Ausgabe 2/2004 http://www.astronomie.at/burgenland eMail: [email protected] Magazin der Burgenländischen Amateurastronomen Deep-Sky Einstieg Einführung in die visuelle Beobachtung Seite 4 TEC APO 140 Ein neuer Stern am Refraktorhimmel Seite 8 Burgenländische Amateurastronomen c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2 A-7202 Bad Sauerbrunn Geschichten um den Venustransit Seite 10 Kometenfotografie mit der digitalen Spiegelreflexkamera Seite 20 Editorial Inhaltsverzeichnis: Liebe Leser Die vorliegende AlrukabaAusgabe ist eine Nachlese über den Venustransit. Ein Ereignis, das sich sobald nicht wiederholt. Dank möchten wir an dieser Stelle Ilse Solderits und ihrem Team aussprechen. Sie haben etwa 850 Besuchern dieses himmlische Ereignis in Eisenstadt näher gebracht. Deep-Sky Einstieg Einführung in die visuelle Beobachtung 4 TEC APO 140 Ein neuer Stern am Refraktorhimmel 8 Geschichten um den Venustransit 10 Venustransit - Beobachtungsbericht 11 Venustransit durch das Coronado-Filter Solarmax 60 12 850 Beobachter beim Venustransit im BG/BRG Eisenstadt 12 Mondfinsternis 4. Mai 2004 13 Selbstverständlich kommen auch diesmal wieder die Beobachter und Fotografen gebührlich zu Wort und Bild. Beobachtungsberichte von Deep Sky Objekten und Planeten 15 Skywalker 18 Hinweisen möchten wir auch auf die Ausstellung „New Horizons“ wo wir ausreichend Gelegenheit haben im Landesmuseum Burgenland unsere Leistungen in Form einer Astrofoto Ausstellung präsentieren zu können. Sternenhimmel Juli - September 2004 19 Kometenfotografie mit der digitalen Spiegelreflexkamera 20 Digitales Bildrauschen verringern 23 Vereins- und Gruppentreffen der Burgenländischen Amateurastronomen 26 Viel Freude beim Lesen wünschen Gerhard Eber und Peter Morth [email protected] Eine neue Partnerschaft 26 Veranstaltungskalender und wichtige astronomische Ereignisse 26 Gleichfalls freut uns, das mit der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) eine neue Partnerschaft eingegangen werden konnte. Titelbild: Galaxie M63 im Sternbild Canes Venatici (Jagdhunde). Teleskop: VC200L f/6.3 auf Montierung: GP-DX Kamera: Starlight HX916 Belichtung: 8x 15 min Luminanz, 1x1 Binning 3 x 5min RGB, 2x2 Binning 3 x 5min mit Astronomik Ha-Filter, 2x2 Binning Aufnahme und Bildbearbeitung: Manfred Wasshuber Impressum Mitarbeiter dieser Ausgabe: Urheberrecht: Herausgeber: Burgenländische Amateurastronomen Stefan Salomon Robert Schulz Manfred Schwarz Ilse Szolderits Peter Morth Jürgen Stöger Viktor Wlaschitz Alexander Pikhard Alle in der ALRUKABA erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit Zustimmung der Redaktion veröffentlicht werden. Alle Rechte vorbehalten, der Gerichtsstand ist 7000, Eisenstadt. c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2 A-7202 Bad Sauerbrunn Info-Telefon: 02687/54159 Redaktion: e-mail: [email protected] Layout: Gerhard Eber Erscheinungsweise: unregelmäßig 3 Alrukaba | Frühjahr 2004 Die Meinung der Artikel muss nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen. Alle Autoren sind für ihre Artikel selbst verantwortlich. Deep-Sky Einführung Deep-Sky Einstieg Einführung in die visuelle Beobachtung N achdem in den letzten Alrukaba Ausgaben der Deepsky Einstieg über offene Sternhaufen zu Kugelsternhaufen und Galaxien beschrieben wurde, folgt diesmal - zwar in der Chronologie nicht ganz korrekt, aber als Zusammenfassung durchaus sinnvoll - der Einstieg in die Deep-Sky Beobachtung. Es gibt dazu bereits einen hervorragenden Artikel der VdS-Deepksy aus dem Jahre 2001, verfasst von Jäger, Steinicke und Wulfrath. Dieser ist erhältlich via Internet unter der Adresse http://www.naa.net/deepsky/download /infoblatt.pdf und ohne Einschränkung zu empfehlen. Von Wolfgang Howurek ist eine wichtige Arbeit zum Thema auf den Internet-Seiten der BAA unter www.astronomie.at/burgenland/archiv /vtr-0009-skr.pdf zu finden. Da aber hinsichtlich Systematik, Teleskop, Beobachtungsbedingungen, Vorbereitungen, Wahl der Vergrößerung, etc. der VdS Artikel alles Wesentliche aufzeigt und Wolfgang Howureks Arbeit bezüglich Auge, Wahrnehmung, Teleskop und der Leistungsfähigkeit aller Komponenten im Zusammenspiel umfassend Auskunft gibt, werde ich hier nur ein paar persönliche Gedankensplitter hinzufügen. Der Artikel der VdS beginnt damit den Begriff Deep-Sky zu erläutern. Es dürfte uns allen hinlänglich bekannt sein, dass damit alle Objekte jenseits des Sonnensystems gemeint sind. Und schon beginnt es interessant zu werden, denn es sind die verschiedensten Objekttypen unter diesem Sammelbegriff vereint und unterschiedliche Objekttypen verlangen unterschiedliche Brennweiten, Vergrößerungen, Beobachtungstechniken, u.v.a.m. Deep-Sky mit dem bloßen Auge Natürlich kann manche Beobachtung an einem lichtverseuchten Ort wie meinem Wohnort vorgenommen werden und ich habe damit viele Erfahrungen gesammelt - auch manche positive. Aber wirklich Freude machen schwache Objekte erst bei 4 Alrukaba | Frühjahr 2004 guten bis sehr guten Bedingungen. Ein bloßes Vorurteil ist allerdings zu glauben, dass Deep-Sky Beobachtung nur mit einem sehr großen Teleskop möglich ist. Dies ist gerade für die Einsteiger unter den Deep-Sky Freunden falsch. Deep-Sky Beobachtung beginnt mit dem bloßen Auge und dem Fernglas! Starten Sie Ihre Deep-Sky Erfahrungen mit einfacheren Herausforderungen wie zum Beispiel der Orientierung am Sternenhimmel und der Identifizierung der Sternbilder. Wie gut ist das Auflösungsvermögen ihrer Augen? Betrachten sie dazu die Doppelsterne Mizar-Alcor in der Großen Bärin, oder Alpha Capricorni, daneben sind Theta Tauri und Epsilon Lyrae lobnenswert. Können sie die Farben der Sterne identifizieren? Versuchen sie es mit Vergleichen - auch im Bereich der Sternhelligkeit. Kann ich eindeutig identifizieren welcher von zwei Sternen der hellere ist - wo liegen meine Grenzen? Das sind die ersten wichtigen Schritte zur Schulung des Beobachtungsvermögens. Abb1: M31 (Erste gesicherte Erwähnung der Andromeda Galaxie von Abd-alRahman Al Sufi aus dem "Buch der Fixsteren". Die Galaxie ist mit dem Buchstaben "A" gekennzeichnet.) Es gibt aber schließlich genügend "richtige" Objekte für das bloße Auge. Eines der flächenmäßig größten Deep-Sky Objekte - und deshalb am besten mit unserem angeborenen Weitwinkel-Objektiv zu betrachten ist der Große Wagen. Fünf der Sterne sind Teil eines losen Bewegungshaufens mit der Bezeichnung Collinder 285. Aus dem Collinder Katalog sind noch andere mit bloßem Auge zu sehende Objekte berühmt. Zum Beispiel jenes mit der Katalognummer Cr 399 - zwischen Adler und Leier hängt der Miniatur- "Kleiderbügel", der erstmals im 10.Jh. von Al Sufi als kleine Wolke beschrieben wurde. Der persische Astronom, dessen Observatorium in Isfahan stand, beschrieb ferner als erster den Andromedanebel (M31) und fand den Omicron Velorum-Haufen (IC2391) ebenso wie Brocchi's Cluster (Melotte 399). Die Hyaden (Mel 25), die den Kopf des Stieres bilden und die Plejaden (M45) wurden erstmals in der Antike von Hesiod (7. Jh. v. Chr.) erwähnt. Die 7 bis 8 hellsten Mitglieder der Plejaden formen ein kleines Muster, das entfernt an eine Schöpfkelle erinnert. Sehr scharfe Augen können bei dunklem Himmel 10 oder mehr Sterne in dem ca. 400 Lichtjahre entfernten Sternhaufen entdecken. Beide Haufen sind am Vorstadthimmel noch auszumachen. Die einige hundert Jahre später von Aristoteles entdeckten Sternhaufen M41 (CMa) und M39 (Cyg) sind wesentlich unauffälliger, und erscheinen dem bloßen Auge allenfalls als nebelige Flecke. Hipparch erwähnte wenig später zwei weitere etwas hellere Nebelflecken: Die Praesepe (M44) im Krebs und h+chi Persei (NGC869+884). M44 erscheint als sehr weicher Fleck, dessen Leuchten aus mehreren hundert Sternen rührt. Er liegt ungefähr 525 Lichtjahre entfernt. Der Doppelsternhaufen im Perseus ist als schwaches Glühen in Form einer 8 zwischen Cassiopeia und Perseus zu entdecken und enthält hunderte sehr leuchtkräftige Sterne, die jeweils etwa die Fläche des Vollmondes bedecken. Ptolemaeus fügte dem noch den Coma Haufen (Mel 111) und M7 (Skorpion) hinzu. Die Konstellation des Coma Berenice Sternhaufens ist als gesprenkeltes Glühen erkennbar, in der Form eines umgekehrten Y. Die Sterne sind nicht heller als 5mag. Ich weiß noch genau, ich kannte den Namen des Sternbildes - Haar der Berenike - schon lange ehe ich zum ersten Mal den Sternhaufen bei hervorragendem Himmel mit unbewaffnetem Auge sah. Da erkannte ich erst woher das Sternbild seinen Deep-Sky Einführung Namen erhielt. Er ist tatsächlich äußerst zutreffend. Wie wehendes Haar im Wind breitet sich der Goldschleier des Sternhaufens in der schwachen Konstellation aus. Alles in allem waren bis zum 10. Jahrhundert 14 "nebelige" Objekte beschrieben worden. Versucht man auf den Spuren unserer Vorgänger zu wandeln, wird man bemerken, dass es sich bei allen 14 Objekten um nicht allzu schwierige Objekte handelt (eine Ausnahme bildet M7. Er ist von Österreich aus weit im Süden und deshalb nicht ganz einfach. Ptolemäus befand sich aber viel südlicher und damit in der besseren Position). Tatsächlich sind viele weitere Objekte mit bloßem Auge sichtbar. Man sollte jedoch bedenken, dass wir heute die Lage vieler weiterer relativ heller Objekte sehr genau kennen - eine wesentliche Grundvoraussetzung für die Sichtung mit bloßem Auge. Darüber hinaus sind einige Objekte wie der große Wagen erst heute als physisch zusammengehörende Sterngruppen erkannt. Erweitern wir die Liste der mit bloßem Auge sichtbaren Objekte um einige prominente Kandidaten: Da wäre noch M6 im Skorpion, M11 (Wild Duck Cluster) im Schild, M23 und M25 im Schützen, M34 im Perseus, M35 in den Zwillingen, M37 im Fuhrmann, M47 in Puppis, M48 in der Hydra, NGC750 in Andromeda, M13 im Herkules, M5 in der Schlange, M 22 im Schützen. Die Dunkelwolke im Schwan, M33 im Dreieck u.v.a.m. Abb.2: Wild Duck Cluster Die Verwendung eines einfachen 10x50 Fernglases (10fache Vergrößerung, 50mm ObjektivlinsenDurchmesser) erweitert den Sichtbarkeitshorizont drastisch. Ein Stativ ist jedoch auch bei leichten Geräten unbedingt zu empfehlen. Selbst ein 10x50 Fernglas wird bei längerer Beobachtung nicht zitterfrei zu halten sein und bei der Deep-Sky Beobachtung sollte man dem Auge viel Zeit lassen, um sich auf ein 5 Alrukaba | Frühjahr 2004 Objekt einzustellen. Die Vorteile eines Fernglases sind das große Gesichtsfeld und die einfache Handhabung, der Nachteil die konstante Vergrößerung. Ich habe über viele Jahre hinweg erfolgreich und mit viel Freude Deep-Sky Beobachtungen mit zwei Ferngläsern der Größen 10x50 und 11x80 durchgeführt. Besonders auf Reisen sind das geringe Gewicht, die Handlichkeit und die schnelle Einsatzbereitschaft des Fernglases - neben dem beidäugigen Einblick - ein großes Plus. Daneben lernt man spielerisch sich am Himmel zurechtzufinden. Viele Galaxien sind mit einem 11x80 bereits aufzustöbern und nicht nur knapp an der Sichtbarkeitsgrenze sondern bei gutem Himmel richtig hell. Greifen wir die Leo Galaxien M 65 und M66 exemplarisch heraus, so bemerken wir, dass sie am lichtbelasteten Himmel einer mittleren Stadt selbst mit einem 8 Zöller nur hin und wieder auszumachen sind. Unter Landhimmel sind sie hingegen mit dem 11x80 Fernglas bei direktem Sehen einfach in ihrer Größe und Lage als zwei prominente Lichtinseln zu erkennen. Wer die Möglichkeit hat, einmal in einem 20x100 Fernglas im Virgo-Galaxien-Haufen zu stöbern, sollte dies unbedingt wahrnehmen. Zig Galaxien tummeln sich da gleichzeitig im Gesichtsfeld. Mit keinem anderen Instrument bekommt man solch ein Gefühl dafür, wie gigantisch und erhaben dieser Galaxien-Haufen tatsächlich ist. Besonders für die offenen Sternhaufen der Milchstraße ist das kleinere Fernglas das Universalgerät. Sie werden kaum ein Teleskop finden, in dem sie h+chi Perseus und den Sternhaufen Stock 2 gemeinsam im Blickfeld haben. Stock 2 sieht aus wie ein Strichmännchen, das seine Arme in Bodybuilder-Pose in die Luft reckt, weshalb der offene Haufen mit recht unter der Bezeichnung "Muskelmännchen" geführt wird. Nach einem kleinen Schwenk Richtung Norden fällt der Blick auf die zahllosen Sternhaufen der Cassiopeia. Manche bilden Figuren und erhielten treffende Namen wie der "Eulenhaufen", dessen Form einer auf einem Ast hockenden Eule gleicht. Sogar die "Augen" fehlen in dem Sternhaufen nicht. Überhaupt tummeln sich am Himmel einige sehr attraktive Sterngruppen, die leicht mit ihren Namen zu identifizieren sind, wie der Weih- nachtsbaumhaufen im Einhorn, der schon erwähnte Kleiderbügel, oder M6, der den Beinamen Schmetterlingshaufen trägt. Für große Gesichtsfelder gibt es viele schöne Ensembles am Himmel. Dazu gehört zum Beispiel der Anblick des Running-ManAsterismus im Orion gemeinsam mit M42. Wie das Muskelmännchen ist die Sterngruppe nördlich von M42 als laufendes Strichmännchen zu identifizieren - daher der Name. Zu den Sahnestückchen für das Fernglas gehört weiters Kemble's Cascade. Zu finden in der doppelten Distanz gemessen über Cassiopeia Richtung Camelopardalis. Wie ein Katarakt "fließen" etwa gleich helle Sterne zielstrebig zum Cluster NGC1502, der den "Mündungsteich" bildet. Diese schöne Figur ist für Teleskope wesentlich zu groß. Teleskopkauf Wir sehen - das bloße Auge und das Fernglas haben eine völlig eigenständige Berechtigung bei der DeepSky Beobachtung. Schließlich wird man aber doch den Kauf eines Teleskops in Erwägung ziehen, denn das Teleskop bringt einen weiteren Aspekt des nächtlichen Sternenhimmels ein: die Detail-Beobachtungen. Sternhaufen, planetarische Nebel, Gasnebel, Kugelsternhaufen, einige Galaxien - sie erscheinen nun weniger in ihrem gesamten Umfeld, offenbaren aber ungeahnte Einzelheiten. Zur Wahl des "richtigen" Teleskops ist bereits viel geschrieben worden, meistens über die Vor- und Nachteile einzelner Optiktypen. Grundsätzlich steht man zunächst vor der Entscheidung Dobson (üblicherweise ein Newton-Teleskop auf azimutaler Plattform) oder Fernrohr auf parallaktischer Montierung und jeder Astro-Händler - oder zunächst die Vereine werden gern Auskunft geben. Bevor es zum Kauf kommt, sollten aber jenseits aller Fragen zur Optik noch folgende Antworten gefunden werden: 1. Unterbringung: Wo und wie gut ist die gesamte Ausrüstung in der Wohnung/Keller unterzubringen? 2. Gewicht: Wie schwer ist die gesamte Ausrüstung? Wie weit kann oder muss ich sie zerlegen, was bedeutet das an Zeit- und Krafteinsatz? 3. Transport: Wie gut lässt sich die gesamte Ausrüstung transportieren? 4. Aufbau / Abbau: Wie aufwändig Deep-Sky Einführung ist der Auf- und Abbau der gesamten Ausrüstung? 5. Reisefähigkeit / erweiterte Transportfähigkeit: Will ich die Ausrüstung ggf. mit in den Urlaub nehmen? Auf welche Größe, welches Gewicht muss ich sie dann reduzieren können? 6. Benutzung / Handling: Wie einfach ist die Ausrüstung zu bedienen? Können (sollen überhaupt) Gäste oder Kinder ohne weiteres auch einmal schauen dürfen oder sogar das Gerät bedienen? Bedenken sollten Sie auch: Die Freude am Hobby richtet sich längerfristig auch nach der Häufigkeit, mit der man es mit einer gewissen Mindest-Bequemlichkeit ausüben kann. gute Randschärfe ist ebenfalls wichtig jedoch ein wenig zu relativieren. Bei kleinen Bildfeldwinkeln sollte auch der Bildfeldrand scharf sein, weil er immer im Blick liegt; während es bei den für den "Spacewalk-Effekt" nötigen Riesenbildwinkeln nicht ganz so wichtig ist, dass der nur im Augenwinkel liegende Bildrand noch scharf erscheint. Vergrößerung / Gesichtsfeld Große Gesichtsfelder sind gerade für den Deep-Sky Bereich natürlich von Vorteil. Die vielen am Markt angebotenen Geräte mit großen Öffnungsverhältnissen deuten schon darauf hin. Aber das man für die Deep-Sky Beobachtung am besten nur mit kleiner Vergrößerung arbeiten sollte ist falsch. Diese Ansicht stammt aus einer Zeit, als erschwingliche Okulartypen Eigengesichtsfelder von nur 50° und weniger hatten. Moderne Weitwinkel-Okulare besitzen bis zu 85°. Der "Tunnelblick" entsteht also auch nicht bei höherer Vergrößerung. Außerdem steigt die stellare Grenzgröße bis zur maximal sinnvollen Vergrößerung (über den Daumen gepeilt etwa zweimal der ObjektivDurchmesser). Der Vorteil eines Teleskops liegt ja gerade darin, beide Bereiche ausloten zu können. Gute Okulare haben natürlich ihren Preis! Es lohnt daher auf jeden Fall besser einen kleinen aber hochwertigen Okular-Bestand sein Eigen nennen zu können. Ein langbrennweitiges Übersichtsokular mit großem Gesichtsfeld, eines mit mittlerer Brennweite und eine gute 2fach Barlowlinse garantieren Freude für viele Beobachtungsnächte. Die Wichtigkeit der Qualität eines Okulars wird leider noch hin und wieder unterschätzt. Wobei ich gerne einige persönliche Gedanken beisteuern möchte: Zuerst sollte die Abbildung in der Bildmitte selbstverständlich scharf sein. Leider wird nicht einmal diese Minimalforderung von allen Exemplaren erfüllt. Eine 6 Alrukaba | Frühjahr 2004 Abb.3: Gesichtsfeldvergleich Das Einblickverhalten ist ein oft zu wenig beachtetes Kriterium bei der Okularauswahl, weil es nicht direkt die Qualität wiedergibt. Es trägt jedoch stark dazu bei, ob man ein Okular als "bequem" empfindet oder nicht. Ein Aspekt des Einblickverhaltens ist der Augenabstand. Um bei Okularen mit kurzer Brennweite das komplette Bildfeld ausnutzen zu können, muss man bei den meisten Typen sehr nahe an die Augenlinse, was für Brillenträger schwierig bis unmöglich ist. Bei langbrennweitigen Okularen kann dagegen der Fall eintreten, dass man einen sehr großen Abstand halten muss, da sich sonst das Bild ganz oder teilweise verdunkelt. Leider bedeutet großer Abstand auch eine hohe Empfindlichkeit für seitliche Bewegungen, d.h. man verliert das Objekt leichter aus dem Blick. Ich habe hier als Brillenträger die Erfahrung gemacht, dass manche dieser Okulare für mich sehr bequem sind, während eine normalsichtige Person mit dem Verdunklungseffekt viel schwerer zurecht kommt. Einige Okulare haben praktische Distanzstücke, die mit den vorhandenen Gummimuscheln kombiniert werden können, wodurch dem Auge eine Auflagefläche geboten wird, die eine störende Bewegung verhindert. Überhaupt haben Gummiaugenmuscheln große Vorteile. Einerseits machen sie das Anlegen des Auges bei Kälte angenehmer, andererseits verhindern sie Kratzer bei Brillenbenutzung. Den Streulicht- schutz, den die Muschel zusätzlich bietet, wird man bei störenden Lichtquellen sehr schnell schätzen lernen. Vorbereitung und Checkliste Für diejenigen, die erst einen dunklen Standort aufsuchen müssen, hat sich eine Checkliste bewährt. Erst die Sicherheit nichts vergessen zu haben und entsprechend vorbereitet zu sein macht vor Ort ein entspanntes Beobachten möglich. Jeder wird seine persönliche Liste aufstellen müssen es ist aber eine einmalige und geringe Mühe im Vergleich zur gewonnen Sicherheit. Zudem gibt es natürlich ein paar Dinge, die für alle aktiven Beobachter gleichermaßen von Belang sind. • Bauen Sie in der Dämmerung auf. Das Teleskop kann sich der Temperatur anpassen und die Augen haben Zeit für die Dunkeladaption. • Beachten sie die Mondphase. • Welche Objekte können beobachtet werden? Es lohnt sich die Zusammenstellung einer Liste der Objekte, die man aufsuchen will, mit den Objekten im Westen beginnend, da diese zuerst untergehen. • Überprüfen sie Instrument und Zubehör, insbesondere Justierung und eventuell benötigte Batterien. • Rotlichtlampe / Taschenlampe nicht vergessen. • Ablagetisch und Sitzgelegenheit mitnehmen. Auf Wind gefasst sein (lose Kartenblätter fixieren). • Warme Kleidung und warmes Schuhwerk nicht vergessen. Der Organismus versucht primär die Körpertemperatur im Gehirn konstant zu halten. Kühlt der Kopf aus, wird der Körper zuerst an dieser Stelle versuchen die Temperatur zu regulieren. Der restliche Körper "kühlt" dadurch aus. 80% der Körperwärme wird über den Kopf abgegeben, so dass besonders im Winter eine Mütze zum wichtigsten Kleidungsstück wird. Ein Zusatz zur warmen Kleidung sind sogenannte Handöfen. Diese können im Zubehörhandel für die Jagd oder in Outdoor-Stores um wenig Geld erworben werden. Eine Thermoskanne mit heißem Tee wird sich in den kühleren Jahreszeiten bezahlt machen. Im Sommer ist es natürlich angenehmer, aber selbst da kann es nach Deep-Sky Einführung Mitternacht empfindlich kalt werden. Eine Binsenweisheit aber trotzdem wichtig: Machen sie es sich so bequem als möglich. Beim entspannten Okulareinblick steigt nicht nur die Freude am Beobachten, sondern es werden dadurch erst beste Ergebnisse ermöglicht. Das Aufsuchen der Objekte Haben Sie eine parallaktische Montierung, reicht die grobe Ausrichtung für visuelle Beobachtungen aus. Ein guter Sucher erledigt den Rest. Wer mit Astrocomputern arbeitet, erleichtert sich die Sucharbeit, lernt aber dabei den Himmel nicht wirklich kennen. Für „Dobsonianer“ ist das Starhopping die adäquate Methode. Dabei tastet man sich mit Hilfe von Karte und Sucher zum gewünschten Feld vor, springt von einem Stern zum nächsten. Für Starhopping ist ein langbrennweitiges Okular günstig. Ein Tipp für Dobsonianer: Mit Gesichtsfeldschablonen für die Okulare ist Starhopping wesentlich leichter, weil dann der Maßstab bekannt ist. Eine Schablone wird hergestellt, indem man auf einem Stück Folie mit einem wasserfesten Stift Kreise zeichnet, deren Durchmesser dem Okular-Gesichtsfeld im Maßstab der verwendeten Karte entspricht. Ein Tipp für Benutzer parallaktischer Montierungen: Bei der Benützung von Teilkreisen muss nicht unbedingt mit der Sternzeit jongliert werden. Über relative Winkel sind Objekte recht schnell eingestellt. Dazu wird ein einfach zu findendes Objekt aufgesucht und die Koordinatendifferenz zum gewünschten Objekt eingestellt. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Ein Beispiel: Stellen Sie den Stern beta Crv in die Mitte ihres Übersichtsokulars und die Deklinations-Achse auf Null. Schwenken sie anschließend die Dek-Achse auf 12° und schon ist die Sombrero Galaxie M104 im Gesichtsfeld. Das einzige benötigte Hilfsmittel dazu ist ein Sternatlas mit Koordinaten-Angaben wie zum Beispiel Karkoschka´s „Atlas für Himmelsbeobachter“. überwiegen Sinneszellen zum Farbsehen. Lichtschwache Objekte sollte man aber besser mit den Stäbchen, den wesentlich lichtempfindlicheren und für das Hell-Dunkel-Sehen zuständigen Zellen des Auges, beobachten. Diese sind um den Zentralen Fleck angeordnet. Um sie einsetzen zu können, wendet man das "indirekte Sehen" an. Wenn Sie mit dem rechten Auge beobachten, schauen sie rechts am Beobachtungsobjekt vorbei, wenn Sie mit dem linken Auge beobachten, links. Sie leiten damit das Licht zu den empfindlichsten Partien der Netzhaut und erblicken das Objekt dadurch heller und deutlicher. Am Anfang richtet sich der Blick nach der ErstWahrnehmung gern reflexartig wieder direkt auf das Objekt wodurch es wieder verschwindet. Das "Danebenschauen" bedarf daher Anfangs ziemlicher Konzentration, ist aber nach einiger Übung genauso einfach wie der direkte Blick. Bei der Beobachtung extrem schwacher Objekte hilft neben dem indirekten Sehen den Tubus ein klein wenig hin und her zu kippen, da das Auge gut auf Bewegung reagiert. Beobachten Sie hin und wieder zu zweit und beschreiben Sie einander Ihre Eindrücke. Das beugt Illusionen vor. Einsatz von Filtern Filter sollen den Kontrast zwischen Objekt und Himmelshintergrund steigern. Dies geschieht bei Interferenzfiltern durch Ausfiltern bestimmter Wellenlängen. Der UHC (Ultra High Contrast) Filter ist der erklärte Allround-Filter für den DeepSky Beobachter. Er erhöht den Kontrast bei Objekten, die mit dem Entstehen oder Vergehen von Sternen zu tun haben, erheblich. Gleichzeitig ist seine Bandbreite so groß, dass unterschiedliche Emissionslinien passieren können, und eine große Anzahl von Sternen sichtbar bleibt. Der Filter ist deswegen schon ab 2 Zoll Öffnung einsetzbar. Das indirekte Sehen Bei hellen Objekten, wie Planeten oder Mond, schaut man durchs Okular direkt auf das Bild und das Licht fällt im Auge auf den sogenannten zentralen Fleck. Hier 7 Alrukaba | Frühjahr 2004 Abb.4: UHCtransmissionskurve Filter helfen zwar bei manchen Objekten erheblich, gute Beobachtungsplätze sind aber durch technische Hilfsmittel alleine nicht zu ersetzen. Es gibt darüber hinaus Objekte die fast gar nicht auf visuelle Filter reagieren, da sie auf allen Wellenlängen ziemlich gleichmäßig strahlen. Galaxien haben solche KontinuumsSpektren, aber auch manche planetarische Nebel wie M1. Aufzeichnungen Ein wichtiger Teil der astronomischen Beobachtung ist das schriftliche Festhalten des Erlebten. Schon nach wenigen aktiven Beobachtungsnächten ist es unmöglich sich an alles Gesehene und Erlebte genau zu erinnern. Notieren Sie daher jede Beobachtung - selbst die Misserfolge! Das Beobachtungsbuch sollte so einfach wie möglich gehalten werden. Eingetragen wird natürlich nicht am Nachthimmel, sondern später, wenn genügend Zeit vorhanden ist. Unter dem Sternenhimmel macht man vielleicht eine einfache Skizze und notiert die wichtigsten Daten. Sehr nützlich zum Festhalten des Eindrucks eines Objekts ist ein Diktiergerät. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Bemerkungen genauer und ausführlicher werden, wenn man einfach drauflos plappert was einem einfällt, anstatt es aufzuschreiben. Ein weiterer Vorteil: man braucht keine Taschenlampe, Stift und Papier, um seine Gedanken loszuwerden. Wenn ich mir am nächsten Tag die Aufnahmen anhöre, kann ich mich überdies besser an den Eindruck am Okular erinnern, als wenn ich eine schriftliche Aufzeichnung lese. Durch Zeichnen oder Beschreiben der Objekte wird ein intensiveres Beobachten erzielt. Beide Methoden zwingen zu sehr genauem Betrachten. Da ich persönlich mit dem Zeichnen nicht gut zurecht komme, konzentriere ich mich lieber auf die Objektbeschreibung. Jede Objektklasse verlangt dabei unterschiedliche Angaben. Stets gehören außerdem Angaben zum Seeing (z.B. nach den Skalen von Antoniadi oder Pickering), zur Transparenz, zum Beobachtungsort und zur verwendeten Ausrüstung dazu. Geben Sie bei Doppelsternen z.B. an, wie Sie die Helligkeit wahrgenommen haben. Haben sie die Sterne direkt oder indirekt gesehen? Welches war die beste Vergrößerung? Befanden sich andere Objekte im Feld? Oder beschreiben Sie beim Deep-Sky Einführung Beobachten offener Sternhaufen folgende Punkte: Hebt sich der Sternhaufen gut vom Sternenhintergrund ab? Ist der Haufen arm oder reich an Sternen? Ist er komprimiert oder locker? Sind Teile unaufgelöst? Gibt es Zonen in denen die Sterne stärker oder schwächer konzentriert sind, oder fehlen sie? Für Nebel könnten folgende Kriterien betrachtet werden: Wie ist die Helligkeitsverteilung des Nebels? Ist der Rand scharf oder diffus? Gibt es Sterne im Nebel? Wie wirken Filter? usw. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt und Sie finden sicherlich selbst genügend Kriterien, um Ihr Beobachtungsbuch ab dem nächsten Beobachtungsabend erfolgreich mit Skizzen und Beschreibungen zu füllen. Viel Freude dabei. • • • • Kleine Literaturliste für Deepsky-Einsteiger • • Erich Karkoschka: Atlas für Himmelsbeobachter Ronald Stoyan: Deepsky Reise- führer Stefan Korth, Bernd Koch: Stars am Nachthimmel Phil Harrington: Touring the Universe through Binoculars Stephen James O'Meara: The Messier Objects Alan M. MacRobert: Star-Hopping for Backyard Astronomers ► VON STEFAN SALOMON TEC APO 140 Ein neuer Stern am Refraktorhimmel D ie Firma TEC (Telescope Engineering Company) brachte im Jahre 2002 ihren ersten kommerziellen Refraktor auf den Markt, einen Dreilinser mit Ölfügung. Auf Grund der kurzen Lieferzeit und des relativ günstigen Preises (4000$) - im Vergleich zu anderen Produkten (Astro-Physics, Takahashi bzw. TMB) - entschloss ich mich zu einer Bestellung. Nach nur 6 Monaten wurde geliefert. Die ersten email-Kontakte mit dem Leiter der Firma TEC, Yuri Petrunin, überzeugten mich. TEC hatte sich bereits in den Jahren vorher in der Fertigung von Maksutovs einen guten Namen gemacht. Petrunin war Ende der Achtziger Jahre aus der damaligen Sowjetunion in die USA geflüchtet zusammen mit einigen seiner besten Optiker. Gemeinsam haben sie die Firma im Lauf der nächsten Jahre immer mehr vergrößert, so dass neben der Teleskopfertigung auch einige Zubehörteile, wie Okulare, Temperaturreglungssysteme für Teleskope und Okularrevolver folgten. Die größten angebotenen Geräte sind zur Zeit ein 12 Zoll Maksutov und ein 8 Zoll Apo Refraktor. Nun zum TEC140 – es handelt sich dabei um ein aplanatisches ölgefügtes Triplet, ähnlich dem nicht mehr hergestellten Zeiss APQ. Optimiert sind diese Triplets bei 546 nm, als Strehlwert wird 0.99 angegeben und P/V soll im Bereich von 1/10 liegen (RMS kleiner als 1/50). Als Beschichtung sind sogenannte BBARs aufgedampft (Broad band antireflection coating). Diese werden als 7 Schichten aufgetragen, was zu einem Lichtverlust von nur 0.25% 8 Alrukaba | Frühjahr 2004 über die beiden Glas-Luft Flächen führt. Alois Ortner (Meisteroptiker aus Vorarlberg) versicherte mir beim Workshop auf dem Gahberg die gute Qualität dieser Optik, die seinem Takahashi Refraktor in etwa ähnlich sei. Die theoretische Auflösung liegt bei 0.8“. Interessenten, die einen solchen Korrektor wünschten. Da er aber erst ab 15 Korrektoren wirtschaftlich fertigen konnte, hieß es für mich nach Ankunft des Teleskops vor einem Jahr zunächst einmal abwarten. So habe ich mich dieses Jahr hauptsächlich visuell und mit Webcam (kleine Bildfelder!) am TEC140 beschäftigt. Systembedingt tritt ohne Korrektor am Feldrand schon bei Kleinbild verstärkt Astigmatismus auf. Abbildung 2: Das Objektiv Abbildung 1: Der TEC APO Refraktor mit Transportkoffer Für mich als Astrofotograph war interessant, dass mir Yuri gleich zu Beginn versicherte, dass er diesen Geräten (andere Größen von TEC mit gleichen Tripletaufbau sind 160, 180, und 200mm Öffnung) Bildebnungslinsen beifügen werde, allerdings erst, wenn sich genug Kunden dazu entschließen würden. In der ersten Fertigung von 35 Teleskopen sah er 3 Die Brennweite beträgt 980mm, das Öffnungsverhältnis ist 1:7, für die Astrofotografie ein akzeptabler Wert, vor allem für CCD durch die hochwertige Korrektur auch im infraroten Wellenlängenbereich. Betreffend den Abbildungsmaßstab entsprechen damit einem Millimeter Länge am Film bzw. CCD Chip genau 210 Bogensekunden auf der Himmelsphäre bzw. entsprechen 0.01mm etwa 2.1 Bogensekunden. Das Tubusgewicht wurde mit 8.2 kg erstaunlich niedrig gehalten. Drei scharfkantige Blenden reduzieren Fremdlicht wirkungsvoll. Allerdings habe ich bei ersten Beobachtungen Erfahrungsbericht eine Reflexion gleich hinter dem Objektiv an der Tubuswand entdeckt und Yuri sogleich davon in Kenntnis gesetzt. Ich schlug vor, einen Streifen Samt an dieser Stelle einzufügen, und fragte, wie ich das Objektiv abnehmen konnte, um zu dieser Stelle zu kommen. Er gab mir dazu die richtigen Tipps und ich konnte in etwa einer Stunde konzentrierter Arbeit den Klebesamt einbringen. Bei den nächsten auszuliefernden Teleskopen (meines trägt die Nr. 23) war bereits werksmäßig ein Klebesamt vorgesehen und bei der zweiten Fertigungsserie (auch wieder 35 Teleskope) wurde überhaupt der Objektivflansch geändert, sodass keine Reflexion entstand. Der TEC140 wird mit einem Scopeguard Koffer in Blau geliefert. Neuerdings gibt es auch einen Koffer aus Walnussholz um einiges an Aufgeld. Die Länge des Tubus mit eingeschobener Taukappe beträgt nur 864mm, was in dieser Klasse auch wieder ein Argument für die Transportabilität ist. Eigene Tubusringe samt Schwalbenschwanz, die zum Design passen, bestellt man am Besten gleich dazu, ebenso wie die praktische Sucherhalterung samt Rotpunktvisier. Dieses Zubehör findet in dem Scopeguard Koffer seinen Platz. Der sogenannte Back Focus, also die Länge die zB. für Binokularansätze wichtig ist, beträgt 170mm. Das sollte im direkten Weg reichen, allerdings bei Verwendung eines zusätzliche Zenitspiegels in Verbindung mit dem Bino scheint es zuwenig zu sein. Als besonderes Stück ist der Fokussierer zu bezeichnen. Die Firma Starlight Instruments hat diesen 3.5 Zoll Feather Touch Fokussier (freie Öffnung 90mm) in Zusammenarbeit mit TEC entwickelt. Die maximale Zuladung dieses Fokussierers beträgt 5 kg, also können auch schwere Kameras und sogar Spektrographen angebracht werden. Als Vergleich – die STL CCD- Serie von SBIG hat ca 2kg, ungefähr ähnlich schwer dürfte der von mir verwendete 6x9 Mitsuboshi Ansatz sein. Die Verstellung erfolgt samtweich ohne Spiel, weder axial noch radial, was heutzutage selten ist. Beim Fokussierer meines Pentax 105 SDHF, des bisherigen Teleskops für 6x9 Fotografie gibt es auch kein Spiel, allerdings hat er keine Unter9 Alrukaba | Frühjahr 2004 setzung, wie der Starlight Fokussierer. Abbildung 3: Der Fokussierer Ohne Untersetzung erzeugt eine Umdrehung am Fokussierer 21.5mm Verschubweg, mit der Untersetzung (Planetengetriebe - 1:9) nur 2.3mm. Momentan wird gerade ein passender (auch vom Design) Motorfokussierer entwickelt, der für CCD Fotografie interessant sein wird. Okulare und sonstiges Zubehör wird am 2 Zoll Ausgang mit einer Art Spannzange (wie bei Drehbänken) allseitig gefasst. Das ist eine gute Weiterentwicklung gegenüber den sonst übliche Schräubchen, die hässliche Druckstellen an den Zubehörteilen hinterlassen. Als weiteres Feature des Fokussierers ist die komplette Drehung um die Teleskopachse ohne Veränderung des Fokuspunktes zu nennen. Vor allem wenn man bei einer deutschen Montierung das Teleskop von Ost auf West schwenkt (oder umgekehrt) ist es ein Leichtes die Okularbestückung samt Sucher wieder zurückzudrehen. Bei anderen Teleskopen muss man dazu das ganze Teleskop in seinen Rohrschellen bewegen, eine weitaus unangenehmere Tätigkeit. Bei Beobachtungen fiel mir ein Unterschied zwischen einem Zenitprisma und einem Zenitspiegel auf. Mit dem Prisma war bei hellen Sternen ein ganz leichter blauer Saum zu sehen und mit dem Spiegel bzw. direkt ohne Zenitspiegel war das Bild farbrein. Als Erklärung ist die Einfügung von Glasweg zu nennen, der die Farbreinheit stört. Darum gibt es ja für Binokularansätze sogenannte Glaswegkorrektoren um diesen Umstand Rechnung zu tragen. Visuell gibt es kaum etwas vergleichbares, obwohl ich in einer Nacht letztes Jahr eindeutig meinen 12.5“ Newton bevorzugte, da in dieser Nacht Durchsicht und Seeing exzellent waren und der Refraktor doch nur 140mm Öffnung hat, waren Galaxien im größeren Newton brillanter zu sehen (sogar einzelne Sternwolken in M51 !). Die meiste Zeit im Jahr jedoch bei durchschnittlicher Luft wird man mit diesem Instrument visuell eher an der Grenze sein als mit einem größeren Spiegelteleskop. Vor allem gelingen damit auch echte Weitwinkelbeobachtungen der Milchstraße und offenen Sternhaufen. Planetenbeobachtungen sind die kontrastreichsten die ich bisher gesehen habe. In den besten Nächten hätte man jedoch gern noch ein bisschen mehr Auflösung zur Verfügung. Zusammen mit den fotografischen Fähigkeiten darf man somit diesen TEC 140 APO Refraktor als Universalinstrument hoher Qualität ansehen. Als untere Grenze für eine geeignete Montierung dürfte wegen des doch schon beachtlichen Hebelarmes die G11 von Losmandy oder eine AP400 von Astro Physics gelten. Für Fotografie bei leichtem Wind braucht man sicher eine größere Montierung wie z.B. eine Gemini G41 oder HGM Titan bzw. AP900. Zu erwähnen ist außerdem, dass der TEC140 von Sky & Telescope erst kürzlich zu einem der 25 innovativsten Produkte des vergangenen Jahres gewählt wurde. Ich hoffe, dass ich nach Ankunft des Korrektors in den nächsten Wochen mit ersten fotografischen Versuchen beginnen kann. Interessant werden sicher auch die Aufnahmen mit einer CCD Kamera STL11000M von SBIG, welche Kleinbildformat hat. Auch für diese Größe ist der Korrektor vonnöten, um die ganze Auflösung aufs Bild zu bekommen. Dazu wird es dann sicher wieder einen Erfahrungsbericht in unserer Alrukaba geben. ► VON ROBERT SCHULZ Informationen TEC-Homepage http://tec.idcomm.com:8080/ TEC-Yahoo Gruppe http://groups.yahoo.com/group/tecscopes/ Scopeguard-Homepage http://www.scopeguard.com/ Venustransit Geschichten um den Venustransit D ie Möglichkeit für einen Planetentransit erwähnte schon Ptolemeus und tatsächlich wurde eine MerkurTransitbeobachtung im Jahre 807 in der Literatur beschrieben. Jedoch gab es zu der Zeit gar keinen Transit (mögliche Transitdaten waren Frühjahr 801 oder Herbst 809). Vielleicht sah man auch einen großen Sonnenfleck in der auf- oder untergehenden Sonne. Auch Kopernikus schreibt, dass Transite möglich sind, sie aber wohl nicht gesehen werden könnten wegen der Planetengröße. Erst 1639 sah zum erstenmal ein Mensch die Venus vor der Sonnenscheibe. Jeremiah Horrocks begann seine Beobachtungen aufgrund von Berechnungen Keplers am Samstag, den 3. Dezember 1639 in London, konnte an diesem Tag allerdings nichts außergewöhnliches Verzeichnen. Am 4. Dezember war er jedoch erfolgreich: “Ich beobachtete sorgfältig vom Sonnenaufgang bis 9 Uhr und weiter kurz vor 10 bis zur Mittagszeit. Um 13 Uhr wurde ich zu dringenden Geschäften von allerhöchster Wichtigkeit gerufen und konnte sie nicht mit Anstand ablehnen. Bis dahin sah ich nichts vor der Sonne, außer einem gewöhnlichen Sonnenfleck. Das hatte offensichtlich nichts mit der Venus zu tun. Etwa 15 Minuten nach 15 Uhr waren meine Geschäfte erledigt und die mittlerweile aufgezogenen Wolken verschwanden wieder - wie durch göttliche Intervention – vollständig. So konnte ich meine Beobachtung wieder aufnehmen und bekam ein außergewöhnliches Spektakel zu sehen: Das Objekt meiner Begierde, ein Fleck ungewöhnlicher Helligkeit und perfekter Kreisform, der sich bereits komplett vor der linken Seite der Sonnenscheibe befand. Ich hatte keinen Zweifel, dass das tatsächlich der Schatten des Planeten war und verfolgte ihn eifrig." Die Beobachtung von Horrocks wäre durch seinen frühen Tod beinahe in Vergessenheit geraten. Erst 1662 veröffentlichte Hevelius den in lateinischer Sprache verfassten Bericht. Die Entfernung Erde-Sonne zu 10 Alrukaba | Frühjahr 2004 kennen war damals eines der wichtigsten Ziele in der Astronomie quasi um ein astronomisches "Urmeter" zu haben, mit dem dann aufgrund des dritten Keplerschen Gesetzes alle anderen Entfernungen im Planetensystem leicht zu berechnen wären. 1716 schlug daher der große englische Astronom Edmond Halley vor, kommende Venustransits von möglichst weit voneinander entfernten Punkten der Erde aus gleichzeitig zu beobachten, um die Sonnenparallaxe zu messen und daraus die Strecke Erde-Sonne zu berechnen. Für die beiden Termine 1761 und 1769 begann schließlich die erste internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit in großem Stil. Ganze Observatorien wurden auf entlegenen Inseln errichtet, der Aufwand war enorm, bedenkt man die Reisemöglichkeiten im 18. Jahrhundert. Doch so manches groß angelegte Unternehmen scheiterte am Wetter. Viele waren beteiligt - unter anderem auch der berühmte und als Beobachter versierte Kapitän James Cook. Er leitete 1769 eine wissenschaftliche Reise nach Tahiti und war erfolgreich. Auch von Wien aus wurde beobachtet und gemessen - mit unterschiedlichem Erfolg. 1761 stand der Direktor der Universitätssternwarte, der Jesuit Maximilian Hell, auf dem Dach seines Instituts in Gesellschaft des Kaisers Franz Stephan. Leider verhinderten Wolken jede Beobachtung. Abbildung: Maximilian Hell Für den acht Jahre später erwarteten nächsten Transit wurde Hell, inzwischen eine wissenschaftliche Autorität, vom dänischen König zum Beobachten nach Vardö, einem der nördlichsten Orte Norwegens, eingeladen. Diese Reise, die Maria Theresia vergebens zu hintertreiben versuchte, sollte einen Meilenstein der Astronomie liefern und einen mehr als hundertjährigen Wissenschaftskrimi auslösen. Hell und sein Assistent, ebenfalls ein Jesuit, konnten am 3. Juni 1769 den Transit vollständig verfolgen und Ein- und Austrittszeiten so genau bestimmen, dass später daraus eine Erde-SonneEntfernung abgeleitet wurde, die um bloß zwei Prozent neben dem heute gültigen Wert lag. Hell blieb monatelang in Skandinavien und ließ sich mit der Publikation seiner Ergebnisse Zeit, weil er sie zuerst seinem Gastund Geldgeber, dem dänischen König, vorlegen wollte. Das erweckte Argwohn, und als Hells Arbeit erst im Winter 1769/70 in Kopenhagen herauskam, wurden die Ergebnisse angezweifelt, obwohl sie die genauesten waren und zusammen mit jenen Cooks zu den bisher besten Werten führten. Der Originalbericht in Latein ist heute noch vollständig auf der Universitätssternwarte Wien archiviert. Einer von Hells Nachfolgern als Sternwartendirektor, Carl Ludwig von Littrow, gab die Aufzeichnungen in deutscher Übersetzung heraus, erlaubte sich allerdings abwertende Eingriffe und behauptete, Hell hätte seine Aufzeichnungen ausradiert und später nach anderen Ergebnissen gefälscht. Insgesamt haben den Transit von 1769 151 offizielle Beobachter verfolgt. Mittlerweile stand 1874 ein weiterer Transit bevor, den unter anderen die Österreicher Edmund Weiss und Theodor von Oppolzer in Rumänien beobachteten. Es entstanden die ersten Fotografien (damals noch Daguerreotypien). Die Wahrnehmung des Transits von 1882 wurde wiederum weltweit koordiniert, und zwar durch den US-Astronomen Simon Newcomb, der selbst in Südafrika beobachtete. Als er 1883 Wien besuchte und den hier gerade aufgestellten Großen Refraktor - für kurze Zeit das größte Teleskop der Welt - Venustransit begutachten wollte, zwang ihn Dauerregen zu Archivstudien. Dabei fiel ihm der handschriftliche Bericht Maximilian Hells in die Hände. Newcomb kannte die Fälschungsvorwürfe, wollte sie aber nicht glauben. In einer Serie kriminalistischer Untersuchungen mit Farbvergleichen unter bestimmten Beleuchtungsverhältnissen gelang der Nachweis, dass Hell an Ort und Stelle korrigiert haben musste, nirgends Radierspuren zu sehen waren und dass es kurz nach den Beobachtungen in Vardö zu schneien begonnen hatte, die braune Tinte also nachträglich nass geworden sein könnte. Zu aller letzt erhärtete sich der Verdacht, dass Littrow farbenblind gewesen war und Farbdifferenzen der Tinte schwerlich hätte erkennen können. Von nun an war Hell rehabilitiert, und heute zweifelt niemand mehr an seinen Leistungen. Für Venustransite wurden monate- oder sogar jahrelange Reisen unternommen und viele Menschen nahmen große Unannehmlichkeiten in Kauf, um das Ereignis für die Wissenschaft zu sichern - nur um zum entscheidenden Zeitpunkt vielleicht unter einer ländergroßen Wolkendecke zu stehen wie Le Gentil 1769. Daran habe ich aber nur einen kurzen Gedanken verschwendet, als ich bei einer gemütlichen Tasse Kaffee von meiner Fensterbrett-Sternwarte aus bei bester Witterung den Transit beobachtete. ► VON STEFAN SALOMON Venustransit - Beobachtungsbericht V enustransit am 8. Juni 2004: - ein astronomisches Jahrhun_dertereignis und Gottsei-Dank spielte nach einer längeren Regenperiode das Wetter wieder einmal mehr mit. Im Vorfeld war es richtig spannend. Im gesamten Mai gab es in Niederösterreich nur einige Sonnenstunden. Auch Anfangs Juni sah es nicht gut aus und sogar wenige Tage vor dem Transit waren die Wettervorhersagen äußerst negativ. Noch Montags, 7. Juni sagte die Kanzelhöhe nur 60% Beobachtungswahrscheinlichkeit für den Transit voraus (bezogen auf NÖ), aber das Satellitenbild von Montag Abend sah endlich vielversprechend aus. Das letzte Ereignis dieser Art konnte vor 122 Jahren beobachtet werden. Und wenn man sich die Seltenheit dieses Naturschauspiels vor Augen führt, kann man mit den Wetterbedingungen, die am 8. Juni herrschten, äußerst zufrieden sein. Im Raum Wien, Niederösterreich und Steiermark trübte kaum eine Wolke die Sonne und so stand dem Aufbau der Geräte Dienstags Früh nichts mehr im Wege. Die Vorfreude war dementsprechend groß. Beobachtet und fotografiert habe ich mit drei Geräten - einem 80/400 Refraktor abgeblendet auf f/10 für Webcam Aufnahmen, einer 90/500 Russentonne für Aufnahmen mit der Canon 300D und einem 102/500 Refraktor abgeblendet auf f/10 für die visuelle Beobachtung. Ich entschied mich insgesamt für kleine Brennweiten, weil das Seeing sehr hoch war. Der erste Blick durchs schwach vergrößernde Okular zeigte eine sehr ruhige Sonne, nur ein kleiner, relativ 11 Alrukaba | Frühjahr 2004 zentraler Sonnenfleck war leicht erkennbar, ein zweiter unauffälliger Fleck war noch relativ gut sichtbar zwei weitere sehr schwache Flecke verschwanden gelegentlich im Seeing. Pünktlich tauchte 07:20 MESZ die Venus am Sonnenrand auf. Die Sonne stand noch ziemlich tief und der flackernde Sonnenrand machte es schwierig den genauen Zeitpunkt des Eintritts zu verfolgen. Immer wieder verschwamm die erste kleine Einbuchtung am Sonnenrand durch die Luftturbulenzen. Etwa 20 Minuten später wurde es richtig spannend: Tropfenphänomen oder nicht? ich sah keins. Weder visuell noch via Webcam und Bildschirm ließ sich das sogenannte Tropfenphänomen blicken. Die Venus löste sich sauber und ohne Schattenbrücke vom Sonnenrand. Das bestätigte mir später auch der Bericht der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: "Das "Tropfenphänomen", wenn der dunklere Sonnenrand mit der Venusscheibe zu einem Tropfen verschmiert, wie es Expeditionen in vergangenen Jahrhunderten beobachteten, konnte diesmal nicht fest gestellt werden, die Venus war sowohl beim Eintritt als auch beim Austritt immer scharf abgegrenzt. Dieser Tropfeneffekt verhinderte bei zurückliegenden Expeditionen das exakte Stoppen der Kontaktzeiten, was damals für die genaue Bestimmung der astronomischen Einheit, sprich für die Abschätzung des Abstandes Erde- Sonne wichtig war. Heute kann man diese Distanz wesentlich genauer auch ohne Venustransit messen." Aufnahme: Erich Weber Teleskop: MEADE 12" LX200 Kamera: NIKON CoolPix 4500 Filter, sonstiges Zubehör: Eintritt: MEADE Super Plössl 56 mm Austritt: TeleVue Nagler 20mm Ort: Antau Das Venusscheibchen weist - wie die Erde - einen wahren Durchmesser von ca. 12.000km auf. Die Entfernung Erde-Venus betrug zum Zeitpunkt des Transits ca. 0,28 AE oder etwa 40Mio Kilometer. Daraus resultiert eine scheinbare Größe der Venus von rund 58 Bogensekunden. Und das war groß genug, um die Venus mit bloßem Auge durch die Filterfolie zu sehen. Den 3. und 4. Kontakt habe ich leider aus beruflichen Gründen verpasst. Aufnahme: Manfred Schwarz ► VON STEFAN SALOMON Venustransit Venustransit durch das Coronado-Filter Solarmax 60 I m Frühjahr dieses Jahres wurde vom Verein der Burgenländischen Amateurastronomen ein Coronado Solarmax 60 Filter für das auf der Investitionsliste befindliche Sonnenteleskop angeschafft. Am 8. Juni zum Venustransit durfte ich gemeinsam mit Franzi und Gerald Wechselberger dieses Filter verwenden, stellvertretend für Peter Morth, welcher leider aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte. Mit dem 60mm Vixen-Refraktor und der Canon 10D von Peter schossen wir während dieser 6 Stunden etwa 260 Bilder. Die Teleskope wurden schon am Vorabend ausgerichtet. Bereits um 6 Uhr morgens begannen wir mit den letzen Vorbereitungen. Um bei einer Brennweite von 700mm eine vernünftige Vergrößerung der Sonne zu erhalten und trotzdem die ganze Scheibe auf den Chip zu bekommen, erwies sich eine Okularprojektion mit einem 26mm Plössl als optimal. Das Scharfstellen gestaltete sich allerdings sehr schwierig. Erfreulicherweise gab es zu Beginn eine enorme Protuperanz (siehe Bild), auf welche ich die Kamera scharf stellen konnte. Leider ging der Fokus im Laufe der Zeit durch die Temperaturerhöhung verloren und es gelang mir dann später nicht mehr den exakten Fokus zu finden. Über die Mattscheibe der Kamera konnte man kaum etwas erkennen, somit fiel diese zur Fokussierung aus. Als Belichtungszeit wählten wir 1/6s um die Protuperanzen sichtbar zu machen und 1/30s für die Oberflächenstrukturen. Die Spiegelkippung des Filters ließen wir in jener Stellung, welche die Darstellung von Protuperanzen begünstigt. Das Wetter meinte es gut mit uns und so hatten wir absolut klare Sicht bis fast zum Ende des Transits. Leider schoben sich kurz vor dem Austritt der Venus Wolken vor die Sonne. Das Bild zeigt den Eintritt der Venus. Am linken Rand scheint die mächtige Protuperanz auf dieses Jahrhundertereignis aufmerksam zu machen. Diese löste sich leider nach wenigen Minuten auf und es gab danach nur mehr sehr kleine Erhebungen am Rand der Sonne. Die komplette Animation ist auf meiner Webseite zu sehen: http://members.nextra.at/mschwarz/a stronomie Eintritt der Venus in die Sonnenscheibe Aufnahme: Manfred Schwarz, Bearbeitung: Gerald Wechselberger Der Blick durch das CoronadoFilter ist wahrlich faszinierend. Ich bin überzeugt, dass sich diese Investition für den Verein ausgezahlt hat und dass wir damit alle noch viele interessante Beobachtungen und Fotografien durchführen werden. ► VON MANFRED SCHWARZ 850 Beobachter beim Venustransit im BG/BRG Eisenstadt S o fing alles an: Als astronomisch interessierte Mutter überlegte ich schon lange, wie ich es meinen beiden Kindern ermöglichen könnte, am 8. Juni den Venustransit zu beobachten. Dieses Jahrhundertereignis wollte ich sie auf keinen Fall versäumen lassen. Beide besuchen das Gymnasium in Eisenstadt. Da fast der ganze Transit in die Unterrichtszeit gefallen ist, kam mir die Idee einfach in der großen Pause, ausgerüstet mit unserem Fernglas (Steiner 20 x 80) in die Schule zu gehen, und unsere Kinder in den Pausenhof zum Beobachten zu holen. Auch der Sohn von Karl Vlasich 12 Alrukaba | Frühjahr 2004 besucht diese Schule. Karl ist ein guter Vortragender, so wollte er bei dieser Aktion auch helfen. Über den Elternverein kenne ich den Direktor und weiß, dass er immer für Aktivitäten an der Schule offen ist. Etwas überrascht war ich, dass er Mitte April noch nichts von diesem Ereignis gehört hatte. So ging es los: Der Direktor war sehr interessiert. Mir war es wichtig, dass auch externe Personen zur Beobachtung kommen konnten. Die burgenländische Landesregierung (unser wichtigster Förderer) liegt gegenüber dieser Schule. Den Physikprofessoren brachte ich Unterlagen, damit sie die Schüler auf den Venus- transit fachlich vorbereiten konnten. Ursprünglich waren nur die Schüler der höheren Klassen zur Beobachtung vorgesehen. Nun gab es nur noch ein kleines Problem: Es gab kein Teleskop (außer unserem Fernglas) zur Beobachtung! Und Karl fiel aus beruflichen Gründen aus. Was nun? Ein paar Tage danach war unser Vereinstreffen. Leider wollten fast alle Mitglieder, die ein Teleskop besitzen selbst ungestört beobachten und fotografieren. Das verstehe ich ja auch, so ein Venustransit kommt nicht alle Tage vor. Die Rettung: Martin Lovranich, der ein 4,5 Zoll Newton besitzt, sagte Venustransit mir zu, dass er kommen wird. Karl Binder wollte in der Früh den Venuseintritt durch sein 12 Zoll LX200 filmen und danach mit seiner Ausrüstung zusammen mit Anton Schindlegger in die Schule kommen. Günter Szolderits konnte uns in der Früh und zu Mittag unterstützen. Hier gleich noch einmal ein „DANKE“ allen die geholfen haben. Am Montag, 7.6. ging ich zum Direktor. Als er hörte, dass wir insgesamt 5 Geräte und noch einige Sonnenfinsternisbrillen zur Verfügung stellen können, meinte er, dass es sich dann ja ausgehen müsste, dass alle Klassen beobachten könnten. Es wurde ein Zeitplan erstellt, wo im Abstand von 10 Minuten jeweils zwei Klassen zur Beobachtung eingeteilt wurden. Nach einer kurzen Schrecksekunde (ich konnte mir noch nicht vorstellen, dass sich das mit so vielen Schülern wirklich ausgehen wird) war ich wieder optimistisch. Nun war es noch wichtig, dass unser Beobachtungstermin auch in der Öffentlichkeit Beachtung fand. Das Burgenländische Kabelfernsehen wurde von mir informiert und sagte sein Kommen zu. Auch einige Mitar- beiter der Burgenländischen Landesregierung waren zur Beobachtung dieses seltenen Ereignisses gekommen, worüber ich mich besonders gefreut habe. Der 8. Juni: Die Wettervorhersage lieferte im Vorfeld täglich immer optimistischere Vorhersagen, je näher der Termin rückte. So trafen wir uns dann kurz nach 8:00 Uhr beim Gymnasium. Direktor Feymann stellte einen Teil des Schulparkplatzes für die Aufstellen der Teleskope zur Verfügung. Pünktlich und bei strahlendem Sonnenschein (wir hatten zum Glück eine Sonnencreme dabei) kamen die ersten Schüler. Zuerst vergewisserte ich mich ob die Schüler wissen, was es zu sehen gibt und warum das etwas Außergewöhnliches ist. Nur selten meinten Schüler, dass sie keine Ahnung haben, was heute los sei. Manche Schüler hatten in den Nachrichten gehört, dass es in acht Jahren wieder einen Transit geben wird. Nach einer kurzen Erklärung, wie man am Besten am Teleskop beobachtet (am Teleskop nicht festhalten, nicht stoßen, ...) „stürzten“ sich die Jugendlichen auf die Geräte. Der Großteil der Schüler war sehr interessiert. Einige Schüler hatten sogar eigene Sonnenfinsternisbrillen mit. Besonders gefreut hat mich, dass auch der Direktor und der Vorsitzende der mündlichen Matura Zeit fanden, um einen Blick durch unsere Teleskope zu werfen. Die gesamte „Aktion“ wurde dokumentiert und kann auf der Internetseite Schule http://www.bgym-ei.asn-bgld.ac.at eingesehen werden. Viele Beobachter waren überrascht, wie klein die Venus im Vergleich zur Sonne ist. Die winzigen Sonnenflecken, die zu diesem Zeitpunkt in der Mitte der Sonne zu sehen waren, wurden immer wieder für „Staubfuzerl“ im Teleskop gehalten. Ein Schüler aus einer der letzten Klassen die zur Beobachtung gekom- men waren, brachte Fotos vom Venuseintritt mit. Sein Vater hat in der Früh bereits diese Fotos gemacht. Die Schüler aus Klassen die Richtung Süden liegen, haben z.T. von der Klasse aus mit den eigenen Sonnenfinsternisbrillen in den Pausen beobachtet. Einige Professoren waren sogar 3 Mal bei uns. In den Pausen zwischen den Schulstunden, konnten auch wir uns erholen. Kurz im Schatten zu stehen und immer wieder einen Schluck Wasser zu trinken, war an diesem heißen Tag unerlässlich und wirklich erfrischend. Für ein Interview für das Burgenländische Kabelfernsehen blieb kaum Zeit. Als um ca. 13:00 Uhr die letzte Klasse gekommen ist, zogen gerade ein paar Wolken vorbei. Dennoch ging es sich aus, dass auch alle Schüler dieser Klasse die Venus sehen konnten. Beim Austritt waren wir wieder fast unter uns. So war es möglich in Ruhe das Ende dieses Venustranits zu bestaunen. Es ist schon ein tolles Gefühl, so ein Schauspiel zu erleben! Wir können es als großen Erfolg ansehen, dass insgesamt rund 800 Schüler und Lehrer des Gymnasiums Kurzwiese und etwa 50 weitere Beobachter (Berufsschule, Angestellte der benachbarten Landesregierung, sonstige Interessenten) am 8, Juni einen Blick auf den Venustransit werfen konnten. ► VON ILSE SZOLDERITS Mondfinsternis 4. Mai 2004 B ereits am 30. April machten sich Gerhard Eber, Gerald Wechelbergr und ich auf die Suche nach einem geeigneten Aufstellungsplatz mit freier Sicht nach Osten und Süden für die fotografische Beobachtung der Mondfinsternis am 4. Mai 2004. In Hochgschaid liefen die Stromleitungen 13 Alrukaba | Frühjahr 2004 quer durchs Bild, in ‚Stössing war nicht genügend Platz für bis zu 5 Autos. In ..... Zwei Dinge haben Gerald Wechselberger und ich an diesem Abend kennengelernt, erstens es gibt so viele hervorragende Beobachtungsplätze und zweitens kaum einen mit freien Blick nach Süden und/oder Osten. Dem Wetter am Morgen des 4. Mai nach, durfte die Mondfinsternis ins Wasser fallen. Der Wetterbericht in den Medien und im Internet gaben meinem laienhaften Eindruck recht. Aber, und das ließ mich hoffen, waren nicht alle Mofis bisher doch noch gelungene Abende/Nächte? Und es Beobachtungsberichte gab noch Optimisten, Gerald Wechselberger, Manfred Schwarz ich. Manfred Schwarz lud uns zu seiner Sternwarte ein, die einen hervorragenden Rundumblick bietet. Es war eine Fahrt in einen wolkenverhangenen Himmel. Vorsichtshalber hatte ich eine Flasche Sekt mitgenommen, man weis schließlich nie welche Ereignisse einen erwarten. Vor Ort war herrlichstes Wetter mit blauem Himmel und einer strahlenden Venus. Kamerasuchers. Die aufgestellten Geräte riefen Erstaunen bei den vorbeikommenden Bauern aus, schließlich standen drei Losmandy- Montierungen mit einem Starfire und zwei Genesis sowie eine EQ5 mit dem ETX 125 und Feldstativ und einem ETX90 bestückt vor und in der Sternwarte. Plötzlich ging es los, der Mond wurde hinter Wolken kurz sichtbar. Dann, die Spannung stieg, kam die Totalitätsphase, aber auch die Wolken und damit war vorerst Schluß. Also ließen wir den Sektkorken knallen und tranken auf Manfreds Sternwarte. Der leicht einsetzende Regen ließ uns die Ausrüstung im Auto verstauen. Lediglich Gerald Wechselberger, unüberbietbarer Optimist, ließ seine ETXs und Teleobjektive für Schönwetterphasen stehen. Und Recht behielt er, die Wolken verzogen sich und er konnte den Mondfinsternisverlauf bis zum Ende fotografisch verfolgen. Abb.1. Sternwarte von Manfred Schwarz Wir bauten unsere Montierungen und Fernrohre auf. Die Mobiltelefone klingelten. Manfred Fischer sollte noch kommen, Gerhard Eber und Manfred Lauchart kamen zu spät aus dem Büro weg. Das Einnorden bei Tag hatte mir schlaflose Nächte bereitet, schließlich hatte ich bei meinen bisherigen Mofis stets Polaris an meiner Seite. Diesmal aber nicht. Aber ein guter, alter Kompaß tut es auch und wie, der so eingenordete Mond bewegte sich die ganze Mofi nicht aus dem Mittelpunkt des Abb.2. Peter Morth: Canon 10D, 4” ApoRefraktor 500mm/f5, 1/30 Sek,, 100ASA Die Wolken lösten sich auf und der teilweise verfinsterte Mond war prachtvoll anzusehen. Unsere vier Canon 10D klickten um die Wette. Glücklich frönten wir unserem Hobby und bannten Mondbild um Mondbild auf unsere Chips, glücklich aber auch, daß wir trotz schlechter Wettervorhersagen den Weg in die Natur bei herrlichem Wetter gefunden haben. Abb. 3: 20:54 Uhr, Canon 10D, 4“ ApoRefrator 500mm/f5, 1/125 Sek., 100ASA Müde aber rundum zufrieden kehrten wir weit nach Mitternacht von einem unvergesslichen Ausflug zurück ► VON PETER MORTH Peter Morth: Mondfinsternisverlauf im Abstand von 2 Minuten, aufgenommen mit der Digitalkamera Canon 10D Teleskop: 4“ Aporefraktor 500mm / f5. 14 Alrukaba | Frühjahr 2004 Beobachtungsberichte Mond Alpental Teleskop: Portaball 12,5" auf Osypowski Plattform Kamera: WebCam Philips Toucam 740K Belichtungszeit: 1/25 sek., bei 5 Bilder/sek. Mit 5 x Barlow auf ca. 8000mm Brennweiter verlängert Anmerkungen 1 Pixel ca. 270m am Mond (0.14 Bogensekunden) Aufnahme und Bildbearbeitung: Robert Schulz Hyginus-Rille Teleskop: Portaball 12,5" auf Osypowski Plattform Kamera: WebCam Philips Toucam 740K Belichtungszeit: 1/25 sek., bei 5 Bilder/sek. Mit 5 x Barlow auf ca. 8000mm Brennweiter verlängert Ort / Datum Wien, 27. April 2004 Anmerkungen 1 Pixel ca. 270m am Mond (0.14 Bogensekunden) Aufnahme und Bildbearbeitung: Robert Schulz 15 Alrukaba | Frühjahr 2004 Beobachtungsberichte Beobachtungsberichte von Deep Sky Objekten, und Planeten Beobachtungsbericht vom 18.03.2004 Ort: Zeit: Katzelsdorf 21.00 - 21.15 (Venus), 22.30 - 1.00 Uhr MEZ Bedingungen: transparenter Himmel mit ca. 5 – 5,5 mag im Zenit, schlechtes Seeing, Streulicht im Süden und NNW durch Straßenlaternen, für die Jahreszeit warm Beobachter: J.Stöger Beobachtungsinstrument: Intes Micro MN76 (178/1068), TV Panoptic 22 mm (49x), TV Panoptic 15 mm (71x), Baader Eudiaskopisch 10 mm (107x), TV Nagler Zoom 6-3 mm (178x, 214x, 267x, 356x) Tagsüber war es für die Jahreszeit mit 20°C Tageshöchstwert sehr warm; zu Beobachtungsbeginn um 22.30 Uhr hatte es immerhin noch 15°C. Das Seeing war nicht berauschend, was aber bei der Föhnwetterlage auch kein Wunder ist. Allerdings war die Transparenz recht gut. Man konnte den schwachen Kastenstern eta UMi (ca. 5 mag) deutlich sehen. Auch den schwachen Stern mittig zwischen den beiden vorderen Kastensternen des kleinen Wagens sowie 19 UMi neben eta UMi mit etwa 5,5 mag waren mit Konzentration zu sehen. Trotz allem ist die Situation mit dem künstlichen Streulicht verursacht durch Straßenlaternen eine Katastrophe: ein Beobachter wirft auf einer grauen Mauer deutlich Schatten! Eigenartig: 5,5 mag punktuell, freisichtige Grenzgröße an der Südgrenze von Wiener Neustadt inmitten des Wiener Neustädter Lichtkegels und nebenliegenden Straßenlaternen. Venus: bis zum Venustransit sind es doch noch knapp drei Monate und die Venus hatte fast ihre Halbphase (Dichotomie) erreicht. Sie stand nur knapp über dem Dachfirst des Nachbarn; bis ich daher Webcam und Notebook aufgebaut hatte, war sie bereits hinter dem Haus verschwunden. Das schlechte Seeing und die knappe Höhe über dem Haus verursachten eine hell-funkelnde, zittrige Halbvenus. 16 Alrukaba | Frühjahr 2004 Jupiter: bei 107-fach stand das Jupiterscheibchen noch halbwegs ruhig im Okular, aber im Zoom Okular bei Vergrößerungen von über 178fach waren die Auswirkungen des schlechten Seeings doch recht deutlich. An eine Planetenbeobachtung war daher nicht zu denken. Schade, denn ein GRF-Transit stand heute auf dem Programm und den wollte ich sehen Saturn: bei 178-fach konnte ich zumindest in den Ringansen die Cassini-Teilung erkennen, doch auch hier ließ die unruhige Luft nicht mehr zu. Daher musste ich auf Deep-Sky ausweichen, doch das hatte ich heute nach dem GRF-Transit ohnehin vor. M 37: auffallend schöner, großer, sternreicher Haufen mit hellerem Stern im Haufenzentrum M 35 und NGC 2158: beide Haufen befinden sich bei 49-fach im gleichen Gesichtsfeld, der kleine Haufenbegleiter NGC 2158 ist als kleiner Nebelfleck zu sehen. M 81 und M 82: das Galaxienpaar ist bei 49-fach zusammen im gleichen Gesichtsfeld, wahrlich ein sehr schöner Anblick zweier unterschiedlicher Galaxien. Diesmal schaue ich mir M 82, die "Zigarre" bei 178-facher Vergrößerung näher an. Die Galaxie sieht "zerfleddert" aus, nicht ganz in der Mitte ragen zwei dunkle Einbuchtungen/Einschnitte in die Galaxie rein. Auf einer Seite stehen 2 Sterne (relativ hell), auf der anderen Seite 2 schwächere (leider habe ich die Himmelsrichtungen nicht bestimmt). NGC 2392: Der Eskimonebel war zunächst bei 49 x als kleines, helles "Nebelkugerl" neben einem 8 mag Stern zu sehen. Bei 178-facher Vergrößerung war der Zentralstern mit umgebender, runder Nebelmasse zu sehen. Ich habe die Vergrößerung auf 267x gesteigert, bei diesem schlechten Seeing waren aber keine weiteren Details herauszukitzeln. NGC 2371/2372: bei 49x waren beide planetarischen Nebel als ein schmaler, kleiner Nebelfleck zu sehen, indirekt länglich, rundherum sind schwache Sterne in V-Form angeordnet; bei 71-fach sind plötzlich 2 nebeneinanderstehende, kleine Nebelflecke zu sehen; bester Anblick ergab sich bei 107-fach. Bei 178x war auch die Form der beiden PN erkennenbar, einer war rund, der zweite ein wenig größer und oval. Danach bin ich M 44, Praesepe, mit 22 mm Panoptic abgefahren, bis ich auf M 67 gestoßen bin. NGC 3115: die Spindelgalaxie kann aufgrund zweier Sternpaare relativ leicht gefunden werden. Bei 49x ist die Galaxie als kleine, längliche Spindel mit Bauch und spitzen Enden zu sehen. Ich habe nicht reinvergrößert. M 65/M 66/NGC 3628: Im Galaxientriplett habe ich mir diesmal nur NGC 3628 im 15 mm Panoptic (71x) angesehen, die relativ hell zu sehen war. Das Staubband zeigte sich indirekt als schärfe Begrenzung an der Seite Richtung M 65 und M 66. M 53: Der Kugelsternhaufen präsentierte sich bei 71-fach als nicht aufgelöster Nebelfleck. Bei 178facher Vergrößerung erscheint der Haufen zwar "grieslert", Sterne können jedoch nur am Rand aufgelöst werden. M 64, Black Eye Galaxie: zunächst bei 71-fach beobachtet, hat eine elliptische Form. Zum Zentrum hin wird die Galaxie heller, die dunkle Trennlinie ("schwarze Auge") konnte nur indirekt, sehr schwach gesehen werden (da fehlte natürlich der dunkle Himmel). Spätestens jetzt war ich für eine Weiterbeobachtung zu müde und beendete die Beobachtungsnacht. Leider hatte ich für die Nacht keine Beobachtung eingeplant, womit mir mangels ausreichender Vorbereitung nur die Beobachtung von bekannten Standard-Objekten übrig blieb. Beobachtungsbericht vom 26.4.2004 / Planeten Ort: Katzelsdorf Zeit: 21.30 - 23.50 Uhr MESZ Bedingungen: vielleicht 4,5 mag; Mond stand weiter westlich; leicht Beobachtungsberichte windig; Seeing mittelmäßig Beobachter: J. Stöger Beobachtungsinstrument: Intes Micro MN76 (178/1068), TV Nagler Zoom 63 mm (178x, 214x, 267x, 356x), Philips ToUCam 740K, IR-Sperrfilter, Televue Powermate 5x Endlich ein Abend, der nach langer Pause wieder wolkenfrei war und Jupiters Großen Roten Fleck (GRF) in der für Berufstätige angenehmen ersten Nachthälfte zeigen sollte. Der Himmel war durch den weiter westlich stehenden Halbmond natürlich aufgehellt, aber Deep Sky stand diesmal sowieso nicht auf dem Programm. Das Teleskop hatte ich etwa eine Stunde zuvor samt einigen Okularen zur Temperaturanpassung nach draußen gelegt, damit ich später sofort mit der Beobachtung des Gasriesen beginnen konnte. Bevor ich Webcam und Notebook in Stellung brachte, gönnte ich mir einmal einen kurzen Blick auf Jupiter. Das atmosphärische Seeing war zumeist mittelmäßig, phasenweise waren ruhigere Momente drinnen. Beobachtet wurde wieder mit dem 7“ Mak-Newton und dem Televue Nagler Zoom Okular bei 178 und 214-facher Vergrößerung. Höhere Vergrößerun- 17 Alrukaba | Frühjahr 2004 gen waren aufgrund des nur mittelmäßigen Seeings nicht anwendbar. Die beiden Äquatorbänder NEB und SEB waren prominent da, das NEB auf der Nordseite an mehreren Stellen ausgefranst. An der Südseite des NEB konnten einige dunkle Spots bzw. barrenförmige Objekte gesehen werden. In der EZ meine ich doch Teile der Girlanden sehr schwach als dunkle Fäden gesehen zu haben. Das NTB war leider – im Gegensatz zur Webcam- Aufnahme – nicht zu erkennen. Die GRF-Bucht (vor allem p-seitig sehr dunkel) und der GRF zeichneten sich deutlich ab, das „Auge“ des GRF konnte ich visuell – im Gegensatz zur Webcam-Aufnahme – nicht sehen. Das SEB war f-seitig des GRF stark strukturiert und zeigte viele Störungen. Das STB südlich des GRF war nicht ganz durchgängig sichtbar. Schließlich zeigten sich die beiden Polregionen NPR und SPR als graue Halbflächen. Auch diesmal hielt ich mich nicht lange mit visueller Beobachtung auf und wechselte zur Webcam mit 5x Televue Powermate (5300 mm Brennweite). Aufgenommen wurde mit Vrecord bei 5 Bildern/sec. Das aufsummierte und digital bearbeitete Summenbild (Verschieben Blaukanal, Tonwertkorrektur, Unscharfe Maske) zeigte dann noch die beiden schwachen Bänder NTB und SSTB, die ich visuell nicht gesehen habe. Auch den großen WOS an der Südgrenze des STB konnte ich durch das Okular in der Form und Deutlichkeit wie in der WebcamAufnahme nicht wahrnehmen. Daten zum Bild: 26. April 2004, 20.49 UT ZM I: 274°, ZM II: 95°, f-Seite rechts Seeing 6/10 (Pickering) 300 addierte Bilder mir Registax 2 ► VON JÜRGEN STÖGER Skywalker Skywalker D iesmal gibt’s zwischen Schild, Schütze und Schlangenträger einiges zu sehen. Es geht um Dunkelnebel. Diese leuchten selbst nicht, sondern decken die dahinterliegenden Sterne durch Staub und nicht selbst leuchtendem Gas mehr oder weniger gut ab. Angegeben wird diese Abdeckung mit „Opazität“ was soviel wie Undurchsichtigkeit oder Dichte bedeutet. Bei Stufe 6 ist der Nebel am schwärzesten, sofern nicht noch ein paar Vordergrundsterne den Eindruck abschwächen. Zur Beobachtung braucht man einen wirklich transparenten Himmel, der in Horizontnähe leider nur sehr selten verfügbar ist. Am besten kommen die Dunkelnebel zur Geltung wenn auch die Milchstraße kräftig zu sehen ist. Zur Beobachtung wird am Besten eine mittlere bis sehr hohe Austrittspupille (also niedrig vergrößern) verwendet. Das erfordert bei sehr kleinen Objekten eventuell ein Teleskop mit einer größeren Öffnung. Für unsere Fotografen könnte Barnard B72 „The Snake“ und B86 „Ink Spot“ von Interesse sein, weil es gleich nebenan auch ein anderes Objekt gibt. Anmerkung zur Übersichtskarte: Alle Quadrate sind Dunkelnebel, bei den größeren kann man auch mit Feldstecher auf die Jagd gehen. ►VON VIKTOR WLASCHITZ Dunkelnebel Bezeichnung Opazität Ausdehnung Durchm. Rekt. Dekl. B 86 5 5’ 18h 03,0m - 27° 53’ B 92 6 15’ x 9’ 18h 15,5m - 18° 14‘ B 93 4 12’ x 2’ 18h 16,9m - 18° 04‘ B 64 B 72 6 20’ 6 4’ 17h 17,2m 17h 23,5m Ink Spot. Durch die kleine Ausdehnung ist wohl ein größeres Teleskop erforderlich. Nebenliegender offener Sternhaufen NGC 6520 ist mit I2r sehr kompakt und enthält viele Sterne Bei der Ausdehnung kann man sich auch schon mit kleineren Teleskopen ranwagen. Bei B92 ist die Ostseite kräftiger, ein 12 mag Stern steht mitten drin. Bei B93 ist ein kleiner Teil von etwa 2’ gut definiert - 18° 31’ Wird als kometenförmig beschrieben, wobei der Schweif in Richtung Südost in der Milchstraße verläuft. 25’ östlich davon ist der Kugelsternhaufen M9 zu finden 7,6 mag und ca. 9’ Durchmesser - 23° 38’ Schwierig weil klein. Transparenter Himmel absolut notwendig für visuelle Beobachtung. Der ganze Komplex links und oberhalb auf der Karte gehört zum Pfeifen-Nebel. Hier ein paar Sterndaten für die Arbeit mit Teilkreisen 42The Oph 17h22m00.60s -24°59'58.0” 10Gam2 Sgr 18h05m48.50s -30°25'27.0” Gam Sct 18h29m11.90s -14°33'57.0” ►VON VIKTOR WLASCHITZ 18 Alrukaba | Frühjahr 2004 Skywalker Sternenhimmel Juli - September 2004 D er Abendhimmel präsentiert sich in der zweiten Hälfte 2004 praktisch ohne helle Planeten. Venus hat ja mit dem Transit auf den Morgenhimmel gewechselt, Mars und Saturn sind ab Ende Juni auch nicht mehr zu beobachten. Merkur gibt ein kurzes, nicht allzu spektakuläres Gastspiel in der zweiten bis vierten Juliwoche, aber immerhin. Bleibt Jupiter: Der Riesenplanet kann noch bis Mitte August am Abend beobachtet werden. Allerdings werden Fotografen keine rechte Freude mehr mit ihm haben. Sein scheinbarer Durchmesser ist auf knapp über 30" geschrumpft und die geringe Höhe über dem Horizont erledigt den Rest. Wer unbedingt Planeten beobachten oder fotografieren will, muss bis Jahresende seine Gewohnheiten ändern und auf den Morgenhimmel wechseln. Schon ab Anfang Juli ist 19 Alrukaba | Frühjahr 2004 die Venus Morgenstern und damit in der Morgendämmerung das hellste Gestirn nach Sonne und Mond. In der ersten Juliwoche steht sie in den Hyaden, ein durchaus reizvolles Motiv. Schon Ende Juli kann auch Saturn wieder in der Früh gesehen werden - allerdings ist er noch lange kein reizvolles Ziel im Fernrohr oder für Fotos. Am ersten September sieht die Sache schon ganz anders aus, da stehen Venus und der Ringplanet eng beisammen und in der Morgendämmerung schon passabel hoch über dem Horizont. Zu den beiden Planeten gesellt sich in der ersten bis dritten Septemberwoche noch Merkur mit der besten Morgensichtbarkeit in diesem Jahr. Von Mars und Jupiter ist allerdings noch nichts zu sehen, sie bleiben in den Strahlen der Sonne verborgen. Wer nicht ganz so helle Planeten bevorzugt, kann sich in den Sommermonaten über die besten Sichtbarkeitsbedingungen für Uranus (Wassermann), Neptun (Steinbock) oder gar Pluto (Schwanz der Schlange). Komet C/2001 Q4 Foto: Gerald Wechselberger Objektiv: SIGMA APO 300 Digital Kamera: CANON 10D Belichtungszeit 12 x 90 sek. Und dann sind da noch einige hellere Kometen, durchaus lohnende Ziele für Fotografen: C/2001 Q4 Skywalker (NEAT) bewegt sich durch Grossen Bären und Drachen und sollte noch bis November heller als 10mag bleiben. C/2003 K4 (LINEAR) wandert durch Bootes, Berenike und Jungfrau und kann bis Ende August am Abend aufgesucht werden. C/2003 T3 (Tabur) ist sogar zirkumpolar im Grenzbereich Perseus und Luchs und bleibt im Juli ebenfalls noch heller als 10mag. Was erwartet uns im Sommer noch? Mitte August ist wieder ein Maximum der Perseiden zu erwarten. Und natürlich locken die mondlosen Nächte, um die zahllosen Deep Sky Objekte in der sommerlichen Milch- straße, vom Perseus im Norden bis zum Skorpion im Süden, zu beobachten. Schade, dass die Nächte zunächst noch so kurz sind, dass sich kaum eine langbelichtete Aufnahme eines einzigen Objekts ausgeht ... ►VON ALEXANDER PIKHARD Kometenfotografie mit der digitalen Spiegelreflexkamera S eit längerem hat uns nun endlich wieder ein Komet besucht, welcher auch mit freiem Auge sichtbar war, C2001 Q4 (NEAT). Mit seiner etwa 1mag Helligkeit konnte er um den 12. Mai herum als schwacher Nebelfleck im Südosten wahrgenommen werden - natürlich kein Vergleich zu seinen Vorgängern Hale-Bopp oder Hyakutake. Doch beim Fotografieren zeigte er einen wunderschönen langen Schweif. An 2 Tagen versuchte ich gemeinsam mit vielen Freunden den Kometen mit meiner Canon 10D einzufangen. Für dieses Objekt wäre wahrscheinlich 300mm Brennweite optimal gewesen. Mit meinem Pentax SDUF 100 mit einer Brennweite von 400mm (f/4), wurde der Schweif schon etwas beschnitten. Die Nachführung: Trotz der hohen Empfindlichkeit der digitalen Kameras, empfiehlt es sich längere Belichtungszeiten zu wählen, um auch die Details des Schweifes sichtbar zu machen. Führt man nun nur auf die Erddrehung nach, also auf die scheinbare Bewegung der Fixsterne, dann wird der Komet bei einer Belichtungszeit von 1 Minute (f=400mm) schon leicht verschmiert. Also muss auf den Kometen nachgeführt werden. Bemühungen von Gerhard Eber oder Peter Morth mit der ST4 über das Leitfernrohr (f=700 oder 800mm) schlugen fehl. Der Kometenkern hatte kein ausgeprägtes punktförmiges Zentrum. Eine Möglichkeit wäre vielleicht gewesen mit einem 300mm Teleobjektiv nachzuführen, doch für den Umbau reichte die Zeit nicht. Also blieb nur die Alternative mit dem Auge über ein beleuchtetes Faden20 Alrukaba | Frühjahr 2004 kreuzokular nachzuführen. Am ersten Tag tat ich dies auch und zwar mit meinem Meade ETX-125 (f=2000mm) und meinem 9mm Fadenkreuzokular. Dies stellte sich als fast unlösbares Unterfangen heraus. Der Kern war so schwach (f/16), dass ich Mühe hatte ihn zu erkennen. Am zweiten Tag, nach Durchblättern des Handbuches meiner Losmandy- Gemini- GotoSteuerung, benutzte ich die CometTracking Funktion. Eine absolut simple, aber geniale Sache. Man stellt den Kometenkern in die Mitte des Fadenkreuzokulars (das machte ich bei einer Brennweite von 1000mm), startet die Lernfunktion und plaudert etwa 10 Minuten mit seinen Kollegen. Danach stellt man den Kern wieder in die Mitte und beendet die Lernfunktion. Die Steuerung berechnet sich durch die Abweichung zur normalen Nachführung die Geschwindigkeit und Richtung des Kometen und führt dann entsprechend nach. Dies hat hervorragend funktioniert und bei 5 Minuten Einzelaufnahmen konnte man keine Fehler erkennen. Die Fotografie Das Kameragehäuse wurde ohne Objektiv mit einem T-Ring anstatt eines Okulars auf den 2“ Auszug des Pentax-Refraktors montiert. Ich stellte zuerst mit dem Auge auf die Mattscheibe scharf und machte eine 2s Belichtung. Anschließend verstellte ich den Fokus in eine Richtung und löste wiederum aus. Im Wiedergabemodus der Kamera kann man bis zu 200% aufzoomen und einen Ausschnitt wählen, wo ein hellerer Stern sichtbar ist. Mit dem vorderen Einstellrad kann man dann zurückblättern zur vorhergehenden Aufnahme und die Darstellung bleibt am gleichen Platz und auf der gleichen Zoomstufe. Somit kann ganz einfach beurteilt werden, ob der Stern schärfer (also kleiner) geworden ist oder nicht. Nach 4 oder 5 Versuchen war ich im Fokus. Vorteilhaft ist der Dreh-Fokussierer mit Nonius beim Pentax-Refraktor, damit kann man reproduzierbar den zuvor gewählten Fokus wieder finden. Die Canon 10D kann auf maximal ISO 3200 eingestellt werden. Vergleiche ergaben allerdings, dass trotz Mittelung vieler Bilder die Ergebnisse deutlich verrauschter waren als bei ISO 800. Deshalb benutze ich hauptsächlich diesen Wert bei Astrofotografie. Weiters hatte ich die Spiegelvorauslösung aktiviert und den Programmschalter auf Manuell und Bulb gestellt. Das Aufnahmeformat war RAW, da leider das platzsparende JEPG Format auf 8-Bit pro Farbkanal herunterskaliert wird und man dadurch Dynamik verliert. Den programmierbaren Timer wurde dann auf die Anzahl der gewünschten Aufnahmen, auf die gewünschte Belichtungszeit und auf 10s Abstand zwischen den Aufnahmen gestellt, um der Kamera Zeit zum Abspeichern zu geben. Folgende Belichtungsreihen habe ich durchgeführt: • 10 x 2 Minuten • 8 x 3 Minuten • 5 x 5 Minuten Trotzdem der Dunst immer dichter wurde, sind die 5 MinutenAufnahmen die besten geworden. Durch die zuvor beschriebene CometTracking- Funktion war dies eine entspannte Foto-Session, die mir viel Zeit ließ, meine Astrokollegen zu nerven, welche verbissen versuchten den Kometen mit dem Fadenkreuz nachzuführen. Astrofotografie Dunkelbild und Flatfield Da jeder CCD-Sensor ein spezifisches Bildrauschen durch seine etwas ungleich empfindlichen Pixel aufweißt, sollte man eine Dunkelbildkorrektur durchführen. Dazu deckt man die Optik lichtdicht ab und nimmt mit der gleichen Belichtungszeit wie die Astroaufnahmen unter den gleichen Temperaturverhältnissen Dunkelbilder auf. Zu empfehlen ist, mehrere Dunkelbilder pro Belichtungszeit aufzunehmen und sie bei der Ausarbeitung zu Mitteln. Schmutzkörner auf dem CCD Chip erzeugen dunkle Linien und Ringe auf der Aufnahme. Diese und die Vignettierung der Optik können mit Bild 1: Komet C2001/Q4 (NEAT) vom 14. Mai 2004, 5x 5 Minuten belichtet bei ISO 800 einer Flatfieldaufnahme korrigiert werden. Hierfür habe ich mir ImagePlus gleich auf mehrere Da- Animation der Kometenbewegung eine beleuchtete Flatbox (diffuses teien in einem Arbeitsgang angewen- erstellt. Dieses Programm ist sehr weißes Licht) gebaut, welche ich auf det werden. Es wird für jede geän- leicht zu bedienen und man gelangt die Optik aufstecken kann. Man darf derte Datei eine neue abgespeichert, schnell zu einem Ergebnis. Allerdings dies natürlich nur durchführen, ohne welche einen Zusatz im Dateinamen wäre eine Animation mit den Bilddass man zuvor die Kamera vom erhält. Somit kann man immer wieder daten in der Originalgröße der AufTeleskop gelöst hat. Bei der Flatfield- auf einen beliebigen Stand der nahme viel zu speicherintensiv. DesAufnahme sollte man die Belichtungs- Bearbeitung zurückgreifen. Allerdings halb habe ich alle Bilder beschnitten zeit so wählen, dass der „Berg“ im benötigt man entsprechend viel Platz und verkleinert. Durch die Möglichkeit Histogramm (man kann sich dieses auf der Festplatte, denn ein unkom- im Photoshop Bearbeitungsschritte bei der 10D anzeigen lassen) über primiertes TIFF einer 10D-Aufnahme aufzuzeichnen, muss man sich nur der Mitte des möglichen Bereiches belegt über 32MB. Bei der Ausrich- am ersten Bild die Arbeit machen, um liegt, aber nicht ganz oben, da man tung der Bilder setzt man ein Recht- die nötigen 3 Schritte durchzuführen. sonst schon in die Sättigung kommen eck auf den Kometenkern eines jeden Danach reicht ein Tastendruck und könnte. Auch beim Flatfield sollte Einzelbildes und das Programm findet der Computer erledigt für uns das, man mehrere Aufnahmen mitteln, da normalerweise problemlos das Zen- wofür er eigentlich geschaffen sein trum. Sollte es einmal nicht so erfolg- sollte – die mühsame Arbeit. man sonst das Bildrauschen erhöht. reich sein, kann man einen zweiten Die Ergebnisse können Sie auch im oder dritten Durchgang machen und Internet sehen: Bildbearbeitung wird dadurch immer genauer. Als Ab nun konnte ich in meiner Komposit kam ich mit der Methode http://www.members.nextra.at/mschw arz/astronomie warmen Wohnung weiter arbeiten. „Adaptive Addition“ zum besten ErNun wünsche ich uns viele Die meisten Bearbeitungsschritte gebnis. Hierbei wird eine gewichtete schöne klare Sommernächte und habe ich im Programm ImagePlus Addition durchgeführt, um einen dass uns bald wieder ein heller Überlauf heller Stellen zu vermeiden. durchgeführt. Meiner Meinung nach ist dieses Programm sehr für die Der DDP-Filter des ImagePlus hat schöner Komet besuchen kommt. Bearbeitung von Astroaufnahmen sich gerade bei der Kometendurch digitalen Kameras geeignet. aufnahme als sehr positiv erwiesen. Folgende Schritte wurden durch- Die schwachen Schweifstrukturen geführt: haben dadurch sehr an Kontrast • Umwandlung von RAW auf 16-bit gegenüber dem fast gleich hellem TIFF Format Hintergrund gewonnen. • Korrektur jedes einzelnen Bildes Danach habe ich noch ein wenig mit mit Dunkelbild und Flatfield Photoshop das Histogramm ange• Ausrichtung der einzelnen Bilder passt und die Aufnahme war fertig. zueinander • Bildung einer Kompositaufnahme Animation von mehreren Bildern • Streckung des Histogramms Aus all den getätigten Aufnahmen Kern von C2001/Q4 (NEAT) vom 14. Mai habe ich danach noch mit dem 2004, 10x 2 Minuten belichtet bei ISO 800 durch DDP-Filter Die meisten Funktionen können im Programm Ulead Gif-Animator eine ►VON MANFRED SCHWARZ 21 Alrukaba | Frühjahr 2004 Astrofotografie 22 Alrukaba | Frühjahr 2004 Astrofotografie Digitales Bildrauschen verringern N achdem wir bzw. viele von uns schon über 2 bis 3 Jahre digitale Fotografieerfahrung und dank immer verbesserter Photoshop- Kenntnisse die digitalen Ergebnisse lieben gelernt haben, sollten wir uns auch an den letzten Schritt wagen: „Vermeidung und Eliminierung des Bildrauschens“. Während in der Analogfotografie die hoch- und höherempfindlichen Filme immer kornfreier werden (dem Bildrauschen im Digitalbereich ähnlich), müssen Digitalfotografen immer noch mit verrauschten Bildern leben. Einige Methoden sind geeignet, dieses Bildrauschen weitgehend zu unterbinden. Eine davon ist die Aufnahme von unzähligen Bildern von ein und demselben Objekt und die anschließende Mittelung der Bilder. Diesen Vorgang kennen wir von unseren WebCamAufnahmen. Für astronomische Aufnahmen mit der Digitalkamera kann diese Vorgehensweise ohne weiteres angewendet werden, zumal die relativ kurzen Belichtungszeiten von 4 bis 10 Minuten noch nicht alle Einzelheiten der himmlischen Vielfalt preisgeben. Eine Überlagerung (Bildaddition) von 5 bis 20 Bilder des selben Objektes bringt jedoch eine wesentliche Verstärkung schwacher Aufnahmeeinzelheiten und eine Verringerung des Bildrauschens mit sich. Jedenfalls sollte eine weitere Methode Anwendung finden: „Anfertigung von Dunkelbildern (Darkframes)“. Dabei wird bei lichtdicht abgedecktem Objektiv eine Aufnahme mit derselben Belichtungszeit und Empfindlichkeitseinstellung wie bei der eigentlichen Aufnahme gemacht, dieses „Dunkelbild“ wird sonach von der Aufnahme bzw. den Aufnahmen abgezogen. Idealerweise sollten Darkframes auch von derselben Nacht stammen bzw. aus Nächten stammen, die temperaturmäßig zur eigentlichen Aufnahme passen. Eine Darkframe Bibliothek besteht somit aus Darkframes geordnet nach Belichtungszeit, ISOEinstellung und Temperatur. Das danach noch verbleibende Rauschen bei Deep-Sky Aufnahmen ist mit geeigneter Software (ImagePlus, Neat Image etc.) recht gut in 23 Alrukaba | Frühjahr 2004 den Griff zu bekommen. Mit Bildbearbeitungsprogrammen wie etwa Photoshop macht die anschließende Bildbearbeitung richtig Spaß. Verursacht wird das Bildrauschen durch den Dunkelstrom im CCD-Chip. Sobald die Digitalkamera eingeschaltet wird, beginnt auch der Dunkelstrom zu fließen. Das ist zusätzlich auch noch stark temperaturabhängig. Es gilt: „je wärmer die Umgebungstemperatur desto höher der Dunkelstrom“ aber auch „je länger die Kamera im Betrieb ist und umso mehr sie sich intern aufgeheizt hat um so höher der Dunkelstrom“. Aber auch die ISO-Einstellung ist, ähnlich dem Analogbereich, für verrauschte Bilder verantwortlich. Es gilt dabei: „je höher die ISO-Zahl umso deutlicher das Rauschen“. Der Dunkelstrom macht sich besonders in den dunklen Bildbereichen störend bemerkbar. Darkframes, Überlagerungen sowie Additionen sind somit geeignete Verfahren, um das Rauschen im nachhinein herauszurechnen. Es sollte darauf geachtet werden, bereits während der Aufnahme das Rauschverhalten so gering wie möglich zu halten. Dazu sollte zuerst getestet werden, wie die eigene Kamera sich bei unterschiedlicher ISO-Einstellung Aufstellen oder Abbauen der Instrumente in den Bann ziehen, führen bei geringerer ISO-Einstellung und längerer Belichtungszeit unter Verwendung eines Stativs zu einem weit geringeren Rauschen, als bei höheren ISO-Einstellungen und aus freier Hand. Dabei sollte bedacht werden, dass bei stets aufnahmebereiter Kamera der vorhandene Stromfluss Wärme abgibt und damit den Dunkelstrom ansteigen lässt. Daher: „bei Nichtgebrauch Kamera abschalten“. Das Kameras grundsätzlich kein Sonnenlicht vertragen, war schon bei den Analogkameras bekannt und gilt ganz besonders auch für Digitalkameras. Aber auch die Kontrastanhebung der Aufnahmen durch interne Schärfung verstärkt das Bildrauschen, da beim Schärfevorgang auch das Bildrauschen mitverstärkt wird. Das Schärfen der Bilder darf erst nach der Überlagerung erfolgen. Einen kleinen Beitrag zur Erwärmung liefern auch die beliebten und kostengünstigen Microdrives. Mit der Canon G2 und Canon 300D wurden die folgenden Darkframes bei Zimmertemperatur angefertigt. Wie aus den demonstrativen Beispielaufnahmen ersichtlich wird, steigt das Rauschen mit höherer ISO verhält. Weiters ist anzuraten, nie die höchste einstellbare ISO-Zahl zu verwenden. Abend- oder Morgenstimmungen, die jeden von uns beim Zahl deutlich an. ►VON PETER MORTH Astrofotografie Mond Triesnecker Teleskop: Portaball 12,5" auf Osypowski Plattform Kamera Philips WebCam Toucam 740K Belichtungszeit 1/25 sek., bei 5 Bilder/sek. Mit 5 x Barlow auf ca. 8000mm Brennweiter verlängert Anmerkungen 1 Pixel entspricht ca. 270m am Mond (0.14 Bogensekunden) Aufnahme und Bildbearbeitung: Robert Schulz 24 Alrukaba | Frühjahr 2004 Astrofotografie Galaxie M66 Teleskop: VC200L f/9 Montierung: GP-DX Nachführung: OAG, ST4 Kamera: Starlight HX916 Belichtung: 5x 15 min Luminanz, 1x1 Binning 3 x 5min RGB, 2x2 Binning 3 x 5min mit Astronomik Ha-Filter, 2x2 Binning Ort: Aigen Aufnahme und Bildbearbeitung: Manfred Wasshuber Galaxie M81 Teleskop: VC200L f/6.3 Montierung: GP-DX Nachführung: ST4 Kamera: Starlight HX916 Belichtung: 6 x 15 min Luminanz, 1x1 Binning 8 x 5 min Luminanz, 1x1 Binning 6 x 10 min H-alpha, 2x2 Binning 4 x 5 min RGB, 2x2 Binning Ort: Aigen, Aufnahme und Bildbearbeitung: Manfred Wasshuber 25 Alrukaba | Frühjahr 2004 Internes Vereins- und Gruppentreffen der Burgenländischen Amateurastronomen E s finden regelmäßige Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn sowie Gruppentreffen der Gruppe Astrofotografie in Wien und der Gruppe Süd in Unterschützen statt. einen Kurzvortrag begleitet. Alle unsere Treffen sind öffentlich zugänglich (auch für Nichtmitglieder), es ist keine Anmeldung erforderlich und der Eintritt ist frei. Unsere Vereinstreffen finden jeden ersten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr in unserem Clublokal "Parkhotel Neubauer" in Bad Sauerbrunn statt. Kontaktmöglichkeiten: Bei allen unseren Treffen steht einerseits der Erfahrungsaustausch in lockerer Atmosphäre, anderseits jedoch auch die Beratung für "Interessierte" im Mittelpunkt. Die Vereinstreffen werden immer durch eMail: [email protected] Info-Telefon: 02687 / 54159 Postanschrift: c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2, A-7202 Bad Sauerbrunn Die Gruppe Astrofotografie trifft sich zwei Mal pro Monat im Oswald Thomas Saal des Planetariums der Stadt Wien. Erfahrungsaustausch und astronomischen Präsentationen speziell aus dem umfangreichen Gebiet der Astrofotografie stehen im Vordergrund. Das Gruppentreffen Südburgenland (jeden dritten Freitag im Monat) findet im Gasthaus Huber in Unterschützen statt, mit Erfahrungsaustausch und astronomischen Präsentationen in gemütlicher Atmosphäre. Partnerschaft mit der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA): (*) Anmeldung zu allen WAASeminaren erforderlich unter 0664/256-1221. Die Teilnahme für BAA-Mitglieder ist ermäßigt. Eine neue Partnerschaft D ie Burgenländischen Amateurastronomen (BAA) sind eine Partnerschaft mit der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) eingegangen. Es ist vorgesehen, eine termin- und inhaltlich abgestimmte Kurs- und Seminarreihe anzubieten. Als erstes Ergebnis dieser Partnerschaft erhalten alle BAA Mitglieder eine Ermäßigung beim Besuch von Seminaren der WAA. Die Veranstaltungen der WAA wurden in unseren Kalender aufgenommen. Wir freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit. Veranstaltungskalender und wichtige astronomische Ereignisse 5. Juli, 18.00 (WAA) Astro-Treff mit Vortrag "Die Cassini-Mission" von Mag. Anneliese Haika im Plutzerbräu, Wien 7, Schrankg. 2 (Spittelberg) 16. Juli, 19 Uhr: Gruppentreffen Südburgenland 16. Juli, 19.30 Uhr: Eröffnung der Wanderausstellung "New Horizons" in Eisenstadt Das "Österreichischen Weltraumforums (ÖWF)" organisiert in Kooperation mit dem BmVIT, ESA, ESO, der Weltraumindustrie, ASA, Amateurastronomen, Forschungseinrichtungen und Planetarien die österreichweite Wanderausstellung "New 26 Alrukaba | Frühjahr 2004 Horizons". Diese Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit den burgenländischen Amateurastronomen vom 16. bis zum 27. Juli im burgenländischen Landesmuseum in Eisenstadt zu sehen sein. Es werden dabei faszinierende Bilder der Gruppe Astrofotografie ausgestellt sein. 24. Juli, 21.00 (WAA) Sternabend auf der Kahlenbergterrasse (nur bei Schönwetter Auskunft 0664/256-1221) 28. Juli, 19 - 21 Uhr Gruppentreffen Astrofotografie 1. August, 18.00 (WAA) Astro-Treff mit Vortrag "Hacken im All - Softwareentwicklung für das Weltraumteleskop Herschel" von Roland Ottensamer, Inst. f. Astronomie der Univ. Wien im Plutzerbräu, Wien 7, Schrankgasse 2 (Spittelberg) 4. August, 19 - 21 Uhr: Gruppentreffen Astrofotografie 6. August, 19 Uhr Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn 13. – 15. Ausgust (WAA) Seminar- und Beobachtungswochenende auf der RaiffeisenVolkssternwarte Mariazell mit WAA Summer Star Party und Seminar (*) "Besser beobachten der erste Kontakt" am 14. 8. um 15.00 Uhr Internes 18. August, 20.30 (WAA) Sternabend auf der Kahlenbergterrasse (nur bei Schönwetter Auskunft 0664/256-1221) 20. August, 19 Uhr Gruppentreffen Südburgenland 3. September, 19 Uhr Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn mit einem Vortrag von Dipl.-Ing. Dr. Martin Tajmar 6. September, 18.00 (WAA) Astro-Treff mit Vortrag "Bioastronomie" von Mag. Anneliese Haika im Plutzerbräu, Wien 7, Schrankgasse 2 (Spittelberg) 17. September, 19 Uhr Gruppentreffen Südburgenland 18. September, 8.30 bis 12 Uhr Infostand am Fest der VHS Wiener Neustadt Astronomie-Infostand unter der Leitung der burgenländischen Amateurastronomen am Fest der VHS Wiener Neustadt am Hauptplatz (gegenüber vom Rathaus) von Wiener Neustadt mit der Möglichkeit zur Sonnenbeobachtung durch Spezialfilter. 18. September, 15.00 Uhr (WAA) Seminar (*) "Besser beobachten Deep Sky" im Hotel Sofienalpe 18. September, 20.00 Uhr (WAA) Die lange Nacht der Sterne: Vienna Star Party auf der Sofienalpe (nur bei Schönwetter) 20. September, 18.00 Uhr (WAA) Astro-Treff mit Vortrag "Der Erntevollmond" von DI Alexander Pikhard im Plutzerbräu, Wien 7, Schrankgasse 2 (Spittelberg) 22. September, 18:30 Uhr Herbstbeginn 25. September, 19.30 Uhr (WAA) Sternabend auf der Kahlenbergterrasse (nur bei Schönwetter Auskunft 0664/256-1221) 27. September, 19 Uhr Kurs "Astronomie für Einsteiger" in der Volkshochschule Wiener Neustadt (fünf Abende zu je 2,5 Stunden) unter der Leitung von Ing. Erich Weber Sternklare Nächte mit ihren unzähligen Lichtpunkten am Himmel faszinieren seit jeher die Menschheit. Doch was steckt hinter diesen Punkten? Wie bewegen sie sich? Wann sind welche Sterne und Planeten zu sehen? Wie sind sie aufgebaut? Solche Fragen stehen im Mittelpunkt des Kurses. 1. Oktober, 19 Uhr Vereinstreffen mit dem Vortrag "Doppelstern-Aufnahmen - Ein Methodenvergleich auf dem Weg zur Abbildung von Sirius B" von Ewald Kohlenberger 2. und 3. Oktober, 9:30 Uhr Grundkurs "Einführung in Photoshop" mit Ing. Gerhard Eber im Parkhotel Neubauer in Bad Sauerbrunn. Detailliertere Angaben sind auf unserer Homepage zu finden. 8. - 12. Oktober Herbstausflug Emberger Alm 13. Oktober, 19 Uhr Kurs "Astronomie für Einsteiger" in der Volkshochschule Güssing (vier Abende zu je 2,5 Stunden) unter der Leitung von Ing. Erich Weber. 15. Oktober, 19 Uhr Gruppentreffen Südburgenland 16. - 17. Oktober ÖGAA Astronomieforum 2004 in Eisenstadt 28. Oktober Totale Mondfinsternis Die Freisichtigkeit dieser totalen Mondfinsternis beginnt um 2:52 Uhr, der Eintritt in den Kern- schatten findet um 3:15 Uhr statt und die Totalität beginnt um 4:24 Uhr. Das Ende der Totalität ist um 5:44 Uhr, um 6:53 Uhr tritt der Mond aus dem Kernschatten heraus und um 7:16 Uhr endet die Freisichtigkeit. 5. November, 19 Uhr Vereinstreffen mit dem Vortrag "Fernes Licht - ein astrofotografischer Erfahrungsbericht" von Ing. Manfred Wasshuber. Von Bildern begleitet wird gezeigt, wie sich seine Bildergebnisse stetig weiterentwickeln, hin zu immer kleineren Objekten wie Galaxien und Sternhaufen. Auch praktische Tipps, wie man seine Geräte fototauglicher macht und mit der Lichtverschmutzung zurecht kommen kann, sowie ein direkter Vergleich von Filmaufnahmen zu CCD- Aufnahmen, werden präsentiert. 6./7. November, 9:30 Uhr Workshop "Bildbearbeitung mit Photoshop" mit Ing. Gerhard Eber im Parkhotel Neubauer in Bad Sauerbrunn. Dieser Kurs bildet die Weiterführung zum Grundkurs „Einführung in Photoshop“ dar. Detailliertere Angaben sind auf unserer Homepage zu finden. 19. November, 19 Uhr Gruppentreffen Südburgenland 3. Dezember, 19 Uhr Traditionelle Weihnachtsfeier der Burgenländischen Amateurastronomen im Parkhotel Neubauer in Bad Sauerbrunn. Bitte bis spätestens 29. November anmelden! Detailliertere Hinweise sind auf der Homepage der BAA unter www.astronomie.at/burgenland nachzulesen Foto: Manfred Schwarz, Daten: siehe Beitrag „Venustransit durch das Coronado-Filter Solarmax“ Seite 12 27 Alrukaba | Frühjahr 2004