Auszug aus dem Protokoll des Stadtrats von Zürich

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Auszug aus dem Protokoll des Stadtrats von Zürich
vom 19. Juni 2013
558.
Immobilien-Bewirtschaftung,
Schulanlage
Instandsetzung, Projektierungskredit
Looren
A/B,
Quartier
Witikon,
IDG-Status: öffentlich
Zweck der Vorlage
Nach mehr als 40-jährigem Betrieb soll die Schulanlage Looren, zu der auch zwei Turnhallen
und eine Schulschwimmanlage gehören, für eine weitere Nutzungsdauer von 25 bis 30 Jahren instand gesetzt werden. Dringlich sind die Erneuerung der Gebäudehüllen, der gebäudetechnischen Anlagen und der Sanitäranlagen einschliesslich Kanalisation. Neben energetischen Verbesserungen sind die aktuellen Vorschriften bezüglich Brand- und Personenschutz
sowie behindertengerechter Erschliessung öffentlicher Gebäude zu erfüllen. Im Rahmen des
Bauprojekts soll auch der bisher provisorisch eingerichtete Betreuungsbereich den geänderten Bedürfnissen angepasst werden. Die Kosten für dieses Bauvorhaben werden auf rund
40 Millionen Franken (ohne Reserven, einschliesslich MWST) geschätzt (überwiegend gebundene Ausgaben). Für die Ausarbeitung eines Bauprojekts mit detailliertem Kostenvoranschlag ist ein Projektierungskredit von Fr. 4 000 000.– erforderlich.
Ausgangslage
Die Schulanlage Looren liegt in der nördlichen Randzone von Witikon und fügt sich auf mehreren Ebenen in den von der Witikonerstrasse zum Stöckenbachtobel abfallenden Nordhang.
Die insgesamt sechs Sichtbetonbauten wurden in zwei Etappen zwischen 1966 und 1971
durch die Architekten Eduard Del Fabro und Bruno Gerosa erbaut. Die Umgebung wurde
vom Landschaftsarchitekten Ernst Cramer gestaltet. Looren A umfasst vier um einen treppenartigen Pausenhof gruppierte Einzelbauten. An der höchsten Stelle liegt die Schwimmhalle mit Singsaal. Auf kaskadenartig abgestuften Niveaus liegen der Kindergarten, der langgestreckte, dreigeschossige Klassentrakt und ein Turnhallengebäude mit diversen Spezialräumen. Looren B umfasst einen viergeschossigen Klassentrakt und ein zweites Turnhallengebäude. Diese beiden Bauten kamen im Jahr 1971 hinzu. Sie unterscheiden sich in Typus
und Stil nicht von der Architektur der ersten Etappe. Die Gebäude sind nicht im Inventar der
Denkmalpflege aufgeführt. Die grosszügige Aussenanlage hingegen ist geschützt und in ihrer ursprünglichen Gliederung noch grösstenteils erhalten. Gebäude und Umgebung bilden
im Schulhaus Looren eine Einheit, die sich in ihrem Ausdruck gegenseitig bedingen und unterstützen. Die Klarheit und Reduzierung in der Gestaltung der brutalistischen Architektur der
1960er- und 1970er-Jahre zeigt sich bei der Schulanlage Looren sowohl in den volumetrisch
einfachen Sichtbetonbauten wie auch in der Umgebung mit den geraden Linien und monochromen Massenbepflanzungen.
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Seit ihrer Erstellung vor mehr als 40 Jahren ist die Schulanlage noch keiner Gesamterneuerung unterzogen worden. Inzwischen sind insbesondere die Gebäudehüllen (Fassade, Fenster, Storen, Dach) zu erneuern und energetisch zu optimieren. Die Gebäude befinden sich
diesbezüglich in unzureichendem Zustand. Instandsetzungsbedürftig zeigen sich auch die
sanitären Installationen einschliesslich Kanalisation. Elektro-, Heizungs- und Lüftungsanlagen sind nicht mehr zeitgemäss. Darüber hinaus sind feuerpolizeiliche Auflagen zu erfüllen
und die Gebäude hindernisfrei zu erschliessen. Ausserdem drängen sich einige Instandsetzungen im Innern der Gebäude sowie Aufwertungsmassnahmen im Umgebungsbereich auf.
Die Schule Looren bildet seit 2008 zusammen mit der Schule Langmatt die Schuleinheit
Looren-Langmatt. Die Schule Langmatt umfasst zwölf Primarschulklassen, während die
Schule Looren – ehemals Looren A (Primarschule) und Looren B (Real- und Sekundarschule) – heute nur noch die Primarschule mit acht Klassen führt, wobei aufgrund des Anstiegs der Schülerinnen- und Schülerzahlen in den letzten drei Jahren gleich zwei neue
Klassen gebildet werden mussten. Looren B wird seit 2006 an die Sprachheilschule Zürich
vermietet. Zur Schuleinheit Looren-Langmatt gehören zudem acht Kindergärten, wovon zwei
auf dem Schulareal Looren geführt werden.
Im Schulhaus Langmatt können zurzeit keine Betreuungsplätze angeboten werden. Deshalb
wird ein Teil der Schulkinder vom Langmatt im Turnhallentrakt Looren A in provisorisch eingerichteten Horträumen betreut. Es ist mit einer weiteren Zunahme des Betreuungsbedarfs
in beiden Schulen zu rechnen. Zudem nimmt auch die Anzahl Schülerinnen und Schüler in
Witikon nochmals leicht zu, so dass voraussichtlich in den nächsten Jahren zwei weitere
Klassen im Looren gebildet werden müssen.
Gegenstand der Planung
Die wechselnden betrieblichen Bedürfnisse und die erforderlichen Unterhaltsarbeiten führten
dazu, dass im Laufe der Jahre einzelne lokale Anpassungen im Innen- und Aussenraum
vorgenommen wurden. In den Jahren 1993 und 2006 wurden Teile der Heizanlage und im
Jahr 2002 die Flachdächer saniert. Eine Gesamtinstandsetzung fand bisher noch nicht statt.
Die vorgesehenen Bauarbeiten beinhalten schwerpunktmässig die Sanierung der Gebäudehüllen einschliesslich der energetischen Verbesserung sämtlicher Gebäude. Aufgrund der
Gliederung der Schulanlage in viele einzelne Gebäude mit jeweils schlechter Gebäudekompaktheit entstehen in Bezug auf die energetischen Massnahmen erhöhte Anforderungen.
Ziel der Gesamtinstandstellung ist das Erreichen des Minergie-Umbau-Standards. Durch die
Eingriffe an der Gebäudehülle und den Einsatz erneuerbarer Energien können der Primär-
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energiebedarf und der Ausstoss von Treibhausgasemissionen wesentlich reduziert werden.
Die neue Lösung soll für die ganze Schulanlage gewählt werden, damit das Ensemble erhalten bleibt. In der Planung der Gesamtanlage muss die Veränderung des Charakters, die
durch die Fassadensanierung entsteht, speziell beachtet werden.
Um den geänderten Bedürfnissen im Betreuungsbereich nachzukommen, sind der Einbau
einer Betreuungsküche und die definitive Einrichtung der provisorischen Betreuungsräume
geplant. Heute werden im Turnhallentrakt Looren A rund 90 Betreuungsplätze angeboten.
Neu sollen im Turnhallentrakt Looren B Betreuungsräume und eine Regenerierküche
(1. Obergeschoss) sowie weitere Räume im Erdgeschoss eingerichtet werden, um 120 bis
150 Kinder verpflegen und betreuen zu können. Für den langfristigen Betreuungsbedarf dienen Räume im 1. Untergeschoss des Turnhallentrakts Looren B, die im Rahmen der Instandsetzung entfeuchtet und wieder nutzbar gemacht werden sollen.
Im Wesentlichen sind folgende Massnahmen vorgesehen:
Allgemein (alle Gebäude)
–
Sanierung der Betonfassaden (minimal)
–
–
Ersatz der Fenster, Eingangstüren und Storen
Dämmung der Aussenwände, Kellerdecken und Dächer
–
–
–
Ersatz oder Anpassung der Elektro- und Heizungsanlagen
Ersatz der Sanitäranlagen einschliesslich Leitungen, Apparate und Kanalisation
Ersatz der Lüftungsanlagen
–
–
–
Ersatz der Gipsakustikdecken und Erneuerung der inneren Oberflächen
Umsetzung der Massnahmen bezüglich Erdbebensicherheit und Brandschutz
Ergänzung der Blitzschutzanlage
–
–
Entfernung von schadstoffhaltigen Bauteilen
Erfüllung der Anforderungen betreffend hindernisfreies Bauen (Einbau Lift Schulhaus A
sowie Treppenlifte in den Turnhallen A und B, im Kindergarten und in der Schulschwimmanlage / Singsaal)
Schulhaus A
–
Ersatz der Teeküche
–
Einbau eines Schulleitungs- und eines Schulsozialbüros sowie von IV-WCs
–
Instandsetzung der Einbauten in den Schulzimmern
Schulhaus B
–
keine zusätzlichen Massnahmen vorgesehen, da verschiedene Anpassungen durch die
Mieterschaft (Sprachheilschule) erfolgten
Schulschwimmanlage und Singsaal
–
Instandsetzung des Bassinbodens und Ersatz der Schwimmbadtechnik
–
–
Erstellung einer Solaranlage für die Wassererwärmung
Ersatz der Trennwand zwischen Singsaal und Treppenhaus einschliesslich zweier Türen
–
Anpassungen der Bühneneinrichtung
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Kindergarten
–
kleine Anpassungen im Innenausbau (Einbauschränke, Schiebetüren)
Turnhallen A und B
–
–
–
Erstellung einer Solaranlage für die Wassererwärmung
Ersatz der Turnhallenwandverkleidung
Instandsetzung des Treppenhauses (A)
–
–
Einbau einer Regenerierküche (B)
Instandsetzung der LHT-Wohnung (A)
–
Entfeuchtung von einzelnen Räumen und Einbau einer natürlichen Beleuchtung (B)
Gesamtanlage
–
–
Instandsetzung der Kanalisation
Ersatz der Sanitär- und Fernheizleitungen
–
–
Ersatz der Wärmeerzeugung (Holz / Gas)
Videoüberwachung der Gesamtanlage
Umgebung
–
–
Instandsetzung der denkmalgeschützten Umgebung
Anpassungen im Aussenraum für die Betreuung (Sandkasten, Spielhaus, Sitzbank und
Beschattung)
Kosten
Für die Instandsetzung der Schulanlage Looren A/B ist mit überwiegend gebundenen Ausgaben von 40 Millionen Franken (ohne Reserven, einschliesslich MWST) zu rechnen.
Für die Ausarbeitung eines Bauprojekts mit detailliertem Kostenvoranschlag ist ein Projektierungskredit von Fr. 4 000 000.– (einschliesslich Reserven und MWST) erforderlich, der sich
wie folgt zusammensetzt:
Fr.
ArchitektIn
1 431 000
BauingenieurIn
286 000
ElektroingenieurIn
103 000
HLKKS-IngenieurIn
197 000
Baugrunduntersuchung / Geologie
43 000
Aufnahmen / Vermessungen
43 000
BauphysikerIn / AkustikerIn
39 000
Landschaftsarchitektur-Leistungen
234 000
SpezialistIn
88 000
Planerwahl-Verfahren
54 000
Vorstudien
86 000
Projektmanagement AHB
351 000
Nebenkosten
500 000
Reserve / Rundung
545 000
Total
4 000 000
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Termine
Die Instandsetzung der Gebäude soll bei laufendem Betrieb in zwei Etappen durchgeführt
werden. Das Etappierungskonzept wird innerhalb des Vorprojekts detailliert überprüft. Als
Bauzeitprovisorium werden auf dem Pausenplatz Container aufgestellt. Baubeginn ist im
Januar 2016. Die Inbetriebnahme soll im Oktober 2017 (Bezug 1. Etappe) sowie im
April 2019 (Bezug 2. Etappe) erfolgen.
Zuständigkeit und Budgetnachweis
Der Projektierungskredit ist im Budget 2013 der Immobilien-Bewirtschaftung berücksichtigt
und das Bauvorhaben im Aufgaben- und Finanzplan 2013–2016 enthalten.
Die zu prüfenden baulichen Massnahmen dienen hauptsächlich der Instandhaltung gemäss
§ 15 der Verordnung über den Gemeindehaushalt und dem langfristigen Substanzerhalt zur
Gebrauchsfähigkeit und Funktionstauglichkeit des Gebäudes sowie der Erfüllung von Vorschriften. Die Projektierungskosten sind somit gemäss § 121 des Gemeindegesetzes
(LS 131.1) weitgehend gebunden. Ungeachtet der Projektierungskredithöhe ist deshalb der
Stadtrat für die Bewilligung dieser überwiegend gebundenen Projektierungskosten zuständig.
Es wird im Rahmen der Projektierung zu prüfen sein, welche Ausgaben des Ausführungsprojekts als neu zu gelten haben und deshalb als Objektkredit zu bewilligen sein werden.
Auf den im Einvernehmen mit dem Vorsteher des Schul- und Sportdepartements gestellten
Antrag des Vorstehers des Hochbaudepartements beschliesst der Stadtrat:
1.
Für die Ausarbeitung eines Bauprojekts mit Kostenvoranschlag für die Instandsetzung
der Schulanlage Looren A/B, Katzenschwanzstrasse 5, 8053 Zürich, wird ein Projektierungskredit von Fr. 4 000 000.– (überwiegend gebundene Ausgaben) bewilligt.
2.
Die Ausgaben sind dem Konto (4040) 3182 0000, Immobilien-Bewirtschaftung, Entschädigungen für Planungs- und Projektierungsarbeiten Dritter, zu belasten (BAV Nr. 80308).
3.
Der Vorsteher des Hochbaudepartements wird ermächtigt, das definitive Bauprojekt mit
detailliertem Kostenvoranschlag ausarbeiten zu lassen und die entsprechenden Projektierungsaufträge zu erteilen.
4.
Mitteilung an die Vorsteher des Finanz-, des Hochbau- sowie des Schul- und Sportdepartements, die Stadtschreiberin, den Rechtskonsulenten, das Amt für Hochbauten
(5), die Immobilien-Bewirtschaftung, das Schulamt, die Fachstelle Schulraumplanung
und die Kreisschulpflege Zürichberg.
Für getreuen Auszug
die Stadtschreiberin
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