Neues vom Ackerbau

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Neues vom Ackerbau
Künftig mehr resistenter
Windhalm?
Die etwa 2 bis 3 mm großen Larven des Kohlgallenrüsslers können erhebliche Schäden verursachen.
Fotos: Dr. Wolber, Heil
Seltene Rüsslerlarven können
Raps gefährden
Ï Kohlgallenrüssler können nach Kreuzblütler-Vorfrüchten (z. B. Kohl, Ölrettich,
Senf) an der Rapswurzel erhebliche Schäden verursachen.
Deutliche Symptome werden
im Herbst nur selten sichtbar.
Nur der üble Geruch des Wurzelmaterials ist auffallend.
Wird der Raps aber früh
durch diesen Schädling befallen, sind stärkere Auswinterungsverluste unumgänglich.
Rapsbestände in Gemüsefruchtfolgen sollten daher aufmerksam kontrolliert werden,
empfiehlt Dr. Wolber vom
Pflanzenschutzamt Hannover.
Zeigt bereits jetzt jede zweite Pflanze Gallenbildung und
Larvenfraß, ist bis zum Frühjahr mit starken Ausdünnungen zu rechnen.
Der Schädling legt seine
Eier im Frühherbst in die
Hauptwurzel ab und verursacht
unregelmäßige Wucherungen,
sogenannte Gallen. Die Larven
sind beinlos, hellweiß und etwa
2 – 3 mm lang. Jede Larve verursacht eine Galle. Das Schadsymptom ist mit der Gallenbildung durch Kohlhernie leicht
zu verwechseln.
Eine Bekämpfungsschwelle
ist nicht bekannt. Spritzungen
mit Pyrethroiden sind kaum
wirksam, weil die Larven nur
mit systemischen Wirkstoffen
erreicht werden können. Letztere sind aber kaum wirtschaftlich einsetzbar und haben auch
keine Zulassung. Der Verzicht
von Raps nach Kreuzblütlern
ist die einzige Möglichkeit, diesen Schädling zu bekämpfen.
Ï Vor einer zunehmenden
Resistenz von Windhalm gegen
den Herbizid-Wirkstoff Isoproturon warnte kürzlich Dr. Peter
Niemann von der Biologischen
Bundesanstalt auf der Deutschen Pflanzenschutztagung.
1997 wurde erstmals Resistenz
von Windhalm gegen Isoproturon auf Standorten in Niedersachsen festgestellt.
Bei Untersuchungen auf
Praxis-Flächen im mittleren
Niedersachsen und im Rheinland konnte Resistenz auf
mehreren hundert Hektar
nachgewiesen werden. Wegen
der weiten Verbreitung von
Windhalm und wegen des hohen Selektionsdruckes durch
den Einsatz von Isoproturon in
Richtiger Einsatz senkt
Bodendruck
Weiter auf Schnecken achten!
Breitreifen vermindern schädliche Verdichtungen.
Ï Die Fraßschäden durch
Schnecken waren in diesem
Herbst teilweise so groß, dass
zahlreiche Rapsfelder umgebrochen werden mussten. Nicht
nur an den Rändern, auch in
den Bestände wurden großflächig erhebliche Schäden angerichtet. Betroffen sind vor allem
schwere Böden, deren Hohlräume guten Unterschlupf bieten.
Der außergewöhnlich hohe
Befall der vergangenen Monate liegt weit über den Normaljahren. Ursache sind die ergiebigen Niederschläge im Sommer und Herbst. Da bis zu drei
Behandlungen mit Schneckenkorn durchgeführt wurden,
Ï Der Vorwurf, schwere
Landmaschinen würden zu Bodenschäden führen, trifft nach
Untersuchungen der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) bei richtigem Einsatz nicht zu. Der Niedersächsische Landvolkverband hat solche Vorwürfe, die häufig in
Verbindung mit großen selbstfahrenden Rübenrodern geäußert werden, zurückgewiesen.
Für schädliche Bodenverdichtungen seien nicht nur die
Radlasten, sondern vor allem
die Bodenfeuchte zum Zeitpunkt des Befahrens sowie der
Reifeninnendruck ausschlaggebend. Auch Großmaschinen
20 top agrar 12/2000
sind mittlerweile die wichtigsten Marken-Produkte ausverkauft, meldet der Ernährungsdienst. Die abgesetzte
Wirkstoffmenge von Schneckenmitteln liegt nach Schätzungen des Industrieverbandes Agrar um 6 % höher als
im Vorjahr.
Sollte im Frühjahr wieder
feuchte Witterung vorherrschen, rechnen Fachleute mit
einer erneuten Schneckenplage. Die Beratungsstellen
empfehlen, frühzeitig Lockfallen aufzustellen. Mit Hilfe
von ausgelegten Brettern
oder Folien lässt sich der
Schneckenbefall beobachten.
der Vergangenheit geht Niemann jedoch davon aus, dass
die tatsächlich betroffene Fläche größer ist. In einem Feld
treten resistente WindhalmPflanzen unregelmäßig punktuell auf.
Niemann erwartet, dass die
Resistenzprobleme noch zunehmen werden. Daher empfiehlt er, die Wirkstoffe zu
wechseln. Abschließende Aussagen über mögliche Kreuzresistenzen ließen sich derzeit
noch nicht machen. Praxisbeobachtungen deuten allerdings darauf hin, dass Alternativ-Wirkstoffe zu Phenylharnstoffen durchweg als Problemlöser geeignet zu sein scheinen, so Dr. Niemann.
ließen sich bodenschonend einsetzen, während andererseits
kleine, leichtere Maschinen
schädliche Verdichtungen verursachen könnten.
Die Versuche der FAL haben gezeigt, dass ein Reifendruck bis zu 2 bar zwar zu leichten, oberflächennahen Verdichtungen führt, die aber keine nachhaltigen Schäden verursachen. Breite Reifen mit
niedrigem Luftdruck können
deshalb auch hohe Maschinengewichte tragen, ohne schädliche Verdichtungen zu bewirken. Schmale Reifen haben dagegen erst bei hohem Luftdruck eine ausreichende Tragfähigkeit und können dann unter Umständen auch bei leichteren Maschinen zu Bodenverdichtungen führen.
Der Landvolkverband weist
weiter darauf hin, dass sich die
Befahrbarkeit der Böden mit
ackerbaulichen Mitteln verbessern lässt. So hat sich in der
Praxis auf empfindlichen Böden eine Mulchsaat in Zwischenfrucht- oder Strohrückstände bewährt. Derart bearbeitete Böden hätten sich zur
Rübenernte als trockener und
besser befahrbar erwiesen als
gepflügte Felder.
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