Photodynamische Therapie gegen oberflächliche Hauttumoren

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Departement für Kleintiere, Abteilung für Radio-Onkologie
Photodynamische Therapie
gegen oberflächliche Hauttumoren
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Fax: +41 44 635 89 40
Fragen (z.B. Einschätzung der Behandelbarkeit
einer Läsion per Foto) werden auch gerne per Email beantwortet:
[email protected]
Bei der Photodynamischen Therapie (kurz: PDT) handelt es sich um eine
Therapieform, die oberflächliche Hauttumoren schonend, kosmetisch günstig und
ohne Operation entfernen kann.
Behandelt werden oberflächliche Läsionen wie aktinische Keratosen (sogenannte
«Lichtkrusten», «Präkanzerosen»), invasivere Karzinome an ungünstigen
Lokalisationen wie Nase und Augenlid, sowie multiple Tumoren (Bowen’s disease),
bevor diese in massiv destruktive Stadien übergehen. Die Therapie kann bei
Hunden und Katzen angewendet werden.
Funktionsweise der Therapie:
Abbildung: a
Abbildung: b
Frühe Stadien feliner kutaner Plattenepithelkarzinome (T1a, b)
Unter PDT versteht man die sauerstoffabhängige Zerstörung von Tumorzellen, die nach einer vorangegangenen Photosensibilisierung
mit einer spezifischen Substanz und Belichtung
geeigneter Wellenlänge (PDT-Laser) eintritt.
Dieser Vorgang erfolgt selektiv, was bedeutet,
dass im Rahmen einer Therapie bevorzugt Tumorzellen und deren Vorstufen, nicht aber die
normale Gewebszellen zerstört werden.
in einen angeregten Zustand. Es entsteht Singulett-Sauerstoff, der oxidierend wirkt und somit ein starkes Zellgift darstellt. Die betroffenen Zellen gehen schließlich durch Nekrose
und/oder Apoptose zugrunde. Durch die lokale
Wirkung dieser Freisetzung von Sauerstoffradikalen bleibt eine weitergehende Schädigung
von gesunden Zellen und somit eine Narbenbildung aus.
Das Zusammenspiel von Photosensitizer
und aktivierendem Licht führt via dreier
Hauptmechanismen zur Tumorzellzerstörung:
Nach der Therapie kann es zu leichten Nebenwirkungen kommen. Während der Bestrahlung sowie an den Folgetagen können ein
schmerzendes Gefühl, Rötung, Wundschorf
oder eine leichte Schwellung auftreten. Bei
Schorfbildung kommt es nach einigen Tagen
bis Wochen zu einer krustigen Ablösung. Diese
gehen in der Regel ohne spezifische Behandlung rasch zurück.
1. Direkte Tumorzellzerstörung durch
Bildung hochreaktiver Sauerstoffmoleküle
2. Zerstörung tumor-assoziierter Gefässe
3. Aktivierung einer Immunantwort
Abbildung: c
Abbildung: d
Grössere, invasivere oder multiple Läsionen (T1b / T2a, b)
Abbildung: e
Abbildung: f
Invasiv und zerstörend wachsendes Stadium, das zur adäquaten Tumorkontrolle Strahlentherapie oder aggressive Chirurgie (oft mit notwendiger Entfernung des Auges) erfordert.
Abbildungen: a-f
Progressive Stadien feliner kutaner Plattenepithelkarzinome. Präkanzeröse Läsionen (Lichtkrusten) bestehen oft über Monate bis Jahre. Bei Beginn der invasiven Phase können
aber innerhalb von wenigen Wochen massiv destruktive Stadien entstehen, die prognostisch ungünstiger werden (e, f).
Die Anwendung der PDT ist für Läsionen wie in a-d abgebildet, indiziert. Invasive Läsionen, die grösser als 1.5cm sind, müssen in der Regel mehrfach mit PDT oder mit konventioneller Strahlentherapie behandelt werden, damit eine komplette Tumorkontrolle erreicht werden kann.
(Abbildungen a-c: Dr. med. vet. Silvia Rüfenacht, Dipl. ECVD)
Die von uns in der Abteilung Radio-Onkologie
verwendete Substanz Temoporfin (mTHPC)
wird i.v. injiziert und nach einer selektiven Akkumulationsphase im Tumor von 4-6 Stunden
wird die Belichtung mit Laserlicht der Wellenlänge 652 nm (PDT-Ceralas®) durchgeführt.
Dies hat zur Folge, dass die Porphyrin-Moleküle in den Tumorzellen in einen angeregten
Zustand übergehen und die aufgenommene
Energie auf «normalen» Sauerstoff in der Zelle übertragen wird. Durch diesen Energieübergang geraten die Sauerstoffmoleküle ihrerseits
Tabelle 1:
Feline kutane Plattenepithelkarzinome:
klinische Stadieneinteilung für PDT
nach Magne et al., 1997
T1a Nicht invasiv, < 1.5cm Durchmesser
T1b Invasiv, < 1.5cm Durchmesser
T2a Nicht invasiv, > 1.5cm Durchmesser
T2b Invasiv, > 1.5cm Durchmesser
Therapieablauf:
Die Behandlung wird ambulant innerhalb eines
Tages durchgeführt. Die PDT-Laserbehandlung wird unter einer Kurznarkose durchgeführt und dauert nur wenige Minuten.
Ein vorgängiges Tumorstaging mit Biopsie,
Zytologie der regionalen Lymphknoten, Thoraxröntgen und Blutbild wird entweder vom
überweisenden Tierarzt oder von uns in der
Abteilung Radio-Onkologie durchgeführt. Am
Behandlungstag wird die Substanz i.v. injiziert
und nach einer Akkumulationsphase von 4-6
Stunden wird/werden die Läsion(en) mit dem
PDT-Laser behandelt. Die Patienten können
am selben Tag wieder nach Hause, dürfen aber
aufgrund der systemischen Photosensibilisierung eine Woche tagsüber nicht ins Freie gelassen werden (Gefahr von «Sonnenbrand»).
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