Chapter 7 – Conclusion that ORs in the OE are internalized using different molecular mechanisms. These provide the first insights into OR trafficking in native OSNs. Both olfactory signaling and olfactory adaptation are underlying complex mechanisms involving a number of various different proteins. To ensure correct signaling, the specificity of interactions has to be maintained and crosstalk between the different pathways has to be avoided. We described here the expression of a novel protein, MUPP1, highly localized in the knobs and cilia of OSNs. Heterologous co-expression with hOR2AG1 revealed odor-induced trafficking of MUPP1 to the plasma membrane. In addition, direct interactions between the PDZ-domains 1+2 of MUPP1 and ORs in vitro were shown. Inhibition of MUPP1/hOR2AG1 complex in heterologous cells led to a prolonged response decay, indicating an involvement in response termination. We described here the first building block of the putative “olfactosome”, orchestrating the olfactory response. 7.2 Zusammenfassung Die Wahrnehmung von Düften bildet die Überlebensgrundlage vieler Lebewesen. Im Laufe der Evolution entwickelten sich daher mannigfaltige Mechanismen um die Spezifität der olfaktorischen Signalübermittlung zu gewährleisten. Im Fokus der vorliegenden Arbeit stand die Untersuchung molekularer Bestandteile der olfaktorischen Signalkaskade. Dabei wurden vorrangig zwei Aspekte untersucht: die Identifizierung des signalverstärkenden olfaktorischen Kalzium aktivierten Chloridkanals (CaCC) und die Adaptation in olfaktorischen Neuronen durch die Untersuchung der Duftstoff induzierten Internalisierung des olfaktorischen Rezeptors. Des Weiteren gelang die Identifizierung eines bislang im olfaktorischen Epithel unbekannten Proteins. Die Interaktion eines Duftstoffes mit einem olfaktorischen Rezeptor initialisiert eine spezifische an zyklischem Adenosinmonophosphat gekoppelte Signaltransduktionskaskade, welche nach Aktivierung zyklisch Nukleotid-gesteuerter Kanäle und anschließender Öffnung des CaCCs zur Depolarisation des olfaktorischen Neurons führt. Es wird angenommen, dass in Nagetieren 80 – 90% des Rezeptorstromes durch ausströmende Chloridionen erzeugt werden. Obwohl der olfaktorische CaCC bereits elektrophysiologisch charakterisiert wurde, blieb die molekulare Identität dieses Kanals bisher unbekannt. In der vorliegenden Arbeit konnte die Expression eines bislang unbekannten Proteins, Tmem16b, in den Zilien olfaktorischer Neurone nachgewiesen werden. Überdies konnten wir zeigen, dass Tmem16b 66 Chapter 7 – Conclusion in vergleichbarer Menge in den Zilien vorliegt, wie zuvor durch physiologische Charakterisierung des nativen olfaktorischen CaCC beschrieben. Die elektrophysiologische Untersuchung zeigte, dass heterolog exprimierter Tmem16b CaCC Eigenschaften aufweist, die denen des nativen olfaktorischen CaCC gleichen. Tmem16b konnte somit im Rahmen der vorliegenden Arbeit als wesentliche Komponente des nativen olfaktorischen CaCCs identifiziert werden. Um sich ständig wechselnden Duftstoffkonzentrationen anpassen zu können, unterliegt die olfaktorische Signaltransduktionskaskade verschiedenen adaptiven Prozessen. Obwohl viele dieser Regulationsmechanismen bereits untersucht und charakterisiert wurden, ist der Einfluss von Mechanismen, die direkt am olfaktorischen Rezeptorprotein ansetzen, weitgehend unbekannt. Ein limitierender Faktor bei der Untersuchung der Rezeptorinternalisierung in nativer Umgebung war bislang das Fehlen spezifischer Antikörper gegen deorphanisierte olfaktorische Rezeptoren. Durch die Herstellung eines spezifischen Antikörpers gegen den olfaktorischen Rezeptor mOR-EG aus der Maus gelang es erstmalig, Transportprozesse eines olfaktorischen Rezeptors in nativen olfaktorischen Neuronen zu untersuchen. Dabei konnte gezeigt werden, dass mOR-EG nach Aktivierung von den Zilien zum Soma der olfaktorischen Neurone transportiert wird. Des Weiteren zeigten Langzeitstimulationsversuche, dass eine verlängerte Duftexposition zu einer spezifischen Adaptation im olfaktorischen Epithel führt. Eine Duft-induzierte Umverteilung der olfaktorischen Signalproteine ACIII und Gαolf aus den Zilien wurde hingegen nicht beobachtet. Unsere Daten geben darüber hinaus Grund zur Annahme, dass olfaktorische Rezeptoren in nativen olfaktorischen Neuronen durch verschiedene molekulare Mechanismen internalisiert werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit liefern somit erste Einblicke in die Transportprozesse olfaktorischer Rezeptoren im nativen System. Sowohl Signalübermittlung als auch Adaptation in olfaktorischen Neuronen unterliegen komplexen Mechanismen, welche exakt aufeinander abgestimmt sein müssen. Es ist daher essentiell zusammengehörende Signalwege räumlich zu verbinden und separate Signalwege voneinander zu trennen. In der vorliegenden Arbeit gelang uns die Identifizierung eines bislang im olfaktorischen Epithel nicht beschriebenen Proteins, MUPP1, welches in den dendritischen Köpfchen und den Zilien olfaktorischer Neurone angereichert ist. Heterologe Expression von MUPP1 und dem humanen olfaktorischen Rezeptor hOR2AG1 führte zu Duftstoff-induzierter Umverteilung von MUPP1 zur Plasmamembran. Zudem konnte eine Interaktion zwischen den PDZ Domänen 1+2 von MUPP1 und olfaktorischen Rezeptoren in 67 Chapter 7 – Conclusion vitro gezeigt werden. Wird die MUPP1/hOR2AG1 Interaktion unterbunden, kommt es zu einer Verlängerung der Signaltermination in heterologen Zellen. Dies weist auf eine Beteiligung von MUPP1 bei der Termination der olfaktorischen Duftantwort hin. Abschließend betrachtet scheint mit MUPP1 der erste Baustein des seit langer Zeit vermuteten „Olfaktosoms“ identifiziert worden zu sein, welches die räumliche Organisation olfaktorischer Signalproteine vermittelt. 68