Nordamerikanische Indianer - Schule Offside

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Nordamerikanische Indianer
Offside-Inside
Mensch und Umwelt FS 2012
Verfassen einer schriftlichen Arbeit
L. T.
Inhalt
Einleitung.................................................................................................................................... 3
Überblick über die Indianer........................................................................................................ 3
Die Waldlandindianer................................................................................................................. 4
Die Prärieindianer ...................................................................................................................... 6
Interpretation ............................................................................................................................. 7
Schlusswort ................................................................................................................................ 8
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Einleitung
Da ich Romane über Indianer lese und ich total fasziniert von ihnen bin, wollte ich mehr über
sie erfahren. In der 3. Klasse behandelte ich das Thema Indianer und schon damals fand ich
es spannend. Im Allgemeinen interessieren mich Urvölker und so bin ich zum Entschluss
gekommen, eine Arbeit über Indianer zu schreiben.
Diese Arbeit beinhaltet den Vergleich zwischen den Waldlandindianern und den
Prärieindianern und hebt die kulturellen Einzelheiten der jeweiligen Stämme hervor. Die
Fragestellung von dieser Arbeit lautet:
Waren die Indianer ein einheitliches Volk?
Für diese Arbeit verwendete ich überwiegend die Bücher Die Indianer Nordamerikas von
Alexander Emmerich und Die Indianer Nordamerikas von Werner Areus und Hans-Martin
Braun.
Überblick über die Indianer
Ich vermute, anders als vielfach angenommen, waren die Indianer nie ein einheitliches Volk,
sondern genauso unterschiedlich wie die Europäer, Asiaten und Afrikaner.
In Nordamerika lebten verschiedene Völker mit den unterschiedlichsten Sprachen und
Lebensweisen. Heute wird die Bezeichnung „Indianer“ eher als problematisch angesehen, da
sie eine Fremdbezeichnung ist und etwas umschreibt was von denen, die damit gemeint
sind, nicht so wahrgenommen wird. Die Indianer haben sich selber nie so bezeichnet, ihre
Entdecker haben sie so genannt.
Der englische Ausdruck „Indians“ wird heute nicht mehr als politisch korrekt eingestuft.
Verwendet wird der englischen Ausdruck „Native Americans“. Im deutschen Sprachraum
hingegen werden mit dem Begriff Indianer überaus positive Eigenschaften wie Respekt,
Tapferkeit und Naturliebe verbunden. Diese Eigenschaften bekommt man durch die
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Populärliteratur wie z.B. Winnetou vermittelt. Die Indianer erhielten ihren Namen durch
Christoph Kolumbus, der einen neuen Seeweg über den Atlantik nach Indien gesucht hatte
und am Schluss in Amerika gelandet war. Da er dachte, er sei in Indien, nannte er die
Menschen, die er dort antraf, auf Spanisch „Indios“.
Mit der Entdeckung durch die Europäer und deren Irrglauben, dass es eine indianische
Nation gäbe, folgerten viele, dass alle Indianer gleiche Sitten, Traditionen, Kultur, Religion,
Landwirtschaft und Rechtsprechung hätten. Doch unterschiedlicher konnten einzelne
Stämme nicht sein. Einige waren Nomaden, andere lebten von der Jagd auf Meerestiere.
Wiederum andere betrieben Ackerbau und Handel. Darauf soll im weiteren Verlauf des
Textes eingegangen werden.
Die Waldlandindianer
Zu den Waldlandindianern gehören vor allem die Irokesen, die Algonkins und die
Narragonset. Das nordöstliche Waldland wird eingefasst von den Uferregionen des
St. Lorenzstroms im Norden und der Prärie im Westen. Das südöstliche Waldland, das im
Westen vom Mississippi begrenzt ist, erstreckt sich als Mischwaldgebiet von der Südgrenze
Virginias und Kentuckys bis an den Atlantik und den Golf von Mexiko.
Die sogenannten Waldlandindianer lebten in Langhäusern und Wigwams. Wigwam ist die
Algonkin1-Bezeichnung für Haus. Die aus einem Stangen- und Astgeflecht errichteten
Rundhütten waren mit Baumrinden und Schilfmatten bedeckt. Je nach Grösse boten sie
einer oder mehreren Algonkin-Familien Unterkunft.
Das bekannte Langhaus der Irokesen war rundum mit Schindeln bedeckt und fensterlos. Das
Haus war in Familienabteilungen unterteilt. An der Breitseite hatte es Eingänge mit dem
jeweils entsprechenden Clansymbol. Bewohnt wurden sie meist von über hundert Personen.
Die Breite des Hauses betrug sechs bis sieben Meter, die Länge hingegen konnte bis zu
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Indianischer Stamm, der zu den Waldlandindianern gehört.
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neunzig Meter betragen und zwar je nach Anzahl der Töchter der Hausbesitzerin, die bei
Verheiratung jeweils auf einer Seite anbauten.
Die im Nordosten lebenden Waldlandindianer betrieben Acker- und Gartenbau. Sie bauten
eine grosse Vielfalt an Bohnen-, Mais- und Kürbissorten an. Die Jagd und der Fischfang an
der Küste trugen erheblich zur Nahrungsbeschaffung bei. Im nordöstlichen Waldland
bestand der Bogen für die Jagd meist nur aus einem biegsamen Holz. Für den Fischfang
waren den Indianern alles was wir heute an Technik kennen bekannt, wie zum Beispiel: Falle,
Netz, Harpune, Speer und Angelhaken. Auch das Sammeln von Wildpflanzen, Beeren,
Wurzeln, Nüssen, Pilzen, Blattgemüse und Samen war sehr verbreitet. Diese Arbeit oblag
den indianischen Frauen.
Die Kleidung der Waldlandindianer bestand bei den Männern oft nur aus einem
Lendenschurz, während die Frauen lange Kleider aus Leder trugen. Im Winter wurden gegen
die Kälte Felle über der Kleidung getragen. Die Waldindianer legten Wert auf prächtigen
Schmuck, tätowierten oder bemalten sich und schmückten sich mit allerlei Perlen und
Muscheln.
Das wichtigste Transportmittel der Waldindianer war das Kanu, da die meisten Dörfer an
Flüssen lagen, die als Transportwege genutzt wurden. Neben der Fortbewegung diente das
Kanu vor allem auch dem Fischfang.
Bei allen Indianern gab es verschiedene Geister und Götter. Bei den Irokesen, die zu den
Waldlandindianern gehörten, war die Schildkröte Schöpferin der Welt. Sie glaubten vor
allem an Tiergeister. Bei den Algonkin war es, wie bei vielen anderen Indianerstämmen, die
magische Lebenskraft Manitu. Manitu, was so viel wie heilig oder übernatürlich heisst, findet
sich in allen belebten und unbelebten Erscheinungsformen der Welt. Insofern sind alle
grossen Naturerscheinungen, wie Mond, Sonne, Wind und Wasser Manitus. Die meisten
indianischen Stämme, waren davon überzeugt, dass das Leben im Jenseits dem auf der Erde
ähnelt. Nur die Irokesen hatten die Vorstellung, dass ihre Seelen nicht an einen jenseitigen
Ort gelangten, sondern als Schatten im Diesseits blieben.
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Die Prärieindianer
Zu den Prärieindianern gehören vor allem die Sioux, Cheyennen, Crows und die Lakotas
Die Prärie erstreckt sich vom Waldland im Osten bis zu den Rocky Mountains im Westen und
von Zentraltexas bis tief nach Kanada hinein. In der Prärie herrscht extreme Baumarmut, sie
ist bewachsen mit Steppengras.
Die Prärieindianer lebten hauptsächlich in Tipis. Tipi ist ein Lakota-Wort für Wohnung. Das
kegelförmige Stangenzelt wurde mit Bisonfellen bedeckt. Den Frauen gehörte die linke TipiSeite. Der Eingang war immer nach Osten gerichtet, weil die Winde vorwiegend von Westen
kamen. In den Tipis hatte es Platz für Schlaflager, einen Stapel Brennholz und eine
Feuerstelle. Für die Feuerstelle gab es einen integrierten Rauchabzug.
Die den Prärieindianern angehörigen Sioux lebten hauptsächlich von den riesigen
Büffelherden, die über die Prärie zogen. Das Büffelfleisch diente als Nahrungsgrundlage.
Auch Leder, Fell, Knochen, Blasen und Sehnen der Tiere fanden Verwendung. Man brauchte
sie für Kleidung, Werkzeuge, Alltagsgegenstände und Waffen. Fast alles, was die
Prärieindianer im Alltag brauchten und verwendeten, wurde aus Büffeln hergestellt.
Die Kleidung der Prärieindianern bestand bei den Männern aus einem zwischen den Beinen
getragenen Lendenschurz, sowie langen Leggins und Mokassins. Der Lendenschurz wurde
„breech cloth“ genannt. Die Frauen trugen meist längere, aus zwei Hirsch- oder Elchhäuten
zusammengenähte Gewänder, die unten mit Fransen gesäumt waren. Leggins und
Mokassins vervollständigten ihre Kleidung. Beide Geschlechter trugen Zöpfe. Die Männer
steckten sich Federn ins Haar.
Die Prärieindianer zupften sich die Barthaare und Wimpern aus und zierten sich mit
Schmuckstücken. Ihr wichtigstes Transportmittel war das Pferd, mit denen sie lange Strecken
durch die Prärie zurücklegen konnten. Die Pferde wurden auch für die Jagd gebraucht. Man
transportierte sein Hab und Gut, wenn man von einem Lagerplatz zum nächsten zog, auf von
Pferden gezogenen Travois. Die Sioux setzten sich in der Prärie als vorherrschenden Stamm
durch, da sie Wildpferde domestizierten und im Besitz von Schusswaffen waren.
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Bei den Prärieindianern gab es verschiedene Rituale, Geister und Götter. Die Präriestämme
wie zum Beispiel die Sioux, die Blackfoot und Cheyennen hielten jedes Jahr einen
Sonnentanz ab. Dieser Tanz dauerte meistens vier Tage und vier Nächte. Es gab einen
Sonnenpfahl, um den die Tipis aufgestellt wurden. Zu den Teilnahmebedingungen zählten:
strikte Enthaltung von Speise und Trank, stundenlanger Tanz und rituelle Selbstkasteiung.
Mit dem Sonnentanz wollten die Prärieindianer den Zugang zur Welt der Geister öffnen und
um Schutz und Beistand bitten.
Es gab auch Kraftzentren, bei den Sioux waren dies zum Beispiel die Black Hills. Die LakotaSioux benannten alles Übernatürliche Wakan. Wakan heisst so viel wie übernatürliches
Wesen. Die Lakotas bezeichneten die Sonne, den Himmel, den Wind und den Bison als
Wakan Tanka. Die Cheyennen hatten eine Pfeilzeremonie, bei dem Streifen aus dem eigenen
Muskelfleisch entfernt wurden, um so die Kräfte der Himmelsrichtungen herbeizurufen.
Interpretation
Wenn man die Waldland- und Prärieindianer miteinander vergleicht, sieht man, dass sie
Ähnlichkeiten haben. Doch wie schon gesagt, gibt es auch viele Unterschiede, da sie kein
einheitliches Volk sind wie allgemein angenommen wird. Obwohl die Sioux und die Lakotas
einem Volk und die Algonkin und die Irokesen einem anderen angehören, unterscheiden sich
die jeweiligen volksangehörigen Gruppen in minimalen Feinheiten. Die Gebiete der
Waldlandindianer erstreckten sich, wie der Name schon sagt, über Waldgebiete und sie
lebten in anderen Teilen der USA als die Prärieindianer. Die Behausungen der beiden
Indianervölker waren auch ganz verschieden. Sie wurden aus anderen Materialien gefertigt.
Bei den Waldlandindianern bot die Behausung meist mehreren Familien Unterschlupf,
wohingegen in den Tipis der Prärieindianer meist nur eine Familie leben konnte. Was aber
bei den Behausungen beider Völker gleich und auch sehr wichtig war: man hatte
Feuerstellen mit Rauchabzug. Die Prärieindianer ernährten sich fast nur von Büffelfleisch, die
Waldlandindianer hingegen hatten eine vielfältigere Ernährung. Sie assen Gemüse und
Früchte und da sie am Wasser lebten auch Fisch. Die Kleidung der beiden Völker glich sich
sehr, nur dass sie aus anderen Materialien waren. Die Transportmittel waren ziemlich
unterschiedlich. Die Waldlandindianer bewegten sich meist auf dem Wasser vorwärts. Die
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Prärieindianer, die nicht am Wasser lebten, ritten mit Pferden durch die Prärie. Mit ihnen
gingen sie auch auf die Jagd. Die Götter und Rituale der beiden Völker waren ziemlich
verschieden.
Schlusswort
Die Schlussfolgerung aus diesem Vergleich: die Indianer waren und sind kein einheitliches
Volk wie vielfach angenommen. Unterschiedlicher könnten sie nicht sein, die Waldland- und
Prärieindianer. Sie leben an verschiedenen Orten, wohnen in verschiedenen Behausungen
und auch die Nahrung ist nicht dieselbe. Sie haben sogar in den einzelnen Stämmen
verschiedene Götter und Rituale.
Ich hätte die Waldland- und Prärieindianer auch noch mit anderen Gruppen wie zum Beispiel
den Pueblo- oder den Küstenindianern vergleichen können oder darüber schreiben, wie sie
heute leben. Das wäre sicher auch sehr interessant und könnte für mich im nächsten
Schuljahr eine Fortsetzung dieser Arbeit sein.
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