14 t T e b o reicht Sonäerämck aus „Der Züchter", S.Jahrgang J933, Heft 2, vom (VerUg von Julius Springer, Berlin.) Verfasser (Aus dem Kaiser Wilhelm-Institut für Züchtungsforschung, Müncheberg i. Mark.) Das Verhalten von Solanum racemigerum gegen den Erreger des Tomatenkrebses (Didymellä lycopersici)* Von R. V . Sengbttsch. D e r T o m a t e n k r e b s h a t sich im Laufe der letzten Jahre z u einer der verheerendsten T o matenkrankheiten entwickelt. In West- und Mitteldeutschland ist der T o m a t e n b a u schwer gefährdet D e r Züchter m u ß daher bestrebt sein, der K r a n k h e i t durch die Z ü c h t u n g resistenter Sorten z u begegnen. Der erste Schritt einer solchen Z ü c h t u n g ist die Suche nach resistenten Formen. LiESAü (i) h a t eingehend ein großes Tomatensortiment geprüft, ohne wesenthche Unterschiede in der Resistenz zu finden. Ferner konnte er feststellen, daß Didymellä lycopersici nicht auf Solanum lycopersicum spezialisiert ist, sondern auch eine ganze Reihe anderer Solaneen befällt Solanum racemigerum ist eine der K u l t u r tomate nahestehende Wildform Sie unterscheidet sich aber in bezug auf eine ganze Reihe von Eigenschaften wesentlich v o n den z u Solanum lycopersicum gehörenden Formen Unter anderem wird sie von Cladosponum fulvum nicht befallen E s w a r daher naheliegend, diese A r t auch auf ihr Verhalten gegen Didymellä lycopersici zu prüfen, Professor S C H A F F N I T w a r so liebenswürdig, unserem Institut Reinkulturen von Didymellä lycopersici zu überlassen, so daß ich die Prüfung von Solanum racemigerum durchführen konnte. D a die Gefahr bestand, Didymellä lycopersici in Müncheberg einzuschleppen, wurden die Versuche im Hygienischen Institut der Universität Berhn durchgeführt Ich danke Herrn Geheimrat Prof D r H A H N herzHchst für die Erlaubnis, die Versuche in seinem Institut durchführen zu dürfen, und Herrn Prof D r S C H Ü T Z und Erl M i L L i N E T bestens für ihre Hilfe bei der Durchführung der Versuche. Auf diese Weise konnte eine Verseuchung noch nicht infizierter Gegenden vermieden werden Die von Prof S C H A F F N I T erhaltenen Didymella-Kulturen wurden zuerst auf Haferflockenagar vermehrt und nach der Sporenbildung zur Infektion benutzt Infiziert wurden, nach der von L I E S A L angegebenen Methode, Der Ziichter 5. Jahrg. Solanum racemigerum und Solanum lycopersicum in drei verschiedenen Entwicklungsstadien. 1 als keimende Samen, 2 als Sämlinge im Alter von 2—3 W o c h e n , 3. als erwachsene Pflanzen im Alter v o n e t w a 2 Monaten. Tabelle i V e r h a l t e n v o n S o l a n u m r a c e m i g e r u m und Solanum lycopersicum gegenüber Dydimella lycopersici Entwicklungsstadium der Pflanze bei der Infektion infiziert am I 12 nicht infizierte Kontrollen Solanum Solanum Solanum racelycoracemigerum persicum niigerum Zahl der 120 Keimende | Pflanzen Samen 3 Tage alt) Befund alle am 8. 12, tot Zahl der 20 Sämling | Pflanzen 3 Wochen! alt 1 Befund alle am 8. 12. tot Zahl der Er3 wachsene Pflanzen Pflanzen 2 Monate Befund alle alt am 8, 12. tot 120 alle tot 15 alle tot 2 alle tot 60 Solanum lycopersicum 60 alle alle gesund gesund 5 5 alle i alle gesund] gesund 3 2 alle alle gesund gesund Die Infektionen wurden in feuchten K a m m e r n durchgeführt Alle drei Stadien heferten dieselben Ergebnisse sowohl Solanum racemigerum wie Solanum lycopersicum starben nach wenigen Tagen a b (s. Tabelle i ) Nichtinfizierte K o n trollen blieben unter den gleichen Bedingungen vollkommen ungeschädigt Die Z ü c h t u n g Didymella-resistenter T o m a t e n sorten wird dadurch, d a ß es vorläufig keine resistenten Formen gibt, sehr erschwert. U m das Ziel z u erreichen, m u ß weiter nach resistenten Verwandten unserer K u l t u r t o m a t e n gesucht werden. Die H e i m a t der T o m a t e , Zentral- und Südamerika, birgt sicher noch eine ganze Reihe unbekannter Formen, deren Verhalten gegenB Der Züchter )er D i d y m e l l ä geprüft werden muß. Ferner Ute in größtem U m f a n g eine Selektion inner..^Ib der vorhandenen Sorten versucht werden E s läßt sich a priori nicht sagen, ob diese A r beiten Erfolg haben werden. Solange noch keine anderen Möglichkeiten der B e k ä m p f u n g , ' j - 1 • n1. - j gefunden smd, wird es notig sem, diese beiden angedeuteten Richtungen intensiv z u verfolgen, da die Verheerungen, die der T o m a t e n k r e b s in immer größeren Teilen Deutschlands anrichtet, außerordentlich bedrohliche Formen angenommen haben Literatur , , ^ ^ v x^- i * • -i (i) L I E S A L , O t r Im Biologie von Didymellä lycopersici, dem Erreger der Tomatenkrebskrankheit. Phytopathol Z i , I, 1932, S. i Printed in Gennany.