Ausgabe A-Tipps 02-2012

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TIPPS
Information für Patienten aus Ihrer DAHKA Apotheke - Rund um HIV, AIDS und Hepatitis
A-Tipps 2/12
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
im Bereich der HIV Therapie tut sich
einiges. Auf kaum einem anderen Gebiet
der Medizin beobachtet man in kürzester
Zeit mehr Änderungen und Neuigkeiten.
Noch aber ist eine Heilung der
Erkrankung oder eine Schutzimpfung
gegen HIV Zukunftsmusik. In diesem
Zusammenhang sorgt die US-Zulassung
als
des
Arzneimittels
Truvada®
Präexpositionsprophylaxe noch immer
für Gesprächsstoff. Es stellt sich uns die
Frage ob die Einnahme einer Tablette
tatsächlich die Ansteckung zuverlässig
verhindern kann. Welcher Schutz ist
heute wirklich zeitgemäß und adäquat?
Jede neue Errungenschaft sollte –
gerade
bei
vielversprechender
Berichtserstattung im Vorfeld – von uns
kritisch hinterfragt werden. So muss auch
die
mit
Spannung
erwartete
Vierfachkombination, die sogenannte
Quad-Pille, zunächst auf den Prüfstand
und beweisen ob sie die HIV-Behandlung
sinnvoll ergänzt bzw. erweitert. Im
kommenden Jahr erwarten uns einige
weitere Neuzulassungen, unter anderem
auf dem Generikamarkt. Wir werden Sie
mit den A-Tipps auf dem Laufenden
halten und wünschen Ihnen viel Spaß
beim Lesen.
Ihre Autoren
Alexander Horst & Nico Kraft
2
Neuigkeiten:
Ein neues Arzneimittel im
Kampf gegen das Virus: Stribild™
3
Ernährung:
Fit für den Sport
4
Titel:
„Die Pille gegen HIV/AIDS“
5
Beratung:
SHE – erstes europäisches
Selbsthilfeprogramm nur für
HIV-positive Frauen
6
Was ist eigentlich?
CD4-Zellen
7
Neuigkeiten & Informationen
Ein neues Arzneimittel im Kampf gegen das Virus: Stribild™
Am 27.08.12 wurde von der amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) ein neues
Arzneimittel gegen HIV-1 zugelassen. Das neue Medikament ist in den USA unter dem
Namen Stribild™ von der Firma Gilead auf den Markt gebracht worden.
Stribild™ ist nunmehr die dritte Tablette, nach Atripla® und Complera®, die es möglich macht
mit einer Tablette einmal am Tag eingenommen eine komplette HIV Therapie zu realisieren.
Wie auch die anderen beiden Fixdose-Tabletten, beinhaltet Stribild™ die beiden Wirkstoffe
Tenofovir und Emtricitabin, die sich schon seit Jahren in der Kombination unter dem Namen
Truvada® auf dem Markt befinden. Zwei weitere Bestandteile der Tablette sind zum einen
Elvitegravir, ein Wirkstoff aus der Klasse der Integrase-Hemmer und zum anderen
Cobicistat. Bei Cobicistat handelt es sich um einen sogenannten Pharmako-Enhencer, der
selbst keine Wirkung gegen das HI-Virus hat, aber den Abbau von Elvitegravir derart
hemmt, dass dieses aktiv wirken kann.
Die Zulassung in den USA erfolgte zuerst nur für nicht vorbehandelte HIV-1 Patienten. Zur
Zulassung wurden zwei Studien vorgelegt, in denen die neue Kombinationstablette gegen
bisherige Standardtherapien verglichen wurde. Sowohl im Vergleich gegen die Kombination
aus Truvada® und Efavirenz (Atripla)®, als auch gegen eine Therapie mit einem
geboosterten Proteasehemmer (Truvada®+Atazanavir+Ritonavir) war die neue Therapie
nicht unterlegen.
Die in diesen Studien aufgetretenen Nebenwirkungen waren nicht häufiger als in den
Vergleichsgruppen. Bei den Nebenwirkungen handelte es sich in den meisten Fällen um
Durchfall und Übelkeit.
Die Firma Gilead hat für das neue Medikament auch in Europa die Zulassung beantragt. Wir
werden darüber berichten, wenn es in Deutschland verfügbar ist.
Text: Nico Kraft
Quelle:
Pressemitteilung FDA (www.fda.gov)
Pressemitteilung Gilead (www.gilead.com)
3
Fit für den Sport
Mit der richtigen Ernährung vor und
nach dem Training kann die Leistung
gesteigert und einer Überbelastung
vorgebeugt werden.
Immer mehr Positive entdecken den Spaß
am Sport. Mit der richtigen Ernährung
können Sie dabei einer Überbelastung des
Körpers vorbeugen und die Regeneration
beschleunigen. Dabei kommt insbesondere
der Ernährung direkt vor und nach dem
Training eine besondere Bedeutung zu.
Basiskost für Freizeitsportler
Für Sportler, die in Ihrer Freizeit Sport
treiben, sind ausgeklügelte und strenge
Kostpläne in der Regel nicht notwendig.
Wichtig
ist,
dass
Sie
auf
eine
ausgewogene und abwechslungsreiche
Ernährung achten, die Sie mit allen
lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt.
Spezielle Powerriegel, Kraftpulver und
Energydrinks sind in der Regel nicht nötig.
Ernährung vor dem Training
Mit vollem Magen ist man träge und
schlapp. Darum sollten Sie unmittelbar vor
dem Sport lieber auf gehaltvolle Speisen
und große Portionen verzichten. Nehmen
Sie stattdessen einen leicht verdaulichen,
kohlenhydrathaltigen Snack auf. So kann
der Körper auf eine schnell verfügbare
Energiequelle zurückgreifen. Geeignete
Snacks sind etwas Obst (Banane),
Müsliriegel, fettarme Kekse oder eine
Laugenbrezel. Auf nüchternen Magen zu
starten ist jedoch ebenso wenig zu
empfehlen. Denn die fehlende Aufnahme
von Kohlenhydraten setzt die Leistungsund Konzentrationsfähigkeit herab. Auf
diese Weise können schneller Unfälle
passieren oder Sie machen bereits vor
dem Ziel schlapp.
Flüssigkeit tanken!
Abhängig von Trainingsdauer und –umfang
verliert man zwischen 0,5 und 3,0 Liter
Flüssigkeit pro Stunde. Schweiß besteht
vor allem aus Wasser und nur zu einem
sehr
geringen
Teil
aus
gelösten
Elektrolyten wie Natrium oder Chlorid. Die
verlorene Flüssigkeit und die Mineralstoffe
müssen dem Körper wieder zugeführt
4
werden damit man während des Trainings
fit
bleibt.
Empfehlenswert ist es bereits ein bis zwei
Stunden vor dem Sport zirka einen halben
Liter leicht gesüßten Kräuter- oder
Früchtetee beziehungsweise Saftschorle
zu trinken. Bei Belastung von mehr als 45
Minuten sollten Sie außerdem alle 15
Minuten
etwa
200 ml
Flüssigkeit
aufnehmen.
Dazu
eignen
sich
natriumreiches
Mineralwasser,
Fruchtsaftschorlen oder spezielle isotone
Sportgetränke.
Reiner
Fruchtsaft,
Limonade,
Colagetränke
oder
Energydrinks sind als Sportgetränke nicht
geeignet.
Während der Belastung sollte die
Trinkmenge
ca.
80
%
des
Schweißverlustes betragen. Insgesamt
sollten Sie während und nach der
Belastung
die
Schweißverluste
mit
insgesamt
150
%
Trinkvolumen
ausgleichen. Das bedeutet, wenn Sie über
den Schweiß 1 Liter Flüssigkeit verlieren,
sollten Sie während des Sports ca. 0,8
Liter und insgesamt 1,5 Liter Flüssigkeit
aufnehmen. Die Höhe der Schweißverluste
können Sie leicht überprüfen, in dem Sie
sich vor und nach dem Sport auf die
Waage stellen.
Nach dem Training
Mit der ersten Mahlzeit nach dem Training
sollten Sie die verbrauchten Nährstoffe
zuführen. Um die Regenerationsprozesse
schnell einzuleiten, enthält der erste Snack
am
besten
leicht
verdauliche
Kohlenhydrate, Flüssigkeit und Natrium,
aber kein Fett (z. B. Saftschorle mit 1 Prise
Kochsalz). Positiv für Regeneration,
Trainingseffekt und Muskelaufbau ist
zudem Eiweiß. Daher sollten Sie innerhalb
der ersten Stunde einen eiweißhaltigen
Snack einnehmen. So können z. B.
fettarme Fruchtbuttermilch, Trinkjoghurt
oder Kakaotrunk bei der Regeneration
helfen. Auch ein leckeres Sandwich aus
Vollkorntoast mit Quark bzw. Hüttenkäse
und frischen Kräutern sowie als Nachtisch
eine Banane liefern alle Nährstoffe, damit
Sie schnell wieder fit werden.
Text: Christof Meinhold
„Die Pille gegen HIV/Aids?“
Am 16. Juli 2012 wurde das antiretrovirale
Medikament Truvada® in den USA als
sogenannte
Prä-Expositionsprophylaxe,
kurz PreP, von der Arzneimittelbehörde
FDA zugelassen. Durch eine PreP ist es
möglich das Ansteckungsrisiko von
gesunden Menschen mit dem HI-Virus zu
minimieren. Truvada® enthält die ReverseTranskriptase-Hemmer Emtricitabin und
Tenofovir. In den letzten Jahren waren
bereits klinische Studien mit einem
Tenofovir-haltigem Gel, welches vor dem
Geschlechtsverkehr
intravaginal
verabreicht wird, mit mäßigem Erfolg
ausgewertet worden.
Aufgrund überregionaler Studien ist in den
USA nun erstmals ein Mittel zur HIVProphylaxe zugelassen worden. Es soll
das Ansteckungsrisiko von gesunden
Menschen mit hohem Infektionsrisiko
verringern. Das Infektionsrisiko konnte mit
Einnahme der PreP-Tablette um über 70
Prozent gesenkt werden. Allerdings muss
hierbei betont werden, dass im Rahmen
der Studie(n) der zusätzliche Gebrauch
von Kondomen empfohlen wurde, so dass
der prozentuale Erfolg der PreP nicht
alleinig dem Truvada® zuzuordnen ist. Die
amerikanische Arzneimittelbehörde FDA
appelliert in den Zulassungsunterlagen,
dass zu der Präventionsmaßnahme mit
Truvada® auch weiterhin der Gebrauch
von Kondomen gehören muss.
Die US-Zulassung von Truvada® als PreP
wurde weltweit sehr kritisch aufgenommen
und bewertet. Die Deutsche AIDS-Hilfe
warnt vor zu großen Hoffnungen auf
Die
Wirkstoffkombination
Truvada®.
erschwert es den HI-Viren zwar in den
Immunzellen des Körpers Fuß zu fassen,
kann eine Infektion aber nicht 100%ig
verhindern. Der sicherste Schutz vor der
Ansteckung ist und bleibt Safer Sex und
die
konsequente
Verwendung
von
Kondomen.
Nach der Zulassung stehen zahlreiche
noch ungeklärte Fragen und Risiken im
Raum. Das Arzneimittel muss regelmäßig,
also jeden Tag eingenommen werden.
Besonders
bei
nicht
regelmäßiger
Einnahme, z.B. nur am Wochenende,
fehlen der Leidensdruck und daher die
Motivation für eine regelmäßige Therapie.
Hier befürchten Kritiker, dass es vermehrt
zu Resistenzen der HI-Viren gegenüber
Truvada® kommen kann. Darüber hinaus
ist auch völlig unklar wie lange Truvada®
durchgehend eingenommen werden muss
bis sich eine verlässliche Schutzwirkung
im Körper aufgebaut hat. Niemand – auch
die FDA – kann zurzeit sicher beurteilen, in
welchem Ausmaß der Wirkstoff tatsächlich
vor einer HIV-Infektion schützt.
Die
Präventionstherapie
ist
vergleichsweise teuer; die monatlichen
Kosten für Truvada® betragen 820€.
Natürlich
sehen
pharmazeutische
Unternehmen,
die
bei
den
Zulassungsstudien stark involviert waren,
hierbei ein potentiell großes Geschäft. Die
Versorgung gesunder Menschen mit
Truvada® ist daher unter rein ethischen
Gesichtspunkten problematisch. Bisher
stellte
die
Weltgemeinschaft
nicht
genügend Geld für einen universellen
Zugang von HIV-Therapien zur Verfügung,
obwohl noch über 8 Millionen Menschen
diese dringend benötigen. Es erscheint
kaum vertretbar HIV-Medikamente nun im
großen Ausmaß an Gesunde zu verteilen.
Vor diesem Hintergrund weist das USZentrum für Infektionskontrolle darauf hin,
dass Truvada® nicht für jedermann,
sondern nur für kleine Hochrisikogruppen
5
geeignet
und
als
zusätzliches
vorbeugendes Werkzeug anzusehen ist.
Allerdings wurde weder bekannt gegeben
wie diese Hochrisikogruppen definiert,
noch wie eben diese erreicht werden.
Völlig unklar ist auch unter welchen
Reglementierungen der Arzt Truvada®
verschreiben darf, ganz zu schweigen von
einer einheitlich geregelten Erstattung über
die Krankenversicherung.
Man sollte auch nicht außer Acht lassen,
dass man nicht-infizierte Personen den
unerwünschten
Wirkungen
eines
Arzneimittels aussetzt. Truvada® ist ein gut
wirksames Arzneimittel, das wie alle
Medikamente
Nebenwirkungen
hat,
darunter
vor
allem
mögliche
Nierenschädigungen
und
eine
Verminderung der Knochendichte.
Durch die Zulassung kann eine gefährliche
Schleuse geöffnet werden. Es entsteht
nämlich der Eindruck, sich mit einer
Tablette gut vor einer HIV-Infektion
schützen zu können. Die sicheren,
verträglicheren
und
kostengünstigen
Prophylaxemaßnahmen werden vermutlich
vernachlässigt werden. Kondome, die
darüber hinaus vor einer ganzen Reihe
anderer
sexuell
übertragbarer
Erkrankungen schützen, könnten aus der
Mode kommen.
Alles also viel Lärm um nichts? Nach rein
wissenschaftlichen Gesichtspunkten sind
die neuen Erkenntnisse durchaus nützlich
im weiteren Kampf gegen Neuinfektionen.
Unseres Erachtens macht es allerdings zur
Zeit keinen Sinn, einen nicht mit HIV
infizierten
Menschen
wegen
eines
möglichen Schutzes jahrelang mit einer
potenziell
toxischen
Substanz
zu
behandeln, zumal es eine weitaus
effektivere,
ungefährlichere
und
kostengünstigere Methode gibt, sich vor
der Infektion zu schützen: das Kondom.
Text: Alexander Horst
SHE – erstes europäisches Selbsthilfeprogramm nur für HIV-positive Frauen
Weltweit sind die Hälfte der 33 Millionen
Menschen mit HIV/AIDS infizierte Frauen.
Die meisten von ihnen sind junge Frauen
zwischen 15 und 24 Jahren. Im Jahr 2008
waren bereits ein Drittel der HIVNeudiagnosen Frauen. In den einzelnen
europäischen Ländern variiert der Anteil
der Frauen von 18% in Deutschland bis zu
34% in Italien. In Europa stammt ein
Großteil der HIV-positiven Frauen aus
Hochprävalenzländern. Es gibt wenige
frauenspezifische Ansätze, welche die
Unterschiede zwischen HIV-infizierten
Frauen und Männern, aber auch soziales
Stigma von Gewalt gegen Frauen
adressieren. Zudem sollte man die klinisch
relevanten
Unterschiede
nicht
vernachlässigen. Dabei sollten bei einer
6
HIV-Infektion alle Lebensphasen der Frau
- Kindheit, Pubertät, gebärfähiges Alter
und Menopause - berücksichtigt werden.
So ist beispielsweise das Risiko für
Frauen,
sich
beim
heterosexuellen
Geschlechtsverkehr mit HIV zu infizieren,
zweimal höher als für Männer. Ein
teilweise niedriger sozialer Status und
ökonomische Abhängigkeit von Männern
verhindern, dass Frauen den Gebrauch
von Kondomen einfordern und sich gegen
ungeschützten Sex wehren können.
Das
Patientinnen-Selbsthilfeprogramm
SHE (Strong, HIV positive, Empowered
Women) wurde initiiert, um die Lücke
zwischen dem Wissen der Mediziner und
dem der HIV-infizierten Frauen zu füllen.
Das Programm basiert auf dem „Peer
Support“-Modell: Betroffene (peers), die
sich bereits intensiv mit ihrer Erkrankung
auseinandergesetzt haben, tauschen ihre
Erfahrungen und ihr Wissen mit anderen
Betroffenen aus (support). Bei SHE helfen
erfahrene HIV-positive Frauen (PeerFrauen) anderen HIV-positiven Frauen,
sich mit der Erkrankung auseinander zu
setzen. Und sie vermitteln Wissen über
HIV, damit die Frauen besser mit Ärzten
und Mitarbeitern des Gesundheitssystems
kommunizieren können. Aber auch die
HIV-behandelnden Ärzte profitieren von
dem Programm, denn informierte HIVInfizierte
verstehen
die
Themen
Anonymität, Sexualität und Beziehungen,
lokales Gesundheitssystem, Leben mit
HIV, Frauen-Therapie besser und somit
auch die Notwendigkeit einer guten
Therapietreue.
SHE stellt außerdem Informationsmaterial
in neun Abschnitten zu den Themen
Diagnose und antiretrovirale Therapie
sowie
HIV-positive
Frauen
und
Menschenrechte zur Verfügung. Je nach
Land werden die Peer-Frauen für HIVpositive Frauen beispielsweise in HIVSchwerpunktpraxen,
Kliniken,
Gesundheitsämtern
und
SelbsthilfeGruppen als Ansprechpartnerin und
Begleiterin
zur
Verfügung
stehen.
Zusätzlich entsteht eine Internetseite
(www.shetoshe.org)
in
mehreren
Sprachen, auf der das SelbsthilfeProgramm umfassend vorgestellt wird.
Das SHE-Programm startet dieses Jahr in
Deutschland.
Quelle: Bristol-Myers Squibb
Text: Alexander Horst
Was sind eigentlich CD4-Zellen?
Die CD4-Zellzahl ist neben der Viruslast
einer der wichtigsten Parameter zur
Beurteilung der HIV-Infektion. Sie gibt
Hinweise darauf, wie hoch das Risiko des
Krankheitsverlaufs ist und ob eine Therapie
mit Medikamenten notwendig ist. Unter
Therapie gibt die CD4-Zellzahl darüber
Aufschluss ob die Therapie erfolgreich ist.
Die
CD4-Zellen
gehören
zu
den
sogenannten (T-)Lymphozyten. Hierbei
handelt es sich um Abwehrzellen des
menschlichen Immunsystems, genauer
gesagt um eine Form der weißen
Blutkörperchen.
CD4-Zellen
werden
manchmal auch als T4-Zellen, CD4+Zellen, OKT4-Zellen oder T-Helferzellen
bezeichnet.
CD4-Zellen fördern die Reifung von BZellen aus Stammzellen im Knochenmark
zu
antikörperbildenden
Zellen
und
aktivieren
dadurch
die
eigentliche
Immunantwort des Körpers. Die CD4-
Zellen
verfügen
über
spezifische
Bindungsstellen, CD4-Rezeptoren. An
diese Rezeptoren kann das HI-Virus
binden, in die CD4-Zelle eindringen und
diese zerstören. Die sogenannte CD4Zellzahl ist eine allgemeine Bezeichnung
für die Zahl der CD4-Zellen pro µl Blut. Die
CD4-Zellzahl
ist
ein
ungefährer
Anhaltswert für die Ausprägung eines
Immundefektes und wird als sogenannter
Surrogatmarker für die Beurteilung des
Krankheitsverlaufs bei HIV verwendet.
Sinkt die Anzahl der CD4-Zellen unter 200
pro Mikroliter Blut, ist der Infektionsschutz
durch das Immunsystem lückenhaft. Dann
sollte nach den gängigen Richtlinien
spätestens mit einer antiretroviralen
Therapie begonnen werden.
Die CD4-Zellzahlbestimmung ermittelt die
Anzahl der CD4-Zellen im Blut. Diese ist
ein guter Hinweis auf den allgemeinen
Gesundheitszustand
und
auf
das
7
Fortschreiten
der
HIV-Infektion.
Je
niedriger die Anzahl der CD4-Zellen ist,
desto größer ist die Gefahr einer Infektion
mit bestimmten Erregern, die bei normaler
CD4-Zellzahl
problemlos
abgewehrt
werden können. Das Ergebnis dieser
Bestimmung kann auch darauf hinweisen,
wie gut man auf die derzeitige Behandlung
anspricht. Eine niedrige CD4-Zellzahl kann
ein Zeichen dafür sein, dass die
antiretroviralen
Medikamente
nicht
(ausreichend stark) wirken. Bei gesunden
Erwachsenen liegen die CD4-Zellzahlen
zwischen 500 und 1500 Zellen/µl. Zahlen
von weniger als 500 bedeuten, dass das
Immunsystem geschwächt ist. Liegt die
CD4-Zellzahl unter 200, heißt das, dass die
Gefahr,
eine
AIDS-definierende
Erkrankung zu bekommen stark ansteigt
und dass vorbeugende Maßnahmen
(Prophylaxe) gegen diese Erkrankungen
ergriffen werden sollten.
Die CD4-Zellzahlbetimmung sollte alle 3
bis 6 Monate bei Ihrer regelmäßigen
Kontrolluntersuchung durchgeführt werden.
Quelle: Literatur beim Verfasser
Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft HIV-kompetenter Apotheken – DAHKA
E.V. – ist ein überregionaler Zusammenschluss von Apotheken, die einen
Die Deutsche
Arbeitsgemeinschaft
HIV-kompetenter
–
hohen
Standard an
Beratung und Versorgung
speziell für Apotheken
Patienten mit
HIV
und AIDS
Unser Ziel ist Zusammenschluss
die wohnortnahe, persönliche
DAHKA
E.V. –anbieten.
ist ein überregionaler
von ApoBeratung,
Information
Versorgung
auf dem aktuellen
Stand von
theken,damit
die einen
hohenund
Standard
an Beratung
und Versorgung
Forschung
Therapie fürmit
SieHIV
gewährleistet
speziell und
für Patienten
und AIDSsind.
anbieten. Unser Ziel ist
Herausgeber: DAHKA
e.V. Hohenstaufenring
50674 Köln
die wohnortnahe,
persönliche 59
Beratung,
damit Information und
Versorgung auf dem aktuellen Stand von Forschung und Therapie
für Sie gewährleistet sind.
Herausgeber: DAHKA e.V. Hohenstaufenring 59 50674 Köln
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