FI-Mikrobiologie Versuch X: Gram-, Fett- und Volutinfärbung 02.02.2006 Gram-, Fett- und Volutinfärbung 1. Einleitung Die Morphologie von MO ist nur unter dem Mikroskop zu erkennen. Beim Lichtmikroskop können 1000-1500fache Vergrößerungen erreicht werden. Die Auflösung beträgt bis zu 0,2µm. Unter der maximalen Auflösung versteht man die Fähigkeit gerade noch 2 Punkte getrennt voneinander zu erkennen. Die Bakterien lassen sich in zwei Großgruppen einteilen. Es gibt grampositive und gramnegative Bakerien. Die Gramfärbung färbt die grampositiven Bakterien dunkelviolett. Gramnegative Bakterien werden nur leicht rötlich gefärbt. Die Färbung beruht auf der Färbung des Protoplasten durch einen Lack (Gentianaviolett reagiert mit Iodlösung (Lugolscher Lösung)). Die Entfärbung durch 96%-igen Ethanol kann nur bei gramnegativen Bakterien erfolgen, da der Lack nicht durch die dünne Mureinschicht im Inneren gehalten wird. Die zu färbenden Organismen sind hier E.coli (gramnegativ), Microbacter luteus (grampositiv) und ein Testorganismus In den Bakterien und Pilzen werden verschiedene Stoffe gespeichert. Dies geschieht bei einem Überangebot an Nährstoffen oder weil der Stoffwechsel kurzzeitig eingeschränkt ist. Auf diese Reservestoffe kann dann wieder zugriffen werden. Bakterien speichern keine Neutralfette (Triglyceride), sondern besonders Fette in Form von beta-Hydroxybuttersäure. Der Testorganismus ist hier Pichia jadinii. Es handelt sich hier um einen Ascomyceten, der viel Fett einlagert und somit in Wasser meist oben schwimmt und eine Art Haut bildet. Er vermehrt sich durch Sprossung. Diese Fette werden bei der Fettfärbung durch Sudanschwarz B-Lösung nachgewiesen. Das Objekt wird mit Safraninlösung gegengefärbt. Fetteinschlüsse erscheinen im Mikroskop dunkelblau, der Zellinhalt rot. Auch die Volutinfärbung zielt auf die Darstellung von einem Speicherstoff. Durch die Volutinfärbung werden Polyphosphatgranula nachgewiesen. Diese dienen nicht direkt der Speicherung von energetischen Verbindungen, sondern als Phosphatreservoir. Phosphat wird in der Zelle für die Bildung von Nucleinsäuren und energiereichen Verbindungen (ATP, GTP, UTP) benötigt. Als Testorganismus dient hier Schizosaccharomyces pombe (keine Sprossung, Zellteilung, Hefe). Die Polyphosphatgranula werden durch alkohlische Methylenblaulösung angefärbt, wobei die Zelle an sich durch Schwefelsäure entfärbt wird. 2. Material und Methode siehe Skript unter „Gram-, Fett- und Volutinfärbung“ Seite 1 von 3 FI-Mikrobiologie Versuch X: Gram-, Fett- und Volutinfärbung 02.02.2006 Bei der Gramfärbung wurden alle drei Organismen nebeneinander auf den gleichen Objektträger aufgebracht, um einen direkten Vergleich zwischen grampositiv und gramnegativ vor Augen zu haben. 3. Ergebnisse 3.1. Gramfärbung E. coli: leicht rot gefärbte Zellen = gramnegativ Micrococcus luteus: dunkelgefärbte Zellen = grampositiv Testorganismus: leicht rot gefärbte Zellen = gramnegativ 3.2. Fettfärbung Hier waren die Zellen rot gefärbt. Man konnte dunkelblaue bis schwarzblaue Granula erkennen, bei denen es sich somit um Fetteinschlüsse handelt. 3.3. Volutinfärbung Die Zellen waren nach der Entfärbung leicht blau. Die Polyphosphatgranula waren dagegen stark blau gefärbt. Die Granula konnten nicht bei allen Zellen erkannt werden. Seite 2 von 3 FI-Mikrobiologie Versuch X: Gram-, Fett- und Volutinfärbung 02.02.2006 4.Diskussion Beim Testorganismus handelte es sich um stäbchenförmige Bakterien, die gramnegativ getestet wurden. Diese Beobachtung passt zu den Ergebnissen der Biochemischen Reaktionen. Es handelt sich somit um Citrobacter freundii. 5. Literatur Skript „Übungen in Mikrobiologie F1-Teil1“ Schlegel „Allgemeine Mikrobiologie“, 7. überarbeitete Auflage, Thieme Verlag, 1992 Seite 3 von 3