Nachweis spezifischer T-Zell-vermittelter Immunantworten gegen

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Universitätsklinikum Ulm
Zentrum für Innere Medizin
Klinik für Innere Medizin III
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. H. Döhner
_________________________________________________________________
Nachweis spezifischer T-Zell-vermittelter
Immunantworten gegen Tumor assoziierte
Antigene bei Lungenkrebs
Dissertation
zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin
der Medizinischen Fakultät
der Universität Ulm
Vorgelegt von
Maximilian Felix Steinhauser
München
2014
Amtierender Dekan: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Wirth
1. Berichterstatter: Prof. Dr. med. Jochen Greiner
2. Berichterstatter: Prof. Dr. med. Ansgar Schulz
Tag der Promotion: 22. Mai 2015
Inhaltsverzeichnis
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
III
1.
1
1.1.
EINLEITUNG
DAS BRONCHIALKARZINOM
1
1.1.1 PATHOLOGIE UND STAGING
1
1.1.2 THERAPIE UND PROGNOSE
3
1.1.3 NEUE THERAPIEOPTIONEN FÜR DAS BRONCHIALKARZINOM
5
1.2.
IMMUNOLOGISCHE GRUNDLAGEN
7
1.3.
DIE IMMUNTHERAPIE
8
1.3.1 AKTIVE IMMUNTHERAPIE
9
1.3.2 DIE ROLLE TUMOR-ASSOZIIERTER ANTIGENE IN DER IMMUNTHERAPIE
11
1.4.
15
DIE IMMUNTHERAPIE BEIM BRONCHIALKARZINOM
1.4.1 DIE ROLLE DER TUMORVAKZINIERUNG BEIM BRONCHIALKARZINOM
16
1.5.
ZIELSETZUNG DIESER ARBEIT
20
MATERIAL UND METHODEN
21
2.
2.1
MATERIAL
21
2.1.1 GRUNDAUSTATTUNG
21
2.1.2 CHEMIKALIEN
23
2.1.3 PUFFER
24
2.1.4 ZELLLINIEN, ANTIKÖRPER UND ZYTOKINE
25
2.1.5 ZELLKULTURMEDIEN
26
2.1.6 PEPTIDE
27
2.1.7 PATIENTEN
27
2.2
28
METHODEN
2.2.1 MATERIALGEWINNUNG UND AUFBEREITUNG
28
2.2.2 TYPISIERUNG DER HLA-OBERFLÄCHENANTIGENE MITTELS DURCHFLUSSZYTOMETRIE 30
2.2.3 ZELLSEPARATION
31
2.2.5 ETABLIERUNG DER ASSAYS UND NACHWEIS DER T-ZELL-ANTWORT
33
2.2.6 STATISTISCHE METHODEN:
36
3.
37
3.1.
ERGEBNISSE
BESTIMMUNG DES OBERFLÄCHENANTIGENS HLA-A2 MITTELS DURCHFLUSS-
ZYTOMETRIE
37
3.2.
38
AUSWAHL DER UNTERSUCHTEN PEPTIDE
I
3.3.
ERGEBNISSE DES ELISPOT-ASSAYS
40
3.3.1 ERGEBNISSE DES INTERFERON-γ-ELISPOT-ASSAYS
40
3.3.2 ERGEBNISSE DES GRANZYM-B-ELISPOT-ASSAYS
44
4.
50
4.1
DISKUSSION
NACHWEIS EINER ZELLULÄREN IMMUNANTWORT GEGEN DIE UNTERSUCHTEN ANTIGENE
50
4.2
UNTERSCHIEDLICHE ERGEBNISSE IM GRANZYM-B- UND INTERFERON-γ- ELISPOT-
ASSAY
55
4.3
SCHLUSSFOLGERUNG
56
5.
ZUSAMMENFASSUNG
58
6.
LITERATURVERZEICHNIS
60
II
Abkürzungsverzeichnis
AML
Aktute myeloische Leukämie
BCIP
5-Brom-4-Chlor-3-Indolyl-Phosphat
BCG
Bacillus Calmette-Guérin
CD
Cluster of differentiation
CML
Chronische myeloische Leukämie
CMV
Cytomegalievirus
CTLA-4
Cytotoxic T Lymphocyte Antigen 4
CT/TG
Cancer testis/-germline
DMSO
Dimethylsulfoxid
EDTA
Ethyldiamintetraessigsäure
EGFR
Epidermal growth factor receptor
ELISpot
Enzyme linked immunospot
FACS
Fluorescence activated cell sorting
FCS
Fötales Kälberserum/ fetal calf serum
FSC
Forward scatter
FITC
Fluorescein-iso-thio-cyanat
HER 2
Human epidermal growth factor receptor 2
HLA
Human leukocyte antigen
hTERT
Human telomerase reverse transcriptase
IFN
Interferon
Ig
Immunglobulin
IMP
Influenza matrix protein
INCENP
Inner centromer protein
MACS
Magnetic activated cell sorting
MAGE
Melanoma associated antigen
MHC
Major histocompatibility complex
MLPC
Gemischte Lymphozyten-Peptidkultur/ mixed
lymphocyte peptide culture
MUC-1
Mucin 1
NBT
Nitro-blue-tetrazoliumchloride
NSCLC
Non small cell lung cancer
RHAMM
Receptor for hyaluronic acid mediated motility
RPMI
Roswell Park Memorial Institute
III
PD-1
Programmed Death 1
PD-L1
Programmed Death Ligand 1
PBMC
Mononukleäre Zellen des peripheren Bluts/ peripheral
blood mononuclear cells
PBS
Phosphate buffered saline
PRAME
Preferentially expressed antigen in melanoma
PSMA
Prostata-spezifisches Membranantigen
SEREX
Serological analysis of recombinant DNA expression
libraries
SCLC
Small cell lung cancer
SSC
Side scatter
TAA
Tumor-assoziiertes Antigen
TTP
Time to progress
TNM
Tumor-Nodi-Metastasen
VEGF
Vascular endothelial growth factor
WT-1
Wilms-Tumor-Gen 1
IV
1.
Einleitung
1.1.
Das Bronchialkarzinom
Das Bronchialkarzinom oder auch Lungenkrebs ist eine maligne Neoplasie, die
vom Epithel des Respirationstraktes ausgeht. Jährlich sterben in Deutschland
40000 Menschen am Bronchialkarzinom. Damit ist das Bronchialkarzinom die
vierthäufigste Todesursache insgesamt, die häufigste Krebstodesursache bei
Männern und die dritthäufigste Krebstodesursache bei Frauen. [49] Die Zahl der
Neuerkrankungen in Deutschland beträgt bei Männern 32000, bei Frauen 13000
pro Jahr. Die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate beträgt in Abhängigkeit
vom Stadium bei Diagnosestellung für Frauen 18% und für Männer 15%. [125]
Der bedeutendste Risikofaktor für Lungenkrebs ist das Rauchen, 90% der
Erkrankungen bei Männern und 60% bei Frauen können darauf zurückgeführt
werden.
Weitere
Risikofaktoren
sind
Exposition
gegenüber
ionisierender
Strahlung, z.B. durch Röntgenstrahlung oder Inhalation von Radon, inhalative
Noxen wie Asbest oder künstlichen Mineralfasern, allgemeine Luftverschmutzung
wie
Feinstaub
und
Dieselmotorabgase,
polyzyklische
aromatische
Kohlenwasserstoffe, sowie einige Metalle. Auch eine virale Genese durch das
Humane Papilloma Virus konnte nachgewiesen werden. [49]
1.1.1 Pathologie und Staging
Histopathologisch können Bronchialkarzinome gemäß der WHO-Klassifikation als
von vier Zelltypen ausgehend eingeteilt werden: das Plattenepithelkarzinom (3040%), das Adenokarzinom (25-30%), sowie das großzellige Karzinom (unter 10%)
die als nicht-kleinzellige Karzinome zusammengefasst werden, sowie das
kleinzellige
Karzinom
(15-20%).
[62]
Die
Unterteilung
in
kleinzelliges
Bronchialkarzinom (engl.: small cell lung cancer, SCLC) und nicht-kleinzelliges
Bronchialkarzinom (engl.: non small cell lung cancer, NSCLC) ist hinsichtlich der
Prognose und der Auswahl der Therapie von Bedeutung.
1
Die Stadieneinteilung erfolgt mit der am 1. Januar 2011 in Kraft getretenen 7.
Edition der TNM-Klassifikation für Lungentumoren, wobei T für die lokale
Ausbreitung, N für den Lymphknotenbefall und M für die Fernmetastasierung
steht. Die Einteilung ist in den Tabellen 1 und 2 dargestellt.
Tabelle 1: Definition von T, N und M in der 7. Edition der TNM-Klassifikation für Lungentumoren
[90]
T: lokale Ausbreitung
1
2
3
a
<2cm in seiner größten Ausdehnung
b
2-3cm in seiner größten Ausdehnung
a
3-5cm oder Infiltration des Hauptbronchus, Infiltration der viszeralen Pleura
b
5-7cm oder Infiltration des Hauptbronchus, Infiltration der viszeralen Pleura
<7cm oder direkte Infiltration von Brustwand, Zwerchfell, N. phrenicus, mediastinaler Pleura
oder parietalem Perikard
4
Tumor jeglicher Größe mit Infiltration von Mediastinum, Herz, große Gefäße, Trachea, N.
larygeus recurrens, Ösophagus, Wirbelkörper, oder Carina oder separater Tumorknoten in
einem ipsilateralen Lappen
N: Lymphknotenbefall
0
Keine regionären Lymphknotenmetastasen
1
Befall ipsilateraler peribronchialer oder hilärer, oder intrapulmonaler Lymphknoten
2
Befall ipsilateraler mediastinaler oder subcarinaler Lymphknoten
3
Befall kontralateraler mediastinaler, hilärer oder ipsilateraler oder kontralateraler Skalenusoder supraventrikulärer Lymphknoten
M: Fernmetastasen
0
Keine Fernmetastasen
1a
Separate Tumorknoten in kontralateralem Lappen, Tumor mit pleuralem Knoten oder
malignem Pleuraerguss
1b
Fernmetastasen
2
Tabelle 2: Stadiengruppierung nach der 7. Edition der TNM-Klassifikation für Lungentumoren [90]
Stadium
I
II
T
N
M
A 1
0
0
B 2a
0
0
A 1
1
0
2a
1
0
2b
0
0
B 2b
1
0
0
0
2
0
3
1-2
0
4
0-1
0
B jedes
3
0
4
2
0
jedes
0-1-2-3
1
3
III
A 1-2
IV
1.1.2 Therapie und Prognose
Die Therapie des NSCLC ist in limitierten Stadien primär operativ. In den Stadien I
und II ist die Resektion die Methode der 1. Wahl, in Stadium II erfolgt zusätzlich
eine adjuvante, platinbasierte Chemotherapie. [136]
Die Therapie im Stadium IIIA hängt vom Lymphknotenbefall ab. Patienten mit N1Lymphknotenbefall erhalten analog zum Stadium II eine Tumorresektion mit
anschließender,
adjuvanter
Chemotherapie.
Bei
einer
N2-Situation,
die
intraoperativ entdeckt wird, folgt auf die Resektion eine adjuvante Chemotherapie.
Individuell wird im Anschluss eine Radiatio durchgeführt. Bei präoperativ
entdeckten
N2-Situationen
oder
bulky
disease
erfolgt
primär
eine
Radiochemotherapie. [126]
Im Stadium IIIB erfolgt abhängig vom Allgemeinzustand und den Komorbiditäten
des Patienten primär eine kombinierte platinbasierte Radiochemotherapie,
alternativ eine alleinige Chemotherapie oder eine alleinige Bestrahlung. [74]
3
In Stadium IV erfolgt bei Patienten mit gutem Allgemeinzustand eine platinhaltige
Polychemotherapie, die bei Fehlen von Blutungskomplikationen durch den gegen
Vascular-Endothelial-Growth-Factor (VEGF) gerichteten monoklonalen Antikörper
Bevacizumab ergänzt werden kann. Bei über 70jährigen Patienten erfolgt eine
Chemotherapie mit nur einem Medikament. Für ältere Patienten mit schlechtem
Allgemeinzustand können alternativ platinfreie Kombinationen oder Monotherapien
gewählt werden. Liegen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung symptomatische
zerebrale oder ossäre Metastasen vor, wird vor der zytostatischen Therapie eine
Radiatio der entsprechenden Läsionen durchgeführt. [130, 150]
Die Prognose des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms im Hinblick auf die TNMStadien ist in Tabelle 3 dargestellt.
Tabelle 3: Stadienadaptierte Prognose des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms nach der 7.
Edition der TNM-Klassifikation für Lungentumoren [50]
Klinisches Stadium
Pathologisches Stadium
5-Jahres-
Medianes
5-Jahres-
Medianes
überleben
Überleben
überleben
Überleben
IA
50%
60 Monate
73 %
119 Monate
IB
40%
37 Monate
54%
70 Monate
IIA
24%
38 Monate
48%
54 Monate
IIB
25%
18 Monate
38%
33 Monate
IIIA
18%
14 Monate
25%
23 Monate
IIIB
8%
10 Monate
19%
16 Monate
IV
2%
6 Monate
21%
18 Monate
Die Therapie des kleinzelligen Bronchialkarzinoms unterscheidet zusätzlich die
zwei Stadien „limited disease“ und „extensive disease“. „Limited disease“
entspricht den I-IIB (T1-2 N0-1 M0) sowie den Stadien IIA-IIIB (T3-4 N2-3 M0).
„Extensive disease“ entspricht dem Stadium IV der TNM-Klassifikation. Bei
Diagnosestellung befinden sich 60-70% der Patienten bereits in Stadium IV.
Im sehr limitierten Stadium (T1-2 N0 M0) erfolgt eine anatomische Tumorresektion
mit anschließender, adjuvanter Chemotherapie. In den Stadien T3-4 N0 M0 oder
im primär inoperablen, sehr limitierten Stadium erfolgt in Abhängigkeit vom Alter
4
des Patienten eine kombinierte oder sequentielle Radiochemotherapie. In allen
limitierten
Stadien
erfolgt
nach
Abschluss
der
primären
Therapie
eine
prophylaktische Schädelbestrahlung. Im Stadium IV besteht die Behandlung aus
einer palliativen, platin-basierten Chemotherapie. Patienten, die nach der
Chemotherapie eine stable disease bzw. eine partielle oder komplette Remission
erreichen, wird eine prophylaktische, Schädelbestrahlung durchgeführt. Beim
Vorliegen von primären, symptomatischen Metastasen erfolgt eine primäre
Bestrahlung. Das mediane Überleben beträgt bei „limited disease“ 16 bis 22
Monate, bei „extensive disease“ ungefähr 10 Monate. [145]
1.1.3 Neue Therapieoptionen für das Bronchialkarzinom
Aufgrund der schlechten Prognose trotz konventioneller Chemo- und chirurgischer
Therapie vor allem beim SCLC, aber auch beim NSCLC, ist es wichtig neue
Therapiemöglichkeiten zu finden. Mit dem besseren Verständnis der molekularen
Mechanismen von Neoplasien eröffnet sich die Möglichkeit neue Therapien für
maligne Neoplasien zu finden, die auf einen dieser Mechanismen abzielen und
somit im Vergleich zu konventioneller Chemotherapie spezifischer, effektiver und
nebenwirkungsärmer sind. Diese Therapien werden als „Targeted Therapies“
bezeichnet.
Eines dieser Ziele bei Lungenkrebs ist der Rezeptor für den epidermalen
Wachstumsfaktor EGFR (engl.: epidermal growth factor receptor). EGFR ist ein
Tyrosinkinaserezeptor, der in der Zelle verschiedene Signalkaskaden auslöst,
welche für die Entstehung von Krebs eine wichtige Rolle spielen und unter
anderem zu Zellwachstum, lokaler Invasion und Angiogenese führen. [72] EGFR
wird bei einem großen Teil der NSCLC-Zellen überexprimiert. [128] Es gibt
verschiedene Wege die Funktion von EGFR zu stören. Einer davon besteht darin,
die intrazelluläre Signaltransduktion mittels Tyrosinkinaseinhibitoren zu hemmen.
Shepherd et al. führten 2005 eine Phase-II-Studie an vorbehandelten NSCLCPatienten
durch.
Sie
konnten
einen
Überlebensvorteil
gegenüber
einer
Plazebobehandlung nachweisen. [141] Aufgrund dieser Studie wurde Erlotinib in
5
die
Therapie
des
nicht-kleinzelligen
Bronchialkarzinoms
aufgenommen.
Verschiedene Folgestudien zeigten, dass vor allem Patienten mit einer Mutation
des EGFR von den Tyrosinkinaseinhibitoren profitieren. [72]
Eine weitere Möglichkeit mit EGFR zu interagieren stellt der monoklonale
Antikörper Cetuximab dar. Cetuximab richtet sich gegen die extrazelluläre
Domäne von EGFR. Pirker et al. konnten 2009 in einer randomisierten Phase-IIIStudie zur Behandlung des fortgeschrittenen NSCLC mit Chemotherapie mit und
ohne Cetuximab einen Überlebensvorteil von einem Monat nachweisen [119], in
einer weiteren Studie konnte dieses Ergebnis jedoch nicht wiederholt werden. [94]
Ein anderes wichtiges Ziel ist VEGF. VEGF ist der wichtigste Regulator für
Angiogenese, sowohl in gesundem, als auch in entartetem Gewebe, und spielt
somit eine große Rolle in der Krebsentstehung. [41] Beim Bronchialkarzinom ist
eine Überexpression von VEGF mit einer schlechteren Prognose verknüpft. [137]
Der monoklonale Antikörper Bevacizumab richtet sich gegen VEGF. Patienten mit
großzelligem Karzinom und Adenokarzinom der Lunge, die mit PaclitaxelCarboplatin und Bevacizumab behandelt wurden, haben ein um zwei Monate
längeres
Überleben
gegenüber
Patienten,
die
mit
dem
gleichen
Chemotherapieschema ohne Bevacizumab behandelt wurden. [130] Auch
Bevacizumab ist mittlerweile Teil der Standardtherapie.
Ein weiteres Beispiel für eine effektive Zielgerichtete Therapie sind Antikörper
gegen das Produkt des EML4-ALK-Fusionsgens. Ca. 5-7 % der Patienten mit
NSCLC zeigen eine EML4-ALK-Translokation. In einer Phase-II Studie konnte
eine hohe klinische Wirksamkeit einer zielgerichteten Therapie mit dem ALKInhibitor Crizotinib bei EML4-ALK-positiven Patienten mit fortgeschrittenem
NSCLC gezeigt werden (Kwak et al., NEJM 2010). Die orale Therapie war effektiv
und vielversprechend mit einer Ansprechrate (ORR) von 57% und einem
progressionsfreien Überleben nach 6 Monaten von 72% bei vertretbarer Toxizität.
Der Nachweis einer EML4-ALK-Translokation bei Patienten mit NSCLC ist ein
neuer prädiktiver molekularer Marker für das klinische Ansprechen auf eine
Inhibition von ALK und etabliert sich als weiterer wichtiger molekularer Marker.
[89]
In jüngerer Zeit konnten auch durch weitere immuntherapeutische Ansätze Erfolge
erzielt werden.
6
1.2.
Immunologische Grundlagen
Das Immunsystem besitzt die Möglichkeit, zwischen körpereigenen und
körperfremden bzw. durch Mutation neu entstandenen Antigenen (in der Regel
Peptidsequenzen) zu unterscheiden. [167]
Damit ein Peptid vom Immunsystem erkannt werden kann, muss es vom
sogenannten Haupthistokompatibilitätskomplex (engl.: major histocompatibility
complex, MHC), präsentiert werden. MHC-Moleküle, beim Menschen auch HLA
(engl.:
human
leukocyte
antigen)
genannt,
sind
Glykoproteine
auf
der
Zelloberfläche, die eine peptidbindende Furche besitzen. [153] Es gibt zwei
Formen des MHC-Moleküls: MHC I und MHC II.
MHC I wird auf allen kernhaltigen Zellen exprimiert und bindet Peptide einer Länge
von 8-10 Aminosäuren, die Bestandteile zytosolischer Antigene sind und dort
abgebaut werden, als MHC-Peptid-Komplex. [122] Peptide, die von MHC-Klasse-IMolekülen präsentiert werden, werden von sogenannten zytotoxischen TLymphozyten erkannt. Diese T-Zellen exprimieren auf ihrer Oberfläche das
kostimulatorische Molekül CD8 und werden deshalb auch als CD8-positive TLymphozyten bezeichnet. Das MHC I Molekül besteht aus zwei Peptidketten, der
variablen α-Kette und dem konstanten β2-Mikroglobulin. [11] Die α-Kette wird beim
Menschen durch drei Gene, das HLA-A, -B und -C- Gen, kodiert, die eine große
Anzahl verschiedener Allele besitzen. Die Sequenz der gebundenen Peptide ist
allelspezifisch. Auch kann ein T-Lymphozyt ein Peptid nur dann als Antigen
erkennen, wenn dieses an eine bestimmte allelische Variante eines MHCMoleküls, z.B. HLA-A2, gebunden ist. Wird das Peptid von einer anderen
allelischen Variante des MHC-Moleküls präsentiert, so wird es von der T-Zelle
nicht erkannt. Dieses Phänomen bezeichnet man als MHC-Restriktion. [176]
Welche Peptide von einer Zelle eines Menschen präsentiert werden können, ist
also davon abhängig, welche Allele der HLA-Gene dieser Mensch besitzt. Eines
der häufigsten Allele beim Menschen ist - mit einer Häufigkeit von 46% bei der
kaukasischen Bevölkerung - das Allel HLA-A2. [40]
MHC II Moleküle werden nur von professionellen, antigenpräsentierenden Zellen
exprimiert. Die an ihnen gebundenen Peptide werden CD4-positiven T-Zellen
7
präsentiert, die wiederum das kostimulatorische Molekül CD4 auf ihrer Oberfläche
exprimieren.
Die Erkennung eines MHC-Peptid-Komplexes durch einen T-Lymphozyten erfolgt
mittels des T-Zell-Rezeptors. Dieses auf der Oberfläche von T-Lymphozyten
exprimierte Molekül ist aus mehreren Untereinheiten aufgebaut. Der aus einer αsowie einer β-Kette bestehende antigenbindende Teil ist hochvariabel. Durch ihn
wird vorgegeben, welches Antigen die T-Zelle erkennt, er bestimmt also deren
Spezifität. [30] Der konstante Teil, bestehend aus dem CD3-Komplex sowie der ζKette, die ganz oder teilweise zytoplasmatisch lokalisiert sind, ist für die
Signaltransduktion innerhalb der Zelle verantwortlich. [149] Das Auslösen dieser
Signaltransduktion führt zur Aktivierung des T-Lymphozyten und im Falle einer
zytotoxischen T-Zelle zur Freisetzung verschiedener Zytokine und lytischer
Granula. [42]
Neben Perforin, welches die Zellmembran der antigenpräsentierenden Zelle
zerstört, enthalten diese lytischen Granula Granzyme, unter denen das Granzym
B eine wichtige Rolle spielt. Granzym B ist eine Protease, die entweder indirekt
durch Freisetzung von Cytochrom C aus der mitochondrialen Membran und damit
durch Bildung eines Apoptosoms oder direkt durch Proteolyse die Caspasen 3 und
7 aktivieren kann. Diese setzen eine Kaskade in Gang, die schließlich zur
Apoptose der antigenpräsentierenden Zelle führt. [26]
Da auch Krebszellen ihre durch Mutation neu entstandenen Peptide auf MHCMolekülen präsentieren, können sie von zytotoxischen T-Zellen lysiert werden. Mit
den daraus resultierenden Möglichkeiten zur Behandlung von neoplastischen
Erkrankungen beschäftigt sich die Immuntherapie.
1.3.
Die Immuntherapie
Das Ziel der Immuntherapie ist es, eine tumorspezifische Immunantwort zu
induzieren bzw. zu verstärken.
Schon Paul Ehrlich, aufgrund von Tumortransplantationsversuchen mit Mäusen,
und später Burnet postulierten, dass Krebszellen vom Immunsystem erkannt
werden können. [19, 37] Krebszellen besitzen jedoch zahlreiche Mechanismen um
der Erkennung und Zerstörung durch das Immunsystem zu entgehen. [99]
8
Während der Entstehung eines Tumors durchläuft die Immunantwort drei Phasen:
eine Eliminierungsphase, in der potentielle Krebszellen erkannt und getötet
werden, eine Gleichgewichtsphase, in der nicht alle Tumorzellen zerstört werden
und durch Mutation und Selektion Tumorzellen entstehen, die dem Immunsystem
leichter
entkommen
können
(Immuno-Editing),
und
schließlich
eine
Evasionsphase, während der der Tumor ungehindert wachsen kann. [35]
Um eine tumorspezifische Immunantwort zu erreichen, stehen grundsätzlich zwei
Wege zur Verfügung. Zum einen eine passive Immuntherapie, z.B. durch die
Verabreichung tumorspezifischer, monoklonaler Antikörper. Diese sind heutzutage
bereits fester Bestandteil verschiedener Krebstherapien, z.B. der Anti-CD20Antikörper Rituximab bei Non-Hodgkin-Lymphomen [23, 24, 100], sowie der AntiHER2/neu-Antikörper Trastuzumab in der Therapie des Mammakarzinoms. [146]
Zum anderen die aktive Immuntherapie, deren Ziel es ist, eine aktive spezifische
Immunantwort zu induzieren.
1.3.1 Aktive Immuntherapie
Der älteste Ansatz der Immuntherapie besteht in einer unspezifischen Aktivierung
des Immunsystems durch Adjuvantien, welche die Immunantwort gegenüber dem
Tumor erhöhen soll. Schon Ende des 19. Jahrhunderts behandelte der New
Yorker Chirurg Coley Sarkompatienten durch Injektion einer Suspension aus
abgetöteten Streptokokken und Serratia marcensens, bekannt als „Coley´s Toxin“.
[25] Die unspezifische Aktivierung des Immunsystems durch Bacillus CalmetteGuérin (BCG) wird zur Therapie von Blasenkarzinomen genutzt. [12, 117] Auch
Zytokine, wie Interferon-α, welches bei der antiviralen Immunabwehr eine wichtige
Rolle spielt, und Interleukin-2, einem wichtigen T-Zell-Aktivator, werden in der
Immuntherapie eingesetzt. Obwohl deren Einsatz aufgrund Dosis-limiterender
schwerer Nebenwirkungen sehr eingeschränkt ist, konnte bei Patienten mit
Malignem Melanom durch diese Behandlung bei einigen Patienten ein lang
anhaltendes Ansprechen und sogar eine komplette Remission erreicht werden. [4,
84]
Ein spezifischer Ansatz der Immuntherapie ist der sogenannte adoptive T-ZellTransfer. Hierbei werden antigenspezifische T-Zellen des Patienten in vitro
9
expandiert und dem Patienten danach reinfundiert. [75] Diese Methode hat z.B.
beim Malignem Melanom erfolgreiche Resultate gebracht. [34, 174]
Die Tumorvakzinierung stellt eine weitere Möglichkeit der spezifischen aktiven
Immuntherapie dar. Hierbei spielt neben der präventiven Vakzinierung zur
Verhinderung der Entstehung einer Neoplasie, die mit der Impfung gegen
Hepatitis B zur Verhinderung des hepatozellulären Karzinoms [22], sowie mit der
Impfung junger Mädchen gegen die Serotypen des Humanen Papillomaviruses 16
und 18 zur Vorbeugung des Zervixkarzinoms bereits etabliert sind, auch die der
therapeutische Vakzinierung eine wichtige Rolle. [112]. Es gibt verschiedene
Strategien eine therapeutische Vakzinierung durchzuführen.
Eine Möglichkeit, ein Antigen dem Immunsystem des Patienten zugänglich zu
machen, sind auf dendritischen Zellen basierende Impfstoffe. Dendritische Zellen
werden z.B. aus dem peripheren Blut des Patienten isoliert, mit verschiedenen
Zytokinen in vitro aktiviert, wodurch ihre antigenpräsentierenden Eigenschaften
verbessert werden, und mit Peptiden oder autologen Tumorlysaten gepulst. Die
dem Patienten reinfundierten, so behandelten dendritischen Zellen können
Antigen-spezifische T-Zellen aktivieren und so eine Antitumor-Immunantwort
auslösen.[18]
Die einfachste Methode ist es, dem Patienten den Impfstoff durch direkte Injektion
zu applizieren. Die Vakzinierung kann mit ganzen, sowohl autologen als auch
allogenen ganzen Tumorzellen durchgeführt werden. Die Wirksamkeit von GanzZell-Impfstoffen wurde bereits in mehreren Phase-III-Studien getestet. [63, 68,
147, 165]. Außerdem kann eine Immunisierung mit Zellbestandteilen durchgeführt
werden, wie z.B. mit Tumor-assoziierten Antigenen (TAA) oder Peptiden, die von
TAAs abstammen. [127]. Die meisten dieser Peptide weisen eine HLA-A2Restriktion auf, da HLA-A2 eines der häufigsten Allele beim Menschen ist, und
somit viele von aus HLA-A2-restringierten Peptiden bestehenden Impfstoffen
profitieren können. [40]
10
1.3.2 Die Rolle Tumor-assoziierter Antigene in der Immuntherapie
TAAs sind Antigene, welche entweder ausschließlich von Tumorzellen exprimiert
oder von diesen überexprimiert werden. Sie können von zytotoxischen TLymphozyten erkannt werden und somit eine spezifische Immunantwort auslösen
[15]. TAAs sind entweder durch Mutation neu entstandene Proteine, oder
Proteine, die auf somatischen Zellen nicht vorkommen. Ein Beispiel dafür sind die
Cancer/Testis oder Germline (CT/CG)- Antigene, die normalerweise nur auf
plazentären Trophoblasten und Keimzellen des männlichen Hodens vorkommen.
Diese Zellen exprimieren jedoch kein MHC I und können diese Antigene daher
nicht präsentieren, weswegen CT/CG-Antigene als tumorspezifisch anzusehen
und damit ideale Antigene zur Tumorvakzinierung sind. [56] Die ersten TAAs
wurden
beim
Malignem
Melanom
durch
Analyse
der
Zielstrukturen
tumorinfiltrierender T-Lymphozyten entdeckt. [76] Weitere TAAs wurden mit der
1995 von Sahin et al. entwickelten Methode der „Serological Analysis of
Recombinant cDNA Expression Libraries“ (SEREX) entdeckt. [129]
Ein so entdecktes TAA ist RHAMM (engl.: receptor for hyaluronic acid mediated
motility), welches von einer Vielzahl maligner Erkrankungen exprimiert wird, in
gesunden Zellen aber nur während der Wundheilung vorkommt. [52, 53] Unter
anderem
wurde
die
Expression
Bronchialkarzinom-Zelllinien
von
nachgewiesen.
RHAMM
[156]
auf
verschiedenen
Intrazellulär
lokalisiertes
RHAMM spielt eine wichtige Rolle in der Formation des Spindelapparates
während der Mitose, während RHAMM extrazellulär zur Motilität und Invasivität
der Tumorzellen beiträgt. [157] Eine Vakzinierung mit einem von diesem TAA
abstammenden Peptid wurde durch die Arbeitsgruppe für Tumorimmunologie der
Universität Ulm bereits erfolgreich in einer klinischen Studie bei Patienten mit
AML, MDS und Multiplen Myelom getestet. [57]
Survivin, ein weiteres TAA, gehört zu der Familie der „inhibitors of apoptosis
proteins“. [91] Es hemmt die Apoptose durch Inhibition der Caspase 9 und spielt
so eine wichtige Rolle in der Tumorgenese. [33] Die Expression beschränkt sich
normalerweise auf fetales Gewebe. Survivin wird jedoch bei fast allen
Krebserkrankungen, unter anderem bei Lungen-, Brust- und Blasenkrebs sowie
11
bei Multiplem Myelom und Malignem Melanom gefunden. [1] Bei einigen
Malignomen korreliert die Survivinexpression mit einem schlechten Ansprechen
auf Chemotherapie und einer schlechten Prognose. [113] Aufgrund seines
Vorkommens bei einer Vielzahl von Krebserkrankungen stellt Survivin ein
interessantes Target für die Immuntherapie dar. [3] Eine klinische Phase-I/IIStudie zur Vakzinierung mit HLA-A2-restringierten Peptiden von Survivin bei
Pankreas-, Zervix-, Kolon-, Nebennieren- und Merkelzellkarzinompatienten, sowie
Melanompatienten
konnte
in
50%
eine
Peptid-spezifische
Immunantwort
nachweisen. [79]
Auch das zunächst bei Patienten mit Malignem Melanom entdeckte PRAME
(engl.: preferentially expressed antigen in melanoma) findet sich bei einer Vielzahl
von Krebserkrankungen, wie beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom, beim
Nierenzellkarzinom, bei Sarkomen und bei Plattenzellkarzinomen im Kopf/HalsBereich. Es gehört zu den CT/CG-Antigenen und wird somit in gesundem Gewebe
nur im Hoden exprimiert. PRAME-spezifische zytotoxische T-Lymphozyten wurden
bei Melanompatienten zwar nachgewiesen, der Selektionsvorteil durch die
Expression von PRAME schien dem Effekt der Immunantwort jedoch zu
überwiegen.[69] PRAME hemmt die durch Retinsäure induzierte Apoptose,
Differenzierung und den Zell-Zyklus-Arrest und wirkt sich so vorteilhaft in der
Entstehung von Neoplasien aus. [39] Steinbach et al. konnten 2002 eine bessere
Prognose bei der Expression von PRAME in der kindlichen AML nachweisen, dies
scheint jedoch mit einer Korrelation der PRAME-Expression mit prognostisch
günstigen,
zytogenetischen
Veränderungen
wie
der
Translokation
der
Chromosomen 8 und 21 zusammenzuhängen. [152, 163] Eine dosisabhängige, TZell-vermittelte Immunantwort gegen das von PRAME abgeleitete Peptid P-3
wurde bei AML-Patienten nachgewiesen. [55] Eine erste Phase-I-Studie zur
Peptidvakzinierung
mit
von
PRAME
und
dem
Prostata-spezifischen
Membranantigen PSMA abgeleiteten Peptiden bei Patienten mit soliden Tumoren
bei HLA-A2 positiven Patienten zeigte keine schweren Nebenwirkungen. PRAMEspezifischen T-Zell-vermittelte Immunantworten konnten bei 11 von 24 Patienten
beobachtet werden. [171]
Das
Produkt
des
Wilms-Tumor-Gens
WT1
wurde
zunächst
als
Tumorsuppressorgen angesehen, da seine Mutation zur Entstehung eines
Nephroblastoms oder auch Wilms Tumors bei Kindern führt. [60] Da WT-1 aber
12
bei mehreren soliden Tumoren und Leukämien vorkommt - es wurde unter
anderem in 96% bei NSCLC- und in 83% bei SCLC-Zelllinien nachgewiesen [109]
-, nimmt man an, dass es eine wichtige Rolle in der Tumorgenese spielt. [154]
WT-1 wird von gesunden Zellen während der Embryogenese exprimiert und spielt
eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Nieren. [61, 101] Bei Leukämiepatienten
gibt es bereits mehrere Peptidvakzinierungsstudien. [21] Nachdem an einem
Mausmodell nachgewiesen wurde, dass WT-1-spezifische, zytotoxische T-Zellen
das Tumorwachstum bei Lungenkrebs hemmen können, bezogen Oka et al. 2004
5 Lungenkrebspatienten und Krug et al. 2010 2 NSCLC-Patienten in Phase-I/IIStudien zur Peptidvakzinierung bei soliden Tumoren mit ein. In beiden Studien
wurden bei den Bronchialkarzinompatienten keine schweren Nebenwirkungen
festgestellt. 2010 konnte in einem der beiden Patienten eine spezifische
Immunantwort gegen WT-1 nachgewiesen werden, 2004 in 3 von 5. Außerdem
konnte in 3 Patienten eine Abnahme in der Tumormarkerkonzentration beobachtet
werden. [87, 110]
Das Protein G250/Carboanhydrase IX wurde zunächst als Zielstruktur des
monoklonalen Antikörpers mabG250 entdeckt und G250 genannt. [111] Es stellte
sich später heraus, dass es sich bei G250 und dem 1994 entdeckten TAA
Carboanhydrase IX/MN [115] um das selbe Protein handelt.[51] Carboanhydrase
IX wird in einer Vielzahl von Tumoren exprimiert und ist ein Marker für die
Hypoxie. [70] Studien zur prognostischen Bedeutung von Carboanhydrase IX beim
NSCLC zeigten, dass es hier zu einem großen Prozentsatz exprimiert wird. Eine
Überexpression korreliert mit einer schlechten Prognose. [83, 144] Zur
therapeutischen Anwendung von mabG250 bei Nierenzellkarzinompatienten gibt
es bereits mehrere klinische Studien. [142] Greiner et al. wiesen 2006 eine
spezifische durch zytotoxische T-Zellen vermittelte Immunantwort gegen das von
G250/Carboanhydrase IX abstammende Peptid G-2 bei AML Patienten nach. [55]
Später
wurde
dies
auch
bei
Patienten
mit
Plattenzellkarzinomen
des
Kopf/Halsbereichs beobachtet. [133]
HER-2/neu -das Produkt des „human EGRF-related gene“- ist eine RezeptorTyrosin-Kinase [6], die in verschiedenen malignen Erkrankungen, vor allem beim
Mamma- und Ovarialkarzinom, aber auch beim NSCLC vorkommt und deren
Expression mit einer schlechteren Prognose korreliert. [155] Der anti-HER2/neuAntikörper Transtuzumab spielt in der Therapie des Mammakarzinoms bereits
13
eine wichtige Rolle. [146] Von HER2/neu abstammende Peptide können jedoch
auch eine Immunantwort bei HLA-A2-restringierten T-Lymphozyten auslösen.[116]
Es wurden mehrere klinische Phase-II-Studien zur Vakzinierung mit dem von
HER2/neu
abgeleiteten
Peptid
E75
bei
Mammakarzinompatientinnen
durchgeführt. Hierbei wurden keine schweren Nebenwirkungen beobachtet und
eine T-Zell-vermittelte, spezifische Immunantwort konnte nachgewiesen werden.
[8, 102] Eine Phase-I-Studie zur Vakzinierung mit drei verschiedenen Peptiden
bezog auch Ovarialkarzinom- sowie NSCLC-Patienten mit ein. Auch hier konnte in
92% eine T-Zellimmunatwort nachgewiesen werden.[32]
Als eine weitere interessante Zielstruktur haben sich die Aurorakinasen
herausgestellt. Diese sind eine Gruppe von Seronin/Threoninkinasen von der
bisher 3 Subtypen, Aurora-A, -B und -C, bekannt sind. Die Struktur dieser drei
Proteine ist zu 70% homolog.
Aurora A ist im Zentrosom lokalisiert und wirkt unter anderem beim Eintritt in die
Mitose, bei der Ausbildung des Spindelapparates, bei der Anlagerung der
Chromosomen an diesen, sowie bei der Zytokinese mit. [93] Aurora A wird bei
mehreren Malignomen überexprimiert, in gesundem Gewebe, außer im Hoden
jedoch nur sehr schwach.[10] In einer Studie mit NSCLC-Patienten zeigte sich
eine erhöhte Expressionsrate in 83% und erwies sich auch als prognostischer
Marker. Patienten, bei denen Aurora A hauptsächlich perimembranös lokalisiert
war, hatten eine schlechtere 5-Jahresüberlebensrate als Patienten mit einem
diffusen Verteilungsmuster, deren 5-Jahresüberlebensrate sich nicht von der
Überlebensrate Aurora-A-negativer Patienten unterschied. Dieser Unterschied
erwies sich allerdings nur bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom als
signifikant.[108] Verschiedene Mausmodelle zum Mammakarzinom zeigten, dass
eine Überexpression von Aurora A zur Bildung von Tumoren führt.[92, 170] Die
Ausschaltung der Funktion von Aurora A durch Kinaseinhibitoren wird bereits in
klinischen Studien getestet.[48, 151] Daneben ist Aurora A wegen seiner niedrigen
Expressionsrate in gesundem Gewebe auch ein mögliches Ziel in der
Immuntherapie. Ochi et al. konnten zeigen, dass ein von Aurora A abstammendes
Peptid, welches in das HLA-A2 Bindemotiv passt, zytotoxische T-Zellen
generieren kann, die in der Lage sind CML-Zellen zu lysieren. [106]
14
Aurora B bildet mit Survivin, Borealin und INCENP (engl.: inner centromer protein)
einen Komplex mit dem Namen „chromosome passanger complex“. [14] Durch
Phosphorylierung von Histonen trägt dieser zur Kondensierung der Chromosomen
bei. [103] Außerdem spielt der Komplex eine Rolle in der Anlagerung der
Mikrotubuli an die Kinetochoren und in der Zytokinese. [161] Smith et al. fanden
bei NSCLC-Patienten in 89% eine mindestens doppelt so hohe Expression von
Aurora B in den Tumorzellen wie im gesunden Gewebe. Eine sehr starke
Überexpression war mit einem signifikant schlechteren, progressionsfreien
Überleben vergesellschaftet. [148] Studien zur Immunogenität von Aurora B gibt
es bisher nicht.
1.4.
Die Immuntherapie beim Bronchialkarzinom
Die Immuntherapie wird bereits in der Therapie des Bronchialkarzinoms
eingesetzt. Neben der passiven Immuntherapie mit Antikörpern wie Bevacizumab
und Cetuximab [119, 131] wird auch mit Ansätzen der aktiven Immuntherapie
gearbeitet.
Zunächst versuchte man, die Therapie durch unspezifische Anregung des
Immunsystems zu verbessern. Bereits in den 70er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts wurde eine randomisierte, doppelblinde Studie begonnen, in der
Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom im frühen Stadium nach
Resektion intrapleural BCG verabreicht wurde. Es konnte keine Verbesserung des
Gesamtüberlebens beobachtet werden. [44] In einer weiteren Studie, in der die
Therapie mit BCG und dem T-Zell-stimulierenden Imidazolthiazol Levamisol bei
Patienten mit großzelligem Karzinom und Adenokarzinom in den Stadien II und III
mit Chemotherapie verglichen wurde, stellte sich die Chemotherapie als überlegen
heraus. [67] Der Ansatz einer Therapie mit Interferon-α und Interleukin-2 wurde
nicht weiter verfolgt, nachdem in einer Phase-I/II-Studie 9 von 11 Patienten eine
Progression der Erkrankung aufwiesen. [73] In jüngster Zeit wurde in der
Behandlung verschiedener Tumorentitäten mit PF-3512676 gearbeitet. PF3512676 ist ein Agonist des Toll-like-Rezeptors 9 und aktiviert dendritische Zellen,
15
sowie B-Lymphozyten. Zwei Phase-III-Studien bei Patienten mit fortgeschrittenem,
nichtkleinzelligen
Bronchialkarzinom
mussten
wegen
schwerwiegender
Nebenwirkungen jedoch vorzeitig abgebrochen werden. [65, 97]
Erfolgreicher waren Studien mit immunmodulatorischen Antikörpern, wie dem
Cytotoxic-T-Lymphocyte-Antigen-Antagonisten (engl.: zytotoxisches T-Zell-Antigen
4, CTLA-4) Ipilimumab. CTLA-4 ist ein auf T-Zellen exprimiertes Molekül, welches
durch die Bindung an die kostimulierenden Glykoproteine CD80 und CD86 auf
antigenpräsentierenden Zellen bindet und die T-Zell-Aktivierung verhindert. Die
Blockade von CTLA-4 durch Ipilimumab verbessert somit die T-Zell-Aktivierung.
[107] Zunächst konnte in klinischen Studien beim Malignen Melanom eine
Wirksamkeit von Ipilimumab mit und ohne Kombination mit einem Tumorvakzin
aus HLA-A2-restringierten Peptiden des TAA gp100 nachgewiesen werden. [66] In
einer Phase-II-Studie konnte 2012 auch bei Patienten mit NSCLC ein signifikant
besseres progressionsfreies und Gesamt-Überleben in einer Kombination mit
einer Chemotherapie aus Paclitaxel und Carboplatin nachgewiesen werden. [95]
Ein anderes koinhibitorisches Molekül auf T-Zellen ist das Programmed death 1
Protein (engl.: programmierter Tod) PD-1, dessen Ligand PD-L1 im Gegensatz zu
CD80
und
CD86
Tumorumgebung
selektiv
exprimiert
tumorspezifischere
auf
vielen
wird
T-Zell-Aktivierung
und
Tumorzellen
dessen
auslöst.
[71]
und
Zellen
in
Inhibition
somit
Klinische
Studien
der
eine
mit
Antikörpern gegen PD-1 und PD-L1 zeigten unter anderem bei NSCLC-Patienten
ein klinisches Ansprechen. [17, 158]
2013 wurde in einer Phase-I-Studie die Wirksamkeit einer Kombination von
Ipilimumab mit dem anti-PD-1-Antikörper Nivolumab nachgewiesen. [173]
1.4.1 Die Rolle der Tumorvakzinierung beim Bronchialkarzinom
In der Therapie des Bronchialkarzinoms werden verschiedene Ansätze der
Tumorvakzinierung verfolgt. Es gibt mehrere klinische Studien zur Vakzinierung
mit ganzen Zellen. Die Impfung von NSCLC-Patienten mit autologen Tumorzellen,
die durch einen adenoviralen Vektor genetisch so modifiziert wurden, dass sie den
Granulozyten und
Makrophagen-koloniestimulierenden
Faktor
GM-CSF
16
freisetzen, um die Immunantwort zu verstärken, wurde in einer Phase-I/II-Studie
getestet. Drei von 33 Patienten zeigten eine länger andauernde komplette
Regression. [104] In einer weiteren Studie, in der mit autologen Tumorzellen und
einer GM-CSF freisetzenden Zelllinie geimpft wurde, konnten zwar zelluläre
Immunantworten nachgewiesen werden, ein klinisches Ansprechen konnte jedoch
nicht beobachtet werden. [105] Eine weitere Phase-II-Studie wurde mit dem
Impfstoff Belagenpumatucel durchgeführt. Belagenpumatucel wurde aus vier
verschiedenen NSCLC-Zelllinien gewonnen und genetisch so manipuliert, dass er
weniger TGFβ sezerniert und somit immunogener ist. Die Studie zeigte bei
Patienten mit höherer Impfdosis ein längeres Überleben. In einer Phase-III-Studie
mit dem selben Impfstoff zeigte sich ein gegenüber einer Therapie Placebo um 2,5
Monate längeres durchschnittliches Gesamtüberleben. [27]
Verschiedene Phase-I-Studien mit Dendritischen-Zell-Vakzinen, die mit autologen
Tumorzellen, Zelllinien und Peptiden gepulst wurden, konnten in einigen Patienten
zelluläre Immunantworten nachweisen. [64, 118, 160] Am weitesten fortgeschritten
in der klinischen Testung und am erfolgversprechendsten ist bisher die
Peptidvakzinierung.
Derzeit läuft eine Phase-III-Studie zur Vakzinierung mit einem rekombinaten
Fusionsprotein aus dem TAA MAGE (engl.: melanoma associated antigen) A3 und
dem Protein D des Haemophilus influenzae. Die Studie hat über 2000 Patienten
mit NSCLC in den Stadien IB, II und IIIA in 33 Ländern rekrutiert. [159] MAGE A3
ist ein CT/CG-Antigen und wird bei verschiedenen Tumorarten gefunden. [28]
Beim NSCLC kommt MAGE A3 in bis zu 50% vor. Die Expressionsrate steigt mit
dem klinischen Stadium an. So konnte bei NSCLC-Patienten im Stadium I eine
Expression von MAGE A3 in 30% der Fälle detektiert werden, während die
Expressionsrate im Stadium II bei 50% lag. [143] Die Expression von MAGE A3
korreliert mit einer schlechteren Prognose. [59] Schon 1994 wurde nachgewiesen,
dass MAGE A3 immunogen ist und von T-Lymphozyten erkannt wird. [46] Bei
Melanompatienten, die mit einem HL-A2-restringierten Peptid von MAGE A3
geimpft wurden, konnten sogar komplette Remissionen beobachtet werden. [98] In
einer Phase-II-Studie mit NSCLC-Patienten im Stadium IB und II hatten Patienten,
die mit dem MAGE A3-Fusionsprotein geimpft wurden, gegenüber Patienten, die
mit einem Plazebo behandelt wurden ein längeres krankheitsfreies Überleben und
ein längeres Gesamtüberleben. [29] In einer Untergruppe von Patienten, die ein
17
genetisches Muster aufwiesen, das mit einer besonders hohen Rezidivrate
assoziiert war, hatten geimpfte Patienten ein um 45% reduziertes relatives Risiko
für ein Rezidiv. [78]
Eine weitere Phase-III-Studie wird gegenwärtig bei NSCLC-Patienten in den
Stadien IIIB und IV mit dem Impfstoff Stimuvax durchgeführt. Stimuvax besteht
aus dem vom muzinösen Glykoprotein Mucin 1 (MUC-1) abstammendem
Lipoprotein L-BLP25. [20] MUC-1 ist ein glykosyliertes Transmembranprotein,
welches normalerweise am apikalen Pol von Epithelzellen vorkommt. [166] In
Krebszellen verliert MUC-1 seine Polarität, wird häufig überexprimiert und ist oft
weniger glykosyliert, wodurch Peptidepitope zum Vorschein kommen. Dadurch
wird es zu einer interessanten Zielstruktur für die Immuntherapie. [132] In einer
randomisierten Phase-II-Studie bei NSCLC-Patienten in den Stadien IIIB und IV
nach Erstlinientherapie zeigten vakzinierte Patienten einen Überlebensvorteil von
4,4 Monaten gegenüber einer Kontrollgruppe. [20] An der nun laufenden Phase-IIIStudie nehmen über 1400 Patienten teil. [29]
Auch das TAA „humane Telomerase reverse Transkriptase“ (hTERT) hat sich als
potentes Target in der Immuntherapie gegen Lungenkrebs erwiesen. hTERT ist
die katalytische Untereinheit des Ribonukleinprotien-Telomerase-Komplexes.
Telomerasen sind Enzyme, die die Telomere genannten Endstücke der
Chromosomen wiederherstellen können. Die Telomere gehen in somatischen
Zellen nach der Zellteilung verloren, da die DNA-Polymerase nicht dazu in der
Lage ist, die Telomere zu kopieren. Die Telomerase ist beim Menschen in den
somatischen Zellen inaktiv, wodurch die Anzahl an Teilungen, die eine Zelle
erleben kann, limitiert ist. In Krebszellen wird die Telomerase jedoch wieder aktiv
und die Zellen können sich so unendlich oft teilen. Deswegen ist hTERT ein in den
meisten Krebsarten vorkommendes Antigen. [82] Bei Lungenkrebspatienten wird
hTERT in bis zu 94% exprimiert. [88] Patienten mit NSCLC, die hTERT
exprimieren, haben eine signifikant schlechtere 5-Jahresüberlebensrate, als
hTERT-negative Patienten. [43] Bolonaki et al. veröffentlichten 2007 eine PhaseII-Studie an Patienten mit inoperablem, nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom in
den Stadien III und IV, die mit Radio- und Chemotherapie vorbehandelt waren. Die
Patienten wurden mit TERT572Y geimpft, einem von hTERT abstammendem, HLAA2-restringiertem Peptid, das modifiziert wurde, um die Affinität zu HLA-A2 zu
erhöhen und es so immunogener zu machen. Es konnten bei 90% der geimpften
18
Patienten
hTERT572Y-spezifische,
CD8-positive
T-Zellen
detektiert
werden.
Patienten, die eine frühe, schon nach der zweiten Vakzinierung detektierbare
Immunantwort zeigten, hatten, wie in Abbildung 1 dargestellt, ein längeres
Überleben. Außerdem war die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankungen bei
diesen Patienten ebenfalls länger. [13]
Abbildung 1: A: Zeit bis zum Progress (time to progress, TTP) bei Patienten mit früher
Immunantwort (blau) und ohne Immunantwort (gelb); B: Überlebenszeit bei Patienten mit früher
(blau) und ohne Immunantwort (gelb) [13]
Dieselbe Arbeitsgruppe führte 2012 eine weitere Phase-II-Vakzinierungsstudie mit
TERT572Y bei Patienten mit anderen fortgeschrittenen Krebserkrankungen durch.
Auch hier konnte bei Patienten, die eine Immunantwort aufbauten, gegenüber
Patienten ohne adäquate Immunantwort ein längeres progressionsfreies Intervall
und ein längeres Gesamtüberleben nachgewiesen werden. [86]
19
1.5.
Zielsetzung dieser Arbeit
Die Prognose sowohl des kleinzelligen, als auch des nicht-kleinzelligen
Bronchialkarzinoms ist trotz weitreichender Fortschritte in der Chirurgie, der
Chemotherapie und der Strahlentherapie nach wie vor sehr schlecht. Lungenkrebs
ist die häufigste Krebstodesursache beim Menschen. Deshalb ist die Entwicklung
neuer Therapiestrategien von entscheidender Bedeutung.
Studien zur Immuntherapie z.B. mit T-Zell-aktivierenden Antikörpern wie
Ipilimumab und Anti-PD-1/Anti-PD-L1-Antiköpern, oder Tumorvakzinierung mit
TAA-basierten
Peptidimpfstoffen
haben
in
letzter
Zeit
vielversprechende
Ergebnisse geliefert. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, immunogene
Peptide zu identifizieren, mit denen neue Impfstoffe entwickelt werden können.
In dieser Arbeit wird die Immunogenität von elf von TAAs abgeleiteten Peptiden
bei an fortgeschrittenem Bronchialkarzinom erkrankten Patienten untersucht.
Hierzu
wurden
Granzym-B-
und
Interferon-γ-ELISpot-Assays
etabliert,
durchgeführt und ausgewertet und somit das Potential dieser Peptide, Antigenspezifische, zytotoxische Lymphozyten zu induzieren, bestimmt.
20
2.
MATERIAL UND METHODEN
2.1
Material
2.1.1 Grundaustattung
Allgemeine Laborgeräte
•
Brutschrank
B5042E, CO2-Auto-Zero,
Heraeus Instruments, Hanau
•
Digitalwaage
Sartorius BP110S,
Sartorius Mechatronics, Göttingen
•
ELISPOT-Reader
Immuno Spot, C.T.L. Europe, Reutlingen
•
FACS-Gerät
FACScan, Fa. Becton Dickinson, Heidelberg
•
Gefrierschrank
-20°C: Superfrost, Liebherr, Ochsenhausen
-80°C: Ultra Low, Sanyo Fisher, München
•
Kühlschrank
+4°C: Liebherr, Ochsenhausen
•
Laminar Flow
Hera- Safe HS- 18, Heraeus Instruments, Hanau
•
Magnetständer
MACS MultiStand, Milteny Biotec,
Bergisch Gladbach
•
Mikroskop
Carl Zeiss, 10-, 16-, 25- und 100-fache
Vergrößerung, Jena
•
Neubauer Zählkammer
Zeiss, Oberkochen
•
pH-Messgerät
827pH lab, Metrohm, Filderstadt
•
Pipettboy
pipettboy acu, IBS Integra Biosciences, Fernwald
•
Pipetten
0,5-10 µl
10-100 µl
50-250 µl
200-1000 µl
Eppendorf Reference, Eppendorf AG, Hamburg
•
Stickstofftank
Taylor Wharton Type M280, Mildstedt
21
•
Vortexer
Vortex Genie 2, Scientific Industries,
New York, USA
•
Wasserbad
Julabo GFL Typ 1003, Julabo Labortechnik
GmbH Seelbach/West
•
Zentrifuge
Beckmann-Coulter, CL-GS6R,
Beckman-Coulter Instruments, Fullerton, USA
Plastikwaren
Alle Plastikwaren wurden von den jeweiligen Firmen steril bezogen:
•
Einfrier-Röhrchen
Nunc Cryo TubeTM Vials 1,8 ml
Nalge Nunc International, Roskilde, Dänemark
•
Einmalspritzen
1 ml, Terumo Syringe, Terumo Europe N.V.,
Leuven, Belgien
•
ELISPOT- Platten
MultiScreen-IP, MultiScreen 96-well filtration
Assay Plate, Millipore, Bedford, USA
•
Injektionskanüle
Gr. 1, Braun AG, Melsungen
•
Pipettenspitzen
0,1 – 10 µl
2 – 200 µl
50 – 1000 µl
Eppendorf AG, Hamburg
•
Platten
FALCON multiwell 12-, 24-wells
FALCON microtest™ U-Bottom 96 wells
BD Labware, Franklin Lakes, USA
•
Pre-separation Filter
MACS Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach
•
Eppendorfgefäße
Safe-Lock Tube 1,5 ml und 2 ml
Eppendorf AG, Hamburg
•
Röhrchen
FALCON® Polypropylen Tubes, 15 ml und 50 ml
Becton Dickinson, Franklin Lakes, USA
•
Sterilfilter
Minisart RC 15 Sartorius, Hannover
•
Stripetten
2 ml
5 ml
10 ml
22
25 ml
50 ml
Costar Stripette, Corning Inc., New York, USA
•
Trennsäulen
MACS MS+ Separation Columns,
Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach
•
Zellkulturflaschen
NUNCLONTM Surface, 400 ml
Nalge Nunc International, Roskilde, Dänemark
2.1.2 Chemikalien
Sämtliche Laborchemikalien wurden in höchstmöglicher Reinheit von den jeweiligen
Firmen bezogen:
•
AB-Serum
Deutsches Rotes Kreuz, Ulm
•
AEC-Substratset
Fa. BD Biosciences, San Jose,
USA
•
Aqua destillata Spüllösung 1000 ml
Fa. Fresenius Kabi, Bad Homburg
•
β2-Mikroglobulin
Fa. Calbiochem, La Jolla, USA
•
DMSO
Dimethylsulfoxid, Fa. Merck,
Darmstadt
•
Färbetabletten
5-Bromo-4-chloro-3-indolylphosphate und
Nitroblue tetrazolium chloride,
Fa. Sigma-Aldrich, San Louis, USA
•
Fetales Kälberserum
Sera Plus Fa. Pan Biotech GmbH,
Aidenbach
•
Ficoll Separating Solution
Fa. Biochrom AG, Berlin
•
Granzyme B-Antikörper
Fa. BD Biosciences, San Jose,
USA
•
IFN-γ-Antikörper
Fa. Mabtech, Hamburg
•
IL-7
Fa. Miltenyi Biotec,
Bergisch Gladbach
23
•
IL-2
Fa. Sigma-Aldrich, San Louis, USA
•
L-Glutamin
Fa. Biochrom AG, Berlin
•
MicroBeads CD8
Fa. Miltenyi Biotec,
Bergisch Gladbach
•
DPBS 10x
Fa. Gibco, Invitrogen, Auckland, NZ
•
Penicillin/ Streptomycin
Fa. Gibco BRL, Eggenstein
•
RPMI 1640
Fa. Biochrom AG
•
Trypanblau-Lösung 0,4%
Fa. Sigma-Aldrich, Deisenhofen
•
Tween20
Fa. Sigma-Aldrich, Deisenhofen
•
Zelllinien
Deutsche Sammlung von Zellen
und Mikroorganismen,
Braunschweig;
American Type Culture Collection,
Manassas, USA
2.1.3 Puffer
Coating-Puffer
In 100 ml Aqua bidest. wurden folgende Inhaltsstoffe gelöst:
•
318 mg Natriumcarbonat
•
580 mg Natriumhydrogencarbonat
•
49 mg Natrium-Azid
Die Lösung wurde auf einen pH-Wert von 9,6 eingestellt und steril filtriert.
Substrat-Puffer
In 500 ml Aqua bidest. wurden folgende Inhaltsstoffe gelöst:
•
0,1 M TRIS (6,05 g/500 ml)
•
0,1 M NaCl (2,9 g/500 ml)
•
5 mM MgCl2 (237 g/500 ml)
Die Lösung wurde auf einen pH-Wert von 9,5 eingestellt und steril filtriert.
24
Dilutions-Puffer
In 500 ml PBS wurden 50 ml FCS gelöst. Der Dilution-Puffer enthält so 10% FCS.
PBS, phosphate buffered saline
1 l Aqua bidest. mit folgenden Salzen:
•
8,0 g Natriumchlorid
•
0,2 g Kaliumchlorid
•
1,44 g Natriumhydrogenphosphat
•
0,24 g Kaliumhydrogenphosphat
Die Lösung wurde auf einen pH-Wert von 7,2 eingestellt und steril filtriert.
PBStween1 l PBS mit 0,5 ml Tween20
Separations-Puffer
500 ml PBS mit 2mM EDTA und 0,5% hitzeinaktiviertem, fetalem Kälberserum
Blocklösung Granzyme B-ELISPOT
RPMI- Medium mit 10% hitzeinaktiviertem FCS, 1% Penicillin/Streptomycin und 1%
L-Glutamin
Blocklösung IFN- γ- ELISPOT
PBS mit 1% hitzeinaktiviertem AB-Serum
2.1.4 Zelllinien, Antikörper und Zytokine
Zelllinien:
•
T2:
ATCC-Nummer: CRL-1992
Die T2-Zelllinie ist eine Variante der T1-Zelllinie, die unter Auswahl des
monoklonalen Antikörpers SFR1-MI.3 (gegen eine monomorphe Determinante
auf HLA-DR) hergestellt wird. Die humanen Lymphoblasten synthetisieren
HLA-B5, aber exprimieren es nicht. Die Zelllinie exprimiert HLA-A2 und ist
CD7-positiv.
•
K562: DSMZ-Nummer: ACC 10
25
Die Zellen dieser Zelllinie wurden 1970 aus dem Pleuraerguss einer 53jährigen CML- Patientin im Stadium der Blastenkrise gewonnen. K-562
Blasten sind multipotente, hämatopoetische, maligne Zellen, die sich spontan
in Progenitorzellen der erythrozytären, granulozytären und monozytären Reihe
differenzieren können. Diese Zellen exprimieren keine HLA-Antigene.
FACS-Antikörper (Fa. Becton-Dickinson)
•
FITC konjugierter Maus-IgG1-Antikörper (Isotypenkontrolle)
•
FITC konjugierter α-Human HLA-A2 Antikörper
Zytokine
•
Interleukin-2 (IL-2):
Die Sekretion von IL-2 sowie die Expression seines Rezeptors werden durch
die Bindung eines Antigens an den T-Zellrezeptor stimuliert. Die IL-2/ IL-2Rezeptor-Interaktion
stimuliert
auf
diese
Weise
das
Wachstum,
die
Differenzierung und das Überleben der antigenspezifischen zytotoxischen TZelle (CTL). IL-2 ist damit unter anderem auch für die Bildung von TGedächtniszellen zuständig. IL-2 wurde zur Kultivierung von T-Zellen
eingesetzt.
•
Interleukin-7 (IL-7):
IL-7 ist ein hämatopoetischer Wachstumsfaktor, der von Stromazellen des
Knochenmarks und von Thymozyten gebildet wird. Er stimuliert die
Differenzierung
von
pluripotenten
Stammzellen
zu
lymphoiden
Progenitorzellen, B-, T- und NK-Zellen. Des Weiteren ist das Zytokin ein
Cofaktor im V(D)J-Rearrangement des T-Zellrezeptors.
IL-7 schützt zudem humane CD4+ Effektor- und Gedächtnis-T-Zellen vor
Apoptose bei mangelnder Stimulation und fehlender Zytokine. Aufgrund
dieser Eigenschaften wurde IL-7 zur Kultivierung von T-Zellen eingesetzt.
2.1.5 Zellkulturmedien
Medium zur T-Zell-Kultivierung
26
RPMI-Medium
mit
1%
Penicillin/Streptomycin,
1%
L-Glutamin
und
10%
L-Glutamin
und
10%
hitzeinaktiviertem und steril filtriertem, humanem AB-Serum
Medium zur K562-Zell-Kultivierung
RPMI-Medium
mit
1%
Penicillin/Streptomycin,
1%
hitzeinaktiviertem FCS
Einfriermedium
RPMI-Medium mit 20% AB-Serum, 1% L-Glutamin, 1% Penicillin/Streptomycin und
10% DMSO (Dimethylsulfoxid)
2.1.6 Peptide
Die untersuchten Peptide leiten sich von den TAAs RHAMM, PRAME, WT-1, hTERT,
Survivin, MAGE A3, Aurora A, Aurora B, G250 und HER2 ab. Bis auf Aura A1 und
Aura B1 sind alle Peptide aus der Literatur bekannt. Letztere wurden in einer bisher
unveröffentlichten Arbeit unserer Gruppe untersucht. Alle Peptide sind HLA-A2
restringiert. Die Peptide sind mit ihrer Aminosäurensequenz in Tabelle 4 des
Ergebnisteils aufgelistet.
Die Peptide wurden von GL Biochem Ltd., Shanghai, China
und ThermoFisher
Scientific, Ulm bezogen.
2.1.7 Patienten
Alle Proben wurden ausschließlich bei Lungenkrebspatienten entnommen, welche
hierfür eine Einverständniserklärung unterzeichnet hatten. Diese war zuvor von der
Ethikkommission der Universität Ulm approbiert worden.
Die Charakteristika der Patienten, die in der Durchflusszytometrie HLA-A2-positiv
waren und deren Proben weiter verwendet wurden, sind in Tabelle 4 aufgelistet.
27
Tabelle 4: Alter, Geschlecht und Diagnose der Patienten; M = männlich, W = weiblich, NSCLC =
nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, SCLC = kleinzelliger Lungenkrebs
Patient
2.2
Diagnose
Geschlecht
Alter in Jahren
Patient I
NSCLC
W
69
Patient II
NSCLC
W
57
Patient III
NSCLC
W
61
Patient IV
NSCLC
W
52
Patient V
NSCLC
W
46
Patient VI
NSCLC
W
49
Patient VII
NSCLC
M
67
Patient VIII
SCLC
M
62
Patient IX
NSCLC
M
79
Patient X
NSCLC
M
57
Patient XI
NSCLC
M
62
Patient XII
NSCLC
M
78
Patient XIII
NSCLC
M
61
Patient XIV
SCLC
M
80
Patient XV
NSCLC
W
68
Methoden
2.2.1 Materialgewinnung und Aufbereitung
Materialgewinnung:
Die peripheren, mononukleären Blutzellen (PBMCs) wurden aus dem Vollblut der
Patienten gewonnen.
Sämtliche
Blutproben
wurden
in
der
Klinik
für
Innere
Medizin
III
des
Universitätsklinikums Ulm nach Einwilligung der Patienten abgenommen.
Dies geschah durch Punktion einer peripheren Vene. Das Blut wurde sofort nach
Abnahme durch Zugabe von 1,2-2mg Ethyldiamintetraessigsäure (EDTA) pro ml Blut
gerinnungsunfähig gemacht.
28
Zellisolation:
Peripheres Blut besteht ungefähr zu 55% aus Plasma und zu 45% aus korpuskulären
Anteilen, also Zellen. Zu diesen gehören die Erythrozyten, die Thrombozyten sowie
die Leukozyten. Letztere lassen sich wiederum in Granulozyten und mononukleäre
Zellen unterteilen, deren größten Anteil Lymphozyten und Monozyten ausmachen.
Um die PBMCs von den restlichen Blutbestandteilen zu trennen wurde eine FicollHypaque-Dichtegradietenzentrifugation durchgeführt.
Hierzu wurde das gerinnungsunfähig gemachte, periphere Blut im Volumenverhältnis
2:1 mit PBS verdünnt und 21- 30ml auf 15-18ml Ficoll-Lösung in einem 50ml Falcon
geschichtet und bei 2000 Umdrehungen pro Minute 20 Minuten lang ohne Bremse
zentrifugiert. Aufgrund ihrer geringeren Dichte lagern sich die PBMCs auf der
Grenzschicht zwischen Plasma und Ficoll-Lösung als sogenannter „Buffy-Coat“ ab,
während die Erythrozyten und Granulozyten wegen ihrer höheren Dichte nach unten
sinken. Der „Buffy-Coat“ wurde daraufhin vorsichtig abpipettiert, in 50ml PBS
aufgenommen und durch dreimaliges Zentrifugieren, Abschütten des Überstandes
und Aufnehmen des Pellets in 50ml PBS gewaschen.
Bestimmung der Zellzahl:
Zwischendurch wurden das Pellet in nur 5ml PBS gelöst und 10µl zum Zählen
entnommen. Diese 10µl wurden im Verhältnis 1:10 mit Türk-Lösung verdünnt,
wodurch eventuell verbliebene Erythrozyten abgetötet und die PBMCs leicht
angefärbt werden. Die Lösung wurde in eine Neubauer-Zählkammer pipettiert und
die Zellen unter dem Mikroskop ausgezählt.
Auf der Neubauerzählkammer finden sich vier Großquadrate. Das Volumen unter
einem dieser Großquadrate entspricht 0,1µl. Durch folgende Formel wurde die
Zellzahl errechnet:
N ×V
×10 4 × v
n
N
= Zahl der gezählte Zellen
n
V
= Zahl der ausgezählten Großquadrate
€
= Verdünnungsfaktor
104
= Kammerfaktor (um auf die Zellen pro 1ml zu kommen)
v
= Volumen in dem die Zellen gelöst sind
29
Archivierung der Zellen:
Zur Kryokonservierung der Zellen wurden je 1x107 Zellen in 1,5ml Einfriermedium
gelöst und in Kryoröhrchen pipettiert. Diese wurden in einem Freezing Container,
welcher mit Alkohol gefüllt ist, um eine Einfrierrate von -1°C/min zu gewährleisten, in
einen -80°C-Tiefkühlschrank verbracht und nach frühestens 24 Stunden in
Flüssigstickstoff überführt.
2.2.2 Typisierung der HLA-Oberflächenantigene mittels Durchflusszytometrie
Da alle untersuchten Peptide HLA-A2-restringiert sind, mussten die Zellen der
Patienten alle HLA-A2 auf ihrer Oberfläche exprimieren, also HLA-A2-positiv sein.
Dies geschah durch ein Durchflusszytometer (engl. fluorescence-activated cell
sorter, FACS). Diese Methode basiert auf der Verwendung von monoklonalen
Antikörpern
gegen
das
gesuchte
Oberflächenmolekül,
welche
mit
dem
Fluoreszenzfarbstoff Fluorescein-Isothiocyanat (FITC) gekoppelt sind. Das Gemisch
der markierten Zellen wird durch eine feine Kapillare gedrückt, so dass die Zellen
einzeln in einem laminaren Strom einen Laser passieren. Das Licht des Lasers wird
von den Zellen gestreut und durch Photodetektoren, die sowohl die Seitwärts- als
auch die Vorwärtsstreuung messen, erfasst, wodurch Aussagen über die Größe und
Granularität der Zellen getroffen werden können. Außerdem regt der Laser das FITC
zur Emission von Licht an. Dieses wird erfasst und liefert so Informationen über die
Oberflächenantigene der Zellen.
Hierzu wurden je 0,5x106 – 1x106 vorher isolierte PBMCs des Patienten in 2ml ABMedium gelöst und in 2 Röhrchen gegeben, das dann mit FACS-Puffer aufgefüllt
wurde und bei 1200 bis 1400 Umdrehungen pro Minute 10 Minuten lang zentrifugiert
und anschließend dekantiert.
Auf das Pellet im ersten Röhrchen wurden 2µl des Fluoreszenzantikörpers HLA-A2
FITC pipettiert, welcher an HLA-A2 bindet. Auf das Pellet im zweiten Röhrchen
wurden als Negativkontrolle 5µl des Fluoreszenzantikörpers ISO-FITC (Anti-Mouse)
pipettiert. Die Lösungen wurden dann für 20 Minuten bei 4°C im Dunkeln inkubiert
und anschließend mit 1ml PBS aufgefüllt und zentrifugiert. Die Zellen wurden
daraufhin in 200µl PBS aufgenommen und mit dem FACS-Gerät ausgewertet. Als
Positivkontrolle wurden Zellen der T2-Zelllinie verwendet, die HLA-A2 auf ihrer
Oberfläche exprimieren, verwendet und als Negativkontrolle Zellen der Zelllinie
K562, die kein HLA-A2 exprimieren.
30
2.2.3 Zellseparation
Zur Separation der PBMCs in CD8-positive und CD8-negative Zellen wurden an
gegen CD8 gerichtete Maus-Antikörper gekoppelte, paramagnetische Partikel,
sogenannte Microbeads, verwendet. In einem Magnetic Cell Sorting (MACS)
genanntem Verfahren wurden die mit den Microbeads inkubierten PBMCs durch
Stahlwolle enthaltende Trennsäulen gegeben, an denen ein magnetisches Feld
angebracht ist. Die CD8-positiven Zellen, an denen die Microbeads haften, bleiben
durch das Magnetfeld in der Glaswolle hängen, während die CD8-negativen Zellen
die Glaswolle passieren und unten aufgefangen werden.
Hierzu wurden die kryokonservierten Zellen in einem 37°C warmen, Wasserbad
getaut und in 20ml Plain-Medium aufgenommen. Dann wurden sie für 5-10 Minuten
bei 1200-1400 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert und anschließend dekantiert.
Das Pellet wurde in 5ml Separationspuffer aufgenommen und es wurden 20µl zum
Zählen der Zellen entnommen. Diese wurden im Verhältnis 1:1 mit Tryptanblau
verdünnt, welches abgestorbene Zellen blau anfärbt, und wie oben beschrieben in
einer Neubauer-Zählkammer ausgezählt.
Währenddessen wurden die restlichen Zellen zentrifugiert und dekantiert. Es wurden
pro 107 Zellen 80µl Separationspuffer und 20µl Microbeads zugegeben und für 15
Minuten bei 4°C inkubiert.
Daraufhin wurden 5ml Separationspuffer zugegeben, die Mischung zentrifugiert und
dekantiert und das Pellet in 500µl Separationspuffer aufgenommen. Dies wurde in
die zuvor mit 500µl Separationspuffer angefeuchteten Trennsäulen gegeben und drei
Mal mit 500µl Separationspuffer nachgespült. Das Eluat, welches die CD8-negativen
Zellen enthielt, wurde in einem 50ml Falcon aufgefangen, anschließend wurden 10ml
AB-Medium zugegeben.
Danach wurde die Trennsäule vom Magneten entfernt und nach Zugabe von 1ml
Separationspuffer mit einem Stempel über einem 15ml Falcon ausgedrückt. Zu
diesem, die CD8-positiven Zellen enthaltenden, Eluat wurden 4ml AB-Medium
gegeben. Beiden Eluaten wurde je 20µl zum Zählen entnommen. Die Zellen wurden
wie oben beschrieben gezählt.
31
2.2.4 Gemischte Lymphozyten-Peptid-Kultur
Tag 0
Von den ausgezählten, CD8-positiven Zellen wurden 5x106 Zellen in 7ml AB-Medium
aufgenommen und in einer 24-Well-Zellkulturplatte auf 14 Näpfe aufgeteilt, so dass
pro Napf 5x105 Zellen in 500µl gelöst suspendiert waren. Falls nicht genug Zellen
vorhanden waren, wurden nur 2,5x105 Zellen in 500µl pro Napf verwendet. Die
übrigen Näpfe wurden mit 1ml PBS aufgefüllt, um einer ungleichen Verdunstung
entgegenzuwirken.
Die CD8-negativen Zellen wurden für 30 Minuten mit 30 Gray einer Caesium-37Quelle bestrahlt um zu verhindern, dass die mononukleären Zellen als Reaktion auf
die
T-Zellen
aktiviert
werden
und
proliferieren.
Die
Bestrahlung
wurde
freundlicherweise vom Deutschen Roten Kreuz Ulm durchgeführt.
Die bestrahlten Zellen wurden zentrifugiert und dekantiert. 28x106 Zellen wurden in
7ml AB-Medium aufgenommen und pro ml 2,5µg β2-Mikroglobulin wurden
zugegeben. Anschließend wurde die Mischung auf 14 15ml-Falcon-Röhrchen
aufgeteilt, so dass je 500µl mit je 2x106 Zellen pro Falcon enthalten waren, um später
ein Verhältnis von 4:1 zwischen CD8-positiven und CD8-negativen Zellen zu
erreichen. Sollten nur 2,5x105 CD8-positive Zellen pro Napf verwendet worden sein,
wurden nur 1x106 Zellen pro Napf zugegeben.
Von den 11 zu untersuchenden Peptiden wurden je 10µg in je einen Falcon
gegeben, sowie als Positivkontrolle 10µg IMP bzw. CMV in je einen Falcon. Als
Negativkontrolle wurde einer Probe kein Peptid zugegeben.
Die Zellen wurden 1,5 Stunden bei 37°C im Brutschrank inkubiert, zentrifugiert,
dekantiert, in je 500µl AB-Medium aufgenommen und zu den CD8-positiven Zellen in
die 24-Well-Zellkulturplatte gegeben. Die CD8-negativen Zellen wirkten als Antigen
präsentierende Zellen und präsentierten den CD8-positiven, zytotoxischen T-Zellen
die aufgenommenen Peptide auf ihrem HLA-A2 Oberflächenmolekül, um diese zu
aktivieren.
Die Zellkulturplatte wurde mit Folie beklebt und bei 37°C im Brutschrank über Nacht
inkubiert.
32
Tag 1
Pro Napf wurden 2,5ng Interleukin-2 und 20ng Interleukin-7 zugegeben und die
Zellen für weitere 7 Tage im Brutschrank inkubiert. Der Wachstumsfaktor Interleukin2 induziert die Proliferation und Differenzierung der T-Zellen.
Tag 8
Die stimulierten T-Zellen wurden aus der 24-Well-Platte entnommen und in 15ml
Falcons gegeben, die Näpfe wurden anschließend mit 1ml AB-Medium gespült. Den
Proben wurde je 20µl zum Zählen entnommen und wie oben beschrieben
ausgezählt.
Die Zellen wurden dann zentrifugiert, dekantiert und auf eine Konzentration von
1x104 Zellen pro 50µl gebracht.
2.2.5 Etablierung der Assays und Nachweis der T-Zell-Antwort
Die Aktivierung der T-Zellen wurde mit einem sogenannten Enzyme-linked
Immunoabsorbent spot-Assay (ELISpot) nachgewiesen. Die nachgewiesenen Stoffe
waren Interferon-γ, ein Zytokin, das von aktivierten zytotoxischen T-Zellen sezerniert
wird, und Granzym B, ein Enzym, das ebenfalls von aktivierten zytotoxischen TZellen freigesetzt wird.
Aktivierte T-Zellen werden in einen Napf gegeben, dessen aus Nitrozellulose
bestehender Boden den Fc-Teil zytokinspezifischer Antikörper, sogenannter
Capture-Antibodies bindet. Die T-Zellen werden entfernt, während die sezernierten
Zytokine an den Antikörpern haften bleiben. Ein zweiter zytokinspezifischer
Antikörper, Detection-Antibody, wird zugegeben und bindet die Zytokine. Der Fc-Teil
des Antikörpers ist biotinyliert, was bedeutet, dass er Biotin gebunden hat. Ein mit
Streptavidin, einem Protein, welches mit hoher Affinität Biotin bindet, konjugiertes
Enzym wird zugegeben und bindet so an den Detekionsantikörper. Ein Substrat wird
zugegeben, aus welchem das Enzym ein unlösliches, farbiges Päzipitat bildet. An
jeder Stelle, an der eine Zytokin sezernierende Zelle war, wird so ein Punkt sichtbar.
Die Punkte können mit Hilfe eines ELISpot-Readers ausgezählt werden.
33
ELISpot Tag 1
Die 96-Napf Platten für den ELISpot-Assay wurden mit dem Capture-Antibody
beschichtet (Coating). Für den Granzym-B-ELISpot wurden die Antikörper 1:200 mit
PBS verdünnt und je 100µl in 42 Näpfe pipettiert. Für den IFNγ-ELISpot wurden je
15µl Antikörper auf 1ml Coating Buffer gegeben und je 60µl in 42 Näpfe pipettiert.
Beide Platten wurden über Nacht bei 4°C inkubiert.
ELISpot Tag 2
Vorbereiten der T2-Zellen:
Für eine erneute Antigenpräsentierung zur erneuten Stimulierung der CD8-positiven
T-Zellen wurden Zellen der T2-Zelllinie verwendet.
Hierzu wurden die T2-Zellen zentrifugiert, dekantiert, ausgezählt und in eine
Konzentration von 4x104 Zellen pro 50µl Medium gebracht. Den Zellen wurde pro ml
2,5µg β2-Mikroglobulin zugegeben und je 500µl in 14 15ml-Falcon-Röhrchen
pipettiert. 10µg der untersuchten Peptide wurden in je einen Falcon gegeben, sowie
10µg CMV bzw. IMP in je einen Falcon als Positivkontrolle. Einer Probe wurde als
Negativkontrolle kein Peptid beigegeben.
Die Zellen wurden für 1,5 Stunden bei 37°C im Brutschrank mit den Peptiden
inkubiert. Danach wurden sie zentrifugiert, dekantiert und die Pellets in je 500µl ABMedium resuspendiert.
Blocken der ELISpot-Platten:
Um unspezifische Bindung zu vermeiden, wurden die über Nacht inkubierten Platten
geblockt. Die Granzym-B-ELISpot-Platte wurde einmal mit Granzym-B-Blocklösung
gewaschen und mit 200µl Blocklösung pro Napf geblockt. Die IFNγ-ELISpot-Platte
wurde zweimal mit PBS gewaschen und mit 100µl IFNγ-Blocklösung pro Napf
geblockt. Beide Platten wurden bei Raumtemperatur für zwei Stunden gelagert.
Beladen der Platten:
Die T2-Zellen wurden mit je 500µl der aus der MLPC stammenden CD8-positven TZellen
in
einer
Konzentration
von
1x104
Zellen
pro
100µl
Medium
zusammengebracht, so dass sich ein Verhältnis von 4:1 zwischen T2-Zellen und
CD8-positiven T-Zellen ergab.
34
Von der Zellsuspension wurde je 100µl pro Napf auf die ELISpot-Platten pipettiert,
wobei für jede Probe je drei Näpfe pro Platte verwendet wurden.
Die Platten wurden über Nacht bei 37°C im Brutschrank inkubiert.
ELISPOT Tag 3
Aufbringen des Detektionsantikörpers:
Granzym B:
Die Platte wurde zweimal mit destilliertem H2O und dreimal mit PBS/Tween20
gewaschen.
Der
Detektionsantikörper
wurde
im
Verhältnis
1:250
mit
Verdünnungspuffer verdünnt und je 100µl der Lösung in jeden Napf pipettiert.
IFNγ:
Die Platte wurde fünfmal mit PBS und fünfmal mit PBS/Tween gewaschen. Es wurde
je 1µl Detektionsantikörper auf 1ml PBS/Tween gegeben und in jeden Napf wurden
100µl der Lösung pipettiert.
Beide Platten wurden für zwei Stunden bei Raumtemperatur inkubiert.
Aufbringen des Enzymkonjugats:
Granzym B:
Die Platte wurde dreimal mit PBS/Tween gewaschen und je 100µl des im Verhältnis
1:100 mit Verdünnungspuffer verdünnten Enzymkonjugats in jeden Napf pipettiert.
IFNγ:
Die Platte wurde sechsmal mit PBS/Tween gewaschen. Das Enzymkonjugat wurde
im Verhältnis 1:1000 mit PBS/Tween verdünnt und je 100µl in jeden Napf pipettiert.
Beide Platten wurden für eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
Färbung:
Granzym B:
Die Platte wurde viermal mit PBS/Tween und einmal mit PBS gewaschen. Es wurden
je 20µl AEC-Chromogen auf 1ml AEC-Substrat gegeben. Je 100µl der chromogenen
Substratlösung pro Napf wurden auf die Platte pipettiert. Die Färbung wurde für 5-60
Minuten im Dunkeln einwirken gelassen und durch dreimaliges Waschen mit H2O
gestoppt.
35
IFNγ:
Eine
Tablette
5-Bromo-4-chloro-3-indoyl-phosphat
(BCIP)
wurde
in
500µl
Dimethylformamid und eine Nitroblue-Tetrazolium-Chlorid (NBT) wurde in 1ml H2O
gelöst. Beide Lösungen wurden durch 0,45µm Filter filtriert. Auf 10ml Substratpuffer
wurden je 330µl der NBT-Lösung und 33µl der BCIP-Lösung gegeben und in je 100µl
pro Napf auf die Platten pipettiert. Die Reaktion wurde nach 2 Minuten im Dunkeln
durch dreimaliges Waschen mit H2O gestoppt.
Beide Platten wurden über Nacht bei Raumtemperatur getrocknet und frühestens am
nächsten Tag durch den ELISpot-Reader mit Hilfe des Programms ImmunoSPOT
automatisch ausgezählt.
2.2.6 Statistische Methoden:
Die durchschnittliche Spotzahl der drei Wells wurde mit folgender Formel berechnet:
n
1
x = × ∑ xi
n
i =1
x = Anzahl der Spots
n = Anzahl der Wells = 3
36
3.
Ergebnisse
3.1.
Bestimmung des Oberflächenantigens HLA-A2 mittels Durchflusszytometrie
Für die MLPC und den anschließenden ELISpot Assay wurden Proben von
Bronchialkarzinompatienten untersucht.
Da die untersuchten Peptide alle HLA-A2-restringiert sind, mussten die PBMCs
der untersuchten Patienten HLA-A2 auf ihrer Oberfläche exprimieren. Die HLAOberflächenantigene wurden mittels FACS-Analyse bestimmt. Hierzu wurden
PBMCs von insgesamt 35 Patienten untersucht. Dabei waren 16 Patienten HLAA2 positiv und 19 HLA-A2 negativ.
Abbildung 2 zeigt eine Probe eines HLA-A2 positiven Patienten.
A
B
C
Abbildung 2: FACS–Messung der PBMC einer Probe eines HLA-A2 positiven Patienten; A:
Gesamtpopulation der PBMCs; B: Mit Mouse-FITC inkubierte Zellen zum Ausschluss
unspezifischer Bindungsstellen; C: Darstellung des HLA–A2 positiven Anteils der Population
(FACS= fluorescence activated cell sorting, FITC= fluorescein-iso-thio-cyan, HLA= human
leukocyte antigen, Ig= Immunglobulin, SSC= side scatter, FSC= forward scatter)
Abbildung 3 zeigt die Probe eines HLA-A2 negativen Patienten.
37
A
B
C
Abbildung 3: FACS–Messung der PBMC einer Probe eines HLA-A2 negativen Patienten; A:
Gesamtpopulation der PBMCs; B: Mit Mouse-FITC inkubierte Zellen zum Ausschluss
unspezifischer Bindungsstellen; C: Darstellung des HLA–A2 positiven Anteils der Population
(FACS= fluorescence activated cell sorting, FITC= fluorescein-iso-thio-cyan, HLA= human
leukocyte antigen, Ig= Immunglobulin, SSC= side scatter, FSC= forward scatter)
3.2.
Auswahl der untersuchten Peptide
Die in dieser Arbeit untersuchten Peptide wurden mittels einer internetbasierten
Analyse ausgewählt. Sie sind mit ihrer Aminosäurensequenz und ihrer Position im
Protein in Tabelle 5 aufgelistet. Alle untersuchten Peptide weisen eine HLA-A2Restriktion auf.
38
Tabelle 5: Untersuchte Peptide und deren Aminosäurensequenz (RHAMM= receptor for
hyaluronan acid mediated motility, PRAME= preferentially expressed antigen in melanoma, WT-1=
Wilms-Tumor-Gen 1, hTERT= human telomerase reverse transcriptase, MAGE= melanoma
associated antigen, HER2= human endothelial growth factor related gene)
Peptid
Aminosäurensequenz
Peptidposition
RHAMM-R3
ILSLELMKL
165-173
PRAME-P3
ALYVDSLFFL
300-309
WT-1
RMFPNAPYL
126-134
hTERT
ILAKFLHWL
540-548
Survivin 2
ELTLGEFLKL
95-104
MAGE-A3_01
FLWGPRALV
271-279
MAGE-A3_02
KVAELVHFL
112-120
AURA A1
TLCGTLDYL
288-296
AURA B1
KIADFGWSV
215-223
G-250-G2
QLLLSLLLL
24-32
HER-2-H2
RLLQETELV
689-697
Als Positivkontrolle wurden IMP und CMV verwendet. Auch diese Peptide sind
HLA-A2-restringiert. Ihre Aminosäuresequenzen finden sich in Tabelle 6.
Tabelle 6: Aminosäuresequenzen der als Positivkontrollen verwendeten Peptide (IMP= influenza
matrix protein, CMV= Cytomegalievirus)
Peptid
Aminosäurensequenz
Peptidposition
IMP
GILGFVFTL
58-66
CMV
NLVPMVATV
495-503
39
3.3.
Ergebnisse des ELISpot-Assays
Es wurden bei insgesamt 15 Patienten ELISpot-Assays für Granzym-B und
Interferon-γ
durchgeführt
und
dabei
in
der
Anwendung
bei
Bronchialkarzinompatienten etabliert. 12 dieser Patienten hatten die Diagnose
NSCLC und 2 die Diagnose SCLC. Bei einem der Patienten konnte die Diagnose
des Bronchialkarzinoms im Nachhinein nicht bestätigt werden. Die Proben dieses
Patienten wurden zwar untersucht, tauchen aber in den Ergebnissen nicht auf.
Aufgrund teilweise geringer Zellzahlen konnten jedoch nur bei 11 der 15 Patienten
alle Peptide untersucht werden.
Um eine unspezifische Reaktion auszuschließen, wurde einem Well kein Peptid
hinzugefügt, um so eine Negativkontrolle zu erhalten. Ein Nachweis für den Erfolg
eines Versuches wurde mit IMP bzw. CMV erbracht, da aufgrund einer hohen
Durchseuchungsrate mit Influenza bzw. mit Zytomegalievirus eine positive
Reaktion bei der Mehrzahl der Patienten zu erwarten war.
3.3.1 Ergebnisse des Interferon-γ-ELISpot-Assays
Abbildung 4 zeigt die Messung der Interferonfreisetzung bei einem Patienten mit
NSCLC nach MLPC mit IMP, CMV, den untersuchten Peptiden sowie ohne
Stimulation (no peptide). Für jedes Peptid sind die Ergebnisse aus 3 Wells sowie
deren Mittelwert dargestellt.
40
Well 1
Well 2
Well 3
Mittelwert
HER2
G250
Aura B1
Aura A1
MAGE A3_02
MAGE A3_01
SURVIVIN 2
hTERT
WT-1
PRAME
RHAMM
CMV
IMP
No Peptide
Anzahl der Spots
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Abbildung 4: Darstellung der Messwerte eines Interferon-γ-ELISpot-Assays bei Patient VIII
(Einzelne Wells: hellblau, Mittelwert: dunkelblau) (IMP= influenza matrix protein, CMV=
Cytomegalievirus, RHAMM= receptor for hyaluronan acid mediated motility, PRAME= preferentially
expressed antigen in melanoma, WT-1= Wilms-Tumor-Gen 1, hTERT= human telomerase reverse
transcriptase, MAGE= melanoma associated antigen, HER2= human endothelial growth factor
related gene)
Die relativ geringe Anzahl von Spots bei der Negativkontrolle spricht für eine
geringe unspezifische Reaktion. Eine deutlich positive Reaktion zeigen die
Positivkontrollen mit IMP und CMV. Dies zeigt, dass der Versuch erfolgreich war.
Reaktionen auf die untersuchten Peptide wurden als spezifisch gewertet, wenn die
durchschnittliche Anzahl von Spots mehr als das zweifache der unspezifischen
Reaktion der Negativkontrolle betrug. In Einzelfällen wurden Zählfehler des
ELISpot-Readers durch visuelle Kontrolle der fotografischen Auswertung, die hier
in Abbildung 5 dargestellt ist, korrigiert. In diesem Fall wurden die Reaktionen auf
G250 und HER2 als spezifisch gewertet. Die Reaktionen auf die anderen Peptide
wurden als unspezifisch gewertet.
41
Abbildung 5: Fotografische Auswertung des Interferon-γ-ELISpot-Assays von Patient VIII (IMP=
influenza matrix protein, CMV= Cytomegalievirus, RHAMM= receptor for hyaluronan acid mediated
motility, PRAME= preferentially expressed antigen in melanoma, WT-1= Wilms-Tumor-Gen 1,
hTERT= human telomerase reverse transcriptase, MAGE= melanoma associated antigen, HER2=
human endothelial growth factor related gene)
Abbildung 6 zeigt ein weiteres Beispiel für die Interferonfreisetzung bei einem
Patienten mit NSCLC. Aufgrund der geringen Zellzahl konnten hier nicht alle
Peptide untersucht werden. Des Weiteren musste auf die zweite Positivkontrolle
durch CMV verzichtet werden.
300
Well 1
Well 2
Well 3
Mittelwert
Anzahl der Spots
250
200
150
100
G250
Aura B1
Aura A1
MAGE
A3_01
MAGE
A3_02
Survivin 2
hTERT
WT-1
PRAME
RHAMM
IMP
0
No Peptide
50
Abbildung 6: Darstellung der Messwerte eines Interferon-γ-ELISpot-Assays bei Patient IX
(Einzelne Wells: hellblau, Mittelwert: dunkelblau) (IMP= influenza matrix protein, CMV=
Cytomegalievirus, RHAMM= receptor for hyaluronan acid mediated motility, PRAME= preferentially
expressed antigen in melanoma, WT-1= Wilms-Tumor-Gen 1, hTERT= human telomerase reverse
transcriptase, MAGE= melanoma associated antigen, HER2= human endothelial growth factor
related gene)
42
Die geringe Spotzahl bei der Negativkontrolle sowie die deutlich positive Reaktion
auf IMP sprechen für einen erfolgreichen Versuch. Spezifische positive
Reaktionen wurden hier bei PRAME, hTERT, sowie bei G250 nachgewiesen. Die
dazugehörige fotografische Auswertung ist in Abbildung 7 dargestellt.
Abbildung 7: Fotografische Auswertung eines Interferon-γ-ELISpot-Assays von Patient IX (IMP=
influenza matrix protein, CMV= Cytomegalievirus, RHAMM= receptor for hyaluronan acid mediated
motility, PRAME= preferentially expressed antigen in melanoma, WT-1= Wilms-Tumor-Gen 1,
hTERT= human telomerase reverse transcriptase, MAGE= melanoma associated antigen, HER2=
human endothelial growth factor related gene)
Auf diese Weise wurde die durch die Peptide ausgelöste INFγ-Freisetzung bei 14
Patienten untersucht. Die Peptide, die am häufigsten eine spezifische Reaktion
auslösen konnten, sind mit je 58%, 57% und 50% G250, PRAME und HER2.
Tabelle 7 gibt einen detaillierten Überblick über die Ergebnisse der IFNγ-ELISpotAssays bei allen Patienten.
43
Tabelle 7: Ergebnisse der IFNγ-ELISpot-Assays; positive Reaktion sind mit einem +, negative mit
einem - und nicht untersuchte Peptide mit n.d. für not done gekennzeichnet. (RHAMM= receptor
for hyaluronan acid mediated motility, PRAME= preferentially expressed antigen in melanoma, WT1= Wilms-Tumor-Gen 1, hTERT= human telomerase reverse transcriptase, MAGE= melanoma
associated antigen, HER2= human endothelial growth factor related gene)
RHA
PRA
MM
ME
Patient I
+
+
Patient II
+
Patient III
WT-1 hTER Surviv MAGE MAGE
Aura
A1
B1
G250 HER2
T
in 2
+
-
-
-
+
-
-
-
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Patient V
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Patient V
-
-
-
-
-
+
-
-
-
-
-
Patient VI
-
+
-
-
-
-
-
-
-
+
-
Patient VII
+
+
-
+
+
+
+
+
+
+
+
Patient VIII
-
-
-
-
-
-
-
-
-
+
+
Patient IX
-
+
-
+
-
-
-
-
-
+
n.d.
Patient X
-
-
-
-
-
-
-
-
-
+
n.d.
Patient XI
-
-
-
-
-
-
+
-
-
-
-
Patient XII
-
-
-
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
Patient XIII
-
+
-
+
-
-
-
+
+
+
+
Patient XIV
-
+
-
-
+
-
-
+
+
n.d.
n.d.
2 von
4 von
3 von
3 von
4 von
4 von
Rate
%
4 von 8 von
A3_01 A3_02
Aura
4 von 7 von
5 von
14
14
14
13
13
13
13
13
13
12
10
29%
57%
15%
31%
23%
23%
31%
31%
31%
58%
50%
3.3.2 Ergebnisse des Granzym-B-ELISpot-Assays
Parallel zu den IFNγ-ELISpot-Assays wurden ELISpot-Assays für Granzym-B
durchgeführt. Abbildung 8 stellt die Messung der Granzym-B-Freisetzung bei
Patient VI dar.
44
HER 2 G250 Aura B1 Aura A1 MiMelwert MAGE A3_01 MAGE A3_02 Well 3 Survivin 2 hTERT Well 2 WT-­‐1 PRAME RHAMM CMV IMP Well 1 No Pep1de Anzahl der Spots 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Abbildung 8: Darstellung der Messwerte eines Granzym-B-ELISpot-Assays bei Patient VI
(Einzelne Wells: rot, Mittelwert: dunkelrot) (IMP= influenza matrix protein, CMV= Cytomegalievirus,
RHAMM= receptor for hyaluronan acid mediated motility, PRAME= preferentially expressed
antigen in melanoma, WT-1= Wilms-Tumor-Gen 1, hTERT= human telomerase reverse
transcriptase, MAGE= melanoma associated antigen, HER2= human endothelial growth factor
related gene)
Wie
beim
IFNγ-ELISpot-Assay
sprechen
die
hohe
Spotzahl
in
den
Positivkontrollen sowie die geringe Spotzahl in der Negativkontrolle für einen
gelungenen Versuch. Auch hier wurde die Reaktion auf Peptide bei einer mehr als
doppelt so hohen Spotzahl wie bei der Negativkontrolle als spezifisch gewertet.
Patient VII zeigte eine positive Reaktion gegenüber G250.
Abbildung 9 zeigt die fotografische Auswertung des Granzym-B-ELISpot-Assays
bei Patient VI.
45
Abbildung 9: Fotografische Auswertung eines Granzym-B-ELISpot-Assays von Patient VI (IMP=
influenza matrix protein, CMV= Cytomegalievirus, RHAMM= receptor for hyaluronan acid mediated
motility, PRAME= preferentially expressed antigen in melanoma, WT-1= Wilms-Tumor-Gen 1,
hTERT= human telomerase reverse transcriptase, MAGE= melanoma associated antigen, HER2=
human endothelial growth factor related gene)
HER2
G250
Aura B1
Aura A1
MAGE A3_02
MAGE A3_01
Mittelwert
Survivin 2
3
hTERT
2
WT-1
PRAME
RHAMM
CMV
1
IMP
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
No Peptide
Anzahl der Spots
Die Auswertung eines weiteren Granzym-B-ELISpot-Assays zeigt Abbildung 10.
Abbildung 10: Darstellung der Messwerte eines Granzym-B-ELISpot-Assays bei Patient VIII
(Einzelne Wells: rot, Mittelwert: dunkelrot) (IMP= influenza matrix protein, CMV= Cytomegalievirus,
RHAMM= receptor for hyaluronan acid mediated motility, PRAME= preferentially expressed
antigen in melanoma, WT-1= Wilms-Tumor-Gen 1, hTERT= human telomerase reverse
transcriptase, MAGE= melanoma associated antigen, HER2= human endothelial growth factor
related gene)
46
Bei Patient VIII wurde die Reaktion auf G250 als spezifisch gewertet.
Die fotografische Auswertung des Granzym-B-ELISpot-Assays von Patient VIII ist
in Abbildung 11 dargestellt.
Abbildung 11: Fotografische Auswertung eines Granzym-B-ELISpot-Assays von Patient VIII
(IMP= influenza matrix protein, CMV= Cytomegalievirus, RHAMM= receptor for hyaluronan acid
mediated motility, PRAME= preferentially expressed antigen in melanoma, WT-1= Wilms-TumorGen 1, hTERT= human telomerase reverse transcriptase, MAGE= melanoma associated antigen,
HER2= human endothelial growth factor related gene)
Die Peptide G250, PRAME und AURA B1 zeigten mit 58%, 43% und 38% am
häufigsten spezifische Reaktionen in den Granzym-B-ELISpot-Assays. Die
Ergebnisse der Assays aller Patienten sind in Tabelle 8 dargestellt.
47
Tabelle 8: Ergebnisse der Granzym-B-ELISpot-Assays; positive Reaktion sind mit einem +,
negative mit einem - und nicht untersuchte Peptide mit n.d. für not done gekennzeichnet.
(RHAMM= receptor for hyaluronan acid mediated motility, PRAME= preferentially expressed
antigen in melanoma, WT-1= Wilms-Tumor-Gen 1, hTERT= human telomerase reverse
transcriptase, MAGE= melanoma associated antigen, HER2= human endothelial growth factor
related gene)
RHA
PRAM
MM
E
Patient I
+
+
Patient II
-
Patient III
Survi
MAGE MAGE
Aura
Aura
T
vin 2
A3_01 A3_02
A1
B1
+
-
-
-
+
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
+
+
-
-
-
-
-
-
+
+
-
Patient IV
-
-
-
-
-
-
-
-
+
-
-
Patient V
-
+
-
-
+
+
-
+
+
-
-
Patient VI
-
-
-
-
-
-
-
-
-
+
-
Patient VII
+
+
-
+
+
-
+
+
+
+
-
Patient VIII
-
-
-
-
-
-
-
-
-
+
-
Patient IX
-
+
-
+
-
-
-
-
-
+
n.d.
Patient X
-
-
-
-
-
-
-
-
-
+
n.d.
Patient XI
+
-
-
-
-
-
+
-
-
-
-
Patient XII
-
-
-
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
Patient XIII
-
+
-
+
-
-
+
-
-
+
-
Patient XIV
-
-
-
-
+
-
-
+
+
n.d.
n.d.
Rate
4 von
6 von
1 von
3 von
3 von
1 von
4 von
3 von
5 von
14
14
14
13
13
13
13
13
13
12
10
29%
43%
13%
23%
23%
8%
31%
23%
38%
58%
0%
%
WT-1 hTER
G250 HER2
7 von 0 von
Nur bei einem Patienten (Patient XIII) konnten keine spezifischen T-Zellantworten
nachgewiesen werden. Allerdings konnten bei diesem wegen ungenügendem
Probenmaterial nur 3 Peptide untersucht werden. Bei allen anderen Patienten
konnte zumindest eine positive Reaktion in einem der beiden ELISpot-Assays
ausgelöst werden. Elf Patienten zeigten sogar spezifische Immunantworten gegen
mindestens zwei Peptidepitope.
Die Reaktionen auf die Peptide im Granzym-B- und Interferon-γ-ELISpot-Assay
waren nicht immer kongruent. Abbildung 12 stellt die Ergebnisse der beiden
48
ELISpot-Assays einander gegenüber. Die Peptide G250 und PRAME lösten mit
50% und 36% am häufigsten in beiden ELISpot-Assays eine spezifische Reaktion
aus. HER2 zeigt hingegen mit 50% im Interferon γ- und 0% im Granzym-BELISpot-Assay ein sehr unterschiedliches Ergebnis.
70% Positivitätsrate
60% IFN und GrB
IFN
Granzyme B
50% 40% 30% 20% 10% 0% Abbildung 12: Gegenüberstellung des Interferon-γ- und des Granzyme-B-ELISpot-Assays, die
lilafarbenen Balken stellen die Peptide dar, die in beiden Assays positiv waren. (RHAMM= receptor
for hyaluronan acid mediated motility, PRAME= preferentially expressed antigen in melanoma, WT1= Wilms-Tumor-Gen 1, hTERT= human telomerase reverse transcriptase, MAGE= melanoma
associated antigen, HER2= human endothelial growth factor related gene)
49
4.
Diskussion
4.1
Nachweis einer zellulären Immunantwort gegen die untersuchten
Antigene
Das Peptid, welches bei den meisten Patienten eine zelluläre Immunantwort
auslösen konnte, war das von G250/Carboanhydrase IX abgeleitete Peptid G2 mit
positiven Reaktionen in 58% sowohl im Granzym-B- als auch im Interferon-γELISpot-Assay. Die Immunogenität von G250-G2 wurde durch unsere Arbeitsgruppe
bereits bei AML-Patienten untersucht. Dabei konnte mit dem Nachweis von G250G2-spezifischen T-Lymphozyten bei 6 von 10 Patienten ein ähnliches Ergebnis
erzielt werden wie in dieser Arbeit. [55] Schmitt et al. untersuchten 2009 die durch
G250-G2 hervorgerufene zelluläre Immunantwort bei Patienten mit Tumoren des
Kopf/Halsbereiches, bei denen eine G250-Expression bioptisch nachgewiesen
wurde. Im Granzym-B-ELISpot-Assay fanden sich in 75% positive Reaktionen, im
Interferon-γ-ELISpot in jedoch nur in 14%. [133] Klinische Studien zu einer
Peptidvakzinierung mit G250-G2 gibt es bisher nicht. Die bisherigen Daten zeigten
jedoch, dass G250-G2 ein interessantes Target für eine zukünftige klinische
Anwendung ist. Dies gilt besonders für das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom, da
die Expressionsrate von G250/Carboanhydrase IX beim NSCLC bei 72-100% liegt.
[83, 144]
PRAME-P3 löste mit positiven Reaktionen im Granzym-B-ELISpot in 43% und im
Interferon-γ-ELISpot in 57% am zweithäufigsten eine zelluläre Immunantwort aus.
Kessler et al. identifizierten 4 von PRAME abstammende Peptidepitope, die mit
hoher Affinität an HLA-A2 binden. [81] Unsere Arbeitsgruppe untersuchte deren
Immunogenität zunächst bei gesunden Probanden und die dabei vielversprechenden
Peptide P1 und P3 bei AML-Patienten. Bei 70% der Patienten konnten PRAME-P3
spezifische, zytotoxische T-Lymphozyten nachgewiesen werden. [55] In einer PhaseI-Studie wurden Patienten mit verschiedenen soliden Tumoren unter anderem mit
einem anderen, von PRAME abgeleiteten Peptid geimpft. Es wurden keine schweren
Nebenwirkungen beobachtet und in 11 von 24 Patienten konnte eine PRAME 50
spezifische Immunantwort ausgelöst werden. [171] Im Zusammenhang mit unseren
Ergebnissen und der Tatsache, dass PRAME bei 78% der Plattenepithelkarzinome
und 46% Adenokarzinome der Lunge zu finden ist [69], ist auch PRAME-P3 ein
vielversprechender Kandidat für eine zukünftige klinische Anwendung.
HER2-H2 konnte im Interferon-γ-ELISpot in 50% eine positive Reaktion hervorrufen.
Jedoch hatte es im Granzym-B-ELISpot mit keiner einzigen positiven Reaktion das
schwächste Ergebnis. HER2-H2 wurde von Kono et al. 1998 als ein von HER2/neu
abstammendes Peptid identifiziert, das mit hoher Affinität an HLA A2 bindet und von
zytotoxischen T-Zellen erkannt wird. [85] Da HER2 bei 24-100% der nichtkleinzelligen Bronchialkarzinome vorkommt und eine hohe Expressionsrate mit einer
schlechten Prognose einhergeht, ist es eine potente Zielstruktur für die
Immuntherapie des NSCLC. [16, 155] HER2-H2 wurde bereits in einer Phase-IIStudie bei 63 Patienten mit NSCLC als Teil eines aus zehn, von verschiedenen TAAs
abgeleiteten Peptiden bestehenden Impfstoffs getestet. Das Vorkommen HER2-H2spezifischer zytotoxischer T-Zellen wurde nach der Vakzinierung mittels eines
Interferon-γ-ELISpot-Assays untersucht und konnte in 36% nachgewiesen werden.
[7] Ein Granzym-B-ELISpot wurde in der Studie nicht durchgeführt. Es wäre
interessant zu sehen, ob die Ergebnisse dort analog zu unseren divergieren. Dieser
Sachverhalt wird an späterer Stelle diskutiert.
Das von hTERT abstammende Peptid mit der Peptidposition 540-548 konnte im
Interferon-γ-ELISpot-Assay in 31% und im Granzym-B-ELISpot-Assay in 23% eine
positive Reaktion hervorrufen. hTERT540-548 ist ein HLA-A2-restringiertes Peptid, das
in der Lage ist, spezifische zytotoxische T-Zellen zu induzieren. [168] In einer PhaseI-Studie wurde hTERT540-548 als Dendritisches-Zell-Vakzin bei 7 Patienten mit
metastasiertem Prostata- oder Brustkrebs angewandt. In 4 Patienten konnten
hTERT540-548-spezifische T-Lymphozyten nach der Vakzinierung im peripheren Blut
nachgewiesen werden, die dem Anschein nach in der Lage waren, hTERT
exprimierende Tumorzellen zu lysieren. [169] Parkhurst et al. impften 14 Patienten
mit Kolon- und Nierenkarzinom und malignem Melanom mit hTERT540-548. Auch hier
konnten bei 7 Patienten spezifische T-Zellen detektiert werden. Diese waren jedoch
nicht in der Lage, hTERT540-548-exprimierende Tumorzellen zu erkennen. [114]
Ähnliches wurde schon 2001 von Ayyoub et al. beobachtet. Aus PBMCs von
Melanom-Patienten wurden hTERT540-548-spezifische T-Zellen gewonnen, die zwar
mit hTERT540-548 gepulste Zellen, nicht jedoch hTERT-exprimierende Zellen erkennen
51
konnten.
Daraufhin
wurde
untersucht,
ob
purifizierte
Proteasomen
das
Vorläuferpeptid hTERT534-554 so prozessieren können, dass hTERT540-548 entsteht.
Dies war nicht der Fall. [5] Diese Veröffentlichungen legen die Vermutung nahe, dass
hTERT540-548 von hTERT-positiven Tumorzellen in vivo nicht auf HLA A2 präsentiert
wird. Wir konnten zwar zeigen, dass es auch bei Bronchialkarzinompatienten möglich
ist, hTERT540-548-spezifische T-Zellen zu generieren. Die widersprüchlichen Angaben
in der Literatur bezüglich der Präsentation auf HLA A2 in vivo stellen die klinische
Relevanz dieser Ergebnisse allerdings in Frage.
RHAMM-R3 konnte in beiden ELISpot-Assays in 29% spezifische Reaktionen
auslösen. Nachdem RHAMM durch unsere Arbeitsgruppe als Leukämie-assoziiertesAntigen identifiziert wurde [52], wurden verschiedene von RHAMM abgeleitete HLAA2-restringierte Peptide auf ihre Immunogenität untersucht. RHAMM-R3-spezifische,
zytotoxische T-Zellen konnten in 7 von 13 Fällen aus dem peripheren Blut von AMLPatienten generiert werden. Diese Zellen waren in der Lage, mit RHAMM-R3
gepulste T2-Zellen und von den Patienten stammende dendritische Zellen sowie zu
einem geringeren Prozentsatz unbehandelte AML-Blasten zu erkennen und zu
lysieren. Außerdem wurde gezeigt, dass RHAMM-R3 ein natürlich prozessiertes und
auf HLA-A2 präsentiertes Epitop ist. [54] In einer Phase-I-Vakzinierungsstudie mit
RHAMM-R3 bei 10 Patienten mit AML, Multiplem Myelom und myelodysplastischem
Syndrom konnten nach der Vakzinierung bei 7 Patienten spezifische CD8-positive TZellen detektiert werden. Schwere Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. [134]
In einer zweiten Studie bei Patienten mit den gleichen Erkrankungen wurde mit einer
höheren Dosis immunisiert. Auch hier konnten spezifische Immunantworten induziert
werden und es wurden keine schweren Nebenwirkungen beobachtet. [57] Ähnliche
Ergebnisse wurden bei Patienten mit Chronischer Lymphatischer Leukämie und
Tumoren des Kopf/Halsbereiches erzielt. [47, 133] Die Expression von RHAMM beim
Bronchialkarzinom wurde bisher nur für zahlreiche Bronchialkarzinom-Zelllinien
beschrieben. [156] Wenn die Expression bei Lungentumoren in vivo ähnlich hoch ist,
stellt
RHAMM-R3
ein
mögliches
Target
in
der
Immuntherapie
des
Bronchialkarzinoms dar.
Auch die von uns untersuchten, von Aurorakinasen abgeleiteten Peptide waren in
der Lage eine zelluläre Immunantwort auszulösen. Aura A1 zeigte in 31% und 23%
positive Reaktionen im Interferon-γ- bzw. Granzym-B-ELISpot-Assay und Aura B1 in
31% respektive 38%. Beide Peptide wurden in einer bisher unveröffentlichten Arbeit
52
unserer Gruppe bei gesunden Freiwilligen und AML-Patienten wie in dieser Arbeit
untersucht. Bei den Gesunden wurden für Aura A1 in 70% und 33% positive
Reaktionen im Interferon-γ- bzw. Granzym-B-ELISpot beobachtet, für Aura B1 in 50%
und 33%. Im Gegensatz zu den Ergebnissen unserer Arbeit konnten diese relativ
hohen Positivitätsraten bei den AML-Patienten nicht wiederholt werden. Aura A1
konnte nur bei einem und Aura B1 bei 3 von 9 Patienten eine spezifische Reaktion in
mindestens einem der beiden Assays auslösen. [36] Aurora A und Aurora B werden
beim NSCLC in 83% respektive 89% überexprimiert. [108, 148] Beide Aurorakinasen
sind
zu
70%
homolog.
[93]
So
kommt
das
Peptid
Aura
B1
mit
der
Aminosäurensequenz KIADFGWSV in Aurora B an der Peptidposition 215-223 vor,
während es gleichzeitig in Aurora A an Position 271-279 zu finden ist. [106] Eine
Immunsierung gegenüber Aura B1 könnte somit Immunantworten gegen Aurora A
und B vermitteln.
Von einem der am längsten bekannten TAAs MAGE A3 wurden die Peptide MAGEA3_01 und MAGE-A3_02 untersucht. MAGE A3 wird in bis zu 55% der NSCLCs
exprimiert. Die Expressionsrate korreliert mit dem Stadium der Erkrankung und einer
schlechteren Prognose. [59, 143] Es ist daher ein interessantes Ziel für eine
Immuntherapie. Derzeit läuft eine Phase-III-Studie mit über 2000 NSCLC-Patienten
in den Stadien IB, III und IIIA, die mit einem Fusionsprotein aus MAGE A3 und dem
von Haemophilus influenzae abstammenden Protein D immunisiert werden,
nachdem in einer Phase-II-Studie bereits eine Verbesserung der Prognose nach
Verabreichung dieses Vakzins beobachtet wurde. [159]
MAGE-A3_01 konnte im Interferon-γ-ELISpot-Assay in 23% eine positive Reaktion
auslösen, im Granzym-B-ELISpot-Assay lediglich in 8%. Schon 1994 wurde MAGEA3_01 von van der Bruggen et al. als Peptid identifiziert, das spezifische,
zytotoxische T-Zellen induzieren kann, die MAGE-A3 exprimierende, HLA-A2positive Tumorzelllinien erkennen können. [164] Eifukut et al. zeigten, dass aus
PBMCs von Gesunden MAGE-A3_01-spezifische T-Zellen generiert werden können,
die Bronchialkarzinomzellen erkennen. Es wurde auch untersucht, ob man aus
regionären Lymphknoten von Lungenkrebspatienten MAGE-A3_01-spezifische TZellen generieren kann. Dies gelang bei MAGE A3 exprimierenden Patienten in 2
von 7 und bei MAGE-A3-negativen Patienten in 3 von 12 Fällen. Die Rate, in der
spezifische T-Zellen induziert werden können, ist bei MAGE-A3-positiven und negativen also ungefähr gleich. [38] Im Widerspruch zu diesen Ergebnissen konnten
53
in einem Experiment von Valmori et al. zwar spezifische T-Zellen generiert werden.
Diese waren jedoch nicht in der Lage, MAGE-A3_01 exprimierende Melanomzellen
zu lysieren. Diese Beobachtung wurde darauf zurückgeführt, dass MAGE-A3_01 von
den Proteasomen nicht aus MAGE-A3 prozessiert wird. [162] Später fand man
heraus, dass nur eine Untergruppe von Proteasomen MAGE-A3_01 prozessiert und
konnte so die widersprüchlichen Daten erklären. [58]
Für MAGE-A3_02 wurden in beiden Assays in 31% spezifische Reaktionen
beobachtet. MAGE-A3-02-spezifische zytotoxische T-Zellen sind in der Lage MAGEA3 exprimierende Zellen zu erkennen und zu lysieren. [80] In der Phase-II-Studie bei
NSCLC-Patienten mit einem aus zehn Peptiden bestehenden Impfstoff, der unter
anderem HER2-H2 enthält, wurde auch ein gegenüber MAGE-A3_02 um eine
Aminosäure erweitertes Peptid verwendet. Durch dieses veränderte Peptid konnten
bei 36% der Patienten mittels eines Interferon-γ-ELISpot-Assays für den Wildtyp von
MAGE-A3_02 spezifische, zytotoxische T-Zellen nachgewiesen werden. [7]
Das Peptid Survivin 2 findet sich im TAA Survivin an der Position 95-104. Spezifische
Reaktionen auf Survivin 2 konnten im Interferon-γ- und im Granzym-B-ELISpot-Assay
in jeweils 23% beobachtet werden. Bereits im Jahr 2000 wurde gezeigt, dass durch
Survivin 2 spezifische T-Zellen aus dem peripheren Blut gesunder Freiwilliger
induziert werden können und dass dieses Peptid prozessiert und auf HLA-A2
präsentiert wird. [135] Selbiges wurde auch bei Patienten mit malignem Melanom
und Chronisch Lymphatischer Leukämie beobachtet. [2] Mit einer Expressionsrate
von über 50% beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom ist Survivin ein
interessantes Ziel für eine Immuntherapie. [120] Die Häufigkeit der Reaktionen auf
Survivin 2 war allerdings geringer als auf andere unserer Peptide. Der Austausch
einer Aminosäure erhöht die Immunogenität von Survivin 2. Dies gilt auch für das um
eine Aminosäure kürzere Nonamer Survivin96-104 mit der gleichen Manipulation. [9]
Nach einer Vakzinierung mit dem veränderten Survivin96-104
wurde bei einem
Patienten mit Pankreaskarzinom die komplette Regression von Lebermetastasen
beobachtet. [172] In einer Phase-II-Studie wurden mehrere Patienten mit
unterschiedlichen soliden Tumorentitäten mit Survivin96-104 immunisiert. Spezifische
Immunantworten konnten in 50% der Fälle beobachtet werden. [79] Aufgrund dieser
und unserer Ergebnisse scheint es sinnvoll die Entwicklung von Tumorvakzinen mit
der veränderten Variante von Survivin 2 zu forcieren.
54
Das von WT-1 abgeleitete Peptid WT-1126-134 ist HLA-A2-restringiert und ist in der
Lage spezifische T-Zellen zu induzieren. [45] Rezvani et al. konnten 2005 in 43% der
Fälle WT-1126-134-spezifische T-Zellen aus dem peripheren Blut von gesunden
Spendern induzieren. Bei CML- und AML-Patienten gelang dies in 38% respektive
50%. [124] Bei den Bronchialkarzinompatienten in dieser Arbeit konnten positive
Reaktionen im Interferon-γ-ELISpot-Assay und im Granzym-B-ELISpot-Assay nur in
15% bzw. 13% beobachtet werden. Da WT-1 in 96% beim NSCLC und in 83% beim
SCLC exprimiert wird [109], könnten trotzdem viele Patienten von einem Vakzin mit
WT-1126-134 profitieren.
4.2
Unterschiedliche
Ergebnisse
im
Granzym-B-
und
Interferon-γ-
ELISpot-Assay
Die Reaktionen auf die einzelnen Peptide waren in den ELISpot-Assays für
Granzym-B und Interferon-γ nicht immer kongruent (siehe Abbildung 11).
Insbesondere für HER 2 zeigten sich mit 50% (5 von 10) positiven Reaktionen im
Interferon-γ-ELISpot-Assay gegenüber keiner einzigen für Granzym-B deutliche
Unterschiede. Diese große Differenz bei HER 2 mag zum Teil daran liegen, dass
aufgrund teilweise geringer Zellzahlen HER 2 nur bei 10, statt wie die meisten
anderen Peptide bei 14 Patienten untersucht werden konnte. Die Ergebnisse der
beiden Assays weichen aber auch bei anderen Peptiden voneinander ab.
Hierfür ist es wichtig sich klarzumachen, was die ELISpot-Assays untersuchen.
Sowohl Interferon-γ als auch Granzym-B spielen eine wichtige Rolle in der
Elimination von Tumorzellen durch das Immunsystem, insbesondere in der t-zellvermittelten Zytotoxizität. [26, 121, 140] Beide Assays sind daher geeignet,
immunkompetente,
funktionierende
T-Zellen
nachzuweisen.
Der
Interferon-γ-
ELISpot-Assay wird in vielen klinischen Tumorvakzinierungsstudien verwendet, um
eine zellvermittelte Zytotoxizität gegenüber einem Antigen zu detektieren. Die
Korrelation mit dem 51-Chromium-Release-Assay (engl.: Chrom-51-Freisetzung) dem eigentlichen Goldstandard zur Messung Zell-vermittelter Zytotoxizität - ist hoch
bei gleichzeitig höherer Sensitivität des ELISpots. [77] Ein Kritikpunkt am Interferon 55
γ-ELISpot-Assay ist jedoch, dass auch nicht-zytotoxische Zellen Interferon-γ
freisetzen können. Des Weiteren wurde gezeigt, dass nicht alle aktivierten,
zytotoxischen T-Lymphozyten, die in der Lage sind, Zellen zu lysieren, Interferon-γ
freisetzen. [31, 123] Im Gegensatz dazu weist Granzym-B-ELISpot-Assay ein
zytolytisches Protein direkt nach. Er hat eine höhere Korrelation mit der im
51-
Chromium-Release gemessenen Zytotoxizität als der Interferon-γ-ELISpot. [96, 138]
Auch
er
kann
als
Parameter
Tumorvakzinierungsstudien
für
angewendet
die
zytotoxische
werden.
[139]
T-Zell-Antwort
bei
Dies
die
erklärt
unterschiedlichen Reaktionen in den beiden ELISpot-Assays. Mit Granzym-B wird
allerdings nur eine Möglichkeit zur T-Zell-vermittelten Zelllyse erfasst. Es gibt auch
noch andere Möglichkeiten, Apoptose zu induzieren, wie z.B. durch den FasLiganden. Dieser Weg wird wiederum durch Interferon-γ begünstigt. [175] Es ist
daher durchaus sinnvoll, den Interferon-γ- und Granzym-B-ELISpot-Assay parallel zu
verwenden.
4.3
Schlussfolgerung
Wir konnten zeigen, dass das Immunsystem von Patienten mit fortgeschrittenem
Bronchialkarzinom in der Lage ist, spezifische, durch zytotoxische T-Zellen
vermittelte Immunantworten gegen eine Reihe von Peptiden, die von TAAs abgeleitet
sind, zu generieren. Dadurch wurden mehrere potentielle Kandidaten für Impfstoffe in
der Tumorvakzinierung gegen das Bronchialkarzinom gefunden.
Besonders die Peptidepitope G250-G2 und PRAME-P3 mit positiven Reaktionen in
mindestens einem der beiden ELISpot-Assays in 67% respektive 64% und einer
hohen Expressionsrate beim Bronchialkarzinom erwiesen sich als aussichtsreich für
eine weitere klinische Testung. G250 wird beim NSCLC in 72-100% exprimiert,
während 78% der Plattenepithelkarzinome sowie 46% der Adenokarzinome der
Lunge PRAME-positiv sind. [69, 83, 144] Es ist also denkbar, dass ein großer Teil
zumindest der NSCLC-Patienten von einem aus diesen Peptiden bestehenden
Impfstoff profitieren würde.
56
Eine Verstärkung der durch die Vakzinierung hervorgerufenen Immunantwort durch
die Kombination mit T-Zell-aktivierenden Antikörpern ist denkbar. [17, 66, 95, 158]
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob bei Patienten, in deren Tumoren die Expression der
Peptide bioptisch nachgewiesen wurde, die Ergebnisse gleich sind. Untersuchungen
zu MAGE A3_01 lassen dies vermuten. [38] Dennoch sollte man die Peptide bei
Patienten testen, deren Tumoren die zugrundeliegenden TAAs exprimieren.
57
5.
Zusammenfassung
Lungenkrebs ist die häufigste zum Tode führende Krebserkrankung in
Deutschland. Die Prognose hat sich trotz Fortschritten in der Chirurgie und der
Radio- und Chemotherapie in den letzen Jahrzehnten nicht wesentlich verbessert.
In jüngerer Zeit konnten mit gezielten Therapieansätzen, wie Kinaseinhibitoren
und
monoklonalen
Antikörper
sowie
immuntherapeutischen
Verfahren,
vielversprechende Erfolge erzielt werden. Insbesondere immunmodulatorische
Ansätze mit t-zell-aktivierenden Antikörpern zeigten vielversprechende Ergebnisse
in klinischen Studien. Impfungen mit tumor-assoziierten Antigenen (TAAs), wie
zum Beispiel „melanoma associated antigen A3“ (MAGE-A3) und „human
telomerase reverse transcriptase“ (hTERT), werden derzeit in Phase-III-Studien
getestet. Es ist daher wichtig, neue immunogene Strukturen, die für eine
Immuntherapie des Bronchialkarzinoms in Frage kommen, zu identifizieren.
In dieser Arbeit wurden die T-zell-vermittelten, spezifischen Immunantworten
gegen 11 Peptidepitope bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem
(n=12) und kleinzelligem Lungenkrebs (n=2) untersucht, die zuvor mittels
Durchflusszytometrie bezüglich der Expression von human leukocyte antigen-A2
(HLA-A2) aus 35 Patienten selektiert worden waren. Zu diesem Zweck wurden
gemischte
Lymphozyten/Peptid-Kulturen
und
Enzyme-linked-immunosorbent-
Spot-Assays (ELISpot-Assays) für Interferon-γ und Granzym-B in der Anwendung
bei Bronchialkarzinompatienten etabliert, durchgeführt und ausgewertet. Die
Peptide stammen von den bereits bei verschiedenen Tumorentitäten untersuchten
TAAs „receptor for hyaluronan acid mediated motility“ (RHAMM), „preferentially
expressed antigen in melanoma“ PRAME, Wilms-Tumor-Gen 1 (WT-1), hTERT,
Survivin, MAGE A3, G250 und „human epidermal growth factor-related gene2“
(HER2) ab und wurden teilweise schon in Peptidvakzinierungsstudien bei anderen
Krebserkrankungen angewendet. Außerdem wurden zwei Peptide der neuen
TAAs Aurorakinase A und B untersucht.
13 von 14 Patienten zeigten eine zelluläre Immunantwort gegen mindestens ein
Peptid. Alle Peptidepitope konnten in 3 und mehr Fällen positive Reaktionen in
zumindest einem der beiden ELISpot-Assays hervorrufen. Als besonders
58
aussichtsreiche Kandidaten für eine weitere klinische Anwendung erwiesen sich
die Epitope G250-G2 und PRAME-P-3, die bei 67% respektive 64% der Patienten
eine spezifische t-zell-vermittelte Immunantwort auslösen konnten. Beide
zugrundeliegende TAAs kommen zu einem hohen Prozentsatz in Lungentumoren
vor.
Diese
Arbeit
hat
fortgeschrittenem
gezeigt,
dass
das
Bronchialkarzinom
Immunsystem
von
T-zell-vermittelte
Patienten
mit
spezifische
Immunantworten gegen verschiedene Peptidepitope tumor-assoziierter Antigene
generieren
kann.
Diese
Peptide
sind
mögliche
Targets
in
Tumorvakzinierungstherapien gegen das Bronchialkarzinom.
59
6.
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Teile der Dissertation wurden bereits in folgendem Artikel publiziert:
Babiak A*, Steinhauser M*, Götz M, Herbst C, Döhner H, Greiner J: Frequent T cell
responses against immunogenic targets in lung cancer patients for targeted
immunotherapy.
Oncol.Rep.,
*contributed equally
31:
384-390(2014).
doi:
10.3892/or.2013.2804
Danksagung:
Ich danke Prof. Dr. med. Hartmut Döhner, dem Ärztlichen Direktor der Klinik für
Innere Medizin III, für die Möglichkeit meine Dissertation in seiner Abteilung
durchführen zu können.
Großer Dank gilt meinem Doktorvater Prof. Dr. med. Jochen Greiner. Er hat mir das
Thema der Dissertation überlassen und mich bei der Erstellung der Arbeit stets
zuverlässig und hilfsbereit unterstützt.
Zudem Danke ich Dr. med. Anna Babiak für die Betreuung bei der Auswertung der
Ergebnisse und die Ratschläge und Korrekturen beim Schreiben der Arbeit.
Dem gesamten Laborteam, insbesondere Frau Marlies Götz und Frau Cornelia
Herbst, danke ich für die Einführung in die Labortechnik und fortwährende
Unterstützung während der Durchführung der Experimente.
Meinen Eltern, Dipl.-Geogr. Monika Steinhauser und Dr. med. Dipl. Ing. Gerhard
Schwarzkopf-Steinhauser, danke ich dafür, dass sie mich während meines gesamten
Lebens bedingungslos unterstützt und gefördert haben.
82
Lebenslauf:
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