FRAUEN KLINIK aktuell / 03 Ausgabe 03 I Juli 2015 I frauenklinik.uk-koeln.de Interdisziplinäres Team der MR-HIFU-Therapie v.l.n.r.: Annika Alte-Hülsing (MTRA), Dr. Michael Püsken (Oberarzt Radiologie), Olga Grinstein (Assistenzärztin Radiologie), Priv.-Doz. Dr. Christopher Bangard (Ltd. Oberarzt Radiologie), Sarah Junk (MTRA), Dr. Bernd Morgenstern (Ltd. Oberarzt Gynäkologie), Regina Güsgen (MTRA) Prof. Dr. Peter Mallmann Direktor der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Liebe Kolleginnen und Kollegen, Enge Kooperation der Radiologie und der Gynäkologie im neugegründeten Kölner Myomzentrum Anfang des Jahres 2015 wurde an der Uniklinik Köln das Kölner Myomzentrum als erstes Myomzentrum in Köln gegründet. Die Behandlung von Patientinnen mit Gebärmuttermyomen erfolgt im Kölner Myomzentrum gemeinsam durch ein Team langjährig erfahrener Gynäkologen und Radiologen. Unser Kölner Myomzentrum bietet, als einer von wenigen Standorten in ganz Deutschland, alle verfügbaren Therapieverfahren zur Behandlung von Gebärmuttermyomen an. Die Festlegung erfolgt nach vorbereitenden Untersuchungen und eingehender Beratung der Patientin interdisziplinär. Es stehen alle aktuell einsetzbaren Verfahren, wie die operative Myomentfernung, aber auch nicht-operative Verfahren, wie die Myomembolisation und die neueste MR-gesteuerte HIFU / FUS zur Verfügung. Nachfolgend werden die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten kurz dargestellt. Medikamentöse Therapie Die medikamentöse Therapie von Myomen mit Ulipristalacetat (Esmya©) ist seit der Zulassung 2012 inzwischen gut etabliert. Viele Patientinnen mit symptomatischen Myomen weisen eine Anämie auf. In diesen Fällen kann eine präoperative medikamentöse Vorbehandlung das Operationsrisiko senken und die Operation selbst erleichtern. Unter der Therapie mit Ulipristalacetat stellt sich in aller Regel rasch eine Amenorrhoe ein. Die üblicherweise drei Monate dauernde Therapie kann gut genutzt genutzt, umdie Anämie zu kompensieren. Eine begleitende Eisensubstitution ist oft sinnvoll. Da unter der Therapie mit Ulipristalacetat viele Myome kleiner werden, ist eine Operation danach oft technisch einfacher durchzuführen. Der Erhalt des Uterus gelingt so besser. Dies ist insbesondere für junge Frauen wichtig, deren Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist. ich freue mich, Ihnen heute den 3. Newsletter der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uniklinik Köln präsentieren zu können. Wir berichten dieses Mal von der Kooperation des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (Prof. Dr. David Maintz) und der Frauenklinik im neu gegründeten Kölner Myomzentrum, von neuen Möglichkeiten der Kinderwunschbehandlung in der Abteilung Reproduktionsmedizin und von der guten Entwicklung der Geburtshilfe, in der trotz verschiedener Widrigkeiten die Zahlen im vergangenen Jahr erneut gesteigert werden konnten. Ich wünsche Ihnen Vergnügen bei der Lektüre. Es würde mich freuen, Sie auf einer unserer Fortbildungsveranstaltungen begrüßen zu können. Beachten Sie hierzu die Terminhinweise auf der Homepage und am Ende dieses Newsletters. Ihr Prof. Dr. Peter Mallmann im Namen aller MitarbeiterInnen der Frauenklinik der Uniklinik Köln http://frauenklinik.uk-koeln.de ... weiterlesen Juli 2015 I FRAUENKLINIK aktuell 1 ... Enge Kooperation der Radiologie und G ­ ynäkologie im neugegründeten Kölner ­Myomzentrum Sollte eine Patientin nach Beratung in unserer Myomsprechstunde die Therapie mit ­Ulipristalacetat wünschen, erhält sie hier auch ihr Rezept, sofern dies von den zuweisenden Ärztinnen / Ärzten gewünscht wird. Ob eine erneute Vorstellung in unserer Sprechstunde erforderlich ist, wird im Einzelfall entschieden. Sollte eine Patientin mit der Ulipristalacetat-­Therapie zufrieden sein und eine operative ­Therapie nicht wünschen, kann die medikamentöse Behandlung einmal wiederholt werden. Diese Vorgehensweise stellt gerade bei Patientinnen, die sich kurz vor der Menopause befinden, eine sinnvolle Therapieoption dar. Abb. 1 Katheterisierung der uterinen Gefäße nach Punktion der Arteria femoralis in Lokalanästhesie Abb. 2 Operative Therapie In unserer Klinik wird das gesamte Spektrum der operativen Myomtherapie angeboten. Aufgrund der großen Expertise unserer Klinik auf dem Gebiet der minimalinvasiven Chirurgie (MIC) werden die Operationen nahezu ausschließlich minimalinvasiv durchgeführt. Die hysteroskopische Resektion von s­ ubmukösen Myomen ist auch bei symptomlosen Patientinnen indiziert, sofern Kinderwunsch besteht. Submuköse Myome erhöhen das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen auch schon in der Frühschwangerschaft und schränken die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit ein. Eine hysteroskopische Myomresektion wird üblicherweise als ambulante Operation durchgeführt. Ob eine hysteroskopische Resektion sinnvoll ist, kann bei Patientinnen mit unklaren Ultraschallbefunden oft im Rahmen der Sprechstunde durch eine Mini-Hysteroskopie ohne Narkose geklärt werden. Bei Patientinnen mit Kinderwunsch und ­multiplen Myomen kann in Einzelfällen zum sicheren Organerhalt die operative Therapie über eine Querlaparotomie nach P ­ fannenstiel indiziert sein. In der überwiegenden Zahl der Fälle wird eine Myomenukleation als ­operative L­ aparoskopie mit kurzer stationärer ­Verweildauer durchgeführt. Myomembolisation Bei der Myomembolisation handelt es sich ebenfalls um ein minimalinvasives Verfahren. In Lokalanästhesie wird ein spezieller Katheter in die Arteria femoralis eingebracht. Unter Durchleuchtungskontrolle werden gezielt die uterinen Gefäße dargestellt. Diese können dann durch speziell dafür hergestellte Partikel embolisiert werden. Das durch die entstehende Hypoxie geschädigte Myomgewebe wird in den folgenden Zuweisung von Myompatientinnen: Zur gynäkologischen Untersuchung und ­Beratung über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Myomtherapie können Patientinnen in der Myomsprechstunde in der Frauenklinik ­vorgestellt werden. Myomsprechstunde Telefon 0221 478-87550 2 FRAUENKLINIK aktuell I Juli 2015 Embolisation der Myome durch speziell ausgewählte Partikel über einen dünnen Katheter Wochen und Monaten resorbiert. Bereits eine mäßige Abnahme der Myomgröße reicht aus, um bei den meisten Patientinnen die myombedingten Beschwerden zu beseitigen. Eine Narkose ist für diese Behandlung üblicherweise nicht erforderlich. Ob eine Myomembolisation durchgeführt werden kann, wird oft nach einer MRT-Untersuchung entschieden. Die Dauer der stationären Behandlung beträgt üblicherweise 2 Tage. MR-HIFU-Behandlung (fokussierter Ultraschall) Der durch Magnetresonanztomografie gesteuerte hochintensive fokussierte Ultraschall (MRHIFU) ist ein nichtinvasives Therapieverfahren, bei dem mittels fokussierter Ultraschallwellen Uterusmyome transkutan zielgenau erhitzt und koaguliert werden können, ohne dabei die Haut und umliegendes Gewebe (u.a. Darm, Blase, Nervenplexus) zu schädigen. Die präzise Lokalisation der Ablationsstellen und die genaue Echtzeit-Temperaturmessung erfolgen dabei durch die MRT. Die MR-HIFU-Therapie ist ein thermisches Ablationsverfahren, bei dem ­unmittelbar eine Koagulationsnekrose des Myoms ausgelöst wird. Diese Technik wird bisher in Deutschland nur in sehr wenigen Zentren angeboten. Ansprechpartner der Frauenklinik Dr. Bernd Morgenstern (Leitender Oberarzt der Frauenklinik) E-Mail [email protected] Spezielle Rückfragen zur Myomebolisation bei abgeklärter Indikation und Kontraindikation sowie spezielle Rückfragen zur Therapie mit fokussiertem Ultraschall bei abgeklärter Indikation und Kontraindikation werden durch das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie beantwortet. Vor einer geplanten MR-HIFU-Therapie muss bei allen Patientinnen ein Planungs-MRT des Uterus in Bauchlage durchgeführt werden. Erst dann kann entschieden werden, ob eine MR-HIFU möglich ist. Diese Entscheidung ist unter anderem von der Lage und Größe des Myoms und vom Vaskularisationsgrad abhängig. In mehreren Studien der letzten Jahre konnte gezeigt werden, dass die MR-HIFU-Therapie zu einer deutlichen Linderung der Symptome und somit zu einer verbesserten Lebensqualität der Patientin führte. Die MR-HIFU-Therapie wird ambulant und unter leichter Analgosedierung durchgeführt. Je nach Größe des Myoms kann die Behandlung bis zu 3-4 Stunden dauern. Üblicherweise können die Patientinnen 1-2 Tage nach der Behandlung wieder ihren normalen täglichen ­ ­ Aktivitäten bzw. ihrer Arbeit nachgehen. Insgesamt gilt die MR-HIFU-Therapie von Uterusmyomen als sichere Methode mit nur einem geringen ­Nebenwirkungsspektrum. Bezüglich zukünftiger Fruchtbarkeit nach ­MR-HIFU-Therapie liegen noch unzureichende Daten vor. Es gibt bis heute jedoch ca. 120 dokumentierte Fälle von Schwangerschaften nach MR-HIFU-Therapie. Patientinnen, bei denen die Indikation bzw. die Kontraindikationen für eine MR-HIFU-Therapie noch zu klären sind, werden über die allgemeine Myomsprechstunde betreut. Dr. Bernd Morgenstern, Leitender Oberarzt der Frauenklinik Dr. Michael Püsken, Oberarzt der Radiologie Abb. 3 Während der Behandlung liegen die Patientinnen auf dem Bauch. Die durch die Bauchdecke in den Körper gesendeten Schallwellen werden in einem Punkt (im Myom) fokussiert. Die Therapie findet unter laufender MRT-Kontrolle statt um größtmögliche Sicherheit zu bieten. Hierdurch ­finden eine kontinuierliche Kontrolle des zu behandelnden Gewebes und eine Echtzeit-Temperaturmessung statt. Ansprechpartner der Radiologie Priv.-Doz. Dr. Christopher Bangard (Leitender Oberarzt der Radiologie) Sekretariat: Saskia Voihs Telefon 0221 478-82035 E-Mail [email protected] Dr. Michael Püsken (Oberarzt der Radiologie) E-Mail [email protected] Neueste Verfahren im Kinderwunschzentrum Seit der Wiedereröffnung 2012 hat sich die Abteilung für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin mit Kinderwunschzentrum, IVF-Labor und Kryobank unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Gohar Rahimi (medizinische Leitung) und Dr. (SU) Evgenia Isachenko (biologische Leitung), zu einer wichtigen Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten mit Kinderwunsch im Kölner Raum und darüber hinaus entwickelt. ‘ „Doch nicht nur den ­einfachen Kinderwunsch, bei dem ein Paar trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr kinderlos bleibt, behandeln wir erfolgreich“ Die Patientinnen und Patienten v­ertrauen den ausgewiesenen Spezialistinnen des ­Kinderwunschzentrums die sie auf der Grundlage langer klinischer Erfahrung einerseits und dem neuesten Stand des Wissens und der Forschung andererseits einfühlsam beraten und auf höchstem medizinischen Niveau behandeln. Ein ­gutes Beispiel für den hohen wissenschaftlichen Behandlungsstandard ist die Einführung der ­„Vibrationskultur“ bei der künstlichen B ­ efruchtung in der Abteilung für ­Reproduktionsmedizin der Frauenklinik. Diese Methode der Embryokultur wurde von ­unserer Arbeitsgruppe in Kooperation mit anderen ­Zentren bereits bei 25000 Embryonen und 5000 Patientinnen durchgeführt. Damit konnte eine signifikante Steigerung der Schwangerschaftsrate erreicht werden. Grundidee ist es, die Embryokultur unter ­möglichst natürlichen Bedingungen durchzuführen. Nach der natürlichen Befruchtung wird der Embryo auf seinem Weg vom Eileiter in die sich bildende Gebärmutterschleimhaut permanent, je nach Aktivität der Flimmerhärchen und Muskeln des Eileiters, mit 6-20 Herz „durchgeschüttelt“. Neben der Transportfunktion hat diese Bewegung möglicherweise weitere Effekte, wie die Durchmischung mit Sekretionsprodukten und die Verdünnung giftiger Stoffwechselprodukte des Embryos. Ganz anders verlaufen die ersten Tage eines Embryos nach einer künstlichen Befruchtung (IVF/ICSI). Hier liegt der Embryo in einer Schale und wird nur wenig, jeweils beim Wechsel der Kulturflüssigkeit, bewegt. Mit der Methode der Vibrationskultur wird versucht, die permanente Bewegung nach der Befruchtung zu imitieren. Eine spezielle, patentierte Platte versetzt das Kulturgefäß mit dem Embryo in sanfte Schwingungen, deren Frequenz der der Bewegung im Eileiter entspricht. Die Ergebnisse dieser Methode wurden bereits 2010 veröffentlicht. So verbesserte sich die Entwicklung des Embryos deutlich. Beim Transfer von fünf Tage alten Embryos konnte die Schwangerschaftsrate von 36 Prozent auf 73 Prozent verdoppelt werden.1 Allen Patientinnen die während der Kinderwunschbehandlung in der Uniklinik Köln eine künstliche Befruchtung (IVF/ICSI) erhalten, kann diese Methode der Vibrationskultur jetzt ­angeboten werden. Ein weiteres Problem der künstlichen ­Befruchtung ist die Implantation des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut. Versuche mit ­Fibrinklebern führten nicht zu messbar verbesserten Ergebnissen. Durch die Verwendung eines speziellen Mediums (Hyaluronsäure) während des Embryonentransfers, konnte eine Schwangerschaft 1,4x häufiger erreicht werden. Es traten durch Anwendung dieses, in der Uniklinik Köln verfügbaren Verfahrens auch fast doppelt so häufig Mehrlingsschwangerschaften auf.2 1. Isachenko E, Maettner R, Isachenko V, Roth S, Kreienberg R, Sterzik K Mechanical Agitation During the in vitro Culture of Human Pre-Implantation Embryos Drastically Increases the Pregnancy Rate, Clin. Lab. 2010;56(11-12):569-576. 2.Bontekoe S et al. Adherence compounds in embryo transfer media for assisted reproductive technologies. Cochrane Database of Systematic Reviews 2010, Issue 7. Art. No.: CD007421 „Doch nicht nur den einfachen Kinderwunsch, bei dem ein Paar trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr kinderlos bleibt, behan­ deln wir erfolgreich,“ so Priv.-Doz. Dr. Rahimi ­„sondern auch wenn es darum geht, Samenbzw. Eizellen oder Eierstock- bzw. Hodengewebe zu konservieren, etwa vor der Chemotherapie junger krebskranker Patientinnen und Patienten mit Kinderwunsch, sind wir die richtigen ­Ansprechpartner.“ Als Mitglied des Netzwerkes im deutschsprachigen Raum, Fertiprotekt, bietet das Kinderwunschzentrum die Möglichkeit, in der Kryobank sowohl Hoden- bzw. Eierstockgewebe als auch Samen – bzw. befruchtete und unbefruchtete Eizellen einzufrieren. Durch den Einsatz von Vibrationskultur sind wir in der Lage, nach Entnahme von Ovarialgewebe, die unreifen GV-Oozyten in vitro zu kultivieren und die reifen Eizellen in fertilisierter oder unfertilisierter Form parallel zum Ovarialgewebe zu kryokonservieren. Doch der Wunsch von Patienten und Patientinnen, Keimzellen einzufrieren, kann auch ­andere, in der jeweiligen Lebenssituation liegende, nicht medizinische Gründe haben. Deshalb bietet die Frauenklinik dieser Patientengruppe die ­Möglichkeit des sogenannten social freezings an. Hier werden die gleichen Verfahren angewendet, wie auch bei der Kryokonservierung aus medizinischen Gründen. Priv.-Doz. Dr. Gohar Rahimi, Leiterin der Abteilung Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie INFORMATIONSABEND KINDERWUNSCH Patienten fragen – Experten antworten Die Reproduktionsmedizin der Uniklinik Köln stellt sich vor. 05. März 18. Juni 10. September 17. Dezember jeweils von 17:30 - 19:00 Uhr in der Frauenklinik der Uniklinik Köln Kerpener Str. 34, 50931 Köln, EG Raum 39 (Kolloquiumraum, Westeingang) E-Mail: [email protected] http://frauenklinik.uk-koeln.de/ 20150107_Flyer_Patientenakademie-Kinderwuensch.indd 1 21.01.15 16:31 Juli 2015 I FRAUENKLINIK aktuell 3 Termine Geburten in der Frauenklinik der Uniklinik Köln Workshop und Seminar Operative S­ enologie 2000 11.09.2015 08:00 bis 15:00 Uhr Veranstaltungsort Uniklinik Köln Frauenklinik, Kolloquiumraum und OP Kerpener Str. 34, 50931 Köln 1500 1000 500 Senologie Update 2015 Eine Veranstaltung der Brustzentren der ­Universitätskliniken Bonn, Köln, Düsseldorf, Essen und der Europäischen Akademie für Senologie 0 2001 2006 2009 2011 2013 2014 Geburtshilfe Frauenklinik der Uniklinik Köln Während die Geburtenzahlen an der Uniklinik Köln bis um die Jahrtausendwende stabil im Rahmen geringer Schwankungen bei jährlich circa 1.100 Entbindungen lagen, erfreuen wir uns seit einigen Jahren eines stetigen Anstiegs auf mittlerweile knapp 1.900 Geburten pro Jahr. Wir glauben, dass der kontinuierlich gewachsene Zuspruch auf zwei großen Schwerpunkten basiert, nämlich zum einen auf der maximalen Sicherheit für Mutter und Kind, welche ­unser Perinatalzentrum Level 1 uneingeschränkt ­ bieten kann, zum anderen aber auch auf der besonderen Zuwendung zu einem möglichst natürlichen Verlauf von Entbindung und ­Wochenbett. Wir wollen dabei den werdenden Eltern vermitteln und authentisch vorleben, dass dies keineswegs im Widerspruch zur Hochleistungsmedizin der Uniklinik steht. Zahlreiche ­anerkannte Studien belegen für eine zunehmende Anzahl geburtshilflicher Situationen Vorteile der vaginalen Entbindung und des Stillens, so dass auch monochoriale Gemini oder bestimmte schwerwiegende mütterliche Infektionen keine Kontraindikation mehr für die natürliche Geburt mit anschließendem Stillen darstellen, wenn die Rahmenbedingungen passen und die Eltern ­diesen Weg mit uns gehen möchten. Wir bieten im Rahmen einer Sectio auf Wunsch auch die sogenannte Kaisergeburt an. Dabei wird nach Vorbild des in London praktizierenden Australiers Nick Fisk das OP-Tuch zur Kindsentwicklung abgesenkt, damit die Eltern ohne Einsicht in das offene Abdomen die eigentliche Geburt des Kindes mit der Entwicklung aus dem mütterlichen Bauch sehen und damit aktiv ­miterleben können, wenn sie dies wünschen. Neben unserem Schwerpunkt auf dem Gebiet der natürlichen Geburtshilfe beschäftigen wir uns in unserem Perinatalzentrum natürlich ­insbesondere mit der komplizierten Schwangerschaft. Hier legen wir einen Schwerpunkt auf die Betreuung von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes, Mehrlingsschwangerschaften, Präeklampsien und Plazentaimplantationsstörungen. Unsere Arbeit wird derzeit dadurch erschwert, dass im September 2014 ein Wasserschaden im Gebäude der Frauenklinik die neonatologische Intensivstation der Kinderklinik erfasste. Wir mussten mit der Neonatologie kurzfristig in das Uniklinik Hauptgebäude, das sogenannte Bettenhaus, umziehen. Aufgrund der Anforderung an ein Perinatalzentrum Level 1 war es erforderlich, dass wir mit der gesamten Geburtshilfe, d.h. Kreißsaal und Wöchnerinnenstation sowie mit der Pränatalmedizin ebenfalls in das Bettenhaus umzogen, um die Vorteile einer T­ ür-an-Tür-Lösung weiter ­aufrechterhalten zu können. Es steht dadurch jetzt weiterhin ein komplett funktionstüchtiges Eltern-Kind-­ Zentrum im Hauptgebäude zur ­ Verfügung. Wir nutzen die Interimszeit derzeit zu einer generellen Sanierung der geburtshilflichen ­ ­Stationen und des Kreißsaals und werden im ­Oktober wieder gemeinsam mit der Neonatologie in das Gebäude der Frauenklinik zurückziehen. Dieser Umzug hat verständlicherweise zu ­Irritationen unserer Zuweiser sowie der P­ atienten geführt. Wir können Ihnen aber versichern, dass die Qualität der geburtshilflichen Versorgung auf gleichem Niveau weitergeführt wird. Dr. Markus Valter, Leiter der Geburtshilfe Wichtige Kontakte in der Frauenklinik Geburtshilfe und Pränatalmedizin Geburtsanmeldung 0221 478 -6847 Kreißsaal 0221 478 -4965 Ultraschall 0221 478 -4975 [email protected] [email protected] Brustzentrum [email protected] 0221 478 -86545 Gyn. Krebszentrum 0221 478 -4900 [email protected] 4 FRAUENKLINIK aktuell I Juli 2015 Wahlleistungspatientinnen Dysplasiesprechstunde Myomsprechstunde Operative Gynäkologie [email protected] Gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin [email protected] [email protected] Beckenbodenzentrum [email protected] 12.09.2015 09:00 bis 15:00 Uhr Veranstaltungsort Uniklinik Köln, Forum Gebäude 42 (direkt neben der Frauenklinik) Joseph-Stelzmann-Str. 20 50931 Köln Patientinnentag Brustkrebs und ­gynäkologische Krebserkrankungen 2015 13.09.2015 09:30 bis 16:00 Uhr Veranstaltungsort Uniklinik Köln, Forum Gebäude 42 (direkt neben der Frauenklinik) Joseph-Stelzmann-Str. 20 50931 Köln Ausstellung, Infostände (ab 13 Uhr) Uniklinik Köln, Frauenklinik Kerpener Str. 34 50931 Köln Videotraining Echokardiographie und Fehlbildungsdiagnostik Teil 2: 24.10.2015 09:00 bis 17:00 Uhr Veranstaltungsort Uniklinik Köln Frauenklinik, Hörsaal (Eingang Robert-Koch-Str.) Kerpener Str. 34, 50931 Köln Refresherkurse Senologie und Gynäkoonkologie 02.12.2015 Jahresrückblick 2015 Aus gynäkologischer Sicht und aus senologischer Sicht Falldiskussionen aus Ihrer Praxis und unserer Onkologischen Ambulanz Veranstaltungsort Uniklinik Köln Frauenklinik, Kolloquiumraum Kerpener Str. 34, 50931 Köln Impressum 0221 478-4900 0221 478-87550 0221 478-87550 0221 478-87550 0221 478-87550 0221 478-4900 Herausgeber Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Prof. Dr. med. Peter Mallmann Kerpener Str. 34, 50931 Köln http://frauenklinik.uk-koeln.de Redaktion Friedhelm Sprenger [email protected] Telefon: 0221 478-3833 Telefax: 0221 478-6789