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Ausgabe 2/2004
http://www.astronomie.at/burgenland
eMail: [email protected]
Magazin der Burgenländischen
Amateurastronomen
Deep-Sky Einstieg
Einführung in die
visuelle Beobachtung
Seite 4
TEC APO 140
Ein neuer Stern am
Refraktorhimmel
Seite 8
Burgenländische Amateurastronomen
c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2
A-7202 Bad Sauerbrunn
Geschichten
um den
Venustransit
Seite 10
Kometenfotografie mit
der digitalen
Spiegelreflexkamera
Seite 20
Editorial
Inhaltsverzeichnis:
Liebe Leser
Die
vorliegende
AlrukabaAusgabe ist eine Nachlese über
den Venustransit. Ein Ereignis,
das sich sobald nicht wiederholt.
Dank möchten wir an dieser Stelle
Ilse Solderits und ihrem Team aussprechen. Sie haben etwa 850
Besuchern dieses himmlische
Ereignis in Eisenstadt näher
gebracht.
Deep-Sky Einstieg Einführung in die visuelle
Beobachtung
4
TEC APO 140 Ein neuer Stern am
Refraktorhimmel
8
Geschichten um den Venustransit
10
Venustransit - Beobachtungsbericht
11
Venustransit durch das Coronado-Filter
Solarmax 60
12
850 Beobachter beim Venustransit im
BG/BRG Eisenstadt
12
Mondfinsternis 4. Mai 2004
13
Selbstverständlich kommen auch
diesmal wieder die Beobachter
und Fotografen gebührlich zu Wort
und Bild.
Beobachtungsberichte von Deep Sky Objekten
und Planeten
15
Skywalker
18
Hinweisen möchten wir auch auf
die Ausstellung „New Horizons“ wo
wir
ausreichend
Gelegenheit
haben im Landesmuseum Burgenland unsere Leistungen in Form
einer Astrofoto Ausstellung präsentieren zu können.
Sternenhimmel Juli - September 2004
19
Kometenfotografie mit der digitalen
Spiegelreflexkamera
20
Digitales Bildrauschen verringern
23
Vereins- und Gruppentreffen der
Burgenländischen Amateurastronomen
26
Viel Freude beim Lesen wünschen
Gerhard Eber und Peter Morth
[email protected]
Eine neue Partnerschaft
26
Veranstaltungskalender und wichtige
astronomische Ereignisse
26
Gleichfalls freut uns, das mit der
Wiener Arbeitsgemeinschaft für
Astronomie (WAA) eine neue Partnerschaft eingegangen werden
konnte.
Titelbild: Galaxie M63 im Sternbild Canes Venatici (Jagdhunde).
Teleskop: VC200L f/6.3 auf Montierung: GP-DX
Kamera: Starlight HX916
Belichtung: 8x 15 min Luminanz, 1x1 Binning
3 x 5min RGB, 2x2 Binning
3 x 5min mit Astronomik Ha-Filter, 2x2 Binning
Aufnahme und Bildbearbeitung: Manfred Wasshuber
Impressum
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Urheberrecht:
Herausgeber: Burgenländische
Amateurastronomen
Stefan Salomon
Robert Schulz
Manfred Schwarz
Ilse Szolderits
Peter Morth
Jürgen Stöger
Viktor Wlaschitz
Alexander Pikhard
Alle in der ALRUKABA erscheinenden
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und
dürfen nur mit Zustimmung der Redaktion
veröffentlicht werden. Alle Rechte
vorbehalten, der Gerichtsstand ist 7000,
Eisenstadt.
c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2
A-7202 Bad Sauerbrunn
Info-Telefon: 02687/54159
Redaktion:
e-mail: [email protected]
Layout: Gerhard Eber
Erscheinungsweise: unregelmäßig
3 Alrukaba | Frühjahr 2004
Die Meinung der Artikel muss nicht mit der
Meinung der Herausgeber übereinstimmen.
Alle Autoren sind für ihre Artikel selbst
verantwortlich.
Deep-Sky Einführung
Deep-Sky Einstieg
Einführung in die visuelle Beobachtung
N
achdem in den letzten Alrukaba Ausgaben der Deepsky Einstieg über offene
Sternhaufen
zu
Kugelsternhaufen und Galaxien beschrieben wurde, folgt diesmal - zwar in der
Chronologie nicht ganz korrekt, aber
als Zusammenfassung durchaus sinnvoll - der Einstieg in die Deep-Sky
Beobachtung. Es gibt dazu bereits
einen hervorragenden Artikel der
VdS-Deepksy aus dem Jahre 2001,
verfasst von Jäger, Steinicke und
Wulfrath. Dieser ist erhältlich via
Internet
unter
der
Adresse
http://www.naa.net/deepsky/download
/infoblatt.pdf
und ohne Einschränkung zu empfehlen. Von Wolfgang Howurek ist
eine wichtige Arbeit zum Thema auf
den Internet-Seiten der BAA unter
www.astronomie.at/burgenland/archiv
/vtr-0009-skr.pdf
zu finden. Da aber hinsichtlich Systematik, Teleskop, Beobachtungsbedingungen, Vorbereitungen, Wahl
der Vergrößerung, etc. der VdS
Artikel alles Wesentliche aufzeigt und
Wolfgang Howureks Arbeit bezüglich
Auge, Wahrnehmung, Teleskop und
der Leistungsfähigkeit aller Komponenten im Zusammenspiel umfassend
Auskunft gibt, werde ich hier nur ein
paar persönliche Gedankensplitter
hinzufügen. Der Artikel der VdS
beginnt damit den Begriff Deep-Sky
zu erläutern. Es dürfte uns allen
hinlänglich bekannt sein, dass damit
alle Objekte jenseits des Sonnensystems gemeint sind. Und schon
beginnt es interessant zu werden,
denn es sind die verschiedensten
Objekttypen unter diesem Sammelbegriff vereint und unterschiedliche
Objekttypen verlangen unterschiedliche Brennweiten, Vergrößerungen,
Beobachtungstechniken, u.v.a.m.
Deep-Sky mit dem bloßen
Auge
Natürlich kann manche Beobachtung an einem lichtverseuchten
Ort wie meinem Wohnort vorgenommen werden und ich habe damit
viele Erfahrungen gesammelt - auch
manche positive. Aber wirklich Freude
machen schwache Objekte erst bei
4 Alrukaba | Frühjahr 2004
guten bis sehr guten Bedingungen.
Ein bloßes Vorurteil ist allerdings zu
glauben, dass Deep-Sky Beobachtung nur mit einem sehr großen
Teleskop möglich ist. Dies ist gerade
für die Einsteiger unter den Deep-Sky
Freunden falsch. Deep-Sky Beobachtung beginnt mit dem bloßen Auge
und dem Fernglas! Starten Sie Ihre
Deep-Sky Erfahrungen mit einfacheren Herausforderungen wie zum
Beispiel der Orientierung am Sternenhimmel und der Identifizierung der
Sternbilder. Wie gut ist das Auflösungsvermögen
ihrer
Augen?
Betrachten sie dazu die Doppelsterne
Mizar-Alcor in der Großen Bärin, oder
Alpha Capricorni, daneben sind Theta
Tauri und Epsilon Lyrae lobnenswert.
Können sie die Farben der Sterne
identifizieren? Versuchen sie es mit
Vergleichen - auch im Bereich der
Sternhelligkeit. Kann ich eindeutig
identifizieren welcher von zwei
Sternen der hellere ist - wo liegen
meine Grenzen? Das sind die ersten
wichtigen Schritte zur Schulung des
Beobachtungsvermögens.
Abb1: M31 (Erste gesicherte Erwähnung
der Andromeda Galaxie von Abd-alRahman Al Sufi aus dem "Buch der
Fixsteren". Die Galaxie ist mit dem
Buchstaben "A" gekennzeichnet.)
Es gibt aber schließlich genügend
"richtige" Objekte für das bloße Auge.
Eines der flächenmäßig größten
Deep-Sky Objekte - und deshalb am
besten mit unserem angeborenen
Weitwinkel-Objektiv zu betrachten ist der Große Wagen. Fünf der Sterne
sind Teil eines losen Bewegungshaufens
mit
der
Bezeichnung
Collinder 285. Aus dem Collinder
Katalog sind noch andere mit bloßem
Auge zu sehende Objekte berühmt.
Zum Beispiel jenes mit der Katalognummer Cr 399 - zwischen Adler und
Leier hängt der Miniatur- "Kleiderbügel", der erstmals im 10.Jh. von Al
Sufi als kleine Wolke beschrieben
wurde. Der persische Astronom,
dessen Observatorium in Isfahan
stand, beschrieb ferner als erster den
Andromedanebel (M31) und fand den
Omicron Velorum-Haufen (IC2391)
ebenso wie Brocchi's Cluster (Melotte
399).
Die Hyaden (Mel 25), die den
Kopf des Stieres bilden und die
Plejaden (M45) wurden erstmals in
der Antike von Hesiod (7. Jh. v. Chr.)
erwähnt. Die 7 bis 8 hellsten
Mitglieder der Plejaden formen ein
kleines Muster, das entfernt an eine
Schöpfkelle erinnert. Sehr scharfe
Augen können bei dunklem Himmel
10 oder mehr Sterne in dem ca. 400
Lichtjahre entfernten Sternhaufen
entdecken. Beide Haufen sind am
Vorstadthimmel noch auszumachen.
Die einige hundert Jahre später von
Aristoteles entdeckten Sternhaufen
M41 (CMa) und M39 (Cyg) sind
wesentlich unauffälliger, und erscheinen dem bloßen Auge allenfalls
als nebelige Flecke. Hipparch erwähnte wenig später zwei weitere
etwas hellere Nebelflecken: Die
Praesepe (M44) im Krebs und h+chi
Persei (NGC869+884). M44 erscheint
als sehr weicher Fleck, dessen
Leuchten aus mehreren hundert Sternen rührt. Er liegt ungefähr 525 Lichtjahre entfernt. Der Doppelsternhaufen
im Perseus ist als schwaches Glühen
in Form einer 8 zwischen Cassiopeia
und Perseus zu entdecken und
enthält hunderte sehr leuchtkräftige
Sterne, die jeweils etwa die Fläche
des Vollmondes bedecken. Ptolemaeus fügte dem noch den Coma
Haufen (Mel 111) und M7 (Skorpion)
hinzu. Die Konstellation des Coma
Berenice Sternhaufens ist als gesprenkeltes Glühen erkennbar, in der
Form eines umgekehrten Y. Die
Sterne sind nicht heller als 5mag. Ich
weiß noch genau, ich kannte den
Namen des Sternbildes - Haar der
Berenike - schon lange ehe ich zum
ersten Mal den Sternhaufen bei
hervorragendem Himmel mit unbewaffnetem Auge sah. Da erkannte ich
erst woher das Sternbild seinen
Deep-Sky Einführung
Namen erhielt. Er ist tatsächlich
äußerst zutreffend. Wie wehendes
Haar im Wind breitet sich der
Goldschleier des Sternhaufens in der
schwachen Konstellation aus.
Alles in allem waren bis zum 10.
Jahrhundert 14 "nebelige" Objekte
beschrieben worden. Versucht man
auf den Spuren unserer Vorgänger zu
wandeln, wird man bemerken, dass
es sich bei allen 14 Objekten um nicht
allzu schwierige Objekte handelt (eine
Ausnahme bildet M7. Er ist von
Österreich aus weit im Süden und
deshalb
nicht
ganz
einfach.
Ptolemäus befand sich aber viel
südlicher und damit in der besseren
Position). Tatsächlich sind viele
weitere Objekte mit bloßem Auge
sichtbar. Man sollte jedoch bedenken,
dass wir heute die Lage vieler
weiterer relativ heller Objekte sehr
genau kennen - eine wesentliche
Grundvoraussetzung für die Sichtung
mit bloßem Auge. Darüber hinaus
sind einige Objekte wie der große
Wagen erst heute als physisch
zusammengehörende Sterngruppen
erkannt. Erweitern wir die Liste der
mit bloßem Auge sichtbaren Objekte
um einige prominente Kandidaten: Da
wäre noch M6 im Skorpion, M11 (Wild
Duck Cluster) im Schild, M23 und
M25 im Schützen, M34 im Perseus,
M35 in den Zwillingen, M37 im
Fuhrmann, M47 in Puppis, M48 in der
Hydra, NGC750 in Andromeda, M13
im Herkules, M5 in der Schlange, M
22 im Schützen. Die Dunkelwolke im
Schwan, M33 im Dreieck u.v.a.m.
Abb.2: Wild Duck Cluster
Die Verwendung eines einfachen
10x50
Fernglases
(10fache
Vergrößerung, 50mm ObjektivlinsenDurchmesser) erweitert den Sichtbarkeitshorizont drastisch. Ein Stativ
ist jedoch auch bei leichten Geräten
unbedingt zu empfehlen. Selbst ein
10x50 Fernglas wird bei längerer
Beobachtung nicht zitterfrei zu halten
sein
und
bei
der
Deep-Sky
Beobachtung sollte man dem Auge
viel Zeit lassen, um sich auf ein
5 Alrukaba | Frühjahr 2004
Objekt einzustellen.
Die Vorteile eines Fernglases
sind das große Gesichtsfeld und die
einfache Handhabung, der Nachteil
die konstante Vergrößerung. Ich habe
über viele Jahre hinweg erfolgreich
und mit viel Freude Deep-Sky
Beobachtungen mit zwei Ferngläsern
der Größen 10x50 und 11x80
durchgeführt. Besonders auf Reisen
sind das geringe Gewicht, die Handlichkeit und die schnelle Einsatzbereitschaft des Fernglases - neben
dem beidäugigen Einblick - ein
großes Plus. Daneben lernt man
spielerisch sich am Himmel zurechtzufinden. Viele Galaxien sind mit
einem 11x80 bereits aufzustöbern
und nicht nur knapp an der Sichtbarkeitsgrenze sondern bei gutem
Himmel richtig hell. Greifen wir die
Leo Galaxien M 65 und M66
exemplarisch heraus, so bemerken
wir, dass sie am lichtbelasteten Himmel einer mittleren Stadt selbst mit
einem 8 Zöller nur hin und wieder
auszumachen sind. Unter Landhimmel sind sie hingegen mit dem
11x80 Fernglas bei direktem Sehen
einfach in ihrer Größe und Lage als
zwei prominente Lichtinseln zu
erkennen. Wer die Möglichkeit hat,
einmal in einem 20x100 Fernglas im
Virgo-Galaxien-Haufen zu stöbern,
sollte dies unbedingt wahrnehmen.
Zig Galaxien tummeln sich da gleichzeitig im Gesichtsfeld. Mit keinem
anderen Instrument bekommt man
solch ein Gefühl dafür, wie gigantisch
und erhaben dieser Galaxien-Haufen
tatsächlich ist.
Besonders für die offenen Sternhaufen der Milchstraße ist das kleinere Fernglas das Universalgerät. Sie
werden kaum ein Teleskop finden, in
dem sie h+chi Perseus und den
Sternhaufen Stock 2 gemeinsam im
Blickfeld haben. Stock 2 sieht aus wie
ein Strichmännchen, das seine Arme
in Bodybuilder-Pose in die Luft reckt,
weshalb der offene Haufen mit recht
unter der Bezeichnung "Muskelmännchen" geführt wird. Nach einem
kleinen Schwenk Richtung Norden
fällt der Blick auf die zahllosen Sternhaufen der Cassiopeia. Manche
bilden Figuren und erhielten treffende
Namen wie der "Eulenhaufen",
dessen Form einer auf einem Ast
hockenden Eule gleicht. Sogar die
"Augen" fehlen in dem Sternhaufen
nicht. Überhaupt tummeln sich am
Himmel einige sehr attraktive Sterngruppen, die leicht mit ihren Namen
zu identifizieren sind, wie der Weih-
nachtsbaumhaufen im Einhorn, der
schon erwähnte Kleiderbügel, oder
M6, der den Beinamen Schmetterlingshaufen trägt. Für große Gesichtsfelder gibt es viele schöne Ensembles
am Himmel. Dazu gehört zum Beispiel der Anblick des Running-ManAsterismus im Orion gemeinsam mit
M42. Wie das Muskelmännchen ist
die Sterngruppe nördlich von M42 als
laufendes Strichmännchen zu identifizieren - daher der Name. Zu den
Sahnestückchen für das Fernglas
gehört weiters Kemble's Cascade. Zu
finden in der doppelten Distanz gemessen über Cassiopeia Richtung
Camelopardalis. Wie ein Katarakt
"fließen" etwa gleich helle Sterne
zielstrebig zum Cluster NGC1502, der
den "Mündungsteich" bildet. Diese
schöne Figur ist für Teleskope
wesentlich zu groß.
Teleskopkauf
Wir sehen - das bloße Auge und
das Fernglas haben eine völlig eigenständige Berechtigung bei der DeepSky Beobachtung. Schließlich wird
man aber doch den Kauf eines Teleskops in Erwägung ziehen, denn das
Teleskop bringt einen weiteren
Aspekt des nächtlichen Sternenhimmels ein: die Detail-Beobachtungen.
Sternhaufen,
planetarische
Nebel, Gasnebel, Kugelsternhaufen,
einige Galaxien - sie erscheinen nun
weniger in ihrem gesamten Umfeld,
offenbaren aber ungeahnte Einzelheiten. Zur Wahl des "richtigen"
Teleskops ist bereits viel geschrieben
worden, meistens über die Vor- und
Nachteile
einzelner
Optiktypen.
Grundsätzlich steht man zunächst vor
der Entscheidung Dobson (üblicherweise ein Newton-Teleskop auf azimutaler Plattform) oder Fernrohr auf
parallaktischer Montierung und jeder
Astro-Händler - oder zunächst die
Vereine werden gern Auskunft geben.
Bevor es zum Kauf kommt, sollten
aber jenseits aller Fragen zur Optik
noch folgende Antworten gefunden
werden:
1. Unterbringung: Wo und wie gut
ist die gesamte Ausrüstung in der
Wohnung/Keller unterzubringen?
2. Gewicht: Wie schwer ist die
gesamte Ausrüstung? Wie weit
kann oder muss ich sie zerlegen,
was bedeutet das an Zeit- und
Krafteinsatz?
3. Transport: Wie gut lässt sich die
gesamte Ausrüstung transportieren?
4. Aufbau / Abbau: Wie aufwändig
Deep-Sky Einführung
ist der Auf- und Abbau der gesamten Ausrüstung?
5. Reisefähigkeit / erweiterte Transportfähigkeit: Will ich die Ausrüstung ggf. mit in den Urlaub
nehmen? Auf welche Größe,
welches Gewicht muss ich sie
dann reduzieren können?
6. Benutzung / Handling: Wie
einfach ist die Ausrüstung zu
bedienen? Können (sollen überhaupt) Gäste oder Kinder ohne
weiteres auch einmal schauen
dürfen oder sogar das Gerät
bedienen?
Bedenken sollten Sie auch: Die
Freude am Hobby richtet sich längerfristig auch nach der Häufigkeit, mit
der man es mit einer gewissen
Mindest-Bequemlichkeit
ausüben
kann.
gute Randschärfe ist ebenfalls wichtig
jedoch ein wenig zu relativieren. Bei
kleinen Bildfeldwinkeln sollte auch der
Bildfeldrand scharf sein, weil er immer
im Blick liegt; während es bei den für
den "Spacewalk-Effekt" nötigen Riesenbildwinkeln nicht ganz so wichtig
ist, dass der nur im Augenwinkel liegende Bildrand noch scharf erscheint.
Vergrößerung / Gesichtsfeld
Große Gesichtsfelder sind gerade
für den Deep-Sky Bereich natürlich
von Vorteil. Die vielen am Markt
angebotenen Geräte mit großen
Öffnungsverhältnissen deuten schon
darauf hin. Aber das man für die
Deep-Sky Beobachtung am besten
nur mit kleiner Vergrößerung arbeiten
sollte ist falsch. Diese Ansicht stammt
aus einer Zeit, als erschwingliche
Okulartypen Eigengesichtsfelder von
nur 50° und weniger hatten. Moderne
Weitwinkel-Okulare besitzen bis zu
85°. Der "Tunnelblick" entsteht also
auch nicht bei höherer Vergrößerung.
Außerdem steigt die stellare Grenzgröße bis zur maximal sinnvollen
Vergrößerung (über den Daumen
gepeilt etwa zweimal der ObjektivDurchmesser). Der Vorteil eines
Teleskops liegt ja gerade darin, beide
Bereiche ausloten zu können. Gute
Okulare haben natürlich ihren Preis!
Es lohnt daher auf jeden Fall besser
einen kleinen aber hochwertigen
Okular-Bestand sein Eigen nennen zu
können. Ein langbrennweitiges Übersichtsokular mit großem Gesichtsfeld,
eines mit mittlerer Brennweite und
eine gute 2fach Barlowlinse garantieren Freude für viele Beobachtungsnächte.
Die Wichtigkeit der Qualität eines
Okulars wird leider noch hin und
wieder unterschätzt. Wobei ich gerne
einige persönliche Gedanken beisteuern möchte: Zuerst sollte die
Abbildung in der Bildmitte selbstverständlich scharf sein. Leider wird
nicht einmal diese Minimalforderung
von allen Exemplaren erfüllt. Eine
6 Alrukaba | Frühjahr 2004
Abb.3: Gesichtsfeldvergleich
Das Einblickverhalten ist ein oft
zu wenig beachtetes Kriterium bei der
Okularauswahl, weil es nicht direkt
die Qualität wiedergibt. Es trägt
jedoch stark dazu bei, ob man ein
Okular als "bequem" empfindet oder
nicht. Ein Aspekt des Einblickverhaltens ist der Augenabstand. Um bei
Okularen mit kurzer Brennweite das
komplette Bildfeld ausnutzen zu
können, muss man bei den meisten
Typen sehr nahe an die Augenlinse,
was für Brillenträger schwierig bis
unmöglich ist. Bei langbrennweitigen
Okularen kann dagegen der Fall
eintreten, dass man einen sehr
großen Abstand halten muss, da sich
sonst das Bild ganz oder teilweise
verdunkelt. Leider bedeutet großer
Abstand auch eine hohe Empfindlichkeit für seitliche Bewegungen, d.h.
man verliert das Objekt leichter aus
dem Blick. Ich habe hier als Brillenträger die Erfahrung gemacht, dass
manche dieser Okulare für mich sehr
bequem sind, während eine normalsichtige Person mit dem Verdunklungseffekt viel schwerer zurecht
kommt.
Einige
Okulare
haben
praktische Distanzstücke, die mit den
vorhandenen Gummimuscheln kombiniert werden können, wodurch dem
Auge eine Auflagefläche geboten
wird, die eine störende Bewegung
verhindert. Überhaupt haben Gummiaugenmuscheln große Vorteile. Einerseits machen sie das Anlegen des
Auges
bei
Kälte
angenehmer,
andererseits verhindern sie Kratzer
bei Brillenbenutzung. Den Streulicht-
schutz, den die Muschel zusätzlich
bietet, wird man bei störenden
Lichtquellen sehr schnell schätzen
lernen.
Vorbereitung und Checkliste
Für diejenigen, die erst einen
dunklen Standort aufsuchen müssen,
hat sich eine Checkliste bewährt. Erst
die Sicherheit nichts vergessen zu
haben und entsprechend vorbereitet
zu sein macht vor Ort ein entspanntes
Beobachten möglich. Jeder wird seine
persönliche Liste aufstellen müssen es ist aber eine einmalige und geringe
Mühe im Vergleich zur gewonnen
Sicherheit. Zudem gibt es natürlich
ein paar Dinge, die für alle aktiven
Beobachter
gleichermaßen
von
Belang sind.
• Bauen Sie in der Dämmerung
auf. Das Teleskop kann sich der
Temperatur anpassen und die
Augen haben Zeit für die Dunkeladaption.
• Beachten sie die Mondphase.
• Welche Objekte können beobachtet werden? Es lohnt sich die
Zusammenstellung einer Liste
der Objekte, die man aufsuchen
will, mit den Objekten im Westen
beginnend, da diese zuerst untergehen.
• Überprüfen sie Instrument und
Zubehör, insbesondere Justierung und eventuell benötigte
Batterien.
• Rotlichtlampe / Taschenlampe
nicht vergessen.
• Ablagetisch und Sitzgelegenheit
mitnehmen. Auf Wind gefasst
sein (lose Kartenblätter fixieren).
• Warme Kleidung und warmes
Schuhwerk nicht vergessen.
Der Organismus versucht primär
die Körpertemperatur im Gehirn konstant zu halten. Kühlt der Kopf aus,
wird der Körper zuerst an dieser
Stelle versuchen die Temperatur zu
regulieren. Der restliche Körper
"kühlt" dadurch aus. 80% der Körperwärme wird über den Kopf abgegeben, so dass besonders im Winter
eine Mütze zum wichtigsten Kleidungsstück wird. Ein Zusatz zur
warmen Kleidung sind sogenannte
Handöfen. Diese können im Zubehörhandel für die Jagd oder in
Outdoor-Stores um wenig Geld erworben werden. Eine Thermoskanne mit
heißem Tee wird sich in den kühleren
Jahreszeiten bezahlt machen. Im
Sommer ist es natürlich angenehmer,
aber selbst da kann es nach
Deep-Sky Einführung
Mitternacht empfindlich kalt werden.
Eine Binsenweisheit aber trotzdem wichtig: Machen sie es sich so
bequem als möglich. Beim entspannten Okulareinblick steigt nicht nur die
Freude am Beobachten, sondern es
werden dadurch erst beste Ergebnisse ermöglicht.
Das Aufsuchen der Objekte
Haben Sie eine parallaktische
Montierung, reicht die grobe Ausrichtung für visuelle Beobachtungen
aus. Ein guter Sucher erledigt den
Rest. Wer mit Astrocomputern
arbeitet, erleichtert sich die Sucharbeit, lernt aber dabei den Himmel
nicht wirklich kennen. Für „Dobsonianer“ ist das Starhopping die adäquate Methode. Dabei tastet man sich
mit Hilfe von Karte und Sucher zum
gewünschten Feld vor, springt von
einem Stern zum nächsten. Für
Starhopping ist ein langbrennweitiges
Okular günstig.
Ein Tipp für Dobsonianer: Mit
Gesichtsfeldschablonen für die Okulare ist Starhopping wesentlich leichter,
weil dann der Maßstab bekannt ist.
Eine Schablone wird hergestellt,
indem man auf einem Stück Folie mit
einem wasserfesten Stift Kreise
zeichnet, deren Durchmesser dem
Okular-Gesichtsfeld im Maßstab der
verwendeten Karte entspricht.
Ein Tipp für Benutzer parallaktischer Montierungen: Bei der Benützung von Teilkreisen muss nicht
unbedingt mit der Sternzeit jongliert
werden. Über relative Winkel sind
Objekte recht schnell eingestellt.
Dazu wird ein einfach zu findendes
Objekt aufgesucht und die Koordinatendifferenz zum gewünschten
Objekt eingestellt. Klingt kompliziert,
ist es aber nicht. Ein Beispiel: Stellen
Sie den Stern beta Crv in die Mitte
ihres Übersichtsokulars und die
Deklinations-Achse auf Null. Schwenken sie anschließend die Dek-Achse
auf 12° und schon ist die Sombrero
Galaxie M104 im Gesichtsfeld. Das
einzige benötigte Hilfsmittel dazu ist
ein Sternatlas mit Koordinaten-Angaben wie zum Beispiel Karkoschka´s
„Atlas für Himmelsbeobachter“.
überwiegen Sinneszellen zum Farbsehen. Lichtschwache Objekte sollte
man aber besser mit den Stäbchen,
den wesentlich lichtempfindlicheren
und für das Hell-Dunkel-Sehen
zuständigen Zellen des Auges, beobachten. Diese sind um den Zentralen
Fleck angeordnet. Um sie einsetzen
zu können, wendet man das
"indirekte Sehen" an. Wenn Sie mit
dem rechten Auge beobachten,
schauen sie rechts am Beobachtungsobjekt vorbei, wenn Sie mit dem
linken Auge beobachten, links. Sie
leiten damit das Licht zu den
empfindlichsten Partien der Netzhaut
und erblicken das Objekt dadurch
heller und deutlicher. Am Anfang
richtet sich der Blick nach der ErstWahrnehmung gern reflexartig wieder
direkt auf das Objekt wodurch es
wieder verschwindet. Das "Danebenschauen" bedarf daher Anfangs ziemlicher Konzentration, ist aber nach
einiger Übung genauso einfach wie
der direkte Blick. Bei der Beobachtung extrem schwacher Objekte
hilft neben dem indirekten Sehen den Tubus ein klein wenig hin und her
zu kippen, da das Auge gut auf
Bewegung reagiert. Beobachten Sie
hin und wieder zu zweit und
beschreiben Sie einander Ihre
Eindrücke. Das beugt Illusionen vor.
Einsatz von Filtern
Filter
sollen
den
Kontrast
zwischen Objekt und Himmelshintergrund steigern. Dies geschieht bei
Interferenzfiltern
durch
Ausfiltern
bestimmter Wellenlängen. Der UHC
(Ultra High Contrast) Filter ist der
erklärte Allround-Filter für den DeepSky Beobachter. Er erhöht den Kontrast bei Objekten, die mit dem Entstehen oder Vergehen von Sternen zu
tun haben, erheblich. Gleichzeitig ist
seine Bandbreite so groß, dass
unterschiedliche
Emissionslinien
passieren können, und eine große
Anzahl von Sternen sichtbar bleibt.
Der Filter ist deswegen schon ab 2
Zoll Öffnung einsetzbar.
Das indirekte Sehen
Bei hellen Objekten, wie Planeten
oder Mond, schaut man durchs
Okular direkt auf das Bild und das
Licht fällt im Auge auf den
sogenannten zentralen Fleck. Hier
7 Alrukaba | Frühjahr 2004
Abb.4: UHCtransmissionskurve
Filter helfen zwar bei manchen
Objekten erheblich, gute Beobachtungsplätze sind aber durch technische Hilfsmittel alleine nicht zu ersetzen. Es gibt darüber hinaus Objekte
die fast gar nicht auf visuelle Filter
reagieren, da sie auf allen Wellenlängen ziemlich gleichmäßig strahlen.
Galaxien haben solche KontinuumsSpektren, aber auch manche planetarische Nebel wie M1.
Aufzeichnungen
Ein wichtiger Teil der astronomischen Beobachtung ist das schriftliche Festhalten des Erlebten. Schon
nach wenigen aktiven Beobachtungsnächten ist es unmöglich sich an alles
Gesehene und Erlebte genau zu
erinnern. Notieren Sie daher jede
Beobachtung - selbst die Misserfolge!
Das Beobachtungsbuch sollte so
einfach wie möglich gehalten werden.
Eingetragen wird natürlich nicht am
Nachthimmel, sondern später, wenn
genügend Zeit vorhanden ist. Unter
dem Sternenhimmel macht man
vielleicht eine einfache Skizze und
notiert die wichtigsten Daten. Sehr
nützlich zum Festhalten des Eindrucks eines Objekts ist ein Diktiergerät. Ich habe die Erfahrung gemacht,
dass die Bemerkungen genauer und
ausführlicher werden, wenn man
einfach drauflos plappert was einem
einfällt, anstatt es aufzuschreiben. Ein
weiterer Vorteil: man braucht keine
Taschenlampe, Stift und Papier, um
seine Gedanken loszuwerden. Wenn
ich mir am nächsten Tag die
Aufnahmen anhöre, kann ich mich
überdies besser an den Eindruck am
Okular erinnern, als wenn ich eine
schriftliche Aufzeichnung lese. Durch
Zeichnen oder Beschreiben der
Objekte wird ein intensiveres Beobachten erzielt. Beide Methoden
zwingen zu sehr genauem Betrachten. Da ich persönlich mit dem
Zeichnen nicht gut zurecht komme,
konzentriere ich mich lieber auf die
Objektbeschreibung. Jede
Objektklasse verlangt dabei unterschiedliche
Angaben. Stets gehören außerdem
Angaben zum Seeing (z.B. nach den
Skalen von Antoniadi oder Pickering),
zur Transparenz, zum Beobachtungsort und zur verwendeten Ausrüstung
dazu. Geben Sie bei Doppelsternen
z.B. an, wie Sie die Helligkeit wahrgenommen haben. Haben sie die
Sterne direkt oder indirekt gesehen?
Welches war die beste Vergrößerung? Befanden sich andere Objekte
im Feld? Oder beschreiben Sie beim
Deep-Sky Einführung
Beobachten
offener
Sternhaufen
folgende Punkte: Hebt sich der Sternhaufen gut vom Sternenhintergrund
ab? Ist der Haufen arm oder reich an
Sternen? Ist er komprimiert oder
locker? Sind Teile unaufgelöst? Gibt
es Zonen in denen die Sterne stärker
oder schwächer konzentriert sind,
oder fehlen sie? Für Nebel könnten
folgende Kriterien betrachtet werden:
Wie ist die Helligkeitsverteilung des
Nebels? Ist der Rand scharf oder
diffus? Gibt es Sterne im Nebel? Wie
wirken Filter? usw. Der Kreativität
sind hier kaum Grenzen gesetzt und
Sie finden sicherlich selbst genügend
Kriterien, um Ihr Beobachtungsbuch
ab dem nächsten Beobachtungsabend erfolgreich mit Skizzen und
Beschreibungen zu füllen. Viel Freude
dabei.
•
•
•
•
Kleine Literaturliste für
Deepsky-Einsteiger
•
•
Erich Karkoschka: Atlas für
Himmelsbeobachter
Ronald Stoyan: Deepsky Reise-
führer
Stefan Korth, Bernd Koch: Stars
am Nachthimmel
Phil Harrington: Touring the
Universe through Binoculars
Stephen James O'Meara: The
Messier Objects
Alan M. MacRobert: Star-Hopping
for Backyard Astronomers
► VON STEFAN SALOMON
TEC APO 140
Ein neuer Stern am Refraktorhimmel
D
ie Firma TEC (Telescope
Engineering
Company)
brachte im Jahre 2002 ihren
ersten kommerziellen Refraktor auf den Markt, einen Dreilinser
mit Ölfügung. Auf Grund der kurzen
Lieferzeit und des relativ günstigen
Preises (4000$) - im Vergleich zu
anderen Produkten (Astro-Physics,
Takahashi bzw. TMB) - entschloss ich
mich zu einer Bestellung. Nach nur 6
Monaten wurde geliefert. Die ersten
email-Kontakte mit dem Leiter der
Firma TEC, Yuri Petrunin, überzeugten mich. TEC hatte sich bereits in
den Jahren vorher in der Fertigung
von Maksutovs einen guten Namen
gemacht. Petrunin war Ende der
Achtziger Jahre aus der damaligen
Sowjetunion in die USA geflüchtet
zusammen mit einigen seiner besten
Optiker. Gemeinsam haben sie die
Firma im Lauf der nächsten Jahre
immer mehr vergrößert, so dass
neben der Teleskopfertigung auch
einige Zubehörteile, wie Okulare,
Temperaturreglungssysteme
für
Teleskope und Okularrevolver folgten.
Die größten angebotenen Geräte sind
zur Zeit ein 12 Zoll Maksutov und ein
8 Zoll Apo Refraktor.
Nun zum TEC140 – es handelt
sich dabei um ein aplanatisches
ölgefügtes Triplet, ähnlich dem nicht
mehr hergestellten Zeiss APQ.
Optimiert sind diese Triplets bei 546
nm, als Strehlwert wird 0.99 angegeben und P/V soll im Bereich von
1/10 liegen (RMS kleiner als 1/50).
Als Beschichtung sind sogenannte
BBARs aufgedampft (Broad band
antireflection coating). Diese werden
als 7 Schichten aufgetragen, was zu
einem Lichtverlust von nur 0.25%
8 Alrukaba | Frühjahr 2004
über die beiden Glas-Luft Flächen
führt. Alois Ortner (Meisteroptiker aus
Vorarlberg) versicherte mir beim
Workshop auf dem Gahberg die gute
Qualität dieser Optik, die seinem
Takahashi Refraktor in etwa ähnlich
sei. Die theoretische Auflösung liegt
bei 0.8“.
Interessenten, die einen solchen
Korrektor wünschten. Da er aber erst
ab 15 Korrektoren wirtschaftlich fertigen konnte, hieß es für mich nach
Ankunft des Teleskops vor einem
Jahr zunächst einmal abwarten. So
habe ich mich dieses Jahr hauptsächlich visuell und mit Webcam
(kleine Bildfelder!) am TEC140
beschäftigt. Systembedingt tritt ohne
Korrektor am Feldrand schon bei
Kleinbild verstärkt Astigmatismus auf.
Abbildung 2: Das Objektiv
Abbildung 1: Der TEC APO Refraktor mit
Transportkoffer
Für mich als Astrofotograph war
interessant, dass mir Yuri gleich zu
Beginn versicherte, dass er diesen
Geräten (andere Größen von TEC mit
gleichen Tripletaufbau sind 160, 180,
und 200mm Öffnung) Bildebnungslinsen beifügen werde, allerdings erst,
wenn sich genug Kunden dazu entschließen würden. In der ersten
Fertigung von 35 Teleskopen sah er 3
Die Brennweite beträgt 980mm,
das Öffnungsverhältnis ist 1:7, für die
Astrofotografie ein akzeptabler Wert,
vor allem für CCD durch die hochwertige Korrektur auch im infraroten
Wellenlängenbereich.
Betreffend den Abbildungsmaßstab entsprechen damit einem
Millimeter Länge am Film bzw. CCD
Chip genau 210 Bogensekunden auf
der Himmelsphäre bzw. entsprechen
0.01mm etwa 2.1 Bogensekunden.
Das Tubusgewicht wurde mit 8.2 kg
erstaunlich niedrig gehalten. Drei
scharfkantige Blenden reduzieren
Fremdlicht wirkungsvoll. Allerdings
habe ich bei ersten Beobachtungen
Erfahrungsbericht
eine Reflexion gleich hinter dem
Objektiv an der Tubuswand entdeckt
und Yuri sogleich davon in Kenntnis
gesetzt. Ich schlug vor, einen Streifen
Samt an dieser Stelle einzufügen, und
fragte, wie ich das Objektiv abnehmen konnte, um zu dieser Stelle zu
kommen. Er gab mir dazu die
richtigen Tipps und ich konnte in etwa
einer Stunde konzentrierter Arbeit den
Klebesamt einbringen. Bei den
nächsten auszuliefernden Teleskopen
(meines trägt die Nr. 23) war bereits
werksmäßig ein Klebesamt vorgesehen und bei der zweiten Fertigungsserie (auch wieder 35 Teleskope) wurde überhaupt der Objektivflansch geändert, sodass keine
Reflexion entstand.
Der TEC140 wird mit einem
Scopeguard Koffer in Blau geliefert.
Neuerdings gibt es auch einen Koffer
aus Walnussholz um einiges an
Aufgeld. Die Länge des Tubus mit
eingeschobener Taukappe beträgt
nur 864mm, was in dieser Klasse
auch wieder ein Argument für die
Transportabilität ist. Eigene Tubusringe samt Schwalbenschwanz, die
zum Design passen, bestellt man am
Besten gleich dazu, ebenso wie die
praktische Sucherhalterung samt
Rotpunktvisier. Dieses Zubehör findet
in dem Scopeguard Koffer seinen
Platz.
Der sogenannte Back Focus, also
die Länge die zB. für Binokularansätze wichtig ist, beträgt 170mm.
Das sollte im direkten Weg reichen,
allerdings bei Verwendung eines
zusätzliche Zenitspiegels in Verbindung mit dem Bino scheint es
zuwenig zu sein. Als besonderes
Stück ist der Fokussierer zu bezeichnen. Die Firma Starlight Instruments
hat diesen 3.5 Zoll Feather Touch
Fokussier (freie Öffnung 90mm) in
Zusammenarbeit mit TEC entwickelt.
Die maximale Zuladung dieses
Fokussierers beträgt 5 kg, also
können auch schwere Kameras und
sogar Spektrographen angebracht
werden. Als Vergleich – die STL
CCD- Serie von SBIG hat ca 2kg,
ungefähr ähnlich schwer dürfte der
von mir verwendete 6x9 Mitsuboshi
Ansatz sein. Die Verstellung erfolgt
samtweich ohne Spiel, weder axial
noch radial, was heutzutage selten
ist. Beim Fokussierer meines Pentax
105 SDHF, des bisherigen Teleskops
für 6x9 Fotografie gibt es auch kein
Spiel, allerdings hat er keine Unter9 Alrukaba | Frühjahr 2004
setzung, wie der Starlight Fokussierer.
Abbildung 3: Der Fokussierer
Ohne Untersetzung erzeugt eine
Umdrehung am Fokussierer 21.5mm
Verschubweg, mit der Untersetzung
(Planetengetriebe - 1:9) nur 2.3mm.
Momentan wird gerade ein passender
(auch vom Design) Motorfokussierer
entwickelt, der für CCD Fotografie
interessant sein wird. Okulare und
sonstiges Zubehör wird am 2 Zoll
Ausgang mit einer Art Spannzange
(wie bei Drehbänken) allseitig gefasst.
Das ist eine gute Weiterentwicklung
gegenüber
den
sonst
übliche
Schräubchen, die hässliche Druckstellen an den Zubehörteilen hinterlassen.
Als
weiteres
Feature
des
Fokussierers
ist
die
komplette
Drehung um die Teleskopachse ohne
Veränderung des Fokuspunktes zu
nennen. Vor allem wenn man bei
einer deutschen Montierung das
Teleskop von Ost auf West schwenkt
(oder umgekehrt) ist es ein Leichtes
die Okularbestückung samt Sucher
wieder zurückzudrehen. Bei anderen
Teleskopen muss man dazu das
ganze Teleskop in seinen Rohrschellen bewegen, eine weitaus
unangenehmere Tätigkeit. Bei Beobachtungen fiel mir ein Unterschied
zwischen einem Zenitprisma und
einem Zenitspiegel auf. Mit dem
Prisma war bei hellen Sternen ein
ganz leichter blauer Saum zu sehen
und mit dem Spiegel bzw. direkt ohne
Zenitspiegel war das Bild farbrein. Als
Erklärung ist die Einfügung von
Glasweg zu nennen, der die Farbreinheit stört. Darum gibt es ja für
Binokularansätze sogenannte Glaswegkorrektoren um diesen Umstand
Rechnung zu tragen.
Visuell gibt es kaum etwas
vergleichbares, obwohl ich in einer
Nacht letztes Jahr eindeutig meinen
12.5“ Newton bevorzugte, da in dieser
Nacht
Durchsicht
und
Seeing
exzellent waren und der Refraktor
doch nur 140mm Öffnung hat, waren
Galaxien im größeren Newton
brillanter zu sehen (sogar einzelne
Sternwolken in M51 !). Die meiste Zeit
im Jahr jedoch bei durchschnittlicher
Luft wird man mit diesem Instrument
visuell eher an der Grenze sein als
mit einem größeren Spiegelteleskop.
Vor allem gelingen damit auch echte
Weitwinkelbeobachtungen der Milchstraße und offenen Sternhaufen.
Planetenbeobachtungen sind die
kontrastreichsten die ich bisher gesehen habe. In den besten Nächten
hätte man jedoch gern noch ein
bisschen mehr Auflösung zur Verfügung. Zusammen mit den fotografischen Fähigkeiten darf man
somit diesen TEC 140 APO Refraktor
als
Universalinstrument
hoher
Qualität ansehen.
Als untere Grenze für eine
geeignete Montierung dürfte wegen
des
doch
schon
beachtlichen
Hebelarmes die G11 von Losmandy
oder eine AP400 von Astro Physics
gelten. Für Fotografie bei leichtem
Wind braucht man sicher eine
größere Montierung wie z.B. eine
Gemini G41 oder HGM Titan bzw.
AP900.
Zu erwähnen ist außerdem, dass
der TEC140 von Sky & Telescope
erst kürzlich zu einem der 25 innovativsten Produkte des vergangenen
Jahres gewählt wurde. Ich hoffe, dass
ich nach Ankunft des Korrektors in
den nächsten Wochen mit ersten
fotografischen Versuchen beginnen
kann. Interessant werden sicher auch
die Aufnahmen mit einer CCD
Kamera STL11000M von SBIG,
welche Kleinbildformat hat. Auch für
diese Größe ist der Korrektor vonnöten, um die ganze Auflösung aufs
Bild zu bekommen. Dazu wird es
dann
sicher
wieder
einen
Erfahrungsbericht in unserer Alrukaba
geben.
► VON ROBERT SCHULZ
Informationen
TEC-Homepage
http://tec.idcomm.com:8080/
TEC-Yahoo Gruppe
http://groups.yahoo.com/group/tecscopes/
Scopeguard-Homepage
http://www.scopeguard.com/
Venustransit
Geschichten um den Venustransit
D
ie Möglichkeit für einen
Planetentransit
erwähnte
schon Ptolemeus und tatsächlich wurde eine MerkurTransitbeobachtung im Jahre 807 in
der Literatur beschrieben. Jedoch gab
es zu der Zeit gar keinen Transit
(mögliche Transitdaten waren Frühjahr 801 oder Herbst 809). Vielleicht
sah man auch einen großen Sonnenfleck in der auf- oder untergehenden
Sonne. Auch Kopernikus schreibt,
dass Transite möglich sind, sie aber
wohl nicht gesehen werden könnten
wegen der Planetengröße.
Erst 1639 sah zum erstenmal ein
Mensch die Venus vor der Sonnenscheibe. Jeremiah Horrocks begann
seine Beobachtungen aufgrund von
Berechnungen Keplers am Samstag,
den 3. Dezember 1639 in London,
konnte an diesem Tag allerdings
nichts außergewöhnliches Verzeichnen. Am 4. Dezember war er jedoch
erfolgreich:
“Ich beobachtete sorgfältig vom
Sonnenaufgang bis 9 Uhr und weiter
kurz vor 10 bis zur Mittagszeit. Um 13
Uhr wurde ich zu dringenden
Geschäften von allerhöchster Wichtigkeit gerufen und konnte sie nicht
mit Anstand ablehnen. Bis dahin sah
ich nichts vor der Sonne, außer
einem gewöhnlichen Sonnenfleck.
Das hatte offensichtlich nichts mit der
Venus zu tun.
Etwa 15 Minuten nach 15 Uhr
waren meine Geschäfte erledigt und
die mittlerweile aufgezogenen Wolken
verschwanden wieder - wie durch
göttliche Intervention – vollständig. So
konnte ich meine Beobachtung
wieder aufnehmen und bekam ein
außergewöhnliches Spektakel zu
sehen: Das Objekt meiner Begierde,
ein Fleck ungewöhnlicher Helligkeit
und perfekter Kreisform, der sich
bereits komplett vor der linken Seite
der Sonnenscheibe befand. Ich hatte
keinen Zweifel, dass das tatsächlich
der Schatten des Planeten war und
verfolgte ihn eifrig."
Die Beobachtung von Horrocks
wäre durch seinen frühen Tod beinahe in Vergessenheit geraten. Erst
1662 veröffentlichte Hevelius den in
lateinischer Sprache verfassten Bericht.
Die Entfernung Erde-Sonne zu
10 Alrukaba | Frühjahr 2004
kennen war damals eines der
wichtigsten Ziele in der Astronomie quasi um ein astronomisches "Urmeter" zu haben, mit dem dann aufgrund des dritten Keplerschen Gesetzes alle anderen Entfernungen im
Planetensystem leicht zu berechnen
wären. 1716 schlug daher der große
englische Astronom Edmond Halley
vor, kommende Venustransits von
möglichst weit voneinander entfernten
Punkten der Erde aus gleichzeitig zu
beobachten, um die Sonnenparallaxe
zu messen und daraus die Strecke
Erde-Sonne zu berechnen.
Für die beiden Termine 1761 und
1769 begann schließlich die erste
internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit in großem Stil. Ganze
Observatorien wurden auf entlegenen
Inseln errichtet, der Aufwand war
enorm, bedenkt man die Reisemöglichkeiten im 18. Jahrhundert. Doch
so manches groß angelegte Unternehmen scheiterte am Wetter. Viele
waren beteiligt - unter anderem auch
der berühmte und als Beobachter
versierte Kapitän James Cook. Er
leitete 1769 eine wissenschaftliche
Reise nach Tahiti und war erfolgreich.
Auch von Wien aus wurde
beobachtet und gemessen - mit
unterschiedlichem Erfolg. 1761 stand
der Direktor der Universitätssternwarte, der Jesuit Maximilian Hell, auf
dem Dach seines Instituts in Gesellschaft des Kaisers Franz Stephan.
Leider verhinderten Wolken jede
Beobachtung.
Abbildung: Maximilian Hell
Für den acht Jahre später erwarteten nächsten Transit wurde Hell,
inzwischen eine wissenschaftliche
Autorität, vom dänischen König zum
Beobachten nach Vardö, einem der
nördlichsten Orte Norwegens, eingeladen. Diese Reise, die Maria
Theresia vergebens zu hintertreiben
versuchte, sollte einen Meilenstein
der Astronomie liefern und einen
mehr als hundertjährigen Wissenschaftskrimi auslösen. Hell und sein
Assistent, ebenfalls ein Jesuit,
konnten am 3. Juni 1769 den Transit
vollständig verfolgen und Ein- und
Austrittszeiten so genau bestimmen,
dass später daraus eine Erde-SonneEntfernung abgeleitet wurde, die um
bloß zwei Prozent neben dem heute
gültigen Wert lag. Hell blieb monatelang in Skandinavien und ließ sich mit
der Publikation seiner Ergebnisse
Zeit, weil er sie zuerst seinem Gastund Geldgeber, dem dänischen
König, vorlegen wollte.
Das erweckte Argwohn, und als
Hells Arbeit erst im Winter 1769/70 in
Kopenhagen herauskam, wurden die
Ergebnisse angezweifelt, obwohl sie
die genauesten waren und zusammen mit jenen Cooks zu den bisher
besten Werten führten. Der Originalbericht in Latein ist heute noch
vollständig auf der Universitätssternwarte Wien archiviert. Einer von Hells
Nachfolgern als Sternwartendirektor,
Carl Ludwig von Littrow, gab die
Aufzeichnungen in deutscher Übersetzung heraus, erlaubte sich allerdings abwertende Eingriffe und behauptete, Hell hätte seine Aufzeichnungen ausradiert und später nach
anderen Ergebnissen gefälscht. Insgesamt haben den Transit von 1769
151 offizielle Beobachter verfolgt.
Mittlerweile stand 1874 ein weiterer Transit bevor, den unter anderen die Österreicher Edmund Weiss
und Theodor von Oppolzer in Rumänien beobachteten. Es entstanden
die ersten Fotografien (damals noch
Daguerreotypien). Die Wahrnehmung
des Transits von 1882 wurde wiederum weltweit koordiniert, und zwar
durch den US-Astronomen Simon
Newcomb, der selbst in Südafrika
beobachtete. Als er 1883 Wien
besuchte und den hier gerade aufgestellten Großen Refraktor - für kurze
Zeit das größte Teleskop der Welt -
Venustransit
begutachten wollte, zwang ihn Dauerregen zu Archivstudien.
Dabei fiel ihm der handschriftliche
Bericht Maximilian Hells in die Hände.
Newcomb kannte die Fälschungsvorwürfe, wollte sie aber nicht glauben.
In einer Serie kriminalistischer Untersuchungen mit Farbvergleichen unter
bestimmten Beleuchtungsverhältnissen gelang der Nachweis, dass Hell
an Ort und Stelle korrigiert haben
musste, nirgends Radierspuren zu
sehen waren und dass es kurz nach
den Beobachtungen in Vardö zu
schneien begonnen hatte, die braune
Tinte also nachträglich nass geworden sein könnte. Zu aller letzt
erhärtete sich der Verdacht, dass
Littrow farbenblind gewesen war und
Farbdifferenzen der Tinte schwerlich
hätte erkennen können. Von nun an
war Hell rehabilitiert, und heute
zweifelt niemand mehr an seinen
Leistungen.
Für Venustransite wurden monate- oder sogar jahrelange Reisen
unternommen und viele Menschen
nahmen große Unannehmlichkeiten
in Kauf, um das Ereignis für die
Wissenschaft zu sichern - nur um
zum
entscheidenden
Zeitpunkt
vielleicht unter einer ländergroßen
Wolkendecke zu stehen wie Le Gentil
1769. Daran habe ich aber nur einen
kurzen Gedanken verschwendet, als
ich bei einer gemütlichen Tasse
Kaffee von meiner Fensterbrett-Sternwarte aus bei bester Witterung den
Transit beobachtete.
► VON STEFAN SALOMON
Venustransit - Beobachtungsbericht
V
enustransit am 8. Juni 2004:
- ein astronomisches Jahrhun_dertereignis und Gottsei-Dank spielte nach einer
längeren Regenperiode das Wetter
wieder einmal mehr mit.
Im Vorfeld war es richtig spannend. Im gesamten Mai gab es in
Niederösterreich nur einige Sonnenstunden. Auch Anfangs Juni sah es
nicht gut aus und sogar wenige Tage
vor dem Transit waren die Wettervorhersagen äußerst negativ. Noch
Montags,
7.
Juni
sagte
die
Kanzelhöhe nur 60% Beobachtungswahrscheinlichkeit für den Transit
voraus (bezogen auf NÖ), aber das
Satellitenbild von Montag Abend sah
endlich vielversprechend aus.
Das letzte Ereignis dieser Art
konnte vor 122 Jahren beobachtet
werden. Und wenn man sich die
Seltenheit dieses Naturschauspiels
vor Augen führt, kann man mit den
Wetterbedingungen, die am 8. Juni
herrschten, äußerst zufrieden sein. Im
Raum Wien, Niederösterreich und
Steiermark trübte kaum eine Wolke
die Sonne und so stand dem Aufbau
der Geräte Dienstags Früh nichts
mehr im Wege. Die Vorfreude war
dementsprechend groß. Beobachtet
und fotografiert habe ich mit drei
Geräten - einem 80/400 Refraktor
abgeblendet auf f/10 für Webcam
Aufnahmen, einer 90/500 Russentonne für Aufnahmen mit der Canon
300D und einem 102/500 Refraktor
abgeblendet auf f/10 für die visuelle
Beobachtung. Ich entschied mich
insgesamt für kleine Brennweiten,
weil das Seeing sehr hoch war.
Der erste Blick durchs schwach
vergrößernde Okular zeigte eine sehr
ruhige Sonne, nur ein kleiner, relativ
11 Alrukaba | Frühjahr 2004
zentraler Sonnenfleck war leicht
erkennbar, ein zweiter unauffälliger
Fleck war noch relativ gut sichtbar zwei weitere sehr schwache Flecke
verschwanden
gelegentlich
im
Seeing. Pünktlich tauchte 07:20
MESZ die Venus am Sonnenrand auf.
Die Sonne stand noch ziemlich tief
und der flackernde Sonnenrand
machte es schwierig den genauen
Zeitpunkt des Eintritts zu verfolgen.
Immer wieder verschwamm die erste
kleine Einbuchtung am Sonnenrand
durch die Luftturbulenzen. Etwa 20
Minuten später wurde es richtig spannend: Tropfenphänomen oder nicht? ich sah keins. Weder visuell noch via
Webcam und Bildschirm ließ sich das
sogenannte Tropfenphänomen blicken. Die Venus löste sich sauber und
ohne Schattenbrücke vom Sonnenrand.
Das bestätigte mir später auch
der Bericht der Zentralanstalt für
Meteorologie und Geodynamik:
"Das "Tropfenphänomen", wenn der
dunklere Sonnenrand mit der Venusscheibe zu einem Tropfen verschmiert, wie es Expeditionen in vergangenen Jahrhunderten beobachteten, konnte diesmal nicht fest
gestellt werden, die Venus war
sowohl beim Eintritt als auch beim
Austritt immer scharf abgegrenzt.
Dieser Tropfeneffekt verhinderte bei
zurückliegenden Expeditionen das
exakte Stoppen der Kontaktzeiten,
was damals für die genaue Bestimmung der astronomischen Einheit,
sprich für die Abschätzung des Abstandes Erde- Sonne wichtig war.
Heute kann man diese Distanz
wesentlich genauer auch ohne
Venustransit messen."
Aufnahme: Erich Weber
Teleskop: MEADE 12" LX200
Kamera: NIKON CoolPix 4500
Filter, sonstiges Zubehör:
Eintritt: MEADE Super Plössl 56 mm
Austritt: TeleVue Nagler 20mm
Ort: Antau
Das Venusscheibchen weist - wie
die Erde - einen wahren Durchmesser
von ca. 12.000km auf. Die Entfernung
Erde-Venus betrug zum Zeitpunkt des
Transits ca. 0,28 AE oder etwa 40Mio
Kilometer. Daraus resultiert eine
scheinbare Größe der Venus von
rund 58 Bogensekunden. Und das
war groß genug, um die Venus mit
bloßem Auge durch die Filterfolie zu
sehen. Den 3. und 4. Kontakt habe
ich leider aus beruflichen Gründen
verpasst.
Aufnahme: Manfred Schwarz
► VON STEFAN SALOMON
Venustransit
Venustransit durch das
Coronado-Filter Solarmax 60
I
m Frühjahr dieses Jahres wurde
vom Verein der Burgenländischen
Amateurastronomen ein Coronado Solarmax 60 Filter für das
auf der Investitionsliste befindliche
Sonnenteleskop angeschafft. Am 8.
Juni zum Venustransit durfte ich gemeinsam mit Franzi und Gerald
Wechselberger dieses Filter verwenden, stellvertretend für Peter Morth,
welcher leider aus gesundheitlichen
Gründen nicht dabei sein konnte. Mit
dem 60mm Vixen-Refraktor und der
Canon 10D von Peter schossen wir
während dieser 6 Stunden etwa 260
Bilder.
Die Teleskope wurden schon am
Vorabend ausgerichtet. Bereits um 6
Uhr morgens begannen wir mit den
letzen Vorbereitungen. Um bei einer
Brennweite von 700mm eine vernünftige Vergrößerung der Sonne zu
erhalten und trotzdem die ganze
Scheibe auf den Chip zu bekommen,
erwies sich eine Okularprojektion mit
einem 26mm Plössl als optimal. Das
Scharfstellen gestaltete sich allerdings sehr schwierig. Erfreulicherweise gab es zu Beginn eine enorme
Protuperanz (siehe Bild), auf welche
ich die Kamera scharf stellen konnte.
Leider ging der Fokus im Laufe der
Zeit durch die Temperaturerhöhung
verloren und es gelang mir dann
später nicht mehr den exakten Fokus
zu finden. Über die Mattscheibe der
Kamera konnte man kaum etwas
erkennen, somit fiel diese zur
Fokussierung aus.
Als Belichtungszeit wählten wir
1/6s um die Protuperanzen sichtbar
zu machen und 1/30s für die
Oberflächenstrukturen. Die Spiegelkippung des Filters ließen wir in jener
Stellung, welche die Darstellung von
Protuperanzen begünstigt.
Das Wetter meinte es gut mit uns
und so hatten wir absolut klare Sicht
bis fast zum Ende des Transits.
Leider schoben sich kurz vor dem
Austritt der Venus Wolken vor die
Sonne.
Das Bild zeigt den Eintritt der
Venus. Am linken Rand scheint die
mächtige Protuperanz auf dieses
Jahrhundertereignis aufmerksam zu
machen. Diese löste sich leider nach
wenigen Minuten auf und es gab
danach nur mehr sehr kleine
Erhebungen am Rand der Sonne.
Die komplette Animation ist auf
meiner
Webseite
zu
sehen:
http://members.nextra.at/mschwarz/a
stronomie
Eintritt der Venus in die Sonnenscheibe
Aufnahme: Manfred Schwarz,
Bearbeitung: Gerald Wechselberger
Der Blick durch das CoronadoFilter ist wahrlich faszinierend. Ich bin
überzeugt, dass sich diese Investition
für den Verein ausgezahlt hat und
dass wir damit alle noch viele
interessante Beobachtungen und
Fotografien durchführen werden.
► VON MANFRED SCHWARZ
850 Beobachter beim Venustransit im
BG/BRG Eisenstadt
S
o fing alles an: Als astronomisch interessierte Mutter
überlegte ich schon lange,
wie ich es meinen beiden
Kindern ermöglichen könnte, am 8.
Juni den Venustransit zu beobachten.
Dieses Jahrhundertereignis wollte ich
sie auf keinen Fall versäumen lassen.
Beide besuchen das Gymnasium in
Eisenstadt. Da fast der ganze Transit
in die Unterrichtszeit gefallen ist, kam
mir die Idee einfach in der großen
Pause, ausgerüstet mit unserem
Fernglas (Steiner 20 x 80) in die
Schule zu gehen, und unsere Kinder
in den Pausenhof zum Beobachten zu
holen.
Auch der Sohn von Karl Vlasich
12 Alrukaba | Frühjahr 2004
besucht diese Schule. Karl ist ein
guter Vortragender, so wollte er bei
dieser Aktion auch helfen. Über den
Elternverein kenne ich den Direktor
und weiß, dass er immer für
Aktivitäten an der Schule offen ist.
Etwas überrascht war ich, dass er
Mitte April noch nichts von diesem
Ereignis gehört hatte.
So ging es los: Der Direktor war
sehr interessiert. Mir war es wichtig,
dass auch externe Personen zur
Beobachtung kommen konnten. Die
burgenländische
Landesregierung
(unser wichtigster Förderer) liegt gegenüber dieser Schule. Den Physikprofessoren brachte ich Unterlagen,
damit sie die Schüler auf den Venus-
transit fachlich vorbereiten konnten.
Ursprünglich waren nur die Schüler
der höheren Klassen zur Beobachtung vorgesehen.
Nun gab es nur noch ein kleines
Problem: Es gab kein Teleskop
(außer unserem Fernglas) zur Beobachtung! Und Karl fiel aus beruflichen
Gründen aus.
Was nun? Ein paar Tage danach
war unser Vereinstreffen. Leider
wollten fast alle Mitglieder, die ein
Teleskop besitzen selbst ungestört
beobachten und fotografieren. Das
verstehe ich ja auch, so ein Venustransit kommt nicht alle Tage vor.
Die Rettung: Martin Lovranich,
der ein 4,5 Zoll Newton besitzt, sagte
Venustransit
mir zu, dass er kommen wird. Karl
Binder wollte in der Früh den
Venuseintritt durch sein 12 Zoll LX200
filmen und danach mit seiner
Ausrüstung zusammen mit Anton
Schindlegger in die Schule kommen.
Günter Szolderits konnte uns in der
Früh und zu Mittag unterstützen. Hier
gleich noch einmal ein „DANKE“ allen
die geholfen haben.
Am Montag, 7.6. ging ich zum
Direktor. Als er hörte, dass wir insgesamt 5 Geräte und noch einige
Sonnenfinsternisbrillen zur Verfügung
stellen können, meinte er, dass es
sich dann ja ausgehen müsste, dass
alle Klassen beobachten könnten. Es
wurde ein Zeitplan erstellt, wo im
Abstand von 10 Minuten jeweils zwei
Klassen zur Beobachtung eingeteilt
wurden.
Nach
einer
kurzen
Schrecksekunde (ich konnte mir noch
nicht vorstellen, dass sich das mit so
vielen Schülern wirklich ausgehen
wird) war ich wieder optimistisch.
Nun war es noch wichtig, dass
unser Beobachtungstermin auch in
der Öffentlichkeit Beachtung fand.
Das Burgenländische Kabelfernsehen
wurde von mir informiert und sagte
sein Kommen zu. Auch einige Mitar-
beiter der Burgenländischen Landesregierung waren zur Beobachtung
dieses seltenen Ereignisses gekommen, worüber ich mich besonders
gefreut habe.
Der 8. Juni: Die Wettervorhersage lieferte im Vorfeld täglich immer
optimistischere Vorhersagen, je näher
der Termin rückte. So trafen wir uns
dann kurz nach 8:00 Uhr beim
Gymnasium. Direktor Feymann stellte
einen Teil des Schulparkplatzes für
die Aufstellen der Teleskope zur
Verfügung. Pünktlich und bei strahlendem Sonnenschein (wir hatten
zum Glück eine Sonnencreme dabei)
kamen die ersten Schüler. Zuerst
vergewisserte ich mich ob die Schüler
wissen, was es zu sehen gibt und
warum das etwas Außergewöhnliches
ist. Nur selten meinten Schüler, dass
sie keine Ahnung haben, was heute
los sei. Manche Schüler hatten in den
Nachrichten gehört, dass es in acht
Jahren wieder einen Transit geben
wird. Nach einer kurzen Erklärung,
wie man am Besten am Teleskop
beobachtet (am Teleskop nicht festhalten, nicht stoßen, ...) „stürzten“
sich die Jugendlichen auf die Geräte.
Der Großteil der Schüler war sehr
interessiert. Einige Schüler hatten
sogar eigene Sonnenfinsternisbrillen
mit. Besonders gefreut hat mich, dass
auch der Direktor und der Vorsitzende
der mündlichen Matura Zeit fanden,
um einen Blick durch unsere
Teleskope zu werfen. Die gesamte
„Aktion“ wurde dokumentiert und kann
auf
der
Internetseite
Schule
http://www.bgym-ei.asn-bgld.ac.at
eingesehen werden.
Viele Beobachter waren überrascht, wie klein die Venus im Vergleich zur Sonne ist. Die winzigen
Sonnenflecken, die zu diesem Zeitpunkt in der Mitte der Sonne zu sehen
waren, wurden immer wieder für
„Staubfuzerl“ im Teleskop gehalten.
Ein Schüler aus einer der letzten
Klassen die zur Beobachtung gekom-
men waren, brachte Fotos vom
Venuseintritt mit. Sein Vater hat in der
Früh bereits diese Fotos gemacht.
Die Schüler aus Klassen die Richtung
Süden liegen, haben z.T. von der
Klasse aus mit den eigenen Sonnenfinsternisbrillen in den Pausen beobachtet. Einige Professoren waren
sogar 3 Mal bei uns. In den Pausen
zwischen den Schulstunden, konnten
auch wir uns erholen. Kurz im
Schatten zu stehen und immer wieder
einen Schluck Wasser zu trinken, war
an diesem heißen Tag unerlässlich
und wirklich erfrischend. Für ein
Interview für das Burgenländische
Kabelfernsehen blieb kaum Zeit. Als
um ca. 13:00 Uhr die letzte Klasse
gekommen ist, zogen gerade ein paar
Wolken vorbei. Dennoch ging es sich
aus, dass auch alle Schüler dieser
Klasse die Venus sehen konnten.
Beim Austritt waren wir wieder fast
unter uns. So war es möglich in Ruhe
das Ende dieses Venustranits zu
bestaunen. Es ist schon ein tolles
Gefühl, so ein Schauspiel zu erleben!
Wir können es als großen Erfolg
ansehen, dass insgesamt rund 800
Schüler und Lehrer des Gymnasiums
Kurzwiese und etwa 50 weitere
Beobachter (Berufsschule, Angestellte der benachbarten Landesregierung, sonstige Interessenten) am
8, Juni einen Blick auf den Venustransit werfen konnten.
► VON ILSE SZOLDERITS
Mondfinsternis 4. Mai 2004
B
ereits am 30. April machten
sich Gerhard Eber, Gerald
Wechelbergr und ich auf die
Suche nach einem geeigneten Aufstellungsplatz mit freier Sicht
nach Osten und Süden für die
fotografische Beobachtung der Mondfinsternis am 4. Mai 2004. In Hochgschaid liefen die Stromleitungen
13 Alrukaba | Frühjahr 2004
quer durchs Bild, in ‚Stössing war
nicht genügend Platz für bis zu 5
Autos. In .....
Zwei
Dinge
haben
Gerald
Wechselberger und ich an diesem
Abend kennengelernt, erstens es gibt
so viele hervorragende Beobachtungsplätze und zweitens kaum einen
mit freien Blick nach Süden und/oder
Osten.
Dem Wetter am Morgen des 4.
Mai nach, durfte die Mondfinsternis
ins Wasser fallen. Der Wetterbericht
in den Medien und im Internet gaben
meinem laienhaften Eindruck recht.
Aber, und das ließ mich hoffen, waren
nicht alle Mofis bisher doch noch
gelungene Abende/Nächte? Und es
Beobachtungsberichte
gab
noch
Optimisten,
Gerald
Wechselberger, Manfred Schwarz ich.
Manfred Schwarz lud uns zu seiner
Sternwarte ein, die einen hervorragenden Rundumblick bietet. Es war
eine Fahrt in einen wolkenverhangenen Himmel. Vorsichtshalber
hatte ich eine Flasche Sekt mitgenommen, man weis schließlich nie
welche Ereignisse einen erwarten.
Vor Ort war herrlichstes Wetter mit
blauem Himmel und einer strahlenden
Venus.
Kamerasuchers. Die aufgestellten
Geräte riefen Erstaunen bei den vorbeikommenden Bauern aus, schließlich standen drei Losmandy- Montierungen mit einem Starfire und zwei
Genesis sowie eine EQ5 mit dem
ETX 125 und Feldstativ und einem
ETX90 bestückt vor und in der Sternwarte.
Plötzlich ging es los, der Mond
wurde hinter Wolken kurz sichtbar.
Dann, die Spannung stieg, kam
die Totalitätsphase, aber auch die
Wolken und damit war vorerst Schluß.
Also ließen wir den Sektkorken
knallen und tranken auf Manfreds
Sternwarte. Der leicht einsetzende
Regen ließ uns die Ausrüstung im
Auto verstauen. Lediglich Gerald
Wechselberger, unüberbietbarer Optimist, ließ seine ETXs und Teleobjektive für Schönwetterphasen
stehen. Und Recht behielt er, die
Wolken verzogen sich und er konnte
den Mondfinsternisverlauf bis zum
Ende fotografisch verfolgen.
Abb.1. Sternwarte von Manfred Schwarz
Wir bauten unsere Montierungen
und Fernrohre auf. Die Mobiltelefone
klingelten. Manfred Fischer sollte
noch kommen, Gerhard Eber und
Manfred Lauchart kamen zu spät aus
dem Büro weg. Das Einnorden bei
Tag hatte mir schlaflose Nächte
bereitet, schließlich hatte ich bei
meinen bisherigen Mofis stets Polaris
an meiner Seite. Diesmal aber nicht.
Aber ein guter, alter Kompaß tut es
auch und wie, der so eingenordete
Mond bewegte sich die ganze Mofi
nicht aus dem Mittelpunkt des
Abb.2. Peter Morth: Canon 10D, 4” ApoRefraktor 500mm/f5, 1/30 Sek,, 100ASA
Die Wolken lösten sich auf und
der teilweise verfinsterte Mond war
prachtvoll anzusehen. Unsere vier
Canon 10D klickten um die Wette.
Glücklich frönten wir unserem Hobby
und bannten Mondbild um Mondbild
auf unsere Chips, glücklich aber
auch, daß wir trotz schlechter Wettervorhersagen den Weg in die Natur bei
herrlichem Wetter gefunden haben.
Abb. 3: 20:54 Uhr, Canon 10D, 4“ ApoRefrator 500mm/f5, 1/125 Sek., 100ASA
Müde aber rundum zufrieden
kehrten wir weit nach Mitternacht von
einem
unvergesslichen
Ausflug
zurück
► VON PETER MORTH
Peter Morth:
Mondfinsternisverlauf im
Abstand von 2
Minuten,
aufgenommen
mit der Digitalkamera Canon
10D
Teleskop:
4“ Aporefraktor
500mm / f5.
14 Alrukaba | Frühjahr 2004
Beobachtungsberichte
Mond
Alpental
Teleskop:
Portaball 12,5" auf
Osypowski Plattform
Kamera:
WebCam Philips
Toucam 740K
Belichtungszeit:
1/25 sek., bei 5
Bilder/sek.
Mit 5 x Barlow auf ca.
8000mm Brennweiter
verlängert
Anmerkungen 1 Pixel
ca. 270m am Mond
(0.14
Bogensekunden)
Aufnahme und
Bildbearbeitung:
Robert Schulz
Hyginus-Rille
Teleskop:
Portaball 12,5" auf
Osypowski
Plattform
Kamera:
WebCam Philips
Toucam 740K
Belichtungszeit:
1/25 sek., bei 5
Bilder/sek.
Mit 5 x Barlow auf
ca. 8000mm
Brennweiter
verlängert
Ort / Datum Wien,
27. April 2004
Anmerkungen 1
Pixel ca. 270m am
Mond (0.14
Bogensekunden)
Aufnahme und
Bildbearbeitung:
Robert Schulz
15 Alrukaba | Frühjahr 2004
Beobachtungsberichte
Beobachtungsberichte
von Deep Sky Objekten, und Planeten
Beobachtungsbericht vom
18.03.2004
Ort:
Zeit:
Katzelsdorf
21.00 - 21.15 (Venus),
22.30 - 1.00 Uhr MEZ
Bedingungen: transparenter Himmel
mit ca. 5 – 5,5 mag im Zenit, schlechtes Seeing, Streulicht im Süden und
NNW durch Straßenlaternen, für die
Jahreszeit warm
Beobachter: J.Stöger
Beobachtungsinstrument: Intes Micro
MN76 (178/1068), TV Panoptic 22
mm (49x), TV Panoptic 15 mm (71x),
Baader Eudiaskopisch 10 mm (107x),
TV Nagler Zoom 6-3 mm (178x, 214x,
267x, 356x)
Tagsüber war es für die
Jahreszeit mit 20°C Tageshöchstwert
sehr warm; zu Beobachtungsbeginn
um 22.30 Uhr hatte es immerhin noch
15°C. Das Seeing war nicht berauschend, was aber bei der Föhnwetterlage auch kein Wunder ist.
Allerdings war die Transparenz recht
gut. Man konnte den schwachen
Kastenstern eta UMi (ca. 5 mag)
deutlich sehen. Auch den schwachen
Stern mittig zwischen den beiden
vorderen Kastensternen des kleinen
Wagens sowie 19 UMi neben eta UMi
mit etwa 5,5 mag waren mit
Konzentration zu sehen. Trotz allem
ist die Situation mit dem künstlichen
Streulicht verursacht durch Straßenlaternen eine Katastrophe: ein Beobachter wirft auf einer grauen Mauer
deutlich Schatten! Eigenartig: 5,5 mag
punktuell, freisichtige Grenzgröße an
der Südgrenze von Wiener Neustadt
inmitten des Wiener Neustädter Lichtkegels und nebenliegenden Straßenlaternen.
Venus: bis zum Venustransit sind
es doch noch knapp drei Monate und
die Venus hatte fast ihre Halbphase
(Dichotomie) erreicht. Sie stand nur
knapp über dem Dachfirst des
Nachbarn; bis ich daher Webcam und
Notebook aufgebaut hatte, war sie
bereits
hinter
dem
Haus
verschwunden. Das schlechte Seeing
und die knappe Höhe über dem Haus
verursachten eine hell-funkelnde,
zittrige Halbvenus.
16 Alrukaba | Frühjahr 2004
Jupiter: bei 107-fach stand das
Jupiterscheibchen noch halbwegs
ruhig im Okular, aber im Zoom Okular
bei Vergrößerungen von über 178fach waren die Auswirkungen des
schlechten Seeings doch recht
deutlich. An eine Planetenbeobachtung war daher nicht zu denken.
Schade, denn ein GRF-Transit stand
heute auf dem Programm und den
wollte ich sehen
Saturn: bei 178-fach konnte ich
zumindest in den Ringansen die
Cassini-Teilung erkennen, doch auch
hier ließ die unruhige Luft nicht mehr
zu. Daher musste ich auf Deep-Sky
ausweichen, doch das hatte ich heute
nach dem GRF-Transit ohnehin vor.
M 37: auffallend schöner, großer,
sternreicher Haufen mit hellerem
Stern im Haufenzentrum
M 35 und NGC 2158: beide
Haufen befinden sich bei 49-fach im
gleichen Gesichtsfeld, der kleine
Haufenbegleiter NGC 2158 ist als
kleiner Nebelfleck zu sehen.
M 81 und M 82: das Galaxienpaar ist bei 49-fach zusammen im
gleichen Gesichtsfeld, wahrlich ein
sehr schöner Anblick zweier unterschiedlicher
Galaxien.
Diesmal
schaue ich mir M 82, die "Zigarre" bei
178-facher Vergrößerung näher an.
Die Galaxie sieht "zerfleddert" aus,
nicht ganz in der Mitte ragen zwei
dunkle Einbuchtungen/Einschnitte in
die Galaxie rein. Auf einer Seite
stehen 2 Sterne (relativ hell), auf der
anderen Seite 2 schwächere (leider
habe ich die Himmelsrichtungen nicht
bestimmt).
NGC 2392: Der Eskimonebel war
zunächst bei 49 x als kleines, helles
"Nebelkugerl" neben einem 8 mag
Stern zu sehen. Bei 178-facher Vergrößerung war der Zentralstern mit
umgebender, runder Nebelmasse zu
sehen. Ich habe die Vergrößerung auf
267x gesteigert, bei diesem schlechten Seeing waren aber keine weiteren
Details herauszukitzeln.
NGC 2371/2372: bei 49x waren
beide planetarischen Nebel als ein
schmaler, kleiner Nebelfleck zu
sehen, indirekt länglich, rundherum
sind schwache Sterne in V-Form
angeordnet; bei 71-fach sind plötzlich
2 nebeneinanderstehende, kleine
Nebelflecke zu sehen; bester Anblick
ergab sich bei 107-fach. Bei 178x war
auch die Form der beiden PN erkennenbar, einer war rund, der zweite
ein wenig größer und oval.
Danach bin ich M 44, Praesepe,
mit 22 mm Panoptic abgefahren, bis
ich auf M 67 gestoßen bin.
NGC 3115: die Spindelgalaxie
kann aufgrund zweier Sternpaare
relativ leicht gefunden werden. Bei
49x ist die Galaxie als kleine,
längliche Spindel mit Bauch und
spitzen Enden zu sehen. Ich habe
nicht reinvergrößert.
M 65/M 66/NGC 3628: Im Galaxientriplett habe ich mir diesmal nur
NGC 3628 im 15 mm Panoptic (71x)
angesehen, die relativ hell zu sehen
war. Das Staubband zeigte sich
indirekt als schärfe Begrenzung an
der Seite Richtung M 65 und M 66.
M 53: Der Kugelsternhaufen präsentierte sich bei 71-fach als nicht
aufgelöster Nebelfleck. Bei 178facher Vergrößerung erscheint der
Haufen zwar "grieslert", Sterne
können jedoch nur am Rand aufgelöst
werden.
M 64, Black Eye Galaxie:
zunächst bei 71-fach beobachtet, hat
eine elliptische Form. Zum Zentrum
hin wird die Galaxie heller, die dunkle
Trennlinie ("schwarze Auge") konnte
nur indirekt, sehr schwach gesehen
werden (da fehlte natürlich der dunkle
Himmel).
Spätestens jetzt war ich für eine
Weiterbeobachtung zu müde und
beendete die Beobachtungsnacht.
Leider hatte ich für die Nacht keine
Beobachtung eingeplant, womit mir
mangels ausreichender Vorbereitung
nur die Beobachtung von bekannten
Standard-Objekten übrig blieb.
Beobachtungsbericht vom
26.4.2004 / Planeten
Ort:
Katzelsdorf
Zeit:
21.30 - 23.50 Uhr MESZ
Bedingungen: vielleicht 4,5 mag;
Mond stand weiter westlich; leicht
Beobachtungsberichte
windig; Seeing mittelmäßig
Beobachter: J. Stöger
Beobachtungsinstrument: Intes Micro
MN76 (178/1068), TV Nagler Zoom 63 mm (178x, 214x, 267x, 356x),
Philips ToUCam 740K, IR-Sperrfilter,
Televue Powermate 5x
Endlich ein Abend, der nach
langer Pause wieder wolkenfrei war
und Jupiters Großen Roten Fleck
(GRF) in der für Berufstätige angenehmen ersten Nachthälfte zeigen
sollte. Der Himmel war durch den
weiter westlich stehenden Halbmond
natürlich aufgehellt, aber Deep Sky
stand diesmal sowieso nicht auf dem
Programm. Das Teleskop hatte ich
etwa eine Stunde zuvor samt einigen
Okularen zur Temperaturanpassung
nach draußen gelegt, damit ich später
sofort mit der Beobachtung des
Gasriesen beginnen konnte.
Bevor ich Webcam und Notebook
in Stellung brachte, gönnte ich mir
einmal einen kurzen Blick auf Jupiter.
Das atmosphärische Seeing war
zumeist mittelmäßig, phasenweise
waren ruhigere Momente drinnen.
Beobachtet wurde wieder mit dem 7“
Mak-Newton und dem Televue Nagler
Zoom Okular bei 178 und 214-facher
Vergrößerung. Höhere Vergrößerun-
17 Alrukaba | Frühjahr 2004
gen waren aufgrund des nur mittelmäßigen Seeings nicht anwendbar.
Die beiden Äquatorbänder NEB
und SEB waren prominent da, das
NEB auf der Nordseite an mehreren
Stellen ausgefranst. An der Südseite
des NEB konnten einige dunkle Spots
bzw. barrenförmige Objekte gesehen
werden. In der EZ meine ich doch
Teile der Girlanden sehr schwach als
dunkle Fäden gesehen zu haben. Das
NTB war leider – im Gegensatz zur
Webcam- Aufnahme – nicht zu erkennen.
Die GRF-Bucht (vor allem p-seitig
sehr dunkel) und der GRF zeichneten
sich deutlich ab, das „Auge“ des GRF
konnte ich visuell – im Gegensatz zur
Webcam-Aufnahme – nicht sehen.
Das SEB war f-seitig des GRF stark
strukturiert und zeigte viele Störungen. Das STB südlich des GRF war
nicht ganz durchgängig sichtbar.
Schließlich zeigten sich die beiden
Polregionen NPR und SPR als graue
Halbflächen.
Auch diesmal hielt ich mich nicht
lange mit visueller Beobachtung auf
und wechselte zur Webcam mit 5x
Televue Powermate (5300 mm
Brennweite). Aufgenommen wurde
mit Vrecord bei 5 Bildern/sec. Das
aufsummierte und digital bearbeitete
Summenbild (Verschieben Blaukanal,
Tonwertkorrektur, Unscharfe Maske)
zeigte dann noch die beiden
schwachen Bänder NTB und SSTB,
die ich visuell nicht gesehen habe.
Auch den großen WOS an der
Südgrenze des STB konnte ich durch
das Okular in der Form und
Deutlichkeit
wie in der WebcamAufnahme nicht wahrnehmen.
Daten zum Bild:
26. April 2004, 20.49 UT
ZM I: 274°, ZM II: 95°, f-Seite rechts
Seeing 6/10 (Pickering)
300 addierte Bilder mir Registax 2
► VON JÜRGEN STÖGER
Skywalker
Skywalker
D
iesmal
gibt’s
zwischen
Schild, Schütze und Schlangenträger einiges zu sehen.
Es geht um Dunkelnebel.
Diese leuchten selbst nicht, sondern
decken die dahinterliegenden Sterne
durch Staub und nicht selbst leuchtendem Gas mehr oder weniger gut
ab. Angegeben wird diese Abdeckung
mit „Opazität“ was soviel wie Undurchsichtigkeit oder Dichte bedeutet.
Bei Stufe 6 ist der Nebel am schwärzesten, sofern nicht noch ein paar
Vordergrundsterne den Eindruck abschwächen.
Zur Beobachtung braucht man einen
wirklich transparenten Himmel, der in
Horizontnähe leider nur sehr selten
verfügbar ist. Am besten kommen die
Dunkelnebel zur Geltung wenn auch
die Milchstraße kräftig zu sehen ist.
Zur Beobachtung wird am Besten
eine mittlere bis sehr hohe Austrittspupille (also
niedrig vergrößern)
verwendet. Das erfordert bei sehr
kleinen Objekten eventuell ein
Teleskop mit einer größeren Öffnung.
Für
unsere
Fotografen
könnte
Barnard B72 „The Snake“ und B86
„Ink Spot“ von Interesse sein, weil es
gleich nebenan auch ein anderes
Objekt gibt.
Anmerkung zur Übersichtskarte:
Alle Quadrate sind Dunkelnebel, bei
den größeren kann man auch mit
Feldstecher auf die Jagd gehen.
►VON VIKTOR WLASCHITZ
Dunkelnebel
Bezeichnung
Opazität
Ausdehnung
Durchm.
Rekt.
Dekl.
B 86
5
5’
18h 03,0m
- 27° 53’
B 92
6
15’ x 9’
18h 15,5m
- 18° 14‘
B 93
4
12’ x 2’
18h 16,9m
- 18° 04‘
B 64
B 72
6
20’
6
4’
17h 17,2m
17h 23,5m
Ink Spot. Durch die kleine Ausdehnung ist wohl
ein größeres Teleskop erforderlich.
Nebenliegender offener Sternhaufen NGC 6520
ist mit I2r sehr kompakt und enthält viele Sterne
Bei der Ausdehnung kann man sich auch schon
mit kleineren Teleskopen ranwagen. Bei B92 ist
die Ostseite kräftiger, ein 12 mag Stern steht
mitten drin. Bei B93 ist ein kleiner Teil von etwa
2’ gut definiert
- 18° 31’
Wird als kometenförmig beschrieben, wobei der
Schweif in Richtung Südost in der Milchstraße
verläuft. 25’ östlich davon ist der
Kugelsternhaufen M9 zu finden 7,6 mag und ca.
9’ Durchmesser
- 23° 38’
Schwierig weil klein. Transparenter Himmel
absolut notwendig für visuelle Beobachtung. Der
ganze Komplex links und oberhalb auf der Karte
gehört zum Pfeifen-Nebel.
Hier ein paar Sterndaten für die Arbeit mit Teilkreisen
42The Oph
17h22m00.60s -24°59'58.0”
10Gam2 Sgr
18h05m48.50s -30°25'27.0”
Gam Sct
18h29m11.90s -14°33'57.0”
►VON VIKTOR WLASCHITZ
18 Alrukaba | Frühjahr 2004
Skywalker
Sternenhimmel Juli - September 2004
D
er Abendhimmel präsentiert
sich in der zweiten Hälfte
2004 praktisch ohne helle
Planeten. Venus hat ja mit
dem Transit auf den Morgenhimmel
gewechselt, Mars und Saturn sind ab
Ende Juni auch nicht mehr zu
beobachten. Merkur gibt ein kurzes,
nicht allzu spektakuläres Gastspiel in
der zweiten bis vierten Juliwoche,
aber immerhin. Bleibt Jupiter: Der
Riesenplanet kann noch bis Mitte
August
am
Abend
beobachtet
werden. Allerdings werden Fotografen
keine rechte Freude mehr mit ihm
haben. Sein scheinbarer Durchmesser ist auf knapp über 30"
geschrumpft und die geringe Höhe
über dem Horizont erledigt den Rest.
Wer unbedingt Planeten beobachten oder fotografieren will, muss
bis Jahresende seine Gewohnheiten
ändern und auf den Morgenhimmel
wechseln. Schon ab Anfang Juli ist
19 Alrukaba | Frühjahr 2004
die Venus Morgenstern und damit in
der Morgendämmerung das hellste
Gestirn nach Sonne und Mond. In der
ersten Juliwoche steht sie in den
Hyaden, ein durchaus reizvolles
Motiv.
Schon Ende Juli kann auch
Saturn wieder in der Früh gesehen
werden - allerdings ist er noch lange
kein reizvolles Ziel im Fernrohr oder
für Fotos. Am ersten September sieht
die Sache schon ganz anders aus, da
stehen Venus und der Ringplanet eng
beisammen und in der Morgendämmerung schon passabel hoch
über dem Horizont.
Zu den beiden Planeten gesellt
sich in der ersten bis dritten Septemberwoche noch Merkur mit der besten
Morgensichtbarkeit in diesem Jahr.
Von Mars und Jupiter ist allerdings
noch nichts zu sehen, sie bleiben in
den Strahlen der Sonne verborgen.
Wer nicht ganz so helle Planeten
bevorzugt, kann sich in den Sommermonaten über die besten Sichtbarkeitsbedingungen für Uranus (Wassermann), Neptun (Steinbock) oder
gar Pluto (Schwanz der Schlange).
Komet C/2001 Q4
Foto: Gerald Wechselberger
Objektiv: SIGMA APO 300
Digital Kamera: CANON 10D
Belichtungszeit 12 x 90 sek.
Und dann sind da noch einige
hellere Kometen, durchaus lohnende
Ziele für Fotografen: C/2001 Q4
Skywalker
(NEAT) bewegt sich durch Grossen
Bären und Drachen und sollte noch
bis November heller als 10mag
bleiben. C/2003 K4 (LINEAR) wandert
durch Bootes, Berenike und Jungfrau
und kann bis Ende August am Abend
aufgesucht werden. C/2003 T3
(Tabur) ist sogar zirkumpolar im
Grenzbereich Perseus und Luchs und
bleibt im Juli ebenfalls noch heller als
10mag.
Was erwartet uns im Sommer
noch?
Mitte August ist wieder ein
Maximum der Perseiden zu erwarten.
Und natürlich locken die mondlosen
Nächte, um die zahllosen Deep Sky
Objekte in der sommerlichen Milch-
straße, vom Perseus im Norden bis
zum Skorpion im Süden, zu
beobachten. Schade, dass die Nächte
zunächst noch so kurz sind, dass sich
kaum eine langbelichtete Aufnahme
eines einzigen Objekts ausgeht ...
►VON ALEXANDER PIKHARD
Kometenfotografie mit der digitalen
Spiegelreflexkamera
S
eit längerem hat uns nun
endlich wieder ein Komet
besucht, welcher auch mit
freiem Auge sichtbar war,
C2001 Q4 (NEAT).
Mit seiner etwa 1mag Helligkeit
konnte er um den 12. Mai herum als
schwacher Nebelfleck im Südosten
wahrgenommen werden - natürlich
kein Vergleich zu seinen Vorgängern
Hale-Bopp oder Hyakutake. Doch
beim Fotografieren zeigte er einen
wunderschönen langen Schweif.
An 2 Tagen versuchte ich
gemeinsam mit vielen Freunden den
Kometen mit meiner Canon 10D
einzufangen. Für dieses Objekt wäre
wahrscheinlich 300mm Brennweite
optimal gewesen. Mit meinem Pentax
SDUF 100 mit einer Brennweite von
400mm (f/4), wurde der Schweif
schon etwas beschnitten.
Die Nachführung:
Trotz der hohen Empfindlichkeit
der digitalen Kameras, empfiehlt es
sich längere Belichtungszeiten zu
wählen, um auch die Details des
Schweifes sichtbar zu machen. Führt
man nun nur auf die Erddrehung
nach, also auf die scheinbare
Bewegung der Fixsterne, dann wird
der Komet bei einer Belichtungszeit
von 1 Minute (f=400mm) schon leicht
verschmiert. Also muss auf den
Kometen
nachgeführt
werden.
Bemühungen von Gerhard Eber oder
Peter Morth mit der ST4 über das
Leitfernrohr (f=700 oder 800mm)
schlugen fehl. Der Kometenkern hatte
kein ausgeprägtes punktförmiges
Zentrum. Eine Möglichkeit wäre
vielleicht gewesen mit einem 300mm
Teleobjektiv nachzuführen, doch für
den Umbau reichte die Zeit nicht.
Also blieb nur die Alternative mit dem
Auge über ein beleuchtetes Faden20 Alrukaba | Frühjahr 2004
kreuzokular nachzuführen. Am ersten
Tag tat ich dies auch und zwar mit
meinem Meade ETX-125 (f=2000mm)
und meinem 9mm Fadenkreuzokular.
Dies stellte sich als fast unlösbares
Unterfangen heraus. Der Kern war so
schwach (f/16), dass ich Mühe hatte
ihn zu erkennen. Am zweiten Tag,
nach Durchblättern des Handbuches
meiner Losmandy- Gemini- GotoSteuerung, benutzte ich die CometTracking Funktion. Eine absolut
simple, aber geniale Sache. Man
stellt den Kometenkern in die Mitte
des Fadenkreuzokulars (das machte
ich bei einer Brennweite von
1000mm), startet die Lernfunktion
und plaudert etwa 10 Minuten mit
seinen Kollegen. Danach stellt man
den Kern wieder in die Mitte und
beendet
die
Lernfunktion.
Die
Steuerung berechnet sich durch die
Abweichung zur normalen Nachführung die Geschwindigkeit und
Richtung des Kometen und führt dann
entsprechend nach. Dies hat hervorragend funktioniert und bei 5 Minuten
Einzelaufnahmen konnte man keine
Fehler erkennen.
Die Fotografie
Das Kameragehäuse wurde ohne
Objektiv mit einem T-Ring anstatt
eines Okulars auf den 2“ Auszug des
Pentax-Refraktors montiert. Ich stellte
zuerst mit dem Auge auf die Mattscheibe scharf und machte eine 2s
Belichtung. Anschließend verstellte
ich den Fokus in eine Richtung und
löste wiederum aus. Im Wiedergabemodus der Kamera kann man bis zu
200% aufzoomen und einen Ausschnitt wählen, wo ein hellerer Stern
sichtbar ist. Mit dem vorderen
Einstellrad kann man dann zurückblättern zur vorhergehenden Aufnahme und die Darstellung bleibt am
gleichen Platz und auf der gleichen
Zoomstufe. Somit kann ganz einfach
beurteilt werden, ob der Stern
schärfer (also kleiner) geworden ist
oder nicht. Nach 4 oder 5 Versuchen
war ich im Fokus. Vorteilhaft ist der
Dreh-Fokussierer mit Nonius beim
Pentax-Refraktor, damit kann man
reproduzierbar den zuvor gewählten
Fokus wieder finden.
Die Canon 10D kann auf maximal
ISO 3200 eingestellt werden. Vergleiche ergaben allerdings, dass trotz
Mittelung vieler Bilder die Ergebnisse
deutlich verrauschter waren als bei
ISO 800. Deshalb benutze ich hauptsächlich diesen Wert bei Astrofotografie. Weiters hatte ich die
Spiegelvorauslösung aktiviert und
den Programmschalter auf Manuell
und Bulb gestellt. Das Aufnahmeformat war RAW, da leider das
platzsparende JEPG Format auf 8-Bit
pro Farbkanal herunterskaliert wird
und man dadurch Dynamik verliert.
Den programmierbaren Timer
wurde dann auf die Anzahl der gewünschten Aufnahmen, auf die gewünschte Belichtungszeit und auf 10s
Abstand zwischen den Aufnahmen
gestellt, um der Kamera Zeit zum
Abspeichern zu geben. Folgende Belichtungsreihen habe ich durchgeführt:
• 10 x 2 Minuten
• 8 x 3 Minuten
• 5 x 5 Minuten
Trotzdem der Dunst immer
dichter wurde, sind die 5 MinutenAufnahmen die besten geworden.
Durch die zuvor beschriebene CometTracking- Funktion war dies eine
entspannte Foto-Session, die mir viel
Zeit ließ, meine Astrokollegen zu
nerven, welche verbissen versuchten
den Kometen mit dem Fadenkreuz
nachzuführen.
Astrofotografie
Dunkelbild und Flatfield
Da jeder CCD-Sensor ein
spezifisches
Bildrauschen
durch seine etwas ungleich
empfindlichen Pixel aufweißt,
sollte
man
eine
Dunkelbildkorrektur durchführen. Dazu
deckt man die Optik lichtdicht
ab und nimmt mit der gleichen
Belichtungszeit
wie
die
Astroaufnahmen unter den gleichen Temperaturverhältnissen
Dunkelbilder auf. Zu empfehlen
ist, mehrere Dunkelbilder pro
Belichtungszeit aufzunehmen
und sie bei der Ausarbeitung zu
Mitteln.
Schmutzkörner auf dem
CCD Chip erzeugen dunkle
Linien und Ringe auf der Aufnahme. Diese und die Vignettierung der Optik können mit Bild 1: Komet C2001/Q4 (NEAT) vom 14. Mai 2004, 5x 5 Minuten belichtet bei ISO 800
einer Flatfieldaufnahme korrigiert werden. Hierfür habe ich mir ImagePlus gleich auf mehrere Da- Animation der Kometenbewegung
eine beleuchtete Flatbox (diffuses teien in einem Arbeitsgang angewen- erstellt. Dieses Programm ist sehr
weißes Licht) gebaut, welche ich auf det werden. Es wird für jede geän- leicht zu bedienen und man gelangt
die Optik aufstecken kann. Man darf derte Datei eine neue abgespeichert, schnell zu einem Ergebnis. Allerdings
dies natürlich nur durchführen, ohne welche einen Zusatz im Dateinamen wäre eine Animation mit den Bilddass man zuvor die Kamera vom erhält. Somit kann man immer wieder daten in der Originalgröße der AufTeleskop gelöst hat. Bei der Flatfield- auf einen beliebigen Stand der nahme viel zu speicherintensiv. DesAufnahme sollte man die Belichtungs- Bearbeitung zurückgreifen. Allerdings halb habe ich alle Bilder beschnitten
zeit so wählen, dass der „Berg“ im benötigt man entsprechend viel Platz und verkleinert. Durch die Möglichkeit
Histogramm (man kann sich dieses auf der Festplatte, denn ein unkom- im Photoshop Bearbeitungsschritte
bei der 10D anzeigen lassen) über primiertes TIFF einer 10D-Aufnahme aufzuzeichnen, muss man sich nur
der Mitte des möglichen Bereiches belegt über 32MB. Bei der Ausrich- am ersten Bild die Arbeit machen, um
liegt, aber nicht ganz oben, da man tung der Bilder setzt man ein Recht- die nötigen 3 Schritte durchzuführen.
sonst schon in die Sättigung kommen eck auf den Kometenkern eines jeden Danach reicht ein Tastendruck und
könnte. Auch beim Flatfield sollte Einzelbildes und das Programm findet der Computer erledigt für uns das,
man mehrere Aufnahmen mitteln, da normalerweise problemlos das Zen- wofür er eigentlich geschaffen sein
trum. Sollte es einmal nicht so erfolg- sollte – die mühsame Arbeit.
man sonst das Bildrauschen erhöht.
reich sein, kann man einen zweiten Die Ergebnisse können Sie auch im
oder dritten Durchgang machen und Internet sehen:
Bildbearbeitung
wird dadurch immer genauer. Als
Ab nun konnte ich in meiner Komposit kam ich mit der Methode http://www.members.nextra.at/mschw
arz/astronomie
warmen Wohnung weiter arbeiten.
„Adaptive Addition“ zum besten ErNun wünsche ich uns viele
Die meisten Bearbeitungsschritte gebnis. Hierbei wird eine gewichtete
schöne
klare Sommernächte und
habe ich im Programm ImagePlus Addition durchgeführt, um einen
dass
uns
bald wieder ein heller
Überlauf
heller
Stellen
zu
vermeiden.
durchgeführt. Meiner Meinung nach
ist dieses Programm sehr für die Der DDP-Filter des ImagePlus hat schöner Komet besuchen kommt.
Bearbeitung von Astroaufnahmen sich gerade bei der Kometendurch digitalen Kameras geeignet. aufnahme als sehr positiv erwiesen.
Folgende Schritte wurden durch- Die schwachen Schweifstrukturen
geführt:
haben dadurch sehr an Kontrast
• Umwandlung von RAW auf 16-bit gegenüber dem fast gleich hellem
TIFF Format
Hintergrund gewonnen.
• Korrektur jedes einzelnen Bildes Danach habe ich noch ein wenig mit
mit Dunkelbild und Flatfield
Photoshop das Histogramm ange• Ausrichtung der einzelnen Bilder passt und die Aufnahme war fertig.
zueinander
• Bildung einer Kompositaufnahme Animation
von mehreren Bildern
• Streckung
des
Histogramms Aus all den getätigten Aufnahmen Kern von C2001/Q4 (NEAT) vom 14. Mai
habe ich danach noch mit dem 2004, 10x 2 Minuten belichtet bei ISO 800
durch DDP-Filter
Die meisten Funktionen können im Programm Ulead Gif-Animator eine ►VON MANFRED SCHWARZ
21 Alrukaba | Frühjahr 2004
Astrofotografie
22 Alrukaba | Frühjahr 2004
Astrofotografie
Digitales Bildrauschen verringern
N
achdem wir bzw. viele von
uns schon über 2 bis 3
Jahre digitale Fotografieerfahrung und dank immer
verbesserter Photoshop- Kenntnisse
die digitalen Ergebnisse lieben gelernt
haben, sollten wir uns auch an den
letzten Schritt wagen: „Vermeidung
und Eliminierung des Bildrauschens“.
Während in der Analogfotografie
die hoch- und höherempfindlichen
Filme immer kornfreier werden (dem
Bildrauschen im Digitalbereich ähnlich), müssen Digitalfotografen immer
noch mit verrauschten Bildern leben.
Einige Methoden sind geeignet,
dieses Bildrauschen weitgehend zu
unterbinden.
Eine davon ist die Aufnahme von
unzähligen Bildern von ein und demselben Objekt und die anschließende
Mittelung der Bilder. Diesen Vorgang
kennen wir von unseren WebCamAufnahmen. Für astronomische Aufnahmen mit der Digitalkamera kann
diese Vorgehensweise ohne weiteres
angewendet werden, zumal die relativ
kurzen Belichtungszeiten von 4 bis 10
Minuten noch nicht alle Einzelheiten
der himmlischen Vielfalt preisgeben.
Eine Überlagerung (Bildaddition) von
5 bis 20 Bilder des selben Objektes
bringt jedoch eine wesentliche Verstärkung
schwacher
Aufnahmeeinzelheiten und eine Verringerung
des Bildrauschens mit sich. Jedenfalls
sollte eine weitere Methode Anwendung finden: „Anfertigung von Dunkelbildern (Darkframes)“. Dabei wird bei
lichtdicht abgedecktem Objektiv eine
Aufnahme mit derselben Belichtungszeit und Empfindlichkeitseinstellung
wie bei der eigentlichen Aufnahme
gemacht, dieses „Dunkelbild“ wird
sonach von der Aufnahme bzw. den
Aufnahmen abgezogen. Idealerweise
sollten Darkframes auch von derselben Nacht stammen bzw. aus
Nächten stammen, die temperaturmäßig zur eigentlichen Aufnahme
passen. Eine Darkframe Bibliothek
besteht somit aus Darkframes geordnet nach Belichtungszeit, ISOEinstellung und Temperatur.
Das danach noch verbleibende
Rauschen bei Deep-Sky Aufnahmen
ist mit geeigneter Software (ImagePlus, Neat Image etc.) recht gut in
23 Alrukaba | Frühjahr 2004
den Griff zu bekommen. Mit Bildbearbeitungsprogrammen wie etwa Photoshop macht die anschließende Bildbearbeitung richtig Spaß.
Verursacht wird das Bildrauschen
durch den Dunkelstrom im CCD-Chip.
Sobald die Digitalkamera eingeschaltet wird, beginnt auch der
Dunkelstrom zu fließen. Das ist
zusätzlich auch noch stark temperaturabhängig. Es gilt: „je wärmer die
Umgebungstemperatur desto höher
der Dunkelstrom“ aber auch „je länger
die Kamera im Betrieb ist und umso
mehr sie sich intern aufgeheizt hat um
so höher der Dunkelstrom“. Aber
auch die ISO-Einstellung ist, ähnlich
dem Analogbereich, für verrauschte
Bilder verantwortlich. Es gilt dabei: „je
höher die ISO-Zahl umso deutlicher
das Rauschen“. Der Dunkelstrom
macht sich besonders in den dunklen
Bildbereichen störend bemerkbar.
Darkframes, Überlagerungen sowie Additionen sind somit geeignete
Verfahren, um das Rauschen im
nachhinein herauszurechnen. Es
sollte darauf geachtet werden, bereits
während der Aufnahme das Rauschverhalten so gering wie möglich zu
halten. Dazu sollte zuerst getestet
werden, wie die eigene Kamera sich
bei unterschiedlicher ISO-Einstellung
Aufstellen oder Abbauen der Instrumente in den Bann ziehen, führen bei
geringerer ISO-Einstellung und längerer Belichtungszeit unter Verwendung eines Stativs zu einem weit
geringeren Rauschen, als bei höheren ISO-Einstellungen und aus freier
Hand. Dabei sollte bedacht werden,
dass bei stets aufnahmebereiter
Kamera der vorhandene Stromfluss
Wärme abgibt und damit den Dunkelstrom ansteigen lässt. Daher: „bei
Nichtgebrauch Kamera abschalten“.
Das Kameras grundsätzlich kein
Sonnenlicht vertragen, war schon bei
den Analogkameras bekannt und gilt
ganz besonders auch für Digitalkameras. Aber auch die Kontrastanhebung der Aufnahmen durch
interne Schärfung verstärkt das
Bildrauschen, da beim Schärfevorgang auch das Bildrauschen mitverstärkt wird. Das Schärfen der Bilder
darf erst nach der Überlagerung erfolgen. Einen kleinen Beitrag zur
Erwärmung liefern auch die beliebten
und kostengünstigen Microdrives. Mit
der Canon G2 und Canon 300D
wurden die folgenden Darkframes bei
Zimmertemperatur angefertigt.
Wie aus den demonstrativen
Beispielaufnahmen ersichtlich wird,
steigt das Rauschen mit höherer ISO
verhält. Weiters ist anzuraten, nie die
höchste einstellbare ISO-Zahl zu
verwenden. Abend- oder Morgenstimmungen, die jeden von uns beim
Zahl deutlich an.
►VON PETER MORTH
Astrofotografie
Mond
Triesnecker
Teleskop:
Portaball 12,5"
auf Osypowski
Plattform
Kamera
Philips WebCam
Toucam 740K
Belichtungszeit
1/25 sek., bei 5
Bilder/sek.
Mit 5 x Barlow
auf ca. 8000mm
Brennweiter
verlängert
Anmerkungen
1 Pixel entspricht
ca. 270m am Mond
(0.14
Bogensekunden)
Aufnahme und
Bildbearbeitung:
Robert Schulz
24 Alrukaba | Frühjahr 2004
Astrofotografie
Galaxie M66
Teleskop:
VC200L f/9
Montierung:
GP-DX
Nachführung: OAG, ST4
Kamera:
Starlight HX916
Belichtung:
5x 15 min Luminanz,
1x1 Binning
3 x 5min RGB,
2x2 Binning
3 x 5min mit Astronomik
Ha-Filter, 2x2 Binning
Ort: Aigen
Aufnahme und
Bildbearbeitung:
Manfred Wasshuber
Galaxie M81
Teleskop:
VC200L f/6.3
Montierung:
GP-DX
Nachführung: ST4
Kamera:
Starlight HX916
Belichtung:
6 x 15 min Luminanz,
1x1 Binning
8 x 5 min Luminanz, 1x1
Binning
6 x 10 min H-alpha, 2x2
Binning
4 x 5 min RGB, 2x2
Binning
Ort: Aigen,
Aufnahme und
Bildbearbeitung:
Manfred
Wasshuber
25 Alrukaba | Frühjahr 2004
Internes
Vereins- und Gruppentreffen
der Burgenländischen Amateurastronomen
E
s finden regelmäßige Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn sowie Gruppentreffen
der Gruppe Astrofotografie
in Wien und der Gruppe Süd
in Unterschützen statt.
einen Kurzvortrag begleitet. Alle
unsere Treffen sind öffentlich zugänglich (auch für Nichtmitglieder), es
ist keine Anmeldung erforderlich und
der Eintritt ist frei.
Unsere Vereinstreffen finden
jeden ersten Freitag im Monat ab
19:00 Uhr in unserem Clublokal
"Parkhotel Neubauer" in Bad
Sauerbrunn statt.
Kontaktmöglichkeiten:
Bei allen unseren Treffen steht
einerseits der Erfahrungsaustausch in
lockerer
Atmosphäre,
anderseits
jedoch auch die Beratung für
"Interessierte" im Mittelpunkt. Die
Vereinstreffen werden immer durch
eMail: [email protected]
Info-Telefon: 02687 / 54159
Postanschrift: c/o Parkhotel
Neubauer, Postgasse 2,
A-7202 Bad Sauerbrunn
Die Gruppe Astrofotografie trifft
sich zwei Mal pro Monat im Oswald
Thomas Saal des Planetariums der
Stadt Wien. Erfahrungsaustausch und
astronomischen Präsentationen speziell aus dem umfangreichen Gebiet
der Astrofotografie stehen im Vordergrund.
Das
Gruppentreffen
Südburgenland (jeden dritten Freitag im
Monat) findet im Gasthaus Huber in
Unterschützen statt, mit Erfahrungsaustausch
und
astronomischen
Präsentationen in gemütlicher Atmosphäre.
Partnerschaft mit der Wiener
Arbeitsgemeinschaft für Astronomie
(WAA):
(*) Anmeldung zu allen WAASeminaren
erforderlich
unter
0664/256-1221. Die Teilnahme für
BAA-Mitglieder ist ermäßigt.
Eine neue Partnerschaft
D
ie Burgenländischen Amateurastronomen (BAA) sind
eine Partnerschaft mit der
Wiener Arbeitsgemeinschaft
für Astronomie (WAA) eingegangen.
Es ist vorgesehen, eine termin-
und inhaltlich abgestimmte Kurs- und
Seminarreihe anzubieten.
Als erstes Ergebnis dieser
Partnerschaft erhalten alle BAA
Mitglieder eine Ermäßigung beim
Besuch von Seminaren der WAA. Die
Veranstaltungen der WAA wurden in
unseren Kalender aufgenommen.
Wir freuen uns auf eine
fruchtbare Zusammenarbeit.
Veranstaltungskalender
und wichtige astronomische Ereignisse
5. Juli, 18.00 (WAA)
Astro-Treff mit Vortrag "Die
Cassini-Mission"
von
Mag.
Anneliese Haika im Plutzerbräu,
Wien 7, Schrankg. 2 (Spittelberg)
16. Juli, 19 Uhr:
Gruppentreffen Südburgenland
16. Juli, 19.30 Uhr:
Eröffnung der Wanderausstellung
"New Horizons" in Eisenstadt
Das "Österreichischen Weltraumforums (ÖWF)" organisiert in
Kooperation mit dem BmVIT,
ESA, ESO, der Weltraumindustrie, ASA, Amateurastronomen,
Forschungseinrichtungen
und
Planetarien die österreichweite
Wanderausstellung
"New
26 Alrukaba | Frühjahr 2004
Horizons". Diese Ausstellung wird
in Zusammenarbeit mit den
burgenländischen Amateurastronomen vom 16. bis zum 27. Juli
im burgenländischen Landesmuseum in Eisenstadt zu sehen
sein. Es werden dabei faszinierende Bilder der Gruppe
Astrofotografie ausgestellt sein.
24. Juli, 21.00 (WAA)
Sternabend auf der Kahlenbergterrasse (nur bei Schönwetter Auskunft 0664/256-1221)
28. Juli, 19 - 21 Uhr
Gruppentreffen Astrofotografie
1. August, 18.00 (WAA)
Astro-Treff mit Vortrag "Hacken
im All - Softwareentwicklung für
das Weltraumteleskop Herschel"
von Roland Ottensamer, Inst. f.
Astronomie der Univ. Wien im
Plutzerbräu, Wien 7, Schrankgasse 2 (Spittelberg)
4. August, 19 - 21 Uhr:
Gruppentreffen Astrofotografie
6. August, 19 Uhr
Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn
13. – 15. Ausgust (WAA)
Seminar- und Beobachtungswochenende auf der RaiffeisenVolkssternwarte Mariazell mit
WAA Summer Star Party und
Seminar (*) "Besser beobachten der erste Kontakt" am 14. 8. um
15.00 Uhr
Internes
18. August, 20.30 (WAA)
Sternabend auf der Kahlenbergterrasse (nur bei Schönwetter Auskunft 0664/256-1221)
20. August, 19 Uhr
Gruppentreffen Südburgenland
3. September, 19 Uhr
Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn
mit einem Vortrag von Dipl.-Ing.
Dr. Martin Tajmar
6. September, 18.00 (WAA)
Astro-Treff mit Vortrag "Bioastronomie" von Mag. Anneliese Haika
im Plutzerbräu, Wien 7, Schrankgasse 2 (Spittelberg)
17. September, 19 Uhr
Gruppentreffen Südburgenland
18. September, 8.30 bis 12 Uhr
Infostand am Fest der VHS
Wiener Neustadt
Astronomie-Infostand unter der
Leitung der burgenländischen
Amateurastronomen am Fest der
VHS Wiener Neustadt am
Hauptplatz
(gegenüber
vom
Rathaus) von Wiener Neustadt
mit der Möglichkeit zur Sonnenbeobachtung durch Spezialfilter.
18. September, 15.00 Uhr (WAA)
Seminar (*) "Besser beobachten Deep Sky" im Hotel Sofienalpe
18. September, 20.00 Uhr (WAA)
Die lange Nacht der Sterne:
Vienna Star Party auf der
Sofienalpe (nur bei Schönwetter)
20. September, 18.00 Uhr (WAA)
Astro-Treff mit Vortrag "Der
Erntevollmond" von DI Alexander
Pikhard im Plutzerbräu, Wien 7,
Schrankgasse 2 (Spittelberg)
22. September, 18:30 Uhr
Herbstbeginn
25. September, 19.30 Uhr (WAA)
Sternabend auf der Kahlenbergterrasse (nur bei Schönwetter Auskunft 0664/256-1221)
27. September, 19 Uhr
Kurs "Astronomie für Einsteiger"
in der Volkshochschule Wiener
Neustadt (fünf Abende zu je 2,5
Stunden) unter der Leitung von
Ing. Erich Weber
Sternklare Nächte mit ihren
unzähligen
Lichtpunkten
am
Himmel faszinieren seit jeher die
Menschheit. Doch was steckt
hinter diesen Punkten? Wie
bewegen sie sich? Wann sind
welche Sterne und Planeten zu
sehen? Wie sind sie aufgebaut?
Solche
Fragen
stehen
im
Mittelpunkt des Kurses.
1. Oktober, 19 Uhr
Vereinstreffen mit dem Vortrag
"Doppelstern-Aufnahmen - Ein
Methodenvergleich auf dem Weg
zur Abbildung von Sirius B" von
Ewald Kohlenberger
2. und 3. Oktober, 9:30 Uhr
Grundkurs "Einführung in Photoshop" mit Ing. Gerhard Eber im
Parkhotel Neubauer in Bad
Sauerbrunn. Detailliertere Angaben sind auf unserer Homepage
zu finden.
8. - 12. Oktober
Herbstausflug Emberger Alm
13. Oktober, 19 Uhr
Kurs "Astronomie für Einsteiger"
in der Volkshochschule Güssing
(vier Abende zu je 2,5 Stunden)
unter der Leitung von Ing. Erich
Weber.
15. Oktober, 19 Uhr
Gruppentreffen Südburgenland
16. - 17. Oktober
ÖGAA Astronomieforum 2004 in
Eisenstadt
28. Oktober
Totale Mondfinsternis
Die Freisichtigkeit dieser totalen
Mondfinsternis beginnt um 2:52
Uhr, der Eintritt in den Kern-
schatten findet um 3:15 Uhr statt
und die Totalität beginnt um 4:24
Uhr. Das Ende der Totalität ist
um 5:44 Uhr, um 6:53 Uhr tritt der
Mond aus dem Kernschatten
heraus und um 7:16 Uhr endet
die Freisichtigkeit.
5. November, 19 Uhr
Vereinstreffen mit dem Vortrag
"Fernes Licht - ein astrofotografischer Erfahrungsbericht" von
Ing. Manfred Wasshuber. Von
Bildern begleitet wird gezeigt, wie
sich seine Bildergebnisse stetig
weiterentwickeln, hin zu immer
kleineren Objekten wie Galaxien
und Sternhaufen. Auch praktische Tipps, wie man seine
Geräte fototauglicher macht und
mit der Lichtverschmutzung zurecht kommen kann, sowie ein
direkter Vergleich von Filmaufnahmen zu CCD- Aufnahmen,
werden präsentiert.
6./7. November, 9:30 Uhr
Workshop "Bildbearbeitung mit
Photoshop" mit Ing. Gerhard
Eber im Parkhotel Neubauer in
Bad Sauerbrunn. Dieser Kurs
bildet die Weiterführung zum
Grundkurs „Einführung in Photoshop“ dar. Detailliertere Angaben
sind auf unserer Homepage zu
finden.
19. November, 19 Uhr
Gruppentreffen Südburgenland
3. Dezember, 19 Uhr
Traditionelle Weihnachtsfeier der
Burgenländischen Amateurastronomen im Parkhotel Neubauer in
Bad Sauerbrunn. Bitte bis spätestens 29. November anmelden!
Detailliertere Hinweise sind auf der
Homepage
der
BAA
unter
www.astronomie.at/burgenland
nachzulesen
Foto: Manfred Schwarz, Daten: siehe Beitrag „Venustransit durch das Coronado-Filter Solarmax“ Seite 12
27 Alrukaba | Frühjahr 2004
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