Projektbericht 2012 - Landesvereinigung für Gesundheitsförderung

Werbung
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Projektbericht 2012
Regionaler Knoten
Mecklenburg-Vorpommern
„Gesundheitsförderung bei sozial
Benachteiligten“
Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales MecklenburgVorpommern / Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern und die
Gesetzliche Krankenversicherung Mecklenburg-Vorpommern (GKV)
Schwerin, Februar 2013
Erstellt von: Kathrin Dietz, Projektkoordinatorin
1|Seite
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
2|Seite
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Inhaltsverzeichnis
1 Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
„Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ ................................... 4
1.1
Selbstverständnis................................................................................................. 4
1.2
Struktur................................................................................................................ 4
2 Handlungsfelder und Arbeitsergebnisse des Regionalen Knotens
Mecklenburg-Vorpommern „Gesundheitsförderung bei sozial
Benachteiligten“............................................................................................. 8
2.1
2.1.1
Hintergrund .................................................................................................... 8
2.1.2
Kommunaler Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle!“ ....................... 9
2.1.3
13. Kindergartentag Mecklenburg-Vorpommern ........................................ 20
2.1.4
Projektpartnerschaften ................................................................................ 21
2.2
Gesundheitsförderung bei Erwerbslosen.......................................................... 22
2.2.1
Hintergrund .................................................................................................. 23
2.2.2
Arbeitskreis „Gesundheitsförderung bei Langzeitarbeitslosen“ .................. 26
2.2.3
Antrag AktivA-Schulung 2013....................................................................... 27
2.3
3.
Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen ........................................ 8
Good Practice .................................................................................................... 28
2.3.1
Kunstverein KaSo Wismar e.V. ..................................................................... 28
2.2.2
„Fit 50+“........................................................................................................ 29
Bundesweite Aktivitäten .......................................................................... 30
3.1
17. Kongress Armut und Gesundheit „Prävention wirkt!“ ................................ 30
3.2 Treffen der Regionalen Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial
Benachteiligten“................................................................................................... 31
3.3 10. Kooperationstreffen des bundesweiten Kooperations-verbundes
„Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“............................................ 31
3.4
Das neue Portal: Inforo online........................................................................... 33
4.
Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................. 34
5.
Zusammenfassung ................................................................................... 36
3|Seite
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
1
Der
Regionale
Knoten
Mecklenburg-Vorpommern
„Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“
1.1
Selbstverständnis
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern „Gesundheitsförderung bei
sozial Benachteiligten“ versteht sich als Vernetzungsstelle für gesundheitsfördernde Prozesse unter der besonderen Beachtung der Chancengleichheit. Dabei
hat er die Aufgabe zu koordinieren, zu informieren, zu vernetzen, zu moderieren
und als Ansprechpartner zu fungieren. Zudem ist er als Schnittstelle zwischen
Bundes- und Landesebene anzusehen.
Grundlage der Arbeit ist die nachweisbare Korrelation von gesundheitlicher und
sozialer Ungleichheit. Menschen aus schwierigen sozio-ökonomischen Verhältnissen
haben
demnach
ein
erhöhtes
Risiko
der
gesundheitlichen
Beeinträchtigung. Dies wirkt sich einerseits aufgrund der Wohnsituation oder des
sozialen Umfeldes auf den tatsächlichen Gesundheitszustand aus, andererseits
weisen sozio-ökonomisch schlechter gestellte Menschen durchschnittlich häufiger ein gesundheitsriskanteres Verhalten auf, wie zum Beispiel Suchtverhalten
oder ungesunde Essgewohnheiten.
Um dem entgegen zu wirken und die Öffentlichkeit für das Thema gesundheitliche Chancengleichheit zu sensibilisieren, arbeitet der Regionale Knoten eng mit
verschiedenen Institutionen, Trägern und Partnern zusammen.
1.2
Struktur
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern ist Teil des bundesweiten Kooperationsverbundes „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“. Dieser
wurde 2003 von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ins
Leben gerufen. Derzeit gehören 57 Partnerinnen und Partner dem Verbund an.
4|Seite
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Das
Aufgabenfeld
des
Kooperationsverbundes
ist
breit
gefächert.
Er „…
•
setzt sich für den Transfer guter Praxis („Good Practice“) der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten ein,
•
sammelt und entwickelt Know-how zu guter Praxis in der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten und stellt es online zur Verfügung,
•
stützt die Qualitätsentwicklung und die Verbreitung guter Praxis in
Deutschland,
•
macht Angebote der sozial-lagenbezogenen Gesundheitsförderung über
seine Datenbank transparent,
•
vernetzt Institutionen aus verschiedenen Bereichen und fördert den Austausch von Wissenschaft und Praxis,
•
verknüpft bestehende Strukturen partnerschaftlich und effizient miteinander,
•
stellt
mit
der
Internetplattform
www.gesundheitliche-
chancengleichheit.de ein umfangreiches Informationsangebot zur Verfügung und
•
ist eingebettet in ein Konsortium von europäischen Partnern (Internetportal www.health-inequalitites.eu).“ 1
In allen Bundesländern wurden die Regionalen Knoten „Gesundheitsförderung
bei sozial Benachteiligten“ als Koordinierungs- und Vernetzungsstellen eingerichtet. Sie sollen die Vorhaben des Kooperationsverbundes in ihren Ländern fachlich
umsetzen. Die sozial-lagenbezogene Gesundheitsförderung steht dabei im Fokus.
Sie „
•
sind Kontakt- und Koordinationsstellen für Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten auf Landesebene,
1
http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/kooperationsverbund/struktur/ (15.01.2013)
5|Seite
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
•
vernetzen Akteure aus dem Gesundheitswesen und anderen gesundheitsrelevanten Handlungsfeldern (z. B. Bildung, Umwelt und Soziales,
Stadtentwicklung),
•
richten Fachveranstaltungen und Koordinierungstreffen aus,
•
leisten Öffentlichkeitsarbeit,
•
initiieren Pilotprojekte oder sind an deren Entwicklung und Umsetzung
beteiligt,
•
identifizieren Good-Practice-Projekte und
•
setzen eigene inhaltliche Schwerpunkte landesweiter Arbeit, zum Beispiel
zur Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit im frühen Kindesalter.“ 2
In der Regel sind die Regionalen Knoten an die Landesvereinigungen für Gesundheitsförderung bzw. vergleichbare Organisationen angegliedert. In MecklenburgVorpommern arbeitet der Regionale Knoten seit 2006 unter dem Dach der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e. V. (LVG
MV). Die LVG MV ist eine nichtstaatliche, überparteiliche und interkonfessionelle
Vereinigung, die ausschließlich gemeinnützige Ziele verfolgt. Die Basis ihrer Arbeit bilden neben der Vereinssatzung die Grundsätze der Ottawa-Charta zur
Gesundheitsförderung aus dem Jahre 1986. Darüber hinaus gehören die im Jahr
2003 auf der Kindergesundheitskonferenz verabschiedeten und von der LVG MV
maßgeblich initiierten Kindergesundheitsziele unter dem Motto "Chancengleich
gesund aufwachsen in Mecklenburg-Vorpommern" sowie der 2008 veröffentlichte Landesaktionsplan zur Gesundheitsförderung und Prävention zu den
Arbeitsgrundlagen.
Die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung stellt eine Schnittstelle zwischen
Politik
2
und
verschiedenen
Trägern
und
Einrichtungen
http://www.gesundheitlichechancengleichheit.de/kooperationsverbund/struktur/koordinierungsstellen-gesundheitlichechancengleichheit/ (15.01.2013)
6|Seite
der
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Gesundheitsförderung dar. Sie entwickelt mit ihren Kooperationspartnerinnen
und -partnern Strategien zur Umsetzung der Gesundheitsförderung als Querschnittsaufgabe und bündelt die Landesaktivitäten zur Förderung, z. B. der
Kindergesundheit, der Frauen- und Männergesundheit sowie der Seniorengesundheit in den verschiedenen Lebenswelten bzw. Settings. Des Weiteren
unterstützt sie die gemeindenahen Aktivitäten der regionalen Arbeitskreise Gesundheitsförderung und arbeitet in Aktionsbündnissen, Arbeitskreisen und
Gremien des Landes mit. Die LVG MV steht als Ansprechpartnerin für Informationen und Beratungen allen Mitgliedern und Interessierten zur Verfügung.
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern „Gesundheitsförderung bei
sozial Benachteiligten“ wurde auch im Jahr 2012 durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern/Landesamt für
Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern und die gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gefördert.
Aufgrund der schwierigen Situation der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Mecklenburg-Vorpommern in der ersten Jahreshälfte 2012 gestaltete
sich die personelle Besetzung des Regionalen Knotens nicht so stabil wie in den
Vorjahren. So war die Stelle von Januar bis Mitte Juli mit einem geringen Anteil
durch die langjährige Mitarbeiterin der Geschäftsstelle der LVG MV besetzt. Nach
der öffentlichen Ausschreibung übernahm ab Mitte Juli 2012 eine neue Kollegin
die Projektkoordination des Regionalen Knotens.
7|Seite
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
2
Handlungsfelder und Arbeitsergebnisse des Regionalen
Knotens Mecklenburg-Vorpommern „Gesundheitsförderung
bei sozial Benachteiligten“
2012 führte der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ die Arbeit aus den vergangenen Jahren fort.
Zum einen steht dabei die Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, zum anderen die der Langzeitarbeitslosen im Fokus. Als dritter
Schwerpunkt sind die Bekanntmachung der guten Praxisbeispiele und die landesweite Suche nach geeigneten Projekten für die bundesweite Datenbank im
Arbeitsplan verankert.
2.1
Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen
Ein Schwerpunkt der Arbeit des Regionalen Knotens ist es, die Gesundheit von
Kindern und Jugendlichen vor allem aus sozial benachteiligten Verhältnissen zu
erhalten und zu verbessern und ihnen so ein gesundes Aufwachsen in unserem
Land zu ermöglichen. Die Kindergesundheitsziele des Landes MecklenburgVorpommern sind dabei grundlegend.
2.1.1 Hintergrund
Die Kindergesundheitsziele Mecklenburg-Vorpommerns wurden 2003 verabschiedet und bestimmen seitdem maßgeblich die Arbeit der Landesvereinigung
für Gesundheitsförderung MV und des Regionalen Knotens. Das Ziel „Chancengleich gesund aufwachsen in Mecklenburg-Vorpommern“ lässt sich nur
erreichen, wenn alle die gleiche Chance bekommen, gesund zu leben.
Leider sieht die Wirklichkeit meist anders aus. Kinder aus sozio-ökonomisch
schwachen Verhältnissen haben oft nicht dieselben Chancen wie andere Kinder.
So lässt sich beispielsweise beim Thema Übergewicht festhalten, dass „…Kinder
und Jugendliche aus Familien mit einem geringeren familiären Wohlstand sowie
[…] Jugendliche mit Migrationshintergrund prioritäre Zielgruppen der Überge-
8|Seite
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
wichtsprävention darstellen“. Auch hinsichtlich der sportlichen Aktivitäten gibt
es Unterschiede. „Mädchen und Jungen aus wohlhabenderen Familien treiben
mehr Sport als Kinder und Jugendliche, die in weniger wohlhabenden Familien
aufwachsen…“
Um gesundheitliche Chancengleichheit zu erreichen, muss ein Ausgleich dieser
Unterschiede angestrebt werden. Es müssen niedrigschwellige, zielgruppenspezifische Präventionsangebote gemacht werden, die gleichzeitig allen Kindern
und Jugendlichen offen stehen. Für nachhaltige Erfolge muss damit möglichst zu
einem frühen Zeitpunkt in der kindlichen Entwicklung begonnen werden, denn
gerade die ersten zehn Lebensjahre sind von besonderer Bedeutung für die spätere Entwicklung. Diesen Ansatz früher Förderung hat sich auch der Kommunale
Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle!“ zur Aufgabe gemacht. Er setzt sich
dafür ein, im kommunalen Umfeld Präventionsketten zu etablieren, die ein chancengleich gesundes Aufwachsen aller Kinder von Anfang an ermöglichen sollen.
2.1.2 Kommunaler Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle!“
Der Kommunale Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle!“ wurde im November 2011 im Rahmen des Kooperationsverbundes „Gesundheitsförderung
bei sozial Benachteiligten“ ins Leben gerufen. Die Arbeit des Kommunalen Partnerprozesses beruht auf den Handlungsempfehlungen zur Kinder- und
Jugendgesundheit. Die Umsetzung dieser Handlungsempfehlungen und die Zusammenarbeit mit einzelnen Kommunen soll im Zuge des Kommunalen
Partnerprozesses verstärkt werden. Insbesondere der Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen bzgl. des Aufbaus und der Entwicklung kommunaler
Strategien (Präventionsketten) zur Verminderung sozial bedingter Ungleichheit
von Gesundheitschancen bei Kindern und Jugendlichen soll gefördert werden.
Der Kommunale Partnerprozess wird durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die drei kommunalen Spitzenverbänden (Deutscher Städtetag,
Deutscher Städte und Gemeindeverbund sowie Deutscher Landkreistag), dem
Gesunde Städte Netzwerk, der Techniker Krankenkasse, weiteren Partnern im
9|Seite
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Kooperationsverbund sowie den Regionalen Knoten in den Bundesländern unterstützt.
Landkreise, Städte und Gemeinden, die sich den Grundsätzen des Partnerprozesses verpflichtet fühlen und selbst für gesundheitliche Chancengleichheit
eintreten wollen, sind aufgefordert, sich als Partnerkommune zu beteiligen. Auch
aus unserem Land ist mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen eine solche Kommune vertreten. Der Landkreis Vorpommern-Rügen bündelt die vorhandenen
Ressourcen, um die Gesundheitsförderungsprozesse und vor allem die Präventionsketten in der Region voranzutreiben.
Auf Initiative des Regionalen Knotens Mecklenburg-Vorpommern fanden 2012
im Rahmen des Kommunalen Partnerprozesses verschiedene Veranstaltungen im
Land statt, die im Weiteren näher beschrieben werden.
Werkstatt-Tagung
Am 18. Januar 2012 fand in Stralsund die Werkstatt-Tagung „Übergänge gestalten in Vorpommern-Rügen“ statt. Zielstellung war es, Ideen und Möglichkeiten
zu sammeln, wie Übergänge zwischen den einzelnen Lebensphasen von Kindern
und Jugendlichen besser unterstützt werden können. Dafür ist es notwendig,
dass alle Beteiligten aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Erziehung gemeinsam im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag leisten.
Aufgrund der Neuausrichtung der Gesundheitsförderung nach der Kreisgebietsreform im Herbst 2011 im Großkreis Vorpommern-Rügen besteht hier ein großer
Handlungsbedarf. Als Basis für die gemeinsame Arbeit dienen die Handlungsempfehlungen
des
bundesweiten
förderung bei sozial Benachteiligten“.
10 | S e i t e
Kooperationsverbundes
„Gesundheits-
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern „Gesundheitsförderung bei
sozial Benachteiligten“ organisierte gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft
Gesundheitsförderung Stralsund die Werkstatt-Tagung „Übergänge gestalten in
Vorpommern-Rügen“. Diese fand im Rahmen des kommunalen Partnerprozesses
„Gesund aufwachsen für alle!“ im Stralsunder Rathaus statt. Eingeladen waren
alle Akteurinnen und Akteure aus dem Sozial- und Gesundheitswesen. Die 95
anwesenden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren tauschten sich über Erfahrungen bezüglich der einzelnen Lebensphasen und deren Übergänge aus. Zudem
ging es um die Vernetzung kommunaler Strukturen, mit der die Kinder- und Jugendgesundheit in den Übergängen unterstützt werden kann.
11 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
In drei unterschiedlichen Arbeitsgruppen fand ein reger Ideen- und Gedankenaustausch statt, bei dem das Vorgehen für das Jahr 2012 konkretisiert werden
sollte.
In der ersten Arbeitsgruppe „Übergänge Familie - Kita - Grundschule“ wurde
deutlich, dass ein gelungener Übergang zwischen den frühen Lebensphasen Zeit,
Gelassenheit, Kommunikation und ein Wissen aller Beteiligter voneinander benötigt. Die Übergänge von Familie zu Krippe und von der Krippe zur Kita
funktionieren gut. Jedoch muss noch stärker an der Kommunikation zwischen
Kindertagesstätte und Grundschule gearbeitet werden, um auch hier einen erfolgreichen Übergang zu gestalten.
Für die zweite Arbeitsgruppe „Übergänge Grundschule - Orientierungsstufe“
lässt sich zusammenfassen, dass diese Tagung als Auftakt zu verstehen ist, da das
Thema noch viel Austausch erfordert. Die Teilnehmenden wünschten sich insbesondere
12 | S e i t e
eine
engere
Zusammenarbeit
zwischen
Grundschule
und
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
weiterführenden Schulen. Dabei sollten Besonderheiten der Schülerinnen und
Schüler für alle Beteiligten transparent gemacht werden.
In der dritten Arbeitsgruppe „Übergänge Regionale Schule/Praxislernen - Berufsschule“ präsentierten Lehrende der Regionalen Schule „Caspar David Friedrich“
in Greifswald, dass die Übergänge und eine gute Kooperation zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren gelingen können. Die Schule stellte sich als
Ansprechpartner für andere Einrichtungen im Landkreis Vorpommern-Rügen zur
Verfügung. Auf diesem Wege können sich Schulen untereinander besser austauschen und gegenseitig von gemachten Erfahrungen profitieren. Ein solcher
ebenen-interner Informationsaustausch wird in der Regel als gewinnbringend
und positiv empfunden.
Weiterhin wurden die derzeitig bestehenden Strukturen im Landkreis Vorpommern-Rügen - Gesundheitsinsel Rügen e. V. und die Arbeitsgemeinschaft
Gesundheitsförderung Stralsund - vorgestellt. Durch die Werkstatt-Tagung fand
einerseits eine intensive Vernetzung der Akteurinnen und Akteure aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich statt, andererseits diente sie als Impuls für alle
13 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Beteiligten, sich über die entstandenen Ideen und Gedanken auszutauschen. Ziel
ist ein erneutes Treffen, um die vorhandenen Synergien weiter zu bündeln.
Die Inhalte der Werkstatt-Tagung mit
detaillierten Ergebnissen aus den Arbeitsgruppen wurden in einer Dokumentation
zusammengefasst
und
veröffentlicht.
Diese wurde allen Teilnehmenden der
Veranstaltung für die weitere Arbeit
sowie auf der Seite der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung MV
e. V. (www.lvg-mv.de) zum Download
zur Verfügung gestellt.
Über die Tagung wurde zudem in der
LVG-Information 1/2012 sowie auf dem Internetportal www.gesundheitlichechancengleichheit.de informiert.
1. Lehrergesundheitstag in Stralsund
Im Rahmen des kommunalen Partnerprozesses „Gesund aufwachsen für alle!“
fand am 20. September 2012 im Stralsunder Ozeaneum der 1. Lehrergesundheitstag für den Schulamtsbereich Greifswald statt. Ziel dieser Veranstaltung war
es nicht nur, die den Lehrerinnen und Lehrern durch zahllose Veröffentlichungen
bekannten theoretischen Grundlagen zur betrieblichen Gesundheitsförderung im
„Betrieb Schule“ aufzuzeigen, sondern darzustellen, wie Gesundheitsförderung
für Lehrerinnen und Lehrer praktisch umgesetzt werden kann.
Die Veranstaltung gehört zu einer ganzen Reihe von Aktivitäten die der Landkreis
Vorpommern-Rügen in Zusammenarbeit mit verschiedensten Partnerinnen und
Partnern im Rahmen des kommunalen Partnerprozesses „Gesund aufwachsen
für alle!“ entwickelt. Ein Ziel dabei ist es, Präventionsketten zu schaffen um die
14 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Übergänge zwischen den einzelnen Lebensphasen der Kinder und Jugendlichen
(Familie - Kita - Schule - Regionalschule - Berufsschule) möglichst reibungslos und
fließend zu gestalten.
Eine gute gesunde Schule gelingt nur, wenn alle
an der Schule Beteiligten
gesundheits-
fördernde Bedingungen
vorfinden und eigene
Strategien
entwickeln
können, um mit den ständig steigenden Anforderungen gesund umzugehen. Eine
nachhaltige Gesundheitsförderung bei Lehrkräften kann nicht durch Einzelmaßnahmen erreicht werden. Sie erfordert tief greifende Wandlungsprozesse in den
Schulen, die zu effizienteren und effektiveren Arbeits- und Kommunikationsprozessen und Strukturen führen. Die betriebliche Gesundheitsförderung, als eine
wichtige Möglichkeit zur Verbesserung des Schulklimas, wird in Zukunft ein
Schwerpunkt in der Bildungspolitik Mecklenburg-Vorpommerns sein. Der Fachtag
sollte die Arbeit auf diesem Weg unterstützen und die bisherigen Ergebnisse zusammenfassend darstellen.
Dies ist aus Sicht der 60 Teilnehmenden gelungen, denn das Feedback zu dieser
Veranstaltung fiel überwiegend positiv aus. Eine Fachtagung ausschließlich zur
Lehrergesundheit wurde als notwendig erachtet und macht Schule. Im Jahr 2013
wird es in Mecklenburg-Vorpommern zwei weitere Lehrergesundheitstage als
Kooperationsveranstaltung der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung MV
e. V., dem Regionalem Arbeitskreis Gesundheitsförderung vor Ort und dem Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQMV) geben. Diese
werden für die Schulamtsbereiche Rostock und Schwerin in Rostock und Parchim
stattfinden.
15 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Werkstatt Quartier
Am 12. und 13. Oktober 2012 führte der Regionale Knoten MecklenburgVorpommern die Veranstaltung „Good Practice-Werkstatt Quartier“ in Stralsund
durch. Dazu eingeladen waren alle Koordinatorinnen und Koordinatoren der Arbeitskreise
Gesundheitsförderung
der
Landkreise
sowie
die
Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanager des Programms „Soziale Stadt“,
an dem in Mecklenburg-Vorpommern 13 Quartiere in sechs Städten teilnehmen.
Die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern
e.V. war als Ausrichter mit drei Kolleginnen vertreten.
Die Zielsetzung der Veranstaltung war es, die Good Practice-Kriterien für Netzwerke herauszuarbeiten sowie deren Nutzung für die eigene Arbeit im
kommunalen Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle!“. Zu beiden Themen
gab es bei den Teilnehmenden großes Interesse und einen hohen Gesprächsbedarf. So wurde die Gruppenarbeit zu einem lebhaften Austausch untereinander.
Insbesondere die unterschiedlichen Sichtweisen, bedingt durch die vielfältigen
Aspekte der täglichen Arbeit, bereicherten das Gespräch und gaben vielfach
neue und interessante Ansätze.
16 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Dabei kam unter anderem die Frage auf, inwieweit die vorgestellten Praxisbeispiele (z. B. „mittendrin“, das Marburger Gesundheitsnetzwerk für Kinder in
Mecklenburg-Vorpommern übertragbar sind. Es wurde deutlich, dass die Teilnehmenden mehr über praktische Beispiele erfahren wollen - vor allem über
Partizipationsmethoden. Auch die Möglichkeiten der Bedarfserhebung bei sowie
leichtere Zugangsmethoden zu den Zielgruppen waren von Interesse und bedürfen einer weiteren Bearbeitung im Jahr 2013.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch der Kooperationsverbund „Gesund-
heitsförderung bei sozial Benachteiligten“ und der Kommunale Partnerprozess
mit seinen Zielen und Partnern vorgestellt. In Mecklenburg-Vorpommern sind
derzeit die Landeshauptstadt Schwerin und der Landkreis Vorpommern-Rügen
Mitglied im Kooperationsverbund. Letzterer ist zudem die erste Partnerkommune im Kommunalen Partnerprozess. Durch den Workshop und den
Erfahrungsbericht aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen haben nun die Landkreise Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg und der Landkreis Rostock
sowie die kreisfreie Hansestadt Rostock ihr Interesse an einer Teilnahme im
Partnerprozess bekundet. Erste Gespräche und die Vorstellung des Partnerprozesses in den Gremiensitzungen der Landkreise werden im Februar und März
17 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
2013 stattfinden. Der Regionale Knoten wird dabei eng mit den Vertretern des
Fachdienstes Gesundheit zusammenarbeiten, die in der Folge für die aktive Gestaltung des Partnerprozesses verantwortlich sein werden.
Am zweiten Workshoptag ging es um die Umsetzung des Erarbeiteten. Die Teilnehmenden setzen sich zum Ziel, die Grundlagen für Erarbeitung eines
landesweiten Konzepts zur Gesundheitsförderung im Setting Kommune zu legen.
Eine weitere Bearbeitung und Ausformulierung erfolgt im ersten Quartal 2013 in
Zusammenarbeit mit der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung MV e.V.
In einem ersten Schritt muss zunächst der Begriff „Setting Kommune“ mit Rücksicht auf die besondere Situation in Mecklenburg-Vorpommern bestimmt
werden. So müssen sich die mit der Verwaltungsreform 2011 geschaffenen
neuen Strukturen weiter festigen und die Verantwortlichkeiten für die
Gesundheitsförderung zwischen den Großkreisen und den Städten und Gemeinden verteilt werden.
18 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Insgesamt lässt sich ein positives
Fazit ziehen. Die Zusammenarbeit
der
Städte,
Landkreise
Gemeinden
in
und
Mecklenburg-
Vorpommern wurde weiter gestärkt. Der Regionale Knoten wird
auch im Jahr 2013 diesen Prozess
begleiten und unterstützen und
dabei
möglichst
Bedürfnissen
arbeiten.
Die
Feedbackbögen
nah
der
an
Kommunen
Auswertung
ist
den
dabei
der
eine
wichtige Grundlage für die weitere
Planung der Arbeit. Der Regionale
Knoten steht weiterhin in regem Kontakt mit den Landkreisen, die nicht am
Workshop teilnehmen konnten. Ein Ziel für das neue Jahr wird es sein, den
Kommunalen Partnerprozess im Land bekannter zu machen, weitere Partnerkommunen zu gewinnen und so die Gesundheitsförderung in den Kommunen zu
unterstützen.
19 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
2.1.3 13. Kindergartentag Mecklenburg-Vorpommern
Am 12. Mai 2012 fand zum 13. Mal der Kindergartentag
Mecklenburg-Vorpommern
unter
dem diesjährigen Motto „Immer in Bewegung“
statt. Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung
der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung MV e.V. und der Unfallkasse MecklenburgVorpommern unter der Schirmherrschaft der
Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales MV, Frau Manuela Schwesig. Jährlich werden
bis zu 550 Erzieherinnen und Erzieher sowie
Tagesmütter und –väter erreicht. Die Interesse
bei ihnen ist sehr groß, da sie die Möglichkeit
haben, neben interessanten Fachvorträgen auch an selbst gewählten Workshops
teilzunehmen. Der begleitende Markt der Möglichkeiten, auf dem sich u. a. Firmen, Institutionen und Projekte präsentieren, wird als sehr bereichernd
empfunden.
Der Regionale Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ hat bei
der Workshop-Planung sowie der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung und Durchführung mitgewirkt, war jedoch aufgrund der Personalsituation
nicht mit einem eigenen thematischen Beitrag beteiligt.
Es ist notwendig, der gesundheitlichen Chancengleichheit bei Fortbildungsveranstaltungen dieser Art besondere Beachtung zu geben. Beim 13. Kindergartentag
Mecklenburg-Vorpommern fand dieser Schwerpunkt insbesondere in den Workshops „Brücken zwischen Bewegung und Aggression“, „Bewegung an Grenzen –
Gelingende Förderung der Kinder bei Eltern mit persönlichen Schwierigkeiten“
oder dem Workshop „Bewegung in der Welt - Toleranzentwicklung bei Kindern
und Eltern“ eine inhaltliche Widerspiegelung.
20 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
2.1.4 Projektpartnerschaften
Ein wichtiges Anliegen des Regionalen Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial
Benachteiligten“ ist die Unterstützung regionaler Projekte und Initiativen, die der
Gesundheit der Menschen – gerade derer aus sozial benachteiligten Verhältnissen - zugute kommt. Die Bekanntmachung von beispielhaften Projekten ist daher
als Schwerpunkt in der Arbeit des Regionalen Knotens verankert.
„Kinder brauchen Ferien“
Der Landesjugendring Mecklenburg Vorpommern führt das Projekt „Kinder brauchen Ferien“ durch, das es Kindern aus einkommensschwachen Familien
ermöglicht, an Ferienfahrten teilzunehmen. Die Kosten werden zum größten Teil
übernommen, lediglich ein geringer Eigenanteil sowie der Nachweis der Hilfebedürftigkeit werden von den Familien gefordert. Der Regionale Knoten
„Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ unterstützt das Projekt, da die
Ferienerholung zur Gesunderhaltung der Kinder beiträgt und solche Freizeiten
einen niedrigschwelligen Zugang zu Kindern aus sozial benachteiligten Verhältnissen bietet. Die Kinder haben die Möglichkeit, bis zu einer Woche außerhalb
ihres alltäglichen Wohnumfeld vorurteilsfrei mit anderen Kindern eine pädagogisch
begleitete
Zeit
zu
verbringen.
Die
Gelegenheit,
an
diesen
Freizeitgestaltungen teilzunehmen und nicht aufgrund fehlender finanzieller
Möglichkeiten ausgegrenzt zu sein, stärkt die psychische und physische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen.
Der Regionalen Knoten veröffentlichte einen Artikel in der LVG-Information
3/2012 sowie auf der Internetseite des bundesweiten Kooperationsverbundes
„Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“, in dem das Projekt vorgestellt und somit einer interessierten Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde.
„Spielmobil Stralsund“
Das Projekt „Spielmobil Stralsund“ ist ein aufsuchendes und präventiv arbeitendes Projekt des Deutschen Kinderschutzbundes. Kinder werden in ihrem
Wohnumfeld in der Freizeit aufgesucht und unterstützt. Ein mit Spielmaterial
21 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
ausgestattetes Kraftfahrzeug fährt zu bestimmten Zeiten Plätze, Grünflächen,
Spielplätze, Schulen usw. an und stellt dort als Ergänzung oder Ersatz für Spielmöglichkeiten
Spielangebote
bereit.
Die
Betreuung
und
Organisation
übernehmen Pädagogen. Auf diesem Wege werden alle Kinder, unabhängig von
ihrem sozio-ökonomischen Status erreicht und bekommen die Möglichkeit, verschiedene Spiele auszuprobieren.
Der Regionale Knoten hat der Anfrage des Projektes nach Unterstützung zugestimmt, weil eine sinnvoll gestaltete und zudem pädagogische begleitete Freizeit
für alle Kinder - vor allem für diejenigen, die über weniger finanzieller Ressourcen verfügen - ein gesundheitsförderndes Moment darstellt und die gesunde
Entwicklung der Kinder unterstützt. Zudem fungieren die pädagogischen Fachkräfte als Ansprechpartner/innen, die frühzeitig bei Problemlagen Hilfe anbieten
können. Wichtig ist dabei eine Vernetzung zu anderen Institutionen. Eine aktive
Unterstützung wird im Jahr 2013 stattfinden.
Eine Zusammenarbeit mit dem „Spielmobil“ wird auch von Bundesseite begrüßt,
da der Deutsche Kinderschutzbund, der das Projekt trägt, im November 2012
dem Bundesweiten Kooperationsverbund „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ beigetreten ist. Eine Zusammenarbeit mit den Partnerinnen und
Partnern auf Landesebene ist sinnvoll und zeigt die Breitenwirksamkeit des Kooperationsverbundes
mit
den
jeweiligen
Regionalen
Knoten
„Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ in den Ländern.
2.2
Gesundheitsförderung bei Erwerbslosen
In Mecklenburg-Vorpommern liegt die Arbeitslosenquote bei ca. 10,8% und die
Unterbeschäftigungsquote bei 14,6% (Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, Oktober 2012).3
3
http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/PolitischeGebietsstruktur-Nav.html
22 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
In verschiedenen Studien, beispielsweise im Auftrag des DGB, wurde ein sich
gegenseitig bedingender Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und gesundheitlichen Einschränkungen nachgewiesen. Angesichts dieser Tatsache und vor dem
Hintergrund der Arbeitslosenzahlen gibt es in Mecklenburg-Vorpommern einen
großen Handlungsbedarf. Aus diesem Grund ist ein Schwerpunkt des Regionalen
Knoten Mecklenburg-Vorpommern „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ die Gesundheitsförderung bei Erwerbslosen.
2.2.1 Hintergrund
Arbeitslosigkeit oder drohende Arbeitslosigkeit sowie prekäre Beschäftigungsverhältnisse4 können die physische und psychische Gesundheit sowie das
Gesundheitsverhalten stark beeinflussen. Nicht nur der Verlust geregelten Einkommens, sondern auch die notwendige Neuorientierung im Alltag belasten die
Betroffenen. Zudem ist ein Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Mortalitätsrate nachzuweisen: „Bei Frauen sinkt die Lebenserwartung mit jedem
Prozentpunkt, den die Arbeitslosenquote zunimmt, um etwa einen Monat. Bei
Männern liegt der entsprechende Wert bei drei Monaten.“5 Anschaulich macht
dies die folgende Grafik aus der GBE Kompakt des Robert Koch Instituts, 1/2012
4
Als prekäre Beschäftigungsverhältnisse bezeichnet man befristete Arbeitsverträge, Anstellungen über
Zeitarbeitsfirmen oder eine sehr niedrige Entlohnung (vgl. Robert Koch Institut (Hrsg.), GBE Kompakt,
1/2012, 3.Jahrgang, S.2)
5
Robert Koch Institut (Hrsg.), GBE Kompakt, 1/2012, 3.Jahrgang, S.3
23 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Diese Entwicklung hat ihre Ursache zum einen in psychischen Veränderungen,
von Depressionen bis zu suizidalen Gedanken, aber auch die individuelle Lebensweise und der persönliche Umgang mit der Situation spielt eine Rolle.
„Im Kontext der beträchtlichen psychosozialen Belastung von Arbeitslosen sind
Befunde zum Gesundheitsverhalten zu sehen, die darauf hindeuten, dass Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Frauen und Männer sich häufiger
gesundheitsriskant verhalten und weniger auf ihre Gesundheit achten als Erwerbstätige mit sicheren Beschäftigungsverhältnissen.“6
6
Robert Koch Institut (Hrsg.), GBE Kompakt, 1/2012, 3.Jahrgang, S.4
24 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Frauen und Männer sind in ihrem
Alltagsleben häufiger gesundheitlich eingeschränkt als Erwerbstätige. Die folgende Grafik verdeutlicht den Zusammenhang des seelischen und körperlichen
Wohlbefindens und des Erwerbsstatus‘.
Grafik aus der GBE Kompakt des Robert Koch Instituts, 1/2012
All die Untersuchungen zeigen deutlich, dass der Gesundheitsförderung bei Erwerbslosen ein besonderes Augenmerk gebührt. Dabei ist es wichtig, die
Akteurinnen und Akteure, die die Arbeitslosen unterstützen möchten, über den
besonderen Stellenwert gesundheitsfördernder Programme und Unterstützungsstrukturen zu informieren. Ebenso ist es notwendig, die Öffentlichkeit über die
gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Erwerbslosen aufzuklären. Zudem
müssen gesundheitsfördernde Aktivitäten mit Langzeitarbeitslosen im Land weiter unterstützt werden. Aus diesem Grund hat sich 2008 der Arbeitskreis
„Gesundheitsförderung bei Langzeitarbeitslosen“ gegründet.
25 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
2.2.2 Arbeitskreis „Gesundheitsförderung bei Langzeitarbeitslosen“
Diesem Arbeitskreis gehören Vertreterinnen und Vertreter der Jobcenter und
Bildungsträger sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung
an. Auch das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales wirkt in diesem
Kreis mit. Die Arbeit des Gremiums verfolgt das Ziel, den Zusammenhang zwischen
Arbeitslosigkeit
und
Gesundheitsrisiken
von
Betroffenen
auf
unterschiedlichen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens zu thematisieren.
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern „Gesundheitsförderung bei
sozial Benachteiligten“ hat im 2. Halbjahr 2012 die Organisation und Moderation
des Arbeitskreises übernommen. Dazu gehört neben der Erstellung einer Verteilerliste, die regelmäßige Information der Mitglieder zu Terminen, die
Vorbereitung der Treffen und deren Moderation sowie das Protokollieren der
Treffen. Diese Organisation und Durchführung dieser umfangreichen Aufgaben
sind notwendig, da die einzelnen Mitglieder stark in ihre Arbeit eingebunden sind
und eine zentrale Koordinierung eine Beständigkeit in den Treffen des Arbeitskreises gewährleistet.
Der Arbeitskreis trifft sich im ganzen Land. Im zweiten Halbjahr 2012 gab es Treffen in Rostock und Neubrandenburg. Diese landesweiten Termine unterstützen
den Bekanntheitsgrad und ziehen neue Interessierte an. So trat ein Neubrandenburger Bildungsträger an den Regionalen Knoten heran und bat um Mitarbeit, da
er von dem Arbeitskreistreffen vor Ort gehört hatte.
Auch zukünftig sollen die Treffen im Land verteilt stattfinden, um den Wirkungskreis noch stärker zu erhöhen. So ist beispielsweise ein Treffen Mitte Januar
2013 in Schwerin festgelegt, an dem die Leiterin der Abteilung Arbeit des Ministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern,
teilnehmen wird. Der Arbeitskreis wird sich und seine Arbeit präsentieren und es
werden Möglichkeiten der Zusammenarbeit besprochen. Dieses Treffen soll eine
26 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
erste Kontaktaufnahme sein, auch künftig wird es einen regelmäßigen Austausch
zwischen Praktikerinnen und Praktikern und den Verantwortlichen des Ministeriums geben.
Aus der koordinierenden Arbeit im Arbeitskreis „Gesundheitsförderung bei Langzeitarbeitslosen“ entstand der Gedanke einer Kooperation mit dem Netzwerk
Integration. Dazu fand ein Treffen in Schwerin statt, auf dem über Möglichkeiten
der Zusammenarbeit beraten wurde. Eine Vorstellung des Regionalen Knotens
auf einem der nächsten Treffen des Netzwerkes ist geplant. Die Zusammenarbeit
der einzelnen Regionen des Netzwerkes Integration zu können durch die Erfahrung des Regionalen Knotens unterstützt werden. Die Vernetzung vorhandene
Strukturen und Ressourcen muss vor allem in unserem Flächenland stärker vorangetrieben werden, um Synergien effektiv zu nutzen.
2.2.3 Antrag AktivA-Schulung 2013
Eine erprobte Zugangsmöglichkeit zu Erwerbslosen ist die Schulung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie von Arbeitslosigkeit Betroffenen über das
AktivA- Programm. AktivA steht für „Aktive Bewältigung von Arbeitslosigkeit“.
Das Programm wurde von der Technischen Universität Dresden entwickelt. Es ist
ein „…psychosoziales Training zur Förderung von Gesundheit und Handlungskompetenz bei Erwerbslosen. Die Teilnahme an einem AktivA-Training führt
nachweislich zu einem signifikanten Rückgang an physischen und psychischen
Gesundheitsbeschwerden.“7 Bereits 2009 und 2011 wurden durch den Anstoß
des Regionalen Knotens MV „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“
AktivA-Schulungen in unserem Bundesland durchgeführt. Die Resonanz dieser
professionellen Fortbildung war sehr positiv, sodass für 2013 weitere AktivASchulungen vorgesehen sind.
7
http://aktiva.wissensimpuls.de/
27 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Als Partnerin wurde die Ludwigsluster Berufsbildungsstätte Start GmbH gewonnen, mit der erste Gespräche 2012 stattfanden. Im ersten Halbjahr 2013 werden
in Ludwigslust und Güstrow zwei jeweils viertägige Multiplikatoren-Schulungen
mit Referenten der Firma Wissensimpuls, die das AktivA-Konzept von der Technischen Universität Dresden übernommen hat, stattfinden. Geschult werden in
erster Linie Mitarbeiter der Start GmbH, die anschließend in vier ErwerbslosenTrainings ihre erlernten Kompetenzen einsetzen können. Dabei werden sie am
ersten Trainingstag von einem Wissensimpuls-Coach begleitet und unterstützt.
2.3
Good Practice
Die Sichtung und Aktualisierung der Good-Practice-Datenbank des Kooperationsverbundes
„Gesundheitsförderung
bei
sozial
Benachteiligten“
ist
eine
grundlegende Aufgabe der Regionalen Knoten in den Ländern.
Der kommunale Partnerprozess bleibt jedoch aufgrund seiner Bedeutung für die
Entwicklung gesundheitlicher Chancengleichheit der wichtigste Arbeitsschwerpunkt. Vor dem Hintergrund der schwierigen Situation der Landesvereinigung für
Gesundheitsförderung und der damit verbundenen personellen Besetzung des
Knotens konnten 2012 nur einige Good-Practice-Anträge bearbeitet werden. Für
Mecklenburg-Vorpommern sind jedoch trotz allem einige Höhepunkte zu verzeichnen.
2.3.1 Kunstverein KaSo Wismar e.V.
Im Jahr 2012 wurde der Kunstverein KaSo Wismar e.V.8 als Good-Practice-Projekt
ausgezeichnet.
Dieser Verein sucht niedrigschwellige Zugänge zu Langzeitarbeitslosen, um sie in
ihrer körperlichen, seelischen und sozialen Gesundheit zu stärken und sie in die
kommunale Lebenswelt zu integrieren. Hervorzuheben sind dabei die in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft nach SGB II bestehende Maßnahme
8
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/good-practice/kaso-wismar/
28 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
„Kreatives Arbeiten mit erwerbsfähigen Hilfebedürftigen mit erhöhtem Betreuungsbedarf“, ein für alle Interessierten offenes Kursangebot, und das
Gesundheitsprogramm „Aktivierung von Alltagskompetenzen“. Etwa 240 Langzeitarbeitslose aus Wismar werden auf diese Weise jährlich unterstützt.
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern „Gesundheitsförderung bei
sozial Benachteiligten“ wies den bundesweiten Kooperationsverbund in Berlin
auf die vorbildliche Arbeit des Vereins hin. Das Projekt wurde daraufhin als ein
bundesweites Beispiel gelungener Praxis ausgezeichnet wurde. Dies ist für den
Verein, die Stadt Wismar, aber auch für das ganze Land MecklenburgVorpommern eine besondere Auszeichnung. So zeigt sich, dass auch in einem
Flächenland wie MV mit vielen strukturschwachen Regionen die gezielte Präventionsarbeit auch bei schwer erreichbaren Gruppen wirkt.
2.2.2 „Fit 50+“
Auch das Projekt „Fit 50+” der RegioVision GmbH in Schwerin kann seit 2012 auf
der Good Practice Datenbank9 eingesehen werden. In der Zeit vom 01.07.2007
bis 31.06.2010 führte die RegioVision GmbH Schwerin in Kooperation mit dem
Institut für Präventivmedizin an der Universität Rostock das Projekt „Fit 50+ –
Maßnahmen zur Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit älterer Langzeitarbeitsloser“ durch. Dabei sollte die allgemeine Arbeitsfähigkeit von
erwerbslosen Menschen durch aktivierende Maßnahmen der Gesundheitsförderung verbessert werden. Den Teilnehmenden wurden gesundheitsrelevante
Module vermittelt, wie beispielsweise Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung. Zudem bekamen sie die Möglichkeit ihre körperliche Fitness zu trainieren.
Die Maßnahme wurde durch das Institut für Präventivmedizin der Universität
Rostock evaluiert.
9
http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/praxisdatenbank/fit50plus/
29 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
3.
Bundesweite Aktivitäten
Neben den landesweiten Aktivitäten spielen bundesweite Veranstaltungen und
Treffen
für
den
Regionalen
Knoten
Mecklenburg-Vorpommern
„Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ eine wichtige Rolle. Nur durch
öffentliche Präsenz kann der Regionale Knoten seiner der Rolle als Vermittler
zwischen Bundes- und Landesebene gerecht werden.
3.1
17. Kongress Armut und Gesundheit „Prävention wirkt!“
Am 9. und 10. März 2012 kamen im Hauptgebäude der Technischen Universität
Berlin 2.200 Teilnehmende, Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft,
Praxis und Politik zusammen, um dem Zusammenhang von Armut und
Gesundheit unter dem Motto „Prävention wirkt!“ nachzugehen.
Dabei wurden die folgenden Fragen als Leitbilder für die Diskussionen genutzt:
o „Wie kann die Gesundheit von Menschen, die unter schwierigen
sozialen Bedingungen leben, nachhaltig verbessert werden?
o Was genau zeichnet erfolgreiche Strategien aus, die Prävention
wirksam werden lassen?
o Und welche Maßnahmen sind besonders effektiv?“10
Die vielfältigen Strategien, Praxisbeispiele, Forschungsvorhaben und Evaluationsergebnisse, die auf dem Kongress vorgestellt wurden zeigten, wie wichtig die
Pävention in Deutschland ist. Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
„Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ nahm an mehreren Vorträgen
des Kongresses teil und nutzte die beiden Tage u. a. auch zum
Erfahrungsaustausch mit den Vertreterinnen und Vertretern der Regionalen
Knoten aus anderen Bundesländern.
10
http://www.armut-und-gesundheit.de/Dokumentation-17-Kongress-Armut-undGesundheit.1108.0.html (16.01.2013)
30 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
3.2
Treffen der Regionalen Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial
Benachteiligten“
Am 24. September 2012 fand in Weimar das Treffen der Regionalen Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ aller Bundesländer statt. Die
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Gesundheit BerlinBrandenburg e. V. führten durch den Tag. Alle Vertreterinnen und Vertreter aus
den Ländern hatten die Möglichkeit, über aktuelle Geschehnisse im eigenen
Bundesland zu informieren und Fragen zu stellen. Der Austausch untereinander
war für alle Teilnehmenden sehr wichtig.
Auch organisatorische Dinge, die den Kooperationsverbund und die Regionalen
Knoten betrafen, wurden besprochen. Unter anderem wurde der Wunsch geäußert, eine Umbenennung der Regionalen Knoten vorzunehmen, um dem
negativen Beiklang der sozialen Benachteiligung zu vermeiden. Dazu wurden
zahlreiche Ideen gesammelt, bei denen sich ein Vorschlag durchsetzte. Zwei Monate später fand dann offiziell die Umbenennung in „Koordinierungsstelle
‚Gesundheitliche Chancengleichheit’“ statt (siehe Abschnitt 3.3).
Das Treffen der Regionalen Knoten war für alle sehr gewinnbringend und effizient, da direkt und unkompliziert viele Themen besprochen und Probleme
gelöst werden konnten.
3.3
10. Kooperationstreffen des bundesweiten Kooperationsverbundes „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“
Am 29. November 2012 fand in Münster das 10. Kooperationstreffen des Kooperationsverbundes „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ statt.
Anwesend waren unter anderem die BZgA mit Frau Prof. Dr. Pott und Herrn Dr.
Lehmann, die Regionalen Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ der Bundesländer, Vertreterinnen und Vertreter der Landesvereinigungen,
die Partnerkommunen des kommunalen Partnerprozesses, Krankenkassen und
des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung GKV.
31 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Zunächst wurden die ersten Ergebnisse des kommunalen Partnerprozesses vorgestellt. Dazu zeichnete Frau Prof. Dr. Pott die Chronik des Prozesses auf und hob
die bedeutende Stellung der Regionalen Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ in diesem Zusammenhang hervor. Diese übernehmen
Vernetzungs- und Koordinierungsarbeiten innerhalb der Bundesländer und fungieren als Schnittstelle zwischen Bundes- und Landesebene.
In einem feierlichen Rahmen wurden zehn neue Partnerkommunen des kommunalen Partnerprozesses vorgestellt. Damit sind bis jetzt 26 Kommunen dem
Partnerprozess offiziell mit einer Partnerschaftsvereinbarung beigetreten.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die im September beschlossene Umbenennung des Kooperationsverbundes. Der Kooperationsverbund heißt von nun
an „Bundesweiter Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit“.
Dies wird auch auf die Regionalen Knoten übertragen, die nun „Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit“ genannt werden und somit ihre
(Koordinierungs-) Aufgabe im Namen tragen.
Weiterhin wurde ein Video vorgestellt, dass die Arbeit des Verbundes anschaulich darstellt. Es konnten mit dem Deutschen Kinderschutzbund, der
Bundesarbeitsgemeinschaft Familienbildung und Beratung sowie dem Deutsche
Kinderhilfswerk drei weitere bundesweit aktive Partner im Kooperationsverbund
begrüßt werden.
Der dritte Schwerpunkt der Veranstaltung war die Vorstellung der künftigen Zusammenarbeit der Bundesinitiative „Frühe Hilfen“ mit dem kommunalen
Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle!“. Diese Verschmelzung auf Bundesund Landesebene ist wichtig und sinnvoll, da die Frühen Hilfen im Rahmen des
kommunalen Partnerprozesses eine entscheidende Basis für den Auf- und Ausbau der Präventionsketten legen. Beide Bereiche können nicht getrennt
voneinander betrachtet werden. Stattdessen ist eine Verzahnung der beiden
Initiativen zu empfehlen. Ein erster Schritt ist eine gemeinsame Kommunikati-
32 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
onsplattform, die voraussichtlich ab März 2013 in vollem Umfang zur Verfügung
stehen wird. Unter www.inforo-online.de können sich dann Interessierte zu
kommunalen Strategien austauschen. Dieses Portal wird das des kommunalen
Partnerprozesses ersetzen, dafür aber zusätzlich auch den Bereich der Frühen
Hilfen umfassen.
Auf der Internetseite des Kooperationsverbundes können die Dokumentationen
zu allen Treffen und Veranstaltungen eingesehen werden: www.gesundheitlichechancengleichheit.de
3.4
Das neue Portal: inforo online
Für einen guten Start ins Leben und ein gesundes Aufwachsen sind Frühe Hilfen
und
begleitende
Gesundheitsförderung
entlang
der
Lebens-
und
Entwicklungsphasen von Kindern und Jugendlichen wichtige Bausteine
kommunaler
Strategien.
Mit
dem
neuen
gemeinsamen
Portal
der
Bundesinitiative „Frühe Hilfen“ und dem Kommunalen Partnerprozess „Gesund
aufwachsen für alle!“ wird ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung kommunaler
Hilfs- und Unterstützungsangebote für Kinder und ihre Familien geleistet, indem
insbesondere die ressort- und fachübergreifende Zusammenarbeit gestärkt wird.
inforo online richtet sich primär an kommunale Akteure, die Angebote und
Strukturen der Frühen Hilfen und/oder der Gesundheitsförderung vor Ort
weiterentwickeln und verbessern möchten. Das Portal bündelt Erfahrungen und
Wissen aus den Kommunen und bietet die Möglichkeit, sich mit Akteuren vor
Ort, auf Bundes- und Landesebene zu vernetzen und fachlich auszutauschen.
33 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
4.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeitsarbeit nimmt einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit der Regionalen Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ ein. Die
Bekanntmachung der Aktivitäten des Regionalen Knotens ist dabei ein vordringliches Anliegen, um auf diese Weise Unterstützer und Zielgruppen zu erreichen.
Da der Regionalen Knoten bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung
angegliedert ist, liegt es nahe, vor allem die dortigen Kommunikationsmittel für
die Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen.
Im Jahr 2012 hat der Regionale Knoten insgesamt acht Artikel in drei Ausgaben
der LVG-Information veröffentlicht. Dies sind quartalsmäßig erscheinende
Schriftstücke, die alle Mitglieder und KooperationspartnerInnen der LVG erreichen. Die Informationshefte sind nach Themen untergliedert. Der Regionale
Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ hat die Möglichkeit,
die Rubrik „Chancengleichheit“ mit Inhalten zu füllen.
Auch auf der Internetseite der LVG stellt sich der Regionalen Knoten dar. Dieser
Internetauftritt wurde aktualisiert und angepasst.
Ebenso wurde der Auftritt auf www.gesundheitliche-chancengleichheit.de überarbeitet und mit aktuellen Daten gefüllt. Dies ist für die Darstellung
Mecklenburg-Vorpommerns wichtig, denn auf diese bundesweit bekannte Seite
greifen alle am Thema Chancengleichheit Interessierten zu. Auf dieser Seite veröffentlichte
der
Regionale
Knoten
„Gesundheitsförderung
bei
sozial
Benachteiligten“ u. a. die Beiträge „Gesunde Übergänge gestalten in Vorpommern-Rügen“, einen Artikel zum Projekt „Kinder brauchen Ferien“, der am
26.11.2012 auf der Startseite erschienen ist und als Highlightbericht 2012 die
Dokumentation zur Werkstatt-Tagung Quartier in Stralsund. Alle Beiträge können
auf der Profilseite des Regionalen Knotens Mecklenburg-Vorpommern nachgelesen werden.
34 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
Im Rahmen des Kommunalen Partnerprozesses überarbeitete der Regionalen
Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ MecklenburgVorpommern die aktualisierte Visitenkarte des Landkreises Vorpommern-Rügen.
Diese ist nun in einer neu aufgelegten Broschüre zum kommunalen Partnerprozess einsehbar. Dort werden alle bislang teilnehmenden Kommunen mit einer
kurzen Visitenkarte dargestellt. Der Regionalen Knoten begrüßt das Engagement
des Landkreises Vorpommern-Rügen und wird ihn auch weiterhin im Partnerprozess unterstützen.
35 | S e i t e
Der Regionale Knoten Mecklenburg-Vorpommern
bei der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LVG MV)
5.
Zusammenfassung
Rückblickend lässt sich festhalten, dass es dem Regionalen Knoten „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ trotz widriger Rahmenbedingungen
gelungen ist, auch 2012 erfolgreich für die Verbesserung der gesundheitlichen
Chancengleichheit in Mecklenburg-Vorpommern aktiv zu werden.
Den Auftakt gab die sehr erfolgreiche Werkstatt-Tagung im Januar mit deren
ausführlicher Dokumentation. Ein weiterer Höhepunkt war die Good-PracticeWerkstatt Quartier im Oktober in Stralsund. Durch diese Veranstaltung ist es
gelungen, weitere Kommunen zur Teilnahme am Partnerprozess zu motivieren.
Gesundheitsförderung bei Langzeitarbeitslosen hatte als Schwerpunktthema
einen großen Anteil an der Arbeit des Regionalen Knotens. Vor allem die Vorund Nachbereitung der Treffen des Arbeitskreises sind hier zu nennen. Es sind
bereits neue Termine festgelegt worden, sodass die Aktivitäten nahtlos ins Jahr
2013 übergehen.
Hervorzuheben sind vor allem die Artikel und Informationen sowie die Überarbeitung der Internetauftritte. Dieses Medium zu pflegen und stets aktuell und
informativ zu halten, ist in der heutigen Zeit unumgänglich, da es durch seine
ständige Verfügbarkeit eines der wichtigsten Aushängeschilder des Regionalen
Knoten ist.
Auch die vielen Kontakte, die sich im Laufe des Jahres ergeben haben und aus
denen sich mögliche künftige Kooperationen ergeben, sind zu nennen.
Für das kommende Jahr wird der Schwerpunkt im Jahr 2013 auf den Kommunalen Partnerprozess und die kommunale Gesundheitsförderung gelegt. Hier ist
Mecklenburg-Vorpommern auf einem guten Weg. Mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen
als
bereits
ausgezeichnete
Partnerkommune
und
den
Willensbekundungen weiterer Kommunen, dem Kommunalen Partnerprozess
beizutreten, ist der Weg für 2013 geebnet.
36 | S e i t e
Herunterladen