nine voronanan aurcnnusente Lentrumsanlage Die “1-löchi» in Baden-Dättwil: Schule, Behindertenzentrum und Quartierräume an einem Platz Der Schul- und Zentrumsanlage fdrichi in Baden-Dättwil, die am kommenden Sarristag offiziell der Stadt übergeben wird, kommt sowohl in siediungs- wie auch in schulpolitischer Hinsicht wegweisende Bedeutung zu: nicht nur stehen hier verschiedenartige Gebäude derart In Beziehung zueinander, dass sie sich trote der Unterschiede in Funktion und äusserer Erscheinung zu einem gemeinsamen Platz zusammenfinden, auch die meisterhaft gelöste zwanglose Kombination von Primarschule und Zentrum für körperbehinderte Kinder kann in diesem Fall beispielhaft genannt werden. Schliesslich wird auch die architektonisch gut gelungene Verbindung von modernen Materialien mit traditionellen Formelementen nicht nur der Stellung der Veberhawing Im modernen, schnell wachsenden «Dorf. Dättwil gerecht, sondern dürfte auch unterschiedlichsten ästhetischen Ansprüchen gerecht werden. Im Hinblick auf die Uebereabe stellen wir die Anlage im folgenden Artikel zunächst als Ganzes vor. (um) Das ehemalige Bauerndorf Dew wil ist Badens wichtigste Wachstumszone: im Endausbau, der durch den Landverkauf in diesem Frühjahr beschleunip werden dilate, warden in diesem Badener Stadtteil um die 4000 Menschen wohnen. was einer Schülerzahl von 240 bis 280 entspricht. Aufgrund der Bautätiakeit wird bis ins Jahr 2000 mit rund 15-0 bis 160 Schülern gerechnet. Mit der dieses Frühjahr in Betrieb genommenen Schulanlage Mehl. die am kommenden Samstag offiziell eingeweiht wird, sind die für diesen Zeitraum erforderlichen Kapazitäten erstellt warden (Mr die Oberstufenschüler ist keine Verlegung nach Dättwil vorgesehen). Ebenfalls nur provisorisch untergebracht war bis anhin das Zentrunt fur körperbehinderte Kinder (ZKK) im Neustadthof und am Bahnhofplatz in Baden. let der Eingliederung dieses Zentrums in der Ueberbauung Höchi konnte die von der Aargauer Seeing für cerebral Gelähnue, der Trägerin dieser Schule, seit jeher begrüsste Idee einer gemeinsoinen Schule für Primerschüler und Körperbehinderte, aber normal bildungsfähige Kinder verwirklicht werden. Nicht zuletzt kommt der neuen Ueberbauung mil der Aula und den Jugendräumen, aber auch mit der Zivilschunanlage und dem BauarmsMagazin die Rolle eines Quareier-Zem MON zu - fur einen Stadtteil mit mehreren tausend Einwohnern kein Luxus. Die «Höchi» in Kürze Den Vorschriften der Bauordnung für das umliegende Gebiet entsprechend. besitzt die Höchi-Anlate drei Obergeschosse und ist damit dem Massstab des bestehenden Derftells Dätcwil angepasst. Raumprogramm: • Kindergarten • Prirnarschule: sechs Klassenzimmer. Gruppenarbeits-und Werkräume, ein Raum für Logopädie u. a. (umbautes Volumen 9526 m'. sise Kindergarten). • Aula mit 200 Sitzplätzen und den üblichen Lager- und Dienstleistungsräumen. • Zwei Jugendräume und ein Platt. reale (der Aula angegliedert) • Tornhalk (mit der Aula verbunden. zusammen 7975 ns') • Zenon'', für körperbehinderte Kinder (16500 m') • Anlagen ins Freie,,: Trockenplatz mit Sportbelag. Pausenplatz (Naturpflästerung). 19 Parkplätze. Im Untergeschoss der Aulaftunsbelle sind zudem Räume ha das Bauamt (Magazin) und far den Zivilschutz (Bereitstellungsanlage und Sanitätsposten) untergebracht. Die Anlagekosten für das Zentrum bic körperbehindene Kinder belaufen sich auf 8,3 Millionen Franken. für die Bauten der Gemeinde Baden auf 10 Millionen Franken (was einen durchschnittlichen Kubikmeterpreis von 30 Franken en gib!). Das bebaute Areal miss, 11 000 Quadratmeter. Die mit einem hinterlüfteten Zweischalenrnauenverk und Dreifachverglasung gut isolierte Anlage ist dem Fernwärmenetz Dättwil angeschlossen. Schuh- und Dorfplatz Diese Zentrumsfunktion und ihre Bedeutung ter das Dorf Dättwil bringt denn auch die Anordnung der verschiedenen Gebäudeteile zum Ausdruck: die ganze Anlage. so der Architekt AdrMn Meyer, ist auf die noch als -Dorf» eriebbare Kemzene von Dättwil ausgerichtet und nimmt auf verschiedene architektonische Eigenarten traditioneller Dörfer Bezug. Der Plate, um den die einzelnen Gebäude angelegt sind, muss von Sad°hen, also von, Dorf her, betreten werden, damit er richtig gelesen wird. Die hier über den Platz hinausgreifende Pftästerung bildet eine Art Uebergangszone, in der Grünflächen und Steinböden ineinander überzehen, verzahnt sind. Wer vorn Dorf herkommend die Verengung zwischen Kindergarten und dem Zentrum für körperbehinderte Kinder passiert hat, der betritt die Slitle, die Abgeschiedenheit auch des in sich abgeschlossenen Plaices, die gleichzeitig die Konzentration des Lernens auszudrücken scheint und zum Spielen einlädt. Der Blick fällt, entlang der Wa.sserrinne. geradewegs auf die Aula, die sich auch mit ihrer Fassade als das wichtigste Haus am Platz zu erkennen gibt. Zudem testes sich der Plate gegen die Aula. also each Nordwesten hin, trichterförrnig aus, ids Fluch,lsnien sind links die Fassaden des Primarschulhauses und rechts ein stegartiger Aufbau on erkennen Während hinter dieser durchlässigen Aberenzune ad der roch. ten Seite eine begrünte Fläche zum leicht versenkten ZKK abfällt, sticht die eigentümliche Leere des Platzes selbst ins Auge: eine schlichte Naturszeinlläthe. die nicht von Rabatten, Bänken oder Plastiken geschmückt, aufgelokken. zerstückelt wird. Blick auf day Primarschulhaus. Sowohl bei diesem wie auch bei der rechts sichtbaren Aula sind die von den Archieekten angestrebten Rounuchichten deutlich erkennbar, werden hier durch vorongestellte Wände. dort Arch ein vorgelagertes Treppenhaus gebildet. gration und des Raciczugs vermittelt der auffällige Steg, der dem Zentrum ante gliedert ist und dessen L-formiien Grundriss zum Dreieck erweitert: auf der Terrasse, die ihn mit dem .Zenaunt. verbindet, sollen die kdrperbebinderies Kinder alltällige Berahrungsängste übenvinden kannen: die dadurch erzielte •Zonenuberlappung. ermöglicht es ihnen. den .öffentlichen. Raum zu betreten, ohne itch deswegen bereits unter die anderm Schulkinder mischen zu müssen. Die Treppenaufgänge zur Terrassenzone stellen zudem eine direkte Verbindung nvischen dieser ‚halböffentlichen. Ebene und dem gemeinsamen Schulhausplatz her. Das Zentrum far körperbehinoene Kinder wird durch diese Terrassenkonstruktion nicht nur - überlappend - in den Platz integriert, sondern auch von ihm akaseat: die Begegnung wird ermeglicin, aber nicht aufgezwungen. Das Zentrum verzichtet auf jede DoMit dieser plate- oder raumbildenden Gebäudeanordnung haben die Archi- minera, indem es gegenüber den übritekten ein traditionelles, eher mediter- gen Bunten abgesenkt ist und als einziran inspiriertes rradnbauliches Thema ges Gebäude nicht vom Platz. sondern aufgegriffen und dadurch die Zentrums- von .aussen.. von der Strasse her, erFunktion des Ensembles betont. Ele- schlossen wird: Darnit wird einerseits mente der traditionellen dörflichen Ar- den Erfordernissen eines Behindertenchitektur bringen dagegen die Zugehö- zentrums entsprochen (Zufahrtsmögrickeit zum Dorf Dättwil non Ans' lichkeiten far Transportfahrzeuge). Andruck'. so die Giebeldachformen und der derseits schützt die Verlegung des (als Häuschen gestalteten) Haupteingangs 1,2111 Tense-Tor (zwischen bäuerlichem Wohnhaus und Scheune) inspirierte an die Dättwilerstrasse den repräsenDurchgang zwischen Kindergarten und tativen Eingang zur Aula vor unliebsaSchulhaus. Mit der Verwendung von mer Konkurrenz. modernen Materialien wird aber gleich- Die Aula: zeitig gegenüber den traditionellen For- Das nichtigste Hans am Flair men eine Distanz geschaffen, die jede Die platzdominierende Rolle haben kitschige Wirkung und den Eindruck der Anbiederung ausschliesst: Hier die Architekten denn auch dieter Aula BlechflächenZiegelstrukturen, zugedacht, die zusammen mit den angedort grobkörnige Betonsteine statt fase- gliederten Itegend- und Pfarräumen aus der Höchi ein Quartierzentrum macht. riges Holz. Ihre Bedeutung brings nicht nur das auf den Platz hin ausgerichtete. der BaumZwanglose Integration aufzeilung im Innern entsprechend dreiBeim Entwurf des Zentrums far kör- teilige Satteldach zum Ausdruck, sonperbehinderie Kinder standen prakti- dern auch die ausgeklügelie, demonsche Erfordernisse eines solchen Ge- strativ als Ensemble von Eingängen bäudes gegenüber der ästhetischen gestaltete Fassade. Diese ist dreidimenKomponente im Vordergrund. Auf sional in die Tiefe gestaffelt: durch eher konventionelle Weise sind hier die verschiedene vertikale Raurn..Schicheinzelnen Therapie-, Aufenthalls- und sear hindurch, zwischen TreppenaufWerkräume den Seitengängen angeglie- gängen unter einer «Veranda. und dert. schliesslich durch das geräumig-helle Foyer hindurch betritt der Besucher Die Bedeutung des Zentrums kommt den dunklen, nur durch Oberlichtfendagegen in der Stellung im Ganzen nun ster indirekt ausgeleuchteten der AulaAusdruck: im Gegensatz zur Primar. Raum. Dieser wirkt introvenien, geschule. mit der sich das Zentrum den währt keine Ablenkung durch Blicke Pausenplatz teat. verfügt dieses auch zum Fenster hinaus und lädt dadurch über eigene. gesonderte Aussenberei- zur Sammlung ein. Setzt der traditionelche auf der gegenüberliegenden Seite. le Parkettboden einen warmen Akzent, Dadurch wird einerseits die Integration so gibt der in der ganzen und Durchmischung von Primarscho. Ueberbauung venvrzdete ufirtu,, brut. lern und körperbehinderten Kindern diesem Baum eine höhlenartige. arauf dem Platz ermöglicht, auf der ande- chaisch-kühl anmucende Schlichtheit. ren Seite aber auch eine geschützte Die Verwendung des profanen MateZone geschaffen, In der die Schüler des rials Beton soll gleichzeitig dem EinZKK unter sich sein können. Zwischen druck des Sakralen entgegenwirken. diesen beiden Möglichkeiten der Ina- der durch die kirchenraumähnlichen Lichtverhähnisse erastele, und nicht zulent den Kindern die Scheu nehmen. Denn schliesslich sollen hier nicht nur aber auch - die Gotiesdienste von DIllwil werden. sondern auch Konzetie. Theateraufführungen und andere Veranstaltungen und rich: zuletzt Schülerproduktionen. Von der Aula her erreichbar ist die Turnhalle. Ihr Funktionalismus hebt sich in deutlichster Weise vom intimeren Veranstalitinasraum ab. Hell, ter-Luna und in jeder, auch in konstruktiver Hinsicht völlig durchschaubar. Ihr Eingang, im Gegensatz zu demjenigen der Aula, alles andere als prätentiös, beschränkt sich auf eine simple, verschämt an den Rand geschobene Türe, die Glas-Fassade hat keinen anderen Zweck, als die Halle mit Licht Zn versorgen, und das gewölbte Dach erinnert Foreseseung auf übernekhster Seise Bauherrschaft und Architekten Als Bauhertschaft der Schul- und Zentrumsenlage Mehl in BadenDättwil funciert die Einevohnergceminde Berlin (Priinarschule. Aula und Turnhalle) und die Aargatrische Stifneng far cerebral gelahnue Kinder Aar. (Zentrum fur kerperbehinderte Kinder). Geplant und cusp füh r. wurde die Anlage vom Architeknerburo Burkhard+Meyer Steiger in Baden. (Bauingenieur: Minikus. Witte und Parmer. dipl. Bauingenieur ETlif SLAJASIC, Baden). Die Architekten (BSA/SIA) sind mit dem vorliegenden Projekt aus einem Projektwertbewerb als Sieger hervorgegangen. Auf grostreigige Weise haben die Architekten viel Rouen tend Weite ins Schulhaus snit eingebout: Blick von den Scludzirnmergeingen durchs Treppenhaus und auf dert Plata. Forrsetzung an due Ueberdeckung einer italienischen Markthalle. Nicht zufällig haben die Architekten diese beiden in ihrem Charakter völlig verschiedenen Gebäude nicht nur nebeneinander gestellt, sondern auch intern durch verschiedene Zugänge miteinander verbunden. Auf diese Weise können die beiden Räume bei grösseren Anlässen zusammengespannt und die verschiedenen Aktivitäten ihrem Chunkier entspechend auf sie verteilt werden. ein differenziertes Raumangebot also und ein bewusster Verzicht auch auf die konventionelle Mehrzweckhalle, die jeden Anlass aufnehmen kann, aber auch kaum einem die angemessene Atmosphäre bietet. Eine Schule voll Raum, Lull und Licht Das rogue Haus direkt am MehlPlata ist das Primarschulhaus, das zudem über einen Treppen-Turm, eben das .Tenn-Ton., mit dem Kindergarten (mit Wohnungen im oberen Stock) äusserlich verbunden ist. Dieses Gebäude verbindet die geräumige Transparenz der Turnhalle mit dem konsequenten Aufbau in vertikale Raumschichten, die wie bei der Aula den Aussennum stufenweise in den Innenraum überführen: vous freien Platz über die Treppenhauszone durch eine raumschaffende .Luft.-Schicht und die Ganezone zu den Schulzimmern. Diese Staffelung schafft Raum und verbannt zusammen mit dem überall eindringenden Tageslicht jeden Gedanken an allfälligen Schulzimmermief. Der verglaste Fastsdenabschnitt an der Nordseite bringt aber nicht nur das Licht ins innere des Gebäudes, er erlaubt auch, insbesondere von den Gängen in den oberen Stockwerken, einen grosszügigen Ausblick auf den Platz. Zu dieser Transparenz, die es den Kindern auch von den Gängen aus ermöglicht, das Pausenplatz-Geschehen zu beobachten, bildet die verwinkelte Anlage der Gänge und Brücken einen abenteuerlichen Gegensatz. Auf Plattformen kreuzen sich die Wege der verschiedensten Hausbenützer, während Nischen an den Seitenwänden Rückzugsmöglichkeiten bieten. Die überms grosszügige Gestaltung dieser Gangbereiche ermöglicht von den verschiedensten Standorten aus im' nier wieder neue Perspektiven, nicht nut auf den Platz, der sich von da aus auch aus der Vogelperspektive zeigt, sondern auch atemberaubende Blicke in die Tiefe. Gerade diese Zwischenraumgestaltung dürfte auf die Bedürfnisse und Aktivitäten von Kindern ideal zugeschnitten sein, has sie doch nicht nor ihren ästhetischen Reiz, sondern lädt offenbar förmlich zum Spielen ein, zu Verfolgungsjagden, zum •Flügerli•Werfen von den Gängen herab, zum Versteckspielen am tausend Ecken herum. Nicht zuletzt aber auch zum neugierigen Beobachten, gegenseitigen Begutachten, und sie führt damit vielleicht letzten Endes auch zu einer besseren Integration. Nicht einfach ein Treppen. «Haus' im Haus also — als solches wird es auch von Aussen durch das separate Giebeldach ausgewiesen und aufgewertetsondem ein eigentlicher Spiet. platz, der auch bei schlechtem Wetter genutzt werden kann. Helle Schulzimmer Trotzdem: auch im Primanchulhaus Höchi wird den Kindern in erster Linie Unterricht erteilt. Insgesamt achr Sclud. simmer (ausschliesslich der dazwischenliegenden Material- und Gruppenarbeitsräume) befinden sich in der hintersten Zone des Primarschulhauses, auf die drei Stockwerke verteilt. Zur hellen Atmosphäre, zu der nicht nur die Ausrichtung der Fensterfassade nach SU. den, sondern im dritten Stock auch das indirekte Licht der Oberlichtfenster beiträgt, passt hier das von Gläser. Dättwil, eigens für diese Schule entworfene Mobiliar: anis einem gräulichen, nur durch das Schwarz der Stirnseiten und Gestelle scharf nachgezeichneten und kontrastierten Ton, aber auch mit ihrer äussersten formalen Schlichtheit passen sie sich der Aesthetik der Gesamtanlage und namentlich des Platzes an, womit wir uns im nebenstehenden Artikel befassen (Kunst am Bau —Banes als Kunst). Dass aber auch rein praktische Ueberlegungen der Destai. sung der Schulräume zugrundelagen, zeigen, neben der idealen Lichtführung. etwa auch die Wandflächen: «Rupfen.Beläge, Wit sie vor 50 Jahren in einfachen Ueberbauungen oft verwendet wurden, kommen hier zu neuen Ehren: sie geben dem Weiss der leeren Wände nicht nur eine grobmaschige Struktur, sondern stellen auch sicher, dass diese gerade nicht leer bleiben. Sie sind weich und eignen sich daher ausserordentlich für das Befestigen von Schülerarbeiten. Der Plats der Itechi, wie etnici: dun vom Dorf lIcrkommenden Bruachrer Z2i5:. lin Himrrjrund, mit Saiteldoch, die Aida, an sie angebaut die Turnhalle. Auf den Seiten in links dos Primarschulhaus ;Ind reciti: der eregarlige Aufbau zu sehen, der zum Zenirunt für körperbehindene Kinder gehört. F..H. Helfenruin ne Glieder trotz immer stark zunehmender Differenzierung und Mobilität und trotz ihres individualisierenden ralismus nicht auseinanderfallen. son. dem sich zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen lessen: Die zwei .Heile Welt.? Jugendräume und der Pfarraum im erEine vielfältige architektonische sten Stock flankieren — gewissermassen Sprache gibt den verschiedenen Höchi- als «Seitenschiffe. —die eigentliche AuHäusern nicht nur einen eigenen Cha- la und suggerieren damit ein einverträgrakier, sie macht die unterschiedlichen liches Nebeneinander von Jung und Anforderungen, denen die Anlage ge- Alt. Schülern und Envachsenen, von recht werden muss, auch am einzelnen Vereinen und Kirchgemeinde: Choräle Gebäude sichtbar: klassisch strenge und Rockmusik sind in einem Haus Fassaden, durch Oberlichter asymme- vereint. Gemeinschafusinn auch bei trisch verfremdete Giebeldächer, kon- den Kitchen, die sich gemeinsam in den struktivistisch anmutende Vordachge- einzigen Pfarraum teilen. Auf subtile ram, moderne Metallträger und Blech. fluchen, stumpfe Natursteinfarben und VeranortlIch spiegelnde Glasfassaden, alle diese Für diene Beilage Komponenten (ages sich zu einer spanUrs blattenberger nungsvollen und vieldeutigen Einheit zusammen, kontrastieren und überla- Weise werden so die Unterschiede zwigern sich gegenseitig. Ihr wichtigstes schen diesen gesellschaftlichen GrupBindeglied ist der Plate, den die Gebäu- pen architektonisch aufgehoben, im de durch ihre Anordnung bilden und doppelten Sinn des Wortes negiert (durch Integration) und bewahrt: im der sie umgekehrt zusammenhält. Dieser Integration im architektoni- Innern durch die unterschiedliche schen Bereich entspricht im sozialen die Raumgestaltung (wobei vor allem der Kombination von Schule, Behindercen- nackte und damit flexible Jugendraum zentrum und Aula mit öffentlicher aus dem Rahmen falls). durserlich durch separate Zugänge und ein dreiteiliges Fimktion. Giebeldach, das die funktionale AufteiGerade im zuletzt genannten Gebäti- lung im Innern auch nach Aussen wide-Komplex kommt die nach Adrian derspiegelt. Nfeyer «idealistische Grundidee. der Der Schul- und Zentrumsanlage He' ganzen Anlage in konzentrierter Form chi kommt nicht zuletzt wegen dieses zum Ausdruck: der Traum von einer Onindkonzeptes und dessen wohl. «heilen Welt, — und damit auch das durchdachter Realisierung im einzelnen Plädoyer für eine solche—, deren einzel- beispielgebende Bedeutung au. Die «Piazza» als Vorbild Raumbildender Akzent statt Zersiedelung (um) Der augenfälligste Integrasionsfaluor der Höchi-Anlage ist der demonstrativ leere Plat.: die Pflästerune und die den Gebäuden wie tine Hülle vorangestellten Betonwände schaffen grossztigige, ruhige Flächen. Farbanstriche und schmükkendes Beiwerk wie Bänke und Blumenbeete wurden bewusst weggelassen. vom Gesamteindruck ablenkende Details wie Wasseranschlüsse oder die Eingangstüre zur Turnhalle hinter die freistehenden Wände verlegt. Dieser Verzicht auf Nebensächliches betont einerseits das Wesentliche. den Eingang zur Aula, die Transparenz der verglasten Schulhausfassade. Andererseits rückt dedutch der Platz als solcher in den Mittelpunkt. themaiisiert sich selbst: er ist nichts als ein leeres Gefäss, das — in den Schulpausen und rund um die Vereinsanlässe — sich mit Leben füllen soll. Die Idee einer derart pointierten Platzgestaltung hat Adrian Meyer schon jahrelang mit sich herumgetragen. Dazu angeregt wurde er—wie knote es anders sein— durch die Begegnung mit den Platzen in den Stadten und Dörfern Hier ist zwar eine gewisse Vorsicht am Plate: eine derart vielfältige Platzkultur, wie sie gerade in südlichen Ländern anzutreffen ist, braucht andere als nur architektonische Voraussetzungen. Nut eine starke Durchmischung verschiedenster gesellschaftlicher Tätigkeiten in der Zone rund um den Platz vermag diesen zu beleben. Adrian Meyer bedauert denn heute each, dass er die Idee eines Restaurants in der Höchi-Anlage seinerzeit nicht weiterverfolgt und durchgesetzt hat. Dies hätte das nun realisierte Raumprogramm (das auch drei Wohnungen über dem Kindergarten mit einschliesst) sinnvoll ergänzen können. Der Platzanordnung der HöchiAnlage kommt aber auch Signalwirkung für die 5iedlungsnniktur zu. Nicht nur (Cr Dättwil wäre es wünschenswert, wenn in Zukunft Gebäudekörper so zueinander in Beziehung gesetzr werden, dass wieder Mum entstehen. Eine solche Bauweise, die auf zusammenhingende Strukturen abzielt, künnte im Ver. hand mit verdichteter Bauweise nicht nur dem Landverschleiss sondern auch der gesichtslosen Zersiedelung unserer Landschaften entgegenwirken. Sledlungsplanerische Ziele der Stadt An den genannten Zielsetzungen soll sich denn auch die Ueberbauung der Bauzone westlich der Schulanlage Mehl orientieren. Die Stadt will hier nach Angaben von Stadtplaner Hans Wanner In Verhandlungen mit den neuen Eigentümern des Baulandes und notfalls mit norm Gestaltungsplan sicherstellen, dass hier eine vom Wohnungstyp und damit auch eine bevölkerungsmässig durchmischte Wohnzone entsteht. In dieter sollen in begrenztem Mass auch Läden und kleingewerbliche Nutzungen zugelassen werden, die der Quartierversorgung dienen. Verdichtetes Bauen und Strassenräume und Plätze, auf denen sich ein (Martierleben abspielen kann, sind weitere Stichworte in den bevorstehenden Gesprächen zwischen Stadt und Baubenschah. Kunst am Bau — Bauen als Kunst Die Höchi-Ueberbauung bricht eine Lanze für den Beton. Für das Material Beton und nicht für dessen lieblose, sprich rein funktionelle Verwendung. die mit dem Schlagwort von der Verbetonisierung zwar zu Recht — aber mit dem falschen Won — kritisiert wird. in der Höchi wird das Mauerwerk ens grobkörnigen Betonsteinen als archaischen Gestaltungsmittel eingesetzt, korrespondiert hier mit der grauen Hastening des Platzes und kontrastiert dort mit scharf geschnittenen, weiss blendenden Gipskanten. Auf eine Bemalung haben die Architekten bewusst verzichtet: Wie auf einer leeren Leinwand soll so auf dem Plan das Tueralicht mit seinen Schattenwürfen, ;bet auch eine hum Kinderschar und ihre Bewegungen, zur Geltung kommen. Diesei Konzeption des Platens, der mit sneer Leere nicht von dem ablenken soll, was sich auf ihm abspielt, hat sich auch die Kunst am Bau unterzuordnen: Die einzige Skulptur (von Ulrich Ruck. riens) steht am Eingang des Platzes vorn Dorf her, WO sie keine Fläche stört: Sin macht den nackten Stein, der die Sied- ma (vgl. Bild) und simalisiert in einer Art Wächterrolle den Ueberzang vom Aussen- zum Innenreum des Platers. Der konsequente Venicht auf jede Bemalung der Mauenlächen ermbelicht es auf dei anderen Seise, die Farbe. dort wo sie erseint. al; solche ins Zentrum zu rücken: Der Males Ian &turnun hat die Wände bei den Treppenaufeingen zu dem freistehenden. stezanigen Aufbau mit Farbtupfern bemalt. die nicht zuletzt negen ihrer Sonderstellung suf. blicken lessen. Keine Geeenstände. keine Bedeutungen. die es hier zu entdekken gäbe. sondern eben nur Farbe. Farbanwicklungen such, wie sich beim Rundgang von einem Treppenaufgang zum anderen herausstelli. Dass mit dieeel. An von Malerei gerade Kinder angemesiener umgehen können. Kinder, die nicht autornatisch nach dem Sinn suchen. darauf %dun die Malerelen Nu Kindergarten hin: nichts al; leuchtende Farbt auch hier. Gerade mi; dIeser zudienenden Unterordnung der Kunst am «Bau- unter dessen iseherische Zielsetzune miss dieser aber. dass er bei alter 5.-chlicItheit