Adaptive Skins Ws 2013/2014 seMester 05 HausarBeIt aDaPtIVe

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WS 2013/2014
SEMESTER 05
WS 2013/2014
SEMESTER 05
HAUSARBEIT
ADAPTIVE SKINS
YANITSA
MANOLOVA
Adaptive Skins
Adaptive und autoreagible fassaden
Fragestellung
Energie ansteuern - Erläutern Sie die Funktion der folgenden zwei “Steuereinheiten” und
definieren Sie anhand von Beispielen architektonische Anwendungsbereiche hierfür:
Sensoren, Phototrope-Kunststoffe
GLIEDERUNG
1. Energie ansteuern - Gebäudeautomatisierung
1.1 Steuereinheiten - kurze Einführung
1.1.1 Smart Materials
1.1.2 Sensoren
1.2 Anwendungsbereiche
2. Sensoren
2.1 Adaptronik - die künstliche Nerven, Muskeln und Gehirn des Gebäudes
2.2 Arten von Sensoren
2.2.1 Temperatursensoren
2.2.2 Gassensoren
2.2.3 Feuchtesensoren
2.2.4 Anwesenheitsensoren
2.2.5 Lichtsensoren
2.2.6 Tür-/Fenstersensoren
2.3 Projekte
2.3.1 Premino II Bürogebäude München - 2007
2.3.2 Olympisches Dorf, Whistler (Kanada) - 2009
2.3.3 Wohnhaus in Schorndorf - 2007
2.3.4 Park City UT (USA) - 2006
2.3.5 Serveis Territorials del Department de Treball de la Generalitat de Catalunya
3. Phototrope-Kunststoffe
3.1 Photochrome Smart Materials
3.2 Materialien, die eingesetzt werden können
3.3 Endprodukte
3.4 Projekte
3.4.1 Museum für Moderne Kunst München
3.4.2 Appearing Pattern Wallpaper
4. Quellenverzeichnis
5. Abbildungsverzeichnis
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GEBÄUDETECHNOLOGIE
YANITSA
MANOLOVA
1. Energie ansteuern - Gebäudeautomatisierung
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Rund 40 % der Endenergie werden in Deutschland im Gebäudebereich verbraucht. Aus
ökologischen Gründen ist eine drastische Reduktion dieses Verbrauchs notwendig. Um auf
die fossile Energieträger verzichten zu können, sind die folgende Möglichkeiten die beste
Lösung dafür - der Energiebedarf des Gebäudes durch bauliche und gebäudetechnische
Maßnahmen zu verringern und der noch verbleibende Bedarf durch erneuerbare Energie
zu ersetzen. Es bedeutet, dass wir uns an der Schwelle zu Gebäuden der nächsten
Generation befinden. In den Gebäuden werden immer mehr funktionallen adaptiven
Materialien, Produkten und Konstruktionen eingesetzt, weil die einfach ökologsch sind.
Diese Materialien, Produkte und Konstruktionen reagieren auf Veränderungen ihrer
unmittelbaren oder mittelbaren Umgebung und können sich auf diese einstellen.
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1.1 Steuereinheiten - kurze EInführung
1.1.1 Smart Materials
Eine sehr bedeutsame Rolle spielen die Steuereinheiten intelligente Materialien und
Sensoren. Mit intelligente Materialien (Smart Materials) bezeichnet man eine Kategorie von Materialien und daraus herstellbare Produkten, die über Wechseleigenschaften
verfügen und durch physikalische und/oder chemische Einflüsse (Licht, Temperatur,
Anlegen eines elektrischen Feldes) ihre Form oder Farbe reversibel ändern können. Die
auslösende Stimuli für die Wirkung der intelligenten Werkstoffe können z.B. Licht, UVLicht (sichtbarer bzw. ultravioleter Teil der elektomagnetischen Strahlung), Temperatur
(Wärmezustand eines physikalischen Systems), Druck (Verhältnis einer Kraft zu einer
Fläche), elektrisches Feld (Feld in der Umgebung einer elektrischen Ladung), magnetisches
Feld (Feld in der Umgebung eines Magneten oder bewegten elektrischen Ladung), chemisches Milieu (Anwesenheit von bestimmten chemischen Elementen und/oder Verbindungen)
sein.
Beispiele für Smart Materials sind: eigenschaftsvariirende Smar Materials (Thermobimetalle, elektroaktive Polymere, photochrome Materialien, thermochrome Materialien, elektrochrome Materialien), energieaustauschende Smart Materials (photolumineszierende
Materialien, elektrolumineszierende Materialien, Farbstoff-Solarzellen, thermoelektrische
Generatoren) und materieaustauschente Smart Materials ( mineralische Ad-/Absorbentien
und Absorbend/Superabsorbend Polymers).
Wie sind intelligente Gebäude aufgebaut?
„Gebäude als System“
Gebäudeintelligenz
Energieeffizienz
Ambient Assisted Living
Mensch-Gebäude-Interaktion
Infrastruktur: Sensoren, Vernetzung, Steuerungen, etc.
5
Abb.1 Gebäude als System
1.1.2. Sensoren
Andere Komponente, die eine sehr wichtige Rolle bei den intelligenten Gebäuden spielen
sind die Sensoren (und Aktoren). Diese Komponenten sind meistens miteinander über eine
Busleitung verbunden und können so kommunizieren, dass zentrale und dezentrale
Befehle von allen Stellen möglich sind. Die zentrale Themen bei den Sensorennutzung
sind die Beziehungen und Interaktionen zwischen Innen und Aussen eines Gebäudes,
zwischen seinen Materialien, den Komponenten und dem Menschen. Die Ziel der Sensoren
ist es mit aufeinander abgestimmten Sensorlösungen die Energieeffizienz ans Maximum
zu führen. Auf diese Weise könnte man das Gebäude mit seinen EInzelteilen als ein Gesamtsystem betrachten.
Beispiele für Sensoren sind: Lichtschalter, Dimmer, Lichtszenen, Präsenzmelder, Fensterund Türkontakte, Verbrauchszähler für alle Energien im Haus (Strom, Gas, Wasser), Temperaturfühler für Raum- und Außenluft, Helligkeitssensor, Wind-, Regen-, Sonnensensor
für Markisensteuerung, Stör- und Betriebsmeldung für z.B. Waschmaschine, Trockner,
Spülmaschine, Leckagesensoren, z.B. Waschkeller oder Heizungsraum, Füllstandsanzeige, z.B. Regenwassernutzung, Öltank, Pelletlager, Funkempfänger am Türschloss,
usw...
1.2 Anwendungsbereiche
Abb.2 Beispiel für Smart Material
Abb.3 Sensoren
Anwendungsbereiche für die Smart Materials sind sehr unterschiedlich und vielfältig.
Einige davon sind zum Beispiel Textildesign, Automobildesign, Möbeldesign, Kunst und
natürlich Architektur (ökologische, nonvariirende, variirende, intelligente oder dekorative)
Die Sensoren finden ihre Anwendung nicht nur in den Bereichen der Architektur. und Gebäudetechnik, sondern auch in den Bereichen der Biologie, Medizin, Astronomie, Geodäsie
und Raumfahrt.
Abb.4 Anwendung in Textildesign
2. Sensoren
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2.1 Adaptronik -die künstliche Nerven, Muskeln und Gehirn des Gebäudes
Adaptronik ist die Wissenschaft, die sich mit dem Aufbau adaptiver (selbstanpassender),
aktiv reagierender mechanischer Struktursysteme beschäftig. Hier finden die Sensoren
ihre Anwendung. Ein Sensor kann auch als Detektor, Messgrößenaufnehmer oder Messfühler bezeichnet werden. Das ist ein technisches Bauteil, dass bestimmte physikalische,
chemische oder stoffliche Eigenschaften seiner Umgebung qualitativ oder quantitativ
erfassen kann. Danach werden die bestimmte Größen in ein weiterverarbeitbares Signal
umgeformt.
Die Hauptbestandteile eines adaptronischen “Organismus” sind die Sensoren (künstliche
Gefühle), Aktoren (künstliche Muskeln) und die Mikrocontroller (künstliche Nerven, Gehirn
und Geist). Sensoren sind die Elemente, die Signale von der Umgebung aufnehmen und
die weiterleiten. Aktoren beschreiben im Allgemeinen Elemente, die eine Eingangsgröße
in eine andersartige Ausgangsgröße umwandeln, um eine gewünschte Aktion oder einen
Effekt hervorzurufen. Die Regler haben die Aufgabe alle Signale zu sammeln und eine angemessene Reaktion zurückzuschicken. Bei den Reglern gibt es auch eine Hierarchie, es
gibt ein Hauptregler (Hauptgehirn) und Unterregler, die sind für die zentrale oder dezentrale Befehle im System verantwortlich.
Die Anwendung von Sensoren bei intelligenten Gebäuden kann so dargestellt werden: Die
Sensoren funktionieren wie das Nervensystem des menschlichen Körpers. Nervenbahnen
und Sinne beliefern unser Gehirn permanent mit Informationen über Helligkeit, Wärme,
Geruch und andere Einflussfaktoren. Genau auf diese Art und Weise können auch Gebäude
über ihre äußeren Einwirkungen informiert und angepasst werden.
Die wichtigsten Kenngrößen von Sensoren sind: Meßgröße (Eingangssignal), Meßsignal
(Außgangsgröße, Signalform), Meßbereich (Dynamik-Bereich), Genauigkeit (Toleranzklassen), Empfindlichkeit, Auflösung, Dynamisches Verhalten (Ansprechzeit), Linearität (Übertragungsfunktion), Stabilität (Reproduzierbarkeit), Zuverlässigkeit (Lebensdauer), Einsatzbedingungen (zulässige Temperaturbereich, u.a.) Kalibrierung, Preis, Abmessungen, usw..
Die Sensoren können in unterschiedliche Kategorien klassifiziert werden: nach ihre Sensorsignalform, nach ihre Herstellungstechnologie, nach ihre Anwendungsebiete, nach ihre
Messgrößen, nach ihre Wandlungsprinzipien...
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Abb.5 Prinzip der Adaptronik
2.2 Arten von Sensoren
2.2.1 Temperatursensoren
Wenn man die Temperaturen messen will, dann braucht man einen Sensor, der die
Temperatur (in eine Spannung oder einen Strom) umsetzt und einen AD-Wandler, der das
Signal digitalisiert. Es gibt unendlich viele Varianten bei den Temperatursensoren. Vom
temperaturabhängigen Widerstand bis zum fertig abgeglichenen All-in-one-Bauteil mit
digitalem Ausgang. Die beiden Hauptkategorien von Temperatursensoren sind: analoge
Temperatursensoren und digitale Temperatursensoren.
Abb.6 Temperatursensor
Mit analogen Sensoren werden die physikalische Größen (z.B. Weg und Temperatur)
als analoge elektrische Größen (z.B. in Form von Spannung oder Strom) dargestellt. Die
Bezeichnung analog bezieht sich auf die Ausgangssignale des Sensors und nicht auf die
messende Größen. Beispiele für analoge Sensoren sind: Thermometer und Bimetalle.
Digitale Sensoren werden zur zahlenmäßigen Erfassung von Messgrößen verwendet.
Beispiele für digitale Sensoren sind: Thermistor, Thermoelement, Widerstandsthermometer und Bandlücke Temperatursensor.
2.2.2 Gassensoren
Die Gassensoren sind Sensoren zum Nachweis von Gasen in der Luft. Diese Sensoren sind
mit unterschiedlicher Empfindlichkeit für bestimmte Gase. Ein Gassensor ist ein Sensor
zur Detektion gasförmiger Substanzen. Das bedeutet das es ist auch ein Chemosensor.
Die chemische Information in der Umgebungsluft wird vom Gassensor in ein elektrisch
nutzbares Signal umgewandelt.
Die Gassensoren finden ihre Anwendung bei Promillentester, Sicherheitstechnik (Brand-/
Explosionsgefahr, Rauchmelder oder Sauerstoffmangel), Emissionsmessung und Gebäudetechnik ( Luftgüte in Innenräumen - Lüftung, Gebäudemanagement, Dunstabzug).
Bereits wird auch an Gas-Sensoren, die den CO2-Gehalt in Räumen messen, gearbeitet.
Diese Sensoren werden auch mikro-elektro-mechanische Systeme (MEMS) genannt. Mit
Hilfe der verschiedenen Sensoren (Feuchtigkeits-, Wärme-, und Gas-Sensoren) kann nicht
nur gemessen werden, ob der Raum gelüftet werden muss. Vielmehr kann somit ein intelligentes Heiz- und Lüftungsgleichgewicht hergestellt werden, um so Energie zu sparen.
Ein solches System wäre gut bei der Prävention von Schimmelbildung. Zum Anderen
könnte dadurch aber auch unnötiges Heizen vermieden werden.
Abb.7 Gassensoren
Abb.8 Gassensor, verbunden
2.2.3 Feuchtesensoren
Im Haus kann es überall zu Raumfeuchte kommen (Kondenswasser, Kapillarwasser und
leckende Leitungen), die im schlimmsten Fall die Substanz des Gebäudes angreift. Unbehandelt führt die in der Regel fast in jedem Fall zur Bildung von Schimmel und Stockflecken an den Wänden.
Auch, wenn es darum geht, Stoffe, Schriftstücke und Kunstwerke richtig zu lagern, kommt
es auf die richtige Luftfeuchtigkeit und gegebenenfalls auch die Raumtemperatur an. Ein
Feuchtesensor ist an solcher Stelle sehr wichtig und auch im Handwerk auf dem Bau
nötig.
Die Messung der relativen Luftfeuchtigkeit in einem bestimmten, vom Sensor abhängigen Temperaturbereich, erfordert elektronische Feuchtesensoren mit besonders hoher
Sensibilität. Auch für Raumgutachter, Bauherren und Handwerker, die Feuchträume zur
Übergabe fertig machen, ist ein digitaler Feuchtemesser wichtig.
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2.2.4 Anwesenheitsensoren
Ein Anwesenheitssensor stellt fest, ob sich jemand in einem Raum oder im Umkreis eines
Objektes befindet. Ein solcher Sensor kann in den meisten Fällen sich bewegende und sich
nicht bewegende Personen erkennen. Entsprechend sind auch die technischen Ansätze:
Infrarot und Ultraschall.
Die Infrarot-Sensoren stellen anhand der Infrarotstrahlung fest, ob sich eine Person in
einem Raum aufhält. Die Ultraschall-Sensoren arbeiten nach einem Vergleichsverfahren.
Sie vergleichen das aktuelle mit dem charakteristischen Raumecho. Neben der klassischen Messgröße, die aussagt, ob sich jemand im Raum befindet, wird bei diesem Ansatz
eine integrale Größe für die Bewegungsaktivität berechnet.
Bei den Infrarotsystemen ist es schon möglich festzustellen, ob eine Person sitzt, steht
oder liegt. Bei dieser Technik werden störende Einflüsse von den Heizkörpern eliminiert
(wie der Tag-Nacht-Einfluss). Entsprechende Systeme arbeiten mit Bilddatenerfassung
und benutzen die gewonnenen Daten zur Steuerung von Beleuchtung und Heizung.
Die Anwesenheitssensoren werden eingesetzt, um Energie zu sparen, wenn beispielsweise die Funktion eines elektronischen Gerätes nur während eines Bewegungsvorganges
erforderlich ist und die Energieversorgung durch Akkumulatoren nur für einen begrenzten Zeitraum möglich ist. Ein anderer Anwendungsbereich besteht in der Aufzeichnung
menschlicher Bewegungen (z. B. der Arme oder Beine). Die Messung von Bewegungsaktivitäten mittels Sensoren wird oftmals auch bei Gesundheitsprogrammen angewendet.
Abb.9 Schimmel
gnureuetsnetseG
2.2.5 Lichtsensoren
Als Lichtsensor, auch Photodetektor oder optischer Detektor genannt, werden elektronische Bauelemente bezeichnet, die Licht unter Benutzung des photoelektrischen Effekts in
ein elektrisches Signal umwandeln oder einen von der einfallenden Strahlung abhängigen
elektrischen Widerstand zeigen.
Lichtsensoren tragen dazu bei, die Energiekosten für Beleuchtung, Beschattung, Heizung
und Kühlung zu minimieren. Das Spektrum der bewährten Anwendungen reicht von der
Kontrastlichtregelung nach Tageslichteinfall über die bewegungsabhängige Steuerung von
Raumfunktionen bis hin zur Anwesenheitserfassung in Schutzzonen und Sicherheitszonen.
Die künstliche Ausleuchtung von Räumen ist oftmals nicht ideal auf die individuellen
Bedürfnisse ihrer Bewohner abgestimmt. Automatisierte Lösungen können bei unterschiedlichen Lichtsituationen helfen. So können Sicherheitsrisiken minimiert werden, die
zum Beispiel an Treppen und Schwellen durch störende Schatten entstehen.
Abb.10 Anwesenheitssensor
2.2.6 Tür-/Fenstersensoren
Eine Aufgabe der Tür-/Fenstersensoren ist zu prüfen ob alle Fenster und Türen geschlossen oder geöffnet sind. Diese Sensoren können auch automatisch und vorbeugend ein
Heizkörper ausschalten, wenn dieser Raum gelüftet wird. Die Sensoren protokollieren jede
Öffnung und Schließung eines Fensters oder Türes, so dass Tage später noch nachvollziehbar ist wann diese geöffnet wurde. Diese Sensoren finden Anwendung auch in den
Sicherheitsbereich - falls während einen Urlaub in dem Haus eingebrochen wird, dann löst
sich ein Alarm aus und man erhält sofort eine SMS.
Diese Sensoren können auch mit anderen intelligent kombiniert werden, damit die auch
Licht, Heizung und andere Geräte steuern. Wird z. B. eine Tür geöffnet, schaltet sich das
Licht ein. Öffnet man z. B. ein Fenster, schaltet sich die Heizung ab. So kann man sein
Haus vor unbefugten Gästen schützen und spart gleichzeitig Heizkosten. Übrigens, man
kann eine Mindestöffnungszeit definieren, bevor der Sensor ausgelöst wird, damit kurzzeitiges Öffnen keine ungewollten Schaltvorgänge verursacht.
Abb.11 Lichtsensoren in der
Fassade
Abb.12 Türsensor, Funktionsprinzip
52
2.3 Projekte
2.3.1 Premino II Bürogebäude München - 2007
Die Aufgabe ist: Gebäudeautomatisierung mit WAGO I/O, DALI, Sonnenschutz, HeizungEtagen- Steuerung, Kühldecken.
Das Gebäude besitzt insgesamt 55 Fensterkontakte, 352 Beleuchtungstaster, 321 Sonnenschutztaster, 303 Raumtemperaturfühler und Systemverteiler in Decke und Böden.
Wesentliche Merkmale des Nutzens sind: Flexible Raumaufteilung, Einfache Montage und
Wartung, Vollständige Interoperabilität der Produkte.
2.3.2 Olympisches Dorf, Whistler (Kanada) - 2009
Die Aufgabe ist: schnelle und kostengünstige Grundrissänderungen im olympischen Dorf
in Kanada für die Winterspiele 2010.
Das Gebäude besitzt 75 kabel- und batterielose Lichtschalter und 75 Relais-Empfänger,
Anywhere Switches“ von Echoflex Solutions.
Wesentliche Merkmale des Nutzens sind: einfache Restrukturierung der Wohnungen nach
den Winterspielen, Kosten- und Zeitersparnis beim Umbau.
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2.3.3 Wohnhaus in Schorndorf - 2007
Die Aufgabe ist: Licht- und Rolladensteuerung mit Wind- und Helligkeitssensoren
Heizungsregelung.
Das Gebäude besitzt PEHA PHC-Easyclick, Thermokon-Funkthermostate.
Wesentliche Merkmale des Nutzens sind: Energieeffizientes, modernes Wohnen
Zeit- und Kostenersparnis
2.3.4 Park City UT (USA) - 2006
Die Aufgabe ist: Lichtschalter auf der Zentralwand der Holzhütte.
Das Gebäude besitzt 20 Funkschalter genau an den gewünschten Stellen installiert. Funkschalter regeln auch Außen- und Szenenbeleuchtung.
Wesentliche Merkmale des Nutzens sind: Besitzer kann Funkschalter ohne weiteres hinzunehmen oder versetzen Kosten betrugen nur 1/10 der Kosten einer verkabelten Lösung.
Abb.13 Premino II Bürogebäude,
München
2.3.5 Serveis Territorials del Department de Treball de la Generalitat de Catalunya,
Barcelona
Das System, das bei der Lichtsteuerung genutzt wird, beschafft sich die Informationen
über einen zentralen Lichtsensor am höchsten Punkt des Gebäudes. Der Tageslichtmesskopf erhebt die Daten des direkten Lichteinfalls aus jeder Himmelsrichtung sowie
das diffuse Licht des aktuellen Himmelszustandes. Die Leuchten in jenen Räumen, die
das Sonnenlicht ganz oder teilweise erhellt, werden in Abhängigkeit des verfügbaren
Tageslichts reguliert. Dies erhöht den Komfort für den Benutzer und führt gleichzeitig zu
beachtlichen Energieeinsparungen. Sobald direkte Lichtstrahlen auf das Fenster treffen,
passen die in Gruppen zusammengefassten Lamellen ihre Position der jeweils aktuellen
Sonnenstellung an. Die direkte Sonneneinstrahlung ist somit unterbunden, der diffuse Lichteintritt jedoch erlaubt. Für ein optimales Ergebnis werden sowohl Gebäudegeometrien
als auch Verschattungen durch Nachbargebäude in der Steuerung berücksichtigt.
3. Phototrope-Kunststoffe
Die architektonisch interessante Jalousie
fassade mit beweglichen Lamellen (Bild
links) wirkt sich positiv auf die Energiebilanz des Gebäudes aus. Das Bild rech
zeigt das Gebäude vor der Renovierung
Abb.14 Serveis Territorials del
Department de Treball de la Generalitat de Catalunya
Abb.15 Diarylethene, Funktion
3.1 Photochrome Smart Materials
Die phototrope Materialien gehören zu die Kategorie der farb- und optisch variirende
intelligente Materialien. Andere Materialien die auch in dieser Kategorie sind, sind:
thermochrome,-trope smart Materialien, mechanochrome (piezochrome, tribochrome)
smart Materialien, elektrochrome,-optische smart Materialien und chemochrome
(gaschrome, halochrome, solvatochrome, hygro-, hydrochrome smart Materialien)
Die phototrope (auch photochrom genannt) Materialien haben die Eigenschaften auf Licht
(sichtbares Licht, UV-, IR-Licht, elektromagnetische Strahlung) zu reagieren. Als Reaktionsfolge davon ändern sie ihre Farbe. Diese Änderung der Farbe unter dem Einfluss von
Licht ist reversibel.
Abb.16 Funktionale Tint Farben
Serveis Territorials del Department d
Treball de la Generalitat de Cataluny
Barcelona | ES
Architektur: Joan Francesc Serra Andreu,
Barcelona | ES
Elektroplanung: Dr. Ing. Ind. Juan Hernand
Mayor, Barcelona | ES
Lichtlösung: Lichtmanagement LUXMATE
Tageslichtmesskopf, Downlights PANOS Q
Unter Photochromie versteht man die reversible Umwandlung von Materialien zwischen
zwei Formen A und B. Diese Formen haben verschiedenen Absorptionsspektren, die in
einer oder in beide Richtungen durch die Absorption elektromagnetischer Strahlung ausgelöst wird. Form A wird durch Bestrahlung in Form B verändert. Die Rückreaktion kann
thermisch (Photochromie vom T-Typ) oder photochemisch (Photochromie vom P-Typ) sein.
Es gibt auch andere zwei Gruppen von Photochromie - postiv und negativ. Bei der Positive
Photochromie ist die Form A farblos und die Form B farbig. Das ist der Regelfall. Bei den
negativen Photochromie ist die Form A farbig und die Form B farblos. In diesem Fall wird
die Farbe durch Licht ausgebleicht.
Es gibt zwei Mechanismen, die verantwortlich für diese Prozesse sind: die Ein-PhotonenPhotochromie und die Zwei-Photonen Photochromie. Bei der ersten Variante wird die
Form B ausgehend vom angeregten Singulett- und/oder Triplettzustand gebildet und
bei der zweiten Variante wird die Form B durch die Absorption zweier Photonen, die
gleichzeitig oder stufenweise stattfinden kann und dem dadurch entstandenen höhen
Zustand gebildet.
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3.2 Materialien, die eingesetzt werden können
Materialien, bzw. Komponenten die eingesetz werden können, sind: organische Verbindungen (Naphtoprane, Spiropyrane, Spirooxazine, Spirodihydroindolizine, Chromene, Diarylethene, Fulgide, Azoverbindungen, Bakteriorhodospin) und anorganische Verbindungen
(Silberhalogenide, Silberchlorid, Silberjodid).
Die Materialien die Anwendungsbereich in der Architektur finden sind: Photochrome Pigmente, Photochrome Gläser und Photochrome Kunststoffe.
Die Produkte, die aus photochrome Materialien gefertigt werden können sind Brillen und
Fenster bzw. Glasfassaden.
3.3Endprodukte
Interessante Produkte, die Anwendung in der Architektur finden, sind zum Beispiel: GlasSysteme mit EC und Glas-Systeme mit PC. Das Erste ist ein photochromes System aus
elektrochromem Wolframoxid und einer Farbstoff-Solarzelle. Das Licht verursacht eine
Anregung der Elektronen in der Solarzellen-Schicht. Zur gleichen Zeit werden Kationen
aus den Elektrolyten in die Schicht eingelagert und das Wolframoxid färbt sich blau. Wenn
es dunkel ist, wird eine Entfärbung beobachtet. Die photo-electrochrome Variante kann
vom Benutzer über einen Schalter gesteuert werden. Bei den Glas-Systemen mit PC handelt es sich um Einsatz von organischen Verbindungen wie Naphthopyrane, Spirooxazine
und Diarylethene. Die hergestellten Produkte verfügen über eine Langzeitstabilität.
3.4 Projekte
3.4.1 Museum für Moderne Kunst München
Abb.17 Spirooxazine, Funktion
Abb.18 Glas nach Anregung mit
Licht
Die Anwendung von photochromen Materialien ist gering, trotz ihrer Eigenschaft ihre
Farbe an Licht ohne irgendwelcher Energieverbrauch anzupassen. Die Gründe dafür sind
die Wärmeempfindlichkeit und die hohen Herstellungskosten. Deshalb gibt es zur Zeit
keine große funktionsfähige Systeme. Ein von den bedeutsamen Projekten, bei dem photochromen Materialien eingesetzt werden, ist das Museum für Moderne Kunst München,
der 1992 als Beitra von Becker Gewers Kühn & Kühn Architekten eingereicht wurde.
3.4.2 Appearing Pattern Wallpaper - Interactive Institute: Power Studio, Schweden
Abb.19 Photochrome Farbstoffe
Das Interactive Institute: Power Studio in Eskilstune möchte aufmerksam auf Energieformen, deren Auswirkungen sich nicht so viel offensichtlich zeigen machen. Die Arbeit
Appearing Pattern Wallpaper ist genau dafür gemeint. An diesem Institut werden Projekte
zum Thema Energie durchgeführt.
Bei dem Projekt STATIC!haben die Designer eine Tapete mit UV-sensitiver Tinte entwickelt,
die sich unter dem, Einfluss von Licht von einer unichromen hin zu einer biochromen roten
Tapete reversibel verändern kann.
Abb.20 Appearing Pattern
Wallpaper
4. Quellenverzeichnis
Internetseiten:
http://www.photochrome-kunststoffe.de/de/literatur.html
http://www.titk.de/titk/upload/presse/2012/1205.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Photochromie
http://www.optikum.at/funktion-und-optimale-behandlung-phototroper-kunststoff-brillenglser/
http://elektro-busack-fischer.de/komfort-haustechnik/intelligente-gebaeudesteuerung.html
http://www2.cs.uni-paderborn.de/cs/ag-klbue/de/courses/ws09/seminar-wbs/material/Topic2-IntelligentBuilding.pdf
https://engineering.purdue.edu/~hongtan/pubs/PDFfiles/B2_Tan_SensorsChap2001.pdf
http://blogs.btk-fh.de/ubiqint/?p=967
http://www.planungswelten.de/artikel-Intelligente-Gebaeudetechnik-247-766-html
http://www.hslu.ch/download/t/Forschung_und_Entwicklung/t-iimsn-intelligente-multimedia-sensor-netzwerke.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Geb%C3%A4udeautomation
http://www.siemens.com/innovation/de/publikationen/zeitschriften_pictures_of_the_future/pof_herbst_2008/gebaeude/sensoren.htm
http://www.fvee.de/fileadmin/publikationen/Workshopbaende/ws2013/ws2013_05_02.pdf
http://www.ihomelab.ch/fileadmin/Dateien/PDF/Publikationen/2013/20131108_Altersforum_Oberaargau_Folien_Clemens%20Nieke_iHomeLab-HochschuleLuzern_V05.pdf
Bücher:
Axel Ritter: Smart Materials in Architektur, Innenarchitektur und Design, 2007 birkhäuser
Subhas Chandra Mukhopadhyay, Yueh-Min Huang (Editors): Sensors, Advancements in Modeling,
Design Issues, Fabrication and Practical Applications, 2008 Springer
Hartmut Janocha: Adaptronics and Smart Structures, Basics, Materials, Design and Applications,
2007 Springer, Second, Revised Edition
Jasprit Singh: Smart Electronic Materials, Fundamentals and Applications, 2005 Cambridge
5. Abbildungsverzeichnis
Abb.1: http://www.ihomelab.ch/fileadmin/Dateien/PDF/Publikationen/2013/20131108_Altersforum_
Oberaargau_Folien_Clemens%20Nieke_iHomeLab-HochschuleLuzern_V05.pdf, Seite 5
Abb.2: http://origin.arstechnica.com/journals/science.media/bendyGraphene.jpg
Abb.3: http://www.siemens.com/press/pool/de/pressebilder/2009/photonews/300dpi/PN200902/
PN200902-02_300dpi.jpg
Abb.4: http://public.media.smithsonianmag.com/legacy_blog/dress.jpg
Abb.5: http://telematics.tm.kit.edu/img/grk-logo-de-250.png
Abb.6: http://safesoundfamily.com/wp-content/uploads/2013/02/low-temperature-sensor.jpg
Abb.7: http://www.figarosensor.com/PageMill_Images/image4.gif
Abb.8: http://sandboxelectronics.com/store/images/SEN-000007/800x800/4.in_app.jpg
Abb.9: http://www.umweltberatung-nord.de/bilder/zink-pilz-Bad-innen-1.jpg
Abb.10: http://www.ihomelab.ch/fileadmin/Dateien/PDF/Publikationen/2013/20131108_Altersforum_
Oberaargau_Folien_Clemens%20Nieke_iHomeLab-HochschuleLuzern_V05.pdf, Seite 25
Abb.11: http://bp0.blogger.com/_k-Qjtc6GtJY/RrdAhLojNvI/AAAAAAAAAGE/v5QGEZeKpVQ/s1600-h/9facade-ima.jpg
Abb.12: http://www.nabcoentrances.com/images/hi-res_ag3_illust1.jpg
Abb.13: http://www.enocean.com/typo3temp/pics/ref_premino_309e4aac5e.jpg
Abb.14: http://www.zumtobelgroup.com/download/LUX_Study_Barcelona.pdf, Seite 3
Abb.15: http://www.ch.ic.ac.uk/robb/robb_research_pics/diarylethene_photochromism.jpg
Abb.16: http://www.sporteyes.com/media/wysiwyg/103_0062.JPG
Abb.17: http://file.scirp.org/Html/2-1190282%5C83250752-b8c1-4d70-ae94-9e01b59c85c4.jpg
Abb.18: https://idw-online.de/pages/de/newsimage?id=15731&size=screen
Abb.19: http://www.titk.de/titk/upload/Forschung-fotos/polytronic/1212_US06.jpg
Abb.20 : http://cdn0.lostateminor.com/wp-content/uploads/2007/06/wallpaper-loem.jpg
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