Feierabendmusik in der Kirche Katholische Stadtkirche St. Agatha, Dietikon; Freitag, 5. Mai 2017, 18.40 Uhr Lieder zu Hochzeiten und mehr... Gesang: Rita Share Orgel: Bernhard Hörler Programm Giuseppe Giordani (1751–1798) Caro mio ben Franz Peter Schubert (1797 – 1828) Ave Maria aus Fräulein am See (D 839; 1825) Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847) Hochzeitsmarsch (Opus 61; 1843) James Horner (* 1953) My Heart Will Go On (1997) Georg David Weiss (1921 – 2010) What A Wonderful World (1967) Zum Programm Giuseppe Tommaso Giovanni Giordani wurde am 19. Dezember 1751 in Napoli geboren. Er studierte am Konservatorium Santa Maria di Loreto in Napoli. Unter seinen schon zu Lebzeiten europaweit bekannten Werken sind die Opern die bedeutendsten. Nach der erfolgreichen Aufführung seiner Oper La disfatta di Dario im Jahr 1798 wurde Giordiani Kapellmeister der Kathedrale von Fermo, der Stadt, in der er auch am 4. Januar 1798 starb. Die noch heute unglaublich beliebte Arie Caro mio ben galt der Überlieferung nach bisher als ein Werk von Tommaso Giordiani, dem älteren Bruder von Giuseppe. Nach neuster Forschung stammt die wunderschöne Vertonung dieses Liebesliedes aber eben von Giuseppe Giordani. Franz Peter Schubert wurde am 31. Januar 1797 als dreizehntes von insgesamt siebzehn Kindern geboren. Sein Vater, ein Lehrer an einer Pfarrschule, brachte ihm das Geigenspiel bei, der Kapellmeister der Lichtentaler Pfarrkirche, Michael Holzer, erteilte ihm Orgelunterricht, als er gerade mal sieben Jahre alt war. Im Oktober 1808 kam er wegen seiner schönen Stimme an die Wiener Hofkapelle und in das Kaiserliche Konvikt. Unter seinen Lehrern war auch Antonio Salieri, der angebliche Mörder Mozarts. Mozarts Werke wurden allerdings am Kaiserlichen Konvikt gespielt, ebenso jene von Joseph Haydn, so dass der Junge schon früh mit hochstehender Musik in Berührung kam. War Schubert anfänglich ein guter Schüler, ließen seine Leistungen besonders in Mathematik und Latein plötzlich nach. Darum kehrte er im Oktober 1813 zu seinen Eltern zurück. Er komponierte zu diesem Zeitpunkt bereits schon seit sicher drei Jahren. Ende 1814 wurde er für zwei Jahre Schulgehilfe seines Vaters, 1817/1818 noch einmal kurz. Doch der Lehrerberuf vertrug sich nicht mit dem Komponieren, weshalb er die Stelle bald aufgab. Das Problem war nun, dass die Verlagshäuser sich nicht für seine Kompositionen interessierten. Der Tagesablauf des inzwischen 21jährigen sah nun so aus, dass er den ganzen Morgen komponierte, um 14 Uhr aß, nachher spazieren ging und schließlich wieder komponierte oder seine zahlreichen Freunde besuchte. Um 1820 nahm die Anzahl der komponierten Werke etwas ab, dafür war Schuberts Stil nun ausgereifter. Er schrieb insgesamt etwa 600 Lieder. Schubert hatte zeitlebens nie wirkliches Liebesglück erleben dürfen, dagegen war er schon früh häufig krank, wobei die Krankheiten sich auch auf seine Psyche niederschlugen. Inzwischen konnte er seine Kompositionen zwar verkaufen, wurde aber nicht reich damit. Schubert neigte nämlich zu Kneipenbesuchen, bei denen er das Geld wieder ausgab; ebenso zeichnete sich eine Alkoholkrankheit ab. Am 19. November 1828 starb Schubert laut Totenschein an Nervenfieber, oft galt jedoch die Syphilis als Todesursache. Das berühmte und immer wieder gern gehörte Ave Maria (Originaltitel: Ellens dritter Gesang) von 1825 stammt aus dem Liederzyklus Fräulein vom See nach Sir Walter Scotts Novelle The Lady Of The Lake. Der Liedtext hat mit dem lateinischen Hymnus Ave Maria allerdings überhaupt nichts zu tun, das Lied beginnt nur zufällig mit diesen Worten und erhielt erst viel später die Worte des Ave Maria auf Lateinisch und auf Italienisch unterlegt. Jakob Ludwig Felix Mendelssohn-Bartholdy wurde am 3. Februar 1809 in Hamburg geboren; er entstammte einer reichen Bankiersfamilie. Sein Großvater war der jüdische Philosoph Moses Mendelssohn, sein Vater Abraham nahm nach dem Übertritt zum Protestantismus den Familiennamen Mendelssohn den Zweitnamen Bartholdy an. Felix zeigte schon als Knabe die Begabung eines Wunderkindes und schrieb schon früh ausgereifte Kompositionen. Von 1829 bis 1833 unternahm Felix Mendelssohn eine ausgedehnte Bildungsreise durch ganz Europa, auch in die Schweiz und wurde anschließend als Musikdirektor nach Düsseldorf berufen, im Jahr 1835 ans Leipziger Gewandhaus. Im Jahr 1843 gründete er mit Gelehrten, Verlegern und Komponisten das Leipziger Konservatorium. Felix Mendelssohn war ein sehr selbstkritischer Komponist und überarbeitete und verbesserte seine Werke mehrmals. Er machte sich um die Renaissance der Musik von Händel und Bach sehr verdient. Er starb – viel zu früh – am 4. November 1847. Im Jahr 1843 komponierte Felix Mendelssohn auf den Text von William Shakespeare (1564 – 1616) die Bühnenmusik Ein Sommernachtstraum (Opus 61). Daraus ist vor allem der wunderbare Hochzeitsmarsch weltberühmt geworden. James Horner wurde am 14. August 1953 in Los Angeles geboren. Nachdem die Familie nach London gezogen war, studierte er dort am Royal College Of Music bei keinem Geringeren als György Ligeti, der ja mit einigen spektakulären Kompositionen weltberührt wurde (ein bekanntes Beispiel ist die Volumina für Pfeifenorgel)! Danach studierte er noch an der University Of Southern California und machte dort seinen Master. Seine Doktorarbeit, die er darauf in der University Of California in Los Angeles begann, schloss er jedoch nie ab. Horner hatte beim Schreiben seiner Filmsoundtracks (so für die zweite Folge von Star Trek, The Lady In Red, Braveheart, Der Sturm, Troja u. v. m.) stets eine sehr glückliche Hand. Für den irisch beeinflussten Soundtrack zum Film Titanic aus dem Jahr 1998 wurde er mit je einem Oscar für die Beste Originalmusik und für den Besten Originalsong ausgezeichnet. Über My Heart Will Go On braucht man in der Tat kaum Worte zu verlieren. Die Musik drückt hier alles von alleine aus. Die Melodie des gleichermaßen wundervollen Lied What A Wonderful World wurde von George David Weiss komponiert. George David Weiss war am 9. April 1921 in New York City in eine jüdische Familie geboren worden. Er studierte an der Juilliard School, einem Konservatorium in New York City und leitete im Zweiten Weltkrieg eine Militärkapelle. Nach dem Krieg arbeitete George David Weiss als Arrangeur für verschiedene Musiker seiner Zeit, so auch für Frank Sinatra. Im Jahr 1961 schrieb er zusammen mit Luigi Creatore und Hugo Peretti den Song Can’t Help Falling in Love für Elvis Presley. Im Jahr 1967 schließlich komponierte er das Lied What A Wonderful World auf den Text von Bob Thiele (27. Juli 1922 – 30. Januar 1996); nach einigen Quellen war Bob Thiele allerdings auch Coautor der Melodie. Die beiden schrieben das Lied speziell für Louis Armstrong (4. August 1901 – 6. Juli 1971). Dieser bedeutende Sänger und Trompeter nahm den Song am 16. August 1967 auf und sang ihn erstmals vor Publikum am 11. Oktober 1967. Am 1. Januar 1968 veröffentlichte Louis Armstrong das Lied auf einer Single, die in England im Jahr 1968 den ersten Platz der Hitparade belegte. Der Text drückt etwas von dem aus, was im Leben wirklich wichtig ist: Zufriedenheit und Dankbarkeit: Ich sehe grüne Bäume, auch rote Rosen. Ich sehe sie blühen für mich und dich, und ich denke mir: Was für eine wundervolle Welt. George David Weiss präsidierte in den Jahren 1982 bis 2000 die Songwriters Guild Of America, also den amerikanischen Berufsverband für Liedermacher und wurde im Jahr 1984 auch in die Songwriters Hall Of Fame, eine Organisation zu Ehren verdienter Komponisten und Texter, aufgenommen. Er starb am 23. August 2010 in Oldwick, New Yersey. Bernhard Hörler In der Feierabendmusik vom kommenden Freitag, 12. Mai 2017 um 18:40 Uhr spiele ich schöne Orgelmusik zum Frühling und zum Muttertag 2