Sozialdemokratische Partei Deutschlands Unterbezirk Region Hannover „Mitmachen – Mitbestimmen: Parteiarbeit der Zukunft“ Entwurf für einen Antrag der Strukturkommission zum UB-Parteitag 2015 Stand: 20.02.2015 Unser Ziel: Die SPD als mitgliederstarke, fortschrittliche und aktive politische Kraft in der Region Hannover Mit dem Wandel in der Gesellschaft verändern sich auch die Anforderungen an die Arbeit der Parteien. Veränderte Arbeits- und Freizeitwelt, neue Medienlandschaft, diverse Vereinbarkeitsfragen – Zeit ist knapp und kostbar, Informationen gibt es reichhaltig auf verschiedenen Kanälen, Politik ist nicht (immer) sexy: Warum soll man(n)/frau sich in einer Partei organisieren? Warum in der SPD aktiv werden? Demokratie lebt von Parteien und es gibt gute Gründe dabei zu sein. Unsere Herausforderung ist, mit einem klaren sozialdemokratischen Profil, mit verlässlicher und gut vernetzter Politik vor Ort und mit interessanten Angeboten zur Beteiligung an unserer politischen Arbeit die SPD in der Region Hannover zu einer attraktiven Partei in der Mitte der Gesellschaft zu machen – mit Platz für alle Generationen, Männer und Frauen, vielfältige Berufsgruppen, Auszubildende und Studierende, Menschen unterschiedlicher Begabungen – und Menschen mit viel und wenig Zeit! Leitlinien „SPD 2021“ Um dauerhaft als Mitgliederpartei gut aufgestellt zu sein, sind mehrere Impulse und ein längerfristiger Reformprozess notwendig. Wir sind überzeugt: die SPD braucht (wieder) eine stärkere Außen- und Mitgliederorientierung, die durch klare inhaltliche Positionierung UND neue Formen der Mitarbeit in der Partei erreicht werden kann. SPD-Unterbezirk Hannover Telefon (05 11) 1674-240/250 [email protected] Kurt-Schumacher-Haus Fax www.spd-region-hannover.de (05 11) 1674-266 Odeonstraße 15/16 30159 Hannover (05 11) 1674-266 (05 11) 1 Die Kommunalwahl 2016 wollen wir auf allen Ebenen der Partei nutzen, um diesem Ziel durch eine rechtzeitige und gute Besetzung der Wahllisten und dem Gewinn vieler kommunaler Mandate näher zu kommen. Auch dafür müssen wir neue Mitglieder gewinnen. Darüber hinaus verstärken wir den Prozess, in dem wir Leitlinien „SPD 2021“ formulieren und Maßnahmen auf diesem Weg in Projekten und Kampagnen erproben, auswerten und erfolgreiches in die politische Praxis umsetzen. Schon heute wissen wir: Im Jahr 2021 wird unsere Kampagnenfähigkeit auf besondere Weise gefordert sein. 2021 fallen drei Wahltermine zusammen: Bundestagswahl, Kommunalwahl und die Direktwahl der Hauptverwaltungsbeamten. Es ist also ein gutes Ziel, das uns Raum verschafft, aber auch konkret ist. Diesen Raum werden wir nutzen, um erste Organisationsreformen in der Parteiarbeit im Unterbezirk umzusetzen, begonnene Projekte wie "Die SPD als familienfreundlichste Partei" und "FlexAktiv" fortzusetzen und mit der neuen „Nachbarschaftskampagne“ neue Instrumente auszuprobieren und auszuwerten. Auf dem Weg zur „SPD 2021“ sehen wir folgende Herausforderungen: 1. Die SPD bleibt Volks- und Mitgliederpartei – Verantwortung für das Gemeinwohl und demokratische Teilhabe ist der gemeinsame sozialdemokratische Kern unserer Politik . Die Gliederungen der SPD auf allen Ebenen haben gemeinsame Werte und arbeiten zusammen an ihrer Verwirklichung, wenn auch an unterschiedlichen Orten und Plätzen. Wir gehören zusammen. Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und ein wertschätzender Umgang miteinander sind uns wichtig. 2. Themenarbeit statt Sitzungsmarathon – In unseren Sitzungen stehen Diskussion und politische Bewertung und Verständigung im Mittelpunkt. Notwendige Formalia bearbeiten wir knapp und effizient. 3. Mitgliederwerbung ist Politik - Partei für Mitarbeit öffnen! Die Aufgabe von Parteien ist, demokratische Prozesse zu organisieren. Dazu gehört unmittelbar, Menschen zu beteiligen. Neue Mitglieder für die Arbeit in der SPD Partei zu gewinnen, ist gleichrangig mit dem Verabschieden und Durchsetzen richtiger Positionen. Es gelingt nur, wenn die Partei eine gute Kultur der Beteiligung lebt. 2 4. Neue Veranstaltungsformate – Medien nutzen & Menschen treffen! Unser politisches Angebot steht im Umfeld und in der Konkurrenz zu vielen anderen Angeboten, sowohl im Veranstaltungsbereich wie in den Medien. Um Interessierte zu erreichen, sprechen wir die Bürgerinnen und Bürger direkt an, pflegen Kontakte im unmittelbaren Umfeld und setzen Medien zielgerichtet und bewusst ein, um die Menschen mit unseren Aussagen und Angeboten zu erreichen. 5. Vom Ortsverein bis zur AG - Die SPD hat viele Gesichter! Die SPD ist vielfältig, das ist unsere Stärke - insbesondere in der Region Hannover. Sowohl UnterstützerInnen unterschiedliche unsere haben Mitglieder als auch unterschiedliche Erwartungen an ihre Interessierte inhaltliche Mitarbeit in und Interessen, der SPD und unterschiedliche Fähigkeiten. Durch guten Austausch gelingt es uns, für jede/n den richtigen Platz in der Partei zu finden und Entwicklungsmöglichkeiten zu öffnen. „SPD 2021“ : Das Leitbild schrittweise verwirklichen! Unser gemeinsames Ziel ist, das politische Profil und das Parteileben zu stärken und möglichst viele Mitglieder und Interessierte in die Diskussion und die Willensbildung der Partei einzubeziehen. Dazu sollte der Unterbezirk: • Weniger Formalia abarbeiten und mehr politische Arbeit anbieten, auch und gerade jenseits der starren Gremienstrukturen. • Ressourcen frei bekommen für die Arbeit vor Ort, mit Bündnispartnern und Interessierten. • Neumitglieder besser einbinden und Angebote schaffen, um sich in der Partei dort einzubringen, wo die eigenen Interessen liegen. • ein organisatorisches Gerüst bilden für das Funktionieren der Wahlkampagnen, für regionsweite Veranstaltungen und Diskurse sowie für die fortlaufende Öffentlichkeitsarbeit von Partei und Mandatsträgern. Dazu gehört auch Verbindungsstruktur ein regelmäßiger zwischen den Austausch und eine MandatsträgerInnen und Gliederungen. Daraus ergeben sich als konkrete Vorschläge für die Reform der Arbeit in den Gremien: 3 • Die Sitzungen des Unterbezirksbeirates werden stringenter organisiert. Seine Aufgabe ist es neben den satzungsgemäßen Aufgaben, jährlich mindestens 2 parteioffene Veranstaltungen mit einem thematischen Schwerpunkt aktueller Themen der Bundes-, Landes- und Regionspolitik auszurichten. Wir appellieren an die Ortsvereinsvorstände , sich künftig noch stärker in die Arbeit des Unterbezirksbeirates einzubringen und in der Auswahl und Vorbereitung der Themenschwerpunkte aktiv auf die Beiratsleitung zuzugehen. • Mit regionalen Kooperationen der Ortsvereine stärken wir den Zusammenhalt und die Arbeitsfähigkeit der Partei mit gemeinsamen Aktivitäten, gegenseitigen Hilfen und inhaltlichem Austausch. Der Unterbezirksvorstand regt dazu etwa halbjährlich stattfindende Arbeitstreffen von mehreren benachbarten Ortsvereinen an. Die Ortsvereine im Stadtverband Hannover können dabei zu den Ortsvereinen an ihren Außengrenzen (z.B. Döhren-Wülfel und Laatzen, Vahrenwald und Langenhagen) konkrete Arbeitsbeziehungen aufbauen. • Um darüber hinaus den Austausch zwischen den Ortsvereinen und dem UBV zu stärken, besucht der UBV (oder eine Delegation des UBV) zusammen mit der Leitung des Beirates im 1. Quartal nach der Neuwahl eines Ortsvereinsvorstandes dieses neu gewählte Gremium, um sich über Stärken und Herausforderungen beider Seiten auszutauschen und ggf. konkrete Unterstützungsangebote und Anregungen für die Vorstandarbeit zu verabreden. • Verlässliche Terminierung, zeitliche Lage und Dauer zur Sitzungen helfen die Vereinbarkeit von politischem Engagement und Privatleben zu vereinfachen. Mit dem Ziel, das Parteileben zu stärken und die Mitglieder im gesamten Unterbezirk stärker zu aktivieren, bzw. verstärkt auf die politisch interessierte Öffentlichkeit zuzugehen und neue Mitglieder zu gewinnen, kommen auch zusätzliche Aufgaben auf das Unterbezirksbüro zu. Dazu gehören u.a.: • Ein regelmäßiger persönlicher Austausch zwischen den Ortsvereinen und der Geschäftsführung, um Projekte und inhaltliche Schwerpunkte des Unterbezirks stärker in die Fläche zu tragen und gleichzeitig Impulse aus der Arbeit vor Ort für die Arbeit im UB mitzunehmen. • Unterstützung der Gliederungen bei der Betreuung von Neumitgliedern, auch nach dem Erstkontakt beim Eintritt hinaus (circa zwei bis drei Jahre Begleitung von Neumitgliedern sollte durch die Parteiorganisation 4 gewährleistet werden, wobei Ortsvereine und Arbeitsgemeinschaften sich darum bereits bemühen). • Unterstützung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Unterbezirks einschließlich Pflege der Homepages von Unterbezirk und Stadtverband als „in house“- Aufgabe, Ausbau weiterer Medienarbeit auf verschiedenen Kanälen. • Im Rahmen der Büroorganisation wird geprüft, ob weitere Instrumente der elektronischen Kommunikation, z.B. Dokumentenplattfomen, zum Einsatz kommen können. Dazu wird das Unterbezirksbüro weiterhin personell verstärkt. Deenr Unterbezirksvorstand wird beauftragt, beim Bezirk darauf hinzuwirken Zum Schwerpunkt Mitgliederwerbung, - betreuung und Aktivierung gibt es darüber hinaus konkrete Vorschläge: Neumitgliederwerbung und -betreuung In der Mitgliederwerbung muss nach neuen Wegen gesucht werden, um die Menschen für die SPD zu begeistern und einzuladen. Die Menschen sehen ihre Mitarbeit in den Parteien heute häufig anders als vor noch ein paar Jahren. Dieses kann nicht nur vor Ort in den Ortsvereinen geschehen, auch die Arbeitsgemeinschaften und Arbeitskreise sollten aktiv in ihrem Interessenbereich werben. Grundsätzlich gilt: Die Mitgliederentwicklung ist Angelegenheit des gesamten Unterbezirks auf allen Ebenen. Mitgliederwerbung ist Politik! Folgende Maßnahmen können einen Beitrag auf UB-Ebene leisten: • Mit Workshops und regelmäßig stattfindenden Treffen der Mitgliederbeauftragten und am Thema interessierter Mitglieder aus den OVs • Mitgliederwerbung als ständige Aufgabe etablieren: Bei der Betreuung der neuen Mitglieder sollte eine „Willkommenskultur“ entwickelt werden. Hier sind zunächst die Ortsvereine gefragt, aber auf UB-Ebene können dazu Konzepte entwickelt werden, z.B. über Patenschaften Neumitglieder in die Arbeit vor Ort einzuführen. • In ansprechenden Neumitgliederaktivitäten (z.B. Museumsbesuch, Filmeabend, Besuch des Rathauses) sollten die Mitglieder nicht nur 5 informiert, sondern auch nach ihren Motivationen und Vorstellungen zum Beitritt befragt werden. • Ein weiteres Treffen sollte nach ca. 1 Jahr verabredet werden, um die Erfahrungen und Eindrücke der Neumitglieder in der SPD spiegeln zu können. Betreuung und Aktivierung der vorhandenen Mitglieder In vielen Ortsvereinen gibt es ein ungenutztes Potenzial an z.Zt. aus den unterschiedlichsten Gründen passiven Mitgliedern, die bei entsprechender Beachtung und Wertschätzung sicher auch wieder aktiviert werden können. Hierzu gehört sicher auch ein Blick auf die allgemeine Arbeit in den OVs jenseits von Wahlkämpfen. Welches Angebot machen wir unseren Mitgliedern? Ausgehend von diesen Fragen werden wir gemeinsam ein Leitbild und „Kernaufgaben“ für die Arbeit der Ortsvereine definieren und einen Weg vereinbaren, wie wir die Mitglieder für diese Aufgaben qualifizieren. Vorgeschlagen wird eine unterbezirksweite „Ortsvereinsmesse“, die Austausch und die Weitergabe von „best practice“- Beispielen ermöglicht. Wir sind sicher, dass es weitere gute Ideen aus der Praxis der Arbeit in den Ortsvereinen, Arbeitsgemeinschaften, Vorständen und nicht zuletzt Fraktionen gibt. Um den Prozess der Erneuerung auch über den Parteitag hinaus fortzuentwickeln, richten wir begleitende Arbeitsstrukturen ein, die die Umsetzung der Beschlüsse begleiten und auswerten und weitere Schritte aus der Praxis formulieren. Die Materialien und Anregungen, die im bisherigen Prozess der Strukturkommission erarbeitet worden sind, finden dort selbstverständlich weiter Berücksichtigung. Als Schwerpunkte schlagen wir vor: 1. Organisation ist Politik! Effiziente Strukturen der Partei 2. Mitgliederwerbung ist Politik! Lebendige Ortsvereine und AGen 3. Die Partei öffnen! Die Nachbarschaftskampagne im UB 6