Krebskongress Aktuelle Erkenntnisse zur Tumorimmuntherapie 1. November 2009, 9.00-9.30 Uhr Prof. Dr. rer. nat. Volker Schirrmacher, Heidelberg Es werden aktuelle Erkenntnisse sowohl aus Tier-experimentellen Studien wie auch aus klinischen Studien zur Tumor Immuntherapie vorgestellt. Dabei wird der Fokus mehr auf zelluläre, durch T Zellen vermittelte Immunreaktionen als auf Antikörper vermittelte Immunreaktionen gerichtet. Es wird eine Übersicht gegeben über Ergebnisse aus randomisiert-prospektiven klinischen Studien mit verschiedenen Typen von Tumorimpfstoffen und die daraus abzuleitenden Schlussfolgerungen diskutiert. Ferner werden Ergebnisse adoptiver Immuntherapiestudien vorgestellt, bei denen anti-tumorale Gedächtnis- und zytotoxische Effektor T Zellen in Tumor-tragende Mäuse oder auch in Krebspatienten transferiert wurden. Krebskongress Theorie und Praxis einer neu entwickelten Immunkombinationstherapie mit Hyperthermie, dendritischen Zellen und onkolytischen Viren Sonntag, 1. November 2009, 9.30 - 10.00 Uhr Dr. Wilfried Stücker Das Vorhandensein einer tumorspezifischen T-Zellimmunität kann einen signifikanten Effekt auf das Gesamt-Überleben von Tumorpatienten haben. Daher entwickelte unsere Arbeitsgruppe eine Immunkombinationstherapie bestehend aus dendritischen Zellen und onkolytischen Viren, basierend auf neuen Hyperthermie, Erkenntnissen der Krebsforschung, der Tumor-Immunologie und der Tumor-Virologie. Tumorgewebe leitet sich von körpereigenem Gewebe ab, das in der Regel vom Immunsystem nicht angegriffen wird. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass Tumorgewebe das Immunsystem sogar negativ beeinflussen und zu seinem eigenen Wachstumsvorteil umfunktionieren kann. Unsere Immun-Kombinationstherapie zieht bewusst sog. immunologische Gefahrensignale in die Behandlungsstrategie mit ein. Derartige „Danger“ Signale gehen in der Regel von fremden Mikroben aus, können aber auch endogenen Ursprungs sein, wie z.B. die Hitzeschockproteine. Die Gefahrensignale werden z.B. von Toll-like Rezeptoren der Zellmembran oder von RIG Rezeptoren aus dem Zytoplasma erkannt und in die Immunantwort integriert. Erfahrungen mit Therapieverfahren, bei denen solche immunologischen Danger-Signale induziert werden, nutzt die naturheilkundliche Medizin seit langer Zeit. Zu diesen Therapieverfahren zählen unter anderem die passiven Hyperthermieverfahren, sowie die Nutzung des Newcastle Disease Virus, mit dessen Hilfe die Präsentation von Tumorantigenen mittels autologer dendritischer Zellen verbessert und die Immunantwort in die richtige Richtung gebracht werden soll. Anwendungsergebnisse werden vorgetragen. Krebskongress Erkenntnisse zu interventionellen Therapien Sonntag, 01. November 2009, 10.00-10.30 Uhr Dr. med. Friedrich Migeod Mit Hilfe interventioneller Therapien erfolgen Behandlungen an Tumoren und MetastasenLokalisationen, die klassischen Therapiestrategien wie Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung häufig nicht zugänglich sind, oder mit einer inakzeptablen Einschränkung der Lebensqualität des Patienten verbunden wären. Bekannte Verfahren sind die transarterielle Embolisation und Chemoembolisation, vorzugsweise an den Lokalisationen Leber und Lunge, zunehmend aber auch an multivaskulär (arteriell) versorgten Gebieten, wie Pleura, disseminierten abdominellen Tumoren. Extremitäten Sarkome und Melanome werden zunehmend hyperthermen Perfusionen mit Zytostatika bzw. Zytokinen (alphaTNF) zugeführt. Wichtige Indikationen für die Embolisation sind auch benigne Tumoren, wie Uterusmyome, cerebrale Hämangiome und Angiodysplasien, sowie im HNO-Bereich das verdrängend-destruierend wachsende HNO-Angiom. Hauptindikation für die transportalvenöse Chemoembolisation ist das hepatozelluläre Karzinom mit Mikrosphären und Lipidgemischen. Eine weitere wichtige Indikationsgruppe stellen Metastasen von kolorektalen Metastasen als auch neuroendokrine Tumoren dar, ebenfalls die Transarterielle Embolisation (TAE) des Nierenzellkarzinoms. Weitere interventionelle Techniken stellen die Radiofrequenzablation und Laserinduzierte Thermoablation von primären Lebertumoren, sekundären Lebermetastasen, primären Lungentumoren und einzelner Lungenmetastasen dar. In den vergangenen Jahren ist zunehmend auch die selektive interne Radiotherapie (SIRT) zum Einsatz gekommen, wobei das hepatozelluläre Karzinom, aber auch Lebermetastasen verschiedene Entitäten wie kolorektales Karzinom, Mammakarzinom, mNET aufgrund hoher lokalisierter Strahlendosis bis zu 1000 Gy effektiv behandelt werden können. Erste Daten suggerieren ein verbessertes medianes Überleben mit einer Ansprechrate zwischen 50 - 89%. Weitere wichtige interventionelle Therapiestrategien stellen die hypertherme Zytostatikalavage von Körperhöhlen mit malignem Zellbefall (Blase, Pleura, Peritoneum) mit maligner Effusion dar. Speziell das Ovarialkarzinom mit Pertonealkarzinose und/oder Aszites profitiert von diesem Verfahren hinsichtlich medianen Überlebens, mit einem signifikantem Anteil von Langzeitüberlebenden. Zusammenfassend muss die Indikation zu interventionellen Therapien sorgfältig gestellt werden, insbesondere wenn eine systemische Therapie nicht erfolgversprechend ist im Sinne von Reduktion von Tumorsymptomen und sinnvoller Palliation. Krebskongress Emotionen, die unsere Gene beeinflussen - neue Aspekte in der Onkologie Sonntag, 01. November 2009, 14.35-15.00 Uhr Prof. Dr. med. K. F. Klippel Genexpression ist ein permanenter Vorgang. Am genetischen Vergleich mit dem Fadenwurm wird der genetische Freiheitsraum des Menschen dargestellt. Unter den zahlreichen externen Einflüssen, schalten und codieren Emotionen die Geninformation. Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit kann im Tierversuch, als auch beim Menschen, die Tumorabwehr negativ beeinflussen und konsekutiv die Überlebenszeit verkürzen. Psychische Faktoren verschalten Synapsennetze neu. Dauerstress (negative Emotionen) können neuroanatomische Veränderungen bis zur Hippokampusatrophie hervorrufen. Genveränderungen durch Angstbahnung sind schwer/nicht/ löschbar, aber kontrollierbar (Lernen mit der Angst umzugehen). Emotionen können biochemisch einen komplexen Stresszustand hervorrufen. Gene können durch Emotionen aktiviert werden, sie liefern die Codierung (Blaupausen) für Neurotransmitter. Zytostatisch behandelte Patienten können ein "Chemical Brain" entwickeln, begleitende Psycho-Onkotherapie scheint diesen dysfunktionalen Zustand präventiv zu beeinflußen. Krebskongress Die heilsame Kraft der Sprache Sonntag, 01. November 2009, 15.00-15.30 Uhr Dipl.-Phil. Mechthild R. Scheurl-Defersdorf "Die vielen Termine gehen mir auf die Nerven!" Wem immer etwas auf die Nerven geht, der schafft sich eine nervliche Schwachstelle und lädt sich mit dieser Denkweise Erkrankungen regelrecht ein. Solche Zusammenhänge sind die uns auf den ersten Blick oft nicht bewusst. Es gibt vielerlei Redewendungen dieser Art, die den meisten in ihrer wahren Bedeutung und in ihrer Wirkung nicht bewusst sind und die ihnen daher leicht über die Lippen gehen. Wörter können Menschen krank und schwach machen. Ebenso können sie wohl tun und wie eine gute Medizin wirken. Die innere Einstellung zum eigenen Körper und zu Krankheiten zeigt sich in der Sprache ebenso wie Symptome einzelner Erkrankungen. Patienten halten durch ihre gewohnte Sprache alte Störungsbilder aufrecht. Mit einem gezielt gewandelten Sprachgebrauch können sie in ihrem Denken und Handeln neue Weichen stellen. Therapien greifen besser, wenn Patienten lernen dürfen, eigenverantwortlich auf ihr Denken und Sprechen zu achten. Beim alltäglichen Sprechen achten wir vor allem auf den Inhalt von Sätzen und Aussagen. Wir haben kein natürliches Empfinden für die Struktur der Sprache. Dabei spricht sie eine eigene Sprache und hat eine starke Wirkung. Wer beispielsweise viel im Passiv spricht, der tut sich schwer, Eigenverantwortung und Tatkraft zu entwickeln. Passivformulierungen sind im Gesundheitsbereich weit verbreitet. Es lohnt sich, sie zu erkennen und zu wandeln. Das LINGVA ETERNA® Sprachtraining macht Sie sensibel für die spezifische Wirkung von Wörtern, Redewendungen und Satzmustern und zeigt Alternativen auf. Sie werden praxisnahe Anregungen für einen achtsamen Umgang mit Ihrer Sprache erhalten. Und Sie werden etwas davon erfahren, was Sie mit Sprache alles machen können – und was Ihre Sprache mit Ihnen macht. Krebskongress Aktivierung der Selbstheilungskräfte durch „Geistige Heilmittel“ Sonntag, 1. November 2009, 15.30-16.00 Uhr Dr. med. Ebo Rau 1997 änderte sich das Leben des Amberger Allgemeinarztes Dr. Ebo Rau vollständig. Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs. Obwohl Dr. Rau schon vor seiner lebensbedrohenden Erkrankung etliche Naturheilmethoden zusätzlic medizin eingesetzt hatte, musste auch er erst im Laufe seiner Krankheit den Weg vom hilflosen zum a medizin zusammenarbeitenden Patienten finden. In seinem Tagebuch „Krebs! Was nun Ebo?“ beschreibt er seinen eigenen Gesundungsweg. Zahlreiche, liche natürliche, meditative und geistige Therapiearten unterstützten nachhaltig seinen Heilungsprozess. Die immerwährenden Taschenbuchkalendarien „Alles zu seiner Zeit“, „Impulse von Mensch zu Mensch“ Gesundung“ (mit einfachen Heilübungen auf CD), „Flieg, Seele, flieg“ (Hospizkalendarium), „Carpe Vitam Dein Leben“ und „Chakrade, Heilbotschaften – Geistige Heilmittel“ (erschienen Oktober 2009) geben int Krankheits-, Angst-, Konflikt-, Todes- und Lebensbewältigung. Sie sind wunderbare Lebensberater, W Heil-mittel“ für Jedermann. Alle Heilübungen, welche Dr. Rau bei seinem Gesundungsweg selbst gefunden und verwendet hat, sind ohne Vorbildung anzuwenden. Der Erlös aller Kalendarien und Veranstaltungen ist zugunsten der „Gesellschaft für Biologische Krebsab „Ebo-Rau-Stiftung“. Krebskongress Gedanken & Gefühle im Umgang mit der Erkrankung Krebs: Die Erschaffung der individuellen Wirklichkeit 1. November 2009, 16.30-17.00 Uhr Dr. med. Lutz Wesel Der Verlauf einer Krebserkrankung hängt neben Art und Stadium zum Zeitpunkt der Diagnosestellung, sowie der Qualität der Primärtherapie ganz entscheidend davon ab, wie der Patient mit der Erkrankung umgeht. Beben der objektiven Realität des organpathologischen Geschehens ist also die subjektive Wirklichkeit des Patienten ein unter Umständen lebensentscheidender Faktor. Die Forschungsergebnisse der Psychoneuroimmunologie zeigen, wie sehr Gedanken und Gefühle des Patienten das körperliche Geschehen unmittelbar beeinflussen. Dr. Wesel, Allgemeinmediziner und Psychotherapeut, beschreibt aus eigener Erfahrung, wie man sich einer Krebsdiagnose und -Therapie kreativ und positiv stellen kann.