Tumorerkrankungen des Kopf-Hals-Bereiches

Werbung
Inhalt
Tumorerkrankungen des
Kopf-Hals-Bereiches
•
•
•
•
•
Epidemiologie
Ätiologie
Präkanzerosen
Plattenepithelkarzinom
Diagnostik:
Screening
Staging
Grading
• Behandlungskonzepte
• Tumorchirurgie:
Operative Zungänge
Gestielte Lappen
Freie Lappen
Epidemiologie
Epidemiologie
Malignome des Kopf-Hals-Bereiches machen
6,3% der jährlichen Krebserkrankungen aus
Tumorlokalisationen:Männer
Frauen
(hinter Prostata-, Lungen-, Kolorektalkarzinom)
Zunge
Lippe
Speicheldrüse
Mundhöhle
Larynx
Oropharynx
Hypopharynx
Nase, Nasennebenhöhlen
Äußeres Ohr
Sonstige Lokalisationen
19,3%
1,2%
Geschlechtsverteilung:
Männer
5%
Frauen
1,3%
12,9%
0,6%
2,4%
14,3%
7,3%
15,7%
26,1%
16,4%
2,2%
17,7%
0,6%
13,2%
19,2%
3,7%
10,2%
3,7%
4,6%
3,7%
Epidemiologie
Überlebensraten:
5 Jahre
Zunge
Lippe
Speicheldrüse
Mundhöhle
Larynx
Oropharynx
Hypopharynx
Nase, Nasennebenhöhlen
Äußeres Ohr
43%
76%
Epidemiologie
10 Jahre
31%
57%
56%
45%
43%
31%
57%
39%
48%
27%
46%
39%
24%
36%
16%
34%
Ätiologie
Große Vielfalt gutartiger und bösartiger epithelia
mesenchymaler und lymphatisch–hämatologischer
Neoplasien im Kopf-Hals-Gebiet
Diese Tumoren sind vielfach nicht spezifisch für
den Kopf-Hals-Bereich
Im folgenden werden Leukoplakien als Präkanzerosen
und das Plattenepitkelkarzinom als häufigstes
Malignom des Kopf-Hals-Bereiches behandelt
Ätiologie
Exogene Faktoren der Tumorentstehung:
Tumorgenese
exogene
endogene
Faktoren
Summation mit fortschreitendem Alter
ansteigende Tumorrate in höherem Lebensalter
Tabakrauch
Alkohol
!! überadditiver Zusammenhang von Tabak und
Alkohol !!
Tabakrauch vor allem Larynx
zusätzlich Alkohol vor allem Oro-, Hypopharynx und
Mundhöhle
schlechte Mundhygiene
virale Faktoren (EBV beim Nasopharynxkarzinom,
HPV beim Larynxkarzinom)
(Lippenkarzinom)
Sonnenexposition, UV-Strahlung
Ätiologie
Ätiologie
Exogene Faktoren der Tumorentstehung:
Endogene Faktoren der Tumorentstehung:
Teer, Chrom, Nickel
Holzstaub (Adenokarzinome)
chronische mechanische Reizung
thermische Reize
Malnutrition (Vitamin A, C)
vererbbare Individualdisposition
Rassendisposition
Altersdisposition
Gendefekte
Ätiologie
Aufbau des menschlichen Körpers:
5/6
aus sarkombildendem
mesenchymalem Gewebe
1/6
aus karzinombildendem
epithelialem Gewebe
Ätiologie
Gewebe ekto- und endodermalen Ursprunges
bedecken innere und äußere Oberflächen
und sind den Einwirkungen der Umwelt
intensiver ausgesetzt
Karzinome sind zwanzigmal häufiger als
Sarkome
Karzinome sind vornehmlich durch äußere
Ursachen hervorgerufen,
Sarkome vorsächlich durch endogene
Faktoren.
Präkanzerosen
definiert als morphologische
Gewebeveränderungen, die häufiger eine
maligne Entartung aufweisen als
entsprechendes unverändertes Gewebe
stellen potentiell (nicht obligat)
Vorläuferstadien einer Krebserkrankung dar
Risiko der malignen Entartung hängt vom histologischen
Subtyp der Erkrankung ab
Präkanzerosen
Präleukoplakie
leichteste weißliche
Schleimhautalteration,
grau bis grau-weißliche
Verschleierung der
Schleimhaut,
harmlos und meist
reversibel
ev. Vorstadium der
eigentlichen Leukoplakie
Präkanzerosen
Leukoplakische Mundschleimhautveränderungen:
Präleukoplakie
homogene Leukoplakie (L. simplex)
nicht-homogene Leukoplakie:
verrukös (L. verrucosa)
nodulär
Erythroleukoplakie (L. erosiva)
Erythroplakie
Präkanzerosen
homogene
Leukoplakie
(L. simplex)
gleichförmige weiße
Veränderung der
Mundschleimhaut,
glatte oder runzelige
Oberfläche
Präkanzerosen
verruköse
Leukoplakie
(L. verrucosa)
exophytische Läsion
mit warziger Oberfläche
Präkanzerosen
Erythroleukoplakie
(Leukoplakia erosiva)
nicht oder kaum erhabener,
homogener
roter Schleimhautfleck,
Risiko einer malignen
Entartung bis 50%
Präkanzerosen
noduläre Leukoplakie
leicht erhabene Läsion,
rundliche, rote / rot-weißliche
Vorwölbungen (Noduli)
Präkanzerosen
Therapie der Leukoplakie
Exzision
Kryotherapie
Lasertherapie
Chemoprophylaxe (Retinoide)
Plattenepithelkarzinom
Plattenepitherkarzinom
Aerodigestivtraktes:
(PEC) des oberen
Plattenepithelkarzinom
Histopathologische Subtypen:
Verruköses Karzinom
WHO-Definition:
maligner epithelialer Tumor,
charakterisiert durch ein vom histopathologischen
Malignitätsgrad abhängiges Ausmaß an Hornbildung
und Interzellularbrücken
Plattenepithelkarzinom
1% aller PEC
hohe histologische Differenzierung
exophytisch, stark verhornend
lokal aggressives Wachstum
hohe Rezidivneigung
Plattenepithelkarzinom
Histopathologische Subtypen:
Histopathologische Subtypen:
Spindelzellkarzinom
Basaloides PEC
0,3-1,3% aller PEC
dominante spindelzellige Komponente
hohe Zellpleomorphie, hoher Malignitätsgrad
hohe Rate an Lymphknotenmetastasen
ungünstige Prognose
1% aller PEC
dominante basaloide Zellkomponente
hohe Zellpleomorphie
hoher Malignitätsgrad
ungünstige Prognose
Plattenepithelkarzinom
Plattenepithelkarzinom
Histopathologische Subtypen:
Klinische Wachstumsformen:
Lymphoepitheliales (undifferenziertes) Karzinom
syn. Lymphoepithelom, Schmincke-Tumor
•ulzerierend
•exophytisch
•szirrhös
Hauptmanifestation Nasopharynx
maligne Zelltransformation durch EBV
lockere synzytiale Zellverbände
hohe Rate an Lymphknotenmetastasen
auch hämatogene Metastasierung
hoher Malignitätsgrad
ungünstige Prognose
Plattenepithelkarzinom
Plattenepithelkarzinom
Klinische Wachstumsformen:
Klinische Wachstumsformen:
ulzerierend
exophytisch
Plattenepithelkarzinom
Klinische Wachstumsformen:
szirrhös
Diagnostik
Anamnese
Klinische Untersuchung (Inspektion, Palpation)
Labor
Nativröntgen
Biopsie
CT, ggfs. MRT
Sonographie (Hals, Abdomen)
Ganzkörperszintigraphie
Thoraxröntgen
Spezialuntersuchungen (PET)
(Eine ausführlichere Abhandlung der einzelnen
Untersuchungen erfolgt im klinischen Praktikum)
Diagnostik
Basierend auf diesen Untersuchungen
(Screening), erfolgt die Einteilung
(Staging) der Erkrankung hinsichtlich
Tumorausdehnung (T),
Lymphknotenbefall (N) und
Fernmetastasierung (M)
nach dem TNM-Schema
In Abhängigkeit davon erfolgen dann
Therapieplanung und Umsetzung
therapeutischer Maßnahmen
Staging
TNM-Klassifikation
(System der International Union against Cancer , 5. Auflage
TX
T0
Tis
T1
T2
T3
T4
Primärtumor nicht beurteilbar
Kein Anhaltspunkt für Primärtumor
Carcinoma in situ
Tumor ≤ 2 cm
Tumor > 2 cm, < 4 cm
Tumor > 4 cm
Tumor infiltriert Nachbarstrukturen (z.B. Knochen,
Mundboden, Zungenmuskulatur, Gesichtshaut)
Staging
TNM-Klassifikation
Staging
TNM-Klassifikation
(System der International Union against Cancer , 5. Auflage
(System der International Union against Cancer , 5. Auflage
NX
N0
N1
N2a
N2b
N2c
N3
MX
M0
M1
Regionäre Lymphknoten nicht beurteilbar
Keine Lymphknotenmetastasen
Metastase ipsilateral, solitär, ≤ 3 cm
Metastase ipsilateral, solitär, > 3 cm, ≤ 6 cm
Metastasen ipsilateral, multipel, ≤ 6 cm
Metastasen bilateral oder kontralateral, ≤ 6 cm
Metastase(n), > 6 cm
Grading
Fernmetastasen nicht beurteilbar
Keine Fernmetastasen
Fernmetastasen
Grading
Malignitätsgraduierung
Malignitätsgraduierung
Grad 1 - hochdifferenziert
Grad 2 - mäßigdifferenziert
histologische und zytologische Ähnlichkeit zur
regulären Plattenepithelschleimhaut
häufige Verhornung
reichlich Interzellularbrücken
geringe Zellpleomorphie
selten Mitosen, keine atypischen Mitosen
Hornbildung geringer
spärlich Interzellularbrücken
höhere Kernpleomorphie
höhere Mitoserate
Grading
Malignitätsgraduierung
Behandlungskonzepte
Karzinome des
Oberkiefers (T1-T4)
primär operativ ohne
Halsdissektion
Karzinome von Mundboden,
Zunge und Pharynx (T1)
primär operativ mit
Halsdissektion
Karzinome von Mundboden,
Zunge und Pharynx
(T2, T3, T4)
multimodale Therapie
mit neoadjuvanter RCHT,
Radikaloperation en-block
mit Halsdissektion
Grad 3 - niedrigdifferenziert
kaum Zeichen einer plattenepithelialen Differenzierung
kaum Interzellularbrücken
hochgradige Kernpleomorphie
häufige atypische Mitosen
Behandlungskonzepte
Behandlungskonzepte
Ablauf der multimodalen Therpie
Ablauf der multimodalen Therpie
Screening, Staging und
Therapiefestlegung,
danach
Beginn der neoadjuvanten konkomitanten RCHT:
Tumortätowierung,
Zahnsanierung,
Fluoridierungsschiene
Tag 1:
Tag 1-5:
Mitomycin C 15mg/m2 als Bolus
5-Fluorouracil 750mg/ m2 über
24 Stunden
Radiatio (Teletherapie) in 25 Fraktionen
(Einzeldosis 2Gy) über 5 Wochen bis zu einer
Gesamtdosis von 50Gy
Behandlungskonzepte
Behandlungskonzepte
Ablauf der multimodalen Therpie
Konzept der Halsdissektion
nach Beendigung der CHT bei stabilem BB ambulante
Fortführung der RT (wöchentliche Kontrollen, supportive
Maßnahmen)
keine suspekten Lymphknoten:
supraomohyoidale Halsdissektion
(Ausnahme Oberkieferkarzinom)
6 Wochen nach Abschluß der neoadjuvanten RCHT:
En-bloc-Resektion von Primärtumor (1 cm im Gesunden)
und ableitenden Lymphbahnen
suspekte Lymphknoten:
modifiziert radikale Neck dissection
klinisch manifeste fixierte Lymphknoten:
radikale Neck dissektion
Tumorchirurgie
Operative Zugänge zum Unterkiefer
Inzision in der mittleren
Halsfalte, ggf. mit
Durchtrennung
der Unterlippe und temporärer
Spaltung des
Unterkiefers
Tumorchirurgie
Operative Zugänge zum Unterkiefer
Tumorchirurgie
Tumorchirurgie
Operative Zugänge zum Oberkiefer
Operative Zugänge zum Oberkiefer
Midface degloving
Inzision nach Dieffenbach - Weber
(und Modifikationen)
Tumorchirurgie
Operative Zugänge zum Oberkiefer
Tumorchirurgie
Operative Zugänge zum Hals
Submandibulärer
Schnitt (SND)
Tumorchirurgie
Tumorchirurgie
Operative Zugänge zum Hals
Operative Zugänge zum Hals
Inzision nach
Mc Fee (1960)
(ND)
Inzision nach
Ariyan (1980)
(ND)
Tumorchirurgie
Gestielte Lappen
Transpositionslappen
Trapezlappen
Nasolabiallappen
Stirnlappen
Insellappen
Rotationslappen (Esser)
Zungenlappen
Tumorchirurgie
Gestielte Lappen: Trapezlappen
M. temporalis
M. pectoralis major
M. latissimus dorsi
M. sternocleidomastoideus
Tumorchirurgie
Gestielte Lappen: Trapezlappen
Tumorchirurgie
Gestielte Lappen: Zungenlappen
Tumorchirurgie
Gestielte Lappen: Zungenlappen
Tumorchirurgie
Gestielte Lappen: M. pectoralis major (myocutan)
Tumorchirurgie
Gestielte Lappen: M. pectoralis major (myocutan)
Tumorchirurgie
Gestielte Lappen: M. latissimus dorsi (myocutan)
Tumorchirurgie
Gestielte Lappen: M. latissimus dorsi (myocutan)
Tumorchirurgie
Freie Lappen
•
•
•
•
•
•
Jejunumtransplantat
A. radialis - Transplantat
Beckenkammtransplantat
M. latissimus dorsi - Transplantat
Skapulatransplantat
Fibulatransplantat
Tumorchirurgie
Freie Lappen: Jejunumtransplantat
Tumorchirurgie
Freie Lappen: Jejunumtransplantat
Oraler und pharyngealer
Weichgewebsersatz
ausreichend verfügbar
hohe Flexibilitär
keine Schrumpfung
Schleimproduktion
Tumorchirurgie
Freie Lappen: Jejunumtransplantat
Tumorchirurgie
Freie Lappen: A. radialis - Transplantat
Fasziokutan
Osseofasziokutan
Fasziomukös
(prälaminiert)
langer Gefäßstiel,
Hautanhangsgebilde,
Schrumpfung der
prälaminierten Lappen
Tumorchirurgie
Freie Lappen: A. radialis - Transplantat
Tumorchirurgie
Freie Lappen: A. radialis - Transplantat
Fasziokutan
Fasziomukös
Tumorchirurgie
Freie Lappen: Beckenkammtransplantat
Tumorchirurgie
Freie Lappen: Beckenkammtransplantat
A. und V. circumflexa
ilium profunda
Myossär
Myossär
Osseomyokutan
Osseomyokutan
Tumorchirurgie
Tumorchirurgie
Freie Lappen: Beckenkammtransplantat
Implantatgetragene prothetische
Rehabilitation
Freie Lappen: M. latissimus dorsi - Transplantat
A. und V.
thorakodorsalis
Muskulär
Myokutan
Myossär
Osseomyokutan
Tumorchirurgie
Freie Lappen: M. latissimus dorsi - Transplantat
Tumorchirurgie
Freie Lappen: M. latissimus dorsi - Transplantat
Myokutan
Myossär
Muskulär
Herunterladen