BLUT- Physiologie eines flüssigen Organs

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BLUT- Physiologie eines flüssigen Organs
Blutbestandteile und Funktionen
Allgemeines
Blutvolumen (4-6l) ca. 1/13 des Körpergewichtes
Funktionen:
• Transport
Atemgase
Nährstoffe/Abfallstoffe
Hormone
Wärme
• Pufferfunktion
• Homöostase-Sicherung (Isotonie/Isoionie)
• Immunabwehr
• Blutgerinnung und -stillung
Dr. Gerhard Mehrke
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Blutbestandteile
Plasma
ohne
Fibrinogen
= Serum
Bestandteile:
Blutplasma
Erythrozyten,
Leukozyten,
Thrombozyten
Dr. Gerhard Mehrke
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Blutbestandteile: Salze
• Bestimmen osmotischen Wert
• pH-Wert – Pufferfunktion (NatriumbikarbonatSystem)
Kleinmolekulare organische Substanzen:
• Glukose, Aminosäuren
• Harnstoff
Dr. Gerhard Mehrke
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Plasmaproteine
Gemisch aus verschiedenen makromolekularen Eiweißen
Synthese in der Leber
Proteinkonzentration im Plasma = 60 – 80 g/l
Funktionen
• Pufferfunktion
• Transportfunktion
• Nährfunktion
• Erzeugung des kolloidosmotischen Drucks
• Antikörper mit Abwehrfunktion
• Plasmaenzyme
• Blutgerinnung
Dr. Gerhard Mehrke
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Elektrophorese der Plasmaproteine
Bestandteile:
Serumalbumin
a-Globuline
b-Globuline
g-Globuline
Dr. Gerhard Mehrke
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Globuline
a,b:
Transportproteine – Lipoproteine (HDL; LDL);
Transferrin
Enzyme, Enzymhemmer
Gerinnungsfaktoren
Unter a-1-Globulinen finden sich Akutphasen-Proteine,
Proteine, die in der akuten Phase einer Entzündung
erhöht sind (C-reaktivesProtein (CRP), Serumamyloid
A (SAA)
g: Immunglobuline
Dr. Gerhard Mehrke
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Serumproteine
Proteinfraktion
Anteil (%)
Albumin
58,0 - 70,0
Wichtige Bestandteile
(Auswahl)
α1-Globuline
1,5 - 4,0
α1-Antitrypsin, α1-Lipoprotein
(HDL)
α2-Globuline
5,0 - 10,0
Coeruloplasmin, Haptoglobin
β-Globuline
8,0 - 13,0
β-Lipoprotein (LDL),
Transferrin
g-Globuline
10,0 - 19,0
Immunglobuline (Antikörper)
Dr. Gerhard Mehrke
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Blutfette
Atherosklerose, koronare
Herzerkrankungen:
Risikofaktor LDL
Bei einem Überangebot an
Cholesterol lagert sich oxigeniertes
LDL an den Innenschichten der
Gefäße ab und gilt deshalb als
Risikofaktor für Gefäßverkalkung
(Arteriosklerose).
LDL/HDL:
2,5 geringes Risiko
> 4,5 hohes Risiko
Dr. Gerhard Mehrke
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Zusammenfassung
Funktionen:
• Transport
• Homöostase-Sicherung (Isotonie/Isoionie)
• Pufferfunktion
• Immunabwehr
• Blutgerinnung
Dr. Gerhard Mehrke
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Zusammenfassung
• Blut als „flüssiges Organ“ besteht aus:
• Blutplasma (Plasma ohne Fibrinogen=Serum)
• Zellen - Zellanteil = Hämatokrit
• Plasma:
– Salze & kleinmolekulare Substanzen
– Proteine: Albumin, a,b,g-Globuline
• Funktionen: Reserveproteine, osmot. Druck,
pH-Puffer, Transport, Immunfunktion,
Enzyme und Hemmer
Dr. Gerhard Mehrke
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Blutzellen
Dr. Gerhard Mehrke
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Blutzellen
Erythrozyten
•hämoglobinhaltige,
kernlose, bikonkave Zellen
•Lebensdauer
110-120 Tage
•Abbau in Milz
Verformbar
 Änderung des
Fließverhaltens
Dr. Gerhard Mehrke
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Erythrozyten
• Anzahl pro Liter Blut:
– ♂: 4,6 – 6,2 x 1012
– ♀: 4,2 - 5,4 x 1012
ca. 95 % aller Blutzellen
Funktion:
Gastransport: O2 und CO2
Dr. Gerhard Mehrke
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Hämatokrit (Hkt)
Definition: der Anteil der Erythrozyten am Blutvolumen
Bestimmung: Zentrifugation von ungerinnbar gemachtem Blut
Blutplasma
Blutzellen
(incl. Thrombound Leukozyten)
Zellvolumen
Hkt =
Gesamtvolumen
Dr. Gerhard Mehrke
normal
♂ 0.40-0.54
♀ 0.37-0.47
Anämie
0.30
Dehydratation
0.70
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Hämatokrit
• Wert zu gering – Anämie (Blutarmut)
• Wert zu hoch - Polyglobulie
Dr. Gerhard Mehrke
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Blutsenkungsgeschwindigkeit
Plasmasäule nach
1 h = 10 mm
2 h = 20 mm
Ursachen für erhöhte
Blutsenkungsgeschwindigkeit
• entzündliche Prozesse
• Tumore
• Anämien
• niedriges Hk
Dr. Gerhard Mehrke
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Hämoglobin
Kohlenmonoxid bindet 100x stärker als Sauerstoff
Protoporphyrinring
O2
Pyrollring
Fe2+
Hämgruppe
unglykierte (90%) + glykierte (5-7%) Fraktion
HbA (HbA0+HbA1) = 2 a + 2 b (96-98%)
HbA2 = 2 a + 2 d (< 3 %)
Hb F = 2 a + 2 g (< 1 %; 80 % bei Geburt)
Dr. Gerhard Mehrke
a, b, g , d -Kette
kovalente Bindung an
proximales Histidin
(oxygeniert)
Vergiftung durch CO
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Sauerstofftransport
• Sauerstoff ist in Wasser nur sehr schlecht
löslich,
• erythrozytenfreies Blutplasma kann nur 3 ml
Sauerstoff pro Liter aufnehmen,
• daher sind spezielle Transportmechanismen
notwendig.
• Fast der gesamte, für die Versorgung der
Gewebe nötige Sauerstoff liegt im Blut als an
Hämoglobin gebundener Sauerstoff vor.
Dr. Gerhard Mehrke
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Rotes Blutbild
Erythrozytenzahl
4,0 – 5,4 Tpt/l (Frauen)
4,6 – 6,2 Tpt/l (Männer)
Hämatokrit (Hkt)
0,37 – 0,43 (Frauen)
0,44 – 0,50 (Männer)
0, 47 – 0,63 (Neugeborene)
Hämoglobin (Hb)
1,9 – 2,5 mM (Frauen)
2,2 – 2,8 mM (Männer)
MCV 80 –100 fl (Mittleres Volumen des Einzelerythrozyten)
MCH 0,4 – 0,54 fmol (Mittlerer Hb-Gehalt des
Einzelerythrozyten
Dr. Gerhard Mehrke
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Blutbestandteile
Leukozyten
• NB: 4,5 – 10 Gpt/l
• morphologisch und funktionell sehr vielfältig
• verantwortlich für zelluläre und humorale Abwehr
Thrombozyten
• NB: 150 – 400 Gpt/l
• beteiligt an Blutstillung und -gerinnung
Dr. Gerhard Mehrke
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Hämatopoese - Blutbildung
Blutzellbildung beginnt im Fetus
(Dottersack  Milz und Leber Knochenmark)
• beim Erwachsenen Blutzellbildung im roten
Knochenmark
• Ausgangspunkt sind undeterminierte, pluripotente
Stammzellen
– CFU = colony forming units
– CFU-GEMML:
• (Granulozyten, Erythrozyten, Monozyten,
Megakaryozyten, Lymphozyten)
determinierte Vorläuferzellen
– CFU-E für Erythrozyten
Dr. Gerhard Mehrke
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Blutbildung
CFU = colony forming
units
EPO = Erythropoietin
TPO = Thrombopoietin
CSF = colony
stimulating
factors
Dr. Gerhard Mehrke
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Erythropoese
Entkernung der Zelle
Retikolozyt mit aggregierten Ribosomen
Erythrozyt ohne Mitochondrien  anaerobe Glykolyse
Dr. Gerhard Mehrke
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Leukozyten
Getrennte Linien für
Lymphoide Zellen (B-, T-Zellen)
und
Myeloide (Granulozyten…)
Blutkrebs:
 Lymphome
 Myelome
Dr. Gerhard Mehrke
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Blutausstrich
Leukozyten
Granulozyten (Mikrophagen)
Neutrophilstabkernig
Eosinophil
Neutrophilsegmentkernig
Basophil
Lymphozyt
Monozyt
Dr. Gerhard Mehrke
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Myelotische Entwicklung
Makrophagen und Granulozyten wandern ins
Gewebe
Verschiedene Differenzierungsformen in den
Geweben
Dr. Gerhard Mehrke
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Leukozyten
Abwehrzellen
Funktion
Monozyten
im Blut Vorläufer der Makrophagen
Makrophagen
(große Freßzellen)
phagozytieren in allen Geweben und in der
Lymphflüssigkeit
Antigenpräsentierende Zellen
(APZ)
z. B. Makrophagen, B-Zellen und
Langerhanszellen der Haut. sie
"präsentieren" Antigene und starten damit
eine Reaktionskette der Immunantwort
Dr. Gerhard Mehrke
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Leukozyten
Abwehrzellen
Funktion
Granulozyten
Neutrophile Granulozyten
(kleine Freßzellen)
45-75% der Leukozyten
phagozytieren Bakterien,
Viren und Pilze im Blut
Eosinophile Granulozyten
1-7%
Abwehrzellen gegen
Parasiten, allergische
Reaktionen
Basophile Granulozyten
Abwehrzellen gegen
Parasiten, allergische
Reaktionen,
Entzündungsreaktion,
Juckreizentstehung.
(im Interstitium Mastzellen
genannt) ~ 2%
Dr. Gerhard Mehrke
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Leukozyten
Neutrophile Granulozyten
Zellen verlassen,
gesteuert über
Botenstoffe
Blutgefäße
Dr. Gerhard Mehrke
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Leukozyten
Basophile Granulozyten
(im Interstitium: Mastzellen) ~ 2%
Granulozyten, Makrophagen gehören zum
unspezifischen zellulären Abwehrsystem
Neuere Forschungen zeigen, dass basophile Granulozyten, eine wichtige Funktion
für die Aktivierung des »immunologischen Gedächtnisses«
und die Abwehr von Infektionen haben.
Bisher wurden basophile Granulozyten hauptsächlich mit allergischen Reaktionen
und Parasiteninfektionen in Verbindung gebracht.
Dr. Gerhard Mehrke
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Leukozyten - Lymphozyten
Spezifisches zelluläres Abwehrsystem
Abwehrzellen
Funktion
B-Zellen
B-Lymphozyten
Vorläufer der Plasmazellen
Plasmazellen
auf Antikörperproduktion
spezialisierte Zellen
B-Gedächtniszellen
langlebige B-Zellen mit
"Antigengedächtnis"
Dr. Gerhard Mehrke
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Leukozyten - Lymphozyten
Abwehrzellen
Funktion
T-Zellen
T-Helfer-Zellen
aktivieren Plasmazellen und
Killerzellen, erkennen
Antigene auf
antigenpräsentierenden
Zellen
T-Supressorzellen
bremsen die Immunantwort,
hemmen die Funktion von BZellen und anderen T-Zellen
T-Gedächtnis-Zellen
langlebige T-Zellen mit
"Antigengedächtnis"
Dr. Gerhard Mehrke
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Leukozyten - Lymphozyten
Zytotoxische T-Zellen
erkennen und zerstören von
Viren befallene Körperzellen
und Tumorzellen; reagieren
auf bestimmte Antigene der
Zielzellen
 spezifisch
Natürliche Killerzellen (NK)
greifen unspezifisch
virusinfizierte Zellen und
Tumorzellen an
Dr. Gerhard Mehrke
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Thrombozyten (Blutplättchen)
kleinste korpuskuläre Bestandteile im Blut
unregelmäßig geformte, flache Zellbruchstücke ohne
Zellkern
Durchmesser 1-3 μm, Dicke < 1 μm
Entwicklungszyklus:
durch Einwirkung von Thrombopoetin auf
Megakaryozyten des Knochenmarks
Lebensdauer im Blut ca. 10 d
Abbau in Leber, Lunge und Milz
Funktion
Mitwirkung an der Blutgerinnung
Thromozytopenie geht mit erhöhter
Blutungsneigung einher - Petechienbildung
Dr. Gerhard Mehrke
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Blutanalyse
Dr. Gerhard Mehrke
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Zusammenfassung
Blutzellbildung im roten Knochenmark
Hämatokrit (Hkt): der Anteil der Blutzellen (Erythrozyten) am
Blutvolumen
Thrombozyten: Blutstillung
Leukozyten: Abwehrzellen
Granulozyten
Lymphozyten
Unspezifische (Granulozyten, Makrophagen) und
spezifische (B-, T-Lymphozyten)
Abwehrfunktionen
Spezifisches Abwehrsystem: Antikörper
gebildet von Plasmazellen (B-Lymphozyten)
Leukozyten auch im Gewebe
Dr. Gerhard Mehrke
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