsstelle erreicht ist
•
Bei E.coli lässt Stopp-Signal im
neu synthetisierten RNA-Molekül
Stamm-Schleife-Struktur
entstehen
Basenpaarung von Sequenzen,
die sich komplementär sind
•
entstandene RNA löst sich von
RNA-Polymerase, wenn dieser
Haarnadelstruktur eine Kette von
U-Resten folgt
Transkriptions-Ende in der Nähe
von Terminationsstellen
¾ andere Möglichkeit: RNA-Synthese wird von Rho-Protein
beendet
¾ über die Termination der Transkription bei Eukaryoten ist
nur wenig bekannt
Fazit: In der DNA-Matrize sind getrennte
Start- und Stoppsignale codiert
Modifizierung der mRNA bei
Eukaryonten
¾ das 5`-Ende wird mit einem Cap versehen
¾ das 3`-Ende mit einer Sequenz aus
Adenylaten (Poly(A)-Schwanz)
Funktion der tRNA
¾ tRNA fungiert bei der
Proteinbiosynthese als
Adaptermolekül (d.h. sie
transportiert eine AS in
aktivierter Form zum Ort der
Proteinbiosynthese)
¾ Sie besitzt eine
Aminosäureanheftungsstelle
(für eine bestimmte AS) und
eine Matrizenerkennungsstelle
Funktion der tRNA
¾ die Carboxylgruppe der AS ist mit
der 3`-OH-Gruppe des
endständigen Adenosins der tRNA
verestert
¾ diese Verknüpfung zu einer
Aminoacetyl-tRNA wird von
Aminoacetyl-tRNA-Synthetase
katalysiert
¾ für jede der 20 AS gibt es mind.
eine spezifische Synthetase
¾ die Matrizenerkennungsstelle ist
eine Sequenz von drei
Basenpaaren (Anticodon), die auf
der mRNA komplementäre
Sequenzen erkennen (Codon)
Der genetische Code
Eigenschaften:
1. Drei Nucleotide codieren eine AS
2. Der Code ist nichtüberlappend
Der genetische Code
3. Der Code wird fortlaufend gelesen (keine
„Zeichensetzung“)
4. Der Code ist degeneriert ; d.h. für die meisten
AS gibt es mehr als ein „Codewort“
(es gibt 64 mögliche Tripletts und nur 20 AS;
61 codieren AS, 3 das Ende der Translation)
Der genetische Code
¾ alle 64 Codons sind entschlüsselt
¾ die Anzahl der Codons für eine bestimmte AS korreliert
mit der Häufigkeit ihres Auftretens in Proteinen (Methionin
und Tryptophan 1mal; Leucin, Arginin und Serin 6 Codons)
¾ Codons, die die gleiche AS codieren, heißen Synonyme
! Die meisten Synonyme unterscheiden sich nur in der
letzten Base des Tripletts
(so codieren XYC und XYU immer für eine AS;
XYG und XYA meistens die gleiche)
Was ist der Sinn hinter der massiven
Degeneriertheit des genetischen Codes?
1. - wäre er es nicht, würden 20 Codons AS codieren und
44 Kettenabbrüche bewirken
Wahrscheinlichkeit für Mutationen, die zum
Kettenabbruch führen wäre größer
Entstehung inaktiver Proteine
- Der Ersatz einer AS durch eine andere ist hingegen
meist relativ harmlos
! Die Degeneriertheit minimiert die schädlichen
Auswirkungen von Mutationen
Was ist der Sinn hinter der massiven
Degeneriertheit des genetischen Codes?
2. Aufgrund der Degeneriertheit des genetischen
Codes, kann die Basenzusammensetzung
über einen weiten Bereich variieren, ohne dass
es zu veränderten AS-Sequenzen kommt
(z.B. können DNA-Moleküle mit ganz
unterschiedlichen GC-Gehalten trotzdem die gleichen
Proteine codieren, wenn verschiedene Synonyme
verwendet werden)
Stoppsignale auf der mRNA
¾ Stoppcodons (z.B. UAA) werden nicht von
tRNA-Molekülen gelesen, sondern von
Freisetzungs- oder Terminationsfaktoren
die Anbindung eines solchen Proteins an das
Ribosom sorgt für die Ablösung des
synthetisierten Proteins
Startsignale auf der mRNA
¾ In Bakterien purinreiche
Sequenz + AUG = Bindung
von Formylmethionin
Startsignale auf der mRNA
¾ Bei Eukaryonten erste AUG-Sequenz (sie wird von InitiatortRNA, die mit Methionin beladen ist, abgelesen)
Der genetische Code ist nahezu
universell
¾ z.B. exprimieren Bakterien rekombinante DNAMoleküle, die Proteine des Menschen enthalten (z.B.
Insulin)
¾ eine Ausnahme bildet jedoch die mitochondriale DNA
Herunterladen