Teil 2: Zellzyklus

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Teil 2
Der
Zellzyklus
und mögliche Störungen
durch chemische Substanzen
Hemmung der
Zellzyklusprogression
Gesteigerte
oder unkontrollierte
Zellzyklusprogression
Hyperplasie
Aplasie
Karzinogenese
Proliferierende
Hepatozyte
Proliferation bei
der Leberregeneration
Hoehme et al., PNAS, 107(23), 10371-6, 2010
Proliferierende Tumorzellen
Proliferation von Tumorzellen
Multistep Process of Carcinogenesis
Procarcinogen
Threshold mechanisms
Metabolic activation
Genotoxic carcinogen
DNA damage
Proliferation
DNA mutations
Metabolic
inactivation
DNA repair
Cell cycle arrest
Apoptosis
Proliferation
Multistep process of oncogene activation
and tumor suppressor inactivation
Proliferation
Tumor
Apoptosis
Control by
immune system
Die Stadien des
Zellzyklus
Aus: Lodish, Molekulare Zellbiologie
Cycline und Cyclin abhängige Kinasen (cdc):
Motoren des Zellzyklus
Cyclin abhängige
Kinase (cdc)
Cyclin
cdc
ohne Cyclin:
inaktiv
cdc
mit Cyclin: aktiv
Cycline und Cyclin abhängige Kinasen (cdk):
Motoren des Zellzyklus
Cyclin abhängige
Kinase (cdk)
Cyclin
cdk
ohne Cyclin:
inaktiv
cdk
mit Cyclin: aktiv
Phosphorylierung von Proteinen an
Serin o. Threonin
Aktivierung bzw. Inaktivierung
nachgeschalteter Faktoren
Beispiel: Aktivierung der cdk2 durch Komplexbildung mit Cyclin A
cdk2
cdk2
Cyclin A
Oszillation der Cycline
D
E
A
B
Konzentration in der Zelle
Cyclin
G1
S
G2
M
Stadien des Zellzyklus
Gegenwärtiges Modell für
Säugerzellen
Warum werden Cycline zu definierten Zellzyklusphasen
wieder abgebaut?
Ubiquitinligase (APC)
Aus: Lodish, Molekulare Zellbiologie
Regulation des Abbaus von Cyclin B /cdk 2
- Die Bindung des Erkennungsproteins
(APC) ist Voraussetzung dafür, daß die
Ubiquitin-Ligase aktiv werden kann.
- Es gibt für viele Proteinklassen unterschiedliche Erkennungsproteine, aber nur
eine Ubiquitinligase.
MPF: Mitose promovierender Faktor;
APC: Anaphase promoting complex
(Erkennungsprotein)
Gegenwärtiges Modell für
Säugerzellen
Die D-Cycline: Sensoren für Wachstumsfaktoren
Wachstumsfaktor
Zelle
Rezeptor
Signaltransduktions-Kaskade
Verstärkte
Transkription von
Cyclin D
Kern
Aktivierung von
cdk4, cdk6
G1–spezifische
cdk/Cyclin-Komplexe
G1-spezifische cdk/Cyclin-Komplexe aktivieren den
Transkriptionsfaktor E2F
E2F stimuliert die
Transkription von
Cyclin E / cdk2
Transkription von u.a:
Aktiver Cyclin E /
Cdk2-Komplex
● Dihydrofolatreduktase
● DNA-Polymerase α
● Cdc2
● Cyclin A
Übergang in die S-Phase
Gegenwärtiges Modell für
Säugerzellen
Voraussetzung für die Zellteilung: Auflösung der Kernmembran
Aufbau der Kernmenbran
Elektronenmikroskopische
Aufnahme der Kernfaserschicht
Kernmembran: nuclear membrane
Kernfaserschicht: nuclear lamina
● Lamin-Dimere polymerisieren
zu Filamenten
● Phosphorylierung der Dimere
an endständigem Serin
treibt die Lamin-Dimere
auseinander
Aktives Cyclin B / cdk2: Auslösung der Mitose
• Frühe Mitosevorgänge sind Folgen der Phosphorylierung durch
Cyclin B / cdc2 (MPF)
Beispiel Nr. 1:
- Phosphorylierung von Kernlaminen (Lamin A)
→ Depolymerisation
→ Auflösung der Kernmembran
- Phosphorylierung von Histon H1
→ Kondensation der Chromosomen
Trennung der
Schwesterchromatiden
nach Proteolyse der
Proteinbrücke
Abbau von Cyclin B: Abschluß der Mitose
• Späte Mitosevorgänge sind Folgen der Dephosphorylierung
durch „konstitutiv aktive“ Phosphatasen nach Abbau von Cyclin B /
cdc2
Beispiel Nr. 1:
Dephosphorylierung von Myosin
→ Steigerung der Kontraktilität des Myofilaments
→ Schwesterchromatide werden getrennt
Gegenwärtiges Modell für
Säugerzellen
Steigerung der Kontraktilität von Myofilamenten:
Ausfall der Phosphorylierung der inhibitorischen Stelle des
Myosins nach Abbau von Cyclin B
Abbau von Cyclin B: Abschluß der Mitose
• Späte Mitosevorgänge sind Folgen der Dephosphorylierung
durch „konstitutiv aktive“ Phosphatasen nach Abbau von Cyclin B /
cdc2
Beispiel Nr. 2:
Dephosphorylierung von Laminen der Kernmembran
→ Negative Ladung der Lamin-Dimere wird aufgehoben
→ Polymerisierung und Neubildung der Kernmembran wird
wieder möglich
Neubildung der
Kernmembran
→ werden dephosphoryliert
Gegenwärtiges Modell für
Säugerzellen
Regulation der Cdks
• 1. P53
DNA-Schädigung
P53-Akkumulation
Transkription von P21
(synonym: CIP1 oder WAF1)
Bindung an: - cdk4 / Cyclin D
- cdk2 / Cyclin E
G1 - Block
Inaktivierung
2. Aktivierende und inaktivierende Domäne der cdk 2
Aktivierende Domäne: Phosphorylierung durch CAK (cdc aktivierende
Kinase) (= cdc 7 / Cyclin H)
→ durch Phosphorylierung dieser
aktivierenden Domäne (Thr-161) wird das
katalytische Zentrum mit der ATPBindestelle frei (siehe Bild: DeBond et al.,
Nature 363, 595, 1993)
Inaktivierende Domäne: - Wee 1 phosphoryliert und inaktiviert somit cdk2
- cdc25 dephosphoryliert und aktiviert somit cdk 2
3. Die INK-Familie
Wichtigste Vertreter: p15INK4b, p16INK4a, p18INK4c, p19INK4d
Mechanismus: Bindung an cdk4 und/oder cdk6
Abdissoziation von Cyclin D
G1-Block
4. p21, p27, p57
Mechanismus: (i) Bindung an cdk4-, cdk6-, cdk2-Cyclin Komplexe
→ Inaktivierung
(ii) Hemmung von CAK (Hemmung der Phosphorylierung der
aktivierenden Domäne von cdc 2)
Aktive Form der cdk2 (MPF)
Cyclin B
cdk2
Aktivierende
Inaktivierende Domäne
Domäne
Krebs durch Störungen der Zellzykluskontrolle
- Mutationen im P53-Gen (erblich: Li-Fraumeni)
- Mutationen im Rb-Gen (erblich: Retinoblastom)
Auslösende Substanzen: alle gentoxischen Mutagene
Krebs durch Störungen der Zellzykluskontrolle
- Überexpression von Cyclinen
Beispiel: Integration des Hepatitis B-Virus vor das Cyclin
A-Gen → Chimäres Protein, mit nicht-funktioneller Abbau-Sequenz
- Zervixkarzinom durch Infektion mit dem Papillomvirus (HPV)
HPV
Expression der Proteine:
E6
E7
Bindung an p53
Bindung an Rb
Folgen: Inaktivierung von p53 und Rb
Fusion mitotischer Zellen mit in der G1-Phase
befindlichen Zellen
Nachweis, daß die Phosphorylierungsstelle des Lamin
A (Serin) für die Auflösung der Kernfaserschicht
unerlässlich ist:
- Gerichtete Mutagenese: Ersatz des Serins der normalen
Phosphorylierungsstelle durch Alanin.
Alanin kann nicht phosphoryliert werden.
- Nachweis von Lamin A mit Fluorochrom-markierten
Antikörpern
- Nachweis von DNA mit dem Fluoreszenzfarbstoff DAPI
Mutiertes Lamin A verhindert die Auflösung der
Kernfaserschicht und die Trennung der Tochterkerne
aus : Heald and McKeon, Cell 61, 579, 1990
Wildtyp
Färbung
von Lamin
Färbung
von DNA
Mutierte
Phosphorylierungsstelle
Färbung
von Lamin
Färbung
von DNA
Nachweis, daß p53 für den G1-Block verantwortlich ist
Kuerbitz et al., PNAS 89, 7491, 1992
Nachweis der Induktion von Zellzyklusprogression durch
Die G1-Cycline (Cln1, Cln2, Cln2) bei Hefen
- Glucose inaktiviert den
GAL1-Promotor
- Überexpression von Cln3
nach Glucoseentzug
→Zunahme der Zellzahl in
der S- und G2-Phase
Richardson et al., Cell 59, 1989
Nachweis, daß Cyclin D
für die DNA-Synthese
unerläßlich ist
DNA-Färbung
mit DAPI
Fluoreszein
gekoppelter
Antikörper
gegen BRDU
Texasrot gekoppelter
Zweit-Antikörper
gegen den AntiCyclin D Antikörper
Baldin et al., Genes Dev. 7, 812, 1993
Die Stadien des
Zellzyklus
Aus: Lodish, Molekulare Zellbiologie
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