Der männliche Trieb, eine Bedrohung für alle

Werbung
Der männliche Trieb, eine Bedrohung für alle
Warum müssen so viele Frauen oder Kinder leiden? Was treibt das männliche Wesen dazu, wenn der
Trieb kommt, das Gehirn auszuschalten? Der Begriff Triebtheorie umfasst eine Reihe von Theorien aus
Ethologie, Psychologie und Psychoanalyse, denen die Auffassung gemeinsam ist, der Mensch werde wesentlich von einer mehr oder weniger großen Anzahl endogener, das heißt angeborener Triebe bzw.
Grundbedürfnisse gesteuert. Die bekannteste und einflussreichste Triebtheorie wurde von Sigmund
Freud entwickelt. Mittlerweile wird das Triebkonzept nur noch vereinzelt in der wissenschaftlichen Literatur verwendet, wesentliche Anteile davon leben aber im moderneren Begriff der „Motivation“ bzw.
des „Motivationssystems“ weiter.
Motivation
bezeichnet das auf emotionaler bzw. neuronaler Aktivität beruhende Streben nach Zielen oder wünschenswerten Zielobjekten. Im antiken Griechenland hat man versucht, das menschliche Verhalten und
seine Beweggründe mit dem Prinzip des Hedonismus zu erklären. Demnach liegt es in der Natur des
Menschen, Vergnügen oder Lust anzustreben und Unlust oder Schmerz zu vermeiden. Mit dem Aufkommen der wissenschaftlichen Psychologie im 19. Jahrhundert versuchte man, die Gründe und Ursachen des Verhaltens mit mehr oder weniger bewussten Instinkten und Trieben zu erklären. Am bekanntesten ist die Theorie von Sigmund Freud. Er stellte die Libido als Lebenstrieb in den Vordergrund seines
Konzeptes. Dieser Trieb lenkt je nach internen und externen Rahmenbedingungen die Wahrnehmung
und das Verhalten des Menschen. Weil die Konzepte von Freud das menschliche Verhalten aufgrund
mangelnder Validität nicht hinreichend erklären konnten, entstanden in den 1920er Jahren zahlreiche
Ansätze der erlernten Motive, die das Verhalten durch Bestrafungs- und Belohnungsmechanismen steuern. Eine bedeutende Weiterentwicklung erfolgte in den 1950er Jahren durch Burrhus Frederic Skinner.
Demnach erlernen Menschen durch Prozesse der positiven und negativen Verstärkung im sozialen Umfeld sowohl bestimmte Motive als auch Verhaltensweisen, die zur Befriedigung dieser Motive beitragen.
Diese verfestigen sich als Schemata oder Gewohnheiten und machen das Verhalten erklärbar und auch
voraussagbar.
Die lange Zeit vernachlässigte Untersuchung von mehr oder weniger unbewussten Emotionen, Motiven
und Inhalten des emotionalen Gedächtnisses scheint durch Fortschritte der bildgebenden Verfahren in
der Hirnforschung an Interesse zu gewinnen. Der wesentliche Grund dafür, dass man dieses Gebiet in der
Forschung der letzten 20 Jahre weitgehend ausgeklammert hat, besteht darin, dass kein verlässlicher
Zugang zum Unterbewussten existiert. Man muss den „Umweg“ über das Gedächtnis nehmen, und dieses ist äußerst unzuverlässig: Nach etwa drei Jahren sind rund 70 Prozent der Gedächtnisinhalte entweder verloren oder durch begleitende Emotionen „verfälscht“, weil Erinnerungen durch fehlerbehaftete
Prozesse der Kodierung, Speicherung und Decodierung konstruiert werden.
1
Das Reiss-Profil und die Theorie der 16 Lebensmotive
Das Konzept von Steven Reiss besteht aus der „Theory of 16 Basic Desires“ und dem darauf aufbauenden
„Reiss Profil“, einem Test durch Selbstbeschreibung mit 16 Skalen. Nach Aussagen von Steven Reiss in
seinem Buch „Who Am I“ und in zwei weiteren Publikationen ist das Konzept wie folgt entstanden: Mit
Studenten und Bekannten hat er eine Liste von 400 Items (Motiven, Zielen oder Werten) erstellt und
dann auf 328 reduziert. Anschließend wurden 401 Erwachsene aus Ohio und Pennsylvanien befragt. Mit
Hilfe einer Faktorenanalyse hat Reis diese Items zu 16 Kategorien zusammengefasst und diese als “basic
desires” definiert. Hinweis: In der deutschen Fassung des Buches heißt es: „Diese 328 Aussagen wurden
in insgesamt neun internationalen Studien mit rund 7.000 Versuchspersonen aus den USA, Kanada und
Japan streng getestet.
Es ist wichtig zu betonen, dass die 16 Motive des Reiss-Profils nicht durch neue Forschungsergebnisse,
sondern durch reine Statistik entstanden, mit denen man das Verhalten von Menschen erklären und
voraussagen kann. Jedes dieser Motive kann entweder neutral, stärker oder schwächer ausgeprägt sein.
Dadurch ergibt sich ein individuelles Motivprofil. Die einzelnen Motive hat Reiss wie folgt definiert:
1. Anerkennung: Bedürfnis danach, Kritik und Ablehnung zu vermeiden,
2. Beziehungen: Bedürfnis nach Freundschaft,
3. Ehre: Bedürfnis danach, sich moralisch integer zu verhalten,
4. Eros: Bedürfnis nach Sexualität,
5. Essen: Bedürfnis nach Nahrung,
6. Familie: Bedürfnis danach, seine eigenen Kinder großzuziehen,
7. Idealismus: Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit,
8. körperliche Aktivität: Bedürfnis danach, seine eigenen Muskeln zu bewegen,
9. Macht: Bedürfnis danach, andere dem eigenen Willen zu unterwerfen,
10. Neugier: Bedürfnis nach Kognition,
11. Ordnung: Bedürfnis nach Struktur,
12. Rache: Bedürfnis danach, mit jemandem abzurechnen,
13. Ruhe: Bedürfnis nach innerem Frieden,
14. Sparen: Bedürfnis danach, materielle Güter zu sammeln und anzuhäufen,
15. Status: Bedürfnis nach Prestige,
16. Unabhängigkeit: Bedürfnis nach Autarkie.
2
Liebe
ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen oder auch zu einem Tier zu empfinden fähig ist. Der Erwiderung bedarf sie nicht. Im ersteren Verständnis ist Liebe ein mächtiges Gefühl und mehr noch eine innere Haltung positiver, inniger und tiefer
Verbundenheit zu einer Person, die den reinen Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Hierbei wird
zunächst nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes
(Elternliebe, Geschwisterliebe) handelt, um eine enge Geistesverwandtschaft (Freundesliebe, Partnerschaft) oder ein körperliches Begehren (geschlechtliche Liebe). Auch wenn letzteres oft eng mit Sexualität verbunden ist, muss sich nicht beides zwangsweise bedingen.
Ebenso vielschichtig wie die Bedeutungen der Liebe sind ihre Gesätze oder Gegenspieler. Im Hinblick auf
die emotionale Anziehung zwischen Personen ist es der Hass. Im Sinne der Abwesenheit von Liebe kann
aber auch die Gleichgültigkeit als Antagonismus angesehen werden. Im christlichen Verständnis gilt auch
die Angst – als der Mangel oder die Abwesenheit von Liebe und Geborgenheit – als Gegensatz der Liebe.
Fehlentwicklungen der Liebesfähigkeit sind im Sinne des „reinen“ Liebesbegriffes das Besitzdenken (Eifersucht) oder verschiedene Formen der freiwilligen Abhängigkeit bzw. Aufgabe der Autonomie bis hin
zur Hörigkeit.
Der Trieb
Der Ausdruck Trieb (von treiben) bezeichnet in der Psychoanalyse und der Verhaltensbiologie einen inneren Antrieb zur Befriedigung von Bedürfnissen.
Der Instinkt
oder auch Naturtrieb bezeichnet meist die unbekannten, inneren Grundlagen des vom Beobachter
wahrnehmbaren Verhaltens einer Kreatur. Heute wird Instinkt umgangssprachlich oft im übertragenen
Sinne für „ein sicheres Gefühl für etwas“ verwendet und bezeichnet Verhaltensweisen des Menschen,
die ohne reflektierte Kontrolle ablaufen.
Stress
1936 hatte der Mediziner Hans Selye den Begriff Stress aus der Physik entlehnt, um die „unspezifische
Reaktion des Körpers auf jegliche Anforderung“ zu benennen. Stress heißt in der Werkstoffkunde der Zug
oder Druck auf ein Material. Stress bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize hervorgerufene
psychische und physische Reaktionen bei Lebewesen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen
befähigen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung. Eine Stressreaktion ist ein subjektiver Zustand, der aus der Befürchtung entsteht, dass eine stark aversive, zeitlich
nahe und subjektiv lang andauernde Situation wahrscheinlich nicht vermieden werden kann. Dabei erwartet die Person, dass sie nicht in der Lage ist, die Situation zu beeinflussen oder durch Einsatz von Ressourcen zu bewältigen.
3
Stress wirkt sich auf die Psyche genauso aus wie auf die Befindlichkeit des Körpers. Es kann zu leichten
und schweren Krankheiten kommen. Etliche Studien haben die negativen Effekte so genannter Stresshormone belegt. So kommt es bei Stress zu einer erhöhten Konzentration von Adrenalin, Noradrenalin
oder Cortisol im Blut, was langfristig Schäden an den Blutgefäßen nach sich zieht. Serotonin wird in großen Mengen verbraucht. Durch eine Schutzreaktion des Körpers auf Stress kann es zu einer unnatürlichen muskulären Anspannung kommen, was durch eine Chronifizierung z. B. auch zu Rückenschmerzen
führen kann.
Beim Menschen wird die „Männlichkeit“ durch biologische und soziale Faktoren bestimmt. Die biologischen männlichen Geschlechtsmerkmale beim Menschen sind:
1. Die Geschlechtschromosomen in der Kombination X und Y.
2. Die primären Geschlechtsmerkmale, Penis, Hoden und Skrotum.
3. Eine entsprechende Menge des Sexualhormons Testosteron, welches die Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale steuert (Bartwuchs, Muskeln etc.).
Sozial wird der Begriff stark durch gesellschaftliches Rollenverständnis geprägt. In vielen Gesellschaften
wird Männlichkeit mit Tapferkeit, Rationalität und Stärke assoziiert. In Gesellschaften, in denen die Herrschaft vorwiegend von Männern ausgeübt wird (vergleiche Patriarchat), wird alltagssprachlich das Wort
„männlich“ gern mit „beherzt“, „kräftig“ und „unbeugsam“ assoziiert. Das männliche Geschlecht kennzeichnet man oft mit dem Marssymbol ♂. Dieses Symbol soll den Schild und den Speer eines Kriegers
nach dem Vorbild des Kriegsgottes Mars symbolisieren und ist unter anderem auch ein alchemistisches
Zeichen für Eisen.
Beim Menschen wird die Weiblichkeit durch biologische und soziale Faktoren bestimmt. Die biologischen
weiblichen Geschlechtsmerkmale beim Menschen sind:
1. Das zweifach auftretende Geschlechtschromosom X,
2. anatomische Merkmale wie das Vorhandensein von Gebärmutter, Eierstöcken, Vagina und
Milchdrüsen,
3. die entsprechende Menge weiblicher Sexualhormone Östrogen und Gestagen.
Das weibliche Geschlecht kennzeichnet man oft mit dem Symbol ♀. Dieses Symbol stellt stilisiert den
Handspiegel der römischen Göttin Venus dar und ist unter anderem auch ein alchemistisches Zeichen für
Kupfer.
Angst
ist ein menschliches Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis
und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein. Angst kann sowohl bewusst als auch
unbewusst wirken. Entstehen durch Angst andauernde Kontrollverluste oder Lähmungen, wird von einer
4
Angststörung gesprochen; ist diese Angst an ein bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Situation gebunden, spricht man von einer Phobie. Nach Georg Wilhelm Friedrich Hegel gehörte Angst zum notwendigen Übergang auf dem Weg des Bewusstseins zum Selbstbewusstsein. Die Überwindung der Angst
wird durch Arbeit vollzogen. Søren Kierkegaard unterschied erstmals die ungerichtete Angst von der auf
einen Gegenstand bezogenen Furcht. Für ihn war Angst die Angst vor dem Nichts und mithin der Ausdruck der menschlichen Wahlfreiheit und Selbstverantwortlichkeit. Martin Heidegger bestimmte Angst
als eine Grundbefindlichkeit des Menschen, welche diesem die Unabgeschlossenheit des eigenen Verständnishorizontes zum Gewahrsein bringt und ihn zur Entschlossenheit befähigt. Er sagt: „Die Angst vor
dem Tode ist die Angst „vor“ dem eigensten, unbezüglichen und unüberholbaren Seinkönnen. Das Wovor dieser Angst ist das In-der-Welt-sein selbst. Das Worum dieser Angst ist das Sein-können des Daseins
schlechthin.“
Macht
bezeichnet nach einem weit verbreiteten Verständnis Macht über als Fähigkeit von Individuen und
Gruppen, auf das Verhalten und Denken sozialer Gruppen oder Personen – im eigenen Sinn und Interesse – einzuwirken. Es handelt sich um einen grundlegenden sozialen Aspekt, welcher in praktisch allen
Formen des menschlichen Zusammenlebens eine Rolle spielt. So führt das Sozialverhalten von Individuen
in Gruppen und von Gruppen untereinander zum Entstehen von Sozialstrukturen, in denen sich auch
unterschiedliche Machtpositionen ausdifferenzieren. Die Ausübung von Macht über andere erfolgt häufig über Zwang. Sie wird häufig mit Machtmissbrauch gleichgesetzt, wodurch der Machtbegriff eine negative Bedeutung erhält. Dabei wird übersehen, dass Macht und ihre Ausübung, selbst wenn dabei
Zwang oder gar Gewalt angewendet werden, durchaus legitim sein kann. Macht durch Zwang meint die
Anwendung von negativen Einflüssen. Sie kann sich auf die Möglichkeit einer Degradierung oder Entlassung beziehen oder auf die Zurückhaltung von Belohnungen. Der Gehorsam der Abhängigen wird durch
den Wunsch nach wertgeschätzten Belohnungen oder die Angst vor deren Enttäuschung oder Entfremdung erreicht.
Aggression
bezeichnet eine Vielfalt von Verhaltensweisen, denen gemeinsam ist, dass ein Konflikt zwischen Individuen oder Gruppen, der durch unvereinbare Verhaltensziele verursacht wurde, nicht durch einseitige
oder beidseitige Änderung dieser Verhaltensziele gelöst wird, sondern dadurch, dass die eine Konfliktpartei zumindest versucht, der anderen eine Änderung aufzuzwingen. Aggressives Verhalten steht eng
im Zusammenhang mit Verhaltensweisen wie Angriff, Flucht und Verteidigung. Die Stärke des aggressiven Verhaltens ist auf das Zusammenwirken einer aktivierten inneren Bereitschaft und einer äußeren
aggressionsauslösenden Situation zurückzuführen. Im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten kann
sich Aggression in Diffamierungen, verbalen Beleidigungen oder Vorwürfen, psychischen oder tätlichen
Angriffen gegenüber Personen, Personengruppen und Sachen äußern. Aggression wird meist mit unangepassten, zerstörerischen und destruktiven Verhaltensweisen in Verbindung gebracht.
5
Egoismus
bedeutet „Eigennützigkeit“. Das Duden-Fremdwörterbuch beschreibt Egoismus als „Ich-Bezogenheit“,
„Ich-Sucht“, „Selbstsucht“, „Eigenliebe“. Egoismen (Plural) sind demnach Handlungsweisen, bei denen
einzig der Handelnde selbst die Handlungsmaxime bestimmt. Dabei haben diese Handlungen zumeist
uneingeschränkt den eigenen Vorteil des Handelnden zum Zweck. Der so Handelnde kann es zudem
nicht akzeptieren, wenn andere Menschen ihm gegenüber das gleiche Verhalten zeigen, da er es als
schädlich einstuft. Der Egoist räumt sich selbst also mehr Freiheiten ein, als er anderen zugesteht. Wesentliche Aspekte eines unumschränkten Egoismus' sind damit das Verwenden von zweierlei Maß und
die generelle Missachtung der Goldenen Regel. „Egoismus“ wird meistens abwertend als Synonym für
rücksichtsloses Verhalten verwendet und als „unanständig“ beurteilt. Der Begriff beschreibt dann die
Haltung, ausschließlich persönliche Interessen zu verfolgen ohne Rücksichtnahme auf die Belange oder
sogar zu Lasten anderer. Egoismus wird in diesem Zusammenhang als Gegenteil von Altruismus und Solidarität kritisiert. Egoismus ist ein heftig umstrittenes Phänomen, da er von unterschiedlichen Menschen
und Gruppen unterschiedlich verstanden, bewertet oder definiert wird. Oft wird er auch interessengeleitet genutzt, um bestimmte Zwecke zu erreichen: z. B. Rechtfertigung von Macht oder auch zur Herabsetzung anderer Menschen.
Schatten
Der Schatten ist einer der wichtigsten Archetypen, also eine unbewusste Grundassoziation in Carl Gustav
Jungs Analytischer Psychologie. Er stellt das Gegenstück zum Archetyp der Persona dar und steht daher
für die negativen, sozial unerwünschten und daher unterdrückten Züge der Persönlichkeit, für jenen Teil
des „Ich“ der wegen gesellschaftsfeindlicher Tendenzen in das Unbewusste abgeschoben wird. Seine
Entwicklung beginnt bereits in den ersten Lebensjahren des Menschen infolge der von der Umwelt an
das Individuum herangetragenen Anforderungen, Erwartungen, Ge- und Verbote, die nur einen Teil der
Persönlichkeit zur Entfaltung kommen lassen. Der Schatten wächst parallel zur Persona, gleichsam als
deren „Spiegelbild“. Zunächst wird der eigene Schatten gewöhnlich negiert oder aber auf Personen und
Objekte außerhalb des eigenen Ichs projiziert. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Schatten, seine
Integration in die Gesamtpersönlichkeit, zählt nach Jung indes zu den zentralen Aufgaben des menschlichen Reifeprozesses und stellt einen unabdingbaren Schritt auf dem Weg zur Ganzwerdung (Individuation) dar. Als vorwiegend moralisches Problem fordert sie vom Individuum beträchtliche seelische Anpassungsleistungen. Häufig ist sie auch Gegenstand der Psychoanalyse. Auf einer alltäglicheren Ebene entspricht diesem auch die bekannte Wendung „über seinen Schatten springen“ oder „einen Schatten hinter sich herziehen“. In Träumen, Mythen und Erzählungen tritt der Archetyp des Schattens häufig als
Fremder, als Feind, als Rivale oder allgemein als eine dem Träumer bzw. Protagonisten negativ gesinnte
Person auf. In aller Regel gehört sie dem gleichen Geschlecht an wie er selbst, unterscheidet sich von ihm
aber häufig etwa durch Hautfarbe oder Nationalität. Meist geht von der Figur etwas Bedrohliches, ein
Misstrauen oder etwas Furchterregendes aus. Nicht selten kommt es auch zu einem Kampf des Träumers
mit der Figur, was der genannten Auseinandersetzung des Menschen mit seinem Schatten entspricht.
Nach ihrer Verdrängung in das Unbewusste entfalten die negativen Züge der eigenen Persönlichkeit
meist erhebliche Dynamik und Wirksamkeit. Sie bricht sich nach Jung zum einen in entsprechenden (Alb)Träumen des Betreffenden Bahn. Wenn die Integration des Schattens unterbleibt kann es auch zu seiner
6
Projektion auf andere Personen oder Gruppen, kommen. Auf diese Weise entstehen unter anderem
Vorurteile, aber auch das bekannte „Sündenbock“-Syndrom und Phänomene wie Fremdenfeindlichkeit,
Rassismus, Antisemitismus oder auch Homophobie. Auch die Idee des Teufels wird mitunter mit der Projektion des Schattens nach außen erklärt. Die Projektion des Schattens nach außen ist auch Teil des psychiatrischen Krankheitsbildes der Paranoia.
Laborparameter,
die in bestimmten Konstellationen auf die Nicht-Bewältigung dieser Probleme hinweisen können, sind:
Erhöhtes Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol bei gleichzeitig erniedrigtem Serotonin. Hohes Testosteron,
niedriges DHEA, hohes Estradiol, niedriges Progesteron, der deutlich erhöhte Estradiol/ProgesteronQuotient, niedriges Prolaktin, hohes Dopamin, hohe Harnsäure, niedrige Immunglobuline A und G, hohe
Immunglobuline M und E und ein erhöhter Fe/Cu-Quotient, das heißt erhöhtes Eisen, erniedrigtes Kupfer.
Der therapeutische Ansatz
Homöopathische Therapie:
1. Ansatz:
Mercurius solubilis D12, D30, Belladonna D12, D30, Acidum sarcolacticum D6.
2. Ansatz:
Aurum metallicum D12, D30, Euphorbium D12, D30, Berberis vulgaris D6.
Komplexmittel und Substitutionen:
Östrogendominanz-Komplex nach W. Ebert (Spagyros Hofgerichts-Apotheke 78628 Rottweil Fax 074117489412), Arsetabilis-Gastreu R43 Tropfen (Reckeweg), Phytocortal oder Phyto C (Steirl Pharma),
rechtsdrehende Milchsäure, DHEA 25 mg, Fugacid-Harnsäuretee (Sabona), regacan (Syxyl), Enzymtherapie, bioidentische Progesteroncreme (Biovea).
Injektionstherapien:
Eigenblut- sowie Eigenharntherapie als unspezifische Reiztherapie mit Prokainhydrochlorid und isotonischer Kochsalzlösung.
Colon-Hydro-Therapie.
7
Herunterladen