0.95 Wertverlust Instandsetzung Gebrauchstauglichke 0.67 Altersentwertung mit vernachlässigter Instandhaltung Altersentwertung mit normaler Instandhaltung vorzeitiger Ersatz Werterhalt beim Hochbau 0 1 1Thema Werterhalt von Kantonsgebäuden, kurz und bündig. » Thema lesen Seite 2 3 brandschutz und erdbebensicherheit Ältere und alte Gebäude nach neusten Vorschriften brandschutztauglich und erdbebensicher machen. » Brandschutz und Erdbebensicherheit lesen Seite 5 2 Werte erhalten Was bedeutet Werte erhalten? Welche Werte werden überhaupt erhalten? » Werte erhalten lesen Seite 3-4 4 zukunft Wie kann der Werterhalt beim Hochbau längerfrisitig geplant werden? Strategische Planung auf Zeit. » Zukunft lesen Seite 6 5Kontakt Kontaktadresse zum Thema. » Kontakt einsehen Seite 7 Letzter Stand 26.09.2008 | 1 Werterhalt beim hochbau 1 thema Werterhalt beim Hochbau / thema Der Kanton Basel-Stadt besitzt über 1300 Liegenschaften. Zusammen machen diese Gebäude einen Wiederbeschaffungswert von rund 5.4 Mia Franken aus. Für den Unterhalt wird einiges getan: Gereinigt, unterhalten, saniert und den sich wandelnden Bedürfnissen angepasst. Vor allem aber muss der Wert eines Gebäudes erhalten werden. Denn Gebäudeunterhalt bedeutet Werterhalt. Linke Spalte: Das Claraschulhaus VOR den erhaltenden Massnahmen Letzter Stand 26.09.2008 | Rechte Spalte: Das Claraschulhaus NACH der Sanierung 2 Werterhalt beim hochbau 2 werte erhalten Werterhalt beim Hochbau / werte erhalten Der Kanton Basel-Stadt ist heute Eigentümer verschiedenster Gebäude in der Stadt. Spitäler, Schulen, Bürogebäude, Magazine, die Uni oder auch das Rathaus müssen alle unterhalten und gepflegt werden. Dabei wird unterschieden zwischen Bausubstanz („Dach und Fach“) und Haustechnik (Heizung, Klima, Sanitär) unterteilt. Beide Bereiche des Gebäudeunterhalts werden jeweils von Spezialisten verwaltet. Übergeordnet sollen die Gebrauchtauglichkeit und der Gesamtwert der Gebäude optimal erhalten werden. Ein Gebäude altert nicht linear (siehe Grafik unten). Es verlangt vielmehr eine stetige Kontrolle, um den optimalen Zeitpunkt für eine Unterhaltsmassnahme zu treffen. So können auch die Kosten optimiert werden. Denn diese belaufen sich über Jahre auf ein Vielfaches der Erstellungskosten. Ziel aller werterhaltenden Massnahmen sind zufriedene Nutzer und gebrauchstaugliche Gebäude. Zeitwert Gebäude (Y) 1 0.95 Wertverlust Instandsetzung Gebrauchstauglichkeit 0.67 Altersentwertung mit vernachlässigter Instandhaltung Altersentwertung mit normaler Instandhaltung vorzeitiger Ersatz 0 1 (X) Grafik: Alterungskurve von Liegenschaften. y-Achse: Zeitwert des Gebäudes von 0 (irreparabel) bis 1 (neu). x-Achse: Lebensdauer. Die blaue Kurve bezeichnet die Altersentwertung, wenn die Instandhaltung (Werterhalt) eines Gebäudes vernachlässigt wird. Die Lebensdauer sinkt in diesem Fall drastisch. Die schwarze Kurve bezeichnet den normalen Werterhalt eines Gebäudes. Beide Kurven sinken zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der ay-Achseunter die Marke von 0.67 (minimaler Wert der Gebrauchstauglichkeit). Letzter Stand 26.09.2008 | 3 Werterhalt beim hochbau 2 werte erhalten Werterhalt beim Hochbau / werte erhalten Beim Unterhalt der kantonseigenen Liegenschaften werden verschiedene Werte erhalten: Unterschiedliche Elemente eines Gebäudes, wie Fassade, Dach oder eingebaute Wasserleitungen, aber auch Verwaltungs- und vor allem Volksvermögen. Volksvermögen deshalb, weil der Wert solcher Liegenschaften Teil des Volksvermögens ist. So werden auch Sprayereien entfernt und öffentlich zugängliche Gebäude behindertengerecht begeh- und nutzbar gemacht. Allgemein wird die Gebrauchstauglichkeit eines Gebäudes mit angemessenem Aufwand erhalten, um so alle Werte zu wahren. Dabei muss der geeignete Moment für eine entsprechende Massnahme abgewartet werden. Die Bausubstanz umfasst unterschiedliche Materialien, die wiederum alle unterschiedlich altern. Es kann also nicht nur pauschal renoviert werden. Der Unterhalt muss vielmehr bereichsspezifisch erfolgen: Eine Heizung hat eine andere Lebensdauer als die Wasserleitungen. Auch hier muss sich der Gebäudeunterhalt an den jeweiligen Materialien orientieren. Grafik: Zustand der Kantonsgebäude (100% = Neuwert eines Gebäudes). Blau: Kantonsgebäude. Rund ein Drittel aller Kanstonnsgebäude befinden sich im grünen Bereich, generell sind 9 von 10 in einem gebrauchstauglichen Zustand..Um den Wert der Gebäude zu erhalten, müssen finanziell in den Unterhalt und Erhalt investiert werden. So strebt der Wert eines Gebäudes gegen seinen Neuwert. Letzter Stand 26.09.2008 | 4 Werterhalt beim hochbau 3 Brandschutz und Erdbebensicherheit Werterhalt beim Hochbau / Brandschutz und Erdbebensicherheit Brandschutz in den Liegenschaften der öffentlichen Hand ist eine permanente Aufgabe. Zum einen werden die Vorschriften den neuen Erkenntnissen angepasst, zum andern ändert sich die Nutzung in den Gebäuden oder bei gleich bleibender Nutzung gibt er Veränderungen in der Arbeitsweise und der Zusammenarbeit. Alle diese Änderungen machen es notwendig, dass der Brandschutz sowohl organisatorisch als auch baulich den neuesten Bedingungen und Anforderungen angepasst wird. Zurzeit sind 24 Projekte in der Umsetzung, die sich ausschliesslich mit Brandschutz befassen. Sie betreffen ältere Bauten mit grossem Gefährdungspotential (Heime, Versammlungsräume, Schulen, Verwaltungsbauten). Weiter wird die Bearbeitung aller Schulhäuser vorbereitet, die nicht schon den geltenden Vorschriften angepasst worden sind. nommen. Anschliessend sollen entsprechend der Prioritätenlisten auch die andern Gebäude folgen. Die Erdbebenertüchtigung der Gebäude im Verwaltungsvermögen ist ein Projekt, das den Kanton über eine längere Zeit beschäftigen wird. In der Schweiz wurden mehr als 90% aller Gebäude vor 1989 errichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine oder nur unzureichende Bauvorschriften bezüglich Erdbeben. Das bedeutet, dass etwa 90% der Bauwerke ohne spezifische Berücksichtigung von Erdbebenvorschriften gebaut wurden und dass ein grosser Teil davon eine relativ hohe Verletzbarkeit im Fall von Erdbeben aufweist. Dies gilt auch für die Gebäude im Kanton Basel-Stadt. Lange Zeit wurde das Erdbebenrisiko sozusagen als naturgegeben erachtet. Man ging davon aus, dass die Folgen der Bodenbewegungen für die Bauwerke einfach hingenommen werden müssen. In den letzten Jahrzehnten lernte man dank intensiver Forschung immer besser, wie die Verletzbarkeit der Bauwerke durch Erdbeben stark reduziert werden kann. Heute ist die Erdbebensicherheit in den Baunormen enthalten. Seit 2003 werden dabei auch die Standorteigenschaften (Baugrund) berücksichtigt. Auf diesen Grundlagen sollen alle Gebäude des Kantons im Verwaltungsvermögen in einem 3-stufigen Verfahren analysiert werden. Dabei werden in einem ersten Schritt Risiko und Einsturzwahrscheinlichkeit ermittelt und in zwei weiteren Schritten Erdbebenertüchtigungskonzepte und Prioritäten erarbeitet. So wird sichergestellt, dass die einzusetzenden Mittel zur Ertüchtigung der Gebäude optimal verwendet werden können. Dieses Verfahren entspricht dem Vorgehen des Bundes bei seinen Liegenschaften. Für die lebenswichtigen Bauten und Anlagen des Kantons Basel-Stadt sind die Analysen bereits abgeschlossen. Zurzeit werden die notwendigen Ertüchtigungen vorge- Letzter Stand 26.09.2008 | 5 Werterhalt beim hochbau 4 Zukunft Werterhalt beim Hochbau / zukunft Der Gebäudeunterhalt des Kantons muss zukunftsorientiert sein, um auch weit voraus liegende Erhaltungsmassnahmen planen zu können - immer mit dem Ziel, dass ein Gebäude auch in Zukunft genutzt werden soll. Zur Unterstützung zukünftiger Projekte steht auch eine Software (STRATUS) zur Verfügung. Dadurch werden statistische Erhebungen und Planungen auf 25 Jahre hinaus möglich. Mit der Software werden zukünftige Massnahmen abschätzbar und auf statistischer Basis einfacher zu planen. Die Software erfasst die Zustände der Gebäude und berechnet den Massnahmenbedarf. Das ermöglicht eine im Durchschnitt zuverlässige finanzielle Planung. Der Zustand eines Gebäudes muss genau bekannt sein, um den längerfristigen Bedarf abschätzen zu können. Denn wenn Rennovationsarbeiten zu spät erfolgen, ist der Aufwand zur Rückführung zum neuwertigen Zustand erheblich grösser. Das Ziel ist es, mit vernünftigem Aufwand den grösstmöglichen Nutzen zu gewinnen. Aus dem Gebäudeerhalt werden auch Erfahrungen für künftige Neubauten gewonnen: So sollen beim Bau verwendete Materialien den Ansprüchen und nicht nur der Ästhetik gerecht werden. Das garantiert später einen geringeren Aufwand bei der Instandhaltung des Gebäudes. Und damit auch einen einfacheren Werterhalt. Beispiel aus einer Berechnung des Programms STRATUS: Grau sind die Ausgaben der stetigen Unterhaltsmassnahmen (Instandhaltung). Blau sind grössere Massnahmen zur Instandsetzung, also zur Erneuerung. Auffallend: Zwischen den Jahren 2020 und 2030 fallen mehrere Instansetzungen an. Nach Möglichkeit wird dann überlegt, zum geeigneten Zeitpunkt alle zusammenfassend umzusetzten (Gesamtpaket aller Einezelmassnahmen zur Instandsetzung). Letzter Stand 26.09.2008 | 6 Werterhalt beim hochbau 5 Kontakt Werterhalt beim Hochbau / Kontakt Weitere Informationen: Hochbau- und Planungsamt, Hauptabteilung Hochbau Johannes Bühler Dipl. Architekt ETH 061/267 64 46 [email protected] Letzter Stand 26.09.2008 | 7