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Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 0011066
Inhalt
Seite
1. Historische Hinführung
3
2. Das Magnetfeld
4
3. Magnetische Gleichfelder
6
3.1. Grundlagen
3.2. Erdmagnetfeld
3.2.1. Biologische Wirkungen des Erdmagnetfeldes
3.3. Technisch erzeugte Felder
3.4. Biologische Wirkungen magnetischer Gleichfelder
6
4. Niederfrequente magnetische Wechselfelder
11
4.1. Magnetische Wechselfelder im Alltag
4.2. Biologische Wirkungen magnetischer Wechselfelder
11
5. Die Magnetfeldtherapie aus der Sicht der Anbieter
18
6. Ausgewählte Anwendungsgebiete der Magnetfeldtherapie anhand
repräsentativer Studien
21
7
7
8
9
13
6.1. Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates
6.2. Psychische Erkrankungen
6.3. Erkrankungen des Nervensystems
6.4. Erkrankungen der Harnwege
6.5. Schmerzen
6.6. Stoffwechselerkrankungen
21
7. Übersicht zu den Anwendungsgebieten
28
8. Schlusswort
34
9. Literatur und Quellenangaben
36
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Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
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Tabellenverzeichnis
Tabelle
Titel
Seite
Tab. 1
Wirkungen, Grenzwerte und Expositionsbeispiele im Überblick
19
Tab. 2
Osteopenie/Osteoporose
28
Tab. 3
Frakturheilung
28
Tab. 4
Oberschenkelhalsbruch
28
Tab. 5
Pseudoarthrosen
29
Tab. 6
Degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates
29
Tab. 7
Depression (rTMS)
30
Tab. 8
Multiple Sklerose
30
Tab. 9
Morbus Parkinson
31
Tab. 10
Schlafstörungen und Wetterfühligkeit
31
Tab. 11
Benigne Prostatahypertrophie
31
Tab. 12
Tab. 13
Migräne
Schmerzen bei Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates
32
32
Tab. 14
Sauerstoffpartialdruck bei Polytraumata
32
Tab. 15
Schlaganfallbedingte Hemiparese
32
Tab. 16
Gonarthrose
33
Tab. 17
Aseptische Lockerung von Endoprothesen
33
Tab. 18
Idiopathische Femurkopfnekrose
33
Tab. 19
Diabetische Neuropathie
33
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Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 0011066
1. Historische Einführung
Natürliche Magnetfelder wirken seit Urzeiten auf die Menschheit ein. Sie beeinflussen unsere
Gehirntätigkeit und unseren Herzschlag solange wir leben. Künstliche Magnetfelder sind u.a.
mit den elektromagnetischen Wellen der Rundfunk-, Fernseh- und Radarstationen ebenso wie
im alltäglichen Umgang mit Stromversorgungs- und stromkonsumierenden Geräten verbunden (www.medizinfo.de). Solchen reißerischen und unkritischen Aussagen begegnet man im
Alltag relativ häufig.
Das Phänomen des Magnetismus kannte man bereits in der Antike. Im alten China gab es
schon eine Art Kompass, daneben benutzte man eiserne Dauermagneten bereits zu verschiedenen Heilzwecken. Auch aus Ägypten, Griechenland und Rom gibt es Belege dafür, dass
man Krankheiten damals durch Magneten behandelte. Im abendländischen Kulturkreis finden
sich dagegen erst bei Paracelsus (1493 - 1541) Hinweise auf so etwas wie die Magnettherapie.
Es ist fraglich, ob damals ein Bewusstsein direkt für Magnetfelder bestand; der Begriff Magnetismus war jedenfalls nach dem heutigen Verständnis nicht gebräuchlich. Versuche, Magnetfelder künstlich zu erzeugen und sie damit auch für die Medizin nutzbar zu machen, gehen
unter anderem auf die Physiker Michael Faraday aus England (1791 - 1867) und den Italiener
Luigi Galvani (1737 - 1798) zurück. Faraday erklärte den Vorgang der elektromagnetischen
Induktion. Er hatte herausgefunden, dass die bloße Existenz einer Spule innerhalb eines statischen Magnetfeldes zur Stromerzeugung nicht ausreicht. Strom wird vielmehr nur während
des Hinein- und Herausschiebens der Spule erzeugt. Wenig später ergänzte der russische Physiker Lenz diese Beobachtung durch ein Gesetz, das auch die Richtung des erzeugten Stroms
bestimmt. Beide Entdeckungen waren letztendlich Weg weisend für die Industrialisierung
("Industrielle Revolution").
Galvani entdeckte die Wechselbeziehung von biologischen Funktionen und Elektrizität. Sein
berühmter Froschschenkelversuch ging in die Geschichte ein. Er hatte den Schenkel eines toten Frosches an einem gewittrigen Tag am Drahtgitter auf seinem Balkon gehängt. Er konnte
beobachten, wie bei zunehmender Gewitterneigung der Froschschenkel in Zuckungen geriet.
Die bereits toten Nervenzellen wurden durch die Entladungen der Atmosphäre, so glaubte er,
zu Reaktionen angeregt.
Der ebenfalls aus Italien stammende Gelehrte Alessandro Volta (1745 - 1827) konnte die
Wechselwirkung zwischen den chemischen Eigenschaften von Körperflüssigkeiten und bioelektrischen Vorgängen besser erklären. Die aus heutiger Sicht wesentliche Erkenntnis aus
diesen Versuchen ist folgende: Stoffwechselvorgänge, wie sie auch der Muskelbewegung
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zugrunde liegen, werden durch elektrische Ladungen, die unser Körper erzeugen kann, gesteuert. Die Beeinflussung dieses elektrischen Feldes durch äußere elektrische und elektromagnetische Felder hat die Wissenschaft in den folgenden 150 Jahren mehrfach bewiesen.
Ende des 19. Jahrhunderts erzeugte man erstmals besonders effizient künstliche magnetische
Felder. Dazu ließ man elektrischen Strom durch Ringe oder Spulen, bestehend aus Metall,
fließen. Auf diesem - allerdings sehr verfeinerten - Prinzip beruht auch die moderne Magnetfeldtherapie mit pulsierenden Feldern. Maßgeblichen Einfluss an der Weiterentwicklung und
wissenschaftlichen Begründung dieser Methode hatte der zweifache amerikanische Nobelpreisträger Linus C. Pauling. Er wies nach, dass der eisenhaltige rote Blutfarbstoff Hämoglobin magnetische Eigenschaften besitzt (Nobelpreis für Chemie 1954).
Ende der 60er Jahre entwarf Oskar Gleichmann - der Weiterentwickler eines weiträumigen
pulsierenden magnetischen Feldes - ein Gerät, um den Organismus mit dem pulsierenden
magnetischen Feld mittels einer Induktionsspule zu beeinflussen. Das Gerät besteht aus einer
Magnetspule, Impulsgenerator und einem Steuergerät zur Modellierung von Feldstärke und
Schwingungsfrequenz. Weitere Geräte des Physikers Kraus und des Chirurgen Lechner bestehen aus einer tunnelartigen Spule, in welcher der Patient Arm oder Bein hineinlegt
(Magnetodyn) (www.medizinfo.de).
2. Das Magnetfeld
Magnetismus ist ein physikalisches Phänomen, das sich als anziehende und abstoßende Kraft
zwischen Magneten, magnetisierbaren Gegenständen und bewegten Ladungen z.B. in stromdurchflossenen Leitern aber auch im Vakuum äußert. Alle Erscheinungsformen von Magnetismus können letztlich auf die Bewegung von elektrischen Ladungen oder den Spin von Elementarteilchen zurückgeführt werden.
Magnetfelder gehören zur Kategorie der Kraftfelder. Das magnetische Feld übt eine Kraft auf
bewegte Ladungen aus, die so genannte Lorentzkraft. Sie wirkt senkrecht zu den Feldlinien
des Magnetfeldes sowie senkrecht zur Bewegungsrichtung der Ladung. Die Stärke eines
Magnetfeldes kann durch zwei verschiedene physikalische Größen beschrieben werden, die
magnetische Feldstärke H (Einheit: 1 A/m) und die magnetische Flussdichte B (Einheit: 1
Tesla) (LEITGEB 1990).
Ein Magnetfeld ist ein Kraftfeld, genauso wie das elektrische Feld, allerdings haben die Magnetfeldlinien keinen Anfang und auch kein Ende wie bei den elektrischen Feldlinien, sondern
sie umschließen die bewegten elektrischen Ladungen in Form von geschlossenen Kurven. Die
magnetische Feldstärke H ist umso größer, je größer die Summe der elektrischen Ströme ist,
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die die Feldlinien umschließen. Zur Beschreibung der Wirkung des Magnetfeldes reicht die
Angabe der Feldstärke H nicht aus. Es muss auch die magnetische Materialeigenschaft, die
Permeabilität μ, angeführt werden. Dafür wurde die magnetische Induktion B (magnetische
Flussdichte) eingeführt. Bei gleicher Feldstärke sind die Induktion und damit die Feldwirkung
umso größer, je größer die Permeabilität ist (LEITGEB 1990).
Die magnetische Feldstärke H (auch magnetische Erregung genannt) ist eine vektorielle
Größe (d.h. sie ist abhängig von der Richtung). Da es bei Berechnungen im Allgemeinen auf
den Betrag ankommt, bleibt in der Schreibweise der folgenden Gleichungen der vektorielle
Charakter unberücksichtigt. Die Größe der magnetischen Feldstärke im Inneren einer stromdurchflossenen Spule ist abhängig von Stromstärke, Spulenlänge und Windungszahl; ihre
Dimension ist Ampere pro Meter (A/m).
Wenn
H die magnetische Feldstärke innerhalb einer Spule,
I die Stärke des die Spule durchfließenden Stroms,
N die Windungszahl der Spule,
L die Länge der Spule bzw. der Feldlinien im homogenen Feld ist,
dann gilt:
Das Produkt I x N wird auch Amperewindungszahl genannt (www.wikipedia.de).
Die magnetische Flussdichte (Induktion) wird in der Elektrodynamik definiert als der Quotient aus der Kraft F, die ein vom Strom I durchflossener Leiter der Länge L in einem
Magnetfeld erfährt und dem Produkt dieser Stromstärke I und Leiterlänge L. Dabei fließt der
Strom senkrecht zu den magnetischen Feldlinien:
Die Einheit der magnetischen Flussdichte ist im SI-Einheitensystem das Tesla mit dem Einheitenzeichen T. Eine der veralteten Dimension für die magnetische Flussdichte ist „Gauß“
mit dem Einheitenzeichen G. Gauß wird in der Technik noch immer häufig verwendet, wobei
1 T = 10000 G sind.
Spulen, die von einem Strom mit der Stromstärke I durchflossen werden, die Windungszahl n,
die Länge L und die Permeabilität μ haben, erzeugen folgende magnetische Flussdichte:
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Die magnetische Flussdichte eines Magneten kann mit Hilfe von Hallsensoren ermittelt
werden. Während die magnetische Feldstärke bei Berechnungen mit elektrischen Strömen von
Vorteil ist, verwendet man die magnetische Flussdichte zum Berechnen von induzierten Spannungen oder der Lorentzkraft. Die beiden Feldgrößen sind über einen materialabhängigen
Umrechnungsfaktor miteinander verknüpft, der Permeabilität genannt wird (www.wikipedia.
de).
Umrechnungsfaktoren für die Einheiten des magnetischen Feldes im Vakuum, näherungsweise auch in der Luft
1 A/m → 1,256 μT = 12,56 mG
10 mG = 0,796 A/m → 1 μT
0,1 μT = 0,0796 A/m → 1 mG
Bei zeitinvarianten Gleichfeldern bleiben die Richtung und die Größe der Feldstärke an einem
gegebenen Ort konstant. Bei Wechselfeldern ändert sich die Richtung des Feldvektors periodisch mit der Frequenz. Die Frequenzen können unterteilt werden in:
0 Hz: Statische Felder (Gleichfelder)
0 Hz bis 30 kHz: Niederfrequente Felder
3. Magnetische Gleichfelder
3.1. Grundlagen
Magnetfelder entstehen auf Grund der Bewegung von elektrischen Ladungen, also z.B. beim
Fließen elektrischer Ströme. Ein magnetisches Gleichfeld entsteht dementsprechend, wenn
Gleichstrom fließt.
Je nach dem Verhalten von Materie im Magnetfeld unterscheidet man:
1. diamagnetische Stoffe: Ihre Moleküle richten sich im Magnetfeld so aus, dass das ursprüngliche Feld leicht geschwächt wird.
2. paramagnetische Stoffe: Hier bewirkt die Ausrichtung der Moleküle, dass das ursprüngliche Magnetfeld leicht verstärkt wird.
3. ferromagnetische Stoffe: ähnlich den paramagnetischen, allerdings bewirken sie eine
besonders große Feldverstärkung.
Ähnlich wie Gegenstände hoher elektrischer Leitfähigkeit elektrische Feldlinien „anziehen“
und damit das Feld verzerren, verursachen auch Gegenstände hoher Permeabilität Verzerrungen des Magnetfeldes. Die magnetischen Eigenschaften eines lebenden Körpers unterscheiden
sich kaum von jenen der Luft (μr ≈ 1). Im Gegensatz zu elektrischen Feldern kommt es daher
zu keiner Erhöhung der magnetischen Feldstärke an der Körperoberfläche, aber auch zu
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keiner Schutzwirkung, d.h. die magnetische Induktion tritt im Körper ungeschwächt auf und
ist praktisch gleich jener in der Luft (LEITGEB 1990).
3.2. Erdmagnetfeld
Das Erdmagnetfeld umgibt die Erde. An der Erdoberfläche hat es die Form eines magnetischen Dipols, wie es auch von einem kleinen Stabmagneten erzeugt wird. Die Feldlinien treten auf der Südhalbkugel (dem magnetischen Nordpol der Erde) aus dem Kern aus und auf
der Nordhalbkugel (dem magnetischen Südpol der Erde) wieder in den Kern ein. Das Erdmagnetfeld rührt jedoch nicht von einer Art Stabmagneten her (dies ist nur eine Modellvorstellung), sondern von dem so genannten Geodynamo (Ströme im flüssigen Erdkern). Das
Erdmagnetfeld ist größtenteils statisch (quasistatisch). Es weist in Nord-Süd-Richtung, daher
richtet sich eine Kompassnadel in dieser Richtung aus. Dieser Umstand wird zur Navigation
eingesetzt und war den Chinesen und Mongolen schon vor mehreren tausend Jahren bekannt.
Die magnetischen Pole des Erdmagnetfeldes (die Pole, auf welche die Kompassnadel zeigt)
fallen aber nicht genau mit den geographischen Polen der Erdachse zusammen, sondern waren
2005 um zirka 11,5° gegenüber der Erdachse geneigt. Daher unterscheidet man den geographischen Nordpol und Südpol, die durch die Richtung der Erdachse bestimmt sind, von den
magnetischen Polen, sie liegen um über 1000 km auseinander.
Das Magnetfeld der Erde lenkt die geladenen Teilchen des Sonnenwindes aus dem Weltraum
ab. Satellitenmessungen ergaben, dass es durch diesen Sonnenwind auf der sonnenabgewandten Seite in großen Höhen stark verformt ist und nicht mehr einem Dipolfeld entspricht.
Es bildet sich sogar ein Plasmaschweif aus. Durch magnetische Stürme, die durch den Sonnenwind verursacht werden, wird die Stärke des Feldes zudem kurzzeitig verändert, jedoch
nur im Bereich von einigen 100 nT. Die Stärke des Magnetfeldes der Erde ist mit zirka 30 bis
60 μT an der Erdoberfläche relativ klein, im Erdinneren beträgt die magnetische Feldstärke
jedoch etwa das 100-fache. Aufgrund von magnetischen Materialien innerhalb der Erde treten
kleine lokale Abweichungen (Anomalien) des Feldes auf (www.wikipedia.de).
3.2.1. Biologische Wirkungen des Erdmagnetfeldes
Nicht nur bei Tieren, auch im Gehirn des Menschen konnten bereits wie bei Brieftauben und
Zugvögeln ferromagnetische Stoffe für die Orientierung nachgewiesen werden. Darüber hinaus hat das Erdmagnetfeld im Zusammenhang mit dem natürlichen elektromagnetischen
Wechselfeld der Erde eine bedeutende Rolle bei der Ausbildung des Tag/Nacht-Rhythmus
(zirkadianer Rhythmus) des Menschen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine Ab-7-
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schirmung des Erdmagnetfeldes und eines natürlichen Wechselfeldes eine Rhythmusänderung
von 24 Stunden auf zumeist 25 bis 26 Stunden bewirkt (PRESMAN 1970, WEVER 1974, zit. n.
www.elschenbroich.com). Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass der zirkadiane Rhythmus
sich selbst auf die minimalen Tag-/Nachtschwankungen des Erdmagnetfeldes synchronisieren
kann. Bedingt durch die Ausrichtung des Magnetfeldes wurde auch eine Beeinflussung der
REM-Latenzzeit- das ist die Zeit zwischen dem Einschlafen und dem Höhepunkt der ersten
Traumphase- in Abhängigkeit von der Schlafrichtung festgestellt (RUHENSTROTH-BAUER
1987, zit. n. www.elschenbroich.com). Ein möglicher Erklärungsansatz für diesen Effekt sind
Lorentz-Kräfte, die im Zusammenspiel von Erdmagnetfeld und elektrischem Feld einer Zelle
entstehen und dadurch eine Rotationsbewegung von gelösten Ionen bzw. der Zellflüssigkeit
verursachen (www.elschenbroich.com).
3.3. Technisch erzeugte Felder
Magnetostatische Felder spielen in der Umwelt im Vergleich zu anderen Feldern eine untergeordnete Rolle. Sieht man von Feldern von Permanentmagneten ab (z.B. bei Magnetverschlüssen von Toren), hängen sie vom Fließen elektrischer Gleichströme ab und treten daher
nur dann auf, wenn elektrische Energie tatsächlich verbraucht wird. Sie unterliegen daher
auch den Schwankungen des Energieverbrauchs. Die im Freien, in den der Allgemeinheit zugänglichen Bereichen auftretenden technisch erzeugten Felder, überschreiten üblicherweise
die Größenordnungen des Erdmagnetfeldes nicht (LEITGEB 1990).
Im schienengebundenen Nahverkehr (Straßenbahn, U-Bahn, Stadtbahn) werden überwiegend
Fahrdraht-Gleichspannungen von 500 - 600 V eingesetzt. Aufgrund der wesentlich geringeren
Leiterhöhe ist die Stärke des Magnetfeldes am Boden deutlich höher als bei Hochspannungsleitungen (einige wenige werden auch mit Gleichspannung betrieben). Im Fahrgastraum von
Straßenbahnen, deren Fahrstrom im Bereich von 0,5 kA liegt, ergibt sich ein statisches Magnetfeld von ca. 80 μT (LEITGEB 1990).
In der Industrie können die Induktionen am Arbeitsplatz in den Bereich von 50 bis 100 mT
kommen. Quellen hoher magnetostatischer Felder sind z.B. Lichtbogen- und Plasmaschmelzöfen (Stromstärke einige 10 kA) mit 50 mT. Hohe Induktionen treten auch bei der Erzeugung
von magnetischen Materialien und Permanentmagneten auf. In der medizinischen Diagnostik
ist die Anwendung der Kernspintomographie mit hohen magnetischen Feldern verbunden.
Dabei sind nicht nur Patienten bei der Untersuchung hohen Feldstärken (bis zu 4 T, seit 2005
in Wien 7 T, www.dkfz.de) exponiert. Auch das Bedienungspersonal ist erheblichen Flussdichten bis zu 100 mT ausgesetzt. Im Haushalt sind vor allem Gleichstrommotoren und Bat-8-
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teriegeräte als Quellen magnetostatischer Felder zu nennen. Sie haben jedoch, verglichen mit
den Wechselfeldern, nur eine untergeordnete Bedeutung. Darüber hinaus sind Felder von
Kopfhörern und von Telefonhörern zu erwähnen, die 0,35 bis 1mT betragen können (LEITGEB
1990).
3.4. Biologische Wirkungen magnetischer Gleichfelder
Bereits schwache Felder wie das Erdmagnetfeld wirken bei einer Reihe von Tieren, insbesondere bei Zugvögeln, als wichtige Orientierungshilfe. Bewegen sich elektrische Ladungen
in einem magnetischen Feld, so wirken auf sie Kräfte, die sie von ihrer Bahn ablenken. In
einem statischen Magnetfeld werden im Körperinneren infolge der herrschenden Verhältnisse
elektrische Spannungen erzeugt. Der Grund liegt darin, dass auch im Körperinneren elektrische Ladungen bewegt werden. Bewegen sich jedoch positiv und negativ geladene Teilchen
in gleicher Richtung (z.B. in Blutgefäßen), so wirken die Magnetfeldkräfte entgegengesetzt
und führen zu einer Ladungstrennung und damit zum Auftreten einer elektrischen Spannung
quer zur Bewegungsrichtung. Diese ist umso größer, je höher die Bewegungsgeschwindigkeit
und die Feldstärke ist. Biologische Auswirkungen sind daher überall dort denkbar, wo im
Körper schnelle Bewegungsabläufe auftreten oder ein Körper sich schnell durch ein magnetisches Gleichfeld bewegt (LEITGEB 1990).
Direkte Wirkungen
a) Die größten Bewegungsgeschwindigkeiten im menschlichen Körper treten im Herzen auf.
Durch die Kontraktion des Herzmuskels wird das Blut mit großer Geschwindigkeit in die
Aorta gepumpt. Dort können Spitzengeschwindigkeiten von weit über 1 m/s erreicht werden.
Bei Ionenströmen (z.B. strömendes Blut) kommt es durch den magnetohydrodynamischen Effekt über eine Ladungstrennung zur Ausbildung einer Spannung zwischen den Begrenzungsflächen (Hall-Effekt). Im Tierversuch waren mittels EKG bei etwa 300 mT keine Änderungen
der Herzfrequenz oder gar Arrhythmien feststellbar, nach Ende des Feldaufenthaltes stellte
sich daraufhin wieder der ursprüngliche Verlauf der Kurvenform des EKGs ein. Bei Menschen kam es erst bei 2 T zu unphysiologischen Effekten (ärztliche Herz-Kreislaufkontrolle
bei MR-Diagnosen). Ebenfalls infolge der Lorentz-Kraft kann ab 100 mT eine Beeinflussung
der Erregungsbildung bzw. –ausbreitung im Herzen auftreten, was insbesondere bei Menschen mit kardialen Reizleitungsstörungen als Gefährdung zu werten ist (FISCHER 2001).
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b) Der Kompasseffekt: Atome und Moleküle bestehen aus bewegten elektrischen Ladungen
und alle haben ein eigenes Magnetfeld. Je nach Ladungsvorzeichen und Bewegungsrichtung
können sich diese Magnetfeldbeiträge gegenseitig aufheben oder verstärken. Es gibt daher
Atome und Moleküle, die wie eine Kompassnadel ein eigenes Magnetfeld besitzen. Das magnetische Gleichfeld übt auf diese „Kompassnadeln“ Kräfte aus, um sie in Feldrichtung zu
orientieren. Diese Orientierung ist umso genauer, je stärker das Magnetfeld ist. Kräfte auf
Partikel, die magnetische Dipole oder ferromagnetisches Material darstellen, wurden in vitro
bei sehr hohen Feldstärken nachgewiesen (DNS: ab 1 T, Sichelzellen der Retina: ab 6 T). Es
handelt sich dabei um reversible Ausrichtungseffekte, worauf auch die Diagnoseverfahren der
Kernspin- bzw. Magnetresonanztomographie beruhen. Nach Feldabschaltung wird wieder die
Ausgangslage eingenommen. Natürliche ferromagnetische Strukturen in magnetotaktischen
Bakterien bzw. im Gehirn (Bienen, Tauben, Zugvögel, Mensch etc.) werden wesentlich
höheren Kräften ausgesetzt, sie sind vermutlich für die Orientierungsleistungen dieser Lebewesen zumindest mitverantwortlich zu machen. In Gradientenfeldern kann, wenn möglich,
auch eine Trennung para- und diamagnetischer Moleküle und Radikale erfolgen, Schwellenfeldstärken und Auswirkungen werden in der Literatur nicht beschrieben (FISCHER 2001).
Indirekte Wirkungen
Kraftwirkungen auf ferromagnetische Materialien sind auch die Auslöser für die indirekten
Effekte statischer Magnetfelder: An metallischen Implantaten (künstliche Hüftgelenke, Prothesen, Klammern, Stimulationselektroden von Herzschrittmachern, Medikamentendepots)
können Drehmomente bzw. Zugkräfte in inhomogenen Feldern entstehen, die schlimmstenfalls zu inneren Verletzungen führen. Weiter besteht die Möglichkeit, dass durch starke
Gleichfelder (ab 2 mT) direkt im Herzbereich Schrittmacher (vor allem älterer Bauart) unbeabsichtigt umprogrammiert werden, was im Extremfall (gleichzeitiges Herzversagen) den Tod
des Patienten nach sich ziehen kann (FISCHER 2001).
Magnetische Gleichfelder erreichen im Alltag derzeit keine so große Stärke, dass sie biologisch relevante Wirkungen erzeugen. Gewöhnlich werden Gleichfelder vor allem zur Datenspeicherung bei magnetisierbaren Materialien genutzt. Außer in der medizinischen Anwendung von Magnetresonanzverfahren (Magnetresonanz-Tomographie, bis 7 T) und speziellen
Arbeitsplätzen, etwa an Hochenergiebeschleunigern und Kernfusionsreaktoren können Personen so hohen magnetischen Feldstärken ausgesetzt werden, bei denen eine Gefährdung von
Risikogruppen mit Reizleitungsstörungen nicht mehr ausgeschlossen werden kann.
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Grenzwerte für magnetische Gleichfelder in Österreich, Referenzwerte für zeitlich unbefristeten Aufenthalt in magnetischen Gleichfeldern:
Allgemeinbevölkerung: 1,75 mT
Beruflich Exponierte: 8,75 mT
(LEITGEB 1990)
4. Niederfrequente magnetische Wechselfelder
Magnetische Wechselfelder werden durch bewegte elektrische Ladungen verursacht. Unter
magnetischem Fluss wird die Anzahl der durch eine Fläche hindurchtretenden magnetischen
Feldlinien verstanden. Er kann als Produkt aus magnetischer Flussdichte und der Fläche berechnet werden und kann daher nicht nur mit dem Magnetfeld variieren, sondern auch, wenn
sich die Größe der Fläche oder deren Lage relativ zum Feld ändern. Die zeitliche Ableitung
des magnetischen Flusses (Induktionsprinzip) beschreibt z.B. die im menschlichen Körper
hervorgerufenen elektrischen Ströme. Sie verlaufen in geschlossenen Strombahnen und werden als Wirbelströme bezeichnet. Diese sind umso stärker, je rascher die zeitliche Flussänderung erfolgt, sie nehmen daher mit steigender Frequenz zu. Darüber hinaus sind sie auch vom
Verlauf der zeitlichen Variation abhängig: Rechteckförmige Schwingungen induzieren wegen
der steileren Flanken höhere Stromspitzen als sinusförmige. Im einfachsten Fall sind die Bahnen der Wirbelströme konzentrische Kreise. Die Fläche, die sie umfassen und damit die
Stromstärke ist daher im Mittelpunkt Null und nimmt mit zunehmendem Radius zum Rand
hin zu. Grundsätzlich haben die induzierten Wirbelströme selbst wieder ein Magnetfeld zur
Folge, das dem äußeren Feld entgegenwirkt. Diese Rückwirkung ist bei biologischen Objekten allerdings vernachlässigbar (LEITGEB 1990).
4.1. Magnetische Wechselfelder im Alltag
Die Stärke der in der Umwelt auftretenden magnetischen Wechselfelder wird vor allem durch
die Nähe zu bewegten Ladungsträgern bestimmt. Aus diesem Grund dominieren die technisch
erzeugten Felder gegenüber den in der Natur vorkommenden.
Mit bewegten elektrischen Ladungen treten Magnetfelder auf. Deshalb entstehen diese gemeinsam mit elektrischen Entladungserscheinungen und Ladungsbewegungen in der Atmosphäre und unterliegen ähnlichen Schwankungen und Veränderungen wie die natürlichen elektrischen Wechselfelder. Eine wichtige Ursache sind auch hier Änderungen der elektrischen
Ströme in der Ionosphäre. Diese werden hauptsächlich durch die Sonneneinstrahlung, in
geringerem Maß durch den Mond beeinflusst und variieren im Tagesverlauf. Die täglichen
Schwankungen liegen im Bereich von 30 nT. Bei Sonneneruptionen können magnetische
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Stürme mit Amplituden im Bereich von 500 nT auftreten. Darüber hinaus führen atmosphärische Blitzentladungen nicht nur zu elektrischen, sondern auch zu magnetischen Feldkomponenten, die sich entlang der Erdoberfläche ausbreiten. Die Bandbreite der Felder beträgt einige kHz. In unmittelbarer Nähe von Blitzentladungen entstehen aufgrund der hohen
Blitzstromscheitelwerte hohe Induktionen, die mit der Entfernung abnehmen. Bei einem
Blitzstromscheitelwert von 500 kA tritt in 10 cm Entfernung eine Induktion von 1T auf, die in
100 m auf 1 mT abgesunken ist. Durch diese hohen magnetischen Induktionen können in Leiterschleifen erhebliche Störspannungen induziert und auf ferromagnetische Teile große Kräfte
ausgeübt werden, die zu einer indirekten Gefährdung führen können (LEITGEB 1990).
Während elektrische Wechselfelder wegen der nur geringen Spannungsschwankungen in nahezu konstanter Stärke erzeugt werden und Feldstärkeänderungen vor allem durch Feldverzerrungen verursacht werden, spiegeln magnetische Wechselfelder hingegen alle Variationen im
Verbrauch elektrischer Energie wider und sind daher starken Schwankungen unterworfen.
Weitere Veränderungen der magnetischen Induktion durch bewegte ferromagnetische Objekte
haben dagegen vergleichsweise eine geringe Bedeutung. Es kann davon ausgegangen werden,
dass ein längerer Aufenthalt in hohen Magnetfeldern konstanter Stärke nur in Ausnahmefällen
zu erwarten ist. Der Frequenzbereich magnetischer Wechselfelder beschränkt sich keinesfalls
nur auf die Netzfrequenz, sondern es kommt durch den Einsatz von nichtlinearen Induktivitäten (z.B. Transformatoren) zu Oberwellen, d.h. Frequenzen mit einem (ungeradzahligen)
Vielfachen der Netzfrequenz. Hinzu addieren sich noch breitbandige Frequenzgemische als
Folge von Entladungsvorgängen oder elektronischen Leistungsregelungen (LEITGEB 1990).
Eisenbahnen sind das bedeutenste mit elektrischer Energie betriebene Verkehrsmittel, wobei
54% aller bestehenden Strecken mit Wechselspannung (Frequenz von 16 2/3 Hz in Österreich
und Deutschland) betrieben werden. Charakteristisch für die auftretenden Magnetfelder sind
die starken Schwankungen, die bis zum Faktor 10 gehen können. Kurzzeitige hohe Spitzen
treten vor allem beim Anfahren und Beschleunigen der Züge auf. In diesen Phasen können die
elektrischen Ströme ca. 2 kA betragen. Schätzt man die magnetische Induktion im Inneren der
Waggons ab, ergibt sich in der Anfahrphase eine Induktion im Bereich von 30 bis 300 μT. In
Bahnhöfen wurden an Bahnsteigen Magnetfelder im Bereich zwischen 2 und 20 μT gemessen
(LEITGEB 1990).
Besonders hohe magnetische Flussdichten bestehen in der Nähe von Induktionsöfen , wo am
Arbeitsplatz Werte bis 70 mT (50 Hz) vorkommen können. Die verwendeten Frequenzen liegen im Bereich von 50 bis 10000 Hz. Weitere Verursacher erheblicher Magnetfelder sind
Schweißmaschinen, mit Induktionen bis ca. 13 mT und Funkenerosionsmaschinen, die mit of- 12 -
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fenen Funkenstrecken und Stromstärken bis zu 50 A arbeiten. Sie strahlen elektromagnetische
Felder bis in den Hochfrequenzbereich ab.
In Wohnungen sind die auftretenden Magnetfelder wegen der Nähe der stromführenden Leiter
sehr inhomogen. Es können sich an der Oberfläche oder in wenigen Zentimetern Entfernung
von Elektrogeräten Induktionen bis ca. 1 mT ergeben. Diese nehmen jedoch mit der Entfernung stark ab und liegen bereits in ca. 30 cm Abstand um etwa das 100-fache niedriger, bei
ca. 10 μT; in 1m sind sie bereits im Bereich von 0,01 bis 0,1 μT (LEITGEB 1990).
Bezeichnung
Frequenzbereich
ULF - Bereich (ultra low frequency)
Bis 3 Hz
ELF - Bereich (extremely low frequency)
3 Hz bis 3 kHz
VLF - Bereich (very low frequency)
3 kHz bis 30 kHz
4.2. Biologische Wirkungen magnetischer Wechselfelder
Direkte biologische Wirkungen werden vor allem durch die im Körperinnern induzierten
Stromdichten verursacht. Wie bei den elektrischen Feldern ist daher auch hier eine starke Frequenzabhängigkeit zu erwarten. Alle ermittelten Effekte weisen darauf hin, dass der Mensch
durch netzfrequente Magnetfelder mit einer Induktion über 5 mT beeinflusst werden kann. Es
konnten jedoch auch bei hohen Induktionen über 1 T keine irreversiblen Veränderungen festgestellt werden, die auch nach der Beendigung der Feldwirkung bestehen geblieben wären
(LEITGEB 1990).
Magnetische Wechselfelder unterscheiden sich von elektrischen hinsichtlich ihrer biologischen Wirkungen in folgenden Punkten wesentlich (LEITGEB 1990):
a) Biologische Objekte (Menschen, Tiere und Pflanzen) sind gegenüber Magnetfeldern
nicht geschützt. Sie sind im Körperinneren de facto gleich stark wie in der Luft.
b) Das Körperinnere ist relativ geschützt. Das Feld dringt ein, die Stromdichte im Körperzentrum ist Null. Magnetfeldwirkungen sind vor allem am Körperrand zu erwarten.
c) Die ungünstigste Exposition bei elektrischen Feldern ist die parallele Orientierung, bei
den magnetischen ist es senkrecht zur Körperachse.
d) Magnetfelder sind durch die technischen Möglichkeiten begrenzt (Supraleitung).
e) Magnetische Wechselfelder sind nicht konstant in ihrer Feldstärke wie die elektrischen
Felder, sondern schwanken ständig mit dem momentanen Stromverbrauch
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Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
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Direkte Wirkungen
Im Fall der magnetischen Gleichfelder mussten als Mechanismen für biologische Effekte
Kraftwirkungen auf bewegte elektrische Ladungen und auf dia- bzw. paramagnetische Teilchen berücksichtigt werden. Bei den magnetischen Wechselfeldern kommt darüber hinaus als
wichtigstes Wirkprinzip noch die Induktion elektrischer Wirbelströme hinzu. Letztere können
die menschlichen Nerven- und Muskelzellen erregen, wenn sie drei Bedingungen gleichzeitig
erfüllen (LEITGEB 1990):
1) Die Stromdichte muss einen Mindestwert, die Reizschwelle, überschreiten. Das ist der
„Schutzwall“, mit dem sich der Körper gegen die Störung durch seine eigenen elektrischen
Vorgänge schützt (z.B. das elektrische Signal des Herzmuskels). Die Reizschwelle ist für verschiedene Körperzellen unterschiedlich, unterhalb der Reizschwelle reagieren die Zellen
nicht.
2) Die Stromdichte muss sich schnell genug ändern. Das macht Körperzellen für Frequenzen
unter 50 Hz zunehmend unempfindlicher und ist der Grund, warum magnetische Gleichfelder
Körperzellen nicht erregen können.
3) Die Einwirkung muss genügend lange dauern. Diese Forderung macht die Körperzellen für
höhere Frequenzen über ca. 100 Hz zunehmend weniger sensibler. Über ca. 30 kHz bis 100
kHz kann schließlich überhaupt keine Erregung mehr stattfinden. Um die Auswirkungen der
magnetisch erzeugten Wirbelstromdichten untersuchen zu können, ist es wichtig, zunächst die
kritischen Körperbereiche festzustellen. Da die Stromdichten zum Körperrand hin zunehmen,
ist zu erwarten, dass sich vor allem dort die ersten Effekte bemerkbar machen (LEITGEB
2000).
Unter die direkten Einflüsse sind die Induktion intracorporaler Wirbelströme, aber auch die
Kraftwirkung auf bewegte Ladungen (Hall-Effekt), magnetohydrodynamische Effekte bei
fließenden Blutvolumina und die Beeinflussung der Ionendiffusion durch Membrane zu zählen. Zusätzlich dazu gibt es noch eine ganze Reihe von eher rein theoretischen bis hin zu
ziemlich wahrscheinlichen Wirkungsmodellen (FISCHER 2001).
Als offensichtlichste Ausprägungsform der induzierten Ströme können Magnetophosphene
aufgefasst werden; diese Sehphänomene subjektiver Natur entstehen durch Reizung der bipolaren Ganglienzellen der Retina, die maximale Empfindlichkeit dafür liegt zwischen 20 und
30 Hz, der Schwellenwert der Flussdichte für erste Flimmererscheinungen beträgt etwa 2 mT.
Ebenso gelten für alle anderen aus Durchströmungsversuchen erhaltenen markanten körperlichen Erscheinungen frequenzabhängige Unterschiede hinsichtlich der jeweiligen Schwellen;
dies betrifft die Wahrnehmung, sowie die Loslass- und Flimmerschwelle des Herzens. Ver- 14 -
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gleiche mit den infolge normaler physiologischer Vorgänge im Körper auftretenden elektrischen Stromdichten zeigen, dass solche von unter 0,1 μA/cm2 keine Wirkung auf Nervenzellen haben, 0,1 - 1 μA/cm2 bewirken die Erregung einzelner Körperzellen entsprechend der
Wahrnehmbarkeitsschwelle sowie die Beeinflussung von Wundheilungsprozessen; ab 1 μA/
cm2 können frequenzabhängig Effekte auftreten, die jedoch keine Gefährdung von Personen
bedeuten. Stromdichten von mehr als 100 μA/cm2 im Herzbereich sind in der Lage, Kammerflimmern auszulösen (FISCHER 2001).
Stellt man diejenigen magnetischen und elektrischen Feldstärken gegenüber, die bei Netzfrequenz zur Verursachung gleicher intracorporaler Stromdichten in der Herzregion benötigt
werden, so lässt sich erkennen, dass bereits Induktionen von nur 25 - 40 μT ausreichen, um
jene Stromdichte zu verursachen, für die ein Feld von 1 kV/m erforderlich ist. Dies zeigt, dass
bei den am Arbeitsplatz maximal möglichen 100 mT verglichen mit den höchstzulässigen 20
kV/m etwa 2000-mal höhere Stromdichten vorkommen. Für die Wahrnehmung sind zumindest einige mT nötig, gefährliche Verkrampfungen treten erst über 100 mT auf. Bevor es
durch steigende Feldstärken zum Herzkammerflimmern kommt, ist wegen der höheren Stromdichten an der Körperoberfläche als Warnsignal eine Erregung der Brust- und Bauchmuskulatur zu erwarten, was im Tierexperiment auch bewiesen werden konnte (FISCHER
2001).
Im Laufe der letzten 15 Jahre verdichteten sich auf Grund vielfältiger Forschungsarbeiten die
Hinweise, dass niederfrequente Felder bei ihren biologischen Wirkungen primär an der Zellmembran ansetzen, die genauen Abläufe der Wechselwirkungen bleiben dennoch Gegenstand
widersprüchlicher Diskussionen. Sowohl extern angelegte elektrische wie auch magnetische
Wechselfelder bewirken Stromflüsse im wässrigen extrazellulären Milieu. Da die Zellmembranen ein hochohmiges Dielektrikum darstellen, dringt nur ein kleiner Teil des Stroms in die
Zelle ein. Man kann daher annehmen, dass die die Zelle umgebenden Ströme elektrochemische Veränderungen in den Bestandteilen der Membranoberfläche hervorrufen. Diese Abläufe
wirken wiederum auf die Zellmembran ein, was zu Umstellungen in den biochemischen und
physiologischen Funktionen innerhalb der Zelle führen kann (TENFORDE 1987, zit. n. FISCHER
2001). Die diskutierten Hypothesen für einen membranübergreifenden Signaltransfer lassen
sich grob in zwei Kategorien unterteilen:
Zum einen in langreichweitige kooperative Phänomene, die innerhalb der die Zelle aufbauenden Matrix aus Glyco- und Lipoproteinen stattfinden, zum anderen in lokale Vorgänge, welche über spezifische Rezeptoren an der Membranaußenfläche ablaufen oder die innerhalb von
Ionenkanälen in der Zellmembran erfolgen, die extra- und intrazelluläre Flüssigkeiten mitein- 15 -
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ander verbinden. Aktuellerweise erscheint dieses zweite Konzept aussichtsreicher, Effekte
schwacher Felder plausibel erklären zu können.
Ebenso wie bei magnetischen Gleichfeldern kann ein Wechselfeld über den Hall-Effekt bewegte Ladungsträger von ihrer Bahn ablenken; auch die Reizleitung könnte von diesem Wirkungsprinzip betroffen sein. Allerdings ist die Beeinflussung der nervalen Übertragung wegen
der geringen Ladungsträgergeschwindigkeit sogar bei den höchsten vorkommenden Induktionen zu vernachlässigen. Für die Auswirkungen des magnetohydrodynamischen Effektes auf
bewegtes Blut gilt, dass im magnetischen Wechselfeld die Ladungsträger an den Barrieren
schwingen und/oder die begrenzende Gefäß- bzw. Zellwand gerät in Oszillation. In inhomogenen niederfrequenten Magnetfeldern werden para- und diamagnetische Moleküle und Radikale zu gegenphasigen Schwingungen angeregt (FISCHER 2001).
Indirekte Wirkungen
Magnetische Wechselfelder induzieren nicht nur in biologischen Objekten, sondern in allen
Gegenständen und Schleifen aus elektrischem leitfähigem Material elektrische Feldstärken.
Bei geschlossenen Schleifen- oder Volumenleitern führen sie zu Wirbelströmen, bei offenen
Leiterschleifen hingegen zum Auftreten von Potenzialdifferenzen zwischen den Schleifenenden. Ihre Größe hängt dabei von der Frequenz und Induktion des magnetischen Feldes und
von der Größe der von der Schleife umfassten Fläche im Magnetfeld ab. Magnetisch induzierte Störspannungen können zu Störungen von elektrischen Geräten führen mit eventuellem
Schädigungspotenzial für den Menschen (z.B. Herzschrittmacher).
Die weiteren indirekten Wirkprinzipien zeitlich variierender Magnetfelder sind grundsätzlich
ident mit denen im magnetostatischen Feld, allerdings ändern die auftretenden Kräfte und
Drehmomente auf ferromagnetische Implantate mit jeder Halbwelle ihre Richtung. Herzschrittmacher können in starken Feldern je nach Typ entweder zu Tachykardie oder Asystolie
führen, besondere Vorsicht ist bei Feldern mit physiologischen Frequenzen geboten: Bewegungsbedingt kann dies beim Elektrorasierer und bei netzbetriebenen Zahnbürsten sowie während des Durchschreitens von gewissen Diebstahlsicherungsanlagen in Kaufhäusern und bei
Zutrittkontrollsystemen der Fall sein (LEITGEB 1990).
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Tab. 1: Wirkungen, Grenzwerte und Expositionsbeispiele im Überblick ( Netzfrequenz 50 Hz
/ Bahn 16 2/3 Hz)
(www.elschenbroich.com)
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5. Die Magnetfeldtherapie aus der Sicht der Anbieter
Ein Magnetfeld hat die Eigenschaft, Materien mit zu vernachlässigendem Energieverlust
durchdringen zu können. Ein therapeutisch eingesetztes Magnetfeld kann deshalb ungehindert
durch die Kleidung jede Zelle erreichen. In der Spulenmitte besitzt das Magnetfeld seine größte Flussdichte. Mit zunehmendem Abstand von der Magnetfeldquelle verliert es an Intensität, d.h. nach außen hin wird das Magnetfeld schwächer. Wichtig ist, dass das Feld einer
punktförmigen Quelle (z.B. Applikationsstab) mit zunehmendem Abstand deutlich schneller
an Intensität verliert, als dies bei einer flächigen Quelle der Fall ist, außerdem ist bei Spulenapplikatoren das Feld wesentlich homogener.
Je nach Hersteller von kommerziell genutzten Magnetfeldtherapieprodukten werden statische
oder gepulste Magnetfelder mit sehr verschiedenen Frequenzen, Intensitäten und Programmen
durch Röhren, Spulenmatten, kleinere Kissen und/oder Stäbe erzeugt. Permanentmagneten,
die statische Magnetfelder erzeugen, gibt es in Form von Pflastern, Einlegesohlen, Armbändern usw. Im Wellnessbereich wird angeblich vorwiegend mit statischen Magnetfeldern gearbeitet. Manche Therapeuten setzen einen Magnetfeldstab zur Akupunktur ohne Nadeln oder
zur Reflexzonenmassage ein. Derzeit werden am Markt unterschiedlichste Magnetfeldtherapieprodukte angeboten (lexikon.freenet.de):
1. Magnetfeldtherapieprodukte auf Basis statischer Felder, bestehend aus magnetisierten ferromagnetischen Folien oder Permanentmagnetstreifen oder –pflastern, die z.B. zur Schmerztherapie auf Körperstellen angebracht werden. Die applizierten magnetischen Gleichfelder
sind charakterisiert durch relativ hohe Oberflächeninduktionen bis maximal in den Tesla-Bereich, die jedoch bereits innerhalb weniger Zentimeter Entfernung unter die Erdmagnetfeldstärke abgeklungen sind (Strahlenschutzkommission Bonn 2003).
2. Magnetfeldtherapiegeräte, die magnetische Wechselfelder erzeugen.
Als Frequenzen werden meist solche zwischen 0,1 und 200 Hz eingesetzt, wobei am häufigsten die Netzfrequenz verwendet wird. Die Applikatoren enthalten in der Regel Flachspulen
mit Durchmessern von etwa 10 cm bis 15 cm, welche in Matten und Kissen verteilt sind und
inhomogene Felder erzeugen. Die magnetischen Flussdichten betragen zumeist an der Spule
je nach Produkt von geringen Werten unter 1 μT bis in den Bereich von 10 mT. Bei den stärkeren Geräten können magnetische Flussdichten über 100 μT einige dm über den Applikatorrand herausreichen (Strahlenschutzkommission Bonn 2003).
Die Geräte sind zwar als Medizinprodukte der Klasse II a EU-weit zulassungspflichtig und
unterliegen festgelegten Sicherheitsstandards, dennoch ist ihre physikalische Beschaffenheit
nicht genormt. Wegen dieser großen Unterschiede dürfen Aussagen über die Wirksamkeit
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oder Nichtwirksamkeit eines bestimmten Magnetfeldgerätes nicht ohne weiteres verallgemeinert oder auf andere Systeme übertragen werden (Strahlenschutzkommission Bonn 2003).
Kommerzielle Magnetfeldtherapieprodukte
1. Generation: Statische Magnetfelder - Permanentmagnete
Diese Therapieform ist bereits mehrere tausend Jahre alt.
2. Generation: Bewegte Permanentmagnete
Die ersten technischen Geräte dieser Art bestanden darin, dass ein Permanentmagnet von einem Motor gedreht wurde; die Drehzahl beschränkte sich zunächst meist auf 10 Hertz.
3. Generation: Elektrisch induzierte Magnetfelder in Sinusform
Elektrischer Strom induziert über Drahtspulen ein Magnetfeld. Die Impulsform entspricht bei
dieser Gerätegeneration einer Sinuskurve, d.h. die elektromagnetische Energie wird allmählich auf- und abgebaut, wobei zur Wirksamkeit hohe Feldstärken erforderlich sind. Diese
Technologie wurde bereits in den 80er Jahren und früher verwendet.
4. Generation: Rechteck- und Sägezahnimpulse, Resonanzsysteme
Biologisch wirksamer als Sinuskurven sind Rechteckimpulse. In der so genannten SägezahnKurvenform sind noch mehr abrupte Unterbrechungen gegeben und sie ist damit die bisher
wirksamste Impulsform. Gleichzeitig wurden bereits Frequenzbänder verwendet, auf welche
der Körper mit einer verstärkten Schwingung der Zellen und Organe antwortet. Diese Geräte
werden Resonanzsysteme genannt. Der Vorteil liegt darin, dass durch die hohe Reizdynamik
und Resonanzwirkung bereits geringe Feldstärken ausreichen, um den gewünschten Therapieeffekt zu erzielen. Diese Generation gibt es seit 1994.
5. Generation: Magnetfeld-Therapie-Systeme mit Ionen-Zyklotronresonanz
Die bislang letzte Entwicklung bedient sich eines patentierten Effektes, sodass Frequenzen
entstehen, welche den Eigendrehimpuls der Ionen verstärken (www.bioline.ibmr.at).
Ebenso unterschiedlich wie die Geräte der Hersteller sind die benutzten Bezeichnungen. Folgende Begriffe und Abkürzungen bewerben die Behandlung mit Magnetfeldern: Magnetfeldtherapie (MFT), Magnetresonanztherapie (MRT), Magnetfeldresonanztherapie, Magnetresonanzstimulation (MRS), elektroMagnetresonanzstimulation (eMRS), Magnetfeldresonanzstimulation, Pulsing Electro Magnetic Fields-Therapy (PEMF), Frequenzmodulierte Nerven
Stimulation (FREMS), Quantenresonanzsystem (QRS).
Schulmediziner setzen gemäß www.lexikon.freenet.de die Magnetfeldtherapie meist in der
Orthopädie und Chirurgie ein; sie soll beschwerdelindernd und heilungsfördernd bei Arthritis,
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Arthrose, Zervikalsyndrom, Gelenksprothesenlockerung und Knochenbrüchen wirken. Alternative Therapeuten und Heilpraktiker verwenden diese Therapie in vielen weiteren Bereichen,
etwa gegen Durchblutungsstörungen, Depressionen, Kopfschmerzen, Muskelentzündung, Osteoporose, Wundheilungsstörungen, Tinnitus usw.; auch in der Veterinärmedizin wird sie eingesetzt.
Die Anwendung kann in der Praxis eines Arztes oder Therapeuten, einer Klinik oder Rehabilitationseinrichtung oder zu Hause erfolgen. Da oft eine langfristige oder zumindest tägliche
Behandlung angeraten wird und Magnetfeldtherapie auch zur Gesundheitsvorsorge empfohlen
wird, gibt es viele Hersteller, die Geräte zur Heimanwendung vertreiben. Die applizierten
Feldstärken und Frequenzen sowie die Anwendungsdauer sind äußerst heterogen und beruhen
nicht auf gesicherten Konzepten, sondern werden vom jeweiligen Hersteller vorgegeben. Das
erzeugte Magnetfeld selbst kann man nicht spüren. Manche Anwender berichten jedoch von
einem Wärmegefühl oder einem leichten Kribbeln durch den Gebrauch. Die Therapeuten führen das auf eine verbesserte Durchblutung zurück (www.lexikon.freenet.de).
Nach Warnke (1980 a, b) wird unter anderem die lokale Durchblutung im Gewebe durch Applikation von magnetischen Wechselfeldern deutlich gebessert, was sich durch berührungslose thermographische Messmethoden mittels Infrarotdetektoren nachweisen ließ; gleichzeitig
war dabei der Sauerstoffpartialdruck um bis zu 200 % erhöht (WARNKE 1981, zit. n. WOLF
1996). Wagner und Gruber (1985) geben einen Hinweis auf eine erhöhte Sauerstoffpermeabilität der Zell- und Gefäßmembranen. Allerdings gibt es diesbezüglich auch negative Untersuchungsergebnisse anderer Autoren (PAGES 1985). Solche kontroversiellen Resultate regten
eine Studie über den Einfluss gepulster Magnetfelder auf den Sauerstoffpartialdruck Verunfallter an. Im Verlaufe der Magnetfeldexposition war an diesen polytraumatisierten Patienten
im Vergleich mit placebobehandelten Kontrollen ein hochsignifikanter Anstieg des Sauerstoffpartialdrucks festzustellen; dies bedeutet, der Regenerierungsprozess verlief forciert
(TURK 1992, zit. n. FISCHER 2001).
Aufgrund der Tatsache, dass Magnetfelder Kleidung, Gips, Matratzen (keine Matratzen mit
Federkern) und andere Materialien ungestört durchdringen, ist die Anwendung leicht durchzuführen. Knochenbrüche können durch den Gipsverband hindurch behandelt werden, wobei
früher positive Versuche (70/80er Jahre) mit großen Spulen und hohen Flussdichten erfolgten.
Die Therapie nach Kraus/Lechner verwendet langsam schwingende Magnetfelder, um Läsionen und Degenerationen des Knochen- und Bindegewebes sowie der Gefäße und Nerven zu
behandeln. Sie erreichen eine Stärke von bis zu 5 mT (www.naturheilkunde-21.com).
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Die Applikation von Magnetfeldern bei gesunden Menschen zur Prophylaxe oder zur Steigerung des Wohlbefindens ohne ärztliche Rücksprache erscheint nach bisherigen Erkenntnissen
ungefährlich. Menschen mit Herzschrittmacher oder anderen elektronischen Implantaten
sollten grundsätzlich keiner Magnetfeldtherapie unterzogen werden, da es bei spezifischen
Kombinationen zu gefährlichen Wechselwirkungen mit der Steuerelektronik kommen könnte.
Im Einzelfall gibt es bei neueren Implantaten Ausnahmen. Menschen mit sonstigen metallischen Implantaten sollten sich auf alle Fälle zuvor mit dem Arzt absprechen. Die Selbstbehandlung eines schwerwiegenden gesundheitlichen Problems mit Magnetfeldtherapie ohne
ärztliche Hilfe kann gefährlich sein. Außerdem besteht die Gefahr, dass notwendige medizinische Maßnahmen unterlassen werden. Unter anderem aus diesem Grund ist die Magnetfeldtherapie in Österreich verschreibungspflichtig (www.wikipedia.de).
6. Ausgewählte Anwendungsgebiete der Magnetfeldtherapie anhand repräsentativer Studien
Bei sämtlichen zitierten Studien handelt es sich um seriöse Arbeiten, d.h. nur um ausgewählte
klinisch repräsentative Studien, die im einfachen oder doppelten Blindverfahren durchgeführt
wurden.
Legendenerklärung zu den Studien in den Tabellen ab Seite 28:
B = Induktion
t = Behandlungsdauer
f = Frequenz
k.A. = keine Angabe, Eh. = Einheiten, MT = Motor Threshold (Die Motorische Schwelle
stellt die niedrigste Intensität dar, die nötig ist, um eine motorische Antwort mit einem bestimmten Kriterium zu erhalten. Diese Schwelle kann im Ruhezustand = RMT, Rest Motor
Threshold des Muskels oder bei Anspannung = AMT, Active Motor Threshold gemessen
werden. Die Motorische Schwelle ist abhängig von der Ausrichtung, der Dichte und elektrischer Empfindlichkeit der kortikokortikalen und thalamokortikalen Axone, an der der Reiz
ansetzt, www.psychologie.uni-regensburg.de), HAM = Hamiltonskala (Depressionsskala).
Unter „Behandlungsgruppe“ wird im folgenden die Verumexposition verstanden.
6.1. Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates
Der Bewegungsapparat des Menschen ist eine komplizierte Struktur aus verschiedenen, miteinander verbundenen Teilen. Jede kleinste Bewegung ist ein Zusammenspiel von Knochen,
Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern.
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Osteopenie
Eine Abnahme an Knochengewebe tritt ein, die im hohen Alter von der Osteoporose als
Krankheit praktisch nicht zu trennen ist.
Osteoporose
Dies ist eine Erkrankung des Skelettsystems mit Verlust bzw. Verminderung von Knochensubstanz und -struktur und einer erhöhten Frakturanfälligkeit. Nach den mittleren Lebensjahren nimmt die Knochenmasse naturgegeben bei beiden Geschlechtern ab. Ein Mangel an Mineralstoffen, insbesondere von Kalzium, macht die Knochen immer poröser und schwächer.
Es kann schließlich der Punkt erreicht werden, wo die Knochen so zerbrechlich sind, dass es
allein bei einer abrupten Bewegung zum Bruch des Knochens kommt (THUILE 2000).
Studie: Tab. 2 Osteopenie/Osteoporose
Knochenbruch
Das Skelett des Menschen besteht aus mehr als 200 Knochen. Ein gebrochener Knochen wird
schulmedizinisch eingerichtet und fixiert. Früher stellte man den Knochen nach einem Bruch
ruhig; heute weiß man, dass die Ruhephase möglichst kurz sein sollte. Bei der Heilung einer
Fraktur bildet sich der Kallus, ein Ersatzgewebe, dessen endgültige Struktur erst nach etwa 60
Tagen erreicht ist. Magnetfelder können einen Gips problemlos durchdringen und auch bei
Brüchen mit Nägeln und Draht eingesetzt werden. Die Wirkung der Magnetfeldtherapie beim
Knochenbruch äußert sich in der Förderung der Kallusneubildung und beeinflusst das Nebenschilddrüsenhormon PTH (Parathormon) und hemmt damit die Kalziumausscheidung aus dem
Knochen. Piezoelektrische Effekte spielen eine entscheidende Rolle. Knochenbrüche und
Knochenwachstum sind das besterforschte Gebiet der Magnetfeldtherapie (THUILE 2000).
Studie: Tab. 3 Frakturheilung
Oberschenkelhalsbruch
Passiert häufig im Alter, eine vor allem bei Frauen vorkommende Fraktur des Femurhalses.
Bei der ersten Form, der medialen, kommt es zum Schenkelhalsbruch mit Abbruch des Oberschenkelkopfs innerhalb der Hüftgelenkkapsel. Die zweite Form, die laterale, beschreibt den
Schenkelhalsbruch mit Abbruch des Oberschenkelkopfs dicht am Trochantermassiv (PSCHYREMBEL 2002).
Studie: Tab. 4 Oberschenkelhalsbruch
Pseudoarthrosen
Nach einer Fraktur kann es zu einer Falschgelenksbildung kommen, das heißt, die knöcherne
Überbrückung bleibt aus. Ursachen können mechanische Faktoren (z.B. Interposition von
Weichteilen in den Frakturspalt, Dislokation bzw. Distraktion), mangelhafte Ruhigstellung,
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verzögerte Kallusbildung oder Gewebeverlust darstellen. Symptome sind abnorme Beweglichkeit und ein starker Belastungsschmerz (PSCHYREMBEL 2002).
Studie: Tab. 5 Pseudoarthrosen
Degenerative Erkrankungen
Es entstehen Entartungen zellulärer Strukturen oder Funktionen infolge von Schädigungen
und Abnützungen von Knochen/Gelenken in der Zelle (PSCHYREMBEL 2002).
Studie: Tab. 6 Degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates
6.2. Psychische Erkrankungen
Depressionen
Unter einer Depression versteht man eine Gemütsstörung, die länger als zwei Wochen anhält
oder binnen kurzer Zeit regelmäßig wiederkehrt. Biochemisch kommt es zur Reduktion von
jenen Botenstoffen, welche die Kommunikationsaktivität zwischen den Gehirnzellen ermöglichen. Besonders wichtig ist die Gruppe der biogenen Monoamine, zu der Noradrenalin, Serotonin und Dopamin zählen. Frauen sind öfter von Depressionen betroffen als Männer, das
hängt mit den Geschlechtshormonen der Frau zusammen. Die Ursachen für Depressionen sind
unbekannt, allerdings spielen Stress, Tod, Misserfolg eine Rolle. Die Depression kann auch
mit einer körperlichen Krankheit in Verbindung stehen. Die neuere Generation der Antidepressiva sind so genannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und haben geringere
Nebenwirkungen. Die Magnetfeldtherapie kann bei Depressionen hilfreich sein. Hier hat vor
allem das niederfrequente Magnetfeld Erfolge erzielt. Aber in neuerer Zeit wird vor allem die
(r)TMS Therapieform gewählt (THUILE 2000).
Studien: Tab. 7 Depression (rTMS)
6.3. Erkrankungen des Nervensystems
Multiple Sklerose
Hier handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Zentralnervensystems. Es kommt zur
Entmarkung (Plaques) in den Nervenhüllen (weiße Substanz), aus denen sich im weiteren
Verlauf Narben bilden (Sklerose). Die Erkrankung beginnt zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr, wobei Frauen ungefähr doppelt so oft betroffen sind wie Männer. Die Prävalenz liegt bei
50 bis 60 Fällen je 100000 Einwohner, wobei in den nördlichen Breiten wesentlich mehr MSFälle auftreten als in Äquatornähe. Ca. 80 % dieser Erkrankungen verlaufen schubartig, nur
20 % chronisch progredient (THUILE 2000).
Studie: Tab. 8 Multiple Sklerose
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Morbus Parkinson
Beim Parkinsonsyndrom kommt es zu Störungen der willkürlichen Bewegungsabläufe aufgrund eines Mangels des Gehirnbotenstoffes Dopamin. Am häufigsten tritt die Krankheit
zwischen dem 70. und 80. Lebensjahr auf, es kann aber auch wesentlich jüngere Menschen
treffen. Die Häufigkeit liegt bei 0,2 %. Die sogenannte Parkinsontrias bezeichnet die drei
charakteristischen Symptome der Krankheit: Rigor (Muskelsteifheit), Tremor (feinschlägiges
Zittern) und Akinese (Bewegungsunfähigkeit). Die Lebenserwartung beim Morbus Parkinson
ist gegenüber der Durchschnittsbevölkerung kaum vermindert. Die Symptomatik schreitet
meist langsam fort, die Lebensqualität kann jedoch stark eingeschränkt sein (THUILE 2000).
Studie: Tab. 9 Morbus Parkinson
Schlafstörung
Eine subjektiv empfundene bzw. objektiv beobachtbare Abweichung vom normalen Schlaf in
quantitativer und qualitativer Hinsicht tritt ein. Ein- und Durchschlafstörungen sind die Folge
(PSCHYREMBEL 2002).
Wetterfühligkeit
Die Betroffenen reagieren gesteigert auf Veränderungen atmosphärischer Einflüsse wie Luftdruck, Temperatur, Feuchtigkeit bzw. auf bestimmte Klimasituationen. Es kommt zu Konzentrationsstörungen, Stimmungslabilität, allgemeines Unwohlsein, Müdigkeit, Schlafstörungen und Kopfschmerzen (PSCHYREMBEL 2002).
Studie: Tab. 10 Schlafstörungen und Wetterfühligkeit
6.4. Erkrankungen der Harnwege
Benigne Prostatahypertrophie
Jeder zweite bis dritte Mann ab dem 60. Lebensjahr leidet unter einer Prostatavergrößerung.
Die Prostata (Vorsteherdrüse) umgreift die Harnröhre am Abgang der Blase wie einen Kragen
und drückt dabei die Lichtung der Harnröhre mehr und mehr zusammen. Die Blase kann nicht
mehr vollkommen entleert werden und das Harnlassen wird für den Betroffenen immer
schwieriger und schmerzhafter. Eine Gefahr liegt vor allem in der Infizierung der Blase durch
den Restharn. Ist die Vergrößerung zu weit fortgeschritten, muss ein operativer Eingriff vorgenommen werden. Im Anfangsstadium können Medikamente oder Naturheilmittel die Beschwerden sehr gut mindern (THUILE 2000).
Studie: Tab. 11 Benigne Prostatahypertrophie
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6.5. Schmerzen
Migräne
Die echte Migräne äußert sich als heftiger, klopfender Schmerz auf einer Kopfseite; Übelkeit
und Empfindlichkeit gegen Licht, Gerüche und Lärm sind typische Begleiterscheinungen. Jeder zehnte Mensch leidet an Migräne, davon sind ca. 5 % Kinder. Der Grund, warum drei
Viertel der Migränepatienten Frauen sind, wird im erhöhten Östrogenspiegel des weiblichen
Organismus gesucht. Man weiß, dass ein überaktives Gehirn, das die einströmenden Sinnesreize bis zu siebenmal schneller als normal verarbeitet, die Ursache für Anfälle ist. Durch die
Überaktivierung kommt es zu einer heftigen Übersteuerung und Entzündung von Blutgefäßen
im Gehirn, wobei Östrogen diesen Effekt noch verstärken kann (THUILE 2000).
Studie: Tab. 12 Migräne
Schmerz
Dies ist eine komplexe Sinneswahrnehmung unterschiedlicher Qualität (z.B. stechend, ziehend, brennend, drückend), die in der Regel durch Störung des Wohlbefindens als lebenswichtiges Symptom von Bedeutung ist und in chronischer Form einen eigenständigen Krankheitswert erlangt (PSCHYREMBEL 2002). In einer speziellen Untersuchung über dieses häufig
bearbeitete Thema therapierte man ganzkörperlich Patienten, die an Bandscheibenprolaps,
Spinalstenose und Osteoporose litten. Der Anwendungserfolg wurde anhand einer Schmerzskala sowie der Abstandsmessung der Fingerspitzen vom Boden ermittelt (FISCHER 2001).
Studie: Tab. 13 Schmerzen bei Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates
Sauerstoffpartialdruck bei Polytraumata
Polytraumatische Verletzungen bewirken im Allgemeinen einen Schockzustand und stellen
eine Bedrohung von lebensnotwendigen Funktionen eines oder mehrerer Organe dar. Infolge
der schweren Läsionen existieren auch diverse Beeinträchtigungen physiologischer Parameter, wobei im Vordergrund Reaktionen von Seiten des kardiovaskulären und des neuroendokrinen Systems stehen; diese werden bedingt einerseits durch hohen Blutverlust bzw. andererseits durch den pathophysiologisch-traumatisch provozierten Ablauf der mannigfaltigen Impulse, die über die afferente Impulsleitung vom verletzten Gewebe bzw. von viszeralen Rezeptoren entstammen. Derartige Prozesse können den Transport des Sauerstoffes durch das
Gewebe verschlechtern (FISCHER 2001).
Studie: Tab. 14 Sauerstoffpartialdruck bei Polytraumata
Hemiparese
Der Schlaganfall (apoplektischer Insult oder Apoplex) bezeichnet einen neurologischen Notfall, bei dem es aus unterschiedlichen Ursachen zu einem plötzlichen („schlagartigen“) Funk- 25 -
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tionsverlust von Teilen des Gehirns kommt. Die schlaganfallbedingte Hemiparese bezeichnet
die Lähmung einer Körperseite (Halbseitenlähmung). Sie tritt auf der kontralateralen (gegenüberliegenden) Seite des Infarkts auf, da die nun ausgefallenen Nervenbahnen im Foramen occipitale magnum zur dadurch nicht innervierten Muskulatur der Gegenseite kreuzen
(Pyramidenbahnkreuzung) (www.wikipedia.de).
Studie: Tab. 15 Schlaganfallbedingte Hemiparese
Gonarthrose
Es handelt sich um eine degenerative Gelenkserkrankung des Kniegelenks, die vorwiegend
bei einem Missverhältnis zwischen Beanspruchung und Belastbarkeit der einzelnen Gelenksanteile und -gewebe entsteht (Form-Funktionsproblem) (PSCHYREMBEL 2002).
Studie: Tab. 16 Gonarthrose
Endoprothesenlockerung
Sie sind Ersatzstücke aus Fremdmaterial, die einem erkrankten oder zerstörten Gewebe- bzw.
Organteil (z.B. Hüft-, Knie-, Ellbogengelenk) nachgebildet sind und in das Innere des Körpers
eingebracht werden (PSCHYREMBEL 2002).
Studie: Tab. 17 Aseptische Lockerung von Endoprothesen
Idiopatische Femurkopfnekrose
Nekrosen sind ohne erkennbare Ursachen entstandene Veränderungen einer Zelle oder eines
Gewebes, die nach irreversiblem Ausfall der Zellfunktion (sogenannter Zelltod) auftreten. Es
kann zu einer verkäsenden Nekrose, Kolliquationsnekrose oder Koagulationsnekrose kommen
(PSCHYREMBEL 2002).
Studie: Tab. 18 Idiopathische Femurkopfnekrose
6.6. Stoffwechselerkrankungen
Diabetes mellitus
Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin, um den Zucker im Blut für die Energiegewinnung
in die Zellen zu bringen. Insulin senkt auf diese Weise den Zuckerspiegel im Blut. Wird zu
wenig Insulin produziert oder kann der Körper den Zucker nicht verwenden, entsteht Diabetes. Die Niere filtert Zucker aus dem Blut und gibt ihn über den Urin ab. Diabetes kann im
Jugendalter (Typ 1) oder als Altersdiabetes (Typ 2) auftreten. Letzterer betrifft 90 % aller
Diabetiker. Unbehandelter Diabetes mit hohem Zuckerwert kann andere Organe schädigen.
Diabetes ist mitverantwortlich für die Entstehung von Arteriosklerose (Gefahr für Herzinfarkt
oder Schlaganfall), Augenkrankheiten, Impotenz und vor allem von Nervenerkrankungen
(Neuropathie). Neuropathie ist ein Sammelbegriff für viele Erkrankungen des peripheren
- 26 -
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 0011066
Nervensystems. Sie zählt zu den häufigsten Komplikationen des Diabetes mellitus, sowohl
vom Typ 1 als auch vom Typ 2. Schätzungsweise ein Viertel aller Patienten ist davon betroffen, wobei die Häufigkeit mit der Krankheitsdauer zunimmt. Es ist allerdings nicht selten,
dass der Diabetes erst aufgrund des Vorliegens einer Neuropathie entdeckt wird. Trotz intensiver Forschungen seit mehreren Jahrzehnten ist die Ursache der Nervenschädigung durch Diabetes nicht restlos geklärt. Wahrscheinlich spielen mehrere Faktoren mit, die im Einzelfall
unterschiedliche Bedeutungen haben (THUILE 2000).
Studie: Tab. 19 Diabetische Neuropathie
- 27 -
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 00110066
Tab. 2
Osteopenie/Osteoporose
Autor
Tabrah F
Jahr
1990
B
2,85 mT
t
36 Wo
f
72 Hz
Kurvenform
pulsierend
Erfolg
nur vorübergehende
Besserung in der
Behandlungsgruppe
Studienart
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
prospektiv
Personen
20
Bemerkungen
Eyres K
1996
k.A.
12 Mo
15 Hz
pulsierend
p < 0,0001
höchstsignifikante
Besserung in der
Behandlungsgruppe
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
prospektiv
13
bei Patienten mit
Verlängerung der
Extremitäten
Tab. 3
Frakturheilung
Autor
Borsalino G
Jahr
1988
B
1,8 mT
t
3 Mo
f
75 Hz
1,3 ms
Kurvenform
pulsierend
Erfolg
p < 0,01
hochsignifikante
Besserung bei
Behandlungsgruppe
Studienart
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
prospektiv
Personen
32
Bemerkungen
durchgeführt bei femoraler
intertroch. Osteotomie
Mammi G
1993
k.A.
2 Mo
75 Hz
1,3 ms Einzelimp.
pulsierend
P < 0,05 signifikante
Besserung bei
Behandlungsgruppe
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
prospektiv
37
Tibiakopfumstellungsosteotomien
Capanna R
1994
k.A.
12 Wo
75 Hz
1,3 ms Einzelimp.
pulsierend
kein Unterschied
zw. Kontrollgr. und
Behandlungsgruppe
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
prospektiv
47
bei Patienten mit allogenem
Gefäßersatz
t
tag u. nachts
max. 1Monat
f
24 Hz
Tab. 4
Oberschenkelhalsbruch
Autor
Barovič J
Jahr
1994
B
8,72 μT
Kurvenform
Rechteck
Erfolg
höchstsignifikante
Verkürzung der Behandlungzeit bei Behandlungsgruppe (p < 0,001)
-28-
Studienart
mit Kontrollgruppe
Personen
703.
Verumgr.
647
Placebogr.
Bemerkungen
Beurteilungsparameter war
Spitalsaufenthaltsdauer,
Feld parallel zur Körperachse
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 00110066
Tab. 5
Pseudoarthrosen
Autor
Basset C
Jahr
1982
B
2 mT
t
k.A.
f
15 Hz
5 ms bursts
Kurvenform
pulsierend
Erfolg
79% Erfolgsquote bei
Behandlungsgruppe
Studienart
einfache Blindstudie
Personen
1078
Bemerkungen
multizentrische Studie
Baker A
1987
1,5 mT
24 Wo
15 Hz
5 ms bursts
pulsierend
kein statistisch
signifikanter
Unterschied
mit Kontrollgruppe
prospektiv
16
Behandlung von
Tibiapseudoarthrosen
Sharad W
1990
2 mT
12 Mo
2-15 Hz
5-50 ms bursts
pulsierend
zur Kontrollgruppe
signifikanter Unterschied p = 0,002,
Besserung bei Behandlungsgruppe
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
prospektiv
45
an Tibiaschaftfrakturen
Tab. 6
Degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates
Autor
Binder A
Jahr
1984
B
k.A.
t
8 Wo
f
72 Hz
Kurvenform
pulsierend
Erfolg
signifikante Besserung in
Behandlungsgruppe
(p < 0,05)
Studienart
mit Kontrollgruppe
prospektiv
Personen
29
Bemerkungen
Pat. mit therapieresist. Tendinosen
der Rotatorenmanschette
Deveraux M
1985
k.A.
8 Wo
15 Hz
Einzelimpulse
pulsierend
kein Unterschied
im Vergleich zur
Kontrollgruppe
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
prospektiv
30
Behandlung von Epicondylitis humeri lat.
(=Druckschädigung des Nervus radialis)
18 Eh.
von 30
min
4-12 Hz
pulsierend
unterschiedliche Ergebnisse
bei Gonarthrose und
HWS-Syndrom,
Besserung bei Gonarthrosen
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
prospektiv
167
Trock D
1994 1- 2,3 mT
-29-
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 00110066
Tab. 7
Depression (rTMS)
Autor
George M
Jahr
1996
B
k.A.
t
2 Wo
f
20 Hz
Kurvenform
biphasisch
Erfolg
während aktiver
Behandlung sanken
Depressionsskalenwerte
Studienart
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
placebokontrolliert
Personen
12
Bemerkungen
Feinsod M
1999
1T
0,1 ms
10 Sitzg.
40 x 8 s
1 Hz
biphasisch
31 % Reduktion des
HAM - D - Mittelwertes
bei Behandlungsgruppe
Blindstudie,
Paralleldesign
placebokontrolliert
14
1200 Stimuli
medikamentös therapieresistente
Patienten
Klein E
1999
1T
0,1 ms
10 Sitzg.
ITI= 60 s
1 Hz
biphasisch
50 % Reduktion des
HAM - D- Mittelwertes
bei Behandlungsgruppe
Blindstudie,
Paralleldesign
placebokontrolliert
71
1200 Stimuli
medikamentös therapieresistente
Patienten
George M
2000
100% MT
10 Sitzg.
ITI= 60 s
5 Hz und 20 Hz
biphasisch
48% Reduktion des
HAM - D- Mittelwertes
bei 5 Hz,
28% Reduktion des
HAM - D- Mittelwertes
bei 20 Hz bei
Behandlungsgruppe
Blindstudie,
Paralleldesign
placebokontrolliert
30
16000 Stimuli
medikamentös therapieresistente
Patienten
Kozel F
2000
100% MT
10 Sitzg.
ITI= 60 s
5 Hz und 20 Hz
biphasisch
mehr als 50%
Reduktion des
HAM - D- Mittelwertes bei
Behandlungsgruppe
Blindstudie,
Paralleldesign
placebokontrolliert
29
16000 Stimuli
medikamentös therapieresistente
Patienten
Garcia-Toro
M
2001
90% MT
ITI= 20-40 s
10 Sitzg.
20 Hz
biphasisch
TMS brachte keine
Vorteile gegenüber
Kontrollgruppe
Blindstudie,
Paralleldesign
placebokontrolliert
28
12000 Stimuli
Tab. 8
Multiple Sklerose
Autor
Jahr
Richards T 1997
B
0,5-1 μT
t
10-24 h
über
2 Mo
f
4 und 13 Hz
Kurvenform
pulsierend
Erfolg
höchst signifikanter
Unterschied
(p < 0,005) zugunsten
Behandlungsgruppe
-30-
Studienart
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
placebokontrolliert
Personen
30
Bemerkungen
statistisch signifikante
Auswirkungen auf Verbesserung
des Alpha EEG-Verlaufs
während einer Sprachaufgabe
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 00110066
Tab. 9
Morbus Parkinson
Autor
de Groot M
Jahr
2001
B
90% MT
t
10 min/Tag
f
5 Hz
Kurvenform
biphasisch
Erfolg
(p < 0,02)
signifikante Reduktion
der klinischen Symptomatik
bei der Behandlungsgruppe
Studienart
Personen
als Kontrollgruppe
9
diente die
ipsilaterale Stimulation
Bemerkungen
Primärer Zielparameter:
Verbesserung im motorischen Teil.
Sekundäre Zielparameter:
Feinmotorische Messungen
und Schriftproben, 2250 Stimuli
Tab. 10
Schlafstörungen
Autor
Gränz A
Jahr
1987
B
0,5 mT
t
6 Wo
nachtsüber
f
4 Hz
Kurvenform
Rechteck
Erfolg
hochsignifikante
Besserung der Symptomatik
bei der Behandlungsgruppe
Studienart
Doppelblindstudie
placebokontrolliert
Personen
51
Bemerkungen
Anwendung eines
MagnetfeldTaschengerätes,
Feld parallel zur Körperachse
B
0,5 mT
t
6 Wo
tagsüber
f
10 Hz
Kurvenform
Rechteck
Erfolg
hochsignifikante
Besserung der Beschwerden
bei der Behandlungsgruppe
Studienart
Doppelblindstudie
placebokontrolliert
Personen
53
Bemerkungen
Anwendung eines
MagnetfeldTaschengerätes,
Feld parallel zur Körperachse
f
19,5 Hz
Kurvenform
Rechteck
Personen
27
Bemerkungen
Erhebung des max. Harnflusses,
PSA-Wert, Prostatavolumen
und Befindlichkeitserhebung
(IPSS- Fragebogen)
Wetterfühligkeit
Autor
Gränz A
Jahr
1987
Tab. 11
Benigne Prostatahypertrophie
Autor
Bizjak A
Jahr
2001
B
7,9 μT
t
über 7 Mo
nächtl. 8 h
Erfolg
(P = 0,0005)
höchstsignifikante
Verbesserung der
Symptome in der
Behandlungsgruppe
-31-
Studienart
einfache Blindstudie
placebokontrolliert
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 00110066
Tab. 12
Migräne
Autor
Pelka RB
Jahr
2001
B
5 mT
t
1 Mo
f
16 Hz
Kurvenform
Rechteck
nach e-Funktion
ansteigend
Erfolg
höchstsignifikante (p < 0,001)
Besserung der Symptomatik
bei Behandlungsgruppe
Studienart
mit Kontrollgruppe
Doppelblindstudie
placebokontrolliert
Personen
82
Bemerkungen
bei 76 % ergab sich eine
Schmerzlinderung,
Ganzkörperbehandlung
Tab. 13
Schmerzen bei Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates
Autor
Barovič J
Jahr
1995
B
4 μT
t
2 Wo
20 Sitzg.,
2 x tägl.
f
Schwerpunkte bei:
10, 20, 30 und
200 - 300 Hz
Kurvenform
Rechteck
nach e-Funktion
ansteigend
Erfolg
höchstsignifikante (p < 0,001)
positive Wirkung an
der Behandlungsgruppe
Studienart
einfache Blindstudie
Personen
46
Bemerkungen
Erkrankungen, die noch nie
operativ behandelt wurden,
Feld senkrecht zur Körperachse
Tab. 14
Sauerstoffpartialdruck bei Polytraumata
Autor
Turk Z
Jahr
1992
B
8,72 μT
t
2 Wo
tags u.
nachts
f
24 Hz
Kurvenform
Rechteck
Erfolg
Magnetfeldtherapie führte zu
schnelleren Rehabilitation
der Behandlungsgruppe
(p < 0,01), rascherer Anstieg
des Sauerstoffpartialdrucks
Studienart
doppelte Blindstudie
placebokontrolliert
Personen
48
Bemerkungen
Magnetfeldbehandlung
nach chirurgischer Erstversorgung,
Feld parallel zur Körperachse
Tab. 15
Schlaganfallbedingte Hemiparese
Autor
Schaberl B
Jahr
2004
B
1,7 μT
bzw.
3,4 μT
ansteigend
t
28 Tage,
2 x täglich
15 min
f
Schwerpunkte bei
10, 20, 30 und
200-300 Hz
Kurvenform
Rechteck
nach e-Funktion
ansteigend, gepulst
-32-
Erfolg
signifikante
Besserung bei
Behandlungsgruppe:
mehr Beweglichkeit,
weniger Schmerz,
Spastik verringert, Allg.befinden angehoben
Studienart
placebokontrolliert
prospektiv
randomisiert
Personen
52
Bemerkungen
Behandlung
adjuvant zur üblichen
medikamentösen,
Physio- u. Ergotherapie,
Feld senkrecht zur Körperachse, Ganzkörperbehandlung
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 00110066
Tab. 16
Gonarthrose
Autor
Nicolakis P
Jahr
2002
B
40 μT
t
2 x tägl.
6 Wo, 30
min/tägl.
f
1-3000 Hz
Kurvenform
pulsierend
Erfolg
(p = 0,002)
signifikante Verbesserung
in der Behandlungsgruppe
Studienart
Doppelblindstudie
Personen
32
Bemerkungen
Erhebung anhand von
Schmerzskalen
Fischer G
2005
Von 3,4 13,6 μT
ansteigend
6 Wo
16min/Tag
1 x tägl.
Schwerpunkte bei
10, 20, 30 und
200-300 Hz
Rechteck
nach e-Funktion
ansteigend, gepulst
(p = 0,047)
signifikante Verbesserung
in der Behandlungsgruppe
Doppelblindstudie
71
Erhebung anhand von
Schmerz- und Funktionsskalen,
Bewertung der Beweglichkeit,
Feld senkrecht zur Körperachse, Ganzkörperbehandlung
Tab. 17
Aseptische Lockerung von Endoprothesen
Autor
Konrad K
Jahr
1996
B
5 mT
t
3 Wo
f
50 Hz
Kurvenform
pulsierend
Erfolg
signifikante Besserung
bezüglich Schmerz und
Beweglichkeit bei
Behandlungsgruppe
Studienart
prospektiv
mit Kontrollgruppe
Personen
24
Bemerkungen
keine Angaben zur
Patientenselektion
Bemerkungen
Erhebung anhand von
Schmerzskalen,
Feld senkrecht zur Körperachse
Tab. 18
Idiopathische Femurkopfnekrose
Autor
Barovič J
Jahr
1997
B
6 mT
t
30 Sitzg.
20 min/tägl.
f
25 Hz
Kurvenform
Rechteck
Erfolg
signifikante Besserung in
der Behandlungsgruppe:
geringere Schmerzen,
größere Beweglichkeit,
erhöhte Knochendichte,
Gelenksspalte eher
normalisiert
Studienart
einfache Blindstudie
Personen
81
f
1-50 Hz
Kurvenform
frequenzmoduliert
Erfolg
es wurden keine
signifikanten Effekte
während der Studie
nachgewiesen
Studienart
Dopelblindstudie
placebokontrolliert
Personen
31
Tab. 19
Diabetische Neuropathie
Autor
Bosi E
Jahr
2004
B
10-40 μT
t
3 Wo
-33-
Bemerkungen
FREMS Therapie
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 0011066
8. Schlusswort
Die Magnetfeldtherapie braucht, wie jede andere Therapieform, die wissenschaftlich anerkannt werden möchte, seriöse wissenschaftliche Grundlagen und eine entsprechende Anzahl
von positiven Studien.
Wissenschaftlich weitgehend gesicherte Anwendungsgebiete für die pulsierende Magnetfeldtherapie stellen schmerzlindernde Effekte, insbesondere bei degenerativen, entzündlichen und
posttraumatischen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates sowie die Knochenfrakturheilung und Protheseneinheilung dar, wenn solche Magnetfelder im Bedarfsfall in Verbindung mit einer chirurgischen Therapie appliziert werden. Eine Reihe von Studien über den
Einfluss von elektro-magnetischen Feldern auf biologische Systeme zeigt das Vorhandensein
von Fenstereffekten auf; die „Fenster“ kennzeichnen solche Kombinationen von Amplitude
und Frequenz des angelegten Signals, bei denen die optimale Antwort erhalten wird. Ist man
außerhalb dieses Bereiches, ist die Reaktion wesentlich geringer. Mit anderen Worten
verdeutlicht dies das Prinzip, dass „mehr nicht notwendigerweise besser“ bedeutet. Im Gegensatz dazu steht die Wirkweise von Arzneimitteln, die einer nichtlinear ansteigenden DosisWirkungsbeziehung folgt.
Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und regenerative Prozesse zeigen sich bereits meist
nach relativ wenigen Anwendungen. Aber auch positive Studien weisen nach rigiden Beurteilungskriterien methodische Mängel auf bzw. wenn dies nicht zutrifft, konnten wertvolle
Einzelarbeiten bislang nicht in genügendem Umfang reproduziert werden. Auch fehlen bei
vielen Publikationen ausreichende Angaben zur Standardisierung des Behandlungsregimes.
Zudem ist die Zielsetzung der Studien weit gestreut; sie sind weiters sehr oft mit verschiedenen Systemen und Geräten durchgeführt worden, sodass die Systemdeterminanten für positive Ergebnisse nur schwer zu erkennen sind. Aus diesen Gründen wäre es wichtig, dass sich
neu durchgeführte Analysen an international akkordierte, immer striktere Kriterien halten,
allerdings fehlt dazu eine international akzeptierte Koordinationsinstanz.
Ein weiterer Grund für die Reserviertheit mancher Wissenschaftler und praktizierender Mediziner gegenüber der Anwendung schwacher magnetischer Wechselfelder basiert auf der Unsicherheit, welcher bzw. welche gut erforschten und der eher nur theoretisch denkbaren Wirkungsmechanismen für die gefundenen Effekte verantwortlich gemacht werden kann/ können.
Spezifische Rezeptoren, die als Reaktionspartner für Pharmakawirkungen nachgewiesen und
in manchen Fällen strukturell aufgeklärt wurden, sind für die offenbar auf primär physikalischer Basis beruhenden Magnetfeldeffekte bislang unbekannt. Viele physikochemisch verur- 34 -
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
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sachte Arzneimittelwirkungen gelten aber auch derzeit bezüglich ihres speziellen Angriffspunktes noch keineswegs als erforscht, ihre Funktion lässt sich bloß auf bestimmte organische
Strukturen oder definierte Regelkreise eingrenzen.
Für eine gesicherte Zukunft der Magnetfeldtherapie ist es auch unerlässlich, dass nicht nur
Ärzte und Wissenschafter sondern vor allem auch die Hersteller der Magnetfeldtherapiesysteme methodisch zusammenarbeiten. Aufgrund der Diskussion über die exakten Wirkmechanismen moderner Magnetfeldsysteme wird die Magnetfeldtherapie oft in den Kontext des
Esoterischen gestellt. Das liegt einerseits an der Geschichte der Magnetfeldtherapie (z.B.
Mesmerismus) und beruht andererseits auf dem Umstand, dass die derzeit applizierten schwachen Magnetfelder für die menschlichen Sinne in der Regel meist nicht wahrnehmbar sind.
Infolge vieler ermutigender Erfolge aus Studien, die rigide wissenschaftliche Beurteilungskriterien erfüllen, wird festgehalten, dass spezielle Magnetfeldtherapien bestimmter Erkrankungen zumindest als nebenwirkungsfreies Adjuvans zu konventionellen Methoden der Behandlung ins Auge gefasst werden sollten. Die Anwendung pulsierender magnetischer Felder
ist in ausgewählten Indikationsstellungen ein nützlicher, nebenwirkungsfreier/armer Therapieansatz mit wenigen Kontraindikationen. Der Therapieprozess beeinflusst im positiven
Sinne Regelsysteme des Organismus und bedarf eines hohen theoretischen Wissens über
komplexe Funktionsmechanismen, sowie einer fundierten medizinischen Ausbildung und
ärztlichen Erfahrung, um einen sachgemäßen Einsatz zu garantieren. Es obliegt dem Gesetzgeber, eine förderliche Therapieform in den mittelbaren Verantwortungsbereich der Ärzteschaft zu legen.
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Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
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9. Literatur und Quellenangaben
Bücher
FISCHER G., KOBINGER W. (2001): Von der Wetterfühligkeit zur Magnetfeldtherapie – Abriss
der Biometeorologie anhand praxisnaher Untersuchungen. 106 S.; Leben Verlag AG, St.
Gallen, Schweiz
LEITGEB N. (1990): Strahlen, Wellen, Felder – Physikalische Grundlagen, Ursachen und Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. 310 S.; DTV-Verlag, München
LEITGEB N. (2000): Machen elektromagnetische Felder krank? Strahlen, Wellen, Felder und
ihre Auswirkungen auf unsere Gesundheit. 323 S.; Springer Verlag, Wien
MÜLLER C. (2000): Projekt Nemesis – Niederfrequente elektrische und magnetische Felder
und Elektrosensibilität in der Schweiz. 255 S.; Technische Hochschule Zürich
PSCHYREMBEL (2002): Klinisches Wörterbuch. 1842 S.; 259. Auflage, Walter de GruyterVerlag, Berlin – New York
SCHABERL B. (2004): Wirkung von niederfrequent pulsierenden Magnetfeldern auf die
schlaganfallbedingte Hemiparese. Karl Franzens-Universität Graz; Diplomarbeit am Institut
für Hygiene
Strahlenschutzkommission (2003): Elektromagnetische Felder neuer Technologien, Statusbericht der Strahlenschutzkommission, 28 S.; Bonn
THUILE CH. (2000): Praxis der Magnetfeldtherapie. 325 S.; IGEM-Verlag, Wien
WOLF A. (1996): Untersuchungen zur Magnetfeldtherapie in der Veterinärmedizin.
251 S.; Veterinärmedizinische Universität Wien, Dissertation
Zeitschriftenartikel
Anlage zur Empfehlung der Fachgruppe (2004) Gesundheitsdienst des BUK, Thema:
Elektromagnetische Felder in Einrichtungen des Gesundheitsdienstes, Stand Juni, 6 S.
BARKER A., DIXON R., SHARRAD W., SUTCLIFFE M. (1984): Pulsed Electromagnetic Field
Therapy for Tibial Non-Union – Interim Results of a Double-Blind Trial. Lancet: 994 – 996
- 36 -
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 0011066
BAROVIČ J., TURK Z., KOKOSCHINEGG M., KOBINGER W., FISCHER G. (1994): Adjuvante
Magnetfeldtherapie in der Rehabilitation älterer Patienten mit hüftgelenksnahen Frakturen.
Der Praktische Arzt 48 (708): 512 – 515
BAROVIČ J., FISCHER G., TURK Z., KOBINGER W. (1995): Steigerung der Beweglichkeit und
Schmerzlinderung des Bewegungsapparates durch Magnetfelder. Österreichische Zeitschrift
für Physikalische Medizin 5 (4): 162 – 163
BAROVIČ J., TURK Z., FISCHER G., KOBINGER W. (1997): Magnetfeldtherapie bei idiopatischer
Femurkopfnekrose. Osteologie Suppl. 1 (6): 55 – 56
BINDER A., PARR G., HAZLEMAN B. (1984): Pulsed Electromagnetic Field Therapy of Persistent Rotator Cuff Tendinitis, Lancet: 695 – 698
BIZJAK I., BAROVIČ J., FISCHER G., KOBINGER W. (2001): Magnetfeldtherapie in der Behandlung benigner Prostatahypertrophie. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft
für Urologie und der Bayrischen Urologenvereinigung, Sonderheft 2, S. 36, Graz
BORSALINO G, BAGNACANI M., BETTATI S. (1988): Electrical Stimulation of Human Femoral
Intertrochanteric Osteotomies – A Double-Blind Study. Clin Orthop. 237: 255 – 263
BOSI E., CONTI M., VERMIGLI C., CAZZETTA G., PERETTI E., CORDONI E., GALIMBERTI G.,
SCIONTI L. (2005): Effectiveness of Frequency-modulated Electromagnetic Neural Stimulation in the Treatment of Painful Diabetic Neuropathy. Diabetologia 48 (5): 817 – 823
CAPANNA R., DONATI D., MASETTI C., MANFRINI M., PANOZZO A. (1994): Effect of Electromagnetic Fields on Patients Undergoing Massive Bone Graft Following Bone Tumor Resection – A Double-Blind Study. Clin Orthop. 306: 213 – 221
DEVERAUX M., HAZLEMAN B., THOMAS P. (1985): Chronic Lateral Humeral Epicondylitis – A
Double Blind Assesment of Pulsed Electromagnetic Field Therapy. Clin. Exp. Rheumatol. 3:
333 – 336
EYRES K., SALEH M., KANI J. (1996): Effect of Pulsed Electromagnetic Fields on Bone Formation and Bone Loss During Limb Lengthening. Bone 18: 505 – 509
FEINSOD M., KREININ B., CHISTYAKOV A., KLEIN E. (1998): Preliminary Evidence for a
Beneficial Effect of Low-Frequency, Repetitive Transcranial Magnetic Stimulation in Patients with Major Depression and Schizophrenia. Depress. Anxiety 7: 65 – 68
- 37 -
Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 0011066
FISCHER G., PELKA RB., BAROVIČ J. (2005): Adjuvante Behandlung der Gonarthrose mit
schwachen pulsierenden Magnetfeldern. Z. Orthop. 143: 544 – 550
GARCIA-TORO M., PASCUAL A., ROMERA M. (2001): Prefrontal Repetitive Transcranial Magnetic Stimulation as Add – on Treatment in Depression. J Neurol. Neurosurg. Psychiatry 71:
546 – 548
GEORGE M., WASSERMANN E., KIMBRELL T., LITTLE J., WILLIAMS W., DANIELSON A., GREENBERG B., HALLETT M., POST R. (1996): Mood Improvement Following Daily Left Prefrontal Repetitive Transcranial Magnetic Stimulation in Patients with Depression – A PlaceboControlled Crossover Trial. Am J Psychiatry 154: 1752 – 1756
GEORGE M., NAHAS Z., MOLLOY M., SPEER A., OLIVER N. (2000): A Controlled Trial of Daily
Left Prefrontal Cortex TMS for Treating Depression. Biol. Psychiatry 48: 962 – 970
GRÄNZ A., FISCHER G., ANDERWALD C., GAUBE W., LISCHNIG H. (1987): Anwendungen eines
Magnetfeld-Taschengerätes zur unterstützenden Behandlung bei Schlafstörungen bzw. Beschwerden der Wetterfühligkeit. Erfahrungsheilkunde 36 (10): 650 – 653
DE GROOT M., HERMANN W., STEFFEN J., WAGNER A., GRAHMANN F. (2001): Kontralaterale
und ipsilaterale repetitive transkranielle Magnetstimulation bei Parkinson-Patienten. Der Nervenarzt 72 (12): 932 – 938
KLEIN E., KREININ I. (1999): Therapeutic Efficacy of Right Prefrontal Slow Repititive Transcranial Magnetic Stimulation in Major Depression: A Double-Blind Controlled Study. Arch
Gen Psychiatry 56: 315 – 320
KONRAD K., SVCIC K., FÖLDES K., PIROSKA E., MOLNAR E. (1996): Therapy with Pulsed
Electromagnetic Fields in Aseptic Loosening of Total Hip Protheses – A Prospective Study.
Clin. Rheumatol. 15: 325 – 328
KOZEL F., NAHAS Z., DEBRUX C., MOLLOY M. (2000): How Coil-Cortex Distance Relates to
Age, Motorthreshold and Antidepressant Response to Repetitive Transcranial Magnetic Stimulation. J Neuropsychiatry Clin. Neurosci. 12: 376 – 384
MAMMI G., ROCCHI R., CADOSSI R., MASSARI L., TRAINA G. (1993): The Electrical Stimulation of Tibial Osteotomies. Clin Orthop. 288: 246 – 253
NICOLAKIS P., KOLLMITZER J., CREVENNA R., BITTNER C., ERDOGMUS C. (2002): Pulsed
Magnetic Field Therapy for Osteoarthritis of the Knee – Double-Blind Sham-Controlled Trial.
Klin Wochenschr. 114/115 (16): 678 – 684
- 38 -
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Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
Matthias Rode 0011066
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Bakkalaureatsarbeit aus Bioklimatologie
Der Stellenwert der Magnetfeldtherapie in der Medizin
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Transkranielle Magnetstimulation
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