Informationsheft

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Informationsheft
Oder, Foto: Erika Schulze
SchwimmKäfer (Dytiscidae)
Insekt
Viele Arten leben vor allem in stehenden oder langsam fließenden Gewässern.
Larven vieler Arten um 3 cm (Gelbrandkäferlarve
bis 6 cm). Ernähren sich von Kaulquappen, kleinen
Fischen und Insektenlarven. Mit den Mandibeln
spritzten sie Verdauungssäfte in ihre Beute und
saugen den verflüssigten Körperinhalt auf.
BachForelle (Salmo trutta fario) bis 25 cm
Ernährt sich von Flohkrebsen, Egeln, Insektenlarven und über dem Wasser fliegenden Insekten.
Kommt in reich strukturierten, sehr sauberen Bächen
vor, wenn das Wasser kühl, klar und sauerstoffreich ist.
Eier, Larven und Jungfische können in saurem Wasser
(pH<5,5) nicht leben.
höchstens dreimal so lang
Schwimm-
Käferlarve
Käfer vieler Arten um 2 cm, einfarbig schwarz, braun
oder gefleckt (Gelbrandkäfer bis 4,5 cm).
Ernähren sich von Insektenlarven, die sie entweder ganz verschlingen oder erst mit den Oberkiefern
in kleine Stücke zerlegen.
Saprobienwert etwa 2,5
Stichling
(Gasterocerus aculeatus) bis 10 cm
lang
Lebt in pflanzenreichen, flachen Bereichen stehender
oder schwach fließender Gewässer.
Eiablage in Bodennest aus Pflanzenteilen und Algen.
Jagt Insektenlarven, Würmer, Kleinkrebse, kleine
Fische, frisst Laich.
SchwimmKäfer
höchstens doppelt so lang
Seite 21
Inhaltsverzeichnis
Wasserrahmenrichtlinien 3
Der Fluss von der Quelle zur Mündung 4
Bilder und Beschreibung von Pflanzen Alge, Pestwurz 6
Springkraut, Brennessel
7
Esche, Erle, Fichte, Weide
8
Bestimmungsschlüssel, kleine Wassertiere 10
Bilder und Beschreibungen von Tieren Würmer, Egel, Flohkrebs
12
Schnecken, Muscheln 14
Wasserassel, Libellenlarve
16
Köcherfliegenlarven 17
Eintags-, Steinfliegenlarven, 18
Schlammfliegenlarven, Wasserläufer 19
Mückenlarven, Käfer, Fische
20
Feuersalamander, Bachstelze 22
Wasseramsel, Stockente
23
Schwarzstorch, Eisvogel
24
Fischotter, Wasserfledermaus
25
Struktur von Gewässern
Pflanzen und Nutzung der Aue 26
Gewässerverlauf 28
Verlauf der Uferlinie, Uferstruktur 30
Eintiefung des Gewässers, Querschnitt 32
Strömungsbild 34
Gewässersohle, Bachgrund 36
Durchgängigkeit 38
Europäische Flusseinzugsgebiete
Seite 2
FeuerSalamander
(Salamandra salamandra) Larve 2,4-5 cm, gelbbraun, hellgelber Beinansatz, oberer Flossensaum
erreicht hinteres Rückendrittel.
Lebt in sauberen, kühlen, sauerstoffreichen, nicht zu
sauren (pH>4,5) Wald- und Bergbächen zwischen
Steinen und toten Pflanzenteilen. Frisst Würmer,
Kleinkrebse, Laich und Insektenlarven.
gerade geborene Larve,
etwa diese Größe
ältere Larve
Erwachsene bis 28 cm, verstecken sich tagsüber
unter Totholz oder Steinen. Jagen nachts Würmer,
Nacktschnecken und Insekten. April-Juni setzt das
Weibchen 10-60 fertige Junge im Bach ab.
Kommt im Harz bis in 700 m Höhe vor.
Bachstelze (Motacilla alba) bis 18 cm
Zieht von September bis März nach Nordafrika. Manche überwintern in Mittel- oder Südeuropa.
Lebt in Dörfern, Städten, Einzelgehöften und
Kiesgruben. Außerhalb der Brutzeit auch an Seen,
Flüssen, Wiesen und Feldern.
Läuft mit schnellen Trippelschritten am Boden,
macht rhythmische Kopfbewegungen und wippt
mit dem langen Schwanz. Außerhalb der Brutzeit
übernachten Scharen von Bachstelzen gemeinsam
im Schilf oder in Großstadtbäumen.
Ernährt sich von Insekten und deren Larven und
anderen kleinen Bodentieren. Fängt nahe über
dem Boden fliegende Insekten. Im Winter frisst sie
auch Samen.
Baut ihr Nest aus Halmen und Moos in Holzstößen,
auf Dachbalken und in Halbhöhlen. Meist brüten die
Paare 2-3 mal in demselben Nest 5-6 Eier aus.
etwa dreimal so groß wie die Abbildung
Foto: Erika Schulze
Seite 22
EU-Wasserrahmenrichtlinie, WRRL
WRRL ist 2000 EU-weit in Kraft getreten und 2002 in Deutschland in nationales Recht umgeschrieben
worden. Sie ist an Einzugsgebieten der Fließgewässer orientiert, an dem Land von der Quelle bis zur
Mündung mit allen Zuflüssen, also nicht an Staats- und Ländergrenzen.
Das größte Einzugsgebiet ist das der Wolga, in Niedersachsen sind das Ems, Weser, Elbe und Rhein;
allerdings kann keines dieser Flussgebiete allein von Niedersachsen bewirtschaftet werden.
Die WRRL hat das Ziel die europäische Wasserwirtschaft zu vereinheitlichen und einen guten Gewässerzustand (Güteklasse 2) in allen Gewässern der EU zu erreichen, der jetzige darf sich nicht verschlechtern. Für ganz Europa wird vorgeschrieben, was gemessen und beobachtet werden muss, um die Gewässergüte zu bestimmen und welche Eigenschaften sehr gut sind
In Oberflächengewässern (das sind Flüsse, Bäche, Seen) soll sowohl der gute ökologische (Pflanzen,
Tiere und Struktur) als auch der gute chemische (wenig Nährsalze (Mineralien), Pestizide und andere
Stoffe wie Pestizide, Waschmittel) Zustand erreicht werden.
Im Grundwasser soll der gute chemische und der gute mengenmäßige Zustand erreicht werden. Es
muss künftig gemessen, berechnet werden, wieviel es zu- (Niederschläge) und abnimmt (Trinkwasser,
Beregnung, Abfluss in andere Grundwasserkörper). Damit werden auch die mit dem Grundwasser und
den Fließgewässern verbundenen Landökosysteme und Feuchtgebiete geschützt.
Um das zu erreichen, sind in allen Ländern Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne zu erarbeiten. Dabei soll die Öffentlichkeit informiert und beteiligt werden. Dafür gibt es verbindliche Fristen:
bis 2003 musste die WRRL in nationales Recht umgesetzt sein,
bis 2004 notwendige Daten erheben und entscheiden, ob das Ziel des guten ökologischen Zustands für den
jeweiligen Wasserkörper erreicht werden kann, das ist als C-Bericht an die EU gemeldet worden,
bis 2009 Öffentlichkeit anhören, Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne aufstellen,
bis 2012 geplante Maßnahmen umsetzen und
bis 2015 soll der gute ökologische Zusatand von Oberflächen- und Grundwasser erreicht werden.
Danach werden alle 6 Jahre für die Gewässer, bei denen das nicht gelungen ist, weitere Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne erforderlich.
Seite 3
WasserAmsel (Cinclus cinclus) bis 18 cm lang
Lebt an schnell fließenden Gewässern an steinigen Stromschnellen, im Winter auch an langsameren Flüssen. Nur, wenn die Gewässer zufrieren,
weicht sie nach Süden aus.
Taucht mit ausgebreiteten Flügeln gegen die Strömung auf den Gewässergrund.
Dort jagt sie nach Insektenlarven, Schnecken,
Fischeiern, Stein- und Köcherfliegenlarven.
Jedes Paar bewohnt einen mehrere hundert Meter
langen Bachabschnitt. Wasseramseln bauen in Uferhöhlen zwischen Wurzeln, Steinen und Erdlöchern
ein Nest. Im April und Juli legt das Weibchen 4-6 Eier,
die 16 Tage lang bebrütet werden. Die Jungen werden etwa 3 Wochen von beiden Eltern gefüttert.
StockEnte (Anas platyrhynchos) bis 62 cm lang
Zieht von Oktober bis April z.T. bis Nordafrika.
Lebt an stehenden und nicht zu schnell fließenden
Gewässern fast aller Art, häufig in Städten als
halbzahmer Parkvogel. Fliegt schnell, dabei fallen
der lange Hals und der vorn und hinten schwarz und
weiß gesäumte Flügelspiegel auf.
Ernährt sich vielfältig von Samen, Früchten,
Pflanzen, Insekten und kleinen Wassertieren,
die sie sich gründelnd (Köpfchen in das Wasser,
Schwänzchen in die Höh') aus dem Wasser holt.
Sucht auch Nahrung weit vom Wasser entfernt auf
Feldern. Weibchen legt 1 mal zwischen März-Juni
8-12 Eier in ein getarntes Nest am Boden, dicht am
Wasser, selten in Baumhöhlen. Sie brütet 4 Wochen
lang die Eier alleine aus und führt die Jungen dann
etwa 8 Wochen lang.
Foto: diginatur
Seite 23
Foto .Lutz Koch
Der Fluss von der Quelle bis zur Mündung
Oder, Foto .Erika Schulze
Oder, Foto .Erika Schulze
Oder, Foto .Erika Schulze
Weser, Foto .Erika Schulze
Seite 4
SchwarzStorch (Ciconia nigra) bis 97 cm
Foto: Peter Kehrle
(Weißstorch 102 cm)
Zugvogel, manche
überwintern schon in Vorderasien,
die meisten in Afrika.
Lebt in wasserreichen Wäldern,
ursprünglichen, nicht durchforsteten
Laub- und Mischwäldern. Lebt auf dem Zug
nach Afrika auch in offenem Gelände.
Ernährt sich von Wasserinsekten, Fröschen und
Fischen. Mit 3 J geschlechtsreif. Horst vom Paar
gemeinsam gebaut, meist auf Bäumen in 10-20 m
Höhe. Legt 3-5 Eier, die Jungen werden von beiden
Eltern gemeinsam ausgebrütet und gefüttert. Sehr
scheu, kommen Menschen in die Nähe des Nestes,
wird es meist verlassen.
Eisvogel (Alcedo attis) bis 17 cm lang. Fliegt
schnell, niedrig und geradlinig über dem Wasser.
Lebt an langsam fließenden, klaren Bächen
und Flüssen mit senkrechten, mehr als halbmeterhohen Steilufern für die Anlage der Brutröhre,
seltener an Abbrüchen von stehenden Gewässern.
Außerhalb der Brutzeit auch an Fischteichen, kleinen Tümpeln und sogar an der Meeresküste.
Sitzt häufig am Ufer auf Zweigen, Totholz oder Pfählen
direkt über dem Wasser und lauert auf kleine Fische.
Zieht Richtung Süden, wenn die Gewässer zufrieren.
Ernährt sich von kleinen und schlanken Fischen
wie Elritzen, Stichlingen und jungen Forellen.
Brütet von März bis September (meist 2, manchmal
auch 3 mal). In einen Uferabbruch graben Eisvögel
eine bis zu 1 m lange, meist etwas ansteigende Röhre
und erweitern deren Ende zu einer rundlichen Nestkammer.
Foto: Willi Gossens
Seite 24
Foto: Rossen, 2004
Der Fluss von der Quelle bis zur Mündung
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Köcherfliegenlarven
Eintagsfliegenlarven
Kriebelmückenlarven
Bachflohkrebse
Schlammschnecken
Äschen, Barben
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Im Wasser
schwebende Algen,
Wasserpflanzen
gä
e
Unterlauf
Fluss, > 5 m breit
trübes Wasser
Kies,
T im Winter um 0°C,
Sand,
kann auch zufrieren,
Schlamm,
T Sommer auch >20°C
oder Löß und Lehm fließt langsam
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nd
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Bach, Fluss
T im Winter um 0°C
fließt über 1 m/sec
T im Sommer selten >17°C
fließt um 0,5 m/sec
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Zerkleinertes Falllaub,
Algen und
Wasserpflanzen
Mitttelauf
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Strudelwürmer
Bachflohkrebse
Köcherfliegenlarven
Steinfliegenlarven
Eintagsfliegenlarven
Bachforellen
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Falllaub,
Bakterienrasen
und auf Steinen
wachsende Algen
S
Oberlauf
Mittelgebirgsbach
klares Wasser
T im Winter wenig >0°C
im Sommer selten >10°C
fließt sehr schnell
Feuersalamander
Weid e
Falllaub
Typische Tiere
Typische Art
der Ernährung
Quelle
T im ganzen Jahr um 8°C,
wie das Grundwasser
ei
Hauptsächliche
Nahrungsquelle
Zuckmückenlarven
Flussmuschel
Kriebelmückenlarven
Libellenlarven
Brassen
R ä u b er
Seite 5
FischOtter (Lutra lutra)
Kopf-Rumpflänge 60-90 cm, bis 20 J alt
Schwimmt durch seitliche Schlängelbewegungen,
an Land macht er Galoppsprünge mit gekrümmtem Rücken. Lebt an stehenden und fließenden
Gewässern mit deckungsreichem Bewuchs und
reich gegliedertem Ufer.
Ernährt sich vor allem von Fischen, frisst auch
Kleinsäuger, Vögel, Frösche, Schnecken, Eier
und Aas. Einzelgänger, tag- und nachtaktiv, ruht
und schläft in natürlicher oder selbst errichteter
Erdhöhle in der Uferböschung, Eingang meist unter
dem Wasserspiegel.
Tragzeit für die 2-4 Jungen etwa 60 Tage, kann durch
Keimruhe bis zu 9 Monate verlängert werden.
WasserFledermaus (Myotis daubentoni)
40-51 mm lang und meist 4-5 J alt Lebt in wasserreichen Waldgebieten. Sommerschlafplätze und Wochenstuben meist in Gewässernähe, in Baumhöhlen, hinter Fensterläden und
unter Dächern. Männergesellschaften auch in Mauerlöchern unter Brücken. Quartiere für den Winterschlaf in frostfreien, feuchten Höhlen und Stollen.
Fledermäuse senken nicht nur im Winterschlaf ihre
Körpertemperatur, wie die anderen Winterschläfer,
sondern auch im Sommer tagsüber im Schlaf.
Fliegt meist nach Sonnenuntergang. Jagt mit Ultraschall als Echoortung fast ausschließlich über
stehendem und langsam fließendem Gewässer
fliegende Insekten, z.B. Eintagsfliegen.
Paarungen im Herbst und bei Unterbrechung des
Winterschlafs, Befruchtung aber erst nach Erwachen
aus dem Winterschlaf. Im Juni wird das Junge geboren, das nach etwa 8 Wochen ausgewachsen.
Foto: www.CoolPhotos.de
Seite 25
Foto .Dietmar Nill
KieselAlge (Bacillariophyta)
Verschiedene Arten leben in sehr unterschiedlich
sauberen Gewässern. Sie sind überall häufig. Meist
zwischen 0,01 und 0,2 mm klein, man kann sie mit
den Augen also nicht einzeln sehen. Wenn es sehr
viele gibt, sind sie als braungrüner, schleimiger Belag auf Steinen, Hölzern oder Moos zu erkennen.
Die glasklaren Zellwände aus Kieselsäure sind wie
Käseschachteln aufgebaut.
Ernährt sich von Licht, Kohlendioxid, Mineralstoffen und Wasser. Kieselalgen sind die wichtigste
Nahrung für junge Stein-, Eintagsfliegen-, Zuckmückenlarven, Klauenkäfer und Napfschnecken.
Pestwurz (Petasites hybridus)
Stängel bis 1 m hoch, Blätter bis über 60 cm breit
Blütenstand 10 bis 40 cm hoch, mit kleinen rosa
Blüten erscheint im März-April, bevor die wirklich
großen (30-60 cm), schirmartigen, herzförmigen
Blätter wachsen. Sie sind lang gestielt und kommen
alle direkt aus der Pflanze. Fruchtstand bis 90 cm
mit Schopffliegerfrüchten.
Bildet ausgedehnte Bestände an Ufern von kühlen
Bächen und Flüssen, an Quellhängen und Bruchwäldern. Braucht nährsalzreiche, nasse Tonböden.
Ernährt sich von Licht, Kohlendioxid, Wasser
und Mineralien.
Seite 6
Sind die Uferpflanzen typisch für einen Auenwald ? Auen-Nutzung
Als Aue wird das Land an den Fließgewässern bezeichnet, das überschwemmt wird.
Hier liegt der Grundwasserspiegel hoch und der Boden ist nass bis feucht. Bei den
Überschwemmungen werden Teile der Gewässersohle und die dort vorhandenen
Mineralstoffe mitgerissen, die in der Aue bei geringerer Fließgeschwindigkeit
abgelagert werden. So wird den Auen immer wieder nährstoffreicher Boden
zugeführt. Sie ist von Natur aus mehr oder weniger bewaldet.
Seit der Mensch Ackerbau betreibt sind die Auen wegen des hohen
Nährsalzgehaltes genutzt worden. Dazu sind sie trocken gelegt
und entwaldet worden. Die Flüsse wurden begradigt, Deiche
gebaut, Altarme mit Erde aufgefüllt und Ufer befestigt,
um die genutzten Flächen vor Überschwemmungen und Staunässe zu schützen. Im letzten
Jahrhundert sind diese Maßnahmen mit immer
größeren Maschinen an vielen Flüssen durchgehend ausgeführt worden.
Bei der Bewertung geht vor allem um die Intensität der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung, sowie
die Bebauung im Einflussbereich des Gewässers. Als naturnaher Bewuchs gilt:
- Auenwald mit Weiden und Erlen, bei selteneren Überflutungen auch Eschen, Ulmen und Eichen.
- Röhricht aus hohen Gräsern wie Schilf und Rohrglanzgras (vor allem im Flachland).
Ökologische Bedeutung:
Der Uferbewuchs sollte dicht und weniger dicht bewachsene Flächen, sowie Bäume unterschiedlichen
Alters (einschließlich Totholz) haben. So werden Uferbuchten und Umläufe zwischen den Bäumen und
Wurzelüberhänge gebildet. Im Sommer vermindert der Baumschatten Algenwachstum und Erwärmung.
Die Nutzung vermindert die Zahl der Kleinlebensräume, deswegen können ganz viele Pflanzen und Tiere
nicht mehr in Bächen und Flüssen leben. Genutzte Gewässer sind in ihrem engen Bett festgelegt, Auen
gibt es kaum noch, typische Arten der Auen sterben aus, der Fluss ist nicht mehr lebendig.
Seite 26
Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
über 2 m hoch, einjährig,
stammt aus dem Himalaya und breitet sich seit
etwa 100 Jahren in Mitteleuropa aus.
Blätter bis 25 cm lang, Blattstiel und -grund mit
unangenehm riechenden, roten Drüsen. Rote bis
weiße Blüten mit intensivem Geruch, von Bienen
und Hummeln bestäubt. Reife, 3-5 cm lange Fruchtkapsel springt bei Berührung auf und schleudert die
Samen bis zu 7 m weit weg.
Wächst in Weiden-Auenwäldern und an Flüssen auf
nassen, mineralreichen Böden. Ernährt sich von
Licht, Kohlendioxid, Wasser und Nährsalzen.
Große Brennnessel (Urtica dioica)
Der bis zu 1 m hohe Stängel und die länglich herzförmigen, meist über 5 cm langen Blätter haben
Brennhaare. Mit der Lupe kann man gut erkennen,
dass sie lang sind und mit einer Kugel enden, die
so abbricht, dass das Haar wie eine Spritze in die
Haut des Menschen eindringen und Histamin und
andere giftige Stoffe abgeben kann.
Wächst in feuchten Auwäldern, am Ufer sehr nährsalzreicher Gewässer, insbesondere bei hoher
Konzentration von Stickstoffsalzen.
Ernährt sich von Licht, Kohlendioxid, Wasser
und Mineralien.
Seite 7
Sind die Uferpflanzen typisch für einen Auenwald? Auen-Nutzung
Strukturgüteklasse 2
Strukturgüteklasse 3
Strukturgüteklasse 1
Gerdau, Foto Marc Asmussen
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Strukturgüteklasse 5
Strukturgüteklasse 4
Oder, Foto .Erika Schulze
Schunter, Foto: Nakayama, Kühnel
Sieber, Foto: Erika Schulze
Seite 27
Rot-, Schwarz- Erle (Alnus glutinosa)
bis 30 m hoch und 120 J alt. Blätter wechselständig, kahl, oben etwas glänzend. Werden häufig
vom metallisch-blauen Erlenblattkäfer gefressen.
Abgefallenes Laub ist sehr wichtige Nahrung für
Tiere im Bach. Blüht März-April. An den männlichen
Hängekätzchen und den schwarzen, runden Fruchtständen sind sie zu erkennen.
Wächst in Auwäldern und an Bächen, die Wurzeln
bilden eine natürliche Uferbefestigung.
Ernährt sich von Licht, Kohlendioxid, Wasser
und Mineralstoffen (die stickstoffhaltigen werden
z.T. von symbiontischen Bakterien, die an den Wurzeln wachsen, aus Luftstickstoff gemacht).
Esche (Fraxinus excelsior)
bis 40 m hoch und 250 J alt
Blätter groß, oben dunkelgrün, unten heller, kahl
bis auf die Mittelrippe. Von ihnen leben Gallmilben,
Schmetterlingsraupen und der Eschenblattfloh.
Frostempfindlich, blüht im April-Mai bevor das
Laub kommt.
Früchte 3-4 cm lang, zusammengedrückt mit gedrehtem Flügel, werden vom Wind verweht. Bleiben
oft den ganzen Winter am Baum hängen.
Wächst in krautreichen Auwäldern und am Ufer
von fließenden Gewässern.
Ernährt sich von Licht, Kohlendioxid, Wasser
und Mineralstoffen.
Seite 8
Wie natürlich ist der Gewässerverlauf?
Ein natürliches Gewässer verläuft geschwungen und mäandrierend, wenn die Talform und der Untergrund
es zulassen und das Gefälle nicht zu groß ist. Vor allem im Mittel- und Unterlauf wird bei hoher Fließgeschwindigkeit und Überschwemmungen das Flussbett verlagert, stärker geschwungen. Das verringert die
Fließgeschwindigkeit, der Fluss kann also seine Geschwindigkeit regulieren. Dabei kommt es auch zu
Krümmungserosionen, bei denen Prall- und Gleithänge entstehen. Sie ist ein ausgleichender Vorgang,
der zum Stillstand kommt, wenn das Gewässer an den betreffenden Stellen eine ausreichende Laufkrümmung erlangt hat.
Bei der Bewertung muss darauf geachtet werden, in wie weit das Gewässer vom Menschen begradigt und
befestigt wurde. Lässt die Talform (Kerbtal) einen mäandrierenden Verlauf nicht zu, gilt auch bei gering
mäandrierendem Verlauf die Bewertungsstufe 1.
Ökologische Bedeutung:
Ein natürlicher, geschwungener Gewässerverlauf ist entscheidend für die Funktionsfähigkeit des Ökosystems Fließgewässer und ermöglicht:
- natürliche Hochwasserrückhaltung durch Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit.
- ein geringeres Gewässergefälle durch Laufverlängerung und damit Strukturvielfalt.
Durch die Mäander wird die Strömung sehr vielfältig und es kommt zu einem kleinräumig wechselnden
Auf- und Abtrag von Sand, Steinen, Kies, Totholz, zu Inselbildungen und einem Wechsel von Gleit- und
Prallhängen, von Still- und Schnellwasserzonen. Die entstehenden Abbruchufer bieten Nistwände für
Uferschwalben und Eisvögel.
Vielfältige Strukturen erhöhen die Selbstreinigung durch Oberflächenvergrößerung. Es gibt mehr Wuchsflächen für Mikroorganismen, die die Selbstreinigung des Gewässers bewirken. Die Fähigkeit zur Selbstregulation geht verloren, wenn das Gewässer über weite Strecken begradigt und
vertieft wird, dann wird das Bett immer noch tiefer, das Wasser immer schneller und Überschwemmungen
werden verhindert.
Seite 28
Weide (Salix spec.) bis 9 m hoch und 60 J alt
Schmeckt Bockkäfern, Rehen und Hirschen gut.
Blätter länglich. Sie werden von sehr vielen Insektenlarven gefressen. Blüten (Kätzchen) haben feinen Honigduft. Sie sind im März als erstes Futter für
Bienen und andere Insekten wichtig. Früchte sind
leicht, fedrig, haarig. Durch regelmäßigen Schnitt
entstehen Kopfweiden, die für Eulen und andere
Tiere Wohnraum bieten. Wächst in Auwäldern und
am Ufer von Flüssen und Bächen. Es gibt etwa
30 Weidenarten in Deutschland, z.B Bruch-, Sal-,
Silber- und Purpurweiden. Ernährt sich von Licht,
Kohlendioxid, Wasser und Mineralstoffen.
Fichte (Picea abies) bis 50 m hoch und 600 J
Immergrün, Nadeln stachelspitzig, glänzend grün,
ent-nadelte Zweige rau, wie eine Feile. Von den im
Bach lebenden Tieren werden sie nicht gefressen.
Bei ihrem sehr langsamen Abbau durch Kleinstlebewesen werden Stoffe gebildet, die Wasser und
Boden sauer machen. Zapfen herunterhängend,
Schuppen gezähnelt, darunter sitzen die kleinen,
leichten Samen, die Spechte und Mäuse fressen
oder der Wind verbreitet. Wächst von Natur aus in
kühlen, feuchten Gebieten z.B. im Harz. Wird überall als Nutzholz angebaut. Ernährt sich von Licht,
Kohlendioxid, Wasser und Mineralstoffen.
Seite 9
Wie natürlich verläuft der Bach? Gewässerverlauf
Strukturgüteklasse 2
Strukturgüteklasse 3
Strukturgüteklasse 1
Schunter, Foto: Nakayama, Kühnel
Schunter, Foto: Nakayama, Kühnel
Strukturgüteklasse 4
Strukturgüteklasse 5
Sieber Foto .Erika Schulze
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Seite 29
Bestimmung von Tiergruppen, die im Fließgewässer leben
Hülle um den Körper
fehlt
vorhanden
Schale, Haus
Weichtiere
gegliederte Beine
Köcher
röhrenförmig,
aus Steinen oder Pflanzenteilen
fehlen
Köcherfliegenlarven S. 17
Körperquerschnitt
drehrund bis oval
unsymmetrische
Schale
Schnecken S. 14
vorhanden
Anzahl der Beinpaare
flach, abgeplattet
Strudelwürmer S. 12
Kopf
2 symmetrische
Schalenklappen
Muscheln S. 15
3
Insekten und
ihre Larven
S. 16-21
4
Spinnentiere
nicht erkennbar
gut sichtbar
Körper < 5 cm
Saugnapf
Kopfkapsel
mit beißenden Mundwerkzeugen
am Hinterleibsende
vorhanden
fehlt
mit Mundhaken
7
Asseln S. 16
Körper < 5 cm
Larven von Zweiflüglern
Fliegen und Mücken
Körperquerschnitt
drehrund
oval
Egel S. 12
undeutlich
S. 20
Durchmesser < 1,5 mm
Tubifex S. 13
Insektenlarven
>7
Krebstiere S. 13
S. 16-21
Seite 10
Wie natürlich verläuft die Uferlinie? Uferstruktur
Die Ufer sind von Natur aus keine festgelegten Linien, sondern verändern sich mit Wasserstand und
Strömung. Eine Ausdehnung in die Breite und stärkeres mäandrieren ist in natürlichem Zustand jederzeit
möglich. Natürliche Begrenzungen können Bäume, große Steine, das langjährig ausgewaschene Hochwasserbett oder die Talform sein. Auch Bäume, die in den Bach gefallen sind und Ansammlungen von
Treibholz beeinflussen den Verlauf, sie behindern den Hochwasserabfluss.
Künstliche Uferbefestigungen sollen
- verhindern, dass das Gewässer sein Bett verlagert.
- das Wasser möglichst problemlos abfließen lassen.
- die Nutzung der Uferflächen durch Landwirtschaft, Verkehr und zum Hausbau ermöglichen.
Bei der Bewertung soll das Ausmaß der Befestigung gesehen werden.
Diese sind auf den ersten Blick nicht immer zu erkennen, wenn sie überwachsen oder verfallen sind.
Deshalb sollte an einzelnen Stellen mit einem Stock genau nachgeprüft werden, ob das Ufer mit künstlich
eingebrachten großen Steinen, Mauerwerk, Beton, Faschinen oder ähnlichem befestigt wurde. Wenn das
Ufer ganz gerade verläuft, kann man sicher sein, dass es vom Menschen befestigt wurde.
Ökologische Bedeutung:
Ein vielfältig strukturiertes Ufer weist immer auch auf eine Strukturvielfalt im Gewässer hin und erfüllt
folgende ökologische Funktionen:
- natürliche Hochwasserrückhaltung, das Gewässer kann sich in die Breite ausdehnen,
die Fließgeschwindigkeit wird durch Bäume und ungleichmäßige Ufer gebremst.
- Bereicherung des Lebensraumangebotes führt zu Biotop- und Artenvielfalt,
in Uferabbrüchen kann z.B. der Eisvogel nisten.
- umgestürzte Bäume eignen sich als Ansitze für Vögel.
- unterspülte Bäume bieten z. B. Jungfischen Verstecke.
- Verbesserung der Fähigkeit zur eigenständigen Entwicklung einer vielfältigen Gewässerstruktur.
Seite 30
Bestimmung von Insektengruppen, die im Fließgewässer leben
gegliederte Beine
vorhanden
fehlen
Mücken- oder
Fliegenlarven S. 20
Mundwerkzeuge
anders
Fangmaske
Stechrüssel
Lebensweise
in röhrenförmigem Köcher
aus Steinen oder Pflanzenteile
Köcherfliegenlarven S. 17
Libellenlarven
Wanzen S. 19
ohne Köcher
S. 16
Hinterleibsende
anders
Zahl der Hinterleibsanhänge
1
Schlammfliegenlarven
S. 19
mit Nachschieber
Köcherfliegenlarven
S. 17
2
Steinfliegenlarven
3
Eintagsfliegenlarven
S. 18
S. 18
2, 4 oder mehr,
kurz oder fehlend
Käferlarven S. 21
Seite 11
Wie natürlich verläuft die Uferlinie? Uferstruktur
Strukturgüteklasse 2
Strukturgüteklasse 3
Strukturgüteklasse 1
Lonau, Foto: Erika Schulze
Schunter, Foto: Nakayama, Kühnel
Strukturgüteklasse 4
Strukturgüteklasse 5
Oder, Foto .Erika Schulze
Schunter, Foto: Nakayama, Kühnel
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Seite 31
Strudelwurm (Planarie) bis 25 mm
Egel (Hirudinea) Bandartig flacher, nicht geringelter Wurm, in Ruhe
brauner Klumpen auf der Unterseite von steinen,
Hölzern und Blättern, gleitet in ruhigen Bewegungen vorwärts, hält sich mit Schleim am UnterEikokon
grund (bis 1 m/sec) fest.
Zwitter, legt gestielte, braune Eikokons
an die Unterseite von Steinen.
Mit je einem Saugnapf an Vorder- und Hinterende.
Streckt beim Fortbewegen den Vorderkörper weit
vor (wie Spannerraupen), hält sich mit dem Vordersaugnapf an der Unterlage fest und zieht das
Hinterende nach.
Viele saugen Blut aus den Beutetieren.
Saprobienwert etwa 2,5
Der Bachstrudelwurm (Dugesia gonocephala),
kommt in nicht sauren (pH>6), sauberen Bächen
oft vor. Saprobienwert 1,6
oder kleiner
Der Rollegel (Erpobdella octoculata)
bis 60 mm lang und 8 mm breit, braun.
Lebt in stehenden und fließenden Gewässern aller
Art, unter Steinen, an Wasserpflanzen, zwischen
Falllaub, manchmal auch auf Sandböden. Kann ein
Jahr lang hungern. Verschlingt sonst Insektenlarven, Flohkrebse und Würmer.
Saprobienwert 2,7
Strudelwürmer mit Anhängen, Zipfeln am Kopf,
kommen nur in sehr sauberen kalten Quellen oder
Gebirgsbächen vor. Saprobienwert 1,1
Alle Arten fressen Bachflohkrebse, Insektenlarven, Schnecken, und Würmer.
Saprobienwert weiterer Arten etwa 2,1
RollEgel
oder kleiner
Seite 12
Wie ist stark ist das Gewässer eingetieft? Gewässerquerschnitt
Fast alle Gewässer haben von Natur aus ein flaches Bett. Nur die Kerbtalgewässer des Berglandes sind
natürlicherweise tief im Vergleich zur Breite. Natürliche, flachbettige Gewässer, deren Wasserspiegel nicht
viel tiefer als die Aue liegt, treten schon bei geringem Hochwasser über die Ufer.
Da Menschen die Aue nutzen wollten und direkt am Gewässer Häuser, Orte gebaut, Wiesen und Felder
angelegt haben, sollten Überschwemmungen verhindert werden. Das geschah durch Begradigung, Auenaufhöhung und Befestigung der Ufer. Das alles erhöht die Fließgeschwindigkeit, je größer sie ist, desto
stärker vertieft sich der Bach, desto mehr Wasser fließt ab. Wenn nach sehr starkem Regen oder schneller
Schneeschmelze sehr viel Wasser abfließen muss, steigt es in den schmalen, tiefen Gewässern höher an
und es gibt trotz der Begradigung Überschwemmungen.
Bei der Bewertung soll das mittlere Breiten-/Tiefenverhältnis des Gewässerbettes geschätzt werden. Dabei
ist für die Breite nicht das jetzige Ufer des Gewässers entscheidend, sondern wie breit das Gewässer bei
einem Hochwasser mindestens sein müsste, damit es sein Bett verlagern kann. Für die Tiefe gilt auch nicht
die jetzige Oberfläche des Wassers, sondern wie hoch das Hochwasser mindestens sein müsste, damit es
das Bett verlassen könnte. Das Verhältnis dieser Breite und Tiefe sind ein Maß für die Veränderung dieses
Gewässers durch den Menschen. Örtlich begrenzte Tiefen (Kolke, Bänke usw.) bleiben unberücksichtigt.
Ökologische Bedeutung:
Breite
Eine geringe Tiefe des Flusses im Vergleich zur Breite bietet eine
sehr große Vielfalt von Kleinbiotopen, die Auen sind sehr nass mit
vielen Tümpeln, die Unterschiede in der Wassertiefe sind sehr groß
Tiefe
und bieten damit ganz unterschiedlichen Tieren Lebensraum.
Solche Gewässer dienen der natürlichen Hochwasserrückhaltung, weil hier bei starkem Regen das Gewässer über die Ufer tritt und damit die flussabwärts liegenden Gebiete nicht überflutet werden.
Je tiefer das Gewässerbett im Verhältnis zur Breite wird, und um so mehr gehen die natürliche Strukturvielfalt im gesamten Sohlen- und Uferbereich sowie die Regulationsfähigkeit des Ökosystems verloren.
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Schlammröhrenwurm (Tubifex ) bis 8,5 cm
meist rot gefärbt, mit Haarborsten.
Lebt in dem sauerstoffarmen Schlamm von langsam fließenden oder stehenden, stark mit Abwasser verunreinigten Gewässern oder in Bereichen
mit viel Laub. Baut im Schlamm Schleimröhren,
in denen er mit dem Vorderende steckt, mit dem
Hinterende pendelt er im freien Wasser und kann
so den wenigen Sauerstoff nutzen.
Frisst Tier- und Pflanzenreste. Zwitter, legt im
Sommer graue, elliptische Eikokons, aus denen
im Herbst die Jungen schlüpfen.
Saprobienwert 3,5
oder kleiner
oder kleiner
FlohKrebs (Gammaridae) bis 20 mm
Weißlich, grünlich oder gelblich.
Kommt in nicht sauren (pH > 6,2) Fließgewässern
vor, zwischen dichten Wasserpflanzen, Laub, totem
Holz und Steinen. Liegt meist auf der Seite und
schwimmt durch schnelles Zurückschlagen des Hinterleibes. Ernährt sich vom Laub am Bach stehender
Bäume (bes. Erlen), von Kieselalgen und Resten
toter Lebewesen (Detritus).
Das größere Männchen umklammert das Weibchen
tagelang, bis es sich häutet, dann ist die Begattung
möglich und das Weibchen legt 10-30 Eier. Sie entwickeln sich (3-10 Wochen) im Brutraum zwischen
den Brustbeinen, danach im Sandlückensystem des
Bachgrundes.
Saprobienwert etwa 1,9
Seite 13
Wie ist stark ist das Gewässer eingetieft?
Strukturgüteklasse 2
Gewässerquerschnit
Strukturgüteklasse 3
Strukturgüteklasse 1
Lonau, Foto: Erika Schulze
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Strukturgüteklasse 4
Strukturgüteklasse 5
Tiefe
Oder, Foto .Erika Schulze
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Seite 33
BachnapfSchnecke (Ancylus fluviatilis)
Mützenschnecke, bis 9 mm lang, 7 mm breit, 5
mm hoch, rotbraun bis gelblich oder grauweiß. Lebt in sauerstoffreichen, schnellen (>0,2 -1,0
m/sec), nicht sauren (pH > 6) Bächen, wird wegen
ihrer Form und dem Schleim zum Anheften auch
in reißenden Gewässern nicht weggespült. Verunreinigungen werden ertragen, wenn der Sauerstoffgehalt hoch genug ist.
Legt bis zu 10 Eier in runden, uhrglasförmigen, durchsichtigen Scheiben von 2-4 mm Durchmesser ab.
Weidet den Algenbewuchs auf Steinen ab, frisst
auch Aas und Laich. Saprobienwert 2,0 SchlammSchnecke (Lymnea stagnalis)
bis 60 mm hoch, 30 mm breit, Körper grau, Haus
braun. Kann von unten an der Wasseroberfläche
kriechen.
oder kleiner
Posthornschnecke (Planorbarius corneus)
bis 17 mm breit. Körper dunkelgrau, Haus braun.
Leben beide zwischen den Pflanzen oder am Boden
sauberer, pflanzenreicher, stehender oder langsam
fließender Gewässer. Kommen zum Atmen an die
Wasseroberfläche.
oder kleiner
oder kleiner
Ernähren sich beide von Pflanzen, Algen und
Resten toter Pflanzen und Tiere (Detritus).
Saprobienwert etwa 2,0
Seite 14
Strömt dieser Bach überall gleich schnell? Strömungsbild
Das an der Wasseroberfläche erkennbare Strömungsbild wird durch unterschiedliche Materialien im Untergrund, unterschiedliche Tiefen und durch die Uferstruktur verursacht. Entsprechend der durchfließenden
Wassermenge ergeben sich bei reich strukturiertem Ufer und Gewässerbett mit verschieden großen
Steinen, mit Längs- und Querbänken, Uferbäumen und Totholz unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten.
Aus dem Strömungsbild kann also auf diese, sie hervorrufenden Faktoren geschlossen werden. Bei stark
veränderten Gewässern strömt das Wasser gleichmäßig, auf der Oberfläche sieht es ganz glatt aus.
Bei der Bewertung gilt es, die an der Wasseroberfläche erkennbaren Strömungsunterschiede, die auf
unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten hinweisen, genau zu betrachten. Zur Verdeutlichung der Strömungsverhältnisse ist es hilfreich, an unterschiedlichen Stellen des Gewässerabschnittes Stöckchen oder
Blätter treiben zu lassen und deren Weg im Wasser zu verfolgen. Je ungeradliniger und ungleichmäßiger
sie schwimmen, desto differenzierter und natürlicher ist das Strömungsbild.
Entscheidend sind die Verhältnisse bei mittlerem Wasserstand.
Ökologische Bedeutung:
Durch verschiedene Fließgeschwindigkeiten
- werden Hochwasserwellen gebremst.
- wird das Lebensraumangebot für alle Lebewesen an der Gewässersohle und im Wasserkörper bereichert.
- entstehen mehr Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten.
- gibt es ein größeres Nahrungsangebot und mehr Laichplätze.
Die natürliche Selbstreinigung wird durch das ständige Durchmischen des Wasserkörpers verbessert und
Turbulenzen erhöhen den physikalischen Sauerstoffeintrag.
Das Strukturregenerationsvermögen wird durch eigenständige Entwicklung und Wiederherstellung einer
vielfältigen Gewässerstruktur verbessert.
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ErbsenMuschel (Pisidium spec.)
bis 10 mm lang, bis 7 mm hoch, bis 5 mm dick
Schale weißlich bis gelbbraun, unregelmäßig gerippte Oberfläche. Lebt am Grund, an Pflanzen oder
Steinen sauberer, sandiger Bäche und Flüsse.
Filtert Bakterien, tierische und pflanzliche Kleinstlebewesen (Plankton) und Reste von toten Pflanzen und Tieren aus dem Wasser.
Zwitter. Befruchtete Eier entwickeln sich noch etwa
1 J in den Kiemen der Muschel, werden dort ernährt.
Diese und andere Muscheln (einzige Ausnahme
Flussperlmuschel):
Saprobienwert etwa 2,0
FlussperlMuschel (Margaritifera margaritifera)
12-15 cm lang, 5-7 cm hoch und 3-4 cm dick,
Schale sehr dickwandig, wird 80-100 Jahre alt.
Lebt in sehr sauberen, schnellfließenden, kalten,
kalkarmen Bächen.
Saprobienwert etwa 1,5
Heute fast ausgestorben. Wird erst mit 15-20 Jahren
geschlechtsreif, weibliche Muscheln können sich zu
Zwittern umwandeln, legt 3-5 Millionen Eier, die 0,05
mm großen Larven müssen mit dem Atemwasser in
die Kiemen der Bachforelle gelangen, um sich weiterentwickeln zu können. Sie leben dort 10 Monate als
Parasiten, dann graben sie sich im Bachboden ein.
Nur in einer von 300 Muscheln wachsen Perlen,
wenn der Schalenmantel z.B. ein Sandkorn umschließt. Die Muschel überzieht es mit Perlmutt.
Filtriert Plankton, tierische und pflanzliche Reste
aus dem Bachwasser, von dem sie sich ernährt,
trägt damit zur Reinigung der Bäche bei.
oder kleiner
ErbsenMuschel
Foto: Klaus Bogon
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Strömt dieser Bach überall gleich schnell? Strömungsbild
Strukturgüteklasse 2
Strukturgüteklasse 3
Strukturgüteklasse 1
Lonau, Foto: Erika Schulze
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Strukturgüteklasse 4
Strukturgüteklasse 5
Sieber, Foto .Erika Schulze
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Seite 35
Libellenlarve (Odonata) bis 25 mm
Insekt
Jagt Kleintiere. Wenige Arten leben in fließenden
Gewässern.
Die Quelljungferlarve gräbt sich in sehr kühlen, sauerstoffreichen, sandigen Bächen im Gebirge in den
Sand ein. Saprobienwert 1,5
oder kleiner
oder kleiner
WasserAssel (Asellus aquaticus) bis 12 mm, graubraun-leichtviolett mit helleren
Flecken. Körper flach, schwimmt selten.
Lebt in stehenden bis langsam fließenden, stark
verunreinigten Gewässern, zwischen Laub und
abgestorbenen Pflanzen. Erträgt niedrigen Sauerstoffgehalt (2 mg/l) und das Einfrieren im Winter.
Ernährt sich von toten Pflanzen, Tieren und deren
Resten.
Bei der Paarung setzt sich das Männchen 8 Tage
auf den Rücken des Weibchens. Die bis zu 200 Eier
werden 3-6 Wochen vom Weibchen zwischen Bauch
und Brustbeinen getragen.
Saprobienwert 2,7
In sauerstoffreichen, nicht begradigten,sauberen,
3-30 m/s schnell fließenden lebt 1-2 J die gebänderte
Prachtlibellenlarve Saprobienwert 2,0
oder kleiner
Die ausgewachsene Libelle
lebt einige Monate lang,
jagt im Flug Insekten.
Prachtlibelle,
etwa halbe
Originalgröße
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Was liegt am Grund des Gewässers? Gewässersohle
Die Gewässersohle ist abhängig vom Untergrund und der Fließgeschwindigkeit. Sie besteht aus verwittertem Gestein unterschiedlicher Körnung: Schluff, Ton, (<0,05 mm), Sand (0,05-2 mm), Kies (0,2-5 cm),
Schotter (5-10 cm), Steinen (10-30 cm) und Blöcken (>30 cm). Lehm besteht aus Schluff, Ton und Sand;
Löß vor allem aus Schluff. Ein gewisser Anteil an organischem Material wie Schlamm und Torf ist in allen
Gewässern natürlich; für Bäche in Küstennähe kann er relativ hoch liegen.
Am vielgestaltigsten ist die Gewässersohle in Mittelgebirgsbächen. Hier gibt es vor allem Blöcke, Steine,
Schotter und Kies. Sand, Schlamm und Lehm kommen kleinflächig zwischen den Steinen in Bereichen
kleinerer Fließgeschwindigkeiten vor. Das Wasser spült Schlamm, Sand und Steine weg, je größer die
Fließgeschwindigkeit, desto größere Steine werden mitgerissen.
Das Oberflächenwasser ist über die Sohle mit dem Grundwasser verbunden.
Bei der Bewertung muss entschieden werden, in wie weit die Gewässersohle durch menschlichen Einfluss verändert wurde. Ökologisch problematisch ist eine Befestigung mit Beton oder Pflastersteinen, viel
Schlamm durch Bodenerosion oder ein großer Anteil an organischem Material.
Häufig wird eine künstliche Befestigung von lockerem Schlamm oder Sand überdeckt und ist deshalb nicht
sofort zu erkennen. Zur Bewertung sollte mit einem stabilen Stock untersucht werden.
Ökologische Bedeutung:
Eine natürlich strukturierte, gut durchströmte Gewässersohle ist Voraussetzung für die natürliche Artenvielfalt, da sich in den Lücken zwischen dem Sand und Kies Bachflohkrebse, viele Fische und Wasserinsektenlarven entwickeln.
Von hier aus kann eine Wiederbesiedlung nach reißenden Hochwassern stattfinden.
Außerdem finden in der Gewässersohle entscheidende Schritte der Selbstreinigung statt.
Ist die Sohle verschlammt oder betoniert, können sich die Tiere nicht mehr entwickeln und das Wasser
bleibt verschmutzt.
Seite 36
Köcherfliegenlarve (Trichoptera)
Insekt
Gruppe mit Köcher bis 25 mm
Lebt in sehr
sauberen, sauerstoffreichen, schnell fließenden,
nicht zu sauren (pH>5) Fließgewässern, auf und
unter Steinen in selbstgesponnenem „Köcher“ aus
Pflanzenteilen oder Steinchen, den die Larve beim
Laufen mitnimmt oder an Steinen festspinnt.
Frisst Algen, Pflanzen- und Tierreste.
Saprobienwert etwa 1,5
Köcherfliegenlarve (Trichoptera)
Insekt
Gruppe ohne Köcher, bis 15 mm Lebt in sauren, wenig verschmutzten, sauerstoffreichen Bächen und Teichen. Viele Arten bauen
zum Beutefang zwischen Steinen und Wasserpflanzen trichterförmige Netze, an deren Ende sie
wohnen, andere jagen ohne Netze. Ernährt sich
von Insektenlarven und anderen Kleintieren. Saprobienwert etwa 1,8
oder kleiner
Köcherfliegenlarven
oder kleiner
mit Köcher
Köcherfliegenlarve
ohne Köcher
Fangnetze
oder kleiner
Köcherfliege, lebt einige Tage, nimmt höchstens
Flüssigkeit auf.
Köcherfliege, lebt einige Tage, nimmt höchstens
noch Flüssigkeit zu sich.
manche Arten nur 2 mm lang,
andere sind etwa so groß
wie die Abb.
manche Arten nur 2 mm lang,
andere sind etwa so groß
wie die Abb.
Seite 17
Was liegt am Grund des Gewässers? Gewässersohle
Strukturgüteklasse 2
Strukturgüteklasse 3
Strukturgüteklasse 1
Este, Foto: Michael Loch
Schunter, Foto: Nakayama, Kühnel
Strukturgüteklasse 4
Strukturgüteklasse 5
Barnstedt-Melbecker Bach, Foto:Michael Loch
Oderzufluss, Foto: Erika Schulze
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Seite 37
Eintagsfliegenlarve
(Ephemeroptera) Insekt
meist bis 10 mm, mit 3 (einige Arten 2) Schwanzborsten. Einige Arten sehr flach. Lebt in sauerstoffreichen, schnell fließenden (bis 1,3 m/sec) Bächen,
meist unter Steinen. Bewegt sich fast wie ein Krebs
flink vor-, rück- und seitwärts. Frisst Algen, Reste
von toten Pflanzen und Tieren.
Saprobienwert etwa 2,0
oder kleiner
Steinfliegenlarve (Plecoptera)
Insekt
bis 30 mm. Immer 2 Schwanzborsten. Lebt 1-3 J
in sehr sauberen, sauerstoffreichen Gewässern an
der Unterseite oder im Stromschatten von Steinen,
zwischen Laub und Ästen. Einige Arten sehr flach.
Junge und kleine Larven fressen Pflanzen- und
Tierreste, ältere fressen Algen, größere Arten
jagen Insektenlarven, Krebse und Würmer.
Saprobienwert etwa 1,3
Steinfliegenlarve
oder kleiner
Eintagsfliegenlarven
Steinfliege, einige Arten leben nur wenige Tage,
nehmen keine Nahrung auf, andere leben 4-6 Wochen, fressen Algen von Baumstämmen.
oder kleiner
Eintagsfliege,
lebt einige Stunden bis
wenige Tage,
frisst nichts mehr.
etwa Originalgröße,
es gibt auch kleinere Arten
Eintagsfliege
etwa Originalgröße
Seite 18
Wie gut ist die ökologische Durchgängigkeit?
Von Natur aus können sich Wirbellose, Fische, Amphibien und Säugetiere im Gewässer und am Ufer frei
auf- und abwärts bewegen, von der Quelle bis zur Mündung und umgekehrt. Brücken, Rohre, Wehre oder
Staustufen hindern sie daran, schon die Dunkelheit unter einer Brücke vermindert die Durchwanderbarkeit
mancher Arten. Talsperren z. B. im Harz verhindern die Durchgängigkeit für fast alle Tiere vollständig, die
Biotopveränderung vor und hinter ihnen ist sehr groß.
Bei der Bewertung der Durchgängigkeit sollen alle diese Hindernisse erfasst werden. Wichtig ist deren
Länge, Höhe und Beschaffenheit.
Die Bauwerke dienen z. B. der Wasserkraftnutzung, der landwirtschaftlichen Bewässerung, der Trinkwassergewinnung, der Überquerung der Gewässer in Orten, der Hochwasserregulierung, der Fischerei oder
der Verhinderung von Tiefenerosion.
Ökologische Bedeutung:
Die Möglichkeit, im und am Gewässer zu wandern, ist für eine große Anzahl von Tieren äußerst wichtig.
Sie werden von der Strömung manchmal sehr weit abwärts mitgerissen und müssen diese Abdrift wieder
ausgleichen, indem sie gegen den Strom aufwärts wandern.
Fische suchen auf mehr oder weniger langen Wanderungen Laich- und Futterplätze auf. Besonders
betroffen sind die Fische, die lange Strecken wandern, weil sie ihre Laichplätze im Bach haben und als
Jungtiere in das Meer wandern wie Aal und Lachs, aber auch Forellen, Äschen, Barben, Mühlkoppen und
Elritzen werden durch Bauwerke behindert. Typische Auenbewohner wie Fischotter und Amphibien sind
auch auf die Durchgängigkeit von Gewässern entlang des Ufers angewiesen.
Durch Verrohrungen und Querbauwerke das Gewässer wird zur Einbahnstraße, eine natürliche Selbstregulation nach Störfällen durch Wiederbesiedelung und der Austausch des Gewässers mit seinem natürlichen
Umfeld ist nicht mehr möglich.
Eine geringe Durchgängigkeit führt zur Bildung von Inselbiotopen, es entstehen sehr kleine, von anderen
getrennte Populationen, die leicht aussterben. Das führt zum Verlust der Artenvielfalt.
Seite 38
Schlammfliegenlarve (Sialidae)
Insekt
bis 35 mm, kommt in sauberen und verschmutzten
Gewässern vor. Lebt zwischen Wasserpflanzen
oder im Schlamm und frisst Würmer, Zuckmücken- und andere Insektenlarven. Verpuppt sich
nach 2 Jahren außerhalb des Wassers im Erdboden und sieht nach dem Schlüpfen so aus: Saprobienwert etwa 2,1
Bach-, Teich- oder Wasserläufer
Insekt
(Gerromorpha) bis 17 mm
Abb. zeigt den Gemeinen Wasserläufer. Kommt mit
und ohne Flügel vor, Beine sehr fein behaart und
wasserabstoßend, kann daher auf dem Wasser
von Bächen und Teichen herumlaufen. Nicht auf
schnellfließenden Bereichen. Ernährt sich von
lebenden und toten Kleintieren, die auf die Wasseroberfläche fallen. Die von ihnen ausgehenden
Wellen werden vom Wasserläufer mit den Beinen
gespürt, so findet er seine Beute, die er dann aussaugt. Kann bis 10 cm hoch springen.
Wenn es regnet, stellt er sich bei Pflanzen unter.
Auch im Winter an wärmeren Tagen aktiv.
Wasserläufer
Schlammfliegenlarve
oder kleiner
Schlammfliege,
Körper bis 20 mm,
lebt 1-2 Wochen, frisst nichts mehr.
oder kleiner
etwa so groß:
es gibt auch
kleinere Arten
Seite 19
Wie gut ist die ökologische Durchgängigkeit?
Strukturgüteklasse 2
Strukturgüteklasse 3
Strukturgüteklasse 1
Ilmenau, Foto: Michael Loch
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Strukturgüteklasse 5
Strukturgüteklasse 4
Oder, Foto .Erika Schulze
Schunter, Foto: Nakayama, Kühnel
Wabe, Foto: Nakayama, Kühnel
Seite 39
Kriebelmückenlarve (Simuliidae)
Insekt
bis 15 mm, bräunlich. Hält sich auf Steinen oder
Pflanzen in bis zu 2,8 m/sec schnell fließenden
Bächen durch Saugnapf, Spinnfäden und Haken
fest. Viele Arten in Bächen, die zwischen intensiv
genutzten landwirtschaftlichen Flächen fließen.
Filtert Bakterien, Algen, Reste von toten Pflanzen
und Tieren aus dem Wasser. Puppen in tütenförmigem Gehäuse.
Zuckmückenlarve (Chironomidae)
Insekt
bis 20 mm, wurmartig, häufig rot gefärbt, deutlicher
Kopf, kann sich auch spannerartig bewegen. Sehr
arten- und individuenreiche Familie. Die meisten
fressen Algen und Reste von toten Pflanzen
und Tieren. Einige Arten bauen Fangnetze, einige
Wohnröhren, andere jagen Kleintiere.
Zu
Rote Larven:
Saprobienwert etwa 3,3
M
ck
ke
üc
ar
nl
oder kleiner
n
ve
Wohnröhren
Kriebelmückenlarve
oder kleiner
zwei Puppen
in ihren Kokons
Kriebelmücke, bis 6 mm, die grauen Weibchen
saugen Blut bei Vögeln und Säugetieren,
hinterlassen blutige, stark juckende Biss-Stelle.
Zuckmücke, lebt nur wenige
Tage, frisst nichts mehr, kann nicht stechen.
oder kleiner
Seite 20
Literatur:
Impressum:
Text, Gestaltung und Satz: Erika Schulze
7. überarbeitete Auflage, 2007
Kontakt und Bezugsadresse:
Erika Schulze
E-mail: [email protected]
Homepage: http://fellwock-schulze.de/fluesse/index.html
Kontakt:
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Regionalverband Nord
Gabi Fiedler, Wiebke Wahl
Goebenstr. 3a
30161 Hannover
Tel: 0511/ 66 34 80 Fax: 0511/ 66 34 81
E-mail: [email protected]
Homepage: www.duh.de
Regionales Umweltbildungszentrum (RUZ) Nationalpark Harz
Wolfdietrich Barkowski
c/o Haus der Natur, Abt. Pädagogik
Nordhäuser Str. 2B
38667 Bad Harzburg
Tel:/Fax: 05322/5 30 06, mobil: 0170 /912 44 73
E-mail: [email protected]
Homepage: www.ruz-nph.de
Diese Materialien können als pdf-Datei ausgedruckt werden:
http://fellwock-schulze.de/fluesse/index.htmlGewerbliche Nutzung ist nicht gestattet,
Nachdruck und Vervielfältigung nur für den eigenen schulischen Bedarf.
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Bährmann, R. u.a.: Bestimmung wirbelloser Tiere im Gelände
Spektrum Akademischer Verlag
Bellmann, Heiko:
Steinbachs Naturführer: Leben in Bach und Teich
Mosaik Verlag 1988
Engelhardt, Wolfgang:
Was lebt in Tümpel Bach und Weiher?
Kosmos Verlag 1980
Graw, Martina: Ökologische Bewertung von Fließgewässern,
Hrsg. Vereinigung deutscher Gewässerschutz e.V., vdg
Ludwig, Herbert W.:
Tiere in Bach, Fluß, Tümpel, See
BLV Verlagsgesellschaft 1993
Materialien für den Sekundarbereich II, Ökologie
Schroedel Verlag 2005
Nagel, Peter:
Bildbestimmungsschlüssel der Saprobien
Gustav Fischer Verlag, 1989
Rasper, Manfred:
Morphologische Fließgewässertypen in Niedersachsen
Leitbilder und Referenzgewässer,
Hrsg. Niedersächsisches Landesamt für Ökologie 2001
Rasper, Manfred:
Gewässerstrukturgütekartierung in Niedersachsen,
Detailverfahren für kleine und mittelgroße Fließgewässer,
Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, 2001
Rothmaler, Werner:
Exkursionsflora, Atlas der Gefäßpflanzen,
Volk und Wissen Verlag 1991
Schaefer, M. Fauna von Deutschland
Verlag Quelle und Meyer 2002
Schwab, Helmut:
Süßwassertiere, Klett Verlag 1999
Strebele, Heinz:
Das Leben im Wassertropfen, Kosmos Verlag 1981
Stresemann, Erwin: mehrbändige Exkursionsfauna
Volk und Wissen Verlag 1992
Seite 40
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