Immunologie 13:

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Immunologie 13:
Allergie und Hypersensitivität
Formen von Hypersensitivität
IgE-vermittelte Hypersensitivität
= Allergie
Formen allergischer Reaktionen
Eigenschaften von Allergenen
Allergene sind oft klein, sehr gut
wasserlöslich und stabil
Dadurch haften sie an Partikeln an
und werden beim Ablösen in der
Mucosa hineindiffundieren
Niedrige Dosis und Mukosale
Präsentation prädestinieren zu Th-2
Antworten
TH-2 braucht IL-4 oder IL13, TH-2Antworten treiben Klassenwechsel
zu IgE
Enzyme als Allergene
Allergene sind oft Enzyme, da diese die Barrieren des Körpers durchdringen.
z.B. Derp1 - Hausstaubmilbe
Netherton - Krankheit
Defizienz im Proteaseinhibitor Spink5
Hohe IgE-level, verschiedene Allergien
SPINK5 hemmt Proteasen verschiedener Bakterien, z.B. Staphylococcus
IgE Entstehung
Klassenwechsel zu IgE
Entstehung von TH-2 Zellen
IL-4 und 13 werden von TH-2 Zellen produziert,
IL-4, IL13 fördern Entstehg.
fördern Transkription der switch-Region vor ", d.h.
IFN-! hemmt sie
Rekrutierung
von AID und switch zu IgE
Somatische Hypermutation
Klassenwechselrekombination
AID
VDJ
VDJ
CµC!
VDJ
AID
Cµ C!
C"3
AID
C"1
Effekt von IgE auf Mastzellen
Mastzellen exprimieren Fc"R, bei Quervernetzung des
CµC!
C"2b C"2a und produzieren
VDJ werdenC"1
gebundenen
IgEs
sie aktiviert
ebenfalls IL-4
Anfälligkeit für Allergien
Atopie:
Neigung zu einer (krankhaft) erhöhten Bildung von IgE
stark (zu etwa 50%) von genetischen Gegebenheiten bedingt
Betroffene Gene
Umwelteinfluss
Hygienehypothese:
In früher Kindheit neigt Immunsystem
zu TH-2 Antworten. Durch Infektionen in
der frühen Kindheit werden TH-1 Antworten
induziert und dadurch Atopien und Asthma
verringert, da die entsprechenden
Cytokinreaktionen eine Reprogrammierung
hervorrufen.
Dabei würden helfen:
Dörfliche Umgebung / Tierställe
Viel Spiel in freier Natur
Früher Kontakt mit anderen Kindern
(Spielgruppen, Tagesmutter, Krippe)
Impfungen
Gegenbeispiele: RSV-Infektionen, Wurminfektionen
Kinder die in früher Kindheit eine Bronchiolitis mit RSV-Assoziation (respiratory
syncitial virus) hatten, entwickeln häufiger Atopie / Asthma
Kinder in Venezuela, die gegen Helminthen behandelt wurden zeigten eine höhere
Häufigkeit von Atopie / Asthma als Kinder die weiter Würmer trugen. Helminthen
treiben aber eine TH-2 Antwort, nicht TH-1.
Gegenregulationshypothese: Alle Arten von Infektionen können gegen Atopie /
Asthma schützen indem sie regulatorische Cytokine (IL-10, TGF-b) induzieren und
damit TH-1 und TH-2 - Antworten gegenregulieren
IgE Rezeptoren
Das meiste IgE im Körper kommt zellgebunden vor, Titer in
Körperflüssigkeiten sind sehr niedrig.
Typen von IgE-Rezeptoren
Hochaffin:
Fc"R1
Immunglobulin-Superfamilie
auf Mastzellen, Basophilen, Eosinophilen
bei Quervernetzung der Rezeptoren
durch Allergen: aktivierendes Signal
Niedrigaffin
CD23
C-typ Lektin
auf B-Zellen, T-Zellen, Monozyten etc.
verstärkt Immunantworten auf Antigene,
die mit IgE komplexiert sind, erhöht IgELevel indirekt
Mastzellaktivierung
Von Mastzellen freigesetzte Moleküle
Eosinophile (und Basophile)
„Immediate“ und „late phase“ Reaktionen
Immediate:
Histamine, prostaglandine u.a.
Muskelkontraktion, erhöhte Gefäßpermeabilität
Late phase:
in ca. 50% der Leute mit immediate Reaktionen
Prostaglandine, Chemokine, Cytokine
Muskelkontraktion, Ödeme, Hyperplasien
Typen IgE-vermittelter Allergiereaktionen
Asthma
Akut:
Schleimbildung,
Muskelkontraktion,
Verengung der Luftwege
Chronisch:
ähnliche Dauerreaktion
durch zellsezernierte
Cytokine
Ein Mausmodell für Asthma
T-bet ist wichtig für
TH-1 Antworten
Mäuse ohne T-bet
entwickeln Asthma ähnliche Erkrankung
Hautallergien
Reaktion:
Mastzellaktivierung, Freisetzung von Substanzen von Nervenenden,
Blutgefäßerweiterung. wheal-and-flare reaction“ = Quaddelbildung
Nesselsucht:
weitverbreitete Quaddelbildung, wenn Allergene Blutstrom erreichen
und darüber an verschiedenen Stellen in die Haut kommen
Exzeme:
atopische Dermatitis. Chronische allergische Entzündungsreaktion, auch
unter Beteiligung von TH-1 - Antworten und angeborenem Immunsystem
Mausmodell:
KCASP1-Mäuse,
Caspaseüberexpression in Keratinozyten
führt zu deren erhöhter Apoptose sowie
erhöhter Interleukinproduktion (IL1, IL18)
= innate-like allergy
xxx
Nahrungsmittelallergien
Ca. 1-4% der Europäer leiden an Nahrungsmittelallergien, davon ca. 1/4 Nussallergien,
deren Häufigkeit steigt (3x in 5J)
USA: 30.000 anaphyl. Reaktionen/ Jahr,
davon 300 Tote
Allergene; Oft pepsinresistent, gehen intakt
in Mukosa...dort IgE-vermittelte
Mastzellaktivierung, später auch in Haut
Vorsicht: Manche Nahrungsmittelallergien
sind Typ IV-Hypersensitivitäten, z.B. Zöliakie
Allergiebehandlung
Desensitisierung
Injektion steigender
Allergendosis
Induktion von Tregs
IL-10 und TGF#:
blockieren Response
Blockade der
Effektorwege
IgE-Rezeptorhemmg.
IgERez.-Signalhemmg
Antihistamine
Corticosteroide
(hemmt Cytokinprod.)
Induktion von TH-1
Antworten (expt.)
Grippesymptome...
Allergie: Zusammenfassung
Allergie: Zunahme und „Impfrisiko“
Hypersensitivitätsreaktionen
Typ II - IV
Typ II Hypersensitivität: z.B. Medikamentenallergie
Hämolytische Anämie (Zerstörung roter Blutzellen) oder Thrombocytopenie
(Zerstörung von Blutplättchen)
Verschiedene Medikamente (z.B. Penizillin) binden an die Zellen, IgGAntikörper gegen Medikamente binden dann darüber an Zellen
Komplementaktivierung / Makrophagenaktivierung und Zellzerstörung folgen
TypIII-Hypersensitivität
Größere Mengen löslichen Antigens (z.B. schlecht verdaute Stoffe,
injzierte z.B. therapeutische Proteine) führen zu Bildung von
Immunkomplexen wenn Antikörper vorhanden sind / gebildet werden
z.B. Arthus-Reaktion: IgG Antikörper gegen Antigen binden an lokal in
Haut injiziertes Antigen, Immunkomplexe führen zu Komplement /
Makrophagenaktivierung
Typ IV: „Delayed type hypersensitivity“ = T-Zellen
Typ IV Hypersensitivität: Verlauf
Antigenaufnahme und Prozessierung
Langsame Rekrutierung spezifischer T-Zellen
Induktion einer Entzündungsreaktion
Typ IV Hypersensitivität: T-Zellaktivierung
Kontaktallergie
z.B. Kontakt mit Giftefeu
Pentdecacatechol im Giftefeu ist lipidlöslich,
kann in Körper / Zellen eindringen und
zelluläre Protein modifizieren
Diese werden von APCs präsentiert und
bewirken T-Zellantwort
Zöliakie
Zöliakie: Verlust/Schädigung der Darmzotten, Ausdehnung des Regenerationsbereiches
schwere Darmwandentzündung, Erhöhung T-Zellen, Makrophagen, Plasmazellen
Genetik: 95% der Patienten haben HLA-DQ2 Allel für MHCII, andere Faktoren beteiligt
Genese: Peptide von $-Gliadin (Protein in Gluten) werden durch tTG modifiziert
und aktivieren dann T-Zellen ... Entzündung
Peptide von $-Gliadin stimulieren auch angeborenes Immunsystem
Autoinflammatorische Erkrankungen
Patienten können Immunreaktionen auf Pathogene / Infektionen
etc. nicht gut beschränken, aufgrund von Defekten in Regulatoren
Zusammenfassung
Typ 1 Hypersensitivität / Allergie:
Induktion von TH-2 Antworten über IL-4, IL13 führt zu IgE-Bildung,
Mastzellaktivierung über IgE-Rezeptoren führt zur Freisetzung von Histaminen,
IL4, Cytokinen ... Entzündung, Muskelkontraktion, Gefäßerweiterung
z.B. viele Lebensmittelallergien, anaphylaktischer Schock, Heuschnupfen, Asthma
Typ 2 Hypersensitivität:
Zellbindung von IgG-Antikörpern, z.B. durch Bindung an zellgebundene
Medikamente, führt zur Komplement/Makrophagenaktivierung und Zellzerstörung
Typ 3 Hypersensitivität:
Bildung von Immunkomplexen, z.B. durch lokale Injektion von löslichem Antigen
(=Arthus-Reaktion) führt zur Komplement / Makrophagenaktiverung und Zelllyse
Typ 4 Hypersensitivität / Delayed type hypersensitivity:
Prozessierung von Antigenen durch Makrophagen/dendritische Zellen und
Aktivierung antigenspezifischer T-Zellen führt zu Entzündungsreaktionen
z.B. Kontatallergien, Zöliakie, Crohn‘s disease
Autoinflammatirische Erkrankung: defekte Einschränkung der Immunantwort
Testfragen
1)
Welche Formen von Hypersensitivitätsreaktionen gibt es? Beschreiben sie jeweils
wesentliche diese Formen kennzeichnende Eigenschaften!
2)
Was kennzeichnet Allergene? Wie kommt es zur IgE-Bildung in allergischen Reaktionen?
Welche Zelltypen sind beteiligt?
3)
Wie äußern sich verschiedene Formen von Allergie in Abhängigkeit vom betroffenen
Organ? Nennen und beschreiben Sie drei Beispiele!
4)
Welchen Einfluss haben genetische Prädisposition und Umwelt bei Allergieentstehung?
Wie spielen sie zusammen? Welche 2 Hypothesen existieren dazu?
5)
6)
Welchen Einfluss hat IgE auf Mastzellen und was sind die Folgen?
Was unterscheidet „late phase“ Reaktionen auf Allergene und „delayed type
7)
hypersensitivity“ (Mechanismus)?
Wodurch unterscheiden sich Typ II und Typ III Hypersensitivitätsreaktionen? Nennen
8)
Sie je ein Beispiel!
Ordnen Sie die folgenden Reaktionen den Hypersensitivitätsreaktionen I bis IV zu.
Begründen Sie ihre Entscheidung anhand des verantwortlichen Mechanismus:
Crohnsche Erkrankung, Heuschnupfen, Arthus-Reaktion, Zöliakie, Asthma
1)
Geben Sie an, auf welchen verschiedenen Formen von Hypersensitivität folgende
Reaktionen beruhen können: Hautausschlag, Lebensmittelallergie. Warum?
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