ENTWICKLUNGSKONZEPT RAHMENPLANUNG ORTSMITTE EUERNBACH MIT STANDORTANALYSE ZUM DORFGEMEINSCHAFTSHAUS büro dantele kerstin dantele dipl. ing. (fh) architektin weihenstephaner str. 18 wertermittlung 85354 freising fon 08161 – 54 86 49 [email protected] fax 08161 – 496 52 19 Kattinger + Kattinger Landschaftsarchitekten Bahnhofstraße 8 85406 Zolling INHALT 1 Beurteilung des Gebäudezustandes und der Nutzungskompatibilität von altem Schulhaus, Pfarrhaus, Pfarrheim und Feuerwehrhaus 3 1.1 Zweck der Beurteilung 3 1.2 Mikrolage der Objekte 4 1.3 Raumprogramm 6 1.4 Schulhaus 6 1.4.1 Struktur 7 1.4.2 Nutzungskompatibilität 9 1.4.3 Baulicher Zustand 10 Böden 11 Wände 12 Dach 14 Keller 17 Fenster und Türen 18 Treppen 20 1.4.4 Anmerkungen 21 1.4.5 Empfehlungen 21 1.5 Pfarrheim und Pfarrhaus 22 1.6 Feuerwehrhaus 25 2 Vorüberlegungen zu einem Neubau auf dem ehemaligen Gaststättengelände 26 2.1 Variante 1 29 2.2 Variante 2 34 2.3 Variante 3 39 2.4 Variante 4 45 2.5 Variante 5 52 2.6 Variante 6 57 2.7 Anmerkungen zur Objektplanung aus fachplanerischer Sicht 62 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 2 1 BEURTEILUNG DES GEBÄUDEZUSTANDES UND DER NUTZUNGSKOMPATIBILITÄT VON ALTEM SCHULHAUS, PFARRHAUS, PFARRHEIM UND FEUERWEHRHAUS 1.1 Zweck der Beurteilung Für den Ort Euernbach wird derzeit ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet, in dessen Rahmen eine intensive Bürgerbeteiligung in Form von Arbeitskreisen durchgeführt wird. Dabei steht der von den Euernbacher Bürgern seit längerem bestehende, dringende Wunsch nach einem Gemeinschaftshaus im Vordergrund. Möglich wäre eine Sanierung des alten Schulgebäudes an der Pfaffenhofener Straße 20 oder ein Neubau auf dem freigelegten Gelände der ehemaligen Gaststätte an der Pfaffenhofener Straße 15. In diesem Zusammenhang wird eine eventuelle Einbeziehung des bestehenden Feuerwehrhauses im Nordwesten des Grundstückes geprüft. Außerdem sollen die Gebäude des Pfarrheimes und des Pfarrhauses in eine Kompatibilitätsprüfung mit einbezogen werden. Daher wird mit der vorliegenden Kurzanalyse versucht, zu klären, inwiefern sich die Bestandsgebäude sowohl von der Bausubstanz als auch von ihren Räumlichkeiten bzw. den Gebäudestrukturen her eignen, zu einem Gemeinschaftshaus umgenutzt zu werden. Das Schulhaus wurde aufgrund des renovierungsbedürftigen Zustandes, seines Status als Einzeldenkmal und des größten Raumangebotes besonders geprüft. Dazu wurde das Gebäude vor Ort grob erfasst und fotografisch dokumentiert; auf der Grundlage von Bestandsplänen wurden Übersichtspläne gezeichnet und eine Grobbeurteilung mit Hinweisen zu Handlungserfordernissen erstellt, die sowohl die Bausubstanz, als auch die Nutzbarkeit als Gemeinschaftshaus betreffen. Das Ergebnis soll eine Hilfestellung für die anstehenden Überlegungen zu einem städtebaulichen Konzept auf dem ehemaligen Gaststättengelände, bzw. einer Umnutzung von Bestandgebäuden leisten. Es soll dem Amt für ländliche Entwicklung, der Gemeinde und der Dorfgemeinschaft als Entscheidungshilfe für die Förderung, die Genehmigung und die Umsetzung dienen. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 3 1.2 Mikrolage der Objekte Schwarzplan Euernbach Das Schulhaus (1) liegt etwa 80 m östlich der Ortsmitte (Kreuzung bei der Kirche) direkt an der Pfaffenhofener Straße (St 2084), die in Ost-West Richtung verläuft und stark befahren ist. Es verfügt über keinen angemessenen und ausreichenden öffentlichen Freibereich zum öffentlichen Raum hin. Das Gelände der ehemaligen Gaststätte (2) befindet sich an der Kreuzung Pfaffenhofener Straße und Friedhofsweg und liegt an einer gedachten Nord-Süd-Achse, an der alle öffentlichen Einrichtungen (Pfarrheim (3), Pfarrhof (4), Kirche (5), Maibaum (7), Feuerwehr (6), Friedhof) angeordnet sind. Der östliche Teil des freigelegten Grundstückes (ca. 2.400m²) wurde von privater Seite bereits mit einem Doppelhaus samt Nebengebäude bebaut. Für die Errichtung eines Gemeinschaftshauses bliebe an der Südwestecke ein Grundstück mit ca. 1.000m², das durch eine private Erschließungsstraße vom Areal der Feuerwehr (ca. 500m²) getrennt ist, und sich derzeit als städtebaulich unbefriedigende Baulücke präsentiert. Das Grundstück befindet sich wie auch der Bereich der Feuerwehr im Eigentum der Gemeinde. An dieser prominenten Stelle gibt es aktuell eine große Baulücke (s. Urkataster). Das Pfarrheim (3) liegt westlich der Edlinger Straße, grenzt nördlich an den Freiraum mit den Bachläufen von Gerols- und Altbach an und ist Teil der südlichen ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 4 Ortsrandbebauung. Zusammen mit dem nordöstlich situierten Pfarrhaus (4) wird ein geschützter und gut gefasster Hofbereich gebildet, nach Süden erstreckt sich ein natürlicher Freibereich bis zu den Bachläufen. Euernbach Urkataster mit Überlagerung aktueller Bebauung ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 5 1.3 Raumprogramm Das vorläufige Raumprogramm wurde aus den Vorgaben der im Arbeitskreis mitwirkenden Bürger entwickelt. Eine Umverteilung der Fläche ist jederzeit denkbar (z.B. kleinerer Saal, aber größere Lagerflächen). Auch muss es vor der Objektplanung nochmal auf seine Gültigkeit überprüft werden. Synergieeffekte sind berücksichtigt, so können z.B. der Saal für Gymnastikgruppen oder die Duschen und Umkleiden vom Schützen- und Fußballverein gemeinsam genutzt werden. Das Lager kann auf mehrere Räume und je nach Funktion auch auf unterschiedliche Geschosse verteilt werden. Funktion Saal Stüberl Küche Lager Belegung Raumgröße in m² 100 40 120,0 40,0 25,0 40,0 Technik Schützenstand Duschen + Umkleiden Flächenbedarf netto 1.4 20,0 8 Stände 140,0 35,0 420,0 Schulhaus ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 6 1.4.1 Struktur Grundriss EG ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 7 Das Schulhaus wurde in zwei Bauabschnitten errichtet. a. Das ursprüngliche Schulhaus im Osten bestand aus zwei übereinander liegenden Klassenräumen und der zugehörigen Erschließung. Das Eingangsniveau liegt knapp über dem Straßenniveau. Der erste Unterricht fand im Jahr 1830 statt, Sanitäreinrichtungen im Gebäude gab es zu dieser Zeit vermutlich noch nicht. b. Um 1907 wurde der Trakt im Südwesten mit der Lehrerwohnung angebaut. Er ist mit einem sehr viel kleinteiligeren Grundriss versehen, der einer Wohnnutzung entspricht, wobei für Raum 3 nachträglich mehrere Einzelräume zu einem zusätzlichen Klassenzimmer zusammengelegt und umgebaut wurden. Das Eingangsniveau ist gegenüber dem Bestand deutlich angehoben. Das kann aus zwei Gründen erfolgt sein: Der neuere Bauabschnitt ist teilunterkellert. Zu dieser Zeit waren Erdarbeiten aus Mangel an schweren Baumaschinen noch mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden, daher wurden Tiefbaumaßnahmen auf das nötigste beschränkt; Das Gelände um die Schule ist sehr feucht, so dass durch ein Anheben des Erdgeschossniveaus Feuchtigkeitsschäden im „Neubau“ vermieden werden sollten. Die beiden Teile sind durch eine Brandwand, die über Dach geführt wird, voneinander getrennt. Allerdings gibt es im Erdgeschoss eine Verbindungstür, die nicht als Brandschutztür ausgebildet ist und im Dachraum eine Brandschutztür im Originalzustand, die ihrer Funktion im Bedarfsfall nicht gerecht werden kann. Durch den Niveausprung im Erdgeschoß und das dazwischenliegende Treppenhaus kann im Erdgeschoss keine niveaugleiche Ebene geschaffen werden. Grundriss OG ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 8 Im Obergeschoss gibt es eine durchgängige Ebene, die aktuell auch als eine Nutzungseinheit funktioniert. Im Dachbereich tritt wieder ein Höhensprung zwischen den Bauabschnitten auf, so dass der Dachraum auch unabhängig von der Brandwand nicht auf einer durchgehenden Ebene genutzt werden kann. Allerdings liegt das Niveau in Abschnitt b tiefer als in Abschnitt a, was vermutlich daraus entstanden ist, dass man für die Wohnung in Teil b die Raumhöhen im Gegensatz zu den Klassenräumen reduzieren wollte, um auf die unterschiedlichen Ansprüche der Nutzungen zu reagieren. 1.4.2 Nutzungskompatibilität Die folgende Auflistung zeigt die vorhandenen Räume mit Größenangaben (lt. Bestandsplan) und eine Gegenüberstellung mit dem gewünschten Raumprogramm. Bestand: Funktion aktuell Raumgröße in m² Erschließung Schützenbereich Vereinsbereich Lage in m² in m² 13,0 EG 12,6 Schützenverein EG Schützenstände + Flur 80,0 WC 8,0 113,6 Vereine EG Dusche 10,5 Flur 21,0 Abst. 3,3 Abst. 3,3 Raum 1 19,5 Raum 2 18,5 Raum 3 41,0 117,1 Gesamt EG Erschließung Büro WC+ Lager 230,7 Wohnen Büro 2,0 OG 9,0 80,0 OG 8,0 99,0 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 9 Wohnung OG wurde nicht besichtigt, Übernahme aus alten Planunterlagen Vorraum 4,0 Bad 10,5 Flur 21,0 Kammer 9,0 Zimmer 1 19,5 Zimmer 2 26,5 Zimmer 3 14,5 Zimmer 4 19,0 Abstell 3,3 127,3 Gesamt OG 226,3 Gesamt netto 457,0 zuzüglich Dachraum! Vorläufiges Raumprogramm Nettofläche: 420,0 m² Bei einem reinen Nettoflächenvergleich der benötigten Fläche mit der Bestandsfläche ist sogar mehr Raum verfügbar, als benötigt wird. Allerdings sind die zwei geforderten großen Räume mit je 120 und 140 m² nicht im Bestand unterzubringen, ohne diesen komplett zu entkernen. Es ist allerdings fraglich, ob das Denkmalamt einer so radikalen Vorgehensweise zustimmen würde. Die Kosten für diese Maßnahme wären ungleich höher als die zu erwartenden Kosten für einen passgenauen Neubau, da deutlich mehr Volumen saniert werden müsste als neu gebaut würde. Auch wären die erforderlichen Räume nur sehr knapp unterzubringen und verfügten über keinerlei Erweiterungspotenzial. Daraus ergibt sich folgendes Fazit bzgl. der Gebäudestruktur: Das Schulhaus bietet deutlich mehr Fläche, als benötigt wird, wenn man den Dachraum als mögliche Nutzfläche hinzurechnet. Allerdings eignet sich der Bestand wegen seiner Raumstruktur, v.a. der Größe der einzelnen Räume und wegen der Höhensprünge im Erd- und Dachgeschoss nicht für die angestrebte Nutzung. 1.4.3 Baulicher Zustand Das Schulhaus ist in massiver Ziegelbauweise errichtet. Sowohl die Deckenkonstruktionen als auch der Dachstuhl sind in Holz ausgeführt. Das Dach ist mit Biberschwanzziegeln gedeckt. Das Gebäude weist unterschiedliche Entstehungs-, Ausbau- und Renovierungsstadien und noch sehr viele originale, erhaltenswerte Details wie z.B. Fenster, Türen und Treppen auf. Im Folgenden wird der Zustand der einzelnen Bauteile grob beschrieben und auf Punkte aufmerksam gemacht, die bei einer Sanierung besonders zu beachten sind. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 10 Der Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt nicht eine ausführliche Untersuchung der Bausubstanz, wie sie vor einer Planung zur Sanierung notwendig ist. Vielmehr soll ein grober Überblick über den zu erwartenden Aufwand und die kritischen Punkte gegeben werden. Die Wohnung im Obergeschoß in Bauabschnitt b wurde nicht besichtigt und ist somit auch nicht Bestandteil der folgenden Einschätzung. Gartentür Abschnitt b Bodenbelag im Flur in Abschnitt b Böden Der Bodenaufbau besteht im Erdgeschoss in den nicht unterkellerten Bereichen vermutlich aus Holzdielen, die auf Lagerhölzern im Sandbett verlegt sind. Aktuell ist diese Konstruktion in den einzelnen Räumen mit PVC belegt. Der Bodenaufbau ist daher nicht diffusionsoffen, so dass sich die aufsteigende Feuchtigkeit darunter staut. Deutlich sichtbar ist das an den teilweise stark gewölbten Fußbodenoberflächen in beiden Bauabschnitten. Es ist anzunehmen, dass der Untergrund an dieser Stelle aufgrund der Nähe zu den Bächen sehr feucht ist. Die Eingangsbereiche, Treppenhäuser und Sanitärbereiche sind im Erdgeschoss mit unterschiedlichen Fliesenbelägen bekleidet. Im Obergeschoss liegen vermutlich auch noch die originalen Holzdielen auf der Fehlbodenkonstruktion. Sie sind im Bereich des ehemaligen Klassenzimmers aber mit Teppichboden belegt, so dass über ihren Zustand keine Aussage getroffen werden kann. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 11 Aktueller Schützenstand mit starken Feuchtigkeitsschäden im Bodenbereich Wände Die tragenden Wände sind in beiden Bauabschnitten aus verputztem Mauerwerk errichtet. Von außen sind vor allem Feuchtigkeitsschäden zu beobachten, die sowohl von aufsteigender als auch über Undichtigkeiten im Dachbereich eindringende Feuchtigkeit verursacht werden. Eingang b, Trennwand zwischen den Bauabschnitten Die Außenwände ziehen Feuchtigkeit aus dem Erdreich. Besonders deutlich wird das sowohl innen als auch außen im Sockelbereich der Eingänge. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 12 Brandwand an der Südfassade Brandwand an der Südfassade von innen An der Dachdurchdringung der Brandwand sind massive Undichtigkeiten der Anschlüsse zu erkennen, die bereits zu erheblichen Schäden geführt haben. Im Bereich der Brandwand gibt es sowohl im Inneren, als auch an der Fassade im Obergeschoss Putzabblätterungen, die auf eine stete Durchfeuchtung des Mauerwerks schließen lassen. Offensichtliche statische Probleme im Mauerwerk sind auf den ersten Blick nicht zu sehen, nur im Abschnitt a im Sanitärbereich des Obergeschosses gibt es massive Rissbildung, die tragwerkplanerisch abgeklärt werden muss. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 13 Rissbildung über einem Fenster (Sanitär a OG) Dach Der Dachraum erstreckt sich über beide Gebäudeteile und weist eine durchgehende Dachfläche auf, die lediglich durch eine über die Dachebene geführte Brandwand unterbrochen wird. Im Inneren gibt es einen Höhensprung, so dass es im Bauabschnitt b einen kleinen Kniestock gibt, während die Dachschräge in Abschnitt a direkt über den Außenwänden beginnt. Der Dachstuhl befindet sich konstruktiv in akzeptablem Zustand. Auf den ersten Blick sind keine massiven, statischen Mängel zu erkennen, allerdings müssen einige Fußund Anschlusspunkte im Hinblick auf ihre Tragfähigkeit u.a. wegen eindringender Feuchtigkeit genauer untersucht werden. Auch an der Konstruktion der Dachstühle kann die unterschiedliche Entstehungszeit klar abgelesen werden, so ist die Konstruktion in Abschnitt a sehr viel massiver und mit mehr Materialeinsatz als in Abschnitt b ausgeführt. Auch das Tragwerksystem unterscheidet sich, da es die Notwendigkeit eines stützenfreien Raumes als Klassenzimmer im Obergeschoss von Bauabschnitt a gab. Daher musste die gesamte Hausbreite stützenfrei überspannt werden. An den aufgehenden Bauteilen, wie z.B. Kaminen sind Undichtigkeiten festzustellen. Aber auch in der Dachfläche gibt es immer wieder undichte Stellen. Eine Großzahl der Biberschwanzziegel zeigt abgebrochene „Nasen“, mit welchen die Ziegel auf den Dachlatten eingehängt wurden. Durch diese Beschädigung ist es möglich, dass durch Verrutschen der Ziegel Löcher in der Dachhaut entstehen. Teilweise wurde mit ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 14 mäßigem Erfolg versucht, die undichten Stellen und Anschlüsse mit Hilfe von Bauschaum behelfsweise „abzudichten“. Eine komplette Neudeckung des Daches, incl. statischer Überprüfung des Dachstuhls ist zeitnah unbedingt erforderlich. Die Behebung der oben beschriebenen Mängel ist dringend notwendig, da die eindringende Feuchtigkeit die Bausubstanz nachhaltig schädigt und den Sanierungsaufwand immer weiter in die Höhe treibt. Dachstuhl a Brandwand im Dachbereich mit provisorischer Abdichtung An dieser Stelle ist gut zu erkennen, dass die Holzkonstruktion bereits starke Feuchtigkeitsspuren aufweist. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 15 Marode Holzdielen in Dach a Kamin mit deutlichen Feuchtigkeitsspuren b Die Holzdielen in Bauabschnitt a sind stark marodiert, stellen ein statisches Problem dar und sollten nicht mehr belastet oder begangen werden. Die Brandschutztür zwischen den beiden Bauabschnitten besteht aus einer schweren Holztür, die einseitig mit Blech beschlagen ist und nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Gauben Schleppgaube außen ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 16 Die vier Schleppgauben befinden sich bis auf eine Ausnahme im Dach des Bauabschnittes b. Die Fenster sitzen in einem Holzrahmen, die Gaubenwangen sind ausgemauert, verputzt und sehr stark baufällig. Schleppgaube innen Keller Unterkellerter Flur mit Öllager Brunnen und Hausanschluss Wasser ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 17 Es sind nur ein Raum und der Flur zum Garten mit geringer Raumhöhe unterkellert (s. Grundriss EG). In diesem Raum befindet sich noch ein Brunnen. Der Flur führt unter der Gartentreppe ins Freie. Dieser Gang wird momentan als zentrales Öllager (keine Zentralheizung) in Form von fünf Öltanks für die Heizung mit Ölöfen in den einzelnen Räumen genutzt. Der erste Tank weist bereits Rostspuren auf. Inwiefern diese die Funktion beeinträchtigen, ist mit dem zuständigen Kaminkehrer zu klären. Soweit sichtbar, weisen die erdberührenden Wände starke Feuchtigkeitsspuren auf. Fenster und Türen Die Eingangstüren sowohl zur Straße als auch zum Garten scheinen noch im Originalzustand erhalten zu sein, sind aber sanierungsbedürftig. Auch die Innentüren im Erdgeschoß (nicht in den Sanitäranlagen) gehören zur ursprünglichen Bausubstanz. An den Fenstern ist der unterschiedliche Renovierungszustand am deutlichsten zu erkennen. Im Wesentlichen gibt es drei verschiedenen Ausführungsarten: Fenster EG, Bauabschnitt a Hier sind Fenster mit Kämpfer, darunter liegendem Doppelflügel mit dreigeteilter Einscheibenverglasung, die durch Bleisprossen verbunden ist, ohne Rundbogensturz ausgeführt. Innen- und Außenansicht eines Erdgeschossfensters in der Südwestfassade ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 18 Fenster EG, Bauabschnitt b Innen- und Außenansicht eines Erdgeschossfensters in der Südostfassade In diesem später angefügten Bauabschnitt sind im Erdgeschoss ebenfalls die Originalfenster erhalten. Es handelt sich hierbei um Kastenfenster mit jeweils Einscheibenverglasung in den verschiedenen Fensterebenen, ebenfalls mit Kämpfer und darunterliegendem Doppelflügel. Allerdings sind diese Fenster mit Rundbogensturz ausgeführt. Die Doppelflügel haben nur eine mittige Sprosse in Holz. Bei den Fenstern im Erdgeschoss fällt die sehr schlichte und zurückhaltende Art der Beblechung der gemauerten Außensimse auf, die in dieser Art unbedingt erhalten bleiben soll. Fenster OG Im gesamten Obergeschoß wurden die Fenster vermutlich in den 90er Jahren denkmalgerecht und nach dem damaligen Stand der Technik mit Isolierverglasung erneuert. Formal wurde eine Mischung aus den beiden am Gebäude bereits vorhandenen Fensterformaten gewählt: Gerader Sturz (wie in Bauabschnitt a) Kämpfer Nur eine mittige horizontale Sprosse im Doppelflügel (wie in Bauabschnitt b) ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 19 Obergeschossfenster in der Südostfassade Treppen In beiden Gebäudeteilen befinden sich noch die originalen Holztreppen, die sich in akzeptablem Zustand befinden und auf jeden Fall erhalten bleiben sollen. Treppe a Die Treppe in Teil a führt lediglich vom Erdgeschoss ins Obergeschoss. Die Erschließung des Dachbodens ist nicht mehr zu erkennen. Treppe b In Abschnitt b gelangt man über die Treppe bis in den Dachraum des gesamten Gebäudes. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 20 1.4.4 Anmerkungen Das Gebäude wird als Einzeldenkmal in der Denkmalliste geführt. Es befindet sich insgesamt in sehr stark renovierungsbedürftigem Zustand und eine Instandsetzung wird dringend angeraten. Zum einen wird in absehbarer Zeit eine Nutzung des Gebäudes nicht mehr möglich sein. Zum anderen erreichen die Schäden auch an Originalbauteilen wie zum Beispiel den Fenstern im Erdgeschoß ein Ausmaß, das einen Erhalt unmöglich macht. Die größte Gefahr im Hinblick auf den Bestandserhalt stellen die Feuchtigkeitsschäden dar, die sowohl durch Grundwasser von unten, als auch durch Regenwasser von oben verursacht werden. Die noch original vorhandenen Fenster im Erdgeschoss sollen unbedingt saniert werden. Für die Einfachfenster mit Einscheiben-verglasung bietet sich an, ebenfalls ein Kastenfenster auszubilden, indem man innen eine weitere Fensterebene mit Isolierverglasung vorsieht, die allerdings in ihrer Ausführung sehr schlicht und zurückhaltend, evtl. im Stahlrahmen auszuführen ist. Für die Kastenfenster in Bauabschnitt b besteht die Möglichkeit, die inneren Fensterflügel mit Wärmeschutzglas auszustatten, das extra für solche Zwecke entwickelt wurde. Kastenfenster der Südwestfassade EG, Abschnitt b 1.4.5 Empfehlungen Da die Nutzungen des Gemeinschaftshauses nicht günstig im Schulhaus unterzubringen sind, wird empfohlen, das Haus denkmalgerecht zu sanieren und zum Wohn- oder Büroraum umzunutzen. Dabei erscheint es sinnvoll, das Haus in zwei Einheiten zu gliedern, die wieder den ursprünglichen Bauabschnitten entsprechen und durch die Brandwand voneinander getrennt sind, so dass jeder Nutzer einen Gartenanteil besitzt. Außerdem ist der Schallschutz, der bei alten Holzbalkendecken immer ein schwieriges Thema ist, innerhalb einer Wohneinheit leichter in den Griff zu bekommen als bei übereinander liegenden Nutzungseinheiten. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 21 Bei Bedarf ist auch denkbar, das Erdgeschoss mit öffentlichen Nutzungen zu füllen und in den Obergeschossen Büroräume anzubieten. Idealerweise arbeitet die Gemeinde mit einem geeigneten Planer und der Denkmalschutzbehörde zusammen und saniert das Objekt für die künftige Nutzung nach oben erwähnten Gesichtspunkten, um es dann zu vermieten. Damit kann ein wertvoller Beitrag geleistet werden, die Identität des Ortes zu stärken und ein positives Beispiel mit Vorbildcharakter für verträgliche, ortstypische Sanierung und den angemessenen Umgang mit Denkmälern zu schaffen. Erfahrungen zeigen, dass in diesem Sinne gut renovierte Objekte auch eine höhere Auslastung und Akzeptanz finden. Eine andere Möglichkeit ist, einen Investor zu suchen, der unter gestalterischen Auflagen und einem Ausführungsvertrag (ggf. in Form eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes) in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt und der Gemeinde bereit ist, das Gebäude entsprechend zu sanieren und zu vermarkten. Ähnliches gilt auch für eine Veräußerung an Eigennutzer. 1.5 Pfarrheim und Pfarrhaus Das Pfarrhaus ist bereits im Urkataster als Teil des ursprünglichen Pfarrhofes zu sehen und wird ebenfalls als Einzeldenkmal gelistet. Das Pfarrheim wurde als Ersatzbau etwa an der Stelle erbaut, an der der ursprüngliche Stadel stand, und fungiert jetzt als Ortsrandbebauung, die ihre Fassade zum Freibereich nach Südosten öffnet. Der westlich angeordnete Querbau, der ursprünglich Teil der Hofstelle war, ist nun dem Nachbarhof zugeordnet, wodurch der Eindruck entsteht, dass es sich um die Gebäuderückseite handelt. Dennoch ist der Platz zwischen den beiden kirchlichen Bauten gut gefasst und proportioniert. Pfarrhof: Freifläche zwischen Pfarrhaus und Pfarrheim ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 22 Pfarrheim Nordwestansicht Das Pfarrheim ist in hochwertiger Massivbauweise und schöner Detailausbildung ausgeführt. Es verfügt über einen Pfarrsaal, einen Besprechungsraum, eine kleine Teeküche, einen Gruppenraum, sowie zugehörige Sanitäranlagen. Die Bausubstanz befindet sich in gutem Zustand Der Saal erstreckt sich über zwei Geschosse, ist über eine Galerie mit dem Treppenhaus verbunden und nimmt in seiner Gestaltung sakrale Elemente auf, wie z.B. ein buntes Glasfenster in der Giebelwand. Auch die Raumhöhe erinnert an ein Kirchenschiff, wobei der Saal die Hälfte des Gebäudes im Südwesten einnimmt. Die Dimensionierung des Raumes ist so gewählt, dass er in der Praxis für große Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft zu klein ist, aber für kleinere Feste als zu groß empfunden wird. Mit den Fenstertüren öffnet er sich sowohl zum gemeinschaftlichen Hof, als auch zur Bachaue. Es wird dringend empfohlen die aktuell provisorisch verschlossene Öffnung des Saales im Obergeschoss zum Treppenhaus dauerhaft durch eine gestalterisch angemessene Konstruktion zu schließen, um die Unannehmlichkeiten, wie Kälte und Luftzug langfristig zu beheben. Das aus einer Flächenheizung und einem Holz-Speicherofen bestehende Heizungssystem funktioniert nach Aussagen der Nutzer nicht. Auf Nachfrage wurde berichtet, dass versucht wird, den Saal punktuell für einzelne Veranstaltungen und Kurse zu heizen, was dem Speichersystem in Kombination mit Flächenheizung widerspricht. Eine Überprüfung des Systems und dessen Kompatibilität mit dem Nutzerverhalten ist erforderlich. Evtl. ergibt sich daraus eine verhältnismäßig einfache Lösung für dieses Problem. Für die angestrebten Nutzungen der gesamten Dorfgemeinschaft ist das Gebäude zu klein, da der Saal für die gewünschte Personenzahl nicht ausreichend dimensioniert ist. Der Schützenverein findet keinen Platz, und Lagerflächen sind nicht vorhanden. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 23 Derzeit werden die Stühle aus dem Pfarrsaal aus Mangel an Lagerfläche teilweise im gegenüberliegenden Pfarrhaus deponiert. Aus städtebaulicher Sicht ist eine Erweiterung kaum denkbar, da es sich um einen Ersatzbau der ehemaligen Scheune handelt, die die geschlossene Hofform des ehemaligen Pfarrhofes wieder herstellt und ein harmonisches Gesamtbild schafft. Einzig eine profilgleiche Erweiterung um ca. 1,9 m in Richtung Südwesten wäre vor diesem Gesichtspunkt denkbar (mehr ist aus Gründen der Abstandsflächenregelung nicht zulässig). Damit würde eine Erweiterung des Saales von ca. 80 m² auf etwa 100 m² bewirkt, das entspricht aber nicht den gestellten Anforderungen an den Saal, die Schützenstände wären weiterhin nicht unterzubringen und die zugehörigen Nebenräume wären unterdimensioniert. Der Aufwand einer solchen Erweiterung wäre im Vergleich zum Nutzen unverhältnismäßig. Die Außenanlagen und die städtebauliche Situation würden allerdings einen guten Rahmen für ein Gemeinschaftshaus bilden. Der befestigte Platz -im ehemaligen Pfarrhof gelegen, bietet Möglichkeiten für Feste im Freien. Dieser Freibereich kann durch den Saal mit dem natürlichen Ortsrandgelände im Südosten, mit Wiesen und Bachlauf, verbunden werden. Ein bestehender Spielplatz in unmittelbarer Nähe ergänzt das Freiflächenangebot. Pfarrhaus Das Pfarrhaus beherbergt derzeit das Pfarrbüro, übernimmt teilweise Lagerfunktionen (s.o.) und bietet kleinere Wohneinheiten, die vermietet sind. Es befindet sich baulich in gutem Zustand. Durch seine klare, aber kleinteilige Innenstruktur ist dieses Gebäude nicht geeignet, zu einem Gemeinschaftshaus mit den erforderlichen, großen Räumlichkeiten umgenutzt zu werden. Selbst mit großem konstruktiven Aufwand wäre die erforderliche Raumstruktur kaum herzustellen und auch aus denkmalpflegerischer Sicht nicht ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 24 unbedenklich. Daher ist dazu zu raten, die aktuelle Nutzung fortzuführen und langfristig anzustreben, dass die repräsentativen Räumlichkeiten im Erdgeschoss nicht mehr als Lagerfläche blockiert werden. 1.6 Feuerwehrhaus Das Feuerwehrhaus, nordwestlich des Gaststättengeländes positioniert, hat eine Grundfläche von ca. 70 m² und entspricht mit seiner Fläche somit nicht einmal den Anforderungen an einen Saal, so dass eine massive Erweiterung notwendig wäre. Dagegen wiederum sprechen folgende Gründe: Mit der Verwendung des bestehenden Feuerwehrhauses als Ausgangspunkt eines Gemeinschaftshauses würden viele Planungseckpunkte festgesetzt werden, die eine klare Struktur und Detailplanung des entstehenden Gebäudes von vornherein einschränken und verkomplizieren würden. Durch die erforderliche Rücksichtnahme auf den Bestand ergäben sich Mehrkosten im Vergleich zu einem sauber durchgeplanten Neubau. Der Nutzen einer Einbeziehung der bereits bestehenden Bausubstanz stünde im Vergleich zum nötigen Mehraufwand in Planung und Ausführung in keiner Relation. Die Lage abseits der Ortsmitte würde eine stimmige Außenraumgestaltung erschweren und eine Parkierung an der prominenteren Stelle im Süden bewirken. Aus städtebaulicher Sicht muss ein Gebäude auf dem südlichen Grundstücksteil platziert werden, um die vorhandene Baulücke zu schließen und um zur Verkehrsberuhigung beizutragen. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 25 2 VORÜBERLEGUNGEN ZU EINEM NEUBAU AUF DEM EHEMALIGEN GASTSTÄTTENGELÄNDE Mit dem Gelände der ehemaligen Gaststätte steht im zentralen Ortsbereich, ebenfalls an der gedachten Achse mit den öffentlichen Einrichtungen gelegen, ein ausreichend großer Bauplatz im Eigentum der Gemeinde Scheyern für eine Gemeinschaftseinrichtung zur Verfügung. Der östliche Teil des ehemaligen Gasthausanwesens ist bereits mit einem privaten Doppelhaus bebaut, das aus städtebaulicher und siedlungsplanerischer Sicht ungünstig auf dem Grundstück positioniert ist (Straßenraumbildung) und nun einen Teil des Rahmens für das Gemeinschaftshaus bildet. Neben dem Grundstück an der Staatsstraße, dem Standort des ehemaligen Gasthauses, steht für Gemeinschaftsnutzungen auch das nördlich davon gelegene Grundstück um das bestehende Feuerwehrhaus zur Verfügung, wobei beide Grundstücke durch eine private Zufahrt getrennt sind. Für eine Bebauung kommt ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 26 aufgrund der angestrebten Größe des Gemeinschaftshauses nur das südliche Grundstück in Frage. Grundsätzliche Überlegungen: Im Rahmen der Vorbereitungsphase wurde von Seiten der Arbeitskreismitglieder bestätigt, dass entlang der Achse Pfarrheim und Pfarrhaus - Kirche/Maibaum Wirtsgelände und Friedhof die für das Dorfleben wichtigsten Einrichtungen aufgereiht sind. Der Bereich zwischen Kirche und Maibaum wurde von den Mitgliedern des Arbeitskreises eindeutig als wichtigster Ort identifiziert, wenn auch stark beeinträchtigt durch den Verkehr der Staatsstraße. Die östlich der Ortsmitte gelegene Bebauung präsentiert sich sehr heterogen und ungünstig für die Straßenraumbildung. Mit einem gelungenen Neubau des Gemeinschaftshauses würde die Grundlage sowohl für die Gestaltung der unmittelbaren Ortsmitte, als auch für die zukünftige städtebauliche Entwicklung vor allem des westlichen Teiles von Euernbach gelegt. Somit würde das Erscheinungsbild des Ortes über das einzelne Gebäude hinaus positiv beeinflusst werden. Die neuen baulichen Anlagen sind so zu platzieren, dass sie den zentralen Dorfraum fassen und die derzeit fehlende Raumkante nördlich der Staatsstraße bilden. Die Fahrbahn der Staatsstraße durchquert den ‘Platz‘, dominiert ihn aber nicht. Um eine angemessenen Raumgröße zu erhalten, muss der Hauptbau möglichst nahe an die Fahrbahn herangerückt werden. Damit wird auch ein verkehrsberuhigender Effekt einhergehen. Die exponierte Lage entspricht dabei der öffentlichen bzw. gemeinschaftlichen Funktion des Gebäudes. Die Funktion des öffentlichen Freiraums als Aufenthaltsraum wird betont. Ein Baukörper parallel zur Staatsstraße würde entweder aus dem Blickfeld fallen, sich der Nachbarbebauung unterordnen oder aber so nahe an der Straße stehen, dass es keinen ausreichenden Freibereich zum öffentlichen Straßenraum hin gäbe. Alle Freiflächen wären - von der Ortsmitte abgeschottet, nördlich des Gebäudes unterzubringen. Außerdem hätte die Traufständigkeit zur Straße auch für den Verkehr, - entgegen der gewünschten Verlangsamung, eher kanalisierende Wirkung. Daher wird aus fachplanerischer Sicht zu einer giebelständigen Anordnung geraten. Die Frage der nordwestlichen Raumkante ist zu klären. Diese ist voraussichtlich innerhalb oder entlang des westlichen Anwesens zu stärken. Es sollte geprüft werden, welche Potentiale sich aus der Zusammenfassung der beiden gemeindlichen Grundstücke ergeben könnten, und ob die hierzu erforderliche Verlegung der privaten Zufahrt möglich ist. Saal und Schützenstände haben in etwa den gleichen Flächenbedarf und werden daher sinnvollerweise übereinander angeordnet. Das Stüberl sollte in dem der Staatsstraße zugewandten Teil liegen, damit Kontakt mit dem öffentlichen Raum stattfinden kann. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 27 Alle Nebenräume werden in der dem öffentlichen Bereich abgewandten Zone untergebracht. Typischerweise werden in Gemeinschaftshäusern (z.B. wegen Barrierefreiheit, besserem Zugang von Lagerflächen, Verbindung von Veranstaltungsräumen mit dem Außenbereich, …) überwiegend erdgeschossige Nutzungen angestrebt. Deshalb liegt eine Herausforderung der Planung darin, möglichst viele Nutzungen in das oder die Obergeschosse zu verlegen. Andernfalls entsteht ein zu großes Gebäudevolumen, das nicht benötigt wird. Wenn allerdings bereits zum Zeitpunkt der Planung Erweiterungsmöglichkeiten vorgesehen werden sollten, können Teile des Gebäudes bereits im Rohbau errichtet und zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Innenausbau versehen werden. Die umgebenden öffentlichen Freiräume besonders im Süden sollten so gestaltet werden, dass sie zu einer Verlangsamung des Durchgangsverkehrs beitragen. Von grundsätzlicher Bedeutung ist die Fassung/Betonung des Raumes zwischen Kirche Maibaum und früherem Wirtshaus, der durch angemessene Gestaltung künftig wesentlich stärker als zentraler öffentlicher Platz/Raum und weniger als Verkehrsachse in Erscheinung treten soll. Im Folgenden werden sechs mögliche Varianten dargestellt, die als Grundlage für Diskussionen bezüglich Lage, Größe, Dachneigung, Höhe und Freiflächen eines künftigen Gemeinschaftshauses dienen und mit einem Grundriss als Nachweis für ihre Funktionalität belegt sind. Grundlage dafür ist das aufgestellte Raumprogramm, das den Bürgern bereits im Rahmen einer Arbeitskreissitzung vorgestellt wurde. Alle Funktionen sind noch variabel und dienen zu diesem Zeitpunkt lediglich als Platzhalter. Auch die Geschossigkeit der Gebäude ist noch veränderbar, so können z.B. die teilweise im Keller positionierten Schützenstände im Obergeschoss untergebracht werden, wodurch ein Baukörper mit mehr Masse entsteht. Die Plandarstellungen zu den verschiedenen Varianten sind aus Gründen der Übersichtlichkeit in den Text integriert (ohne Maßstab). Die wichtigsten Pläne sind maßstabsgetreu im Anhang beigefügt. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 28 2.1 Variante 1 Winkelbau mit untergeordnetem Saalanbau, Zufahrt und Parkierung im Norden ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 29 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 30 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 31 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 32 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 33 2.2 Variante 2 Winkelbau mit gleicher Firsthöhe, Verlegung der privaten Zufahrt und Parkierung nach Osten ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 34 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 35 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 36 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 37 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 38 2.3 Variante 3 Langgestreckter, kompakter Baukörper mit querliegenden Schützenständen, Zufahrt und Parkierung im Norden ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 39 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 40 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 41 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 42 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 43 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 44 2.4 Variante 4 Langgestreckter, kompakter Baukörper, Verlegung der Zufahrt und Parkierung nach Osten ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 45 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 46 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 47 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 48 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 49 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 50 Gleiche Grundfläche, aber mit zwei Geschossen ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 51 2.5 Variante 5 Kompakter Baukörper mit größerem Volumen, (mehr und größeren Schützenständen und integrierter Feuerwehrgarage), Zufahrt und Parkierung im Norden ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 52 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 53 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 54 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 55 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 56 2.6 Variante 6 Winkelbau mit untergeordnetem Anbau der Feuerwehrgarage Schützenständen, Verlegung der Zufahrt und Parkierung nach Osten und zehn ss ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 57 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 58 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 59 speicher zunächst nicht ausgebaut ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 60 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 61 2.7 Anmerkungen zur Objektplanung aus fachplanerischer Sicht Lage und Stellung des Gebäudes, Raumbildung Aus städtebaulichen Gründen sollte sich das Gebäude mit seiner Lage an den Straßenverlauf anpassen und im Vergleich zur östlichen Nachbarbebauung leicht ausgedreht werden, so dass der Giebel parallel zur Staatsstraße steht. Daraus ergibt sich ein harmonischeres Gesamtbild für den Innenort. Schwarzplan: Gemeinschaftshaus parallel zur Nachbarbebauung Schwarzplan: Gemeinschaftshaus parallel zur Straße ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 62 Der Raum zwischen Kirche, Schloss und ehemaliger Gaststätte ist zwar nach dem Empfinden der Bürger und aufgrund der Lage prägender und gemeinschaftlicher Gebäude sowie der Erschließungsfunktion der wichtigste öffentliche Raum im Dorf, doch fehlt ihm besonders durch den Abriss des Wirtshauses ein angemessener und klarer Rahmen. Die in jüngerer Zeit errichteten Ersatzbauten östlich des Wirtsgrundstücks liegen weitab von der ‘Hauptstraße‘ und sind als Raumkante auch im anschließenden Straßenraum kaum wirksam. Im Süden ist zudem auch das Schloss weit abgerückt, so dass auch hier eine klare Raumbegrenzung fehlt. Die Baumreihe übernimmt diese Funktion nur eingeschränkt. Am deutlichsten wirkt noch die Kirche auf den Raum. Allerdings erfolgt dies mehr durch die Höhe und imposante Erscheinung von Turm und Apsis – weniger durch Volumen bzw. Fassadenfläche. Das neue Gebäude sollte also möglichst nahe an die Straße heranrücken, um den Raum wieder klarer zu definieren. Ein Winkelbau würde eine zusätzliche Kante im Norden schaffen und dadurch besonders dem Blick aus der Edlinger Straße Halt geben. Besonders wichtig ist die Schaffung einer Raumkante auch nach Westen entlang des Anwesens Fl.-Nr. 27. Der Friedhofweg ist zwingend in die Freiflächenplanung einzubeziehen. Die Varianten 1, 2 und 6 bilden jeweils einen Winkelbau aus, der an der Kurve der Staatsstraße ein Gelenk bildet, einen geschützten, klar gefassten öffentlichen Raum im Südwesten formt und den Blick und Lauf von Süden entlang der öffentlichen Achse auffängt. Im Nordwesten ergibt sich ein eher privater Freiraum, der mit dem öffentlichen Bereich über den Saal verbunden werden kann. So ergeben sich verschiedene Bereiche, die je nach Witterung, Temperatur und Bedarf genutzt werden können. In den Varianten 3, 4 und 5 steht ein kompaktes Gebäude, giebelständig zur Staatsstraße im Osten des Grundstücks. Der Blick entlang der öffentlichen Achse wird eher begleitet, der Übergang von öffentlichem über halböffentlichem zu privatem Freiraum erfolgt fließend. Die „Ortsmitte“ dehnt sich hier sehr weit nach Norden und muss – abhängig von der Raumaufteilung ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 63 des Gebäudes durch geeignete Freiflächenplanung, durch Pflanzung oder durch Nebenanlagen „aufgefangen“ werden Unter Berücksichtigung der umliegenden Nachbarbebauung ist insbesondere bei einem linearen Gebäude zu einer zweigeschossigen Ausführung zu raten. Hinweise zum Gebäude selbst Mit der exponierten Lage rückt das Gemeinschaftsgebäude in den Blickpunkt und erhält damit die ihm zustehende Aufmerksamkeit. Daraus wiederum ergibt sich allerdings auch ein hoher Anspruch an die Gebäudequalität. Wenn möglich, ist im Obergeschoss ein Kniestock auszubilden, um zum einen das große Dachvolumen zu reduzieren und zum anderen eine ausgewogenere Fassadengliederung zu erhalten. oben: kein Kniestock im OG; unten: Kniestock im OG ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 64 oben: kein Kniestock im OG; unten: Kniestock OG Neben einem strukturell geordneten Grundriss ist bei der Planung auf eine ausgewogene Fassadengestaltung und Detailplanung zu achten, um dem repräsentativen Anspruch gerecht zu werden. Daher sollte die Objektplanung unbedingt an ein Architekturbüro vergeben werden. Der Eingangsbereich ist großzügig zu gestalten, damit auch größere Gesellschaften ungehindert das Gebäude betreten können; evtl. ist das Foyer als Saalerweiterung nutzbar. Auf eine Mindestraumhöhe von 3 m im Erdgeschoss ist zu achten. Wenn der Saal nur von einer Seite belichtet ist, muss auf eine geringere Raumtiefe geachtet werden, um eine ausreichende natürliche Belichtung zu gewährleisten. Bei aufgebautem Zelt ist auf ausreichende Belichtung und Belüftung des Saales zu achten. Bei den Varianten 5 und 6 ist ein Aufbau vor der Feuerwehrgarage denkbar, wenn für die Standzeit des Zeltes das Feuerwehrauto, bzw. die Pumpe aus der Garage gefahren wird. Bei einer Querlegung oder einer größeren Anzahl breiterer Schützenstände ergibt sich ein lichtes Innenmaß von ca. 14 m. Daraus resultiert ein sehr massiver Baukörper, der seine Masse allein den Schützenständen schuldet. Eine Längsanordnung der Stände und eine angemessene Anzahl sind für eine harmonischere Gebäudegestaltung von Vorteil. Die Planung für Akustik und Haustechnik, v.a. für den Saal sollte an entsprechende Ingenieurbüros abgegeben werden, um die Funktionsfähigkeit in diesen Bereichen zu garantieren. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 65 Hinweise zur Freiflächengestaltung Öffentliche Freiflächen Der Raum zwischen Kirche, Maibaum und neuem Gemeinschaftshaus ist im Zusammenhang zu gestalten, so dass die Staatsstraße als platzquerendes Band in Erscheinung tritt. Dadurch wird die Verbindung zwischen den verschiedenen Gemeinschaftseinrichtungen erhalten und gestärkt und gleichzeitig die Aufenthaltsfunktion der Ortsmitte betont. Die Verkehrsfunktion insbesondere für den motorisierten und überörtlichen Verkehr tritt in ihrer Bedeutung zurück. Dies stellt neben der Verengung des Raumes durch das neue Gemeinschaftshaus einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsberuhigung dar. Der Friedhofsweg ist als Bestandteil bzw. Teilfläche der ‘Ortsmitte‘ in die Planungen miteinzubeziehen. Besondere Beachtung sollte auch die Abgrenzung (Raumkante) zum westlich anschließenden Grundstück finden. Freiflächen im unmittelbaren Umfeld des Gemeinschaftshauses Im Zusammenhang mit den Freiflächen hat das Heranrücken des Gebäudes an die Straße einen weiteren Vorteil. Für den Aufenthalt nur wenig attraktive Flächen direkt an der Fahrbahn werden möglichst gering gehalten. Mit der Anordnung des Gebäudezugangs im Westen – etwas abgesetzt von der Straße und dennoch klar dem öffentlichen Raum zugeordnet, entsteht ein attraktiver Eingangsbereich/Hofraum, der gleichzeitig auch Aufenthaltsfunktion übernehmen kann (Biergarten, Treffpunkt, usw.). Besonders schlüssig gelingt dies bei einem Winkelbau. Wird das Gebäude dagegen kompakt mit einem First konzipiert, muss der Raumschluss nach Norden durch die Freiflächengestaltung geleistet werden. Andererseits fände in diesen Fällen eine weniger deutliche Trennung zwischen dem Vorbereich und den übrigen Freiflächen (z.B. potentiellen Spielflächen) statt. Spielbereiche könnten in direktem Kontakt zu den Sitzbereichen gestaltet werden und so eine höhere funktionelle Attraktivität der Freiräume bieten. Bei einem Winkelbau bestünde die Möglichkeit, die südlichen mit den nördlichen Freiräumen zu verbinden, darin, den Querbau durchlässig zu gestalten (z.B. durch großzügige Fassadenöffnungen, die temporär geöffnet werden können und darüber hinaus zumindest Durchblicke erlauben). Insgesamt wird die Nutzbarkeit der Freiflächen stark durch die Zweiteilung der gemeindlichen Flächen eingeschränkt. Bei einem großen Teil der Varianten bleibt für eigene zusammenhängende Spielbereiche kaum Platz. Dagegen entstehen viele, kaum nutzbare Restflächen. Die prinzipiell bestehende Möglichkeit, die private Zufahrt auf die ‘abgelegene‘ Ostseite des Grundstückes zu verlegen, würde erheblich mehr Spielraum für die Gestaltung vor allem zusammenhängender Freiflächen bieten und sollte deshalb weiterverfolgt werden (Vergl. Varianten 2,4 und 6). Attraktive Spielmöglichkeiten würden unter anderem dazu beitragen, dass die Ortsmitte sich allgemein mit mehr „Leben füllt“. ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 66 Die Integration der Feuerwehrgarage in das Gemeinschaftshaus (Varianten 5 und 6) könnte u.a. auch dahingehend von Vorteil sein, als für Feste ein weiterer überdachter Raum zur Verfügung stehen würde. Der Raum, der für ein zusätzliches Zelt zur Verfügung stehen müsste, könnte entfallen oder reduziert werden. Zur Unterbringung von Stellplätzen eignet sich neben der Ostseite des Gemeinschaftshauses besonders gut das Umfeld des derzeitigen Feuerwehrhauses. Die befestigten Flächen könnten gleichzeitig als FeuerwehrÜbungsplatz dienen. Zur Anordnung der Stellplätze wäre auch eine Mischlösung auf der Basis von Variante 6 denkbar. Ein Teil der Fahrzeuge könnte nördlich des Gemeinschaftshauses untergebracht werden. Entlang der Ostseite würde die Zahl der Stellplätze dagegen verringert. Anmerkungen zu den Kosten Aufgrund des gehobenen Anspruchs an die Repräsentanz dieses Gebäudes sollte keinesfalls auf billige oder gar minderwertige Baumaterialien zugegriffen werden. Das wirkt sich zwar kostentreibend auf die Bausumme aus, aber im Gegenzug kann eine Reduktion der Kosten sehr wirkungsvoll durch sorgfältige Planung in allen Leistungsphasen erreicht werden. Bei der Entwurfsplanung ist auf strukturelle Klarheit zu achten (z.B. durchlaufende Wände, durchgängiges Treppenhaus von EG bis DG, einfache Leitungsführung, klares statisches System …), bei der Ausführungsplanung und Bauausführung stehen einfache Anschlüsse und sich wiederholende Details im Vordergrund. Auch eine reduzierte Materialvielfalt spielt eine Rolle. Nicht sofort erforderliche Nutzungen können zunächst im Rohbauzustand belassen werden. Beispielhaft wird für die Varianten 1 und 6 eine Kostengrobschätzung aufgestellt, basierend auf der jeweiligen Kubatur. Für den Kostenrahmen ist ein mittlerer Ausbaustandart angesetzt, Eigenleistung ist noch nicht berücksichtigt: ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 67 ________________________________________________________________________________________________________________________________________ Entwicklungskonzept Ortsmitte Euernbach 68