Übersichtsartikel © Schattauer 2012 Die Maul- und Klauenseuche und ihre wichtigsten Differenzialdiagnosen J. P. Teifke; A. Breithaupt; B. Haas Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Insel Riems Schlüsselwörter Key words Maul- und Klauenseuche, vesikuläre Stomatitiden, Viruserkrankung, Tierseuchendiagnostik Foot-and-mouth disease, vesicular stomatitis, viral disease, animal disease control Zusammenfassung Summary Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung der Paarhufer, die zur Bildung von Bläschen (Aphthen) und Erosionen an der Mundschleimhaut und unbehaarten Teilen der Haut, insbesondere an den Klauen, führt. Die MKS gehört wegen ihrer dramatischen ökonomischen Auswirkungen zu den bedeutsamsten Tierseuchen. Es besteht jederzeit das Risiko einer Einschleppung des Virus nach Europa mit dem Reiseverkehr sowie durch die illegale Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die typischen Wirte für MKS-Viren sind Klauentiere (Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine und verwandte Wildtiere), doch können auch bestimmte Zoo- und Wildtiere aus anderen taxonomischen Gruppen wie Giraffen, Elefanten und Kamele an MKS erkranken. Stomatitiden und Klauenveränderungen kommen bei landwirtschaftlichen Nutztieren recht häufig vor und ihre Ursachen lassen sich oft nicht eindeutig klären. In manchen Fällen ist klinisch und pathomorphologisch eine differenzialdiagnostische Abgrenzung zur Maulund Klauenseuche nicht möglich, was eine labordiagnostische Abklärung zwingend erforderlich macht. Dies gilt besonders für solche Fälle, die durch die Erreger der vesikulären Stomatitis (VS) und der vesikulären Schweinekrankheit (SVD) hervorgerufen werden. Weitere Stomatitiden viraler Genese sind die Mucosal Disease (MD), das Bösartige Katarrhalfieber (BKF), die Rinderpest, die Pest der kleinen Wiederkäuer (PPR), die Stomatitis papulosa, der Lippengrind (Orf), die Blauzungenkrankeit (BT) und die epizootische Hämorrhagie (EHD). Beim Schaf wurden ätiologisch nicht näher aufzuklärende Mundschleimhautveränderungen beschrieben und als „OMAGOD“ bezeichnet. Auch Bakterien, chemische Noxen und mechanische Traumata können zu Stomatitiden und Klauenveränderungen führen. Foot-and-mouth disease (FMD) is a highly contagious viral disease of cloven-hoofed animals, which leads to the formation of vesicles, erosions und ulcerations in the mouth and hairless parts of the skin, in particular on the feet. Due to its dramatic economic consequences, FMD is considered to be one of the most important diseases of animals. There is a permanent risk of introduction of the virus into Europe due to travel and illegal importation of agricultural products. Cloven-hoofed animals (cattle, sheep, goats, pigs and related game animals) are the typical hosts of the FMD virus. However, some zoo and wild animals belonging to other taxonomical groups, such as giraffes, elephants and camels, are also susceptible. Stomatitis and infections of the feet in livestock occur quite frequently, and often the causes of these conditions remain obscure. Sometimes, a differentiation from FMD is not possible on the basis of clinical signs and gross lesions, necessitating further laboratory investigations. This applies in particular to cases caused by the agents of vesicular stomatitis (VS) and swine vesicular disease (SVD). Additionally, other infectious agents can cause stomatitis, e.g. the viruses of mucosal disease (MD), malignant catarrhal fever (MCF), rinderpest, peste des petits ruminants (PPR), papular stomatitis, orf, blue tongue (BT) and epizootic haemorrhagic disease (EHD). In sheep, a stomatitis of unclear etiology was described as „OMAGOD“. Furthermore, bacteria, chemicals and mechanical trauma can cause stomatitis and pododermatitis. Korrespondenzadresse Prof. Dr. Jens P. Teifke, DACVP Friedrich-Loeffler-Institut Südufer 10 17493 Greifswald-Insel Riems E-Mail: [email protected] Foot-and-mouth disease and its differential diagnoses Tierärztl Prax 2012; 40 (G): 225–237 Eingegangen: 4. April 2012 Akzeptiert nach Revision: 15. Mai 2012 Einleitung Die Maul- und Klauenseuche (MKS; engl.: foot-and-mouth disease, FMD) ist eine hochansteckende, fieberhafte virale Allgemeinerkrankung der Paarhufer, die zur Bildung von Blasen (Vesikeln) und Erosionen an kutanen Schleimhäuten (Mundschleimhaut: Aphthen; gr. aphthai = Ausschlag im Munde) und unbehaarten Teilen der Haut, insbesondere an den Klauen, führt. Die Erstbeschreibung der MKS erfolgte bereits im 16. Jahrhundert durch Fracastorius (18). Ende des 19. Jahrhunderts legten Friedrich Loeffler und Paul Frosch durch den Nachweis eines filtrierbaren Agens als Erreger der MKS nicht nur die Grundlagen für das Verständnis der Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 225 226 J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen Abb. 1 Verbreitung der Maul- und Klauenseuche (MKS) in der Welt mit geographisch gehäuften Sero- und Topotypen des MKS-Virus (Abb. mit freundlicher Genehmigung des Institute for Animal Health, Pirbright, UK) Fig. 1 Distribution of foot-and-mouth disease (FMD) in the world with geographic hotspots of FMD virus sero- and topotypes (image by courtesy of the Institute for Animal Health, Pirbright, UK). Pathogenese und der Epidemiologie dieser damals wie heute bedeutsamen Tierseuche, sondern auch für die Entstehung eines neuen Teilgebiets der Mikrobiologie, der Virologie. Ihre Arbeiten führten zur Gründung des weltweit ersten virologischen Forschungsinstituts auf der Insel Riems (27). Klauentiere, vor allem Rinder, Schafe, Ziegen, Büffel, Wildwiederkäuer und Schweine, sind das typische Wirtsspektrum des Virus der MKS (MKSV). Unter den Zootieren gelten unter anderem Giraffen, Elefanten und Kamele als empfänglich. Insgesamt können mehr als 70 Wildtierspezies an MKS erkranken (39). Experimentell lassen sich nach entsprechender Virusadaptation aber auch Meerschweinchen und Mäuse infizieren. Trotz einiger historischer Berichte über Fälle von MKS beim Menschen nach unmittelbarem Kontakt mit erkrankten Tieren bestünde für den Verbraucher jedoch selbst im Falle eines MKS-Seuchenzuges in Mitteleuropa keine Gefahr. Pferde erkranken niemals an MKS. Obwohl die MKS in Europa in den 60iger bis 80iger Jahren des 20. Jahrhunderts getilgt wurde, gehört sie wegen ihrer potenziell katastrophalen Auswirkungen auf die Landwirtschaft und besonders den Handel der Industrie- und fortgeschrittenen Schwellenländer auch heute noch zu den wirtschaftlich bedeutsamsten Tierseuchen (12, 45). Ihre verheerenden Folgen beruhen im Wesentlichen auf ihrer extremen Kontagiosität und den zu ihrer Bekämpfung erforderlichen weiträumigen Verbringungsverboten und Handelsrestriktionen sowie den in Industrieländern zur raschen Tilgung unvermeidlichen Keulungsmaßnahmen. Durch die Zunahme, Beschleunigung und Liberalisierung des internationalen Handels und Reiseverkehrs sind die Bedingungen für eine Einschleppung nach Europa jederzeit gegeben. Aus der heutigen arbeitsteiligen Struktur der Landwirtschaft resultiert eine so große Zahl von Kontaktbetrieben, dass sich die Seuche nach einer Einschleppung explosionsartig in Europa ausbreiten könnte. Nur durch Schulung und ständige Wachsamkeit der Tierärzte und Landwirte sowie die Anwendung strenger veterinärhygienischer Kontrollmaßnahmen, nicht nur an den Grenzen der Europäischen Union, sondern in jedem einzelnen Betrieb, kann das Eindringen dieser hochkontagiösen Erreger in unsere Nutztierpopulationen verhindert werden. Die strikte Beachtung des Verbots der Mitnahme von tierischen Produkten aus endemisch verseuchten Urlaubsländern, die Beschränkung des Zugangs zu den Tierbeständen sowie die Beachtung des Verbots der Abfallverfütterung sind hierbei von höchster Bedeutung (2). Dieser Übersichtsartikel soll durch Hinweise zur Epidemiologie, Klinik und Pathomorphologie sowie zur Differenzialdiagnose der MKS dazu beitragen, das Bewusstsein für diese Erkrankung („Disease Awareness“) zu verbessern. Aktuelle Verbreitung der MKS In Deutschland traten die letzten Fälle von MKS Anfang 1988 nordöstlich von Hannover in der Nähe eines Impfstoffwerkes auf. In Afrika und vielen Staaten Asiens (insbesondere in Arabien und dem Iran sowie in Indien, Afghanistan, Pakistan, China und Indochina) und in Teilen Südamerikas ist die MKS jedoch noch heute verbreitet (32). Auch in der Türkei kommt MKS endemisch vor (32). In der Graphik des Weltreferenzlabors für MKS am Institute for Animal Health, Pirbright, UK (씰Abb. 1) wird die Welt in endemisch verseuchte Länder, Länder mit sporadischen MKS-Ausbrüchen, Länder mit Zonen mit unterschiedlichem Status, Länder, die MKS-frei mit Impfung sind, Länder mit MKS in Wildparks so- Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 © Schattauer 2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen wie MKS-freie Länder unterteilt. Diese Einteilung lehnt sich zwar grob an die Kategorisierung der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) an, berücksichtigt aber zusätzliche Informationen. Nur anerkannt MKS-freie Länder können mit Klauentieren und ihren Produkten ohne gravierende Einschränkungen handeln. Bemerkenswert sind die in der Graphik nicht berücksichtigten Einschleppungen des Erregers in normalerweise MKS-freie Länder mit hochentwickelter Landwirtschaft. Wichtige Beispiele hierfür sind die verheerenden Seuchenzüge von 2001 in Europa sowie 2010/2011 in Japan und Südkorea (32). In Europa erfasste der im Jahr 2001 durch den Serotyp O hervorgerufene Seuchenzug über 2000 Bestände, überwiegend im Vereinigten Königreich, aber auch in Irland, den Niederlanden und Frankreich. Dies erzwang schließlich die Tötung von über 6 Millionen Klauentieren und richtete einen volkswirtschaftlichen Schaden von über 10 Mrd. Euro an (12). Im Jahre 2007 kam es in Großbritannien erneut zu einem MKSAusbruch in Südengland, der seine Ursache in dem Entweichen des MKSV aus dem Impfstoffwerk oder dem Forschungslabor in Pirbright hatte (10). In Japan verursachte ein Ausbruch des Serotyps O im Jahre 2010 große wirtschaftliche Schäden, obwohl die Seuche auf ein relativ kleines Gebiet begrenzt blieb (31, 32). In Südkorea gab es 2010/2011 drei MKS-Seuchenzüge (Serotypen A und O), deren letzter nahezu das gesamte Land erfasste und zur Tötung von etwa 3,5 Mio. Tieren führte (46). Sowohl in Japan als auch in Südkorea wurde die Seuche durch eine Kombination aus konsequenten Sperr- und Tötungsmaßnahmen sowie Impfung zum Stillstand gebracht. Der wirtschaftliche Schaden in Japan und Südkorea wird in Presseberichten auf jeweils mehrere Milliarden US-Dollar geschätzt. Im südlichen Afrika wurde die MKS 2011 in mehrere seit Jahren weitgehend freie Gebiete eingeschleppt, weil die Schutzzäune gegen das Eindringen endemisch verseuchter Wildtiere vernachlässigt oder aus Gründen des Wildtierschutzes abgebaut worden waren (14). Im Januar 2011 trat die MKS auch in der Europäischen Union wieder auf. Nachdem die Tierseuche am 4. Januar 2011 bei Wildschweinen im Südosten von Bulgarien festgestellt worden war, folgten im Januar sowie im März und zuletzt im April 2011 zahlreiche klinische Fälle bei empfänglichen Haustieren im Gebiet um Burgas am Schwarzen Meer. Sowohl in Bulgarien als auch in der Türkei nahe der Grenze zu Bulgarien wurden bei Wildschweinen Antikörper gegen das MKSV festgestellt. Das in Bulgarien isolierte Virus ist nach Untersuchungen des Weltreferenzlabors für MKS eng mit Isolaten aus der Türkei verwandt (41). Aufgrund des extensiven Charakters der Landwirtschaft in diesem Gebiet Bulgariens kam es aber bisher nicht zu einer weiträumigen Ausbreitung der MKS. Bei einer Einschleppung in Gebiete mit intensiver Landwirtschaft, einer dichteren Wildschweinpopulation und Verbringung von Tieren und tierischen Produkten in andere Teile der Gemeinschaft wären die Konsequenzen weitaus schwerwiegender gewesen. Aktuell sind seit Februar 2012 Teile des Nahen Ostens (Ägypten, Libyen, Gaza) von einem verheerenden Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (Serotyp SAT2) betroffen. Touristen sollten sowohl in Ländern mit MKS-Ausbrüchen als nach ihrer Abb. 2 Rind, experimentelle Infektion mit MKSV: als Folge der Aphthenbildung ausgeprägter Ptyaylismus mit durch den starken Speichelfluss verursachtem „MKSBart“ Fig. 2 Cattle, experimental infection with FMDV: Note severe ptyalism as a sequela of vesicular stomatitis. Abb. 3 Rind, experimentelle Infektion mit MKSV: Aphthenbildung im Bereich des Flotzmaules Fig. 3 Cattle, experimental infection with FMDV: Vesicle formation in the planum nasale. Rückkehr aus solchen Ländern in Deutschland jeden Kontakt zu Klauentieren vermeiden. Erreger Das MKSV gehört zur Familie Picornaviridae, Genus Aphthovirus, besitzt ein einzelsträngiges RNA-Genom positiver Polarität und zeichnet sich durch eine sehr hohe Variabilität und antigene Vielfalt aus (7). Das MKSV existiert in sieben Serotypen: O (Oise, Frankreich), A (Allemagne), C, Asia, SAT1, SAT2, SAT3 (SAT = Southern African Territories), die wiederum in insgesamt 46 unterschiedliche Topotypen unterteilt werden. Die mit Ellipsen in 씰Abbildung 1 dargestellten „Viruspools“ deuten in vereinfachter Form an, dass die Serotypen und insbesondere die Topotypen des MKSV geographisch gehäuft auftreten (15). © Schattauer 2012 Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 227 228 J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen Abb. 4 Rind, experimentelle Infektion mit MKSV: interdigitale erosive Pododermatitis mit Hyperämie und fibrinösen Belägen auf dem Boden des rupturierten Vesikels Fig. 4 Cattle, experimental infection with FMDV: Interdigital erosive pododermatitis with hyperaemia and fibrinous exudate on the base of the ruptured vesicle. Abb. 5 Hausschwein, experimentelle Infektion mit MKSV: vesikuläre Dermatitis im Bereich des Kronsaums und der Karpalgelenke. Nach Ruptur der Vesikel bilden sich großflächige Erosionen mit charakteristischer Hyperämie des Blasenbodens. Fig. 5 Domestic pig, experimental infection with FMDV: Vesicular dermatitis of the coronary band and carpal joint. Rupture of the vesicles leads to large erosions with characteristic hyperaemia. Klinische Symptomatik Beim Rind stellt nach meist 2–7 Tagen, selten bis 14 Tagen Inkubationszeit Fieber das erste Krankheitszeichen dar. Es hält gewöhnlich 1–3 Tage an, kann aber aufgrund von Sekundärinfektionen später wieder ansteigen. Als weiteres Frühsymptom ist gegebenenfalls ein Absinken der Milchleistung zu beobachten. Die Tiere speicheln (씰Abb. 2), zeigen eine gerötete Mundschleimhaut sowie ei- Abb. 6 Hausschwein, experimentelle Infektion mit MKSV: Vesikelbildung an der Rüsselscheibe, die differenzialdiagnostisch nicht von vesikulärer Schweinekrankheit (SVD), vesikulärem Exanthem (VE), vesikulärer Stomatitis (VS) oder idiopathisch bedingten vesikulären Effloreszenzen zu unterscheiden ist. Fig. 6 Domestic pig, experimental infection with FMDV: Cutaneous vesicles on the planum rostrale that cannot be differentiated from swine vesicular disease (SVD), vesicular exanthema (VE), vesicular stomatitis (VS) or idiopathic vesicular exanthema of pigs. ne zurückgehende Futteraufnahme. Dann treten in der Mundhöhle und an den Klauen, unter Umständen auch am Euter, Aphthen bzw. Vesikel auf. Während die Läsionen im Bereich des Maules nach der Ruptur meist innerhalb weniger Tage reepithelisieren, dauert die Heilung an den Klauen länger, teilweise bedingt durch bakterielle Sekundärinfektionen (씰Abb. 3, 4). Die MKS verläuft bei adulten Tieren im Allgemeinen nicht tödlich, doch kommen neben den lokalen Veränderungen Milchrückgang, Inappetenz und Gewichtsverlust vor und die Tiere bleiben oft für lange Zeit leistungsgemindert. Aborte können ebenfalls auftreten, wobei die exakte Pathogenese nicht bekannt ist. Es ist aber anzunehmen, dass sie durch Stress als Folge der schmerzhaften Läsionen in der Mundhöhle, an den Klauen sowie an der Zitzenhaut verursacht werden. Die klinischen Erscheinungen der MKS sind bei Milchrindern tendenziell stärker ausgeprägt als bei Mastrindern. Insbesondere bei Kälbern wird eine myokardiale Form mit potenziell perakut tödlichem Verlauf beschrieben (11, 23, 29). Bei manchen Epidemien wurde diese Form auch bei älteren Tieren vermehrt beobachtet (sog. “bösartige MKS“) (37). Beim Schaf fallen nach einer Inkubationszeit von meist 2–8 Tagen, gelegentlich auch zwischen einem Tag und 14 Tagen vorwiegend Lahmheiten aufgrund von Klauenläsionen auf. Die Veränderungen der Mundschleimhaut sind schwächer ausgeprägt als beim Rind oder fehlen ganz (8, 24). Die meist kleinen Schleimhautläsionen konfluieren nicht. Bei einem Großteil der Schafe können die klinischen Veränderungen sehr schwach und nur für kurze Zeit ausgeprägt sein. Daher sind bei möglichst vielen Tieren die Gliedmaßen oberhalb des Ballenhorns, am Kronsaum und im Zwischenklauenspalt zu untersuchen. Zu achten ist auch auf Fieber, Inappetenz, Aborte und Verluste bei Lämmern (myokardiale Form) (16). Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 © Schattauer 2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen Bei der Ziege verläuft die MKS meist gutartig und ohne Allgemeinstörungen. Es finden sich schnell rupturierende Aphthen in der Mundschleimhaut, aus denen sich dann Erosionen entwickeln. Eine Rhinitis kann ebenfalls vorkommen. Die Klauen sind nur selten mitbetroffen (22). Beim Schwein treten nach einer Inkubationszeit von meist 1–3 Tagen, bei geringer Infektionsdosis von bis zu 11 Tagen Blasen vorwiegend an den Sohlenballen, im Klauenspalt und am Kronsaum auf (25) (씰Abb. 5). Das Fieber kann in einigen Fällen 42° C erreichen, liegt aber meist bei 39–40° C und auch Verlaufsformen mit leichtem Fieber wurden beschrieben. Die Tiere zeigen zunächst oft eine gewisse Lethargie, dann milde und später häufig sehr deutliche Lahmheitserscheinungen, die sich durch „klammen Gang“ bis hin zu höchstgradiger Schonung der Gliedmaßen äußern. Aufgrund der starken Schmerzen bewegen sich die Schweine vielfach nur noch rutschend auf den Karpal- und Tarsalgelenken. Die Entzündung an Kronsaum und Sohlenballen kann schließlich zum Verlust des Klauenhorns („Ausschuhen“) führen. Kommt es zur Ausheilung der Erkrankung, nimmt das neugebildete Klauenhorn unter Umständen eine klumpenartige Struktur an. Auf der Rüsselscheibe (씰Abb. 6), in der Mundhöhle sowie an den Zitzen säugender Sauen können ebenfalls Vesikel auftreten. Häufig sind diese Läsionen zum Zeitpunkt der Untersuchung nur noch als Schorf erkennbar. Durch die myokardiale Form werden schwere Verluste bei Saugferkeln ohne Veränderungen an den Schleimhäuten hervorgerufen. Es können auch nur wenige Tiere eines Bestandes betroffen sein. Deshalb ist eine intensive Bestandskontrolle erforderlich (11, 25, 29). Das Wildschwein wurde bisher nicht als relevanter Reservoirwirt für die MKS angesehen. Bis heute existiert nur eine umfassend dokumentierte experimentelle Untersuchung zur MKS beim Wildschwein (30). Ältere Experimente und Berichte (17, 44) liefern kaum Informationen zum Krankheitsverlauf und zur Virusausscheidung. Nach dem Ausbruch der MKS bei Wildschweinen in Bulgarien wurden experimentelle Infektionen mit dem bulgarischen Isolat des Serotyps O (O/BUL/1/2010) durchgeführt (9). Die Inkubationszeit bei Wildschweinen betrug im Vergleich zu Hausschweinen 4 statt 2 Tage. Die durch Kontakt infizierten Wildschweine schieden das Virus bereits nach einem Tag und vor Einsetzen erster klinischer Anzeichen aus. Die massive Virusausscheidung dauerte bis zu 9 Tage an. Interessant ist, dass bei den Wildschweinen trotz massiver Läsionen an den Klauen (씰Abb. 7) weder Lahmheiten noch Bewegungsunlust oder verminderter Appetit auftraten. Klauenveränderungen bei Wildschweinen, die den durch MKS ausgelösten stark ähneln, können aber auch andere, häufig auch nicht weiter abklärbare Ursachen haben. Offenbar sind also Wildschweine hochempfänglich für eine Kontaktinfektion und entwickeln rasch Fieber, Bläschen an Kronsaum und Ballen der Klauen sowie Aphthen an Rüsselscheibe und Zunge ohne deutliche Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens und können deshalb zur Verbreitung von MKSV beitragen. Abb. 7 Wildschwein, experimentelle Infektion mit MKSV: Pododermatitis mit Hyperämie und dezenten fibrinösen Belägen auf dem Boden der rupturierten Blase Fig. 7 Wild boar, experimental infection with FMDV: Pododermatitis with hyperaemia and fibrinous exudate on the base of the ruptured vesicle. Pathogenese und Pathologie Für das MKSV stellen Pharynx und Larynx die wesentlichen Eintrittspforten dar. Allgemein dürfte bei den virusbedingten Stomatitiden vielfach die orale Aufnahme bei der Ansteckung im Vordergrund stehen, manchmal bedingt durch kleinste, beim Kauvorgang entstehende kurzzeitige Schleimhautschädigungen. Bei der MKS darf jedoch auch die Aufnahme des Virus mit der Atemluft als Infektionsweg keinesfalls vernachlässigt werden (19, 35). Nach experimenteller aerogener Inokulation von Rindern lässt sich frühzeitig immunhistologisch MKSV-Antigen in pharyngealen Epithelzellen nachweisen. Für die Ansteckung von Tieren werden Integrinmoleküle, insbesondere αvβ6, als die entscheidenden Rezeptoren angesehen. In enger Nachbarschaft dazu finden sich intraepithelial gelegen zahlreiche MKSV-negative dendritische Zellen. Nach der initialen Virusreplikation kommt es mit Beginn der anschließenden Virämie zu erheblicher Vermehrung der Viruslast in Pneumozyten, während die im Nasen-Rachen-Gewebe nachweisbare MKSV-Menge abnimmt (4, 5). Dies erklärt auch, warum die Atemluft sehr große Virusmengen enthalten kann, besonders beim Schwein (25). Die erste fieberhafte Erkrankungsphase der MKS ist durch Vesikel am Flotzmaul und an der Rüsselscheibe, in der Mundhöhle und an der Zunge (Primäraphthe) gekennzeichnet. Die mit MKSV infizierten und lysierten Zellen können durch massive Freisetzung von Virusnachkommen ihre Nachbarzellen infizieren. Die Aphthen in der Mundhöhle bilden dadurch größere, konfluierende Blasen, die beim Rind besonders am Rücken und an den Seitenrändern der Zunge, der Innenfläche der Lippen und Backen, an der Dentalplatte des Oberkiefers, am harten Gaumen und Naseneingang sowie am Flotzmaul zu finden sind. Das die Blasen bedeckende Epithel rupturiert bei mechanischer Belastung sehr leicht. Daraus entstehen nachfolgend großflächige Erosionen mit einer charakteristischen Hyperämie des Blasenbodens. Ähnliche vesikuläre, erosive und teils verschorfende Veränderungen können in der Nasenschleimhaut vorliegen sowie im Bereich von © Schattauer 2012 Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 229 230 J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen Abb. 8 Rind, experimentelle Infektion mit MKSV: Pansenpfeiler mit großflächigen frischen Erosionen nach mechanischer Öffnung der Vesikel. Später kommt es zu einer Verschorfung und Reepithelisierung. Fig. 8 Cattle, experimental infection with FMDV: Rumen pillar with large acute erosions after rupture of the vesicles. Later reepithelization is possible. Ösophagus und Pansenpfeilern (씰Abb. 8). Manche Tiere entwickeln eine Konjunktivitis und eine vesikuläre Dermatitis an Zitzen und Vulva. Histopathologisch sind die Läsionen durch die viral induzierte vakuoläre Degeneration von hypereosinophilen Epithelzellen, beginnend im mittleren Stratum spinosum, gekennzeichnet, die dort zu einer massiven hydropischen Zellschwellung mit sehr deutlichen Interzellularbrücken voranschreitet (씰Abb. 9). Es kommt zu für MKS typischer Degeneration, Zell- Abb. 9 Rind, experimentelle Infektion mit MKSV, Aphthe: vakuoläre Degeneration mit zahlreichen hypereosinophilen Epithelzellen, Zelldissoziation beginnend im mittleren Stratum spinosum mit auffälligen Interzellularbrücken Fig. 9 Cattle, experimental infection with FMDV, oral vesicle: Vacuolar degeneration with numerous hypereosinophilic epithelial cells, cellular dissociation within mid Stratum spinosum with prominent intercellular bridges. lyse und ausgedehnten intraepithelialen Ödemen mit Bildung von großen Vesikeln. Das die Vesikel umgebende und bedeckende infizierte Epithel enthält ebenso wie die Vesikelflüssigkeit sehr große Virusmengen, die immunhistologisch durch den MKSV-Antigennachweis eindrucksvoll dargestellt werden können (씰Abb. 10). Die Heilung verläuft über ein akutes Stadium mit Fibrinexsudation und zahlreichen beteiligten neutrophilen Granulozyten zu einem mehr subakuten bis chronischen Stadium mit Granulationsgewebsbildung und dann rasch einsetzender Reepithelisierung (씰Abb. 11). Durch bakterielle Besiedelung kann es zu Komplikationen und Ulzerationen kommen. Die durch MKSV ausgelöste lymphoplasmahistiozytäre Myokarditis stellt ein klassisches Beispiel für virusbedingte Herzmuskelerkrankungen dar. Sie kommt bei Jungtieren vor und ist Ursache für den perakuten letalen Verlauf bei Kälbern, Lämmern und Ferkeln noch bevor bei den adulten Tieren das vesikuläre Stadium der MKS auftritt. Insbesondere in der Wand des linken Ventrikels und Septums finden sich kleine, grauweiße unregelmäßige Herde, die vor allem bei größerer Ausdehnung der streifigen Flecken diesem Sektionsbefund den Namen „Tigerherz“ eingebracht haben. Trotz der Anwesenheit neutralisierender Antikörper kann das MKSV nach einer Infektion bei vielen Wiederkäuern über Wochen oder gar Monate insbesondere in Rachenschleimproben (Probangproben) nachgewiesen werden (1, 38). Nach der Definition des Weltreferenzlabors für MKS (IAH, Pirbright, UK) sind Dauerausscheider bzw. „Carrier“ solche Tiere, aus denen sich später als 28 Tage nach der Infektion infektiöses MKS-Virus isolierten lässt. So kann das MKS-Virus beim Rind über 2 Jahre und beim Afrikanischen Büffel (Syncerus caffer) bis 5 Jahre persistieren. Die Mechanismen, die es dem MKSV erlauben, trotz vorliegender Anti- Abb. 10 Rind, experimentelle Infektion mit MKSV, Aphthe: Zahlreiche noch intakte und degenerierte Epithelzellen weisen große Antigenmengen auf, die immunhistologisch spezifisch für MKSV angefärbt wurden. Fig. 10 Cattle, experimental infection with FMDV, oral vesicle: Numerous viable and degenerated epithelial cells display large amounts of FMDV antigen, specifically stained by immunohistochemistry. Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 © Schattauer 2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen körper zu persistieren, sind noch unklar. Auch die epidemiologische Rolle dieser Virusträger ist umstritten, ihr Vorhandensein hat aber entscheidenden Einfluss auf die Bekämpfungsmaßnahmen. Differenzialdiagnosen Entzündungen der Mundhöhle (Stomatitis) und an den Klauen (Pododermatitis) können auch zahlreiche andere Ursachen als MKS haben. Für Vesikel, Erosionen und Nekrosen an der Mundschleimhaut bzw. im Klauenbereich kommen mechanische und traumatische Einwirkungen, Verbrühungen, Verätzungen, Vergiftungen (z. B. Selenvergiftung beim Schwein, Toxine von Pflanzen, Bakterien oder Pilzen) oder Photodermatitis (z. B. durch Johanniskraut) in Betracht. In erster Linie sind jedoch wegen ihrer Konsequenzen Virusinfektionen differenzialdiagnostisch abzuklären. 씰Tabelle 1 gibt eine Übersicht zu tierartbezogenen und differenzialdiagnostischen Beispielen für vesikuläre und erosive Stomatitiden und Pododermatitiden. Speziell sind beim Schwein vesikuläre Schweinekrankheit (SVD), beim Rind unter anderem Blauzungenkrankeit (BT), Bösartiges Katarrhalfieber (BKF), Mucosal Disease (MD), Bovine Herpesvirus-Typ-1-Infektion (BHV1), Epizootische Hämorrhagie der Hirsche (EHD), Stomatitis papulosa, Mortellaro-Krankheit und Panaritium sowie bei Schaf und Ziege Blauzungenkrankeit (BT), Lippengrind (Orf) und Moderhinke zu nennen. Daneben treten bei Schweinen und Schafen in ihrer Ätiologie nicht näher bestimmbare, also idiopathische Mundhöhlenveränderungen vor, die gerade bei Schafen als OMAGOD („ovine mucosal and gum obscure disease“) bezeichnet werden und mit MKS-bedingten Veränderungen verwechselt werden können (33, 42). Bei Pferden ist an die Nebenwirkungen der oralen Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika, Schädigungen durch aufgenommene GasterophilusLarven sowie als virale Differenzialdiagnose an die vesikuläre Stomatitis zu denken. Einige dieser Erkrankungen werden im Folgenden näher in ihrer Abgrenzung zur MKS kommentiert. Die vesikuläre Stomatitis (VS) wird durch Viren aus dem Genus Vesiculovirus der Familie Rhabdoviridae verursacht. Von Bedeutung für die Nutztierpopulation sind lediglich die eigentlichen Viren der vesikulären Stomatitis mit den Serotypen Indiana (drei Subtypen) und New Jersey. Die VS kommt endemisch in Mittelund Südamerika und sporadisch in Nordamerika vor. Sie trat aber im 1. Weltkrieg nach Einschleppung mit amerikanischen Militärpferden kurzzeitig auch in Frankreich sowie Ende des 19. Jahrhunderts in Afrika auf (21). Bei Rindern und Schweinen kommt die VS noch relativ häufig vor, selten aber als klinische Erkrankung bei Schafen und Ziegen. Im Unterschied zur MKS betrifft sie auch Pferde. Die vesikuläre Stomatitis ist eine Zoonose. Beim Menschen entstehen jedoch keine Blasen, sondern die Infektion verläuft unter grippeähnlicher Symptomatik, manchmal auch als Enzephalitis. In nördlichen Breiten handelt es sich in der Regel um eine Erkrankung der wärmeren Jahreszeit, was vermuten lässt, dass Insekten (Sand- und Kriebelmücken, Moskitos) eine Rolle als Vektoren Abb. 11 Rind, experimentelle Infektion mit MKSV: Ungefähr 10 Tage nach Ausbildung der Primäraphthe kommt es an der Zunge zu vollständiger Reepithelisierung, wenn keine bakterielle Sekundärinfektion den Heilungsprozess kompliziert. Fig. 11 Cattle, experimental infection with FMDV: Approximately 10 days after formation of the primary vesicle there is complete reepithelization of the glossal surface if there was no complicating bacterial secondary infection. spielen. Wie der Name bereits andeutet, ist die Krankheit durch Blasenbildung in der Mundhöhle charakterisiert, die makroskopisch nicht von den bei MKS auftretenden Aphthen zu unterscheiden ist. Klinisch fällt ansonsten wie bei MKS häufig Inappetenz mit Ptyalismus auf. Wirtschaftliche Verluste entstehen bei Kühen insbesondere durch den Rückgang der Milchleistung, wobei auch Läsionen an den Zitzen beobachtet werden. Die betroffenen Nutztiere erholen sich jedoch im Allgemeinen rascher als nach einer Infektion mit Maul- und Klauenseuche. Beim Schwein werden Klauenläsionen beschrieben, die von den durch die MKS ausgelösten Veränderungen nicht zu unterscheiden ist. Auch die histopathologischen Veränderungen gleichen denen bei MKS und sind deshalb diagnostisch nicht spezifisch (34). Die hochkontagiöse vesikuläre Schweinekrankheit (englisch „swine vesicular disease“, SVD) wird durch SVDV, ein Enterovirus aus der Familie Picornaviridae, hervorgerufen, das serologisch mit dem Coxsackie-B5-Virus des Menschen sehr eng verwandt ist. Beim Menschen kann das SVDV grippeähnliche Symptome verursachen. Die SVD lässt sich klinisch und pathomorphologisch nicht von den anderen vesikulären Stomatitiden unterscheiden. Beim Schwein dominieren die Vesikel an Kronsaum und Ballen, viel weniger häufig finden sie sich im Bereich der Rüsselscheibe, an Lippen, Zunge und Zitzen. Bei manchen Ausbrüchen wurden zentralnervöse Krankheitsanzeichen beobachtet und histopathologisch waren eine Meningoenzephalitis und Ganglioneuritis nachweisbar. Die SVD wurde erstmals 1966 in Italien und danach auch in Hong Kong, Großbritannien, Kontinentaleuropa und Asien beschrieben. Die Krankheit dürfte in Ostasien nach wie vor auftre- © Schattauer 2012 Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 231 232 J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen Tab. 1 Übersicht über die für MKS differenzialdiagnostisch relevanten Stomatitiden und Pododermatitiden bei landwirtschaftlichen Nutztieren Table 1 Differential diagnosis of FMD-associated stomatitis and pododermatitis in large animals. Erkrankung Ursache Rinder Schafe, Ziegen Schweine Maul- und Klauenseuche (MKS) Aphthovirus, Picornaviridae + vesikuläre Glossitis, Cheilitis, Pododermatitis, Rumenitis + Stomatitis und Pododermatitis, häufig sehr milder Verlauf bis klinisch unauffällig – + hochgradige vesikuläre Pododermatitis, Vesikel an Rüsselscheibe und Zunge, Gesäugeleiste Vesikuläre Stomatitis (VS) Vesiculovirus, Rhabdoviridae + wie MKS – + wie MKS + Vesikuläres Exanthem (VE) Vesivirus, Caliciviridae – – + wie MKS – Vesikuläre Schweinekrank- Enterovirus, heit (SVD) Picornaviridae – – + wie MKS – Bovine Virusdiarrhö/Muco- Pestivirus, sal disease (BVD/MD) Flaviviridae + MD: erosive Stomatitis, Ösophagitis, Rumenitis, Pododermatitis – – – Bösartiges Katarrhalfieber (BKF) Rhadinovirus, Herpesviridae Keratokonjunktivitis, Laminitis, erosive-ulzerative Stomatitis, Ösophagitis mit Vaskulitis – Korneaödem, lymphoproliferative Vaskulitis, Meningitis, Bronchopneumonie – Blauzungenkrankheit (BT) Orbivirus, Reoviridae Konjunktivitis, hämorrhagisch-nekrotisierende Stomatitis, Cheilitis, Dermatitis (Zitzen) Gingivitis, hämorrhagischnekrotisierende Glossitis, Kopfödeme, Rhinitis, Kronsaumblutungen – – Rinderpest Morbillivirus, Paramyxoviridae erosive Stomatitis – – – Peste des petits ruminants Morbillivirus, (PPR) Paramyxoviridae – erosiv-ulzerative und fibrinonekrotische Stomatitis, Pneumonie – – Bovine Leukozyten-Adhäsions-Defizienz Gendefekt Schleimhautulzera in der Mundhöhle – – – Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD) Orbivirus, Reoviridae wie BT – – – Bovine Herpesvirus-1-Infektion Alphaherpesvirus, Herpesviridae + Rhinitis, erosive Cheilitis, Rumenitis – – – Stomatitis papulosa Parapoxvirus bovis 1, Poxviridae + proliferative Stomatitis, Theilitis – – – Orf Parapoxvirus ovis – + – proliferative Stomatis, Pododermatitis, Dermatitis – Mortellaro-Krankheit, Der- Spirochäten, + matitis digitalis Hygienemängel plantare Pododermatitis – – – Photodermatitis toxisch, primär oder sekundär + + + + Sonnenbrand aktinisch + besonders Euter, Zitzen + Ohren, Kopf, Euter + + Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 Pferde © Schattauer 2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen Tab. 1 Fortsetzung Table 1 Continued Erkrankung Ursache Rinder Schafe, Ziegen Schweine Stachybotryotoxikose Stachybotrysatra-Toxine + – + – nekrotisierende Stomatitis Bittereschengewächse (Simaroubaceae) – – – + vesikuläre Dermatitis an Nüstern Exsudative Epidermitis Staphylococcus – hyicus, Fusobacterium necrophorum – + nekrotisierende und ulzerative Glossitis und Gingivitis – OMAGOD idiopathisch – + wie MKS – – Idiopathische vesikuläre Stomatitis idiopathisch – – + wie MKS – Ölkäfer/Spanische Fliege (Epicauta sp.) toxisch – – – + ulzerative Gingivitis Fuchsschwanz-Arten (Setaria geniculata) traumatisch – – – + ulzerative Stomatitis ten ohne gemeldet zu werden. In Europa wird sie regelmäßig in Mittel- und Süditalien diagnostiziert. Sie dringt sporadisch nach Norditalien und in andere Teile Europas vor (32). Durch Tierkontakt sowie indirekt durch die Verfütterung von rohen Speiseabfällen mit Schweinefleischbestandteilen oder das Verbringen von Schweinen in kontaminierte Ställe oder Fahrzeuge kann SVD übertragen werden. Letzter Übertragungsweg wird durch die hohe Stabilität des Erregers erleichtert. Die ökonomische Bedeutung des SVD resultiert aus oben genannten differenzialdiagnostischen Erwägungen und den zu ihrer Bekämpfung erforderlichen Handelsbeschränkungen (11, 29). Das vesikuläre Exanthem der Schweine (VES) ist klinisch und pathomorphologisch mit dem Bild der MKS, VS und SVD identisch und wird durch das zu den Caliciviridae gehörende Vesivirus VESV verursacht. Das VES ist heute nur noch von historischem Interesse. Es kam ausschließlich in Amerika vor und gilt seit dem letzten Ausbruch in New Jersey im Jahre 1956 durch die Pflicht zur Erhitzung von Küchenabfällen vor der Verfütterung als getilgt. Es konnte 1973 gezeigt werden, dass das VESV mit dem „San Miguel sea lion“-Virus (SMSV) verwandt ist. Dieses marine Calicivirus kommt bei Seelöwen (Zalophus californianus) und Pelzrobben von Kalifornien bis Alaska vor. Der Serotyp SMSV-7 wurde aus bestimmten Steuerbarschen (Opaleye fish, Girella nigricans) isoliert und ruft interessanterweise nach experimenteller Inokulation bei Schweinen die für VES typischen Läsionen hervor (11, 29). Der Erreger der bovinen Virusdiarrhö (BVD)/Mucosal Disease (MD) ist ein Pestivirus aus der Familie Flaviviridae. Das BVD-Vi- Pferde rus (BVDV) infiziert Rinder aller Altersgruppen, wobei MD am häufigsten bei Tieren zwischen 8 Monaten und 2 Jahren auftritt und zu erosiv-ulzerativen Veränderungen an der Zungenschleimhaut, der Gingiva, am harten Gaumen, an Ösophagus, Pansen, Abomasum und den Kronsäumen oder im Zwischenklauenspalt führt. Diese können unter Umständen Sekundärläsionen der MKS sehr ähnlich sehen. In dieser Hinsicht sind klinische Fälle typischerweise bei deutlich jüngeren Tieren zu beobachten als etwa bei BKF. Werden Tiere intrauterin mit nichtzytopathogenem (ncp) BVDV infiziert, können sie eine persistierende Infektion (PI) entwickeln. Findet dann später eine Infektion mit einem zytopathogenen (cp) BVDV statt, können sie an der letalen MD erkranken. Klinische Anzeichen für diese Erkrankung sind Anorexie, Schwäche, Ptyalismus, Tränenfluss und mukopurulenter Nasenausfluss sowie wässrige Diarrhö und Agalaktie (11, 29). Das Bösartige Katarrhalfieber (BKF) wird durch eine speziesübergreifende Infektion mit zellassoziierten lymphotropen Rhadinoviren (γ-Herpesviren) verursacht und kommt bei Haus- und Wildrindern (in Zoos gehaltene Bisons und Wisente sind sehr empfänglich), Zerviden sowie sehr selten bei Hausschweinen vor. Während die Infektion mit diesen Viren bei ihren physiologischen Wirten inapparent verläuft, beträgt die Mortalität bei Rindern, Büffeln und den oben genannten Wildwiederkäuern nahezu 100%. BKF wird in Afrika durch das alcelaphine Herpesvirus 1 (AlHV-1) („Wildebeest-assoziiertes BKF“), in Europa durch das ovine Herpesvirus 2 (OvHV-2) („schafassoziiertes BKF“) sowie das caprine Herpesvirus 2 (CpHV-2) ausgelöst. Neben dem per- © Schattauer 2012 Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 233 234 J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen akut tödlichen Verlauf der BKF lassen sich eine akute intestinale Form mit katarrhalischer Enteritis und eine subakute Kopf-Augen-Form unterscheiden. Typisch für die Kopf-Augen-Form ist eine beim lebenden Tier auffällige, meist bilaterale opake Hornhauttrübung, die gelegentlich in eine Keratokonjunktivitis übergeht. Durch eine Laminitis ist ein Ausschuhen möglich. Die Veränderungen an den Verdauungsorganen sind durch eine multifokale erosiv-ulzerative Stomatitis, Glossitis, Ösophagitis, Abomasitis und Typhlokolitis mit Vaskulitis gekennzeichnet. Vesikel und Aphthen sind jedoch niemals Teilbild des BKF (11, 29). Die epizootische Hämorrhagie (EHD) ist eine durch Stechmücken übertragene Orbivirus-Infektion. Sie kommt in den USA, Kanada, Australien, Japan und Afrika vor und befällt hauptsächlich Hirsche. Das Virus kann aber auch Rinder infizieren. Zuletzt wurden Infektionen mit dem EHD-Virus (EHDV) in Israel, Marokko und Algerien beobachtet. In Europa ist diese klinisch und ätiologisch der Blauzungenkrankheit sehr ähnliche anzeigepflichtige Tierseuche noch niemals nachgewiesen worden. Noch vor kurzem wurde die durch ein Morbillivirus der Familie Paramyxoviridae verursachte Rinderpest als Ursache einer erosiven Stomatitis und damit weitere Differenzialdiagnose der MKS beim Rind aufgeführt. Nach der erfolgreichen Ausrottung im Juni 2011 hat die Weltorganisation für Tiergesundheit OIE alle 198 Länder und Gebiete, die rinderpestgefährdete Tiere halten, für Rinderpestvirus-frei erklärt. Im Unterschied zu MKS traten bei Rinderpest, die durch eine erosiv-ulzerative Stomatitis gekennzeichnet war, keine Klauenveränderungen, wohl aber starke hämorrhagisch-ödematöse Lymphknotenschwellungen auf (36, 43). Die Pest der kleinen Wiederkäuer (Peste des petits ruminants, PPR) ist eine hochkontagiöse Erkrankung bei Schafen und Ziegen. Sie tritt regelmäßig im mittleren Osten, Indien und Nordafrika auf. Der Erreger gehört dem Genus Morbillivirus der Familie Paramyxoviridae an und ist nahe mit dem Erreger der Rinderpest und der Hundestaupe verwandt. Die Tiere zeigen eine pseudomembranöse, erosive bis ulzerative Stomatitis und eine nekrotisierende Tonsillitis. Daneben finden sich fibrinös-hämorrhagische Enteritiden und eine bronchointerstitielle Pneumonie (26). Die bovine Stomatitis papulosa wird durch das Parapoxvirus bovis 1 verursacht und ist durch Papeln an Nasenausgängen, dem Flotzmaul, der Gingiva, in der Backenhöhle, am Gaumen und an der Zunge gekennzeichnet. Ähnliche beetartig erhabene Läsionen kommen auch an der Schleimhaut von Ösophagus, Pansen und Blättermagen vor. Stomatitis papulosa kann besonders bei immunsupprimierten Kälbern auftreten, etwa solchen, die persistent mit dem Virus der bovinen Virusdiarrhö infiziert sind (11, 29). Der ansteckende Lippengrind, Ecthyma contagiosum oder Orf (altengl. orf = rau) ist eine durch Parapoxvirus ovis hervorgerufene Erkrankung der Schafe und Ziegen. Diese geht im späteren Verlauf mit der Bildung von Papeln, Vesikeln, verschorften Pusteln und nach Abrasion der Haut mit einer Narbenbildung einher. Die Läsionen finden sich insbesondere an den Lippenwinkeln, in der Mundhöhle einschließlich der Zunge, am Euter und an den Zitzen sowie an den Kronsäumen und perianal. Gelegentlich ist auch die Schleimhaut von Ösophagus und Pansen betroffen (20). Bei der Blauzungenkrankheit (engl. blue tongue, BT) handelt es sich um eine nicht ansteckende, durch Stechmücken (Gnitzen) übertragene Infektionskrankheit der Wiederkäuer. Der Erreger, ein Orbivirus der Familie Reoviridae, kommt in mindestens 24 Serotypen vor, von denen bisher allein schon 20 in Südafrika gefunden wurden. Das erstmals 2006 in Deutschland nachgewiesene BTVirus (BTV) gehört zum Serotyp 8. Mit Wirkung vom 15.02.2012 hat sich Deutschland wieder als frei von Blauzungenkrankheit erklärt, nachdem seit mehr als 2 Jahren keine Fälle von BT mehr nachgewiesen wurden und ein Monitoring keine Hinweise auf das Zirkulieren von BTV-8 oder eines anderen Serotyps erbrachte. Klinisch tritt die BT in unterschiedlich schweren Verlaufsformen auf, wobei die Schafe tendenziell deutlichere Symptome bis hin zum Tod zeigen. Bei Rindern reichen die Krankheitszeichen von teils hämorrhagischen Nekrosen im Bereich des Flotzmauls, am Euter und an den Zitzen, Konjunktivitis mit verstärktem Tränenfluss, Kronsaumschwellungen, zum Teil in Verbindung mit Lahmheit, Deckunlust, Rückgang der Milchleistung und Fieber bis zum Festliegen. Bei Schafen und Wildwiederkäuern entwickeln sich nach einer Inkubationszeit von wenigen Tagen mildere Verlaufsformen mit Apathie, Fieber, Konjunktivitis, Entzündungen des Zahnfleischs, der Lippen und der Nase, Hyperämie der Nasen- und Mundschleimhaut, ödematösen Gesichtsschwellungen, verstärktem Tränenfluss, Nasenausfluss sowie Entzündungen des Kronsaums mit Lahmheit oder auch schwere Verlaufsformen mit vermehrtem Speichelfluss, Lungenödem, Blutungen in der Klauenlederhaut mit Ausschuhen sowie einer dunkelroten bis bläulichen, geschwollenen Zunge und Todesfällen (8, 28). Bei Rindern und Schafen spielen bakteriell bedingte Pododermatitiden eine wichtige Rolle. Die ansteckende Klauenfäule oder Moderhinke wird hauptsächlich durch Dichelobacter nodosus hervorgerufen, der synergistisch mit Fusobacterium necrophorum und anderen Bakterien die Haut im interdigitalen Klauenbereich schädigt, wenn prädisponierende Faktoren wie Feuchtigkeit und Trauma eine Besiedlung durch Bakterien begünstigen. Die Klauenläsionen beruhen auf Proteasen von Dichelobacter nodosus, die eine bakterielle Durchdringung der Epidermis erleichtern. Frühe Läsionen beginnen im Interdigitalspalt, betreffen später beide Klauen und bestehen aus roter, feuchter und geschwollener erodierter Haut. Die Infektion führt zu einem ausgesprochen übel riechenden Exsudat, das eine Spaltbildung zwischen Klauenhorn und Interdigitalhaut zur Folge hat. An der Nekrobazillose der Klauen ist hauptsächlich Fusobacterium necrophorum, bei Rindern auch Bacteroides melaninogenicus beteiligt. In diesen Formenkreis gehört bei Schafen auch die ovine interdigitale Dermatitis. Sie unterscheidet sich von der Moderhinke durch die fehlende Beteiligung von Dichelobacter nodosus. Bei Rindern tritt die podale Nekrobazillose sekundär nach Traumatisierung der Zwischenzehenhaut auf. Diese Erkrankung ist von der Dermatitis digitalis, die auch als Mortellaro-Krankheit bezeichnet wird, zu unterscheiden, bei der sich um eine schmerzhafte, kon- Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 © Schattauer 2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen tagiöse papillomatöse plantare Pododermatitis der Rinder handelt. Als Ursache werden Spirochäten angesehen, die zum Genus Treponema gehören und strukturelle Ähnlichkeit mit Borrelia burgdorferi besitzen. Makroskopisch fallen umschriebene runde bis ovale rote Plaques mit einem Durchmesser von bis zu 6 cm und einer feuchten granulären Oberfläche auf, die der Erkrankung auch den Namen „Erdbeerkrankheit“ („strawberry foot rot“) eingebracht haben (8, 11, 29). Idiopathische, in der Mundhöhlenschleimhaut von kleinen Wiederkäuern, insbesondere am harten Gaumen und der Gingiva lokalisierte Ulzera werden seit der MKS-Epidemie 2001 im Vereinigten Königreich auch als OMAGOD („ovine mucosal and gum obscure disease“) bezeichnet. Offenbar sind diese Veränderungen bei Schafen recht weit verbreitet, waren aber vor näherer Inspektion während des Seuchengeschehens weitgehend unbemerkt geblieben (6, 42). Die am häufigsten beobachteten Läsionen stellen sich als scharf begrenzte, meist schon in Abheilung befindliche Geschwüre in der bukkalen oder inneren Lippenschleimhaut unterhalb der Schneidezahnreihe dar. Ein weiterer Bericht belegt, dass ein weites Spektrum solcher idiopathischen oralen Ulzera mit einer Prävalenz von bis zu 25% in bestimmten Herden an den Dentalplatten von Schafen vorkommen können und dann eben nur mit großen Schwierigkeiten von gleichartig aussehenden Veränderungen bei MKS abzugrenzen sind (13). Labordiagnostik Wegen der Schwierigkeit, Stomatitiden anhand der klinischen und pathomorphologischen Befunde differenzialdiagnostisch zu unterscheiden, muss die definitive Diagnose vielfach mit labordiagnostischen Verfahren gestellt werden. Sowohl im Verdachtsfall als auch bei Ex- und Importuntersuchungen ist die Anwendung dieser Verfahren staatlichen Einrichtungen vorbehalten. In Deutschland sendet der Amtstierarzt im Verdachtsfall Proben (Aphthenmaterial, Speichel- oder Nasentupfer, Blut) schnellstmöglich per Kurier an das am Friedrich-Loeffler-Institut [FLI], Südufer 10, 17493 Greifswald-Insel Riems angesiedelte Nationale Referenzlabor für MKS und andere vesikuläre anzeigepflichtige Tierseuchen. Dessen wichtigste Aufgabe ist es, klinische Verdachtsfälle so rasch wie möglich abzuklären. In Deutschland darf lediglich im „L3+“-Hochsicherheitslaboratorium des FLI sowie in einem Hochsicherheitsgebäude eines Impfstoffherstellers in Köln mit infektionsfähigem MKSV gearbeitet werden. Nur diese Einrichtungen entsprechen den Sicherheitsanforderungen nach Artikel 65(d) und Anhang XII der Richtlinie des Rates 2003/85/EC. Bei einer Einschleppung der MKS wären jedoch so hohe Probenzahlen zu erwarten, dass das FLI durch die Untersuchungseinrichtungen der Länder mit geeigneten Methoden (PCR, ELISA) unterstützt werden müsste, bei denen kein infektiöses Virus zu Anwendung kommt. Je früher ein Ausbruch entdeckt und labordiagnostisch bestätigt wird, desto größer ist die Chance, eine großflächige Epidemie zu verhindern. Behördlich angeordnete Verbringungsverbote und Transportbeschränkungen im Umkreis ansteckungsverdächtiger Bestände sind die entscheidenden Bekämpfungsmechanismen, zusammen mit der Keulung befallener und ansteckungsverdächtiger Bestände sowie gegebenenfalls dem Einsatz von inaktivierten Impfstoffen. Näheres regeln die Richtlinie des Rates 2003/85/EC und die Verordnung zum Schutz gegen die Maul- und Klauenseuche. Nach diesen Vorschriften liegt ein Ausbruch der MKS vor, wenn bei einem Tier, in seiner unmittelbaren Umgebung oder in seinen Erzeugnissen das MKSV festgestellt wurde. Darüber hinaus liegt ein Ausbruch dann vor, wenn bei einem Tier klinische Erscheinungen festgestellt wurden, die auf MKS schließen lassen, und der resultierende Verdacht durch einen labordiagnostischen Befund (Antigen, Genom oder infektionsbedingte Antikörper) bestätigt wurde oder, auch in Abwesenheit klinischer Krankheitszeichen, wenn mehr als einer der vorgenannten labordiagnostischen Befunde erhoben wurde. Bei einem epidemiologischen Zusammenhang mit einem bereits bestätigten MKS-Ausbruch ist ein Ausbruch zu erklären, wenn entsprechende klinische Erscheinungen vorliegen oder einer der vorgenannten labordiagnostischen Befunde vorliegt. Die MKS kann labordiagnostisch über den Nachweis des Erregers (Virusnachweis in Zellkultur, Antigennachweis im ELISA, Genomnachweis in der Real-Time-PCR [RT-PCR]) oder von Antikörpern bestätigt werden (3). Aus Zeitgründen würde man bei Sekundärausbrüchen heute versuchen, die Feststellung des MKSAusbruchs auf eine Kombination aus klinischen Krankheitszeichen und einen positiven RT-PCR-Befund zu stützen. Die RT-PCR hat es ermöglicht, die Bearbeitungszeit zu verkürzen und die Sicherheit der Diagnose zu verbessern. Impfung Immer wieder wird in Diskussionen die Frage aufgeworfen, warum die MKS-Impfung in Europa im Jahre 1991 eingestellt wurde. Dies erfolgte, weil sie ihre Aufgabe, die Tilgung der einheimischen Stämme, erfüllt hatte und gegen neue „exotische“ Stämme nur einen sehr begrenzten Schutz geboten hätte. Heutzutage würde in Europa eine Impfung im MKS-Seuchenfall beim Vorliegen der Voraussetzungen nach Artikel 50 und 51 in Verbindung mit Annex X der Richtlinie 2003/85/EG entweder als Schutzimpfung oder als Suppressivimpfung durchgeführt. Wichtige Kriterien für die Impfentscheidung sind neben dem Vorhandensein eines geeigneten Impfstoffs die Viehdichte und verschiedene andere epidemiologische Aspekte. Nach einer Schutzimpfung können die Tiere weiter genutzt werden. Nach einer Suppressivimpfung müssen die geimpften Tiere getötet werden. Die Suppressivimpfung soll durch Verlangsamung bzw. Beendigung der Seuchenausbreitung die Möglichkeit zu einer geordneten Beseitigung der Tierkörper schaffen. Bei der Frage, ob eine Schutzimpfung oder eine Suppressivimpfung durchgeführt werden soll, spielt die mögliche © Schattauer 2012 Tierärztliche Praxis Großtiere 4/2012 Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-08-22 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 235 236 J. P. Teifke et al.: Maul- und Klauenseuche und Differenzialdiagnosen Zeitdauer bis zur Rückgewinnung des Status „MKS-frei ohne Impfung“ eine entscheidende Rolle. Bei Tötung der geimpften Tiere (Suppressivimpfung) ist dieser Status frühestens nach 3 Monaten wieder zu erreichen, nach einer Schutzimpfung frühestens nach 6 Monaten. Nach dem Verbot prophylaktischer Impfungen wurden zur Sicherstellung einer schnellen Reaktion auf mögliche MKS-Ausbrüche Impfstoffbanken (de facto: Antigenbanken) eingerichtet. Vor einer Impfentscheidung ist zu prüfen, ob für den eingeschleppten Feldstamm ein passendes Antigen zur Verfügung steht. Die Anzahl der Stämme in den Antigenbanken ist begrenzt, sodass nicht in jedem Fall ein passender Impfstoff bereitgestellt werden kann. Nach einer Einschleppung der MKS muss für die Charakterisierung des Feldstamms, die Formulierung der Vakzine und ihre Auslieferung ein Vorlauf von einigen Tagen bis zum Impfbeginn eingeplant werden. Auch reicht die Kapazität der Antigenbanken nicht aus, um den gesamten Klauentierbestand eines größeren Landes zu impfen. Wenn, wie 2001 im Vereinigten Königreich, bei Entdeckung der Seuche schon große Teile des Landes infiziert sind, bestehen nur noch geringe Möglichkeiten, das Ausmaß des Seuchenzuges mittels Impfung zu begrenzen. Es dauert unter Umständen Monate, bis nach Erschöpfung der Antigenbanken nachproduzierte Antigene zur Verfügung stehen. Neben der EU-Impfstoffbank gibt es in einigen Mitgliedsländern, unter anderem in Deutschland, auch nationale Impfstoffbanken. Heutige MKS-Impfstoffe beinhalten Viren, die in Zellkultur vermehrt und dann inaktiviert wurden. Das Lysat der infizierten Zellen enthält sowohl die Strukturproteine, die das virale Kapsid bilden, wie auch die Nichtstrukturproteine (z. B. viruskodierte Enzyme). Diese werden heute bei der Reinigung des Antigens weitgehend entfernt. Tiere, die nur wenige Male mit modernen MKSImpfstoffen geimpft wurden, bilden nur Antikörper gegen die Strukturproteine, aber keine Antikörper gegen Nichtstrukturproteine. Solche finden sich jedoch in infizierten Tieren, die deshalb auch in einer geimpften Population serologisch erkannt werden können. Die Nichtstrukturproteine sind somit als Negativmarker anzusehen. Daher erfüllen moderne gereinigte inaktivierte Vakzinen im Prinzip die Voraussetzungen zur Unterscheidung von infizierten von lediglich vakzinierten Tieren im Rahmen einer „DIVADiagnostik“ (DIVA = Differentiating Infected from Vaccinated Animals). Weil aber nicht alle geimpften und dann subklinisch infizierten Tiere serologisch sicher erkannt werden, ist das Verfahren nur zur Herdendiagnostik einsetzbar (40). Fazit für die Praxis Insgesamt bleibt die Maul- und Klauenseuche sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Tierärzteschaft eine Herausforderung, die nur durch eine kontinuierliche Wachsamkeit bei strikter Beachtung des Verbots der Abfallverfütterung, guter Betriebshygiene und rascher Abklärung verdächtiger Krankheitszeichen gemeistert werden kann. Danksagung Die Autoren danken Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas C. Mettenleiter für hilfreiche Diskussionen und die kritische Durchsicht des Manuskripts. Interessenkonflikt Die Autoren bestätigen, dass kein Interessenkonflikt besteht. Literatur 1. Alexandersen S, Zhang Z, Donaldson AI. Aspects of the persistence of footand-mouth disease virus in animals – the carrier problem. Microbes and Infection/Institut Pasteur 2002; 10: 1099–1110. 2. 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Umfassende Informationen wie aktuelle Rechtsvorschriften, Angaben zu Präparaten, Impfstoffen, Wirkstoffen und zur Rückstandsproblematik erhalten Sie über den Internetauftritt unter http://www.vetidata.de oder die bundeseinheitliche Servicerufnummer. Per Telefon, Fax oder E-Mail können auch individuelle Fragestellungen geklärt werden. 34. Patterson WC, Mott LO, Jenney EW. A study of vesicular stomatitis in man. J Am Vet Med Assoc 1958; 1: 57–62. 35. Quan M, Murphy CM, Zhang Z, Durand S, Esteves I, Doel C, Alexandersen S. Influence of exposure intensity on the efficiency and speed of transmission of Foot-and-mouth disease. J Comp Pathol 2009; 4: 225–237. 36. Roeder P. Making a global impact: the eradication of rinderpest. Vet Rec 2011; 25: 650–652. 37. Röhrer H, Olechnowitz AF. Maul- und Klauenseuche. Jena: Fischer 1980. 38. Tenzin, Dekker A, Vernooij H, Bouma A, Stegeman A. Rate of foot-andmouth disease virus transmission by carriers quantified from experimental data. 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