Therapie mit schweren Ionen – vom Pilotprojekt

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Einfluss des OSEM
3D-Algorithmus
auf die Bildqualität
bei derEducation
SPECT
CRTE
– Continuing Radiological
Technologist
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Therapie mit schweren Ionen –
vom Pilotprojekt zur klinischen
Routine
Der Einsatz der Strahlentherapie mit geladenen Teilchen bietet im Vergleich zur Photonentherapie
entscheidende physikalische und biologische Vorteile. Die erhöhte biologische und physikalische
Wirksamkeit der Schwerionen ist für eine Vielzahl von Tumoren, insbesondere für die gegenüber
Photonenstrahlen sehr resistenten Tumorerkrankungen, vorteilhaft. Seit Beginn der Teilchentherapie in den 50er-Jahren in den USA sind über 50 000 Patienten weltweit mit Protonen und über 5 000
Patienten mit Kohlenstoffionen behandelt worden. Für eine Reihe von Tumorindikationen konnte
hierdurch das Therapieergebnis wesentlich verbessert werden.
Einleitung
Was sind eigentlich Schwerionen?
▼▼
Schwerionen sind die Kerne von Atomen, bei denen
die Elektronen abgestreift wurden. Für die Behandlung von Tumoren können Protonen (WasserstoffIon) oder verschiedene Ionen, die schwerer sind
eingesetzt werden, z.B. Helium-, Kohlenstoff- oder
Sauerstoffkerne. Dabei verfügen insbesondere z. B.
Kohlenstoff- und Sauerstoffionen über eine erhöhte
biologische Wirksamkeit im Tumor, verglichen mit
einer Photonenbestrahlung. Die leichten Ionen und
dabei insbesondere Protonen und Heliumionen
weisen eine nur unwesentlich erhöhte biologische
Wirksamkeit im Vergleich zu einer Photonenbestrahlung auf. Die physikalischen Eigenschaften der
leichten Ionen entsprechen aber weitgehend denen
der Schwerionen.
fall folgt. Sowohl vor als auch weit hinter dem Zielvolumen wird eine erhebliche Dosis deponiert, d. h.
Photonen geben beim Durchdringen von Gewebe
kontinuierlich Energie ab. Im Gegensatz dazu zeigen Schwerionen eine erheblich verringerte Eintrittsdosis und ein ausgeprägtes Maximum in der
Tiefe, den sog. Bragg-Peak, dessen Position mit der
Wahl der Energie präzise gesteuert werden kann.
Hinter dem Bragg-Peak fällt die Dosis sehr steil ab,
sodass hier nur wenig Dosis deponiert wird.
Für die Bestrahlung eines Tumors mit einer homogenen Dosis benötigt man jedoch einen tiefendosismodulierten Strahl, welchen man durch Überlage-
Abb. 1 Darstellung der biologisch effektiven Dosis in
Wasser als Funktion der
­Eindringtiefe für verschiedene Strahlenarten: ultraharte
Röntgenstrahlung (Photonen, rot), monoenergetische Protonenstrahlen
(blau), tiefenmodulierter
Protonenstrahl (gelb) und
tiefenmodulierter Kohlenstoffionenstrahl (grün). Die
verschiedenen Kurven sind
auf die gleiche effektive Dosis in der Mitte des Zielvolumens normiert [1].
Für die Schwerionentherapie können verschiedene
Ionen eingesetzt werden, z. B. Helium-, Kohlenstoffoder Sauerstoffkerne.
Was sind die potenziellen Vorteile der
Schwerionen?
▼▼
Der wichtigste Vorteil von Schwerionen gegenüber
der konventionellen Photonenstrahlung besteht in
dem unterschiedlichen Verlauf der Tiefendosiskurve (q Abb.1) zwischen diesen beiden Strahlenarten.
Bei Photonenstrahlung wird das Dosismaximum
bereits in geringer Tiefe von wenigen Zentimetern
erreicht, worauf ein langsamer exponentieller Ab-
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S. Kuhn, M. Münter, O. Jäkel
Therapie mit schweren Ionen – vom Pilotprojekt zur klinischen Routine
rung vieler Energien erreichen kann (extended
Bragg-Peak). Dadurch steigt die Dosis im Eingangsbereich zwar an, ist aber gegenüber einer
Photonenstrahlung dennoch deutlich reduziert.
Im Falle der Kohlenstoffionen variiert die biologische Wirksamkeit (RBE) und ist im Bragg-Peak im
Vergleich zum Eintrittsbereich erhöht. Daher ergibt sich bei gleicher effektiver Dosis im Zielvolumen eine Absenkung der Dosis im Eingangsbereich gegenüber Protonenstrahlen. Ein weiterer
Unterschied in gezeigten Tiefendosisverläufen ergibt sich aus den nuklearen Wechselwirkungen,
denen die Ionen unterworfen sind: dabei entstehen leichtere Teilchen, die eine größere Reichweite als die primären Ionen haben. Diese leichteren
Teilchen führen dazu, dass die Dosis nach dem
Bragg-Peak im Vergleich zu den Protonen erhöht
ist.
Im Gegensatz zu den Photonen zeigen Schwerionen
eine erheblich verringerte Eintrittsdosis und ein ausgeprägtes Maximum in der Tiefe.
Präzision und Wirksamkeit
Die Photonenstrahlung ist heute die am häufigsten eingesetzte Strahlenart in der Tumortherapie,
man bezeichnet sie auch als konventionelle Strahlentherapie.
Im Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum
(HIT) kommt dagegen Ionenstrahlung zum Einsatz. Sie wird auch Teilchen- bzw. Partikeltherapie
genannt, denn sie besteht aus elektrisch geladenen Teilchen (Partikeln), den sog. Ionen. Dazu gehören Protonen und Schwerionen. Protonen sind
die positiv geladenen Kerne von Wasserstoffatomen, von denen die Elektronenhülle abgestreift
wurde. Schwerionen sind die positiv geladenen
Kerne von Atomen größerer Masse ohne Elektronenhülle. Sie sind deutlich schwerer als Protonen.
Im HIT werden zur Tumorbestrahlung Protonen
und Schwerionen eingesetzt, insbesondere Kohlenstoff-, Sauerstoff- und Heliumionen.
Protonen sind die positiv geladenen Kerne von
Wasserstoffatomen größerer Masse ohne Elektronenhülle.
Schwerionenstrahlung dringt tiefer ein
▼▼
Photonen haben leider auch Nachteile, sie haben
ihr Dosismaximum in ca. 3 cm Tiefe und haben
dort die höchste Wirksamkeit. Danach fällt die
Strahlendosis kontinuierlich ab, weil der Strahl
auf dem Weg durch das Gewebe Streustrahlung
verliert. Seitlich vom Tumor liegendes gesundes
Gewebe wird daher belastet, und tief im Körper
liegende Tumoren erhalten somit keine ausreichend hohe Strahlendosis ohne eine hohe Belastung des umliegenden gesunden Gewebes. Mit
modernen Bestrahlungstechniken, wie IMRT (intensitätsmodulierte Radiotherapie), Tomotherapie und IGRT (Image-guided Radiotherapy), lassen sich diese Nachteile häufig ausgleichen – aber
eben nicht immer. Mit hochenergetischer Ionenstrahlung dagegen lässt sich mehr Dosis in größeren Tiefen deponieren. Die geladenen Teilchen
werden im HIT auf bis zu 73 % der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und dann zielgenau in Richtung Tumor geschickt. Je nach Intensität und
Energie können die Ionen bis zu 30 cm tief ins Gewebe eindringen.
Mithilfe hochenergetischer Ionenstrahlung lässt sich
eine höhere Dosis tiefer im Gewebe deponieren.
Schwerionenstrahlung trifft präziser
▼▼
Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeiten und ihrer großen Masse durchdringen Ionen das Gewebe rasch und bilden ein scharf begrenztes Strahlenbündel mit nur minimaler seitlicher Streuung.
Erst ganz am Ende ihres Weges, kurz bevor sie
stoppen, geben die Ionen den Hauptteil ihrer
Energie an das Gewebe ab, im sogenannten BraggPeak, danach kommt es zu einem steilen Dosisabfall. Dies ermöglicht eine gute Schonung des umliegenden Normalgewebes und der sich evtl. dort
befindlichen Risikoorgane.
Die Ionen geben den Hauptteil ihrer Energie im
sogenannten Bragg-Peak an das Gewebe ab.
Höhere Strahlendosen sind möglich
▼▼
Der Therapiestrahl kann so präzise gesteuert
werden, dass die maximale Strahlendosis genau
den Tumor trifft und dahinter liegendes gesundes
Gewebe und Risikostrukturen nicht belastet werden. Die Strahlen treffen so genau, dass das umliegende Normalgewebe sowie evtl. Risikoorgane
geschont bleiben. Somit kann die Strahlendosis
im Vergleich zur konventionellen Photonenbestrahlung bei einer Protonenbestrahlung und
auch bei einer Schwerionenbestrahlung eskaliert
werden, womit eine deutliche Verbesserung der
Heilungschancen für die Patienten erreicht werden kann.
Die Strahlen werden so präzise fokussiert, dass das
umliegende Normalgewebe sowie evtl. Risikoorgane
geschont werden.
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CRTE – Continuing Radiological Technologist Education
Schwerionenstrahlung hat eine höhere biologische Effektivität als Photonenstrahlung. Sie
schafft es bis zu 3-mal häufiger, das Erbgut einer
Krebszelle irreparabel zu schädigen, wobei es sich
hauptsächlich um Doppelstrangbrüche der DNA
handelt, die nicht so einfach repariert werden
können. Die Krebszelle stirbt und teilt sich nicht
mehr, der Tumor wächst somit nicht weiter. Außerdem schädigen Schwerionen Tumoren, die
strahlentherapeutisch bisher kaum zu behandeln
waren, weil sie gegenüber Photonen extrem resistent sind.
Schwerionen schädigen v. a. Tumoren, die sehr langsam wachsen, und solche, die schlecht durchblutete,
sauerstoffarme Bereiche enthalten.
Pilotprojekt – Schwerionentherapie an der GSI Darmstadt
eine deutlich verbesserte lokale Tumorkontrolle
erreicht werden.
Von Dezember 1997 bis Juli 2008 wurden in einem Pilotprojekt am Teilchenbeschleuniger der
Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in
Darmstadt Tumorpatienten mit Schwerionen –
genauer mit Kohlenstoffionen (12C) – bestrahlt.
Die GSI gehört zu den weltweit führenden Zentren für Kernphysik und Elementarforschung. Neben großen Erfahrungen auf den Gebieten der Beschleunigertechnik und der Entwicklung hochpräziser Bestrahlungsverfahren verfügte die GSI
Darmstadt bis dato über die einzige Beschleunigeranlage in Europa, an der Patienten mit tief liegenden Tumoren mit Ionen bestrahlt werden können. Bereits nach nur 2 Jahren waren die klinische
Wirksamkeit und die technische Durchführbarkeit dieser Therapie eindeutig belegt, sodass die
Pläne für den Bau einer ausschließlich für Patienten zur Verfügung stehenden Schwerionentherapie-Anlage am Universitätsklinikum Heidelberg
vorangetrieben werden konnten.
Durch die klinischen Studien im Pilotprojekt ist
klar belegt, dass bestimmte Knochentumoren, die
sog. Chordome und Chondrosarkome der Schädelbasis [2, 3], sowie die adenoidzystischen Karzinome der Speicheldrüsen von einer Schwerionenbestrahlung profitieren [1]. Diese Tumoren
sind gegenüber einer herkömmlichen Bestrahlung sehr resistent und liegen neben den höchst
strahlensensiblen Geweben von:
▶▶Hirnstamm
▶▶Hirnnerven
▶▶Augen
▶▶Sehnerven
Im Pilotprojekt an der GSI Darmstadt wurden in
klinischen Studien knapp 400 Patienten v. a. mit
Chordomen und Chondrosarkomen der Schädelbasis ausschließlich mit Kohlenstoffionen (12C)
bestrahlt. Diese Tumoren sind langsam wachsende und wenig strahlensensible Tumoren, die vom
Knochen- und Knorpelgewebe ausgehen. Weiterhin erhielten etwa 50 Patienten mit bestimmten
Speicheldrüsentumoren, den sog. adenoidzystischen Karzinomen, eine kombinierte Radiotherapie mit Kohlenstoffionen und einer Photonen-IMRT. Bei einem großen Teil dieser Patienten, die an
diesen mit einer konventionellen Bestrahlung
kaum zu behandelnden bösartigen Speicheldrüsentumoren litten, konnte mit dieser Strahlenart
Noch vor wenigen Jahren galten sie als schwer behandelbar. Mit einer Protonen- oder Schwerionenbestrahlung sind sie heute mit großer Wahrscheinlichkeit heilbar bzw. zumindest kontrollierbar.
Chordome und Chondrosarkome sind langsam
wachsende und wenig strahlensensible Tumoren,
die vom Knochen- und Knorpelgewebe ausgehen.
Indikationen für eine Protonenoder Schwerionenbestrahlung
▶▶alle Chordome der Schädelbasis
▶▶die niedrig- und mittelgradig bösartigen
Chondrosarkome der Schädelbasis (WHO
Grad 1 und 2)
▶▶adenoidzystische Karzinome der Speicheldrüse mit makroskopischem oder mikroskopischem Tumorrest, der noch keine Metastasen
gebildet hat (die konventionelle Photonenbestrahlung wird hier mit einer zusätzlichen
Schwerionenbestrahlung, der sog. Boost-Bestrahlung, kombiniert)
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Abb. 2 Abbildung eines Behandlungsplatzes für die Kohlenstoffionentherapie an der
GSI. Zu sehen sind der Behandlungstisch, das horizontale
Strahlrohr mit dem Monitorsystem, die PET-Kamera sowie die
Röntgeninstallation, welche
der Positionsverifikation dient
(Quelle: Universitäts Klinikum
Heidelberg).
Schwerionenstrahlung ist wirksamer
▼▼
Erfolgreiche klinische Studien (q Abb. 2)
▼▼
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Therapie mit schweren Ionen – vom Pilotprojekt zur klinischen Routine
Abb. 3 Schematische Ansicht
der Heidelberger Anlage zur
Ionentherapie (HIT). Zu sehen sind die beiden Ionenquellen (links im Bild), das
Synchrotron (oben), die
Strahlführungen zu den 3 Behandlungsplätzen, die beiden
Horizontalplätze (Mitte vorn)
sowie die drehbare Strahlführung (Gantry, rechter Bildrand) (Quelle Universitätsklinikums Heidelberg).
Technische Ausstattung des
Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrums
Weltweit gibt es einige Protonen- und Schwerionentherapieanlagen. Das HIT (q Abb. 3 u. Abb.
4) verfügt jedoch über einzigartige Merkmale, die
seine Sonderstellung in Europa und der Welt ausmachen:
▶▶weltweit die 1. kombinierte Protonen- und
Schwerionentherapieanlage, die an einem
Universitätsklinikum angesiedelt ist
▶▶weltweit die 1. Schwerionentherapieanlage
mit einer beweglichen Bestrahlungsquelle
(Gantry)
Die Gantry ermöglicht eine sog. Kreuzfeuerbestrahlung des Tumors. (q Abb. 5). Das heißt, die
Strahlenbündel der verschiedenen Einstrahlrichtungen überschneiden sich im Tumor und addieren sich nur hier zur Gesamtdosis. Gesundes Normalgewebe, das den Tumor umgibt, erhält nur einen Bruchteil der Strahlung und wird weitgehend
geschont. Außerdem können besonders günstige
Einstrahlrichtungen gewählt werden, die extrem
strahlenempfindliches Normalgewebe ganz aussparen. Das intensitätsmodulierte RasterscanVerfahren ermöglicht höchste Präzision. Im HIT
wird durch diese spezielle Applikationsmethode,
eine niemals zuvor erreichte Präzision in der
Abb. 4 Ansicht des Schwerionensynchrotrons der HIT-Anlage, in welchem die Protonen und
Ionenstrahlen auf hohe Energien beschleunigt werden (Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg).
a Die Dipolmagnete (rot) lenken die Ionenstrahlen auf eine Kreisbahn ab.
b Die Quadrupolmagnete (gelb) dienen der Fokussierung der Strahlen.
Abb. 5 Die Gantry ist eine riesige, um ihre Achse drehbare
Strahlführung, mit deren Hilfe der Patient von allen Seiten
bestrahlt werden kann. Die weltweit einmalige Konstruktion aus Stahl ist 670 t schwer, 25 m lang, 13 m im Durchmesser und 3 Stockwerke hoch (Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg).
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3-dimensionalen Bestrahlung auch von sehr irregulären Zielvolumina erreicht.
Bei der Kreuzfeuerbestrahlung überschneiden sich
die Strahlenbündel der verschiedenen Einstrahlrichtungen im Tumor und addieren sich nur hier zur
Gesamtdosis.
Das Rasterscan-Verfahren (q Abb. 6) wurde von
Wissenschaftlern der GSI Darmstadt entwickelt.
Mithilfe eines CT wird der Tumor in seinen genauen Konturen bildlich 3-dimensional dargestellt
und anschließend im Rechner in digitale Scheiben
von jeweils 1mm Stärke „geschnitten“. Die Software belegt jede Tumorscheibe schachbrettartig
mit nebeneinanderliegenden Bildpunkten und
berechnet für jeden Punkt die notwendige Eindringtiefe der Strahlung und die höchstmögliche
Strahlendosis. Der intensitätsmodulierte Ionenstrahl tastet dieses Raster millimetergenau ab
(mäanderförmiges Abtasten wie bei einem Röhrenfernseher) und verweilt so lange auf einem
Punkt, bis die zuvor berechnete Strahlendosis erreicht ist. Liegen empfindliche Organe (Risikoorgane wie z. B. Hirnstamm oder Sehnerv) direkt am
Tumor, wird an dieser Stelle mit einer geringeren
Dosis bestrahlt. Für Tumorareale, die extrem resistent gegen Strahlung sind, machen sich die Ärzte bei der 3-D-Bestrahlungsplanung aufgrund der
höheren Präzision die Möglichkeit der Dosiseskalation zunutze.
Magnetfelder lenken den Strahl
▼▼
Der Ionenstrahl kann während der Bestrahlung so
präzise gesteuert werden, weil geladene Teilchen
sich mithilfe von Magnetfeldern in verschiedene
Richtungen lenken lassen. Wie weit der Strahl ins
Gewebe eindringt, hängt dagegen von seiner
Energie ab, die wiederum davon abhängt, wie
stark die Teilchen beschleunigt werden.
Je schneller und damit energiereicher der Ionenstrahl ist, desto größer ist die Eindringtiefe ins
Gewebe.
Höchste Sicherheit durch OnlineTherapiekontrolle
▼▼
Mit der Online-Therapiekontrolle ist es möglich,
die Lage und die Intensität des Ionenstrahls am
Computer zu überwachen und 10 000 Mal pro Sekunde zu überprüfen. Bei der kleinsten Abweichung stoppt die Bestrahlung innerhalb von einer
0,5 ms – das ist 1 000 Mal schneller als ein Mensch
selbst im Reflex reagieren könnte.
Ablauf einer Patientenbestrahlung im Heidelberger IonenstrahlTherapiezentrum
Die Vorbereitungen der Strahlentherapie
sind von besonderer Wichtigkeit.
▼▼
Der Patient muss hierfür exakt individuell immobilisiert und positioniert werden. Ebenfalls müssen die Konturen des Tumors bei der Bestrahlungsplanung mit höchster Präzision ermittelt
werden. Nur dann kann der Therapiestrahl den
Tumor zielgenau treffen.
Patienten werden individuell
immobilisiert
▼▼
Abb. 6 Schematische Darstellung der aktiven Strahlapplikation mittels Raster Scanning.
Das in Schichten konstanter
Strahlenergie aufgeteilte Zielvolumen wird durch einen
Pencil-Beam Voxel für Voxel
abgerastert, wodurch eine
extreme Intensitätsmodulation ermöglicht wird. Durch aktive Variation der Energie des
Pencil-Beams im Beschleunigersystem wird der BraggPeak in die jeweilige Schichttiefe gebracht (Quelle: Siemens AG, Healthcare Sector,
Partikeltherapie).
Damit es während der Bestrahlung durch Pa­
tientenbewegungen nicht zu Ungenauigkeiten
kommt, müssen die Patienten während der gesamten Prozedur in individuellen Präzisionslagerungshilfen fixiert werden. Dazu werden für den
Kopfbereich für jeden Patienten individuelle Bestrahlungsmasken aus Scotchcastbinden oder
Thermoplastmaterialien angefertigt, die den Kopf
fest umschließen und nur eine Öffnung im Bereich
von Nase und evtl. Mund aussparen. Diese Masken werden fest auf dem Bestrahlungstisch adaptiert. Die Laser im Raum markieren die Bezugspunkte auf der Maske (die Tumorposition), sodass
der Therapiestrahl präzise auf die richtige Stelle
gerichtet werden kann – auch bei mehreren aufeinanderfolgenden Bestrahlungen. Liegt der Tumor an einer anderen Stelle im Körper, kommen
Lagerungshilfen wie z. B. Vakuumkissen zum Einsatz, die den Brust- oder Beckenbereich des Patienten entsprechend fixieren.
Patienten müssen während der gesamten Bestrahlung in individuellen Präzisionslagerungshilfen fixiert
werden.
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Der Strahl tastet den Tumor ab
▼▼
Therapie mit schweren Ionen – vom Pilotprojekt zur klinischen Routine
Abb. 9 Schaltraum HIT H1. Steuerung der einzelnen
Komponenten durch den RTT-PT sowie die Videoüberwachung der im Behandlungsraum zur Bestrahlung positionierten Patienten.
Abb. 7 Biologisch optimierter
3-D-Bestrahlungsplan eines
Clivuschordoms. Die Bestrahlung erfolgt mit Kohlenstoffionen (12C) über 2 opponierende Felder, man erzielt
hiermit sehr steile Dosigradienten (blau) und somit eine
sehr gute Schonung des umliegenden Normalgewebes
und der Risikoorgane, z. B.
den sich in unmittelbarer
Nachbarschaft befindlichen
Hirnstamm (grün) (Quelle:
Universitätsklinikum Heidelberg).
3-D-Bestrahlungsplanung
▼▼
Die 3-D-Bestrahlungsplanung (q Abb. 7) beginnt
mit der Bildgebung, d. h. zunächst werden
­Schnittbildaufnahmen im CT und MRT, evtl. auch
ein PET-CT, durchgeführt. Danach wird von den
Ärzten das Tumorvolumen bzw. bestimmte Parameter festgelegt:
▶▶Tumorsolldosis
▶▶Toleranzdosis des umliegenden gesunden
Normalgewebes
▶▶Toleranzdosis der Risikoorgane
Aus diesen Vorgaben berechnet der Computer die
optimale Strahlendosis für jeden einzelnen Punkt
im Tumor und ermittelt die günstigsten Einstrahlrichtungen des Therapiestrahls. Das nennt sich
3-dimensionale computergestützte Bestrahlungsplanung (inverse Bestrahlungsplanung).
Wesentliche Unterschiede zu den bestehenden
Systemen ergeben sich insbesondere bei den Algorithmen zur Berechnung der 3-dimensionalen
Dosisverteilung, da für Ionenstrahlen eine biologisch effektive Dosis berechnet wird. Ein weiterer
Unterschied ergibt sich durch die Bestrahlungstechnik, da die Steuerparameter für die Applikation mittels eines gescannten Ionenstrahles berechnet werden müssen.
Bei der 3-dimensionalen computergestützten
Bestrahlungsplanung (inverse Bestrahlungsplanung)
werden anhand von vorher festgelegten Parametern die optimale Strahlendosis und die günstigste
Einstrahlrichtung berechnet.
Roboter positionieren den Patienten
▼▼
Abb. 8 Darstellungen eines
Bestrahlungsplatzes im HIT
(Quelle: Klinikum Heidelberg).
a Horizontaler Bestrahlungsplatz im HIT.
Mit Tischroboter zur
Patientenpositionierung
und Röntgenroboter
(Imager) zur digitalen Bildgebung und
Bestrahlungsverifikation.
b Einstellung des Bestrahlungszielpunktes,
der Patient ist hierfür
in einer individuell
angepassten Scotchcastmaske fixiert.
Im HIT werden erstmalig Tischroboter (q Abb. 8)
zur hochpräzisen Patientenlagerung eingesetzt.
Damit bringt die MTRA den Patienten mit Präzisionen von unter 1 mm in die richtige Bestrahlungssposition. Deckenroboter (Imager), die mit
einem Flatpanel ausgestattet sind, machen vor
dem Bestrahlungsbeginn orthogonale Röntgenaufnahmen des Tumorareals. Diese erscheinen
sofort auf dem Monitor im Kontrollraum (qAbb.
9), damit die Ärzte nochmals die Position des Patienten überprüfen können. Dazu werden Knochenstrukturen auf den Röntgenkontrollaufnahmen sowie weitere markante anatomische Strukturen mit den im Rahmen der Vorbereitung gemachten 3-D-CT- und MRT-Datensätzen übereinandergelegt (Matching) und dann entsprechend
adaptiert, d. h. via Tischkorrektur angepasst. Die
gesamte Prozedur dauert je nach Tumorgröße ca.
30–45 min pro Fraktion:
▶▶Maske anlegen und positionieren
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▶▶Kontrollaufnahmen anfertigen
▶▶eine eventuelle Korrektur mit anschließender
Bestrahlung
Die gesamte Bestrahlungsserie einer Kohlenstoffionentherapie besteht aus durchschnittlich 20
Einzelbestrahlungen (Fraktionen).
Tischroboter werden zur hochpräzisen Patientenpositionierung eingesetzt, um den Patienten mit
Präzisionen von unter 1 mm in die richtige Bestrahlungssposition zu bringen.
Verlaufskontrolle nach Schwerionen­
therapie
▼▼
Etwa 6 Wochen nach Ende der Bestrahlungsserie
wird der Behandlungserfolg (q Abb.10) mit einer
MRT-Bildgebung kontrolliert, um eventuell aufgetretene radiogene Nebenwirkungen oder sonstige Veränderungen frühzeitig zu erkennen und
um dann die entsprechenden therapeutischen
Maßnahmen einzuleiten. Weitere MRT-Kontrollen nach 3 Monaten und später in ½-jährlichen
Abständen sollen zeigen, ob der Tumor kleiner geworden oder sogar komplett verschwunden ist.
Zusammenfassung
Mit dem Abschluss des Pilotprojekts an der GSI
Darmstadt im Juli 2008 konnte die klinische
Durchführbarkeit und Sicherheit dieser Therapie
mit schweren Kohlenstoffionen demonstriert
werden. Ebenso wurde eine exzellente lokale
Kontrolle für Chordome und niedriggradige
Chondrosarkome der Schädelbasis mit nur geringfügiger Toxizität erreicht.
Ein Hauptziel der klinischen Inbetriebnahme des
HIT war die permanente Verfügbarkeit der Teilchentherapie mit Anbindung an eine große strahlentherapeutische Universitätsklinik. Außerdem
verfolgt man eine Reihe von Weiterentwicklungen, wie z. B.:
▶▶die Optimierung der Bestrahlungsplanung
▶▶die Bestrahlung von beweglichen Organen
▶▶eine Erweiterung des Indikationsspektrums
▶▶die Bestrahlung von kindlichen Tumoren bevorzugt, an der Gantry
Geplant sind in Zukunft:
▶▶weitere klinische Studien
▶▶die systematische Untersuchung der Rolle der
Protonen- und Kohlenstoffionentherapie in
klinischen Phase I–III Studien
▶▶Vergleichsstudien der Photonen- (IMRT, Tomotherapie, IGRT) und Teilchentherapie
▶▶eine Weiterentwicklung der Technologie
▶▶radiobiologische Begleitforschung
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Abb. 10 Verlauf eines Clivuschordoms; T2-gewichtete MRT-Aufnahmen im Verlauf beim Z. n. Resektion
02/05 und Kohlenstoffionentherapie (12C) mit
60 Gy E 11/05 an der GSI
Darmstadt (Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg).
a BPL Aufnahme.
b Verlaufskontrolle nach
51 Monaten.
Therapie mit schweren Ionen – vom Pilotprojekt zur klinischen Routine
Kernaussagen
▶▶ Die Strahlentherapie mit geladenen Teilchen bietet im Vergleich zur Photonentherapie entscheidende
physikalische und biologische Vorteile.
▶▶ Schwerionenstrahlung dringt tiefer ein, trifft präziser und ist wirksamer.
▶▶ Die technische Ausstattung des HIT ist europaweit die 1. kombinierte Protonen- und Schwerionen­
therapieanlage und weltweit die erste Schwerionentherapieanlage mit einer beweglichen Strahlführung (Gantry).
▶▶ Durch das Rasterscan-Verfahren tastet der intensitätsmodulierte Ionenstrahl den virtuell in isoenergetische Scheiben unterteilten Tumor mäanderförmig ab.
▶▶ Roboter positionieren den Patienten hochpräzise (<1mm) in die richtige Bestrahlungsposition.
▶▶ Das HIT ermöglicht eine permanente Verfügbarkeit der Teilchentherapie sowie eine Erweiterung der
Behandlungsindikationen und Forschung.
Literatur
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beams. In: Sigmund P, Hrsg. Ion Beam Science: Solved
and Unsolved Problems. Copenhagen: The Royal Danish Academy of Sciences and Letters; 2006: 37–57
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Int J Radiat Oncol Biol Phys 2007; 67: 171–177
  3 Schulz-Ertner D, Karger CP, Feuerhake A et al. Effectiveness of carbon ion radiotherapy in the treatment
of skull-base chordomas. Int J Radiat Oncol Biol Phys
2007; 68: 449–457
  4 Schulz-Ertner D, Nikoghosyan MD, Didinger MD et al.
Therapy strategies for locally advanced adenoid cystic carcinomas using modern radiation therapy
techniques. Cancer 2005; 104: 338–344
Über die Autoren
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Sabine Kuhn
Jahrgang 1964. Schulausbildung und Abitur in Eberbach
und Heilbronn. 1985–1987
Ausbildung zur Arzthelferin.
1988–1990 Ausbildung zur
MTRA am Universitätsklinikum Heidelberg. 1990–1993
Tätigkeit als MTRA an der
Radiologischen Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung Klinische Radiologie
und Strahlentherapie. 1993–2003 Klinische Kooperationseinheit am Deutschen Krebsforschungszentrum. 1998–2003 Leitende MTRA.
Seit 2003 Leitende MTRA Abteilung Radiologische Universitätsklinik, Radioonkologie und
Strahlentherapie. Seit 2009 Leitende MTRA im
Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum Betriebs GmbH am Universitätsklinikum Heidelberg.
Marc Münter
Jahrgang 1972. 1992–1999
Studium der Humanmedizin. 1999–2005 Facharztausbildung an der Klinik für Radioonkologie der Universität
Heidelberg.
2005–2006
Facharzt an der Klinik für Radioonkologie der Universität
Heidelberg. Seit 2006 Oberarzt an der Klinik für Radioonkologie der Univer-
sität Heidelberg. 2006–2008 Oberarzt für die klinische Forschung der Klinischen Kooperationseinheit Radioonkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum. Seit 2008 Ärztlicher Leiter des
Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrums der
Universitätsstrahlenklinik.
Oliver Jäkel
Jahrgang 1964. 1983–1990
Studium der Physik an der
Friedrich-Alexander Universität Erlangen. 1990–1994
Wissenschaftlicher
Angestellter am Institut für Theoretische Physik der Universität Erlangen. 1994 Promotion zum Dr. rer. nat. an der
Universität Erlangen. Seit 1994 Wissenschaftlicher Angestellter in der Abteilung Medizinische
Physik am Deutschen Krebsforschungszentrum
Heidelberg. 1994–1996 Aufbaustudium Medizinphysik. 1998 Erteilung der Fachkunde Strahlenschutz in der Medizin und als Medizinphysikexperte. Seit 1998 Leiter der Forschungsgruppe
Schwerionentherapie am Deutschen Krebsforschungszentrum und Leiter der Medizinphysik
für die Strahlentherapie mit schweren Ionen an
der GSI. 2001 Habilitation in der Medizinischen
Physik an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. 2006 Ernennung zum außerplanmäßigen Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Seit 2007 Leiter
der Medizinphysik am Heidelberger-IonenstrahlTherapiezentrum der Universitätsklinik
Korrespondenzadresse
Sabine Kuhn
Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum
HIT Betriebs-GmbH am Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 450
69120 Heidelberg
Tel.: +49(0)6221/568202
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Kuhn S. Münter M. Jäkel O. Therapie mit schweren Ionen... Radiopraxis 2010; 3:149 – 157 . DOI 10.1055/s-0030-1265070
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CRTE-Fragen
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CRTE-Fragen Therapie mit schweren Ionen – vom Pilotprojekt
zur klinischen Routine
1
Was sind Schwerionen?
A.
B.
C.
D.
E.
Kerne von Atomen, bei denen alle Protonen
abgestreift wurden
Kerne von Atomen, bei denen die Elektronen
abgestreift wurden
Kerne von Atomen, bei denen 1 Elektron und 1 Proton
abgestreift wurden
Kerne von Elektronen, bei denen alle Protonen
abgestreift wurden
Kerne von Elektronen, bei denen alle Elektronen
abgestreift wurden
2
Welchen wichtigen Vorteil haben Schwerionen?
A.
B.
C.
D.
E.
verringerte biologische Wirksamkeit im Tumor
verringerte biologische Effektivität
verringerte physikalische Wirksamkeit im Tumor
Schwerionen dringen tiefer ein, treffen präziser und
sind wirksamer
geben beim Durchdringen von Gewebe kontinuierlich
Energie ab
3
Welche technische Ausstattung hat die HIT-Anlage?
A.
B.
C.
D.
E.
Rasterscan-Verfahren, 3 Gantrys
2 90°-Behandlungsplätze, 1 45°-Behandlungsplatz,
kein Rasterscan-Verfahren
2 Horizontalstrahlplätze, 1 Schwerionengantry,
Rasterscan-Verfahren
Rasterscan-Verfahren, 1 Horizontalstrahlplatz,
1 90°-Behandlungsplatz, 1 Gantry
2 Horizontalstrahlplätze, 1 45°-Behandlungsplatz,
1 Schwerionengantry
4
Schwerionenstrahlung hat eine höhere biologische
Effektivität bei den Tumoren als Photonenstrahlung,
weil
A.
B.
C.
D.
E.
sie die Zellen besser trifft
sie die Zellmembran zerstört
um die Zellen eine Barriere aufbaut
sie es bis zu 3-mal häufiger schafft, das Erbgut einer
Krebszelle irreparabel zu schädigen
eine höhere Energie als die Photonenstrahlen hat
5
A.
B.
C.
D.
E.
Aufgrund welcher Eigenschaften bilden Ionen ein
scharf begrenztes Strahlenbündel?
geringe Eindringtiefe
stark fokussierbare Bündel
hohe Geschwindigkeit
große Masse
hohe Geschwindigkeiten und große Masse
6
A. langsam wachsende und wenig strahlensensible Tu­moren, die von Knochen und Knorpelgewebe ausgehen
B. stark durchblutete Tumoren
C. fetthaltige Tumoren
D. stark ausgebreitete Tumoren
E. Tumoren im Unterbauch
7
Der Ionenstrahl kann während der Bestrahlung so
präzise gesteuert werden, weil
A.
B.
C.
D.
E.
er im Gewebe kaum abgelenkt wird
er in unterschiedlichen Geweben genau gleich reagiert
eine geringe Abweichung sofort erkannt wird
geladene Teilchen sich mithilfe von Magnetfeldern in
verschiedene Richtungen lenken lassen
die Eindringrichtung genau vorher bestimmt wird
8
Wie oft wird mit der Online-Therapiekontrolle die
Lage und die Intensität des Ionenstrahls am Computer
überprüft?
A.
B.
C.
D.
E.
10 000 Mal pro Sekunde
1 000 Mal pro Minute
100 Mal pro Sekunde
100 000 Mal pro Sekunde
10 000 Mal pro Minute
9
Damit es während der Bestrahlung durch Patientenbewegungen nicht zu Ungenauigkeiten kommt,
A.
B.
C.
D.
E.
muss der Patient in Vollnarkose versetzt werden
darf immer nur der gleiche Strahlentherapeut
den Patienten lagern
müssen die Patienten während der gesamten Prozedur in
individuellen Präzisionslagerungshilfen fixiert werden
werden dem Patienten bei jeder Bestrahlung neue
Markierungen aufgemalt
muss die Ionenstrahlung immer aus der gleichen
Richtung kommen
10
A.
B.
C.
D.
E.
!
Welche Tumoren können mit der Schwerionentherapie
besser behandelt werden als mit der herkömmlichen
Photonentherapie?
An welcher Stelle im Gewebe geben die Ionen den
Hauptteil ihrer Energie an das Gewebe, im sog. BraggPeak, ab?
am Eintrittspunkt ins Gewebe
erst ganz am Ende ihres Weges, kurz bevor sie
abgebremst werden
beim Austritt aus dem Gewebe
mitten im Tumor
am Anfang und Ende des Tumors
Radiobonus
Teilnehmen und gewinnen! Siehe S. 156
Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online) sowie Verfielfältigung oder Weitergabe ist nicht erlaubt!
Kuhn S. Münter M. Jäkel O. Therapie mit schweren Ionen... Radiopraxis
2010;
3:149Ionen...
– 157. DOI
10.1055/s-0030-1265070
Therapie mit
schweren
Radiopraxis
2010; 3:149 – 157
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