ludwig van beethoven · sonate für klavier und violine nr. 3 esldur op

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Ludwig van Beethoven · Sonate
für Kl avier und Violine Nr. 3
Es -Dur op. 12 · Alfred Schnittke
Sonate für Violine und Klavier
Nr. 1 · Baiba Skride · Am 06.12.2006
Tzigane für Violine und Klavier
Sergej Prokofjew · Sonate für
Violine und Klavier Nr. 1 f-moll
op. 80 · So klingt nur Dortmund.
2,50 E
KONZERTHAUS DORTMUND · Mittwoch, 06.12.2006 ·19.00
Dauer: 1 Stunde 50 Minuten inklusive Pause
Baiba Skride Violine
Lauma Skride Klavier
Abo: »Junge Wilde«
Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht
gestattet sind.
4I5
Ludwig van Beethoven (1770 –1827)
Sergej Prokofjew (1891–1953)
Sonate für Klavier und Violine Nr. 3 Es-Dur op. 12
Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 f-moll op. 80
Allegro con spirito
Andante assai – poco più animato – Tempo I
Adagio con molt‘ espressione
Allegro brusco – poco più tranquillo – più mosso – poco più tranquillo – Tempo I
Rondo Allegro molto
Andante – poco meno mosso
Allegrissimo – poco più tranquillo – Tempo I – poco meno – Andante assai, come prima
Alfred Schnittke (1934 –1998)
Maurice Ravel (1875 –1937)
Sonate für Violine und Klavier Nr. 1
Andante
»Tzigane« für Violine und Klavier
Allegretto
Largo
Allegretto scherzando
-Pause-
Einführung mit Ulrich Schardt um 18.00 Uhr im Komponistenfoyer
Nach dem Konzert: »meet the artist!« im Backstage-Bereich
(Durchgang bei den Garderoben)
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Programm
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Ein breites Violinspektrum
Schlichte Schönheit – Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier und
Violine Nr. 3 Es-Dur op. 12
Der heutige Konzertabend stellt das Zusammenspiel, den lebendigen Austausch und die
kompositorische Synthese von Klavier und Violine in den Vordergrund. Die Bandbreite reicht von
einer frühen Sonate des 29-jährigen Beethoven über Alfred Schnittkes fast noch zeitgenössisch
zu nennende Sonate aus dem Jahre 1963 hin zum zentralen Werk des Abends, Prokofjews großer
Erster Violinsonate aus dem Jahre 1946, die alles bietet, was man sich für ein Werk für Violine und
Klavier vorstellen kann: reiche Melodik, spieltechnisch höchste Virtuosität, große Klanggefühle
vom verhauchenden Pianissimo bis hin zum klangsatten Forte, Anklänge an russische Folklore
und scharfe, neue Töne. Am Ende des Konzertes folgt die krönende Belohnung in Form von Ravels
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»Tzigane«:
Violin-Akrobatik pur! 01.09.2005 12:34 Uhr Seite 1
Die 12 Tenöre
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Dortmund
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Als die ersten drei Sonaten für Klavier und Violine op. 12 von Ludwig van Beethoven im Jahre
1799 erscheinen, rügt der Kritiker der damals bedeutendsten Musikzeitschrift, der »Leipziger
Allgemeinen Musikalischen Zeitung«, »eine Straubigkeit, ein Suchen nach seltenen Modulationen,
ein Ekeltun gegen gewöhnliche Verbindungen.« Carl Flesch hingegen, der bedeutende Solist
und einflussreiche Violinpädagoge, sagt von den Beethovenschen Violinsonaten, sie enthalten
»soviel des Schönen, dass bei vollkommener Wiedergabe Hörer und Spieler in gleichem Maße
dem Banne des Beethovenschen Genius verfallen müssen, wie beim Anhören der Klaviersonaten,
Streichquartette und Symphonien.«
Die dritte und letzte Sonate von op. 12 in Es-Dur komponiert Beethoven in den Jahren 1797
und 1798 und widmet sie dem berühmt-berüchtigten Komponistenkollegen Antonio Salieri. Sie
ist von diesen drei ersten Violinsonaten Beethovens die dramatischste und überrascht mit einer
Tiefe und Ernsthaftigkeit im langsamen Satz, die den so genannten »späten Beethoven« vorausahnen lässt.
Echtes Zusammenspiel, die gegenseitige Reaktion auf das gerade Erklungene, zeichnen den
ersten Satz aus. Charakteristisch für diesen Satz sind stürmische Passagen. Mit dem glitzernden
pianistischen Passagenwerk demonstriert Beethoven die spiel- und klaviertechnischen Möglichkeiten seiner Zeit. Das Klavier ist klar der Treiber des musikalischen Geschehens, die Geige aber
dennoch ein gleichrangiger Partner. Besonders die hochvirtuosen Nachahmungen der Klavierläufe
und Dreiklangsbrechungen stellen die Violine vor erhebliche, technische Herausforderungen.
Ein wunderschöner, schlichter Gesang des Klaviers eröffnet den zweiten Satz. Die Geige
antwortet mit der Themenwiederholung von edler Schönheit. Die gesamte Klangfarbenpalette
der Violine wird zum Leuchten gebracht. Es folgen wunderschön sangliche und elegische
Melodiebögen der Violine, variationenreich vom Klavier sekundiert. Der Dialog zwischen Klavier
und Violine ist von einer ausgewogenen thematischen und klanglichen Balance, so dass hier von
wirklichem Teamwork gesprochen werden darf: Kammermusik in Reinkultur. Der eine Partner
ist ohne den anderen nichts. Musik entsteht nur durch den Austausch, das gegenseitige Abtasten,
Zuhören, Reagieren. Die Herausforderung dieses Satzes besteht eindeutig darin, den inneren
Spannungsbogen zu halten, die scheinbar einfachen Melodien mit innerer Leuchtkraft zu versehen.
Das Final-Rondo ist von reiner Spielfreude dominiert und knüpft so an den ersten Satz an.
Rhythmische Prägnanz bei gleichzeitiger Eingängigkeit bestimmt das Hauptthema, das wieder
einmal vom Klavier angeführt wird.
Freude am Fahren
Werke
Violinmusik nach Schostakowitsch und Prokofjew – Alfred
Schnittke: Sonate für Violine und Klavier Nr. 1
Alfred Schnittke, ein unfreiwilliger Wanderer zwischen den Kulturen, ein wirklich multikulturell
geprägter Künstler, wird 1934 in Engels, der damaligen Hauptstadt der einstigen Wolgadeutschen
Republik als Sohn eines aus Frankfurt am Main gebürtigen Journalisten und einer Deutschlehrerin
geboren. Während des Zweiten Weltkrieges lebt die Familie in Moskau, ab 1946 in Wien, wo der
Vater bis 1948 als Redakteur arbeitet. Hier setzt Schnittke seine bereits in Moskau intensivierte
musikalische Ausbildung fort. Danach wird Moskau für etwa 40 Jahre zum Lebens- und Musikmittelpunkt in Schnittkes Leben.
Hier studiert er Dirigieren und Chorleitung, ab 1953 Komposition und Instrumentation. Er
unterrichtet zehn Jahre selbst am Moskauer Konservatorium, ab 1970 ist er freischaffend tätig und
den Repressalien des kommunistischen Künstlerüberwachungsapparates der UdSSR ausgesetzt.
Nur um schon existieren zu können, schreibt Schnittke in 20 Jahren die Musik zu mehr als
60 Filmen.
1990 siedelt er mit seiner Familie nach Deutschland über, wo er in Hamburg als Professor
für Komposition an die Musikhochschule berufen wird. Sein letztes Lebensjahr ist geprägt von
schwerer Krankheit bei gleichzeitiger ungeheurer Schaffenskraft. 1985 erleidet Schnittke einen
ersten schweren Schlaganfall, weitere folgten. 1998 starb er in Hamburg. Schnittke wurde als
Jude geboren, hatte aber, nach eigenen Angaben, keine tiefe Bindung an die jüdische Kultur und
Religion und trat später zum Katholizismus über.
Dieses Leben, beeinflusst von unterschiedlichsten Kulturen, Orten, Herkünften hat mit Sicherheit die Kompositionsweise Alfred Schnittkes beeinflusst, die gerne mit dem Schlagwort der
»Polystilistik« umschrieben wird. »Stilbegegnung« ist vielleicht der zutreffendere Ausdruck. In
Schnittkes Schaffen spielt die Auseinandersetzung mit den stilprägenden russischen Komponisten
Strawinsky, Prokofjew und Schostakowitsch eine große Rolle.
Ebenso nimmt er aber Bezug auf die »deutsch-österreichische Kompositionstradition«, hier
im speziellen auf Mozart, Mahler, Webern und B.A. Zimmermann. Bewusst stellt Schnittke die
Unterschiede in der Kompositionsweise seiner »Bezugspersonen« klar heraus, kontrastiert sie
in seinen Werken, stellt sie seinen eigenen Ideen gegenüber. Gleichberechtigt nebeneinander
stehen die Innovation des Komponisten, sein Bezug zur Tradition, das Zitat, die Verfremdung
und das Schaffen eines neuen Sinn- und Formzusammenhangs gebündelt zu einer völlig neuen
Komposition. Nicht plumper Ideenklau oder, feiner ausgedrückt, epigonale Verarbeitung kennzeichnen
sein Werk, sondern souveräne Neuschöpfung auf dem Boden der gesamten abendländischen
12 I13
Kompositionserfahrung: die Schöpfung aus dem Alten, um Neues zu schaffen. Schnittkes Erste
Violinsonate aus dem Jahre 1963 ist stark mit einer der beiden ganz großen Komponistenpersönlichkeiten der Sowjetunion des 20. Jahrhunderts verbunden: Dmitri Schostakowitsch.
Dessen Erstes Violinkonzert, von David Oistrach 1955 uraufgeführt, hat Schnittke fasziniert,
überhaupt ist für ihn die Violine in dieser Zeit das Instrument, mit dem er sich und seine
kompositorischen Ideen am besten ausdrücken kann. Allen höchst eigenständigen und
individuell geprägten Violinkompositionen Schnittkes ist der Einfluss von Schostakowitschs
Erstem Violinkonzert anzuhören.
Schnittkes Erste Violinsonate beginnt mit einem Andante, das von einem Violinsolo eröffnet
wird. Das Klavier verdichtet die unheimliche und geheimnisvolle Stimmung des Satzes, in
dessen Zentrum ein heftiger Ausbruch steht. Der zweite Satz, das Allegretto, ist von ironischer
und sarkastischer Atmosphäre geprägt. Violine und Klavier finden nicht wirklich zusammen.
Auch das Ende des Satzes erscheint kaum wahrnehmbar.
Der dritte Satz ist von überragender kompositorischer Qualität, reich an Melodien und vielfältigen Stimmungswechseln. Schnittke bezieht sich auf Bach, in dem über dem tiefen G der
Violine das Klavier die Noten C-H-D-Cis spielt, die als Tonfolge um einen Ganzton herabgesetzt
B-A-C-H ergeben.
Das Allegretto scherzando, ein wirklicher musikalischer Scherz, bei dem Themen des zweiten
und dritten Satzes witzig verfremdet zum Einsatz kommen, ist erfüllt von Selbstzitaten, dem
transponierten B-A-C-H-Motiv und Fragmenten aus dem Anfangsthema des letzten Satzes.
Werke
Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten in vier Sätzen – Sergej
Prokofjew: Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 f-moll op. 80
Über acht Jahre zieht sich die Kompositionsgeschichte von Prokofjews Erster Violinsonate hin:
1938 beginnt Prokofjew mit der Arbeit, aber erst am 23.Oktober 1946, kurz nach Fertigstellung
der Sonate, bringen David Oistrach und Lev Oborin das Werk zur Uraufführung. Die Sonate
ist überreich an Melodien, dynamischen Kontrastwirkungen und den unterschiedlichsten
Stimmungsbildern – ein wahres Wechselbad der Gefühle für Violine und Klavier.
Zu Beginn des ersten Satzes öffnen archaische Klavierakkorde den Blick auf eine gespenstische
Szenerie, verstärkt von endlos erscheinenden tiefen Geigentrillern. Melodienreich schwingt sich
die Violine hinauf und verharrt dann doch in Halbtonketten im Gleichklang mit dem Klavier. Tiefe
Klavierakkorde grundieren Doppelgriffkaskaden der Violine. Die Atmosphäre ist einsam und kühl,
geradezu hohl und bedrohlich. Im weiteren Verlauf des Satzes fliegt die Violine äußerst leise und
schnell in Tonleiterketten herauf und herab, das Klavier sekundiert mit stoischen Akkorden. Die
Musik scheint nicht in Bewegung zu kommen.
Der zweite Satz ist von wilder Stimmung, die Wiederholung von Akkorden ist prägend für den
Beginn. Klavier und Violine werfen sich fetzenhafte Motive zu, bevor sich die Violine zu einer
weitschwingenden, an »Romeo und Julia« erinnernden Kantilene aufschwingt. Anschließend
bestimmt hochvirtuose Motorik den Geigenpart. Prokofjew verlangt der Violine Höchstschwierigkeiten ab. Es ist unangepasste Musik, avantgardistisch und keinesfalls nach dem Geschmack der
sowjetischen Kulturbürokratie und ihrer scharfen Zensur. Eine vollkommen andere Welt entwirft
Prokofjew im dritten Satz: großes Gefühlskino, dunkle geheimnisvolle Geigenmelodien über
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Werke
Klavierkaskaden, alles im unwirklich fernen Pianissimo. Ein Psychothriller für Violine und Klavier.
Die Violine schleicht sich von den Tiefen ihrer G-Saite bis ins ewige Eis höchster Töne. Violine und
Klavier reagieren seismographisch aufeinander, ihre musikalischen Linien kreuzen und verbinden
sich, kompositorisch höchst kunstvoll kreiert. Am Ende des dritten Satzes führt Prokofjew die
Musik konsequent in die Stille.
Schnellste Motorik, parallele Stimmführung, die perfektes Zusammenspiel von Klavier und
Violine erfordern, stehen zu Beginn des letzten Satzes. Prokofjew arbeitet mit folkloristischen
Anklängen in der Melodieführung und transformiert diese in Kunstmusik. Und dann überrascht
Prokofjew wieder einmal mit einer schlichten Melodieführung. Der Satz nimmt permanent an
Spannung, Dramatik und Klangexpression zu. Plötzlich tauchen wieder die geheimnisvollen
Tonleiterketten der Violine aus dem ersten Satz, von fahlen Klavierakkorden untermalt, auf. Eine
dunkel eingefärbte Violinkantilene beschließt dieses bedeutende Violinsonatenwerk aus dem
20. Jahrhundert.
Ungarische Klänge eines Franzosen – Maurice Ravel: Tzigane für
Violine und Klavier
Ganz große »Geigen-Zirzensik« steht am Ende des Sonatenabends: Maurice Ravels KonzertRapsodie »Tzigane«. Ravel arbeitet mit dem ungarischen Idiom, in dem die Zigeunertonleiter
harmonischer Ausgangspunkt der Klangreise ist. Minutenlang steht die Violine solistisch im
Vordergrund. Die zehn Minuten Violinmusik sind gespickt mit allen nur erdenklichen technischen
Anforderungen, Finessen und Kunststücken. Und doch ist dieses Werk keine violintechnische
Selbstbespiegelung, sondern vielmehr große Stimmungsmusik.
Neben der Besetzung für Violine und normales Klavier gibt es auch eine Fassung für
Violine und »Luthéal«. Dabei handelt es sich um ein Klavier mit einem zusätzlichen Pedal, das
vom Klang her eher an ein ungarisches Cimbalon denn einen Konzertflügel denken lässt. Viel
bekannter ist aber die Fassung für Violine und Orchester.
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herausragende einspielungen
bei sony classical
martin stadtfeld
Bach Klavierkonzerte
limited
edition
mit
bonus-cd
„Beeindruckend: Eine gleichzeitig hyperwache wie auch fast
traumwandlerisch anmutende
Interpretation. Im Largo wirkt
Stadtfeld, als kapsele er sich ein,
einsam von absoluter Schönheit
träumend.“ (DIE ZEIT)
baiba skride
Schostakowitsch/Janáček
ECHO
KLASSIK
2006
Konzerteinspielung
des Jahres
82876731462
Bei Beethovens Sonaten für Klavier und Violine zählen inzwischen als historisch zu bezeichnende
Aufnahmen zu meinen Favoriten. Artur Rubinstein und Henryk Szeryng setzen ebenso wie Lev
Oborin und David Oistrach musikalische wie geigentechnische Maßstäbe, an denen sich jeder
nachfolgende Interpret messen sollte. Als echt historische Alternative, die mehr als empfehlenswert
ist, darf Adolf Buschs und Rudolf Serkins Beethoven-Spiel gelten. Leonid Kogan und Emil Gilels
gehören ebenso in den Beethoven-Olymp. Martha Argerich und Gidon Kremer (übrigens ein OistrachSchüler) haben in neuerer Zeit eine spannungsgeladene Interpretation der Beethoven-Sonaten
geliefert. Auch bei Prokofjew heißt meine Top-Empfehlung David Oistrach, der schlichtweg einer
der größten Geiger des 20. Jahrhunderts war, und zwar auch insbesondere als Widmungsträger
diverser Werke von Prokofjew und Schostakowitsch. So hat er Prokofjew nicht nur kompositorisch
beraten, sondern eben auch dessen Erste Sonate gemeinsam mit Lev Oborin und auch noch
mal mit Svyatoslav Richter für die Nachwelt festgehalten: kraftvoll, zerberstend vor Spannung,
technisch überragend und tonlich flexibel. Ein herausragender Prokofjew-Geiger unserer Zeit ist
mit Sicherheit Frank Peter Zimmermann, der das gesamte Prokofjew-Violinwerk eingespielt hat,
die Sonate gemeinsam mit Alexander Lonquich. Auch Kremer/Argerich und Repin/Berezovsky
kommen zu individuellen und herausragenden künstlerischen Aussagen.
Für Schnittkes Violinsonate nenne ich zwei Empfehlungen: Einmal den Geiger der Uraufführung
(1964) Mark Lubotsky und Sascha Roschdestvensky, den Sohn des berühmten Dirigenten Gennadi
Roschdestvensky, der sich auch nachhaltig für die Aufführung von Kompositionen Schnittkes
eingesetzt hat. Sascha Roschdestvensky hat die Sonate gemeinsam mit seiner Mutter Viktoria
Postnikowa eingespielt. Im Original für Violine und Klavier empfehle ich die »Tzigane« mit Leonid
(Violine) und Nina Kogan (Klavier) als historische Aufnahme mit der unvergleichlichen Ginette
Neveu, als aktuelle Aufnahme z.B. Leonidas Kavakos mit Peter Nagy.
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»Schardts Plattenschrank«
„Diesen Geigenton vergisst man
nicht. Mit unglaublicher Intensität und Souveränität spielt die
Lettin Baiba Skride den Eingangssatz von Schostakowitschs erstem
Violinkonzert. Grandios auch die
Stimmungswechsel, die sie in
Janáčeks selten gespieltem Fragment perfekt meistert.“ (audio)
angelika
kirchschlager
Händel Arien
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88697004392
„Mit verführerischem Wohlklang.
In diesem Gesang möchte man
sich ausruhen.“ (Fono Forum)
„Ein wunderbar warmer und
lyrischer Mezzo-Sopran“ (Brigitte)
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BAIBA SKRIDE
Gerade erst Mitte 20, gab Baiba Skride bereits ihr Debüt bei den großen Orchestern, darunter den
Münchner Philharmonikern, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Gewandhausorchester
Leipzig, dem Tonhalle Orchester Zürich und dem Philharmonia Orchestra. Zu den namhaften
Dirigenten, mit denen sie zusammenarbeitete, gehören Paavo Berglund, Herbert Blomstedt,Charles
Dutoit, Hans Graf, Neeme Järvi, Paavo Järvi, John Storgårds, Olari Elts, Mikko Franck, Andris
Nelsons und Kirill Petrenko. Herausragende Engagements in der Saison 2006/07 sind Auftritte
mit dem Orchestre de Paris unter Jean-Claude Casadesus, mit dem London Philharmonic
Orchestra unter Vladimir Jurowski, dem Swedish Radio Symphony Orchestra unter Mikhail Pletnev,
mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Radio Filharmonisch Orkest-Holland,
dem Orchestre National de Bruxelles, dem Melbourne Symphony und dem Scottish Chamber
Orchestra. Mit der Academy of St. Martin in the Fields unter Sir Neville Marriner ist Baiba Skride in der
laufenden Saison zweimal auf Deutschlandtournee, auf dem Programm stehen die Violinkonzerte
von Brahms und Dvorák.
ˇ Weiterhin wird sie auf Tournee mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra
unter Leif Segerstam mit dem Sibelius-Violinkonzert zu hören sein.
Baiba Skride zählt mehr und mehr auch in den USA zu den ersten Solisten. Die Einladung des
Philadelphia Orchestras für ein Konzert unter der Leitung von Peter Oundjian im Herbst 2006 ist
ein weiterer Höhepunkt ihrer Karriere in Amerika. Seit ihrem Debüt mit dem St. Louis Symphony
Orchestra in 2003 spielte sie mit großem Erfolg mit den Symphonieorchestern von Baltimore,
Cincinnati, Detroit und Houston.
Baiba Skride spielt seit 2004 exklusiv für Sony Classical ein, bisher sind drei CDs veröffentlicht.
Eine Aufnahme mit Solowerken für Violine (Ysaye, Bartók, Bach), eine CD mit Violinkonzerten
von Mozart und Michael Haydn und die Live-Aufnahme von Dmitri Schostakowitschs Erstem
Violinkonzert mit den Münchner Philharmonikern unter Mikko Franck, gekoppelt mit Leoš Janáceks
ˇ
Violinkonzert. Eine Duo-CD mit ihrer Schwester Lauma Skride wird zeitgleich mit einer JapanTournee im Herbst 2006 erscheinen. Kammermusik ist und bleibt eine Herzensangelegenheit
von Baiba Skride, die in ihrer Schwester Lauma Skride eine Klavierpartnerin gefunden hat, mit
der sie Duokonzerte in aller Welt gibt. Stationen in der laufenden Saison sind u.a. San Francisco,
Vancouver, London, Madrid, Bologna, Dortmund und Hannover.
Baiba Skride wurde 1981 in eine äußerst musikalische Familie in Riga geboren, wo sie auch
ihr Musikstudium begann. 1995 wechselte sie an die Hochschule für Musik und Theater Rostock
zu Professor Petru Munteanu. Baiba Skride spielt die Stradivari-Violine »Wilhelmj« (1725), eine
großzügige Leihgabe der Nippon Music Foundation.
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Biografien
LAUMA SKRIDE
Die Pianistin Lauma Skride wurde 1982 in Riga als jüngste der drei Schwestern einer lettischen
Musikerfamilie geboren. Im Alter von fünf Jahren begann sie, Klavier zu spielen und wurde nach
Beendigung der Grundschule Schülerin von Anita Paze an der Musikhochschule Emil Darzins in
Riga. Abschließend studierte sie in der Klasse von Prof. Volker Banfield an der Hochschule für
Musik und Theater Hamburg.
Seit ihrem elften Lebensjahr nahm sie an zahlreichen internationalen Wettbewerben teil
(»Valentino Bucchi« in Italien, »Maria Canals« in Spanien, Schweden, Finnland, Tschechien,
Österreich; UNISA, Pretoria/Südafrika, »Cleveland International Piano Competition« USA) und wurde
mehrfach ausgezeichnet.
Konzertreisen führten sie durch Europa und nach Asien, wo sie sowohl als Solistin als auch
zusammen mit ihren Schwestern, der Bratschistin Linda und der Geigerin Baiba, in einer Vielzahl
von Konzerten auftrat. Auch als Konzertsolistin macht Lauma Skride mehr und mehr von sich
reden. Sie konzertierte mit großem Erfolg mit dem Brandenburgischen Staatsorchester im
Abschlusskonzert der Potsdamer Bachtage und spielte Mozarts Klavierkonzert Nr. 20 d-moll KV
466 mit dem Philharmonischen Orchester Gießen und dem Staatsorchester Wiesbaden.
In der kommenden Saison gibt sie ihr Debüt beim Staatsorchester Hannover mit Gershwins
Klavierkonzert F-Dur, spielt erstmalig beim Deutschen Kammerorchester Berlin und ist erneut
Solistin in Gießen (Ravel: Klavierkonzert G-Dur). Ihr Konzertrepertoire erweitert sie um die Sinfonia
Concertante von K. Symanowski, die sie mit den Göttinger Symphonikern im Mai 2007 zur
Aufführung bringen wird. Bei den Hamburger Symphonikern debütiert sie im Frühjahr 2007 mit
dem Klavierkonzert d-moll KV 466 unter der Leitung von Peter Schreier. Darüber hinaus ist sie zu
Konzerten nach England und Spanien eingeladen, eine Tournee zusammen mit ihrer Schwester
Baiba mit Mendelssohns Doppelkonzert für Violine und Klavier ist für August 2007 geplant.
In jüngster Zeit bildeten die Schwestern mit der Cellistin Sol Gabetta ein Trio, das rasch Furore
machte und sich als festes Ensemble etablierte.
Lauma Skride hat das Klavierwerk von Fanny Hensel eingespielt, die CD wird bei Sony Classics
in der nächsten Saison erscheinen. Auf dem gleichen Label wird auch die Duo-CD mit ihrer
Schwester Baiba Skride im Winter 2006 erscheinen. Zu ihrem Repertoire zählen unter anderem
Klavierkonzerte von Mozart, Saint-Säens, Prokofjew, Rachmaninoff und Liszt.
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Biografien
Schwelgende Cello-Klänge
Gern gesehene Wiederholungstäter…
Der Weltstar Mischa Maisky, dessen singende Cello-Klangsprache dem Dortmunder Publikum
schon seit mehreren Spielzeiten vertraut ist, bringt mit der Kremerata Baltica ein reines
Tschaikowsky-Programm zum Klingen.
So 10.12.06 · 20.00
…und aufregende Premierengäste
In der Reihe »Junge Wilde« packt Gautier Capuçon, der Bruder unseres Exklusiv-Künstlers
Renaud Capuçon, zum ersten Mal im KONZERTHAUS DORTMUND sein Cello für ein klassischromantisches Solo-Programm mit Werken von Brahms und Beethoven aus.
Mi 14.03.07 · 19.00
Mischa Maisky
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Texte Ulrich Schardt
Fotonachweise
Titel © Marco Borggreve
S. 4I5 © Marco Borggreve
S. 8I 9 © Marco Borggreve
S. 14 © Marco Borggreve
S. 20 © Marco Borggreve
S. 22 © Marco Borggreve
S. 24 © Kasskara · Deutsche Grammophon
Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND
Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa
Redaktion Claudia Beißwanger · Franziska Graalmann
Konzeption Kristina Erdmann
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