Research Collection Doctoral Thesis Kurze Synthesewege zu hochfunktionalisierten Phosphorverbindungen Author(s): Stein, Daniel Publication Date: 2006 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-005352928 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library Dissertation ETH Nr. 16735 Kurze Synthesewege zu hochfunktionalisierten Phosphorverbindungen Abhandlung zur Erlangung des Titels DOKTOR DER WISSENSCHAFTEN der EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE ZÜRICH vorgelegt von Daniel Stein, Dipl. Chem. ETH Geboren am 04. Januar 1978 Von Hannover, Deutschland Angenommen auf Antrag von: Prof. Dr. H. Grützmacher, Referent Prof. Dr. Pascal Le Flach, Korreferent Zürich 2006 Danksagung Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Hansjörg Grützmacher für die interessante Themenstellung und für viele wertvolle Ratschläge. Ausserdem für die motivierende Unterstützung eigener Ideen, sowie die diesbezügliche Hilfestellung und anregenden Diskussionen. Herrn Prof. Dr. Pascal Le Floch möchte ich danken für die freundliche Übernahme des Korreferats und der damit verbundenen Anreise. Unbedingte Erwähnung müssen die gute Zusammenarbeit mit der Ciba Specialty Chemieals und zusätzlich der tolle Versuchsaustausch mit Stephan Burkhardt an der ETH finden. Dr. Hartmut Schönberg danke ich besonders für die anregenden Diskussionen, präparativen Tipps und die allgegenwärtige Hilfe, die wesentlich zum Gelingen dieser Arbeit beitrugen. Dr. Michael Wörle und Prof. Dr. Frank Breher gehören zu den Personen, welche immer ein offenes Ohr für kristallografische Probleme hatten, herzlichen Dank. Dr. Heinz Rüegger danke ich vielmals für die Aufnahme von CP-MAS-NMR Spektren und die Beratung bei schwierigen NMR Experimenten. Die EPR spektroskopischen Daten wären ohne euch, Sreekanth und Jeff, nicht möglich gewesen, vielen Dank für die schnelle und umfangreiche Unterstützung und Durchführung. Dr. Jens Geier möchte ich für die überaus erfolgreiche Zusammenarbeit und Gesellschaft an langen Laborabenden danken. Für weitere Ablenkung sei Nick besonders gedankt. Meinen Mitstreitern beim Abschliessen, Catherine und Urs, danke ich für die vielen Tipps, die Gesellschaft in den Nächten und das organisatorische Management. Dank gebührt auch allen Mitarbeitern der Arbeitsgruppe Grützmacher für die anregenden Diskussionen und das angenehme Klima. Das sind: Markus, Pascal, Detlev, Martin, Joelle, Theo, Karin, Florian, Joe, Timo, Matthias, Betta, David, Ivo, Federica. Besonders herzlichen Dank an Peter (klasse Peter!) und Michael meinen beiden ACPII Studis. Die grösste Unterstützung gab mir Jeannette, was unvergesslich bleibt. Meinen Eltern möchte ich für die moralische Unterstützung danken. Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit beschreibt die Synthesen von hochfunktionalisierten Phosphorverbindungen basierend auf einfachen Ausgangsverbindungen. Der Fokus lag im Wesentlichen auf der Darstellung von neuen Bis(acyl)phosphanoxiden, welche von unserem Kooperationspartner Ciba Specialty Chemicals in grossem Massstab sythetisiert und als Photoinitiatoren vertrieben werden. Für die Synthese von unsymmetrischen Acyl(acyl')phenylphosphanoxiden, sowie von symmetrischen (R = R') und unsymmetrischen Acyl(acyl')alkylphosphanoxiden mussten neue Synthesestrategien entwickelt werden. o 0 R)lg)lR' I R, R'= Aryl, Alkyl R"= Alkyl Ph Acyl(acyI' )phenylphosphanoxide Acyl(acyl')alkylphosphanoxide Im ersten Teil dieser Arbeit wurde die während der Synthese der Photoinitiatoren Bis(acyl)phenylphosphanoxide (BAPO) auftretende reduktive Bindungsspaltung des Pentaphenylcyclopentaphosphans (pph)s mit Lithium beschrieben. Die gezielte Synthese der intermediär gebildeten Dilithium-catena-oligophenyloligophosphadiide [Li 2(PnPhn)(solv)x] und deren Charakterisierung werden dargestellt. Es kann ein Vergleich zur Reduktion des (PPh)s mit Natrium und der dort auftretenden Polyphosphadiide gezogen werden. Dabei wird gezeigt, dass die Alkali-diphenyldiphosphadiide durch eine Umsetzung mit tert-Butanol und einem weiteren Alkalimetall zum Phenylphosphan umgewandelt werden können. Das gebildete Phenylphosphan reagiert in situ weiter mit einem Äquivalent Acylchlorid zu den Monoacylphenylphosphiden. Aus diesen Monoacylphenylphosphiden ist die Synthese der unsymmetrischen Acyl(acyl')phenylphosphanoxide möglich. Es wurde eine genaue Charakterisierung der Monoacylphenylphosphide mit Natrium bzw. Silber als Gegenkationen durchgeführt. (PPh)s wird durch Kalium-tert-butanolat nukleophil gespalten. Die Umsetzung des Produktes Na]PhPPPh(OfBu)] mit einem N-Heterozyklischen Carben führt zur Darstellung eines Carben-Phosphiniden-Adduktes. Formal findet der Abbau des (PPh)s zu monomeren Phenylphosphinidenfragmenten statt. Das Koordinationsverhalten des Carben-Phosphiniden Addukt wird durch Koordination an einen Rhodiumkomplex genauer untersucht. Bei der Bildung des Rhodiumkomplexes kommt es zu einer CH - Aktivierung der Methylgruppe des N-Heterozyklischen Carbens, wobei ein fUnfgliedriger Metallazyklus entsteht. Dieser Metallazyklus kann durch Oxidation zum Radikalkation umgesetzt werden. Das Radikal ist umfassend EPR spektroskopisch untersucht worden. Das ungepaarte Elektron scheint weder phosphor- noch metallzentriert zu sein, sondern ist über das Ligandensystem des Rhodiumkomplexes delokalisiert. Um neue Bis(acyl)alkylphosphanoxide herstellen zu können, wurde eme Synthese von Natrium-dihydrogenphosphanid (NaPH z) ausgehend von rotem Phosphor und Natrium entwickelt. Die in verschiedenen Lösungsmitteln durchgeführte Reduktion des roten Phosphors mit Natrium und die anschliessende Protonierung durch Alkohol liefert, speziell bei der Verwendung von Ammoniak als Lösungsmittel, NaPHz in sehr guten Ausbeuten. Der auf diesem Wege hergestellte NaPHz*(NaOR)x-Cluster zeichnet sich durch die fUr synthetische Anwendungen wichtige Eigenschaft der guten Löslichkeit in polaren und apolaren Lösungsmitteln aus. Mit diesen löslichen Natrium-dihydrogenphosphanid- Alkoholat-Verbindungen können in homogenen Reaktionen bemerkenswerte Syntheseerfolge von hochfunktionalisierten Phosphorverbindungen, WIe z.B. den 1,2,4- Diazaphospholidanionen, erreicht werden. Diese sind sonst nur durch aufwändige Synthesen mit geringen Ausbeuten zugänglich. Die Acylierung der Natrium-dihydrogenphosphanid-Alkoholat-Verbindungen führt zur Bildung der Bis(acyl)phosphide, welche durch nachfolgende Alkylierung und Oxidation die gesuchten Bis(acyl)alkylphosphanoxide in guten Ausbeuten bilden. Durch eine katalytische Kreuzkupplung des Bis(mesitoyl)phosphids mit Aryliodiden konnte ein weiterer Syntheseweg zu den Bis(acyl)arylphosphanoxide aufgezeigt werden. Eine Oxidation des Bis(mesitoyl)phosphids ergibt unter Phosphor-Phosphor Bindungsknüpfung das Tetrakis(mesitoyl)diphosphan. Im letzten Teil der vorliegenden Arbeit wird schliesslich die Koordinationschemie des Bis(mesitoyl)phosphids an Natrium, Zinn(II) und Rhodium(I) beschrieben. Abstract In this work the development of new, highly funetionalised phosphorus eompounds based on simple starting materials is deseribed. The main foeus of this work was the design of novel, more reaetive bisaeylphosphine oxides which have been eommereialised as photoinitiators by our eooperation partner Ciba Speeialty Chemieals. Therefore, new synthetie strategies had to be developed for the synthesis of asymmetrie aeyl(aeyl')phenylphosphine oxides, symmetrie (R = R') and asymmetrie acyl(acyl')alkylphosphine oxides. o 0 R)l~)lR' R, R'= aryl, alkyl R"= alkyl I Ph aeyl(aeyl')phenylphosphine oxides aeyl(aey I' )alkylphosphine oxides In the first part of this work the reduetive bond c1eavage of (PPh)5 with lithium is deseribed, whieh oeeurs during the synthesis of the bisacylphenylphosphine oxides (BAPO) photoinitiators. The synthesis of the intennediary fonned dilithium catena-oligophosphana,co-diides (M2 (PnPhn)(solv)x] and its eharaeterisation are outlined. These results were compared to the reduetion of (PPh)5 with sodium and thereby fonned polyphosphadiides. It was found that alkali metal dilithium 1,2-diphenyldiphosphan-l ,2-diide eould be transfonned into the eorresponding phenylphosphane through reaetion with tert.-butanol and alkali metal. The phenylphosphane reaets in situ with one equivalent of a variety of acyl ehlorides to monoaeylphenylphosphides. The desired asymmetrie aeyl(aeyl')phenylphosphine oxides ean be synthesised from these monoaeylphenylphosphides. Furthennore, preeise eharaeterisation of the sodium and silver salts of monoaeylphenylphosphides was earried out. In the second part of this work the nuc1eophilie c1eavage of (PPh)5 with potassium tert.butanolate was investigated. The reaetion of the c1eavage produet with an N-heteroeyc1ie earbene leads to the formation of the earbene-phosphinidene adduet. Fonnally, the c1eavage of (PPh)5 into the monomerie phenylphosphinidene fragments oeeurs. The ehemistry of the nuc1eophilie phosphorus atom is further investigated by eoordination to a rhodium eomplex. During deprotonation of the rhodium eomplex the CH bond of the methyl group in the N-heteroeyc1ie earbene is aetivated and a five-membered metallaeyc1e is fonned. The metallaeycle ean be oxidised to the eorresponding radieal eation. Thorough EPR spectroscopic investigations have been carried out. The unpaired electron is apparently localised neither at the phosphorus atom, ner at the metal centre, but it is delocalized across the tropzNH ligand of the rhodium complex. On the pathway to new bis(acyl)alkylphosphine oxides a new synthesis of sodium dihydrogenphosphanide (NaPHz) starting from red phosphorus and sodium metal was designed. The reduction of red phosphorus with sodium in different solvents foIlowed by protonation with alcohols gives, especiaIly when liquid arnmonia is used as solvent, NaPHz in excellent yield. The obtained NaPHz products inc1ude sodium a1coholates to form oligomeric species and therefore excel in being particularly weIl-soluble in polar and apolar solvents. Using these weIl-soluble sodium dihydrogenphosphanide a1coholate compounds noteable successes was achieved in the homogeneous syntheses of highly functionalised phosphorus compounds, e.g. 1,2,4-diazaphosphole anions. Up to now, these compounds were only obtained from complex synthetic procedures in low yields. The acylation of sodium dihydrogenphosphanide a1coholate compounds lead to the formation ofbis(acyl)phosphides, which were converted to the desired bis(acyl)alkylphosphan oxides by subsequent alkylation and oxidation. Another synthetic pathway to bis(acyl)arylphosphane oxides could be outlined through catalytic cross-coupling of the bis(mesitoyl)phosphide with aryl iodides. Further, it was shown that oxidation of the bismesitoylphosphide leads to phosphorus-phosphorus bond coupling to yield tetrakis(mesitoyl)diphosphane. Finally the coordination chemistry ofbis(mesitoyl)phosphide to sodium, tin(lI) and rhodium(I) is investigated. Publications 1) C. Böhler, D. Stein, N. Donati, H. Grützmacher, "Synthesis of a transient tropylidene substituted N-heterocyclic carbene (tropNHC): rearrangement and formation of its gold complex", New J Chem. 2002, 26, 1291. 2) H. Grützmacher, J. Geier, H. Schönberg, M. Scherer, D. Stein, S. Boulmaaz, "Process for the Synthesis of Cycloorganylphosphanes and Di(alkali metallalkaline earth metal) Oligophosphanediides", Ciba Specialty Chemicals Holding Inc. 2004, Patent W02004050668. 3) R. H. Sommerlade, S. Boulmaaz, J. Wolf, J. Geier, H. Grützmacher, M. Scherer, H. Schönberg, D. Stein, P. Murer, S. Burkhardt, "Process for Preparing Acylphosphanes and Derivatives Thereof", Ciba Specialty Chemicals Holding Inc. 2005, Patent W020050 14605. 4) F. Lang, F. Breher, D. Stein, H. Grützmacher, "Chiral Olefins as steering ligands: Syntheses of Cl-symmetrie dibenzo[a,e]cyclooctenes (Rdbcot)", Organometallics 2005, 24,2997. 5) M. Scherer, D. Stein, F. Breher, J. Geier, H. Schönberg, H. Grützmacher, "Copper(I) chloride cluster complexes with pentaphenyl-cyc1opentaphosphane as ligand", Z. Anorg. Al/g. Chem. 2005,631,2770. 6) D. Stein, J. Geier, H. Schönberg, H. Grützmacher, "Alkali metal phenylphosphandiides, [MzPnPhn] (M = Li, Na)", Chimia 2005, 59, 119. 7) M. Letzel, D. Kirchhoff, H. F. Grützmacher, D. Stein, H. Grützmacher, "Isomerization and fragmentation reactions of gaseous pheny1arsane radical cations and phenylarsanyl cations. A study by tandem mass spectrometry and theoretical calculations", Dalton Trans. 2006, 2008. 8) P. Murer, J. P. Wolf, S. Burkhardt, H. Grützmacher, D. Stein, K. Dietliker, "Preparation of acylphosphines and derivatives and their use as photoinitiators", Ciba Specialty Chemieals Holding Inc. 2006, Patent W02006056541. 9) J. G. Cordaro, D. Stein, H. Grützmacher, "A Synthetic Cycle for the Ruthenium Promoted Formation of IH-Phoshindoles from Phosphaalkynes", J Am. Chem. Soc. 2006, 128, 14962. 10) J. G. Cordaro, D. Stein, H. Rüegger, H. Grützmacher, "Making the True "CP" ligand", Angew. Chem. Int. Ed. 2006,45(37),6159. 11) D. Stein, A. Dransfeld, M. Flock, H. Rüegger, H. Grützmacher, "Lithium Oligophosphandiides in the Li IPhPCh System", Eur. J Inorg. Chern. 2006,20,4157. 12) N. Donati, M. Königsmann, D. Stein, L. Udino, H. Grützmacher, "Iridium aminyl radical complexes as highly active and selective dehydrogenation catalysts for natural primary alcohols", C. R. Chirnie 2006, accepted. 13) D. Stein, H. GfÜtzmacher, "Intramolecular Heterolytic CH-Activation Across a Rhodium Nitrogen Bond: Facile Synthesis of a Rhodaheterocyc1e", Angew. Chern. Int. Ed. 2006, in preperation. Public Presentations June 2005 Oral Presentation 'Dianions of Organylphosphanes: Isolated Intermediates in the Reduction of Organylphosphorus Dihalogenides', 14th ICCPC (International Conference on the Chemistry of Phosphorus Compounds), Kazan, Russia. March 2005 Oral Presentation 'Dianions of Organylphosphanes: Isolated Intermediates in the Reduction of Organylphosphorus Dihalogenides', Bonn, Germany. October 2004 Poster Presentation 'Dianions of Organylphosphanes: Isolated Intermediates in the Reduction of Organylphosphorus Dihalogenides', Fall Meeting of the Swiss Chemical Society 2004, University Zürich, Switzerland. Awards October 2004 Poster Award SCS Fall Meeting 2004. March 2007 Sandmeyer - Price 2007 by the Swiss Chemical Society for the work done in colloboration with the Ciba Specialty Chemicals AG. Inhaltsverzeichnis Kapitel 1: Reduktive Bindungsspaltung von Cyclooligophenyloligophosphan (PPh)n mit n =4,5,6 1 1.1 Einleitung 2 1.2 Ergebnisse und Diskussion 6 1.2.1 Synthese 6 1.2.2 Strukturen 8 1.2.3 NMR spektroskopische Untersuchungen 17 1.2.4 Rechnungen 24 1.2.5 ESR Untersuchungen 29 1.2.6 Zeitlicher Verlauf der Reduktiven Bindungsspaltung von (PPh)5 30 1.2.7 dme oder tmeda, ein Liganden-Vergleich 32 1.3 Schlussfolgerung 34 Kapitel 2: Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide ausgehend von Dichlorophenylphosphan 37 2.1 Einleitung 38 2.2 Monoacylierung, das Natrium-phosphaenolat 41 2.3 Reaktivitäten der Metall-(E/Z)-phosphaenolate 47 2.4 Schlussfolgerung 48 Kapitel 3: Eigenschaften und Reaktivität des am Rhodium-koordinierten Carben-Phosphiniden Adduktes (lMe2PPh) 51 3.1 Einleitung 52 3.2 An Rhodium koordiniertes Carben-Phosphiniden Addukt 54 3.2.1 N,N' -Dimethylimidazol-2-ylidene-2-phenylphosphiniden Addukt (JMezPPh) 54 3.2.2 Reaktion von JMezPPh mit [(TropzNH)RhCl]z 56 3.2.3 Umsetzung von [(Trop zNH)Rh(1Me zPPh)Cl] mit KOIBn 59 3.2.4 Deuterium Experimente 61 3.3 Oxidation von ((TropzNH)Rh(CHzIMePPh)] 65 3.3.1 Cyc1ovoltametrie von [(Trop2NH)Rh(CH21MePPh)] 65 3.3.2 Oxidation und ESR - Messungen 66 3.4 Schlussfolgerung 73 Kapitel 4: Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide ausgehend von rotem Phosphor 4.1 Einleitung 75 76 4.1.1 Versuche in hochsiedenden Aromaten und Ethem 81 4.1.2 Direkt Synthese aus rotem Phosphor lUld Natrium 82 4.1.3 Flüssiger Ammoniak als Lösungsmittel 83 4.2 Strukturen von NaPH2 in Natrium-alkoxid Clustern 86 4.3 Bis(acyl)alkylphosphane 88 4.3.1 Synthese von Bis(acyl)phosphid 88 4.3.2 Alkylierung von Bis(acyl)phosphid 95 4.3.3 Monoacylphosphan 97 4.3.4 Unsymmetrische Acyl(acyl')alkylphosphane 101 4.4 Oxidation von Bis(acyl)alkylphosphanen 102 4.5 Katalyse Versuche zur Arylierung der Phosphide 6 und 15 102 4.6 Reaktivität der neuen Bis(acyl)alkylphosphanoxide 110 4.7 Schlussfolgerung 113 Kapitel 5: Bis(mesitoyl)phosphid als Ligand in der Hauptgruppen- und Übergangsmetallehernie 115 5.1 Einleitung 116 5.2 Bis(mesitoyl)phosphid-Komplexe 117 5.3 5.2.1 Zinn: [Sn(P(COMes)z)z)] 117 5.2.2 Rhodium: [(TroP3P)Rh(P(COMes)z)] 119 5.2.3 Cyc1ovoltametrische UntersuchlUlgen von [(TroP3P)Rh(P(COMes)z)] 122 5.2.4 Oxidation von [(Trop3P)Rh(P(COMes)z)] 124 Schlussfolgerung 126 Kapitel 6: Lösliche Natrium-Oihydrogenphosphanid I Natrium-Alkoxid Verbindungen: Reaktivität 127 6.1 Einleitung 128 6.2 Reaktivität von [Nas(otnu)4PHzl*dme (13) 130 6.3 Schlussfolgerung 132 Kapitel 7: Schlussfolgerung und Ausblick 133 Kapitel 8: Experimenteller Teil 137 8.1 Geräte, Analysen und Chemikalien 8.1.1 8.2 Synthese der Ausgangsverbindungen Synthese der neuen Verbindungen Kapitel 9: Anhang 138 142 149 195 9.1 Abkürzungen 196 9.2 Kristallografische Daten 197 9.3 Literaturverzeichnis 219 9.4 Curriculum Vitae 227 Kapitell Reduktive Bindungsspaltung von Cyclooligophenyloligophosphan (PPh)n mit n == 4,5,6 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitell 1.1 Einleitung Phenyldichlorophosphan, PhPCh, ist eine vielseitige Ausgangsverbindung in der organischen Phosphorchemie und wird im grossen Massstab ausgehend von PCh und Benzol produziert.f lJ Die reduktive Enthalogenierung mit Alkalimetallen, Erdalkalimetallen oder auch, wie von uns bereits berichtet, mit Zink, ergibt zyklische Oligo(phenyl)phosphane, (PhP)n (n = 4 - 6) und ist bereits ausgiebig untersucht worden. [2J Die weitere Reaktion von (PhP)n mit stark reduzierenden Metallen (M = Li, Na oder K) führt zur Reduktiven Bindungsspaltung und Bildung von Alkalimetall-catena-oligophosphan-a,co-diiden, [M2(PnPhn)(solv)x].[2a, b, 3] In ihrer Pionierarbeit konnten Caulten[3a] und Baudlerl3b , cJ durch 31 p NMR spektroskopischen Untersuchungen bereits etwas über die Struktur der Dialkali-I,2,3-triphenyltriphosphan-l,3diide, [M2(P 3Ph3)(solv)x], und der I ,2,3,4-tetraphenyltetraphosphan-1 ,4-diide, [M2(P 4Ph4)(solv)x], in Lösung aussagen. Jüngst konnten Hey-Hawkins et a1. [4] und wir[Sa-c] verschiedene Natrium-catena-oligophosphan-a,co-diide kristallisieren und Einkristall- röntgenstrukturanalytisch untersuchen. Folgende Verbindungen konnten aus dem PhPChINa System in organischen Lösungsmittel isoliert werden: Das 1,2-Diphenyldiphosphan-I,2-diid [N<l6(P2Ph2)3(dme)3] (I),[Sa] das 1,2,3-Triphenyltriphosphan-l ,3-diid [Na2(P3Ph3)(tmeda)3] (II),[Sa] und die 1,2,3,4-Tetraphenyltetraphosphan-I,4-diide [Na2(P4P~)(tmeda)2] (IIIa),[sa] [Na2(P4Ph4)(dme)3] (IIIb),[Sa] [Na2(P4P~)(thf)4(tmu)] (IIIc),[Sb] und [Na2(P4P~)(thf)s] (lUd) (tmeda = Tetramethylethylendiamin, dme = Dimethoxyethan, thf = Tetrahydrofuran, tmu = Tetramethylharnstoff).[4] Diese Verbindungen sind in Abbildung I dargestellt. Im Folgenden werden die (P nPhn)2- Dianionen zur Vereinfachung als "P2", "P3" und "P4" beschrieben. 2 Reduktive Bindungsspaltung von (PPhh - Kapitell c) e) .... "'... ",~, j ,;. ":,~':',,., ,,' , " ,.ii; . ',~ ,'.,' • ...... ~~ . ,','.' . J .,---;,.\: :'& \: . :' ,., .J ..;('~. , . .:, '.' , .+ '+' (+ 11 ···(L)························ lIla: no L, IIIb: L = drne, I1Ie: L = llnu, IIId: L = thf b) Abbildung 1: Schematische Darstellungen der isolierten Dinatrium-catena-Oligophosphana,co-diide und die entsprechenden raumausfüllenden Modelle. Verbindung I besteht aus einem [Na(dme)3t Kation und dem Cluster-Anion [Nas(PzPhz)3(dme)3r (siehe Abbildung la für die schematische Darstellung und Abbildung lb für ein raumausfüllendes Modell). Die Struktur von 11 ist in Abbildung lc und Abbildung ld dargestellt. Die Abbildung le und Abbildung lf zeigt die Struktur von lIla als allgemeingültige Darstellung aller [Mz(P4Ph4)(solv)n] Verbindungen. Ein Lösungsmittelmolekül dient als überbrückender Ligand L (L = dme, tmu oder thf) zwischen zwei Na+ in I1lb - d. In den schematischen Darstellungen der Strukturen von I, 11 und 111 sind die formal positiven Ladungen ,,+" an den Positionen der Natrium-Kationen und die formal negativen Ladungen ,,-" an den terminalen Phosphoratomen der dianionischen (PnPhnf Ketten platziert. Desweiteren werden nur die ipso- Kohlenstoffatome dargestellt. 11 und 111 sind klassische Ionentripel (zwei Kationen, ein Dianion). Das Cluster-Anion I kann als zyklisches Trimer von Ionentripein, wobei die Natrium-Kationen diese über die Ecken 3 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitell verbrücken, angesehen werden. Die (pzPhzt Einheiten bilden ein hexagonales P 6-Prisma aus, welches zusätzlich über zwei Natrium-Kationen überkappt wird. Anhand dieser strukturellen Parameter der ionischen Aggregate wurde der elektrostatische Stabilisierungsparameter, ESP, beschrieben durch Gleichung (1), berechnet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. ESP= L~ 1 +L _1 - L_ h,+ f-,- (1) f+,- Der ESP wurde erstmals durch Streitwieser Jr. eingeführt und diente als Begründung der ungewöhnlich hohen Zusammenfassend Stabilisierung stellt dieser von Ionentripein Parameter die in Summe der aus Carbanion-Chemie. [6] den abstossenden Wechselwirkungen gleicher Ladungen (dargestellt durch (1Ir+,+) und (l/r-,-)) abzüglich der Summe aller anziehenden Wechselwirkungen entgegengesetzter Ladungen (dargestellt durch (1Ir+,_)) dar. Sieht man davon ab, dass der ESP die Ionen lediglich als Punktladungen behandelt, so sterische und Solvatations - Einflüsse völlig ausser Acht lässt, kann dieser Parameter zur qualitativen Beurteilung der Stabilität von Ionentripein herangezogen werden. So erklärt zum Beispiel der hohe negative ESP-Wert der Verbindung I, dass die Cluster Struktur in Lösung bestehen bleibt. [5a] 4 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitell 3.669(7) x 6 r(Na+Na+) 3.96(1) x 1 4.781(1) 3.519(6) 4.587(5) 3.491(4) 5.35(1) x 3 _._~-yy,=,.~ ....... 2.20(1) x 3 r(P-P-) 4.66(1) x 6 3.146(1) 3.406(3) 3.947(4) 3.475(2) 5.10(1) x 6 - r(Na+P-) ................................ ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• h ~ 3.063(6) x 6 2.968(1) 2.848(4) 2.916(6) 3.158(7) x 6 2.966(1) 2.885(4) 2.933(6) 2.974(2) x 2 2.831(5) x 6 3.106(1) 2.829(4) 2.960(6) 2.918(2) x 2 4.092(7) x 6 3.097(1) 2.972(5) 2.849(6) Tabelle 1: Abstossende Wechselwirkungen r(Na~a+) and r(P-P-) [A] und anziehende Wechselwirkungen reNa+p-) [A] sowie der resultierende ESP [A-1] fUr I, 11, und IIla-c. Demnach deutet der ESP fUr das pt Dianion 11 daraufhin, dass dieses wegen des vergleichsweise kurzen PI - P3 Abstandes (~ 3.15 A) und der signifikant längeren Na-P Abständen instabil sem sollte. Dies wird durch die abstossenden sterischen Wechselwirkungen der Phenyl-Gruppen, besonders der am zentralen Phosphoratom und dem am Natrium-Kation koordinierten Lösungsmittels, begründet. In der Struktur des Pl- Dianions ist diese sterische Behinderung weitaus weniger ausgeprägt und die Na-P Abstände sind vergleichsweise kürzer, welches den ESP noch negativer macht und man so eine höhere Stabilität annehmen kann. Eine Ausnahme in den untersuchten P4Z- Dianionen stellt Verbindung IIlc dar. Diese enthält, als Natrium-Kationen verbrückendes Molekül, tmu und einen stark gefalteten NazP z - Ring, so ist der Na+-Na+ Abstand über 1 A kürzer als in lIla (kein verbrückender Ligand). Daraus resultiert eine leicht geringere elektrostatische Stabilisierung im Vergleich zu der von 11. Ziel dieses Teils der Dissertation war i) das Auffinden von fundierten Bedingungen für die Synthese und Isolation von Dilithium-catena-oligophosphan-a,ro-diide, [Lh(PnPhn)(solv)x] (x steht ftir eme nicht spezifische Anzahl an Lösungsmittelmolekülen), 5 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel 1 ii) die Evaluation der Festkörperstrukturen und iii) wenn möglich, Aussagen über den Aufbau dieser Moleküle in Lösung zu treffen. Vor allem sollte die industriell schon m grossem Ausrnass durchgeführte reduktive Bindungsspaltung von (PhP)n mit Lithium untersucht und deren Mechanismus aufgeklärt werden. Um Vergleiche zwischen den zuvor diskutierten Verbindungen anstellen zu können, wurden die Verbindungen einheitlich mit den Koliganden tmeda und dme dargestellt. 1.2 Ergebnisse und Diskussion 1.2.1 Synthese Wichtige Synthesen dieser Arbeit sind in Schema 1 zusammengefasst. In emer reduktiven Bindungsspaltungsreaktion wird Pentaphenylcyc1opentaphosphan (PPh)5 1[2i] in thf mit einern Überschuss an Lithiumpulver umgesetzt. Die erhaltene orange-rote Lösung weist nach 31 p NMR spektroskopischen Untersuchungen nur ein Signal bei,) = - 102.9 ppm 2 auf und entspricht der Bildung des P 2 - Dianions. Nach Entfernung des Lösungsmittels wird [Li 2(P 2Ph2)(thfhJ 2' als rotes Pulver erhalten. Nachfolgende Umkristallisation in drne ergibt aus der übersättigten Lösung gelb-orange farbene Kristalle von [Li2(P2Ph2)(drne)3] 2a. Durch Umkristallisation von 2' aus einem heissen Gemisch aus zwei Teilen Toluol und 1 Teil tmeda werden rote Kristalle der Zusammensetzung [Li2(P2Ph2)(tmedah] 2b erhalten. Das Dilithium-l,2,3-triphenyltriphosphan-l,3-diid [Lh(P 3Ph3)(solv)x] 3' wird durch die Reaktion von (PhP)5 1 mit der stöchiometrischen Menge an Lithium in drne als Lösungsmittel synthetisiert. In dme fällt das Produkt [Li 2(P 3Ph 3)(dme)3] 3a aus der Reaktionsmischung als blass orange farbenes Pulver in guter Ausbeute (Ri 70%) ausY] Nachfolgend wurde 3a in einer Mischung aus fünf Teilen Toluol und einem Teil tmeda gelöst und die Lösung zur Trockene am Ölpumpenvakuum eingeengt, um alle flüchtigen Bestandteile, besonders dme, zu entfernen. Das erhaltene gelbe Pulver wurde anschliessend in Toluol bei 7°C umkristallisiert. Auf diese Weise wurden gelbe Kristalle der Zusammensetzung [Lh(P 3Ph 3)(tmeda)3] 3b erhalten. 6 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitell .. .. thf (PPh)s + Li (excess) (1) 1 dme [Liz(PzPhz)(thf)x] [Liz(PzPhz)(thf)x] 2' [Liz(PzPhz)(dme)3] 2' 2a Toluolltmeda .. [Liz(PzPhz)(thf)x] [Liz(PzPhz)(tmeda)z] 2' 2b dme (PPh)s + 3.5 Li (2) [Liz(P3Ph3)(dmeh] Ja 3a 1 Toluolltmeda .. [Liz(P 3Ph3)(dme)3] [Liz(P3Ph3)(tmedah] 3b 3a 5 [Liz{P 3Ph3)(dme)3] + (PPh)s (3) 3a 1 [Liz(P4Ph4)(dme h] EtzO .. ----- 5 [Liz(P4Ph4)(dme )z] 4a Toluolltmeda .. [Liz(P4Ph4)(tmedah] 4a Schema 1: Synthese 4b der isolierten Dilithium catena-Oligophosphan-a,ro-diide, [Liz(PnPhn)(dme)m] 2a (n = 2, m = 3), 3a (n = 3, m = 3) und 4a (n = 4, m = 2) [Liz(PnPhn)(tmeda)m] 2b (n = 2, m = 2), 3b (n = 3, m = 3) und 4b (n = 4, m = 2). Als erfolgreichste Synthese in Bezug auf die Ausbeute und Reinheit für Dilithium-l,2,3,4Tetraphenyltetraphosphan-l,4-diid [Li2(P 4P~)(solv)x] 4' stellte sich die Synproportionierung von 1 und 3a in Diethylether (EtzO) heraus. Aus der gesättigten etherischen Lösung kristallisieren hellgelbe Würfel der Zusammensetzung [Liz(P4P~)( dme)z] 4a. Die Verbindung [Li2(P4P14)(tmeda)2] 4b konnte durch Aufuahme des gesamten erhaltenen Feststoffes aus der Synproportionierungsreaktion in einem 10 : 3 Gemisch aus Toluol und tmeda erhalten werden. Durch Entfernung aller flüchtigen Bestandteile am Ölpumpenvakuum und Umkristallisation aus Methyl-tert-butylether (mtbe) konnten hellgelbe Kristalle von 4b erhalten werden. Versuche die Verbindung 4' direkt durch Reduktive Bindungsspaltung von 1 und der entsprechenden Menge Lithium zu erhalten ergaben stets nur geringe Ausbeuten Beim Auflösen der Kristalle von [Lh(P4P14)(solv)2] 4 (solv « 50%). = dme, tmeda) in thf oder Toluol tritt zu ungefähr 10% eine Disproportionierung zu (PPh)s 1 und [Liz(P 3Ph3)(solv)x] 3 ein. Eine thf Lösung von 3 bildet bei der Zugabe von 1 nach 31 p NMR spektroskopischen Untersuchungen ebenfalls 4. Demzufolge liegt eine Gleichgewichtsreaktion zwischen dem P4- und PrSalz mit (PPh)5 vor. 7 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitel I 1.2.2 Strukturen Im Folgenden werden die Verbindungen des Typs [Mz(A-A)z-] als Ionentripel, des Typs [M(A-Ai-] als Ionendoppel und [M(solv)nt[M(A-A)z-] als Ionenpaar aus solvatisiertem Kation und anionischem Ionendoppel bezeichnet. 3.55(1) r(LtLi+) 3.67(1 ) 3.261(9) 3.558(6) 3.89(1) ........................................................._........_... _.- r(P-P-) 2.161(1); 2.162(1) 3.280(2) x 2 3.74(1); 4.13(1) 4.018(2); 6.450(2) 4.16(1); 4.24(1) 4.256(2) x 2 3.231(2) ......... ,., .. ".""",."".""".............. """", ... " .. " ........................................ 2.53(1); 2.51 (1) x 2 2.579(5) x 2 2.483(6) 2.591(5) x 2 2.486(6) 2.596(5) x 2 2.621(6) 4.405(5) x 2 2.669(6) 2.59(1); 2.57(1) x 2 r(Li+P-) 3.09(1); 3.24(1) 3.39(1); 3.44(1) 4.03(1); 4.12(1) r(Li+Lt) 4.430(2) r(P-P-) 2.244(3) r(Ltp-) 2.483(1) x 4 3.967(2) 3.347(1) 3.229(2) 2.499(7) 2.618(4) x 2 2.525(7) 2.653(4) x 2 Tabelle 2: Ausgesuchte Bindungslängen [A] und resultierende ESPs der [Liz(PnPhn)(dme)x] (vorherige Seite) und [Liz(PnPhn)(tmeda)x] - Strukturen. 8 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel 1 Die Strukturen der Dilithium-catena-oligophosphan-a,ro-diide, [Li2(PnPhn)] mit n = 2 - 4 wurden mittels Einkristallröntgenstrukturanalyse untersucht. Die Ergebnisse sind nachfolgend dargestellt (Abbildung 2 - Abbildung 7). Alle Verbindungen enthalten dme bzw. tmeda als weiteren Liganden koordiniert an den Lithium-Kationen. In Tabelle 2 sind die Lt-Lt, P--P-, and Li+-P- Bindungslängen und die berechneten elektrostatischen Stabilisierunsparameter (ESP) für die Verbindungen 2a, 3a und 4a (dme) sowie 2b, 3b und 4b (tmeda) dargestellt. Das P2-Salz [Lb(P2Ph2)(dme)3] 2a weist im Festkörper eine Struktur auf, die aus einem anionischen Aggregat, [Li 3(P2Ph2h(dme)3] und dem Kation [Li(dme)3r besteht (Abbildung 2). In dem Anion [Li 3(dme)3(P 2Ph2)2r wird eine trigonale Anordnung von drei Li(dme)Einheiten von zwei P 2Ph2 - Dianionen überkappt. Es entsteht eine Struktur, die als trigonale Bipyramide mit drei Li(dme)-Gruppen in den equatorialen Positionen und den Mittelpunkten der P-P Bindungen in den axialen Positionen beschrieben werden kann. Die P-- PBindungslängen sind mit 2.161 bzw. 2.162 A die kürzesten aller der in dieser Arbeit untersuchten Phosphide (vgl. Tabelle 2, Abbildung 2 - 7). Die Phosphor-Kohlenstoff Bindungen liegen mit 1.815 - 1.821 A im Rahmen der in anderen Phosphiden gefundenden Bindungslängen. Die Lithium-Phosphor Bindungen zeigen mit Bindungslängen von 2.508 2.593 A ebenfalls keine Auffälligkeiten. Das anionische Aggregat [Lb(dme)3(P 2Ph2)2r zeigt, im Gegensatz zum nachfolgend beschriebenen, perfekten Ionentripel 2b, zwei gefaltete LbP2 Ringe mit einen Faltungswinkel Lil-ctP-Li3 von 91.5° bzw. 88.9°. Durch die Faltung resultieren stark unterschiedliche Li-P Abstände (2.51 - 4.12 A) und es liegen nun insgesamt 12 anziehende elektrostatische Li-P Wechselwirkungen vor, von denen sechs kurze Abstände (2.5 - 2.6 A) aufweisen. Dem gegenüber stehen lediglich sechs abstossende P-P Wechselwirkungen (zwei kurze mit 2.16 A und vier lange Abstände mit> 3.74 A) und drei abstossende Wechselwirkungen Li-Li (lange Bindungslängen > 3.55 A). Durch diese Anordnung, vergleichbar mit der trimeren Struktur des Natrium-Clusteranions [Nas(P2Ph2hr von I, entsteht für das Molekül eine günstige Struktur und der im Vergleich zu den anderen Phosphiden höchste elektrostatische Sabilisierungsparameter von ESP = -1.34. 9 Reduktive Bindungsspaltung von (PPhh ~ Kapitel I Abbildung 2: Struktur von 2a. Ausgewählte Bindungslängen [Al und Winkel [0]: PI-P2 2.161(1), P3-P4 2.162(1), Li2-Pl 2.508(5), Li3-Pl 2.593(6), Lil-P2 2.533(5), Lil-P3 2.566(5), Li2-P3 2.510(5), Li3-P4 2.574(5), Lil-PI 3.39(1), LiI-P4 3.24(1), Li3-P2 3.09(1), Li3-P3 3.44(1), PI-CI 1.815(3), P2-C7 1.821(3), P3-C13 1.819(3), P4C19 1.817(3), Lil-ctPI-Li3 91.5, Lil-ctP2-Li3 88.9 (ctPI = Centroid von PI-P2, ctP2 = Centroid von P3-P4); Torsionswinkel: Li3-PI-P2-Lil 85.0(2), Lil-P3-P4-Li3 79.1(2), PI-P2-P3-P4 113.0, CI-PI-P2-C7 79.2(1), C13-P3-P4-CI9 82.2(1). Im Gegensatz zur Struktur von 2a ist die Festkörperstruktur von [Liz(PzPhz)(tmeda)Zl 2b monomer (Abbildung 3). Die zentrosymmetrische Struktur von 2b kann als Urtyp des Ionentripels angesehen werden, das aus einem formal vicinalen Dianion -A-A- und zwei Kationen M+ besteht. Der LhPz - Ring ist planar. Die P-P Bindungslänge von 2.244(3) A ist im Vergleich zur dme Struktur (2.161(2) A) signifikant verlängert und im gleichen Bereich wie die P-P Bindungslängen in der Natrium Verbindung I (2.21(1) Ä). Die wesentlichsten strukturellen Unterschiede zeigen sich in der Orientierung der Phenylringe zueinander, welche sich bei 2b in einer trans ~ Anordnung befinden. Im Gegensatz hierzu nehmen die Phenylringe, wie zuvor beschrieben, bei 2a (79° und 82°) und dem Natrium-Clusteranion [Nas(PzPhz)3r von I (72 o [sa]) eine gauche - Konformation ein. Der Ph~P-P-Ph Teil von 2b 10 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel I ist planar, welches eine Delokalisation der negativen Ladung über alle Atome, eingeschlossen den Phenylringen, ermöglicht. Als Ergebnis der kurzen, anziehenden Li+- P- Wechselwirkungen ist der ESP für 2b (-0.94 A- 1) stärker negativ als in einem hypothetischen [Naz(PzPhz)] (-0.72 A- 1) Ionentripe1 mit einer analogen Struktur zu der von 2b (die Na-P Bindungslänge von 2.98 A wurde als Mittelwert der in Tabelle 2 angegebenen Daten entnommen). Abbildung 3: Struktur von 2b. Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: PI-PI 2.244(3), Li-PI 2.483(1), Pt-Cl 1.820(1), Li-NI 2.077(1); Cl-PI-PI 98.66(2), Cl-PI-Li 93.90(1), Li-PI-Li 126.28(3); Torsionswinkel: Li-PI-LiA-PIA 0.0, PIA-PICI-C2 0.0, CI-PI-PIA-CIA 180.0. Das P3-Salz [Liz(P3Ph3)(dme)3] 3a weist im Festkörper eine ungewöhnliche Struktur auf. Die terminalen Phosphoratome PI und P3 werden durch ein Lithium-Kation verbrückt. Das Ionendoppel [Li(P3Ph3)r ist zusammen mit einem weiteren Ionendoppel [Li(p3Ph3)r über die Lil~PI Kante zu einer dimeren Einheit aggregiert. Das zweite Lithium-Kation [Li(dmeht ist jeweils über ein überbrückendes dme Molekül an das Lithium-Kation des Ionendoppels [Li(P3Ph3)r koordiniert. Dadurch erhöht sich die Koordinationszahl jedes Lithium-Kations in 11 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel I diesem dimeren Ionenpaar auf KZ = 5. Zusammenfassend lässt sich die Struktur somit als [Li(dme)2(jl-dme)Li(P3Ph3)h formulieren. Wie zuvor bei 2a diskutiert wird durch die Aggregatsbildung der ESP erhöht (ESP =- 0.98). Abbildung 4: Struktur von 3a. Ausgewählte Bindungslängen [Ä] und Winkel [0]: PI-P2 2.176(2), P2~P3 2.186(2), PI~Cl 1.821(3), P2-C7 1.851(3), P3~C13 1.828(3), Pl- Lil 2.596(5), PI-lilA 2.579(5), P3-Lil 2.591(5), PI-P3 3.280(1); PI-P2-P3 97.5(1), PI-Lil-P3 110.8(2), Lil-PI-P2 84.8(1), Lil-P3-P2 84.7(1), CI-PI-P2 105.6(1), C7-P2PI 106.4(1), C7-P2-P3 105.24(9), C13-P3~P2 102.2(1); Torsionswinkel: 116.9(1), CI-PI-P2-C7 -89.5(1), CI-PI-P2-P3 C13~P3-P2~Pl ~133.7(1), Lil-PI-P2~C7 162.11(9), C7-P2-P3-C13 139.2(1), Lil~P3-P2~C7 ~I40.2(1). Im Festkörper bildet 3b ein Ionenpaar aus, bestehend aus dem [Li(tmedaht Kation und einem anionischen Ionendoppel, dem [Li(P3Ph3)(tmeda)r (Abbildung 5). Im Gegensatz zur Struktur 3a bildet das Ionendoppel [Li(P3Ph3)(tmeda)r im Festkörper keine Aggregate zur Stabilisierung aus. Es ist anzunehmen, dass lediglich der sterische Anspruch des tmeda Koliganden dies unterbindet. Im Ionendoppel [Li(P3Ph3 )(tmeda)r koordiniert nur ein Lithiumion an den terminalen Phosphoratomen PI und P3. Auf Grund von sterischen Wechselwirkungen erfolgt die Koordination von der entgegengesetzten Seite des zentralen Phenylringes an P2. Der Abstand zwischen den zwei terminalen Phosphoratomen PI und P3 12 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel I in 3b ist gegenüber der "dme Struktur" 3a etwas verlängert (~ 0.067 A) und im Vergleich zum neutralen Ionentripel der Natrium Verbindung [Na2(P3Ph3)(tmeda)3] (11) beinahe 0.2 länger (der P-P-P Winkel ist ungefähr 2.5 0 A bzw. 8 0 grösser). Als einzig anderes bekanntes Triphosphandiid wurde das extrem instabile Ionenpaar [Na(NH3)st[Na(P3H3)(NH3)3r untersucht, welches das anionische Ionendoppel [Na(P 3H 3)(NH 3)3r enthält. [8] In dieser Verbindung wird ein wesentlich längerer P-- PAbstand (3.67 A) und grösserer P-P-P Winkel (113.4 0) beobachtet. Eine Erhöhung der P-- P- Abstände trägt dazu bei, die abstossenden Wechse1wirkungen in den Ionendoppe1n zu verringern. Naturgernäss weist dieses Ionendoppel, [Na(P 3H 3)r, einen geringeren negativen ESP (-0.37) im Vergleich zu dem Ionentripel [Na2(P3Ph3)(tmeda)3] 11 (-0.79) und dem ionendoppel für [Li(P3Ph3)(tmeda)r (-0.50) auf. Dieser Verlust an elektrostatischer Energie wird in den anionischen Ionendoppeln mit der Solvatationsenergie der Gegenionen ausgeglichen. Wegen der wesentlich höheren Solvatationsenergie für Lithium als für Natrium,[9, 10] ist die Bildung des Ionendoppels im Falle von 3b und die Bildung des Ionentripels ftir die NatriumVerbindung 11 leicht zu verstehen. Dem steht auch die Struktur der dme Verbindung 3a nicht entgegen, diese bildet ebenfalls ein Ionendoppel aus und kann durch den geringeren sterischen Anspruch der dme Koliganden mit der Dimerisierung Stabilitätsgewinn erreichen. Zu beachten ist, dass in dem einen anderen weiteren Ionendoppel, [Na(NH3ht[Na(P3H3)(NH3)3r, die geringere Grösse des Ammoniak-Liganden verglichen zum tmeda eine höhere Koordinationszahl an den Natrium-Kationen und demnach eine höhere Solvatation ermöglicht. Somit kann der Verlust des ESP in der strukturellen Veränderung vom Ionentripel zum Ionendoppel ausgeglichen werden. 13 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitell Abbildung 5: Struktur von 3b. Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: PI-P2 2.179(1), P2-P3 2.177(1), PI-P3 3.347(2), PI-Cl 1.814(3), P2-C7 1.847(3), P3C13 1.819(4), PI-Li! 2.493(7), P2-Lil 2.87(1), P3-Li1 2.525(6), PI-P3 3.347(1), P1P2-P3 100.02(5), P1-Lil-P3 83.37(2), Lil-PI-P2 75.4(1), Li1-P3-P2 75.0(1), CI-P1-P2 103.7(1), C7-P2-P3 105.8(1), C7-P2-Pl 104.0(1), C13-P3-P2 102.8(1); Torsionswinkel: CI-PI-P2-C7 106.7(2), CI-P1-P2-P3 40.9(2), C7-P2-P3-C13 112.9(2), C13-P3-P2-P1 139.3(1), Lil-PI-P2-C7 150.1(2), Lil-P3-P2-C7 148.2(2). Die Struktur von 4a mit drne als Ko1iganden weist ein Ionentripel im Festkörper auf (Abbildung 6). Die P4-Kette befindet sich in einer gauche-Konformation mit einern Torsionswinkel von 19.8 0. Die Lithiurnionen koordinieren von entgegengesetzten Seiten an die terminalen Phosphoratome. 14 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitel 1 Abbildung 6: Struktur von 4a. (Es wird nur das S,S Isomer als ORTEP-Plot dargestellt). Ausgewählte Bindungslängen [Al und Winkel [0]: Lil-Pl 2.669(6), Li2-Pl 2.486(6), Lil-P4 2.621(6), Li2-P4 2.483(6), Pl-P2 2.173(1), P2-P3 2.205(1), P3-P4 2.165(1), P1-P4 3.231(1), PI-Cl 1.832(3), P2-C7 1.843(3), P3-C13 1.848(3), P4-C19 1.816(3), Lil-C13 2.96(1), Li2-C7 3.82(1); P1-P2-P3 103.2(1), P2-P3-P4 101.9(1), Lil-Pl-P2 96.0(1), Li1-P4-P3 87.1(1), Li2-P1-P2 103.3(2), Li2-P4-P3 112.4(1), Li1-etP-Li2 126.5 (etP = Centroid von Pl···P4); Torsionswinkel: Pl-P2-P3-P4 19.8(1), C7-P2-P3-C13 160.6(2), Li1-PI-P2-Li2 126.5(1). Im Vergleieh hierzu wurde die Struktur von 4b mit tmeda als Koliganden untersucht. Diese C2 symmetrischen Struktur entspricht im Wesentlichen der Struktur von 4a. Ausserdem liegt ein analoger Aufbau zur entsprechenden Natrium-Verbindung lIla (beide enthalten zwei tmeda Moleküle) sowie eine sehr ähnliche Struktur im Festkörper vor (Abbildung 7). Herauszuheben ist die im Gegensatz zur Struktur von 4a symmetrische Koordination der Lithiumionen an den terminalen Phosphoratomen. Der Bindungsabstand beträgt hier 2.618 Ä bzw. 2.652 Ä, wohingegen bei 4a ein Lithiumion wesentlich kürzere Bindungsabstände aufweist (;::: 2.48 Ä). Dies korreliert ebenfalls mit den beiden Torsionswinkeln, die P4~Kette weist in 4b 13.3 ° und in 4a 19.8 ° auf und der Torsionswinkel Lil-Pl-P4-Li2 bzw. Lil-PlPIA-LilA beträgt in 4b 144.5 ° und in 4a 126.5 o. Diese geringere Verwindung der PeKette führt zu einer Vergrösserung des Li1-etP-LilA Winkels von 126.5 ° 4a auf 144.5 ° (ctP entspricht dem Centroid von P1"'PIA bzw. Pl···P4). Dadurch verlängert sich der Lt~Li+- 15 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel I Bindungsabstand um::::: 0.41 A. Als Begründung hierzu ist der sterische Anspruch der tmeda Koliganden anzuführen. Die Verbindungen 4a, 4b und lIla werden als racemische Mischungen erhalten und bilden Ionentripel aus, in welchen die P4-Kette entweder eine R,R- oder eine S,S-Konformation einnimmt. Abbildung 7: Struktur von 4b. (Es wird nur das R,R Isomer als ORTEP-Plot dargestellt). Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: Lil-P1 2.618(4), Li1-P1A 2.652(4), P1-P2 2.167(1), P2-P2A 2.190(1), PI-Cl 1.832(2), P2-C7 1.851(2), Lil-C7A 3.32(1); P1-P2-P2A 103.4(1), Li1-P1-P2 98.3(1), Li1-ctP-Li1A 144.5 (ctP = Centroid von P1···P1A); Torsionswinkel: PI-P2-P2A-P1A -13.3(1), C7-P2-P2A-C7A 155.9(1), Li1P1-PIA-LiA -144.5(1). AuffaIIig ist die starke Verzerrung der Koordinationssphäre der Lithiumatome und ihr Kontakt zu den ipso~Kohlenstoffatomen der zentralen Phenylringe (2.966 & 3.823 A bei 4a bzw. 3.316 Abei 4b). Sowohl die Verzerrung der Koordinatonsphäre des Kations als auch der Kontakt zu den ipso-Koh1enstoffatomen werden ebenfalls in der Natrium Verbindung beobachtet. 16 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitell Wegen der kurzen Li+-P- Abstände, ist der ESP für die Ionentripel vergleichsweise hoch, Struktur 4a ESP = -0.97 und Struktur 4b ESP = -0.96. Der kleine Unterschied kommt durch unterschiedliche Koordination der Lithiumionen an den terminalen Phosphoratomen zustande, wodurch in 4a zwar der abstossende Lt,Li+ Abstand verringert wird, jedoch, im Vergleich zu 4b, ebenfal1s zwei stärker anziehende Lt-P- Wechselwirkungen entstehen. Die P-P Bindungsabstände in den Pz, P3, und P4 Dianionen sind in den Lithium und den Natrium Verbindungen sehr ähnlich. In den P2 Dianionen von 2b und I ist der P-P Bindungsabstand > 2.2 A, in den P3 Dianionen 3a, 3b und 11 < 2.2 A, lediglich bei 2a ist sie mit 2.16 A im Vergleich kürzer. Die terminalen P-P Bindungen in den P4 Dianionen von 4a, 4b und IIIa-d sind etwas kürzer (~ 2.17 A) als die zentralen P-P Bindungen (~ 2.20 A). Die Bindungen zwischen den formal negativ geladenen terminalen Phosphoratomen und den ipso-Kohlenstoffatomen der Phenylringe sind in al1en Verbindungen etwas verkürzt (0.01 - 0.04 A). Diese Beobachtung kann als Hinweis auf eine Delokalisation der negativen Ladung über die Phenylringe herangezogen werden, doch im Vergleich zu Amiden ist dieser Effekt nur gering. lll ] 1.2.3 NMR spektroskopische Untersuchungen Die durchgeführten NMR spektroskopischen Untersuchungen der Verbindung [Li2(P2Ph2)(dme)3] 2a gestalteten sich in Hinblick auf den Nachweis des anionischen Aggregats schwierig. Die Verbindung ist sowohl in thf als auch in Toluol gut löslich. Während 2a in [D8]thf vergleichsweise scharfe Resonanzen in den I H, l3 e NMR Spektren aufweist und eine verbreiterte Resonanz im 7Li (0 ~ 1 ppm) und 31 p NMR (0 ~ -102.3 ppm) Spektrum, so ergibt die entsprechende [D8]Toluol Lösung nur extrem verbreiterte Resonanzen im IH, 7Li und 31 p NMR Spektrum. Entsprechende Tieftemperaturmessungen der Toluol Lösung ergaben keine Verbesserungen in der Signalauflösung, wodurch eine I H NMR Diffusionsmessung zur Bestimmung des hydrodynamischen Radius nicht möglich gewesen ist. Desweiteren konnten keine 13 e NMR Resonanzen der Phenylgruppen weder bei RT noch bei 243 K in [D8]Toluol detektiert werden. Das 7Li NMR Spektrum bei 209 K weist ein komplexes Spinsystem (0 = 0 - 3 ppm) mit vermutlichen 31 p _7 Li Kopplungen auf (Abbildung 8). 17 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitel 1 I I I I I I I I I I I 7 6 5 4 3 2 1 0 -1 -2 -3 I ppm Abbildung 8: 7Li NMR Spektrum von [Lh(P2Ph2)(dme)3] 2a in [D8]Toluol bei 209 K. Das 7 Li NMR (ö ~ -1.1 ppm) I Resonanzsignal konnte nicht emes solvatisierten nachgewiesen Lithium-Kations werden. Basierend [Li(dmeht auf den NMR spektroskopischen Daten ist kein Rückschluss auf die Struktur von 2a in Toluol möglich. Eine Dissoziation des anionischen Aggregats würde zu einer dramatischen Verringerung des ESP Wertes (ESP = -1.34) führen und ist aus elektrostatischen Gesichtspunkten energetisch ungünstig. In thf ist die Auswertung der NMR spektroskopischen Messungen hingegen möglich. Dies lässt auf eine Dissoziation des Aggregats schliessen, wobei der Verlust an elektrostatischer Stabilisierungsenergie durch die Solvatationsenergie der Ionen mit thf als Koliganden kompensiert wird. Die P 2-Verbindung [Li2(P2Ph2)(tmeda)2] 2b ist in [D8]Toluol mässig und in [D8]thf gut löslich, so dass I H, I3e, 31 p , und 7 Li NMR spektroskopische Untersuchungen durchgeführt werden konnten. Die Daten sind vergleichbar mit denen, die für die Verbindung 23 in thf und dem Natrium-Clusterion [Na5(P2Ph2)3(dme)3r in I erhalten wurden. Die Resonanzen der ipso-Kohlenstoffatome der Phenylgruppen werden bei Ö = 162.2 ppm (ö = 161.2 in 23 und Ö = 160.7 ppm in I) beobachtet, ebenso variieren die 31 p NMR Resonanzen nur gering (ö = -102.9 ppm 2b, Ö = -102.3 ppm 23 und Ö = -106.4 ppm in I). Leider war es auch bei Tieftemperaturmessungen in [D8]Toluol nicht möglich die 3I p _7 Li Kopplung aufzulösen, es wird lediglich ein breites Signal bei Ö = 0.6 ppm im 7Li NMR Spektrum für 2b beobachtet. I 7Li NMR Resonanzen bei 298 K von Li(Gtt) in [D8]Toluol in Gegenwart eines chelatisierenden Solvens: [Li(tht)x]Otf: /) 18 = -0.6 ppm; [Li(dme)JOtf: /) = -1.1 ppm; [Li(tmeda)x]Otf: /) = 0.0 ppm. Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitell Dennoch, in Anbetracht der grossen Abnahme an elektrostatischer Stabilisierungsenergie bei der Dissoziation des Ionentripels in ein Ionenpaar wie [Li(solv)x] [Li(P2Ph2)(solv)y] , wird davon ausgegangen, dass die Struktur von 2b in Lösung erhalten bleibt. Die [D8]thf Lösungen der beiden P3-Sa]ze [Lh(P3Ph3)(dme)3] 3a und [Li2(P3Ph3)(tmeda)3] 3b weisen ein AK2 Spinsystem mit zwei Multiplets zentriert bei Op(A) = -43.3 bzw. -43.6 ppm und OP(K) = -61.4 bzw. -61.5 ppm auf und sind im Rahmen der Messgenauigkeit identisch. Aus Simulationen der 31 p NMR Spektren wurden die Kopplungskonstanten und 261 Hz erhalten. Diese Daten sind zu denen der [Na2(P3Ph3)(tmeda)3] 11, welche ein acht Linien AB 2 Spinsystem mit 56.7 ppm CJ AB IJAK = 259 Hz Natrium-Verbindung OA = -54.0 und OB =- = 242 Hz) zeigt, sehr unterschiedlich. Somit kann vermutet werden, dass in Lösung unterschiedliche Spezies an P 3Ph3 Einheiten im Vergleich der jeweiligen Lithiumoder Natrium-Verbindung, vorliegen. Die 7Li NMR Tieftemperaturspektren in [D8]Toluol bestätigen diese Annahme: Für 3a und 3b werden jeweils zwei Signale beobachtet. 3a weist ein Singlett bei 0 = 7.3 ppm für das [Li(dme)xt Kation und ein Triplett bei 0 = 8.2 ppm für das [Li(P3Ph3)(dme)xr mit IJp,Li = 21.8 Hz auf (Abbildung 9). Das entsprechende 31 p NMR Spektrum zeigt allerdings für die terminalen Phosphoratome nur ein breites Multiplett und keine aufgelöste 31 p _7 Li_ Kopplung. Dies ist vermutlich in weiteren dynamischen Prozessen der P 3Ph3 Einheit begründet. Im Gegensatz hierzu konnten für 3b nur zwei breite Singletts im 7Li NMR Spektrum bei 0 = 10.5 und 11.4 ppm gefunden werden. Für 3b konnten weder im 31 p NMR noch im 7Li NMR Spektrum entsprechende 31 p _7 Li Kopplungen aufgelöst werden. Hier kommen wahrscheinlich noch weitere dynamische Prozesse durch Austausch der Lithiumkoordinierten tmeda Koliganden hinzu. Demnach existieren beide Verbindungen m Lösungen als Ionenpaare, die sich, wie Festkörper, aus einern solvatisierten [Li(solv)xt - llll Kation und dem Ionendoppel [Li(P 3Ph3)(solv)xr zusammensetzen. Im Gegensatz hierzu zeigt das stark abweichende 31 p NMR Spektrum der Natrium Verbindung, dass diese eine grundsätzlich andere Struktur aufweist und es liegt nahe, ein intaktes [Na2(P3Ph3)(solv)x] zu vermuten. Die Koordination von zwei Kationen an das (P3Ph3)2- Dianion verursacht eine Verschiebung der 31 p NMR Resonanzen der terminalen P-Atome zu etwas höheren Frequenzen (80 ::::; 5 ppm), während die Verkleinerung des P-P-P Winkels von ca. 98.7 0 in 3a,b auf 91.8 0 in 11 eine Verschiebung zu etwas niedrigeren Frequenzen verursacht. 19 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitell I I 8.5 , I 7.5 8.0 I 7.0 ppm Abbildung 9: 7 Li NMR Spektrum von [Lh(P 3Ph3)(dme)3] 3a bei -80°C in [D8]Toluol. Beide Tetraphosphandiide [Lh(P4P14)(dmeh] 4a und [Lh(P4P14)(tmeda)z] 4b sind gut in [D8]Toluol löslich und es konnten umfassende NMR Experimente durchgeführt werden. Bei Raumtemperatur werden für beide Verbindungen nur schlecht aufgelöste Multipletts bei ÖPZ,3 = -4.0 - -12 ppm (4a) bzw. ÖPZ,3 = -35 - -39 ppm (4b) und sehr breite Signale bei ÖPl,4 ::::; -82 (4a) bzw. ÖPl,4 ::::; -76 und Ö ::::; -94 ppm (4b) beobachtet. Bei tiefer Temperatur (210 K) weist 4a ein gut aufgelöstes Spektrum eines AA'BB'Xz Spinsystems auf (ÖPZ,3 = -25.0 und ÖPl,4 = -92.6 ppm) (Abbildung 10). Bei dem Signal der terminalen Phosphoratomen ist die Kopplung IJp,Li = 44 Hz (Triplett im 7Li NMR Spektrum bei Ö = 10.3 ppm) gut aufgelöst. ""'I' -22 I -23 "I -24 'I" ""'I"'" -25 -26 i -27 I ~ "'I' """I""" "I" """1"' -90 -91 -92 -93 I -94 ppm Abbildung 10: Experimentelles 31 p NMR Spektrum von [Lh(P4P14)(dmeh] 4a bei 210 K in [D8]Toluol. 20 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel I Im Gegensatz hierzu werden für 4b bei 248 K zwei Verbindungen (4b & 4b') in einem Verhältnis von 100 : 80 beobachtet (Abbildung 11a). Die Hauptkomponente 4b zeigt analog zu 4a zwei Multipletts eines AA 'BB'X z Spinsystems mit den chemischen Verschiebungen ö = -38.0 für PZ,3 und ö = -95.1 ppm flir P 1,4 im 31 p NMR Spektrum. Der X Teil wird im 7Li NMR Spektrum als leicht verbreitertes Triplett bei ö = 10.9 ppm beobachtet (IJp,Li = 37 Hz). Die 31 p _7 Li Kopplung ist im 31 p NMR Spektrum beim Multiplett der terminalen Phosphoratome leider nicht genügend aufgelöst. Messungen in anderen Temperaturbereichen führten zu keiner Verbesserung der Auflösung. Desweiteren sind die Resonanzen der Protonen in para-Position der Phenylringe scharf, die in ortho- und meta-Position der Phenylringe bei tiefer Temperatur verbreitert. Dies ist wahrscheinlich auf die gehinderte Rotation der Phenylgruppen in 4b zurückzuführen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Lithium-Kopplung der terminalen Phosphoratome nicht genügend aufgelöst ist. Wir nehmen daher an, dass die Verbindungen 4a und 4b vergleichbare Strukturen haben, die als Ionentripel [Li z(P 4Ph4)(solvh] (solv = dme, tmeda) aufzufassen sind. Das 31 P NMR Spektrum des Tetraphosphandiid [Liz(P4P14)(dmeh] 4a weist eme bemerkenswerte Temperaturabhängigkeit flir die Phosphor Resonanzen auf. Eine Messtemperaturdifferenz von ca. 90 0 e bewirkt eine 31 p NMR Verschiebung von ÖÖ > 10 ppm sowohl für die terminalen als auch für die inneren Phosphoratome der P 4-Kette. Das Tetraphosphandiid [Liz(P4P14)(tmeda)z] 4b weist dieses Phänomen nicht auf. Jedoch zeigen die inneren Phosphoratome ÖÖ die PZ,3 von 4a im 31 p NMR Spektrum eine Verschiebung um > 10 ppm zu höheren Frequenzen im Vergleich zu 4b bei T < 248 K. Dies führen wir auf stärkeren Wechselwirkungen zwischen den Lithium-Kationen und den ipso- Kohlenstoffatomen an den Phosphoratomen PZ,3 zurück, diese Wechselwirkungen sind bereits bei den Festkörperstrukturen diskutiert worden (Abbildung 6 & Abbildung 7). 21 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitell * * a) * -35 -37 -39 -41 ppm - 75 - 80 - 85 - 90 - 95 ppm b) 100 Abbildung 11: o 50 a) -100 -50 Experimentelles und -150 simuliertes -200 3l p NMR -250 ppm Spektrum von [Li 2(P 4P14)(tmeda)2] 4b und 4b' (markiert mit Sternchen) in [D8]Toluol bei T = 248 K. Die Kopplungskonstanten sind in Tabelle 4 angegeben. b) 3l p CMAS Spektrum von [Liz(P4P14)(tmedah] 4b. Oben: Experimentelles Spektrum bei 6000 Hz Rotationsfrequenz; Unten: Simuliertes Spektrum mit: P2,3: Öjso = -38.0, Öll = 33, Ö22 = 13, Ö33 = -159; PI,4: Öiso = -86.3, Öll = 20, Ö22 = -62, Ö33 = -217 ppm. 22 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel 1 Diese Vermutung wird weiter durch das Festkörper 3l p CPMAS Spektrum von 4b, gezeigt in Abbildung 11 b, untermauert. In der isolierten, kristallinen Verbindung ist nur eine Spezies vorhanden. Die Beobachtung von nur zwei isotropen chemischen Verschiebungen, Öiso = -38.0 und Öjso = -86.3 ppm für die zentralen und terminalem Phosphorkerne, ist in Übereinstimmung mit der kristallografischen Cz-Syrnmetrie des Ionentripels 4b (siehe Abbildung 7). Die Spuren der chemischen Verschiebungstensoren, Öll Öll = 33, özz = 13, Ö33 = -159 und = 20, özz = -62, Ö33 = -217 ppm, wurden anhand der Intensitäten der Spinseitenbanden mit der Herzfeld-Berger Analyse PZ ] erhalten und mit der Spektralsimulation des SIMPSON Pakets verfeinert.[l3] Es ist zu beachten, dass die beobachtete Feinstruktur der Resonanzen in Abbildung 11 b ein Ergebnis der Orientierung ist. Diese ist abhängig vorn Crossterm, welcher die skalare und dipolare Kopplung und die Interaktionen der chemischen Verschiebung enthält. Desweiteren ist sie im Wesentlichen abhängig von der Rotationsfrequenz um den magischen Winkel-(54.7o).[14] Als Anhaltspunkt für die Simulation der Spektren wurden als skalare Kopplungskonstanten der Phosphor-Phosphor Kerne die isotropen Werte aus den Spektren der gelösten Verbindungen verwendet (siehe Tabelle 4 am Ende des Kapitels). Diese Konstanten wurden jedoch nicht verfeinert und die Kopplung zu den Lithiumisotopen wurde durch eine entsprechende "Gaussian Linienschärfungs-Funktion" berücksichtigt. Interessanterweise ist die chemische Verschiebung der zentralen Phosphoratome, Öiso = -38.0, identisch, während die der terminalen Phosphoratome mit Öjso = -86.3 und Öiso = -95.1 ppm im Festkörper bzw. in Lösung voneinander abweichen. Dennoch besteht kein Zweifel über die Konstitution von 4b (in beiden Fällen liegt die Verbindung als Ionentripel vor). Es wird angenommen, dass ein geringer Unterschied der Konformation in Lösung, möglicherweise durch den Verlust einer im Festkörper vorhandenen Li-C ipso Wechselwirkung, für diesen Unterschied verantwortlich ist. Die andere in [D8]Toluol bei T = 248 K beobachtete Spezies 4b' weist ein AA'BB'X- Spinsystem (markiert mit Sternchen in Abbildung lla) mit den chemischen Verschiebungen von Ö = -39.7 für PZ,3 und einer breiten Resonanz bei Ö = -74.4 ppm für P l ,4 im 3l p NMR Spektrum auf. Für diese Verbindung konnte kein Signal im 7Li NMR Spektrum zugeordnet werden. 23 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel 1 1.2.4 Rechnungen Kaupp et al. haben kürzlich mit quantenmechanischen Methoden die Abhängigkeit der ]p,p Kopplungskonstanten zur Konformation der P4-Kette, basierend auf einem Modell der experimentell bekannten M2(P4~)-Strukturen, untersucht.[15] Speziell wurden Strukturtypen verglichen, Typ A (beobachtet in allen [Mz(P4Ph4)(solv)x, 4a & 4b: M lIla - d: M = zwei = Li, Na und [Naz(P4tBu4)(thf)4]] Strukturen) und Typ B (beobachtet in [Mz(P4Mes4)(thf)x M = Na, x = 4; M = K, x = 6]).[4] Im ersten Strukturtyp A ist der P-P-P-P Torsionswinkel cp klein und die nichtbindenden Elektronenpaare (nbp) an den Phosphoratomen PI und P4 sind parallel zueinander ausgerichtet. Die Raumkopplung J1,4 ist gross (> 300 Hz), die Anordnung der nichtbindenden Elektronenpaare von PI, P3 bzw. P2, P4 nicht parallel und als Folgerung sind die Kopplungskonstanten J1,3 bzw. Jz,4 relativ klein (11 - 35 Hz; siehe Tabelle 4 und Abbildung 12 zur lllustration). B A Abbildung 12: Konformationen der P4-Ketten in den Tetraphosphandiiden vom Typ A und B. Die ipso-Kohlenstoffatome der Arylgruppen werden mit Ci bezeichnet, die nichtbindenden Elektronenpaare an den Phosphoratomen sind als magenta farbene Pfeile dargestellt. Im Strukturtyp B ist der Winkel cp gross (> 70°) und die 1,4 Anordnung der Elektronenpaare nicht parallel, welches zu einer beinahe verschwindenden J1,4 Kopplungskonstante führt. Im Gegensatz hierzu ist das Ausrichtung der Elektronenpaare bei PI,P3 und P2,P4 zueinander 24 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel 1 gut, woraus eine wesentlich grössere Kopplungskonstante (> 100 Hz) im Vergleich zu A resultiert. Von uns wurden folgende Berechnungen durchgeführt:[161 i) Die 31 p chemische Verschiebung wurde auf dem GIAO/B3LYP/6-3lG* Niveau ftir eine Vielzahl an Strukturisomeren mit der allgemeinen Molekülformel [Li2(P4Ph4)(tmeda)n] (n = 0, 1, 2) berechnet. Die erhaltenen Daten ftir [Li2(P4P~)(tmeda)z] 4b mit der im Festkörper beobachteten und der computeroptimierten Struktur (B3LYP/6-3lG*), als 4 cry bzw. 40pt bezeichnet, sind in Tabelle 4 aufgeführt. Die Ergebnisse der Rechnung der 31 p chemischen Verschiebung sind ö = -108 ppm (4 cry, terminal), ö = -52 ppm (4cry, zentral) bzw. ö = -70 ppm (4 opt, terminal) und 0 = -17 ppm (4op t. zentral). Die Differenz der chemischen Verschiebung, ßö, zwischen den terminalen und zentralen 31 p Kernen ist ziemlich konstant (ßö = -53 ppm in der frei- und ßÖ = -56 ppm in der kristalloptimierten Geometrie). Die Daten zeigen, dass der gewählte theoretische Basissatz die experimentellen Daten zufriedenstellend wiederspiegelt. ii) Zum Vergleich wurden die einfachen Moleküle [Liz(P4H4)] und [Na(P4H4)] auf dem B3LYP/6-31 G* Level optimiert. iii) Es wurden die 31 p , 31 p Kopplungskonstanten auf dem GIAO/B3LYP/6-311 +G**//B3LYP/ 6-31G* Niveau für die Modell-Verbindungen berechnet. In diesen Modellverbindungen wurde das M 2P4 Gerüstes der gesamten [Li 2(P 4Ph4)(tmeda)n] Struktur beibehalten, jedoch wurden die Phenylgruppen durch Wasserstoffatome ersetzt und die tmeda-Moleküle wurden vernachlässigt. Diese reduzierten oder "truncated" Geometrien werden fortlaufend als [Liz(P4P~)(tmeda)n]trunc bezeichnet. Die im Folgenden diskutierten Ergebnisse sind am Ende des Kapitels in Tabelle 4 zusammengefasst. Neben den 31 p , 31 p Kopplungskonstanten der Natrium-tetraphosphandiide [Na2(P4Ph4)(tmeda)2] IIIa,[sa1 [Na2(P4P~)(thf)s] IIIdP1 [Na2(P4tBU4)(thf)4] ,[41 und den Lithium-tetraphosphandiiden 4b und 4b', wie sie aus den Simulationen der experimentellen Spektren erhalten wurden, sind die berechneten Konstanten der Verbindungen Liz(P4H4)opt, Na2(P4H4)opt, [Liz(P4P~)(tmeda)z]cry,trunc, und der Isomere A und B von Liz(tmeda)(P 4P~)oPt,trunc zum Vergleich aufgeführt. Desweiteren wurden die Daten von [Na2(P4P~)(thf)2.5]cry,trunc, wie sie von Kaupp et a1.[141 berichtet werden, aufgenommen. Die aufgelisteten experimentellen Daten der Verbindungen des Strukturtyps A zeigen, dass die P-P Kopplungen über eine Bindung IJl,2 = IJ3,4 für M = Li (Einträge 4, 5) generell kleiner 25 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitell als für M = Na (Einträge 1 ~ 3) sind. Dieser Trend setzt sich ebenfalls in den berechneten Modell-Strukturen (Einträge 6 - 9) fort. Die P1,2-P3,4 Bindungen in den optimierten Modellen [M2(P4H 4)]opt (M = Li, Na) sind länger als in den "truncated" Strukturen [M2(P4H4)]trunc und konsequenterweise sind damit auch die entsprechenden IJ IJ Kopplungskonstanten kleiner. Im Gegensatz Kopplungskonstante zwischen den zentralen Phosphoratomen IJ2 ,3 hierzu wird die von zwei Parametern massgeblich beeinflusst. Zum einen der P2-P3 Bindungsabstand und zum anderen vom Torsionswinkel der P 4-Kette <po In den Verbindungen des Strukturtyps B (Eintrag 3), in denen <p gross ist, ist die I J 2,3 entsprechend klein. Wie erwartet sind die 2Jj ,3 = 2J2 ,4 Kopplungen In den Dilithium-tetraphosphandiiden [Lh(P4P14)(tmedah] (4b) im ähnlichen Bereich wie die der Dinatrium-Verbindungen mit identischem Strukturtyp A und kleiner (Eintrag 4) im Vergleich zu den gleichen Verbindungen mit dem Strukturtyp B (Eintrag 3). Natürlich, wie in in der Literatur[14] detailliert dargelegt wurde, ist die relative Orientierung der Elektronenpaare an den zentralen Phosphoratomen P2 und P3 bestimmend für das Ausrnass der 2J],3 und 2h,4 Kopplung. Die J 1,4 Kopplung ist abhängig von dem PI - P4 Abstand und dem Torsionswinkel <p. Mit grösser werdendem Abstand (> 3.6 A) verringert sich die J I ,4 Kopplung (Vergleiche Einträge 6 mit 7 und 8 mit 9). Besonders kleine Werte werden für die J I ,4 Kopplung bei grossem <p beobachtet (Eintrag 3). In Übereinstimmung mit dem Experiment zeigen die berechneten Kopplungskonstanten für [Na2(P4H4)]opt und [Lh(P4H4)]opt nur geringe Abweichungen. Dennoch hängt die Differenz ßö = Ö(PI,P4) - Ö(P2,P3) zwischen den berechneten chemischen Verschiebungen der terminalen und der zentralen 31 p Atome entscheidend vom Alkali-Kation ab und ist für Natrium wesentlich grösser als für Lithium [Na2(P4H4): ßö = -176 ppm mit Ö(P I,P4) = -232 ppm und Ö(P2,P3) = -56 ppm; Lh(P4H4): ßö = -137 mit Ö(PI,P4) = - und Ö(P 2,P 3) = ~ 104 241 ppm ppm]. Interessanterweise sind die chemischen Verschiebungen der Atome, an denen das entsprechende Kation direkt koordiniert, weniger gestreut, als die der dazugehörigen zentralen Phosphoratome. Obwohl nicht so deutlich, wird dies auch in den experimentellen Daten wiedergespiegelt ([Na2(P4P14)(tmedah] lIla: ~ö = -64.2 mit Ö(P 1 ,P4) = -89.1 ppm und Ö(P2,P3) Ö(P 1,P4) = -95.1 ppm und Ö(P2,P3) = -24.9 ppm; [Lh(P4P14)(tmeda)2] 4b: ßö = -57.1 mit = -38.0 ppm). In Hinblick auf die mögliche Struktur der zweiten Spezies 4b', welche in der [D8]Toluol Lösung von 4b auftritt, geben die Daten in Tabelle 4 einige Hinweise: Die etwas kleinere J 1,4 und die positive 2J1 ,3 = 2J2 ,4 Kopplung lassen vermuten, dass die Konformation der P 4-Kette in 4b' einen P-P-P-P Torsionswinkel <p aufweist, welcher signifikant grösser als der in 4b 26 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel I (» 20°) ist. Die sehr kleine Ih ,3 Kopplung weist zusätzlich auf eine mögliche Verlängerung der P2-P3 Bindung hin. Die Tatsache, dass auch bei tiefer Temperatur verbreiterte 31 p NMR Signale für die terminalen Phosphoratome PI, P4 beobachtet werden und kein 7Li Signal aufgenommen werden konnte, deutet auf einen schnellen Austausch hin. Für die Natrium Verbindung wurde von uns kürzlich das Gleichgewicht [Na2(P4P14)(thf)x] ~ [Na(thf)yt + [Na(P4P14)(thf)zr, (mit Öl = -73.3 ppm, Ö2 = -30.8 ppm, Ö3 = -16.8 ppm, Ö4 = -70.4 ppm, und IJ'.2 = 340, IJ2,3 = 340, IJ3,4 = 274, 2J2 ,4 = 148 Hz für das [Na(P4P14)(thf)zr Anion) beschrieben.f S ] Eine rechnergestützte Suche nach möglichen, vergleichbaren Strukturen für ein [Li(P4P14)(thf)zr Anion ergab nur Verbindungen mit wenigstens einer Hochfrequenz-verschobenen Resonanz für ein zentrales Phosphoratom. Dieses Ergebnis stimmt nicht mit den experimentellen Ergebnissen überein, welche zeigen, dass die chemische Verschiebung der terminalen 31 p Atome in 4b und 4b' sehr verschieden sind. In Anbetracht des extrem hohen ESP von 4b wird vermutet, dass 4b' eine ähnliche Struktur wie das Ionentripel mit einer stark verzerrten P4-Kette aufweist. Neben verschiedenen möglichen Strukturen von 4b' wurden ebenfalls Strukturen von Verbindungen berechnet, welche nur ein tmeda Molekül als Koligand zum Lithium aufweisen (Abbildung 13). Es wurden zwei Isomere gefunden, Isomer A mit einem chelatisierendem tmeda Molekül, welches nur ein Lithium Kation in einer ,i-Art bindet, und Isomer B, in dem das tmeda Molekül zwei Lithium Kationen in einem IlrK1,K1-Bindungsmodus überbrückt. Isomer A ist über 3 kcal mor l stabiler als Isomer B. Die berechneten Reaktionsenthalpien in der Gasphase ßHr für die Dissoziation von einem tmeda bei 4b liegen in einern erwarteten Rahmen (21 ~ 24 kcal mol-I; Abbildung 13), so dass dieser Prozess in Lösung stattfinden kann. 27 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel 1 LlH, = 24.9 kcal mol-1 - tmeda isomer A Abbildung 13: Berechnete Reaktionsenthalpien für die Dissoziation eines tmeda Moleküls: [Li2(P4P14)(tmeda)2] !:; [Lb(P4P14)(tmeda)] + tmeda. Ein Gleichgewicht ,,[Li2(P4P14)(tmeda)2] !:; [Lb(P4P14)(tmeda)] + tmeda" wird durch die Ergebnisse der Diffusionsmessung der (P4Ph4)2~ enthaltenen Spezies (0.6599 * 10-9 m2 S-1) und der tmeda Moleküle (0.7208 * 10-9 m 2 S-1) mit Hilfe der gepulsten Feldgaradienten- Methode untermauert.l 17 ] Der signifikant grössere Diffusionskoeffizient (~ 10 %) für die tmeda Moleküle würde dem Dissoziationsprozess ,,[Li 2(P4Ph4)(tmeda)2] +- -+ [Li2(P 4Ph4)(tmeda)] + tmeda" entsprechen. In diesem Prozess sind durchschnittlich drei tmeda Moleküle an Lithiumatome koordiniert und ein tmeda Molekül liegt frei vor. Der gemessene Diffusionskoeffizient des tmeda Liganden stellt den Mittelwert aller tmeda-enthaltenen Moleküle dar. Der gefundene P-P-P-P Torsionswinkel cp ist in Isomer A (23.6 0) und besonders Isomer B (38.3 0) grösser als der beobachtete (13.3 0) und berechnete (12 0) für 4b. Die für Isomer A vorhergesagten chemischen Verschiebungen 8 der Phosphoratome sind: PI: -75 ppm, P2: 6 ppm, P3: -29 ppm, P4: -31 ppm; wohingegen für das symmetrischere Isomer B folgende Werte erhalten wurden: Pl,P4: -55 ppm, P2,P 3 : 7 ppm. Betrachtet man die durchschnittlichen chemischen Verschiebungen für die terminalen und zentralen 31 p Atome, 'h(P 1+P 4) = -53 ppm and 'h(P2+P 3) = -11 ppm, so liegt ß8 von Isomer A (-42 ppm) im Vergleich zu Isomer B (-62 ppm) den experimentellen Daten der unbekannten Verbindung 4b' näher. 28 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitel 1 Wie auch immer, die Übereinstimmung mit den berechneten chemischen Verschiebungen und den Kopplungskonstanten ist sehr gering (siehe Tabelle 4). Demnach bleibt der exakte Aufbau der Verbindung 4b' an diesem Punkt ungeklärt. 1.2.5 ESR Untersuchungen Geier et [Naz(P4P~)(solv)x] al. berichteten von den Eigenschaften der Natrium P4-Salze IIIa-d und deren Verhalten bei der Trennung der Metall-Phosphor Wechselwirkungen.[18] Diese Trennung kann durch Zugabe von Kryptanden und der damit verbundenden Insertion des Natrium-Kations erreicht werden. Die daraus resultierende freie P4-Kette ist in Lösung nicht stabil und unterliegt einer homolytischen P-P Bindungsspaltung zum PrRadikalanion (pzPhzr -. Dieses Radikalanion steht unter Rekombination im Gleichgewicht mit der ursprünglichen rac-P 4-Kette «2R,3R)/(2S,3S) Konfiguration der zentralen Phosphoratome) und dem entsprechenden P 4 meso-Isomer (2R,3S). Das mesoIsomer lag in der Ausgangsverbindung nicht vor und ist als direktes Produkt der Radikalrekombination anzusehen. Im Gegensatz zu IIla-d zeigt eine thf Lösung des P4-Salzes [Liz(P4P~)(dme)z] 4a oder [Liz(P4P~)(tmeda)z] 4b bereits ohne Zugabe stärker chelatisierender Liganden, wie Kronenethem oder Kryptanden, ein ESR Signal. Die Intensität des Signals kann jedoch durch Zugabe von 12-Krone-4 wesentlich gesteigert werden. Die gelbe Lösung von 4a bzw. 4b verfärbt sich bei Zugabe des Kronenethers sofort orange und bei weiterer Zugabe fällt ein roter, amorpher Feststoff aus. Dieser weist in thf Lösung ein identisches ESR Signal auf. Desweiteren steht das aufgezeichnete ESR Signal in vollständigem Einklang mit dem von Geier beschriebenen Signal des Pz-Radikalanion (pzPhzr - (Abbildung 14). Dieses ESR Signal (g = 2.0089) besteht aus einem Triplett (Kopplung mit zwei identischen 31 p Atomen, aiso[P] = 115 MHz) und einer zusätzlichen Aufspaltung durch kleinere l H Kopplungen mit den nicht equivalenten ortho-Protonen jedes Phenylsubstituenten (aiso[H] = 8.5 MHz und aiso[H'] = 4.0 MHz).[18] 29 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s - Kapitell Abbildung 14: X-Band ESR Spektrum von 4a in thfnach Zugabe von 12-Krone-4. Die Übereinstimmung des ESR Signals für das Radikalanion ist in Anbetracht der fehlenden Metall-Phosphor Kontakte selbstverständlich. Dennoch beweist das Auftreten des Signals, ohne Zugabe eines weiteren Liganden, dass die Bindungsenergie zwischen Lithium und Phosphor geringer als die Solvatationsenergie des Lithiums durch thf sein muss. Somit scheint die Stabilität der Verbindungen 4a und 4b im Vergleich zu IIIa-d geringer. Dieses korreliert ebenfalls mit der geringeren Solvatationsenergie des Natriums im Vergleich zum Lithium. [8] 1.2.6 Zeitlicher Verlauf der Reduktiven Bindungsspaltung von (PPh)s Die Entstehung der Dilithium-oligophosphandiide, [Lh(PnPhn)(solv)x], wurde in der Reaktion von (PPh)s 1 mit Lithium in thf anhand Untersuchungen qualitativ verfolgt (Abbildung 15). 30 31 p NMR spektroskopischen Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitell [~i2(P4Ph4)(thf)x] 0.9 0.8 / I . •....................................................···························n··················II·· ............ 0.7 . . ~.llll ............... (PPh)5 111 11 I·················· 0.6 l:lI l: ::E 0.5 I.··············. 11 •.............. 11 I··················· e! . I···· 0.4 ...... 0.3 . . ..... 1 0.2 I . 0.1 ,..Ü.,. . . ..0 "' ....1 , 0 10 20 30 50 60 80 100 120 140 180 220 260 300 360 420 480 720 t[s] Abbildung 15: Zeitlicher Verlauf der Reduktion von (PPh)s mit basieren auf 31 p NMR spektroskopischen Untersuchungen. ~ithium in thf. Die Daten Zeitgleich mit der Konzentrationsabnahrne des (PPh)5 (schwarze Balken) bildet sich das Tetraphosphandiid, [~h(P4P14)(solv)x] (weisse Balken). Nach vollständiger Umwandlung des (PPh)5 wird die Bildung des Diphosphandiids, [~h(PzPhz)(solv)x] (gestreifte Balken), beobachtet. Interessanterweise werden während der Reduktion nur geringe Mengen des Triphosphandiides, [~h(P3Ph3)(solv)x] (graue Balken), gebildet. Dieser zeitliche Verlauf wird ebenfalls für die Reduktion des (PPh)5 mit Natrium gefundeny 9] Der wesentliche Unterschied besteht jedoch in der schnelleren Reduktion zum Diphosphandiid bei Verwendung von Lithium als Reduktionsmittel. Anhand dieser Beobachtungen kann folgendes, qualitatives Reaktionsschema postuliert werden: Die Reduktion des (PPh)5 mit einern Alkalimetall M = Li, Na fUhrt zu einern kurzlebigen [M(PPh)s(solv)xr- Radikalanion (durch ESR nicht detektierbar, Hinweis auf eine ~ebenszeit t < 10-9 s). Dieses Radikalanion könnte dimerisieren und unter Bildung des [Mz(P4P14)(solv)x] als erstes nachweisbares Produkt zerfallen. Es wurden keine Hinweise auf längerkettige Dianionen gefunden. Die zuvor beschriebenen ESR Untersuchungen des [Mz(P4Ph4)(solv)x] Dianions lassen auf eine teilweise Dissoziation unter Bildung kleiner Mengen des Radikalanions [M(solv)x(pzPhz)r- schliessen. Dieses Radikalanion ist im Falle fUr M = ~i nachweisbar. Das energetisch tiefliegende SOMO des Radikals wird in einer 31 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitel 1 Einelektrontransferreaktion durch das Alkalimetall zum [M2(P2Ph2)(solv)x] reduziert. Diese Vermutung basiert auf der stets genngen Konzentration der Triphospandiide [M2(P3Ph3)(solv)x] während der Reduktion. Die Diphosphandiide werden nicht weiter durch Alkalimetall reduziert, welches durch die hohe Stabilität der Ionentripel begründet sein könnte. 1.2.7 dme oder tmeda, ein Liganden-Vergleich Collum untersuchte die Stabilität, Reaktivität und Aggregatsbildung von organischen Lithiumverbindungen im Zusammenhang mit tmeda als Koliganden.[ZO] Zusammenfassend kam er zum Schluss, dass tmeda eher ungeeignet als Ligand für Lithium erscheint. Beispielsweise zeigt ein direkter Vergleich der Liganden tmeda und thf zeigte, dass ein tmeda Molekül trotz des erwarteten Chelateffektes keine zwei am Lithium-hexamethyldisilazid koordinierenden thf Liganden verdrängen kann. Die Betrachtung der Lithium-polyphosphadiide [Liz(PnPhn)(solv)x] führt zu einem analogen Resultat. Während für das P4-Salz mit solv = dme nur das IonentripeI in Toluol vorliegt, wird mit solv = tmeda neben dem Ionentripel noch eine weitere Verbindung beobachtet. Das P3-Salz mit dme als Koliganden bildet über eine Dimerisierung ein Ionentripel, wohingegen mit tmeda als Koligand ein Ionendoppel vorliegt. Der höhere ESP von 2a im Vergleich zu 2b entspricht ebenfalls einer grösseren Stabilisierung des dme koordinierten P2 -Salzes. , ,' / R1 H1 /X~e1 Me M x R1 Y::>Le ,W H, CH 2 Li R Schema 2: Schematische Darstellung des am Lithium koordinierenden Koliganden (dme X = 0 und R 1 = lone pair, tmeda X = N und R j = Me) (links). Die Stellung der Substituenten Mej, R j, H j und H2 zueinander wurden mittels der Newman-Projektion entlang der X-eH z Bindung betrachtet (rechts). 32 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitell Eine genaue Betrachtung der Liganden in den Kristallstrukturen der [Li 2(P nPhn)(solv)x] Verbindungen zeigt eine AufHilligkeit in der Ausrichtung der Methylgruppen zur Ethylenbrücke von dme (X = 0, R) = lone pair) und tmeda (tmeda X = N und R 1 = Me) (vgl. Schema 2). In Tabelle 3 sind die aus der Newman-Projektion der X-CH 2 Bindung erhaltenen Torsionswinkel aufgeführt. In der Struktur des P 3-Salzes [Li 2(P 3Ph3)(dme)3] 3a wird das an den terminalen Phosphoratomen koordinierende Lithiumatom nur,.,1 von dme koordiniert und in diesem Vergleich nicht berücksichtigt. -66.4 - 51.2 53.2 68.3 173.4 171.4 -74.3 46.2 163.2 46.1 166.6 -76.4 -75.4 42.9 163.7 51.0 169.2 -69.9 157.2 -81.8 [Lh(P4P14)(solv)x] -53.8 -52.7 65.7 66.0 176.8 173.3 - 82.1 36.0 157.0 39.1 Tabelle 3: Aus den Kristallstrukturen [Lh(PnPhn )(so1v)x] bestimmte Torsionswinkel der an Lithium ,.,2 -koordinierenden Liganden drne und tmeda. Die Torsionswinkel <p(Me)-X-C-e) des drne-Liganden betragen 171 - 177 0 und entsprechen einer stabilen, antiperiplanaren Anordnung. Torsionswinkel mit 157 - 164 0 Beim tmeda Ligand ist der analoge deutlich geringer. Die andere Methylgruppe Rl arn 33 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)s ~ Kapitel I Stickstoffatom liegt in einer sterisch ungünstigen, beinahe synclinalen Anordnung zur Ethylenbrücke vor (<P(RI-X-C-C) = 70 - 82°). Diese sterischen Effekte tragen zur Erklärung der höheren Stabilität der dme koordinierten Pr und P4-Salze bei. Das Ionendoppel des P3-Salzes dimerisiert wegen des sterisch weniger anspruchsvolleren dme-Liganden zu einern Ionentripel im Festkörper. Hingegen ist dies bei der tmeda-koordinierten Verbindung nicht möglich und SIe liegt als Ionendoppel mit dem geringsten elektronischen Stabilisierungspararneter, ESP = -0.50, im Festkörper vor. 1.3 Schlussfolgerung Es konnten optimierte Bedingungen für die geziehen Synthesen der Dilithium-catenaoligophosphan-a,m-diide [Lh(PnPhn)(solv)x] herausgearbeitet werden. Die Verbindungen für solv. = drne bzw. tmeda mit n = 2, 3 und 4 konnten als kristallines Material isoliert und strukturell charakterisiert [Liz(P4P~)(drneh] werden. Die Lithiumpolyphosphide [Lh(P zPhz)(tmeda)2]' und [Li2(P4P~)(tmeda)2] bilden im Festkörper Ionentripel aus, welche auch in Lösung vorliegen. Hingegen liegen [Lh(P2Ph2)(dme)3] und [Liz(P 3Ph3)(dme)3] nicht als monomere Spezies im Festkörper vor, sondern erreichen eine Stabilisierung durch Aggregatbildung. Die Strukturen in Lösung scheinen dennoch monomerer Natur zu sein. Im Gegensatz hierzu steht das [Liz(P3Ph3)(tmeda)3], welches im Festkörper und in Lösung ein Ionendoppel, [Li(tmeda)zt[Li(P 3Ph3)(tmeda)r, ausbildet. Im Durchschnitt sind die Li-P Bindungen (Durchschnitt aller in Tabelle 2 aufgeführten Li-P Bindungslängen: 2.56 A) um 16 % kürzer als die Na-P Bindungslängen (Durchschnitt 2.98 A) in den vergleichbaren Dinatrium-catena-oligophosphan-a,m-diide (siehe Abbildung 1). Als eine Konsequenz sind die elektrostatischen Stabilisierungspararneter, ESPs, der Lithium-phosphadiide signifikant grösser. Diese Ergebnisse können gut mit dem qualitativen Stabilitätskonzept der Ionentripel erklärt werden. Es werden keine Solvatationsenergien oder sterische Wechselwirkungen berücksichtigt. Das [Liz(PzPhz)(tmeda)z] formt ein einfaches Ionentripel wohingegen die Natrium-Analoga grössere Aggregate ausbilden. [Lh(PzPhz)(dme)3] dimerisiert aufgrund des weniger sterisch aufwendigen drne Liganden und bildet ein noch stabileres Ionentripel im Vergleich zu tmedaAddukt aus. [Na2(P3Ph3)(solv)x] formt intakte Ionentripel wohingegen das Lithium-Analoga mit tmeda sofort in ein Ionenpaar dissoziiert. Vermutlich nur aufgrund des genngeren sterischen Anspruches ist es der Lithiumverbindung mit dme möglich über eine 34 Reduktive Bindungsspaltung von (PPh)5 - Kapitel I Dimerisierung einen Stabilitätsgewinn zu erreichen. Der grosse Verlust an ESP kann speziell bei der Dissoziation des Ionentripel [Naz(P3Ph3)] (-0.79) zu einem hypothetischen Ionendoppel [Nat[Na(P 3Ph3)r (ESP = -0.35; Na-P 2.98 A, P-P 3.14 A) nicht durch die Solvatation des freien Natrium-Kations in organischen Lösungsmitteln kompensiert werden. Die Hauptunterschiede in den Reaktionen von (PhP)5 mit Lithium im Vergleich zu diesen mit Natrium sind folgende: i) Die Reaktionen mit Lithium sind wesentlich schneller. ii) Besonders im Fall der Triphosphadiide liegen die Natrium Salze vermehrt als Ionentripel vor, wohingegen mit Lithium eine grosse Abhängigkeit zum Koliganden besteht (tmeda = Ionendoppel, dme über Dimerisierung vom Ionendoppel zum Ionentripel). iii) Während thf Lösungen von [Naz(P4Ph4)(thf)x] kein ESR Signal aufweisen, zeigt die Lösung des Lithium-Analoga klar das typische ESR Signal des (PhzPzt - Radikalanions. Dies beruht auf der ausreichend starken Komplexierung des Lithiumions in thf, welches in der geringen Bildung der "nackten" (P4P~)Z- Kette (nicht nachgewiesen) und nachfolgendem Zerfall resultiert. 35 Tabelle 4: Experimentell erhaltene 31 p _31 p Kopplungskonstanten [Hz] der P(I)-P(2)-P(3)-P(4) Kette in IIIa,[5a] [Na2(P4tBti4)(thf)4],[4] [Na2(P4Mes4)(thf)4],[4] 4a, 4b, und 4' . Die berechnetena) geometrischen und magnetischen Eigenschaften fiir Lh(P414)opt, b) Na2(P414)opt,b) Lh(P~~)(tmedahcry,trune,e) und das Lh(tmeda)1(P4P~)OPt,trunee)Isomer A und B. Eintrag Typ [Na2(P 4P~)(tmeda)2] lIla [Na2(P4tBti4)(thf)4] [Na2(PMes4)(thf)4] [Li2(P ~~)(dme)2] 4a [Li2(P~~)(tmedah] 4b 4' A A B 6 7 8 9 10 [Na2(P414)]optO J [Na2(P ~~)(thf)2.5]ery,truneLI4J [Lh(P4&)]optb) [Li2(P ~~)(tmeda)2]ery,trunea) LiLi'(tmeda)l (P ~~)opt,trune Isomer A e) A A A A 11 Lh(tmeda)1(P 4P~)opt,trune Isomer Be) 1 2 3 4 5 A A PI-P2/P3-P4dJ lh,2=IJ 3,4 experimentell -322 2.160 2.169 -341 2.165 -310 2.173/2.165 -284.5 2.166 -271 -266 berechnet 2.251 -200 2.166 -304 2.248 -190 2.166 -267 2.191 -422 2.235 -278 2.213 -305 P 2-P3 lh,3 <p 2.185 2.222 2.261 2.205 2.190 -306 -306 -118 -268 -268 -15 20.3 8.8 72.7 19.8 2.248 -229 25.7 32.1 24.3 13.3 54.7 13.3 2.207 -323 2.252 -204 2.190 -321 2.330 -317 2.262 -317 38.3 J1,3 = J2,4 P 1'''P4 -11 -13 120 -26 -35 67 -26 -21 -22 -29 5 -54 -25 h,4 3.406 3.615 4.247 3.231 3.229 310 201 3 310 310 280 3.644 3.486 3.414 3.229 3.889 292 432 3.451 323 320 529 66 a) Kopplungskonstanten in Hz berechnet auf GIAOIB3LYP/6-311 +G**//B3LYP/6-31 G* 'p6] b) opt = Eigenschaften von B3LYP/6-31 G* optimierter Struktur c) trunc = truncated Geometrie, die NMR Eigenschaften sind fiir Moleküle berechnet in denen die Phenylgruppen durch Wasserstoffatome ersetzt worden sind, Standard P-H Abstand von 1.427 A und Lösungsmittel Moleküle (tmeda) wurden vernachlässigt fiir die Geometrie aus der optimierten Struktur oder der Kristallstruktur. d) P 1- P2 = P3-P4 wenn nur ein Abstand angegeben ist. Kapitel 2 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide ausgehend von DichlorophenyIphosphan Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 2.1 Einleitung Bei der reduktiven Bindungsspaltung von (PPhh werden, wie in Kapitel 1 beschrieben, die Alkali-diphenyldiphosphandiide [M2(P2Ph2)(solv)x] gebildet. Eine Zugabe von Alkohol, z.B. tert-Butanol, zum [M2(P2Ph2)(solv)x] fUhrt zur Bildung des Diphenyldiphosphans (PhPHh. Die Phosphor-Phosphor-Bindung des (PhPH)2 kann durch Alkalimetalle reduktiv gespalten werden und man erhält Alkali-phenylphosphanid M(HPPh) (M = Li, Na). Bei Zugabe eines Alkohols zum Alkali-Phenylphosphanid wird Phenylphosphan (PhPH2) gebildet (Schema 3).[21] PhPCl 2 Na, Toluol, tmeda.. p p-p Na2 (PPh)5 'BuOH d Na, Toluol, tmeda.. .. "p-5 ) [Na2(P2Ph2)(solv)x] Na, 'BuOH • d 0 Schema 3: Darstellung von Phenylphosphan aus Dichlorophenylphosphan durch Reduktion mit Natrium und suksezziver Protonierung. Die Reduktion von PhPCh mit Natrium in einem Gemisch aus Toluol und tmeda führt auf den zuvor beschriebenen Weg bei sukzessiver Zugabe von tert-Butanol ebenfalls zur Bildung von Phenylphosphan und den Nebenprodukten Natriumchlorid und Natrium-tert-butanolat. Phenylphosphan kann in Gegenwart der Base NaOtBu mit Acylsäurechloriden zu den Bis(acyl)phenylphosphanen umgesetzt werden. Nach einem analogen Verfahren wird unter Verwendung von Mesitoy1chlorid (2,4,6-Trimethylbenzoesäurechlorid) und anschliessender Oxidation des Phosphans der Photoinitiator Bis(mesitoyl)phenylphosphanoxid (BAPO), Igracure 819®, von der Firma Ciba Specialty Chemicals hergestellt. yl][22j In Kooperation mit der Firma Ciba Specialty Chemicals wurde nach neuen und effektiveren Photoinitiatoren gesucht. Hierbei sollten sogenannte unsymmetrische Acyl(acyl')- phenylphosphanoxide synthetisiert werden. Wird bei der Reduktion des PhPCh, wie oben beschrieben, Natrium in Toluol / tmeda eingesetzt, so ist in Gegenwart von NaOtBu die 38 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide ~ Kapitel 2 Monoacylierung des Phenylphosphans mit einern Äquivalent des Säurechlorides möglich. Das gebildete Natrium-acylphenylphosphid kann entweder isoliert, oder mit einern weiteren Äquivalent emes Säurechlorides Acyl(acyl')phenylphosphan umgesetzt zum werden. entsprechenden Die unsymmetrischen Oxidation des unsymmetrischen Phosphans mit Wasserstoffperoxid führt im Fall des Mesitoylphenylpivaloylphosphans in guten Ausbeuten (64 %) zum Mesitoylphenylpivaloylphosphanoxid (BAPO*) 5 (Schema 4a). a) 6 ~ ~ o NaO N:.:.:a=O'B=u~ Mes----l6""'" ---:..;,;M=esC:::..:O;,,::C..:.l.-l, To',,' .. P I: AA eS Me3CCOCI, NaO'Bu .. M" Toluol o 0 CM" Oxidation .. 0 eS A~A Mo, CM~ LiO vs. A .; · 6 MesCOCI LiO'Bu Mes P Schema 4: a) Die Synthese von Mesitoylphenylpivaloylphosphanoxid (BAPO*) 5. b) Lösungsmittelabhängigkeit und Einfluss des Alkalimetall-Kations bei der Monoacylierung von Phenylphosphan. Die Bildung des Alkali-monoacylphosphans ist vorn Alkali-Kation der verwendeten Base und vorn verwendeten Lösungsmittel abhängig. Führt man die Reaktion von Phenylphosphan in Gegenwart von Lithium-tert-butanolat mit einern Äquivalent Mesitoylchlorid in Toluol durch, so werden ausschliesslich Bis(mesitoyl)phosphan und ein Äquivalent an unumgesetzten Phenylphosphan erhalten. Wird die Acylierung hingegen in thf unter Zusatz von LiOtBu durchgeführt, so wird ausschliesslich das Lithium-mesitoylphenylphosphanid gebildet (Schema 4b). [231 39 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 o TMS, OTMS P~R' 11 R t===<R' R I R OTMS \p===< R' (E) (Z) Enol-Form Keto-Form Schema 5: Mögliche Konfigurationen der Monoacylphosphane. Monoacylphosphane der in Schema 5 dargestellten allgemeinen Strukturen sind in der Literatur bereits beschrieben worden. Becker berichtet von der Synthese und den Eigenschaften der Alkyl(trimethylsilyl)pivaloylphosphane und des (Trimethylsilyl)- phenylpivaloylphosphans (R = Me, I Bu, Cyc, Ph und R' = I BU)y4) Das durch Acylierung von Alkyl-bis(trimethylsilyl)phosphan bzw. Bis(trimethylsilyl)phenylphosphan mit Pivaloylchlorid in der Keto-Fonn synthetisierte Monoacylphosphan lagert sich bei RT unter einern [1,3] Shift der Silylgruppe in die Enol-Forrn um. Becker et al. konnten sowohl das (E)als auch das (Z)-Isomer nachweisen(Schema 6a).[24,25] a) Becker[24,25] /MS OTMS [1,3] Shift • • R-P\ RP(TMS)2 + R'COCl r ·TMSCI R' R OTMS E/Z CMe3 E/Z R' Weber[28] OTMS = ~===< R' = tBu, Ph, Mes Fp = (Cp)Fe(COh Nöt h [27] TMS OB(tBuh R' E/Z Ph tBu, Mes Fp E/Z (Z) ~P==< ~p==< R = Me, tBu, Cyc, Ph R' (E) . [26] R egltz TMS ~P==< OTMS 'p===< l===<R' R o b) Becker[24] R OTMS Lutsenko[29,30] R ~===< E/Z R' OU R' R =ipr, IBu R' =ipr Schema 6: a) Synthese und Umlagerung der von Becker beschriebenen Monoacylphosphane, b) Beispiele weiterer in der Literatur beschriebener Monoacylphosphane. 40 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 Regitz und Nöth synthetisierten Monoacylphosphane die in der Enol-Form noch einen Trimethylsilyl-Substituenten am Phosphoratom aufweisen. [26, 27] Weber berichtet, dass an Übergangsmetall-koordinierte Bis(trimethylsilyl)phosphide mit Acylchloriden ebenfalls Monoacylphosphane in der Enol-Form als stabiles Endprodukt bilden (Schema 6b).[28] Alle zuvor genannten Enol-Formen weisen einen Substituenten am Sauerstoffatom, Trimethylsilyl oder Bis(tert-butyl)boranyl, auf. Lutsenko et al. untersuchten hingegen die Lithium-Salze und konnten Aussagen über das (E/Z)-Diastereoisomeren-Verhältnis in Abhängigkeit von Substituenten und Lösungsmittel treffen, welches im Wesentlichen den in dieser Arbeit beschriebenen Ergebnissen gleicht. [29,30] Das bei der Synthese des Mesitoylphenylpivaloylphosphanoxides (BAPO*) 5 auftretende Zwischenprodukt, Natrium-mesitoylphenylphosphanid, sollte auch in der Enol-Form vorliegen. Es wurde eine genaue Untersuchung des Diastereoisomeren-Verhältnisses und der Reaktivität in Abhängigkeit des Lösungsmittels sowie des Kations durchgeführt. 2.2 Monoacylierung, das Natrium-phosphaenolat Das Natrium-mesitoylphenylphosphanid wird durch Acylierung von PhPH2 hergestellt, welches durch die Reaktion von PhPCb, Natrium und tBuOH in Toluol / tmeda, in Gegenwart von NaOtBu, gewonnen wurde. Diese Reaktion ist ebenfalls in thf in Gegenwart von LiOtBu möglich. Nach der Filtration der heissen, gelben Suspension wird das Filtrat auf 50 % eingeengt und für 12 h bei -18 oe kristallisieren gelassen. Das hellgelbe Produkt wird abfiltriert und am Ölpumpenvakuum getrocknet. 31 p NMR spektroskopische Untersuchungen des Produktes in thf zeigen zwei Signale bei Ö = 79.9 und 56,2 ppm. Demzufolge liegt das Natrium-mesitoylphenylphosphanid in der Enol-Form vor. Die zwei Signale im 31 p NMR Spektrum entsprechen den diastereotopen (E/Z)-Isomeren der Enol-Form (Schema 7). Oe /p=< Ph Mas E-Isomer Mes pI p=< Oe Z-Isomer Schema 7: Diastereotape Formen des Mesityl(phenylphosphinylidene)methanolats (Phosphaenolats), (E)- und (Z)-Isomer. 41 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 Nach IR NMR spektroskopischen Untersuchungen ist das Natrium-mesityl- (phenylphosphinyliden)methanolat (Natrium-phosphaenolat) mit tert- Butanol kokristallisiert. Der Alkohol ist am Ölpumpenvakuum nicht flüchtig und das Natrium-phosphaenolat liegt in der Zusammensetzung Na-Phosphaenolat*O.66 tBuOR 6a vor. Eine Umkristallisation von 6a aus thf I n-Rexan führt zum Austausch des tBuOR durch thfund zu einer Zusammensetzung von Na-Phosphaenolat*thf. Eine Zuordnung der NMR spektroskopischen Daten zu den jeweiligen Diastereoisomeren (E) I (Z) kann durch den Kem-Overhauser-Effekt der Protonen der ortho-Methylgruppe mit den ortho-Phenylprotonen im IR, IR NOESY NMR Spektrum getroffen werden. Das Isomerengleichgewicht von 6a liegt in thf auf der Seite des (Z)-Isomers. Das Verhältnis zwischen (E)- und (Z)-Isomer beträgt ca. 1 : 2 elp NMR (thf): ö = 79.9 (E) und 56.2 ppm (Z)). Das 31 p NMR Spektrum von 6a in Benzol weist hingegen nur eine Resonanz des (E)-Isomers bei ö = 88.2 ppm auf. Dieser lösungsmittelabhängige Unterschied des Isomerenverhältnisses begründet sich in der unterschiedlich starken Solvatation des Natrium-Kations. Das NatriumKation wird durch thf gut solvatisiert, wodurch nur ein Kontakt zwischen dem NatriumKation und dem Phosphaenolat auftritt. Das Phosphaenolat 6a liegt hauptsächlich als sterisch günstigeres (Z)-Isomer vor, in dem die Arylsubtituenten trans-ständig angeordnet sind. Im (E)-Isomer, welches in Benzol mit> 95 % vorliegt, koordiniert das Phosphaenolat über den Sauerstoff und über das Phosphoratom an das Natrium-Kation. Die weiteren Koordinationsstellen des Natriums werden durch das stets kokristallisierte thf oder tBuOR (siehe oben) abgesättigt. 6a kristallisiert aus einem Toluol I tmeda Gemisch bei -18 oe in gelben, quaderf6rmigen Kristallen als tmeda-koordiniertes Natrium-phosphaenolat 6b, NaPEnolat*tmeda, aus. Die durch Einkristallröntgenstrukturanalyse bestimmte Struktur von 6b im Festkörper ist in Abbildung 16 als ORTEP-Plot dargestellt. 42 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 Cll~ Abbildung 16: Struktur von NaPEnolat*tmeda 6b, (E)-Isomer (fehlgeordnete Ethylenbrücke des tmeda Liganden wurde vernachlässigt). Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: PI-Cl 1.739(2), PI-Cl 1 1.834(2), Cl-GI 1.288(2), CI-C2 1495(3), G1-Na1 2.260(2), PI-Nal 3.277(2), GI-CI-PI 119.3(2), CI-PI-C11 104.42(9), C2-CI-PI-CII 2.8(2). Das NaPEnolat*tmeda 6b liegt im Festkörper als Natrium überbrücktes, dimeres (E)-Isomer vor. Die P=C Bindung ist 1.739(2) A lang, das zentrale Gerüst des PhP=COMes - Anions ist nahezu planar. Die Verdrehung der Phenyl gegen die Mesityl Gruppe beträgt nur 2.8 0. Die Natrium-Phosphor Bindungslänge ist mit 3.277 A im Vergleich zur Natrium-Sauerstoff Bindung mit 2.26 A sehr lang und entspricht einer Koordination des Natrium. Die Carbonylgruppe hat eine Bindungslänge von 1.288 Sauerstoffatoms an das A und ist damit gegenüber einer normalen C=O Bindungslänge von ((C=G) ~ 1.21 A)[3I J verlängert. Es liegt daher eine Enol-Struktur vor. NMR spektroskopische Untersuchungen der isolierten Kristalle in Benzol welsen em Isomerenverhältnis (E) / (Z) von 3 : 1 auf elp NMR (C 6D6): 0 = 83.9 (E) und 73.3 ppm (Z)). In thf liegt NaPEnolat*tmeda 6b analog zu Verbindung 6a als (Z)-Isomer vor ((E) / (Z) ~ 1 : 2.5). Somit unterliegt das reine, kristallisierte (E)-Isomer 6b ebenfalls dem Isomerengleichgewicht und bildet solvatisierte Natrium-Kationen in Lösung. Im Gegensatz zu 6a kann das tmeda-koordinierte Natrium-phosphaenolat 6b im apolaren Lösungsmittel Benzol die elektrostatischen Wechselwirkungen zwischen dem Natrium-Kation und dem 43 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 Phosphaenolat durch den tmeda-Koliganden soweit minimieren, dass das sterisch günstigere (Z)-Isomer gebildet werden kann. Eine vollständige Solvatation der Natrium-Kationen führt zu isolierten Ionenpaaren und der quantitativen Bildung des (Z)-Isomeres. Die Zugabe des Natrium-komplexierenden Reagenz Kryptand[2.2.2] (C222) führt zur Absättigung der Koordinationsphäre des Natriums und zum vollständig kationisolierten Phosphaenolat. NMR spektroskopische Untersuchungen in thf belegen die quantitative Bildung des (Z)-Isomeres [Na(C222)t[(Z)-PEnolatr 6c. In Benzol kann wegen der geringen Löslichkeit keine gesicherte Aussage über die Konfiguration des Phosphaenolates 6c gemacht werden. Eine Übersicht der Diastereoisomerenverhältnisse in Abhängigkeit der Liganden am Natrium und des gewählten Lösungsmittels ist in Tabelle 5 aufgeführt. Mes (L)n NaI .. .... I I .. "0 /~=< Ph p=< pt! 0 II Mes Na(L)n E-Isomer rsomerenverhält- 6a, L = tBuOH / thf Z-Isomer 6b, L= tmeda 6c, L = Kryptand nis e1pNMR) thf Benzol thf Benzol thf Benzol E~Isomer 1 > 19 1 3 <1 - Z- Isomer 2 <1 2.5 1 > 19 - Tabelle 5: Diastereoisomerenverhältnis der Natrium-phosphaenolate in Abhängigkeit zu den Liganden der Natrium-Kationen und des Lösungsmittels. Die Ergebnisse stimmen mit den von Lutsenko et aL beschriebenen Beobachtungen bei der Zugabe von Kronenether zu ihrem Lithium-phosphaenolaten (vgl. Schema 6b) überein. Auf der anderen Seite sollte durch extrem starke Wechselwirkungen zwischen Kation und Phosphaenolat die quantitative Bildung des (E)-Isomeres möglich sein. Durch Umsetzung von 6a mit Silber(I)triflat in dme kann das Silber-phosphaenolat Ag-(E)-PEnolat 7 synthetisiert werden. Durch Überschichtung der dme-Reaktionslösung mit n-Hexan konnten gelbe, lichtempfindliche Kristalle zur Einkristallröntgenstrukturanalyse erhalten werden (Abbildung 17). 44 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 Abbildung 17: links: Struktur von Ag-(E)-PEnolat 7. Es wurden zwei Ansichten als ORTEPPlot gewählt. Das fehlgeordnete Lösungsmittel wurde nicht berücksichtigt. Ausgewählte Bindungslängen [A]: Ag-Ag 3.075 - 3.326(1), Ag-P 2.411 - 2.447(1), Ag- o 2.408 1.244(5). - 2.513(4), P=C 1.807 - 1.829(5), P-C\Ph) 1.817 - 1.839(5), C=O 1.225 rechts: Die entsprechende reduzierte Strukturdarstellungen für die Hervorhebung des Ag-P Polyeders. Die Clusterstruktur des Phosphaenolats 7 im Festkörper ist in Schema 8 zur Veranschaulichung gezeigt. Die Silberatome bilden ein quadratisches Antiprisma bzw. besetzen jede zweite Ecke eines verzerrten, achtseitigen Prismas und sind mit einer Ag-Ag 45 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 Bindungslänge von 3.075 - 3.326 A entlang der Flächendiagonalen angeordnet. Die übrigen Ecken des achtseitigen Prismas werden durch die Phosphoratome des (E)-Phosphaenolates besetzt. Auf diese Weise überbrückt jedes Phosphoratom zwei Silberatome. Die PhosphorKohlenstoffBindungen mit den Bindungslängen von 1.807 - 1.829 A sind zusammen mit den Carbonylgruppen (C-O entlang der Kante des Bindungslänge 1.225 - 1.244 A) Prismenmantels ausgerichtet. Die Mesitylsubstituenten weisen vom Prismenmantel weg, womit die Ausrichtung der Phenylsubstituenten senkrecht zu den Grundflächen erfolgt (Schema 8). Die Phenylringe benachbarter Phosphaenolate sind entgegengesetzt bezüglich des Polyeders angeordnet. Durch die propellerartige Verdrehung der vier Phenylringe an jeder Grundfläche bildet sich eine zylinderförmige Struktur aus. I~Phenyl ~~S Mes Mesi Mes I ~~Mes Mes Mes Schema 8: Vereinfachte Darstellung der Festkörperstruktur von 7. Links ist in der Seitenansicht die Koordination des Phosphaenolates (nur zwei der acht Phosphaenolate gezeigt) an das achteckige Prisma dargestellt und rechts ist die Sicht auf die Prismengrundfläche mit der Ausrichtung der Phenylringe skizziert. Die achteckigen Prismen sind im Kristall so zueinander angeordnet, dass eine Röhre entsteht. Die Röhren sind untereinander parrallel angeordnet. 7 weist somit im Einkristall eine geordnete Röhrenstruktur auf. Die Einkristallröntgenstrukturanalyse der aus Toluol kristallisierten Verbindung 7 ergibt eine identische Festkörperstruktur mit gleichem Kristal1typ. Das 3I p NMR Spektrum von Ag-(E)-PEnolat in [D8]Toluol weist ein Triplett bei 0 mit einer Kopplung von IJAg,p = 299 Hz auf. Im IR = 3.4 ppm und 13C NMR Spektrum werden die für das (E)-Isomer des Phosphaenolats charakteristischen Resonanzsignale gefunden. Eine NMR spektroskopische Diffusionsmessung, welche auf den Protonen der ortho-Methylgruppe, den 46 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 meta-Mesityl- und para-Phenylproton basiert, ergibt m [D8]Toluol emen Diffusionskoeffizienten des Phosphaenolates 7 von 0.39 x 10-9 m2 S-l (Abbildung 18). 0.0 -1.0 -2.0 -3.0 -4.0 -5.0 -6.0 ·7.0 +-----.----.-------,-----,---,---------.---,---------.-----.------' 0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 [G'a.u.)J Abbildung 18: Grafische Auswertung des IR DOSY NMR Spektrum von Ag-(E)-PEnolat 7 in [D8]Toluol bei 298 K. Das aus dem Diffusionskoeffizienten berechnete Volumen der Verbindung in Lösung ist V ~ 4300 A3 und ca. 17 % grösser als das aus der Festkörperstruktur erhaltene Volumen des Silber-phosphaenolates. Diese Ergebnisse besagen, dass das Ag-PEnolat in Lösung und im Festkörper als (E)-Isomer vorliegt und ein Oligomer ausbildet. 2.3 Reaktivitäten der Metall-(E/Z)-Phosphaenolate Das Natrium-phosphaenolat 6a reagiert, wie zuvor beschrieben, mit Acylchloriden unter Acylierung des Phosphoratoms zu den Acyl(acyl')phenylphosphanen. Becker, Regitz und Nöth berichteten bereits, dass die Acyl(trimethylsilyl)phosphane einen [1,3] Shift der Trimethylsilyl-Gruppe unter aufweisen (vgl. Schema Ausbildung 6).[24-27] der stabileren O-silylierten-Phosphaenolate Aufgrund dieser Reaktivitätsunterschiede wurde die Reaktivität des Natrium-phosphaenolates 6a und des Silber-phosphaenolates 7 in 47 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 nukleophilen Substitutionsreaktionen mit Trimethylsily1chlorid (TMSCI) und Methyliodid untersucht. Natrium-phosphaenolat 6a reagiert mit TMSCI unter Silylierung des Sauerstoffatoms. 3l p NMR spektroskopische Untersuchungen zeigen ausschliesslich die Resonanzsignale der (E/Z)-Isomere elp NMR (dme): Ö = 150.2 und 136.4 ppm). Es konnte auch nach 24 h Reaktionszeit keine Umlagerung in das Keto-Tautomer, (Trimethyl)mesitoylphenylphosphan, nachgewiesen werden. Mit Methyliodid findet hingegen nur eine Alkylierung am Phosphoratom statt elp NMR (dme): Ö = 2.0 ppm). Das Silber-phosphaenolat 7 weist mit TMSCI eine zu 6a analoge Sauerstoffacylierung auf elp NMR (dme): Ö = 150.4 und 136.5 ppm). Die Reaktion mit Methyliodid zeigt im 3l p NMR Spektrum im Gegensatz zu der Umsetzung mit TMSCI nach 10 min keine Reaktion, das Silber-phosphaenolat weist als einziges Resonanzsignal das Resonanzsignal bei Ö = 0.5 ppm (t, lJAg,r :::0 mit den 290 Hz) auf. Nach 24 h hat eine Zersetzung zu nicht charakterisierten Verbindungen 3l p NMR Resonanzsignalen bei Ö = 55.3 und 22.3 ppm stattgefunden. Es konnte keine Alkylierung am Phosphoratom nachgewiesen werden. 2.4 Schlussfolgerung Das Natrium-mesitoylphenylphosphid liegt in Lösung und im Festkörper, wie vermutet, als Enol-Tautomer, den Natrium-phosphaenolat, vor. In Abhängigkeit von den verwendeten Lösungsmitteln und deren unterschiedlichen Solvatationseigenschaften der Natrium-Kationen wird ein unterschiedliches (E/Z)-Diastereoisomerenverhältnis beobachtet. Eine starke Solvatisierung der Natrium-Kationen führt zu getrennten Ionenpaaren und zu der Bildung des stabileren (Z)-Isomers des Phosphaenolates. In apolaren Lösungsmittel liegt das Gleichgewicht auf der Seite des (E)-Isomers, bedingt durch eine starke Wechselwirkung zwischen dem Phosphaenolat-Anion und den koordinierten Natrium-Kation. Die gefundenen Abhängigkeiten des Diastereomerenverhältnisses m Bezug auf die verwendeten Lösungsmittel stimmen mit den Beobachtungen, welche Lutsenko et a1. von den LithiumPhosphaenolaten berichteten, überein. [29,30] Das synthetisierte Silber-mesitoylphenylphosphid liegt in dme als auch in Toluol als Silber(E)-phosphaenolat vor. Die Festkörperstruktur des Silber-(E)-phosphaenolats weist einen SilbercIuster auf, welcher ringfcirmig von den Phosphaenolat-Anionen koordiniert wird. 48 Synthese neuartiger Bis(acyl)phenylphosphanoxide - Kapitel 2 Die Natrium-phosphaenolate reagieren mit Trimethylsilylchlorid unter Silylierung des Sauerstoffatoms, wohingegen die Umsetzung mit Methyliodid zur Alkylierung des Phosphoratoms führt. Das Silber-phosphaenolat reagiert mit Trimethylsilylchlorid analog unter O-Silylierung. Mit Methyliodid liegt eine kinetisch gehemmte Reaktion vor und es konnte keine Aussage über die Zerfallsprodukte getroffen werden. Zum Vergleich sollte noch die Darstellung der Kupfer- und Gold-phosphaenolate durchgeführt und deren Reaktivität in nukleophilen Substitutionsreaktionen untersucht werden. 49 ("'\ ~'lif1~;' '~OJ ~ ~"'i'l"r" I ! i I I I j",,"""',......... '... "~""''''·~_''''·'''''''''''''''''"'·_''''_~'''''''''''<"",' ...",':n<'o.,,~., ,."",.,,",.u,,~,,,~,,.,_,.~,,,,,,,,,,,_,,_.,,.,. I ,.. ~j Kapitel 3 Eigenschaften und Reaktivität des am Rhodium-koordinierten Carben-Phosphiniden Adduktes (IMe2 PPh) Carben-Phosphiniden-Addukt (lMe2PPh) ~ Kapitel 3 3.1 Einleitung Arduengo et al. berichteten von der nukleophilen Spaltung von Cydopentaphenylpentaphosphan (PPh)s durch N-Heterozyklische Carbene. [32, 33] Das entstandene Produkt wurde von Arduengo et al. als Carben-Phosphiniden Addukt beschrieben (Schema 9a). Ph \ P / -P 1/5 Ph-P\ . . . . . Ph I p p- . . . . . . / Ph Ph R = Me, R'= Me oder R = H, R'= Mes b) Phosphaalken Schema 9: a) Synthese inverses Phosphor-Ylid der Carben-Phosphiniden Carben-Phosphiniden Addukt Addukte.[32.33] b) Mögliche Resonanzstrukturen der Carben-Phosphiniden Addukte. [32-36] NMR spektroskopische Untersuchungen der synthetisierten Carben-Phosphiniden Addukte ergeben jeweils nur einen Satz an Resonanzsignalen für den Imidazolring und den Phenylring. Dies wird durch eine Phosphor-Imidazolkohlenstoff Einfachbindung und der freien Rotation des Phenylringes um diese Bindung erklärt. In Schema 9b sind die theoretisch möglichen Resonanzstrukturen der Carben-Phosphiniden Addukte dargestellt. Neben der PhosphorKohlenstoff Doppelbindung im Phosphaalken ist die Formulierung der Grenzstruktur eines inversen Phosphor-Ylides Elektronendichte am möglich. Phosphoratom Das inverse Phosphor-Ylid auf und erklärt die für weist eine hohe zweifach-koordinierte Phosphorverbindungen ungewöhnliche chemische Verschiebung zu niedrigen Frequenzen im 31 p NMR Spektrum (Phosphaalkene 31 p NMR 0 > 240 ppm, Carben-Phosphiniden Addukte 52 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMe2PPh) - Kapitel 3 ö :::; - 20 bis - 60 ppm)J 32, 33, 37-40] Eine Stabilisierung dieser stark polarisierten PhosphorKohlenstoffbindung kann über die Rearomatisierung des Imidazolringes erklärt werden. Anhand der durchgeführten Röntgenstrukturanalysen liegt kein resonanzstabilisierter Imidazoliumring vor. Die Bindungslängen im Imidazolring des Carben-Phosphiniden Adduktes stimmen eher mit den Bindungslängen des freien Carbens als mit denen des Imidazoliumsalzes überein. Auch die Resonanzstruktur eines Carben-Phosphiniden Adduktes ist möglich. Das Aminocarben ist ein Fischer Carben mit Singulett-Grundzustand[41] und bildet eine Donor-Akzeptor Bindung zum Phosphiniden aus.[42, 43] Frison et a1. haben theoretische Untersuchungen mittels DFT Modellrechnungen und ELF (Elektron Lokalisierungsfunktion) an dieser Resonanzstruktur durchgeführt. [34-36] Sie konnten zeigen, dass das freie Elektronenpaar in der Ebene des Imidazolringes eine cr - Donorbindung zur Phosphinideneinheit ausbildet. Das am Imidazol-2-yliden koordinierte Phosphiniden befindet sich in einem Singulett-Grundzustand[44] und zeigt eine 1t - Rückbindung in das unbesetzte Orbital des Carbenkohlenstoffatoms (Schema 10). cr - Donorbindung 1t - Rückbindung Schema 10: Schematische Darstellung der bedeutesten Orbitalwechselwirkungen im Fall der Carben-Phosphiniden Addukt Grenzstruktur. Diese Delokalisierung führt zur Ausbildung der Ringaromatizität wodurch eine teilweise Besetzung des Carbenkohlenstoff p-Orbital vorliegt und die Umfang dieser 1t - 1t - Rückbindung schwächt. Der Rückbindung ist im Fall der Imidazol-2-ylidene nur sehr gering, da eine Delokalisierung der freien Elektronenpaare der Stickstoffatome vorliegt. Die freie Beweglichkeit der Phosphor-Imidazolkohlenstoff Bindung und hohe Elektronendichte arn Phosphoratom sollte die Koordination an Übergangsmetallkomplexe ermöglichen. Die dadurch koordinierte und stabilisierte Phosphinideneinheit könnte durch Umsetzung mit einern Oxidationsmittel in ein stabiles Phosphor-zentriertes Radikal überführt werden. 53 Carben-Phosphiniden-Addukt (JMezPPh) ~ Kapitel 3 3.2 An Rhodium koordiniertes Carben-Phosphiniden Addukt 3.2.1 N ,N' -Dimethylimidazol-2-ylidene-2-phenylphosphiniden Addukt (lMe2PPh) Frühere Untersuchungen zeigten, dass der von Arduengo et al. beschriebene Syntheseweg (s. Schema 9) bei uns nur geringe Ausbeuten an den entsprechenden CarbenPhosphiniden Addukten liefert. [ZI] Dies wird auf die geringe Stabilität des freien Carbens und auf den unvollständigen Abbau von (PPh)s 1 zurückgeführt. Es wird daher der in Schema beschriebene und von uns entwickelte Syntheseweg beschrittenYl] X (PPh)s + 1/5 x KOlsu ~j " 1/5 x (PPh) s + 1/5 x KOlsu " \1) Ph 1/5 x K eP-P,I 'olsu ( ph' 1 CH I 3/5 x (P~h)s 1 3 N 1/5x ( )=p\ N 9a Ph \ CH 3 1/5 x A Schema 11: 1/5 x (ISuOH + KI) =nach jedem Zyklus wird x um 20 % kleiner Darstellung des N,N' -Dimethylimidazol-2-ylidene-2-phenylphosphinidens JMezPPh aus (PPh)s, K01Bu und N,N' -Dimethylimidazoliumiodid. Der Vorteil gegenüber dem von Arduengo et al. beschriebenen Syntheseweg liegt darin, dass das Pentapheny1cyc1opentaphosphan zuerst durch Kalium-tert.-butanolat in thf zum I-tertButoxy-I,2-diphenyldiphosphanid gespalten wird. [7] Ausserdem wird kein freies Carben eingesetzt, sondern dieses (JMez*HI) 8a, zugegeben. 1,3-Dimethylimidazol-2-yliden als hnidazoliumsalz, N,N'-Dimethyl-lH-imidazoliumiodid Das in reagiert situ durch sofort Kalium-tert.-butanolat mit dem gebildete l-tert-Butoxy-I,2- diphenyldiphosphanid zum N,N'-Dimethylimidazol-2-ylidene-2-phenylphosphiniden-Addukt, welches, unter Rückbildung von 1 und Alkoholat, IMezPPh 9a bildet. Das zurückgebildete 54 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMezPPh) - Kapitel 3 (PPh)51 wird erneut durch das Alkoholat gespalten und kann mit vorhandenem freien Carben reagieren. Durch diese Reaktionsfolge kann nach der Entfernung des Lösungsmittels, der Aufnahme des gelben Rückstandes in Toluol mit nachfolgender Filtration und Einengen des Filtrats 9a in über 93 % Ausbeute isoliert werden. In Abbildung 19 ist die Festkörperstruktur von 9a gezeigt. Abbildung 19: Struktur von (lMezPPh) Aufenthaltswahrscheinlichkeit, 9a (thermische Lösungsmittel Ellipsoide vernachlässigt). mit 50 % Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: PI-Cl 1.791(2), P1-C6 1.815(2), Cl-NI 1.358(2), Cl-N2 1.358(2), Cl-P1-C6 101.31(6); Torsionswinkel: C6-Pl-C1-N2 48.0(1), N1-C2-C3-N20.8(2). Die Struktur von 93 entspricht den von Arduengo et al. beschriebenen Festkörperstrukturen der 1,3,4,5-Tetramethylimidazol-2-yliden- (A) und N,N'-Bis(mesityl)imidazol-2-yliden-2phenylphosphiniden (B) Addukte. Phenylsubstituenten mit 1.815 Die Phosphor-Kohlenstoff Bindunglänge zum A zeigt im Vergleich zu A, B und den in Kapitel 2.2 besprochenen Phosphaenolaten keine Besonderheiten (1.817 - 1.839 A). Die PhosphorKohlenstoff Bindung zum Imidazolring ist mit einer Bindungslänge von 1.791 A (A = 1.794 und B = 1.763 A) wesentlich länger im Vergleich zu typischen Phosphaalkenen (P=C : : :-; 1.67 A). [37-40] Diese Verlängerung führt zu der Vermutung, dass der Doppelbindungscharakter zwischen dem Phosphoratom und dem Kohlenstoffatom des Imidazolringes nicht sehr ausgeprägt ist. Das fehlen der starken Cp1t Torsionswinkeln q>(Ciph-p-C\m-N) = 48 - P p1t Wechselwirkung zeigt sich an den ° bzw. 46 ° (A) und 26.2 ° (B), welcher die Verdrehung des planaren Imidazolringes gegenüber der P-Cphenyl Bindung darstellt. Ein weiterer Hinweis auf eine Einfachbindung zwischen dem Phosphor- und dem hnidazolKohlenstoffatom liegt in den NMR spektroskopischen Untersuchungen von 9a. In den lH und 55 Carben-Phosphiniden-Addukt (IMezPPh) - Kapitel 3 13C NMR Spektren wird nur ein Satz an Resonanzsignalen der Phenyl- und Methylprotonen gefunden. Dies entspricht einer schnellen Rotation der Phenylphosphor-Einheit um die Phosphor-hnidazolkohlenstoff Bindung. Das 31 p NMR Spektrum zeigt nur ein Signal bei 0= -50.2 ppm (A: 0 = - 53.5 und B: 0 = - 23 ppm). Dieses 31 p NMR Signal ist im Vergleich zu den Phosphoralkenen weit zu niedrigen Frequenzen verschoben (0 > 240 ppm). [37-40] Die Verbindung 9a liegt somit in der von Arduengo vorgeschlagenen Resonanzstruktur des inversen Phosphor-Ylides bzw. des intramolekularen hnidazoliumsalzes vor. [33] 3.2.2 Reaktion von lMe2PPh mit [(Trop2NH)RhClh Die hohe Elektronendichte am Phosphoratom von 9a sollte die Koordination als Nukleophil an Übergangsmetallkomplexe ermöglichen. Die Reaktion von 9a mit dem Bis(trop)aminrhodiumchlorid-Dimer [(TropzNH)RhCI]z in thf führt unter DimerspaItung innerhalb weniger Minuten zu [(TropzNH)Rh(IMezPPh)CWq lOa, welches durch Fällung mit n-Hexan als roter Feststoff isoliert werden kann. Die Verbindung lOa weist im 31 p NMR Spektrum ein Duplett bei 0 = - 44.9 ppm mit einer Phosphor-Rhodium Kopplung von IJp,Rh = 78.2 Hz auf. Dies entspricht nur einer geringen Verschiebung des Resonanzsignals im Vergleich zum freien Liganden von öo i::::! 5 ppm zu hohem Feld. Wird hingegen der Komplex lOa nicht innerhalb weniger Stunden aus der Reaktionslösung isoliert, so wird im 31 p NMR Spektrum der Reaktionslösung eine Bildung eines weiteren Resonanzsignals bei 0 i::::! - 5 ppm (Duplett, J i::::! 85 Hz) beobachtet. lOa ist in thf und CHzCh sehr gut löslich. Nach 12 h in Lösung (thf und CHzCh) wird ebenfalls eine Bildung des Folgeproduktes bei 0 i::::! - 5 ppm sowie die Ausfällung eines orange farbenen Feststoffes beobachtet. Die reine Verbindung lOa konnte aus einer CHzCh Lösung, überschichtet mit n-Hexan, kristallisiert werden. Die Kristallisation wurde durch das Anlegen eines leichten Vakuums an das Kristallisationsgefäss und der dadurch schnelleren Diffusion der CHzCh- in die n-Hexan-Phase beschleunigt. Die Einkristallröntgenstrukturanalyse der dunkelroten Kristalle ist in Abbildung 20 gezeigt. 56 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMe2PPh) - Kapitel 3 Abbildung 20: ORTEP Plot von [(Trop2NH)Rh(lMe2PPh)CltQ 10a (thennische Ellipsoide mit 50 % Aufenthaltswahrscheinlichkeit, Lösungsmittel vernachlässigt). Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: Pl-C3l 1.822(9), Pl-C36 1.85(1), Rhl-Pl 2.468(3), Rhl-Nl 2.096(7), Rhl-Cll 2.379(2), Rhl-ct1 2.018(9), Rhl-ct2 2.034(8) (ct1 = Centroid von C4=C5, ct2 = Centroid von C19=C20), C3l-Pl-C36 93.7(5), NlRhl-Pl 83.8(2); Torsionswinkel: C36-Pl-C3l-N2 53.0(1), C36-Pl-C3l-N3 -117.7(9). In der Festkörperstruktur von 10a koordiniert der Ligand 9a über das Phosphoratom in der equatorialen Position der trigonal-bipyramidalen Koordinationsphäre des Rhodiumatoms mit einer Rhodium-Phosphor Bindungslänge von 2.468 A. Die Phosphor-Imidazolkohlenstoff Bindung ist mit einer Länge von 1.822 Bindung mit 1.85 A A ebenso wie die Phosphor-Phenylkohlenstoff deutlich länger als im freien Liganden (1.79 bzw. 1.815 A). Der C3l-Pl-C36 Winkel ist mit 93.7 ° um 7.6 ° kleiner und der Imidazolring weist zur P-C36 Bindung eine um 5 ° stärkere Verdrehung im Vergleich zum freien Liganden 9a auf (cp(C36-Pl-C3l-N2) = 53 ° bzw. 48 0). Wird hingegen 10a durch langsame Diffusion einer CH2Ch-Lösung in n-Hexan kristallisiert, so werden orange farbene Kristalle erhalten. Das kristallisierte Produkt, [(Trop2NH)Rh(lMe2PPh)CI]aX 10c, ist in thf und CH2Ch mässig löslich und enspricht nach 57 Carben-Phosphiniden-Addukt (IMezPPh) - Kapitel 3 NMR spektroskopischen Untersuchungen dem zuvor beobachteten Folgeprodukt, welches sich nach längerer Zeit aus 10a in Lösung bildet. Die Festkörperstruktur von 10e ist in Abbildung 21 als ORTBP-Plot dargestellt. Abbildung 21: Struktur von [(TropzNH)Rh(IMezPPh)CI]aX 10e (Lösungsmittel wurde vernachlässigt). Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: P1-C31 1.837(2), P1-C36 1.840(2), Rh1-P1 2.344(1), Rh1-N1 2.163(2), Rh1-Cll 2.502(1), Rh1-ctl 2.042(2), Rh1-ct2 2.026(2) (ctl = Centroid von C4=C5, ct2 = Centroid von C19=C20), C31-P1-C36 98.85(8), N1-Rh1-P1 174.36(4), C36-P1-C31-N2 -143.0(2), C36-P1-C31-N340.4(2). Der Ligand 9a koordiniert in der axialen Position der trigonalen Bipyramide mit einer Phosphor-Rhodium Bindungslänge von 2.344 A an das Rhodiumatom. Die Phosphor- ImidazolkohlenstoffBindung von Komplex 10e ist mit einer Länge von 1.837 A im Vergleich zum Komplex 10a (1.822 A) gering verlängert, wohingegen die Phosphor-Phenylkohlenstoff Bindung mit 1.84 A leicht verkürzt ist (1.85 A). Im Vergleich zum freien Liganden sind diese jedoch wesentlich verlängert (1.79 bzw. 1.815 A). Der C31-P1-C36 Winkel ist mit 98.8 ° beinahe analog zum freien Liganden (101.3 0). Der Imidazolring weist eine um 7.6 ° geringere Verdrehung zur P-C36 Bindung auf (<p(C36-P1-C31-N3) = 40.4 ° bzw. 48 0(9a)). In 58 Carben-Phosphiniden-Addukt (IMezPPh) - Kapitel 3 den Komplexen 10a und 10e liegt ein deutlich pyramidalisierter Phosphor vor. Desweiteren bestätigen die Verlängerungen der Phosphor-Kohlenstoff Bindungen das Vorliegen des intramolekularen hnidazoliumsalzes bzw. der Phosphor-Imidazolkohlenstoff Einfachbindung. Bei beiden Komplexen 10a und 10e wird in IH und l3C NMR spektroskopischen Untersuchungen jeweils nur ein Signalsatz für die Protonen der Phenylgruppe und des Imidazolringes gefunden. Demzufolge liegt eine freie Rotation der Phenylgruppe und des Imidazolringes um die Phosphor-Kohlenstoff Bindungen vor. Die nukleophile Spaltung des Dimers [(TropzNH)RhCI]z erfolgt über die Bildung von 10a als kinetisches Zwischenprodukt, in welchem das Nukleophil 9a in der equatorialen Position der trigonalen-bipyramidalen Koordinationsphäre des Rhodiumatoms sitzt. In Lösung erfolgt eine langsame Umlagerung in das thennodynamisch stabilere Produkt 10e. 3.2.3 Umsetzung von [(Trop2NH)Rh(lMe2PPh)CI] mit KOtBu Die Umsetzung von [(TropzNH)Rh(lMezPPh)Cltq 10a mit Kalium-tert.-butanolat sollte unter Ausfällung von Kaliumchlorid zur Deprotonierung des Bis(trop)amin-Liganden führen. In NMR spektroskopischen Untersuchungen weist das in thf gelöste Produkt mit einem 31 p NMR Resonanzsignal von 0 = 23.4 ppm (Duplett, IJRh,p = 77.5 Hz) weiterhin im IR NMR Spektrum ein Aminproton auf. Die Protonen des hnidazolringes C4H und CSH sind nicht equivalent und es liegt nur eine Methylgruppe am Stickstoff des Imidazolringes vor. Am anderen Stickstoffatom des Imimidazolringes befindet sich eine Methylengruppe mit diastereotopen Protonen. Die Phenylgruppe zeigt im I H und 13C NMR nur einen Satz an Signalen und liegt unverändert vor. Durch die Einkristallröntgenstrukturanalyse der aus dme gezüchteten Kristalle (Abbildung 22) wird gezeigt, dass es sich bei der Verbindung [(TropzNH)Rh(CRzlMePPh)] 11a um einen fünfgliedrigen Metallazyklus handelt. Dieser Metallazyklus ist durch eine Insertion der Rhodium-Stickstoff Bindung in die KohlenstoffWasserstoff Bindung einer Methylgruppe des hnidazolringes, wobei ein Rh-CHz-N-C-P FÜllfring gebildet worden ist, entstanden. 59 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMezPPh) - Kapitel 3 Abbildung 22: ORTEP Plot von [(TropzNH)Rh(CHzlMePPh)] 11a (thennische Ellipsoide mit 50 % Aufenthaltswahrscheinlichkeit, Lösungsmittel vernachlässigt). Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: PI-C31 1.831(4), PI-C36 1.842(5), Rhl-Pl 2.309(1), Rhl-Nl 2.166(3), Rhl-C35 2.137(5), Rhl-ctl 2.043(4), Rhl-ct2 2.032(4) (ctl = Centroid von C4=C5, ct2 = Centraid von CI9=C20), C31-PI-C36 96.1(2), NI-Rhl-Pl 172.9(1), Rhl-C35-N2 111.6(3); Torsionswinkel: C36-PI-C31-N2 109.3(4), C36-PI-C31-N3 -72.2(4), PI-C31-N2-C35 9.6(6). Die Methylengruppe weist eine Kohlenstoff-Rhodium Bindungslänge von 2.137 0.1 A auf und ist A länger als die Bindungslängen der Rhodiurn-Doppelbindungscentroide betragen. Die Phosphor-Rhodium Bindungslänge ist im Vergleich zu IOc gering verkürzt (2.309 bzw. 2.344 A) wohingegen die Phosphor-Kohlenstoffbindungen unverändert sind. Der Rh-CHz-NC-P Fünfring liegt in einer geringen Envelope-Konformation (q>(P l-C31-N2-C3 5) = 9.6 0) vor und die Pyrarnidalisierung des Phosphoratoms ist in den bisher beschriebenen Verbindungen arn stärksten ausgeprägt (q>(C36-PI-C31-N3) = 72.2 0). 60 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMezPPh) - Kapitel 3 a) Budzelaar[46] b) Lattman[45] ~I ~N", N-CH2 I ,CI ( N.:tP~Rh'-PPh3 ~\cl"l NH CI Schema 12: Weitere Rhodium-Kohlenstoff Metallazyklen. In der Literatur sind Rhodium-Kohlenstoff Metallazyklen bekannt, welche aus Rhodium(I)komplexen unter oxidativer Addition von Z.B. CHzCh[45,46] (vgl. Schema 12) oder CHzh[47 J zu Halogenylalkyl-Rhodium(III)-Komplexen gebildet werden. Der Ringschluss erfolgt durch eine nachfolgende nukleophile Substitution des Halogens durch z.B. Pyridin[46J, Amin[4sJ oder Phosphan.[47] 3.2.4 Deuterium Experimente Zur genauen Untersuchung des Ablaufs des Ringschlusses von 10a bei der Zugabe von KOtBu werden Experimente mit einem markierten Liganden durchgeführt. Die Markierung erfolgt über deuterierte Methylgruppen des Imidazolringes. Die deuterierten Methylgruppen werden durch die Reaktion von Natrium-imidazolid mit einern geringen Überschuss an Trideuteromethyliodid (CD3!) in Toluol eingeführt. Das gebildete N,N'Bis(trideuteromethyl)imidazoliumiodid (I(CD3)z*HI) Sb wird nach Filtration der Reaktionslösung und Entfernung des Lösungsmittels direkt mit (PPh)s 1 und KOtBu zum N,N'-Bis(Trideuteromethyl)imidazol-2-ylidene-2-phenylphosphiniden Addukt I(CD 3)zPPh 9b umgesetzt. Die deuterierten Methylgruppen von I(CD 3)zPPh 9b zeigen im zH NMR Spektrum eine Resonanz bei 8 = 2.92 ppm (9a: I H NMR: 8 = 2.98 ppm (s, NCH3)). Die nukleophile Dimerspaltung von [(TropzNH)RhCI]z mit 9b wird analog zur Synthese von 10a durchgeführt. Das kinetische Produkt, [(Trop zNH)Rh(I(CD 3)zPPh)CltQ lOb, weist im 31 p NMR Spektrum 61 Carben-Phosphiniden-Addukt (IMe2PPh) - Kapitel 3 nur eine geringe Verschiebung zu höheren Frequenzen gegenüber lOa auf elp NMR ([D8]tht): 8 = - 42.6 ppm vs. - 44.9 ppm (10a)). Die Rodium-Phosphor Kopplung ist mit IJRh,p ~ 78 Hz im Vergleich zur Verbindung 10a identisch. Analog zur nicht deuterierten Verbindung findet 10a thermodynamisch in Lösung stabilere [(Trop2NH)Rh(I(CD3hPPh)CltQ ebenfalls eine Produkt IOd 10e mit [(Trop2NH)Rh(CD~(CD3)PPh)] 11b, statt. Umlagerung von Die weitere Kalium-tert.-butanolat 10e in das Reaktion von fUhrt zum welches den Rh-CD2-N-C-P Fünfring aufweist. In Abbildung 23 sind die IH, BC HMQC Spektren der Verbindungen 11 a und 11b zum Vergleich aufgeführt. RhCHH'N .. .. .. .. . . . .. .. . . .. ........ " .. .. Abbildung 23: IH, BC HMQC Spektrum von [(Trop2NH)Rh(CH~ePPh)]11a (links) und [(Trop2NH)Rh(CD2ICD3PPh)] 11b (rechts). Es ist deutlich zu sehen, dass in der Verbindung 11b keine Protonen in der Methylengruppe und Methylgruppe eingebaut wurden. Die BC NMR Resonanzsignale der Methylen- und Methylgruppe sind durch die Kopplung zu den Deuteriumkemen stark verbreiterte Multipletts und konnten nur durch IH, BC HMBC NMR spektroskopische Untersuchungen über die 3Jc,wKopplung zu den Irnidazolprotonen C4H und C SH bestimmt werden. Das Resonanzsignal des Aminprotons im IH NMR Spektrum hat an Intensität verloren und liegt im Verhältnis zu den anderen Signalen nur noch zu ~ 30 % vor. Das 2H NMR Spektrum von 11 b in CH2Ch ist in Abbildung 24 dargestellt. 62 Carben-Phosphiniden-Addukt (IMezPPh) - Kapitel 3 Neben den erwarteten Resonanzsignalen der diastereotopen Deuteriumkernen der Methylengruppe und der deuterierten Methylgruppe wird auch ein Signal bei Ö = 1.90 ppm gefunden. Dieses Signal ist einem am Stickstoff des Bis(trop)amin-Liganden gebundenen Deuterium zuzuordnen. Ein durchgeführtes Experiment von l1a in Gegenwart von DzO in CHzCh zeigt nach NMR spektroskopischen Untersuchungen neben einer geringen Zersetzung von 11 a einen teilweisen Austausch des Aminprotons gegen Deuterium. Demnach erfolgt der Deuterium / Proton Austausch am Stickstoffatom des Bis(trop)amins über das bei der Deprotonierung gebildete tert.-Butanol. ~ I NCDJ ND I I I 6 2 ppm Abbildung 24: zH NMR Spektrum von [(Trop zNH)Rh(CD zICD 3PPh)] l1b in CHzCh. Der folgende Reaktionsablauf der Rh-CHz-N-C-P FÜllfringbildung gilt somit als Wahrscheinlich: Die Base KOtBu deprotoniert zuerst das Amin von 10, woraufhin der Phosphan-Ligand aus der equatorialen Position unter Dissoziation des Chlorid-Anions in die axiale Position trans zum Amid wandert. Daraufhin wird eine C-H Bindung einer Methylgruppe durch die Wasserstoffbrückenbindung zum Amid aktiviert. Das partiell positiv geladene Rhodiumatom tritt mit dem nun partiell negativ geladenen Kohlenstoffatom der polarisierten Methylgruppe in Wechselwirkung und bildet unter C-H Bindungsbruch eine cr - Bindung zum Kohlenstoffatom aus. Dies konnte auch mittels DFT-Modellrechnungen bestätigt werden (Abbildung 25). 63 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMe2PPh) - Kapitel 3 ~ 'H ~ ··...\;H , 2 ~ 4'P~);N N h H H fH, ,.P~N H ~J H' TS .. / ./ .. ./ A .,/ --_.' A TS B Summe der elektron. und Nullpunktsenergien -1312.883009 -1312.842809 -1312.902006 Summe der elektronischen und thermischen Freien Energien -1312.933068 -1312.889053 -1312.948234 Relative Energien [kcal mor I ] Relative thermo Energien [kcal mor I ] o o 25.22 27.62 -11.92 -9.51 Abbildung 25: oben) DFT-Modellrechnung (Basissatz R3PW91-6-31G* bzw. LANL2DZ für Rh) für die Bildung des Rh-CHrN-C-P Fünfringes. In der Tabelle sind die Nullpunkts- und thermischen Energien aufgeführt. Berechnete Struktur von B (R3PW91-6-31G* für alle Nichtmetall-Atome, LANL2DZ für Rh). Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: Rh-N: 2.206, Rh-P 2.319, P-C 1.832, C-N 1.339, N-C 1.477, Rh-C 2.152; N-Rh-P 175.5, Rh-P-C 96.4, P-C-N 121.2, C-N-C 121.5, N-CRh 112.3, C-Rh-P 87.0. Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, beträgt der relative Energieunterschied zwischen dem Amid A und der Verbindung B mit dem Rh-CHz-N-C-P FÜllfring 11.92 kcal mol- I zugunsten von B. Der Übergangszustand TS liegt mit 25.22 kcal mor I energetisch höher als das Amid A. Die berechneten Bindungslängen und Winkel der Struktur von B sind in guter Übereinstimmung mit der Kristallstruktur von lla. Die Rhodium-Phosphor und RhodiumKohlenstoff Bindungslängen von 2.319 und 2.152 verlängert (2.309 bzw. 2.137 A der berechneten Struktur sind etwas A für lla). Diese geringe Verlängerung wird bei allen Bindungslängen und Winkeln beobachtet und ist vermutlich in der vereinfachten Struktur von B gegenüber lla begründet. 64 Carben-Phosphiniden-Addukt (IMezPPh) - Kapitel 3 3.3 Oxidation von [(TroP2NH)Rh(CH21MePPh)] 3.3.1 Cyclovoltametrie von [(TropzNH)Rh(CHzlMePPh)] Die in der Festkörperstruktur von 11a beobachtete, starke Pyrarnidalisierung des Phosphoratoms und die lange Phosphor-Imidazolkohlenstoff Bindung deuten auf die von Arduengo postulierte inverse Phosphor-Ylid Struktur hin. Demzufolge bildet die negative Ladung arn Phosphoratom eine cr - Bindung zum partiell positiv geladenen Rhodiumatom aus. Das freie Elektronenpaar des Phosphoratoms ist vermutlich in einem p-artigem Hybridorbital lokalisiert aus welchem ein Elektron durch Oxidationsmittel leicht vom Phosphoratom entfernbar sein sollte. Das so gebildete Radikalkation könnte sich über Delokalisierung in den Rh-CHz-N-C-P Fünfring und dem Imidazolring stabilisieren. Zur Untersuchung ob eine Oxidation des Komplexes [(TropzNH)Rh(CHzIMePPh)] 11 a generell möglich ist, wurde eine Cyclovoltametrie der Verbindung in thf durchgeführt (Abbildung 26). -75 -150 ·225 -300 -375 -450 -525 -600 -675 -750 ·825 ·900 E[mV] Abbildung 26: Cyclovoltarnogramm von [(TropzNH)Rh(CHzIMePPh)] 11a. Die Messung wurde bei -30°C in thf mit einer Scanrate von 100 mV s-1 in Gegenwart des Leitsalzes (n-Bu)4N(PF 6 ) durchgeführt. Die Referenzierung erfolgte gegen FclFc+ (0.352 V gegenüber Ag/AgCl).Eo [T] = - 0.565 V, EO [1I] = - 0.270 V. Die Verbindung 11a weist zwei quasi-reversible Oxidationspotentiale auf. Die einfach oxidierte Form, formal ein Rh(II) Komplex, besitzt ein Oxidationspotential von E°(l) = - 0.565 65 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMe2PPh) - Kapitel 3 V. Die zweifach oxidierte Fonn, fonnal ein Rh(III) Komplex, besitzt ein Oxidationspotential von EO(JI) = - 0.270 V. Die Referenzierung erfolgte gegen Ferrocen / Ferrocenium (Eo(Fc/Fc+) = o V). Beide Oxidationsstufen des Komplexes können demnach durch Reaktion mit Ferrocenium erreicht werden und sollten isolierbar sein. 3.3.2 Oxidation und ESR - Messungen Erste Versuche einer Oxidation von lla mit 0.9 Äquivalenten Ferroceniumtriflat zeigten weder in thf noch in CH2Ch ein Resonanzsignal des Radikalkations in ESR spektroskopischen Untersuchungen. Eine Reaktion mit 0.4 Äquivalenten 1,4-Benzochinon fUhrte hingegen zu einem unsymmetrischen Signal im ESR Spektrum. Dieses Signal veränderte sich innerhalb weniger Sekunden und bildete schliesslich ein sehr gut aufgelöstes Quintett, welches dem Radikalanion des reduzierten 1,4-Benzoquinons zugeordnet werden konnte. Das intermediär gebildete Radikalkation konnte nicht nachgewiesen werden. Die Konzentration des Oxidationsmittels wurde immer unter einem Äquivalent gewählt, um die Bildung der zweiten Oxidationstufe, der fonnalen Rh(III) Verbindung, zu venneiden. Die Oxidation von lla mit Ferroceniumhexafluorophosphat in 0.2 molaren Tetra-n-Butylammoniumhexafluorophosphat ((nBu)4N(PF6)) Lösungen (thf oder CH2Ch) fUhrt zur Bildung eines über mehrere Stunden stabilen Radikalkations [(Trop2NH)Rh(CH2lMePPh)r+ 12 (Schema 13). Fc(PF 6) thf, (nBu)4N(PF6) .. Schema 13: Oxidation von [(Trop2NH)Rh(CH2lMePPh)] lla mit Fc(PF6) in Gegenwart von (nBu)4N(PF6) zu [(Trop2NH)Rh(CH2lMePPh)r+ 12. 66 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMezPPh) - Kapitel 3 Um die elektronische Struktur der Verbindung 12 besser zu verstehen, wurde sie mit CW (Continious Wave) und gepulsten EPR Methoden bei verschiedenen Feldstärken untersucht.[48] Die Ergebnisse sind in den Abbildungen 27 - 31 dargestellt. Abbildung 27 zeigt das FIDdetektierte ESR Spektrum im Q-Band, Abbildung 28 das CW-EPR Spektrum im X-band, die beide in gefrorener Lösung (- 253°C bzw. - 153°C) aufgenommen wurden. 1200 12'0 I I I 1220 1230 1240 '250 1260 1270 Ba [mT) Abbildung 27: Q-band FID-detektiertes ESR-Spektrum (35.3 GHz) bei 20 K von [(TropzNH)Rh(CHzlMePPh)r+ 12; die erste Ableitung des Absorptionsspektrums ist gezeigt. Experiment: - durchgezogene Linie; Simulation: .. gebrochene Linie. 67 Carben-Phosphiniden-Addukt (IMezPPh) - Kapitel 3 \ \ , " ~ / '--- 320 Abbildung 28: 325 X-Band CW 340 EPR (9.50 GHz) Spektrum bei 120 K von [(TropzNH)Rh(CHzIMePPh)r+. Oben: Erste Ableitung; unten: Zweite Ableitung. Experiment: - durchgezogene Linie; Simulation: .. gebrochene Linie. Der Teil des Spektrums bei niedrigem Feld (ungefähr 325 mT) weist eine zusätzliche Strukturierung auf, die als Hyperfeinkopplung mit dem Rhodiurnkern interpretiert werden kann [A(103 Rh ) < 35 MHz]. Die aus diesen Spektren erhaltenen prinzipiellen Werte der g-Matrix sind zusammen mit denen anderer paramagnetischer Rhodiurnkomplexe in Tabelle 6 aufgeführt. Die g-Matrix ist rhombisch (gi:::: 2.08455, 8z :::: 2.03595, 83 :::: 2.0141) in Übereinstimmung mit der niedrigen Symmetrie des Moleküls. Das bei Raumtemperatur erhaltene X-band CW-EPR Spektrum (nicht dargestellt) ist im Gegensatz zu den Spektren für die Verbindungen [Rh(tropzN)(bipY)r+ und Rh(trop zdach-2H)· (siehe Tabelle 6) nicht aufgelöst. Es weist eine geringe Anisotropie auf, vennutlich weil die Drehungen des Moleküls in Lösung nicht schnell genug sind, um die Anisotropie der g-Matrix auszumitteln und ein isotropes Spektrum zu erzeugen. Das Fehlen von Hyperfeinaufspaltungen der EPR Spektren in gefrorener Lösung ziegt, das die Kopplung des ungepaarten Elektrons mit den Kernen der Liganden kleiner ist als die Linienbreite (-60 MHz). Die Hypeljine Sublevel Correlation (HYSCORE) Spektren im X-Band und Q-Band (siehe Abbildung 29 bzw. Abbildung 30) erlauben es, die kleinen Kopplungen zu den Stickstoffkernen e 4N), zu dem Phosphorkem elp), und zu den Protonen ( 1 H) zu bestimmen. 68 Carben-Phosphiniden-Addukt (JMezPPh) - Kapitel 3 , 20 , / 15 '0 , C!t' \. / " 'H '~~9 J 10 '.~~ ,'~" 10 5 Vj 15 20 [MHz) Abbildung 29: X-Band angepasstes HYSCORE Spektrum bei 20 K bei einer Hochfeldposition (342.5 mT, 9.645 GHz) im ESR Spektrum. Die Gegendiagonalen zeigen die Positionen der Larmorfrequenzen ve1p) und v(lH). Die Signale bei niedrigen Frequenzen unterhalb der 31 p Gegendiagonalen, stammen von den schwach gekoppelten Stickstoffkemen. 40 / / 35 / I- 30 " ,. 25 " 0 , N J: ~ 20 '" :> " , , '. ",. , .'. 5 10 '" 15 20 25 30 35 40 v, [MHz) Abbildung 30: Q-band HYSCORE Spektrum bei 20 K bei einer Hochfeldposition (1252 mT, 35.3 GHz) im ESR Spektrum. Die Gegendiagonalen zeigen die Positionen der Larmorfrequenzen V(14 N), 2ve 4N), V(13 C ) und ve1p). Die 3l p Signale, die mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind, stammen vermutlich von einem Abbauprodukt (siehe das Signal im Hochfeldbereich des Q-Band Spektrums in Abbildung 27). 69 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMe2PPh) - Kapitel 3 OX.stufe Referenz Komplex g-Werte: gl, g2, g3 "RhTrop2NH(Plm)"12 2.08455,2.03595,2.0141 ? diese Arbeit "RhTrop2N(phen)" 2.084, 2.049, 2.027 Rh(I)N- n. publiziert 2.0882,2.0467,2.0247 Rh(I)N- [49] "RhCN" 2.1050,2.0174,2.0163 Rh(II) -+ [50] "[Rh(trop2dach-2H)]e" 2.005, 1.992, 1.991 Rh(I)NN- [51] "RhTropDAD" 2.0332,2.0332, 1.9870 Rh(I)NN- [52] 2.030,2.0135,2.0135 Rh(O) "Rh[p(äPr)3]4" 2.015,2.016,2.011 Rh(O) [54J "Rh(CO)4" 2.015,2.002,2.002 Rh(O) [55J "Rh[S2C2(CN)2h]2-" 2.447,2.019, 1.936, Rh(II) "Rh(nbd)(Me-dpa)" 2.2415,2.1806,2.0100 Rh(II) "Rh(triphos)(S2CO)" 2.092, 2.092, 1.990 Rh(II) "Rh(boxpincer)" 2.864, 2.320, 1.903 Rh(II) "Rh(tptZ)2" 2.349, 2.070, 1.956 Rh(II) "[NBu4h[Rh(C 6Cls)4]" 2.74,2.69, 1.94 Rh(II) "[Rh(trop2N)(bipy) "RhTropp ph r+" " [53] [56] [57] [58] [59] [60] [61J Tabelle 6: g-Werte von 12 und von weiteren paramagnetischen Rhodium-Komplexen. X-Band ENDOR-Spektroskopie wurde verwendet, um den Bereich der ProtonenHyperfeinkopplungen abzugrenzen und um die Grösse der 103 Rh -Hyperfeinkopplung im Hochfeldbereich des EPR Spektrums abzuschätzen. Das HYEND Spektrum (bei der Feldposition von g2 aufgenommen) zeigt beides, die Protonen und Rhodiumsignale ( Abbildung 31). Die Rhodium-Hyperfeinwechselwirkung hat bei dieser Feldposition eine Grösse im Bereich von 20 - 25 MHz und die Protonensignale liegen im Bereich von 0 - 11 MHz, in Übereinstimmung mit den X-Band HYSCORE Daten. 70 Carben-Phosphiniden-Addukt (IMezPPh) - Kapitel 3 13 / '2 .. '0//...... 10 6~,----::--"'7""----:-----::---'::.-7 7 -~--7--:::1O--:,~,----:'2 b>'- X~Band 0:;7 .-- ~':-6--7:'9:---:::20--:2::-'-~22::------=23-----::-2. - --;2':-.--::!2'6 "'''''F,MHz Abbildung 31: - vHF,MH:z HYEND Spektrum von 12 in thf bei 10 K und der Beobachterposition bei 338.7 mT (9.6 GHz). A) Die IH-Korrelationsgrate sind um vr(IH) zentriert. B) 103Rh~Korrelationsgrate. Die gebrochenen Linien sind um das Zweifache (2VI) der 103Rh~Kern-ZeemanWechselwirkung separiert und kreuzen die VENDOR und VHF Achsen bei VI(103 Rh ). Die durch die verschiedenen ESR erhaltenen Techniken Daten für [(TropzNH)Rh(CHzIMePPh)r+ 12 sind in Tabelle 7 aufgelistet. Kern lAd, IAzl, 1A31 Iel qQI/h 103Rh <35,20,20 31 p 0,0,10 14 0, [MHz] N IH (largest) ~1.2 -2, -2, 14 c Tb Aiso,ealc [MHz] [MHz] 11 Aiso a [MHz] ~ - - - - - - - 3.3 3.3 13590 375 ~3 ~1 - - 1850 57 3.3 5.3 1450 - [MHz] ~ ~ Tealo [MHz] Tabelle 7: ESR Parameter von 12 und berechnete Hyperfein-Kopplungen der entsprechenden Kerne. Legende: a) Aiso = (Al +Az+A3)/3; b) Dipolare Hyperfein~Kopplung T = IA l.2~Aisol, 2T = 1A3~Aisol; c) berechnete Hyperfein-Kopplung für ein Elektron in dem s- Valenzatomorbital des entsprechenden Kerns; d) berechnete dipolare Hyperfein~ Kopplung für ein Elektron im p-Valenzatomorbital des entsprechenden Kerns. 71 Carben-Phosphiniden-Addukt (IMezPPh) - Kapitel 3 Für das paramagnetische Radikalkation [(TropzNH)Rh(CHzIMePPh)r+ 12 lassen sich die in Schema 14 gezeigten mesomeren Grenzstrukturen formulieren. In A und B ist das ungepaarte Elektron am Metallzentrum, in C und D im Ligandengerüst lokalisiert. Die Struktur C kann als ein Komplex eines Phosphinidenradikalkations, RP+·, aufgefasst werden, das über eine 2-Zentren-3-Elektronen-Bindung mit dem Imidazolidendiyl (N-Heterozyklischen Carben) verknüpft ist. Struktur D entspricht einem Komplex eines Imidazolylradikals, das durch eine Phospheniumgruppe, RzP+, und eine Alkylgruppe, R 3C-, an das Metallzentrum bindet. Eine signifikante Beteiligung dieser Strukturen am elektronischen Grundzustand kann jedoch auf Grund der kleinen Hyperfeinkopplungen mit dem P- und den N-Kemen ausgeschlossen werden. Struktur A entspricht einem Rho-Komplex Stickstoffylidliganden. Struktur B entspricht mit einem (RP=)-funktionalisierten einem RhII-Komplex in dem eine Imidazoliumeinheit über eine Alkylgruppe und einen Phosphidrest an das RhII-Zentrum gebunden ist. A B C D Schema 14: Mesomere Grenzstrukturen von [(TropzNH)Rh(CHzlMePPh)r+ 12. Sowohl der g-Wert, giso = 2.04487, als auch die geringe Anisotropie der g-Matrix sind nicht mit einem Komplex mit einem Rhodium(II)-Zentrum zu vereinbaren. Wie die in Tabelle 6 aufgelisteten Daten zeigen, weichen die g-Werte für RhII-Komplexe wesentlich stärker von dem des freien Elektrons, gc = 2.0023, ab und sind stark aniostrop. Dagegen liegt der g-Wert von 12 im Bereich der Daten, die für andere Rhodiumkomplexe mit Liganden vom TroppTyp gefunden wurden bzw. sie entsprechen Daten, die für Komplexe erhalten wurden, in denen Rhodium die formale Oxidationszahl 0 zugeordnet wurde. Kleine Abweichungen des g-Werts in paramagnetischen Übergangsverbindungen von ge werden erhalten wenn, i) der Grundzustand über eine große Energiedifferenz von energetisch höheren angeregten Zuständen separiert ist, ii) die Ladung am Metallzentrum klein ist, oder iii) das ungepaarte Elektron über das gesamte Molekülgerüst delokalisiert ist. Wir nehmen daher an, das die 72 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMezPPh) - Kapitel 3 Fonnalladung des Rhodiumzentrums in 12 klein ist, zwischen 0 und +1, und das ungepaarte Elektron stark über die Dibenzo[a,d]cycloheptenyleinheiten des TropzNH-Liganden delokalisiert ist. Das Rhodiumzentrum trägt wahrscheinlich mit seinem dxz-yz-Orbital zum Single Occupied Orbital (SOMO) bei und vennutlich in geringerem Ausmass mit seinem dzzOrbital. Letzteres erlaubt Spindelokalisation auf die olefinischen Kohlenstoffatome der koordinierten C=C Trop Einheiten und die daran gebundenen Protonen (siehe IH Hyperfeinaufspaltungen in Tabelle 7). Da sowohl der 31 p Kern als auch der axial gebundene 14N Kern des TropzNH-Liganden und die Methylengruppe der Imidazoylgruppe in der Knotenebene des dxz-yz-Orbitalliegen, ist die Übertragung von Spindichte auf diesen Teil der Ligandensphäre sehr klein, wodurch die kleinen 31 p _ und 14N-Hyperfeinkopplungen erklärt werden. Schema 15: Strukturfonnel des Rhodaazacyclopropans-Radikalkation [Rh(CHzN(Trop)z(PPh3)r+.[SO] Diese Interpretation der Daten deckt sich mit den Schlussfolgerungen die für das Radikalkation eines Rhodaazacyc1opropans [Rh(CHzN(Trop)z(PPh3)r+ (Schema 15) gezogen wurden. So wie dieses lässt sich 12 am besten als ein delokalisiertes Radikalkation beschreiben und die Zuweisung einer fonnalen Oxidationszahl zum Rhodiumzentrum ist wenig sinnvoll. 3.4 Schlussfolgerung Die nukleophile Spaltung des (PPh)s 1 mit dem N-Heterozyklischen Carben, N,N'Dimethylimidazol-2-ylidene, ergab das Carben-Phosphiniden Addukt, N,N'- Dimethylimidazol-2-ylidene-2-phenylphosphiniden (IMezPPh) 9. Es tritt fonnal der Abbau von 1 zu monomeren Phenylphosphiniden-Fragmenten ein. 73 Carben-Phosphiniden-Addukt (lMe2PPh) - Kapitel 3 Aufgrund der hohen Elektronendichte des Phosphoratoms m 9 war eme nukleophile Dimerspaltung des Rhodiumkomplexes [(Trop2NH)RhClh möglich. Bei der Umsetzung von 9 mit [(Trop2NH)RhClh entstand zuerst das kinetisch bevorzugte Spaltprodukt, [(Trop2NH)Rh(lMe2PPh)CI]eQ 10a, bei dem lMe2PPh 9 in der equatorialen Position der triginalen-bipyramidalen Koordinationsphäre des Rhodiumatoms koordiniert. In Lösung erfolgt daraufhin die Umlagerung zum thermodynamisch stabileren Produkt, dem [(Trop2NH)Rh(lMe2PPh)Cl]aX 10c mit 9 in der axialen Position der trigonalen Bipyramide. Die Umsetzung des Rhodiumkomplexes 10a mit Kalium-tert.-butanolat führte ebenfalls nach der Deprotonierung des Bis(trop)amins zu einem Koordinationsstellenwechsel von 9 in die axiale Position der Koordinationsphäre des Rhodiumatoms. Darüberhinaus erfolgte über eine CH - Aktivierung der Methylgruppe des Imidazolringes die Insertion der Rhodium-Sickstoff Fragmentes in die Kohlenstoff-Wasserstoff Bindung unter Ausbildung des fünfgliedrigen Rh-CH2-N-C-P Metallazyklus [(TroP2NH)Rh(CH2lMePPh)] 11a. Dieser Reaktionsverlaufbei der Bildung des Metallazyklusses konnte über Markierungsexperimente des Liganden 9 mit Deuterium nachgewiesen werden. Die cyclovoltametrische Untersuchung der Verbindung [(TroP2NH)Rh(CH2IMePPh)] 11 a weist eine quasi-reversible Oxidationswelle in thf auf. Das durch Umsetzung mit Ferrociniurnhexafluorophosphat gebildete Radikalkation [(Trop2NH)Rh(CH2lMePPh)r+ 12 konnte umfassend EPR spektroskopisch untersucht werden. Es wird nur eine sehr kleine 31 p _ und 14N-Hyperfeinkopplung mit dem ungepaarten Elektron gefunden. Es kann eine Delokalisierung des ungepaarten Elektrons in den Trop2NH-Liganden angenommen werden. Ein Vergleich zu den entsprechenden Iridiumverbindungen und die Untersuchung des oxidierten Iridiumkomplexes wäre interessant. 74 Kapitel 4 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide ausgehend von rotem Phosphor Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 4.1 Einleitung Die bekannteste allotrope Modifikation des Phosphors ist der weisse bzw. gelbe Phosphor. Er wurde erstmals 1669 vom deutschen Alchimisten Hennig Brand durch Destillation von Urin mit nachfolgendem Glühen des Rückstands gewonnen und von Lavoisier als Element erkannt. Die rote, amorphe Modifikation des Phosphors wird durch Erhitzen des weissen Phosphors unter Luftausschluss dargestellt, 1848 von Schrötter von Kristelli isoliert und als allotrope Modifikation gedeutet. Grosstechnisch wird der weisse Phosphor heute durch elektrothermale Reduktion von Phosphaten (meist Fluorapatit Cas(P04)3F) mit einer Kohleelektrode in Gegenwart von Si02 gewonnen. Das Si02 bindet das entstehende CaO und aus dem niedrig schmelzenden Calciumsilicat (CaSi03) wird der weisse Phosphor herausdestilliert. Aufgrund neuer Gesetze muss heute der weisse Phosphor nach der Synthese durch Erhitzen auf 270 - 275 ungefahrliche, rote, amorphe oe Modifikation in geschlossenen Kugelmühlen in die überführt werden. Dieser ist weder selbstentzündlich noch toxisch, unterliegt keinen Transporteinschränkungen und ist kommerziell erhältlich. Unter der Bezeichnung "Roter Phosphor" wird eine Reihe amorpher und kristalliner Formen zusammengefasst, welche Dichtevariationen zwischen 2,0 und 2,4 g/cm3 und Schmelzpunkten zwischen 585°C und 610 oe aufWeisen. Die Unterschiede zwischen den kristallinen Anteilen im roten Phosphor bedingen die verschiedenen Formen desselben. Einfluss haben hier die Korngröße, die Art des Gitters, Verunreinigungen und die verschiedenen Absättigungen der Randgruppen mit Halogenen, Sauerstoff und Hydroxylgruppen. Daher kann die Reaktivität des kommerziell angebotenen roten Phosphors sehr unterschiedlich ausfallen und eine Reinigung ist angebracht. [62) Die Reaktivität liegt qualitativ zwischen dem weissen und dem violetten, kristallinen (Hittorfschen) Phosphor, dargestellt aus rotem Phosphor unter Rekristallisation in geschmolzenem Blei. Der weisse Phosphor wurde bereits wegen seiner hohen Reaktivität und früheren, guten Verfügbarkeit eingehend als Edukt für die Synthese organischer Phosphorverbindungen untersucht. Jedoch sind die Reaktionen des roten Phosphors aufgrund der Vielzahl an P-P Bindungen sehr komplex und es enstehen bei der Reduktion des roten Phosphors eine Vielzahl an reaktiven Polyphosphiden. Diese Polyphosphide können unterschiedlichste Nebenreaktionen eingehen bevor bei der Reduktion das formale monoatomare p 3 - Anion 76 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 erhalten wird. Daraus erklärt sich, dass kommerzielle Anwendungen der roten Modifikation des Phosphors noch recht selten sind. Die Darstellung von Alkalimetall-phosphiden aus elementarem Phosphor und Alkalimetallen in organischen Lösungsmitteln ist bereits beschrieben worden. Die Reaktion von weissem Phosphor mit Natrium in einem organischen Lösungsmittel wurde erstmals von Cahours 1862 und von Letts und Collie 1881 untersucht.[63,64] Die Umsetzung des entstandenen Phosphids mit Benzylchlorid bzw. Methylund Ethyliodid ergab das entsprechende Tetraorganylphosphoniumhalogenid.[63, 64] Die Ausbeuten waren dabei sehr unterschiedlich und stets unter 40 %. Nach Peterson et al. korrelieren die Ausbeuten im wesentlichen mit der Partikelgrösse des Alkalimetalles, woraufhin die Ausbeute unter Verwendung von Natriumdispersion von z.B. Tetramethylphosphoniumhalogenid auf bis zu 60 % gesteigert werden konnte.[65] Die Verwendung von polaren, aprotischen Lösungsmitteln und Zugabe von Diphenyl oder Naphthalin als sogenannter Elektronencarrier erhöht ebenfalls den Umsatz dieser Reaktion. 1968 patentierten Peterson in Kooperation mit Procter & Gamble Company ein darauf basierendes Verfahren zur Umsetzung von weissem und roten Phosphor.f 66 ] Ein 1968 parallel erschienenes Patent von Minklei in Kooperation mit Hooker Chemical Coorporation beschreibt ein analoges Verfahren, welches aber nach Patentschrift die Umsetzung von rotem Phosphor nicht ermöglicht.[671 Es bleibt jedoch fraglich, ob das von Peterson berschriebene Reaktionsprodukt tatsächlich Na3P ist. Anwendung sollte das Produkt als Pestizid finden, dessen Wirkung durch die langsame Freisetzung an toxischen Phosphan bei Kontakt mit Feuchtigkeit zustande kommen soll. Diese Eigenschaft würde allerdings auch den Polyphosphiden entsprechen. Die Umsetzung des Reaktionsproduktes, aus welssem Phosphor und Natrium-Kalium Legierung in Diglyme, mit Trimethylsilylchlorid führte zu Tris(trimethylsilyl)phosphan in 60 -75 % Ausbeute.[68] Brauer und Zintl stellten allem Anschein nach Na3P aus Natrium und rotem Phosphor in der Schmelze bei 650°C dar. Sie wiesen dieses Produkt durch einen Vergleich des erhaltenen Pulverdiffraktogrammes mit dem von Na3As nach.r69 ] Li 3P wurde von Issleib und Tzschach durch vollständige Metallierung von Phosphan (PH3) mit Phenyllithium in Diethylether dargestellt. [70] Die meisten Reaktionen werden in Schema 16 kurz zusammengefasst. 77 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Cahour / LeUs & Collie[65] 114 P4 + Peterson, Procter & Gamble Co.[66] 3 Na Px + 3xNa Becker[68] P4 + 12 (NalK) Brauer & Zintl[69] Px + 3xNa Issleib & Tzschach[70] PR3 + 3 PhLi Benzol Xylol .. Mel Na3P .. (NalKh P . x Na3P .. Li 3P Diglyme Et2ü .. R4PX R= Hz, Me, Et Na':~halin .. 650 oe Druck RX Na3P .. TMSCI .. Me4P1 P(TMS)3 Schema 16: Überblick über die Umsetzung von Phosphor mit Alkalimetallen in organischen Lösungsmitteln. Steinicke et alP!] beschreiben, dass bereits bei einern Natrium-Phosphor Molverhältnis von 1: 1 eine entgültige Reduktion des roten Phosphors in dme / Naphthalin erreicht ist. Das Pulverdiffraktogramm dieses extrem pyrophoren, schwarzen Feststoffes entspricht allerdings nicht dem von von Schnering veröffentlichten ftir Nap.[69, Alkylbromiden und -iodiden konnten Steinicke et 72] al. Durch Reaktion mit die entsprechenden Polyalkylcyclopolyphosphane mit Ausbeuten bis zu 62 % herstellen. Zeitgleich wurde die Reduktion des Phosphors in Ammoniak als Lösungsmittel bei tiefen Temperaturen untersucht. Die Funktion der oben genannten Elektronencarrier, wie Diphenyl und Naphthalin wird hierbei durch das Ammoniak selbst, unter Ausbildung solvatisierter Elektronen, übernommen. Auf diese Weise ist eine homogene Reaktionsftihrung möglich. Evers et al. fanden heraus, dass weisser Phosphor mit Natrium bzw. Lithium in flüssigem Ammoniak bis zu einern Molverhältnis von I : 2 reagiert, ein Überschuss an Natrium jedoch keine weitere Reduktion Reaktionsproduktes (N~P2 * wurde bewirkt.[73, die 74] Bildung An von Hand der Elementaranalyse des Diamin-tetra-natrium-diphosphadiid 2 NH3) angenommen, später wurde die Konstitution des Reaktionsproduktes als Säure-Base Addukt (NaHP-PHNa * 2 NaNH2) präzisiertPS] Unter langsamer Zugabe von Ammoniumbromid oder Wasser in Gegenwart des Alkalimetalls fand eine weiterftihrende Reduktion zum NaPH2 statt. Das NaPH 2 wurde indirekt durch Umsetzung mit Methyliodid bzw. Propyliodid unter Bildung der primären Phosphane, Methylphosphan respektive Propylphosphan, nachgewiesen (::::: 60 %).[74, 76] Dieser Reaktionsweg wurde in der Arbeitsgruppe Brandsma zur präparativen Synthese von Mono- und Dialkylphosphanen 78 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 verwendet. [77-80] Als Protonenquelle wurde dabei tert-Butanol benutzt, welches suksessiv in Kombination mit einem polaren Lösungsmittel (EtzO) während der Reduktion des weissen bzw. roten Phosphors mit Alkalimetall (Li, Na und K) in flüssigen Ammoniak zugegeben wurde. Eine nachfolgende Alkylierung mit Alkylhalogeniden führt zu den Monoalkylphosphanen. Setzt man diese mit weiteren Natrium in Ammoniak um, so erhält man über eine Redoxreaktion unter Bildung von Wasserstoff und einer nachfolgenden Alkylierung Das Dialkylphosphane.[81] Verfahren liefert In Abhängigkeit vom Alkylierungsmittel beachtliche Ausbeuten bis ungefähr 77 %. In Ergänzung zu den in Schema 17 beschriebenen Synthesen von Monoalkylphosphanen, weIche entweder Phosphan oder Phosphortrichlorid als Edukt verwenden, zeigen die weiterentwickelten Synthesen von Brandsma et a1. neue, grosstechnisch anwendbare Alternativen auf. Darstellung von PH3: Darstellung von PC1 3: .. a) Ca3PZ + 6 HzO b) PH 4I +KOH c) 4 P + 3 KOH + 3 HzO d) 4 H3P03 e) PCl3 .. .. LiAIH4 .. P4 + 3 Clz 2 PH3 + 3 Ca(OHh Umsetzung zu RPCl z: PH3 +KI + HzO .. PH3 + 3 KHPO z PC13 + RMgBr ---i"~ RPC]z + MgBrCl (vgl. Grignard) PH3 + 3 H3P04 AIX 3 ---="':==-i"~ PH3 RPCl z (vgl. Friedel-Crafts) Alkylierung von PH 3 (M = Li, Na, K): 2PH3 +2M NH3 ----=:..-i..~ . HYdnerung von RPCl . z: RX 2 MPH z + Hz --:..::.:....-i...... 2 RPHz + 2 MX RPCl z LiAIH4 .. RPH z Schema 17: Herkömmliche Synthesen von Monoalkylphosphanen. Phosphan kann durch Hydrolyse von u.a. CaIciumphosphid[8Z], durch Einwirkung von wässrigen Alkalihydroxid-Lösungen auf Phosphor oder Phosphoniumiodid,[83] Erhitzen von phosphoriger Säure[84] oder Hydrierung von PCh hergestellt werden. Diese Methoden sind grosstechnisch wegen der Toxizität von PH3 und der häufig auftretenden, hochentzÜlldlichen Gasgemische durch Verunreinigung mit PZH4 nicht anwendbar. Ausgehend von 79 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Phosphortrichlorid sind mittels Grignard-Reagenzien und Friedel-Crafts Acylierungen nur eine geringe Bandbreite an Alkyldichloro- bzw. Dialkylchlorophosphanen verfügbar. Die Darstellung von Alkyl-PH2 bzw. Na3P / NaPH2 lässt einen Zugang zu einer weiten Produktpalette bisher unbekannter Bis(acyl)phosphanoxide zu. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Darstellung der Bis(acyl)phosphanoxide mit Alkyl-Substituenten durch die beschränkte Verfügbarkeit der Alkyl-dichlorophosphane bzw. der Alkylphosphane streng limitiert. Zwei weitere Synthesewege zu Acylphosphanen, neben den in Kapitel 4.3 beschriebenen, sind analog zu Roper[85] und Bertrand[86,87] möglich. Roper et a1. berichten von der Umsetzung Osmium koordinierter Dihydrogenphosphanide mit Acylchloriden unter Bildung von Osmium koordinierter Monoacylphosphaniden (Schema 18a). Bertrand et a1. konnten durch die Reaktion von C-phosphanyl-substituierten Iminiumsalzen mit Kaliumhydroxid Forrnylphosphane herstellen (Schema 18b). a) Roper[85] b) Bertrand[86,87] 2,,---< RN IBuCOC1 .. KOR thf '.. 0 / R2 N p H R = Acetat L = PPh 3 Schema 18: Weitere Synthesewege der Acylphosphane. Sowohl der von Roper[85], als auch der von Bertrand[86, 87] aufgezeigte Syntheseweg zu den Acylphosphanen sind präparativ sehr aufwendig und in Anbetracht einer späteren Kommerzialisierung der daraus hergestellten Produkte nicht durchzuführen. Ausgehend von rotem Phosphor oder Phosphortrichlorid sollte es auf diesem Wege möglich sein alle Substituenten in den Grenzen der Reaktionsfähigkeit frei zu wählen. 80 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 4.1.1 Versuche in hochsiedenden Aromaten und Ethern Flüssiger Anunoniak als Lösungsmittel setzt bei tiefen Temperaturen oder hohen Drücken setzt eine grossen päparativen Aufwand und entsprechende Reaktionsgefasse voraus. Daher wurden zuerst die Reduktionen des roten Phosphors in aromatischen bzw. protischen Lösungsmitteln untersucht. Roter Phosphor ist im Gegensatz zu weissem Phosphor vollständig unlöslich in den üblichen Lösungsmitteln, welches nur eine heterogene Reaktionsführung erlaubt. Aus den Erfahrungen der Bis(acyl)phenylphosphan Synthesen wurde die Reduktion in einem Toluol / tmeda Gemisch durchgefUhrtyl] Beim Erhitzen unter Rückfluss liegt das Natrium als Reduktionsmittel in flüssiger Form vor, wodurch eine Inaktivierung der Natriumoberfläche durch Phosphidablagerungen ausgeschlossen werden kann. Der Zusatz des chelatisierenden tmeda - Liganden dient der Verbesserung der Löslichkeit der intermediär gebildeten Polyphosphide. Die Farbe der Suspension verändert sich ziemlich schnell von rot zu schwarz, welches gemäss Literatur mit dem Erscheinungsbild der Natriumphosphide im Einklang steht. Der schwarze Feststoff wird nach 60 h von der roten Lösung abgetrennt und ein Teil zur Kontrolle mit Trimethylsilylchlorid umgesetzt. 31 p NMR spektroskopische Untersuchungen der Reaktionslösung zeigen die Entstehung des gewünschten Tris(trimethylsilyl)phosphans (P(TMS)3). Nach der Reaktion liegt allerdings noch schwarzer Feststoff vor. Auch die Umsetzung mit Mesitoy1chlorid führt nur teilweise zum Umsatz, was auf einen sehr geringen Gehalt an reaktiven Phosphor schliessen lässt. Eine analoge Reaktion unter Zusatz von katalytischen Mengen an Lithium-Sand zeigte keine Verbesserung der Umsetzung. Die Verwendung von Natrium - Kalium Legierung als stärkeres und flüssiges Reduktionsmittel in dme, analog der literaturbeschriebenen Synthese von P(TMS)3,[88] fuhrt auch nach 36 h unter Erhitzen am Rückfluss zu keiner vollständigen Umsetzung der Na / K Legierung. Die überschüssige Legierung wird durch Zugabe von Quecksilber als Amalgam abgetrennt. Die Verwendung des schwarzen Reaktionsproduktes zur Synthese von P(TMSh führt ebenfalls nur zu einer unbefriedigenden Ausbeute. Die analog zu Peterson et al. durchgefuhrte Reduktion in dme unter Zusatz von Naphthalin als sogenannter Elektronencarrier, bei dem sich ein Natrium-Naphthalid Radikal-Anion bildet, fUhrt zu keinem nennenswerten Gewinn an Ausbeute von "aktivem" Phosphor. [65,66] Erst eine nachfolgende Protonierung des entstandenem Natrium-polyphosphids in Gegenwart von unumgesetzten Reduktionsmittel ergibt die Bildung von Natrium-dihydrogenphosphanid in 81 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 62 höheren Ausbeuten (Allgemeine Arbeitsvorschrift 1, siehe Kapitel 8.2).r ] Parallel durchgeführte Synthesen mit Phosphortrichlorid als Phosphorquelle lieferten, unter Verwendung von 6 Äquivalenten Natrium als Reduktionsmittel, analoge Ergebnisse. Jedoch fällt bei dieser Verfahrensweise zusätzlich Natriumchlorid als Reaktionsprodukt an, welches durch die Erhöhung der Viskosität der Reaktionslösung und durch die aufwändige Filtration bei der Synthese Probleme bereitet. 4.1.2 Direkt Synthese aus rotem Phosphor und Natrium Analog zu Brauer & Zintl[69] wurde die direkte Synthese aus den Elementen, roter Phosphor und Natrium, untersucht. Es sollte herausgefunden werden, ob eine Reaktion der Elemente unter Standardlaborbedingungen möglich ist und welche Ausbeute an erzeugten Phosphiden, die für Folgereaktionen geeignet sind, erzielt werden kann. So sind unter Umständen sehr kurze Reaktionszeiten möglich. Hierzu wird der gereinigte rote Phosphor[62] mit 3 Äquivalenten Natrium-Sand gut vermengt und unter Argon mit dem Heissluftfön erhitzt. Nach längerem Erhitzen bildet sich ein farbloser Dampf woraufhin nach einer kurzen Verzögerung eine heftige Reaktion unter Leuchterscheinung eintritt. Der zurückgebleibene schwarze Feststoff wird in dme suspendiert und unter Rühren mit 2 Äquivalenten tBuOH versetzt. Dabei kommt es zu einer lebhaften Gasentwicklung und der Bildung eines Natriumschwamms an der Oberfläche des Lösungsmittels. Dieser ist nach ungefähr 2 h vollständig abreagiert. Nach Filtration der Reaktionslösung ergeben 31p NMR spektroskopische Untersuchungen zwei Tripletts im protonengekoppelten 31 p NMR Spektrum bei Ö = - 292.8 eJr,H = 146 Hz) und - 306.6 ppm eJp,Il = 144 Hz) (Abbildung 32). 82 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 I i -288 -290 I -292 I -294 I -296 I -298 I -300 I I -302 -304 i -306 I -308 I -310 ppm Abbildung 32: 31 p NMR Spektrum der Reaktionslösung nach Protonierung und Filtration. Wird hingegen nach Zugabe von tBuOH innerhalb von 15 Minuten filtriert, so erscheint im protonengekoppelten 31 p NMR Spektrum nur ein Quartett bei Ö = - 243 ppm CJPH = 189 Hz), welches Phosphan PH3 entspricht. Es lässt sich schlussfolgern, dass die Bildung von reaktiven Phosphorzwischenverbindungen ausgeschlossen ist, Protonierung welches durch zum Phosphan, dann begründet durch überschüssiges die vorrangige Natrium unter Wasserstoffbildung deprotoniert wird. Desweiteren liegt nach der vollständigen Umsetzung des Natriums mit dem Alkohol noch ein grau-schwarzer Feststoff vor. Eine Verreibung von Natrium mit rotem Phosphor führt über eine wachsartige Substanz als Zwischenstufe zu einem grauen Pulver, welches unter Erhitzen nur eine Verfarbung nach Schwarz ohne Leuchterscheinung aufweist. Die Umsetzung mit tBuOH in dme liefert analoge Ergebnisse. Weitere Untersuchungen wurden nicht durchgeführt. 4.1.3 Flüssiger Ammoniak als Lösungsmittel Aufbauend auf der Literatur[73, 74, 76, 89] und der Erkenntnisse aus den Reduktionen in dme unter Zusatz von Naphthalin sollte die Reaktion in Ammoniak untersucht und eine allgemein anwendbare Synthesevorschrift ausgearbeitet werden. Aufgrund der 83 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 oe wurden die ersten Versuche in einem Trockeneis Temperaturen zwischen -75 und -45 oe durchgeführt. Zum Siedetemperatur von Ammoniak bei -33 / Aceton Kältebad bei vorgelegten roten Phosphor und Natrium wird der Ammoniak kondensiert und ein polares Lösungsmittel (dme, thf) zugesetzt, um die Löslichkeit auftretender Polyphosphide zu erhöhen. Die blaurote Suspension wird während zwei Stunden bei ungefahr -60 oe gerührt. Der abgeschiedene braunrote Feststoff geht während der langsamen Zugabe einer Protonenquelle wieder in Lösung. Als Protonenquelle wird vorzugsweise ein sterisch anspruchsvoller Alkohol, wie 3-Methyl-3-pentanol, zugesetzt. Dieser reagiert ausgesprochen langsam unter Wasserstoffbildung mit Natrium. Wie bereits von Evers et a1. [73, 74] beschrieben ist die Reduktion des Phosphors durch Natrium nur unvollständig und stoppt bei einem Molverhältnis P / Na von 1:2 auf der "N~P2" Stufe. Dieses formal vierfach negativ geladenen "N~P2" Molekül wird in Gegenwart von Ammoniak in einer Säure-Base Reaktion unter Bildung von NaNH2 und Dinatrium-dihydrogendiphosphandiid (NaHPPHNa) protoniert. Noch unumgesetztes Natrium reduziert daraufuin die Phosphor - Phosphor Bindung zum Natrium-dihydrogenphosphanid, NaPH 2. Auf dieser Synthesestufe tritt vollständige Entfärbung des Ammoniaks ein und es liegt eine ockergelbe leicht trübe Lösung vor (Schema 19). Nach Entfernung aller flüchtigen Bestandteile wird ein blassgelbes, pyrophores Pulver erhalten. Die Gesamtreaktionszeit beträgt bei Ansätzen im 25 mmol Massstab an rotem Phosphor ungefahr 5.5 Stunden bei Tieftemperatur und ist damit wesentlich schneller als die Reduktion des roten Phosphors mit Natrium in dme / Naphthalin (:::; 24 h). T < - 33 oe : 2 p(rot) + 4 Na NaHP-PHNa NH 3 / dme .. ROH + 2 NaNHz NaHP-PHNa .. [ PzH 4 ]+ + 2 NaNHz Na/NH 3.. 2 NaPH z + 2 NaNH z RT / 7 bar: 2 p(rot) + 4 Na [NaHP-PHNa + _N_H.....,;3:.../_d_m_e-,j.~ . [NaHP-PHNa + 2 NaNH z] N /NH a 3.. + 2 NaNHz] 2 NaPH z + + 4 NaNHz Schema 19: Reduktion von P(rot) mit Natrium in flüssigem Ammoniak bei unterschiedlichen Temperaturen. 84 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Wird die Reduktion mit flüssigem Ammoniak als Reaktionsmedium in einem Glasautoklaven bei 18 oe und einem Druck von ungefähr 7 bar durchgeführt, so wird hingegen ohne Zugabe von Alkohol nach ungefähr 1 h Reaktionszeit eine Entfärbung zu einer ockerfarbenden Suspension beobachtet. Diese entspricht der Suspension aus der Reduktion in flüssigem Ammoniak bei Temperaturen unter -33 oe nach der Protonierung durch Alkohol. Die Entfärbung weist auf die vollständige Umsetzung des zugegeben Natriums hin, welches in Anbetracht einer fehlenenden Protonenquelle zunächst verwunderlich erscheint. Daher liegt die Vennutung nahe, dass ebenfalls das NaPHz als Produkt vorliegt und Ammoniak eine weitere Säure-Base Reaktion eingegangen ist. Somit scheint die direkte Reduktion des Dinatrium-dihydrogendiphosphadiid bei 18 oe und unter Druck in Gegenwart von Ammoniak als Protonendonor möglich zu sein (Schema 19). Eine darauffolgende Zugabe eines Alkohols, nach Entspannung des Drucks auf 1 atm, dient zur Protonierung des basischeren NaNHz wodurch dieses als Ammoniak entfernt wird. Eine direkte Trennung von NaPHz und NaNH z war aufgrund der geringen Löslichkeiten in den üblichen Lösungsmitteln nicht möglich. 85 Synthese neuartiger Bis(acy1)a1ky1phosphanoxide - Kapitel 4 4.2 Strukturen von NaPH 2 in Natrium-alkoxid Clustern Die Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium wird in drne I Naphthalin durchgefUhrt und es bildet sich eine schwarze Suspension von Natrium-po1yphosphiden. Nach suksezziver Protonierung der Reaktionsmischung kommt es zur Bildung einer leicht trüben, braunen Lösung. Nach der Filtration und Entfernung des Lösungsmittels erhält man einen beige-farbenen Feststoff. Das 31 p NMR Spektrum zeigt ein Resonanzsignal bei Ö =-297.9 ppm mit einer Kopplung zu zwei Protonen von IJp,H = 157.6 Hz. Im I H NMR Spektrum wird neben der Resonanz der P-gebundenen Protonen bei Ö = -0.72 ppm (d, I JrH = 157.6 Hz) sowohl ein Resonanzsignal mit der chemischen Verschiebung einer tert.- Butyl-Gruppe als auch von dme gefunden. Es liegt eine Verbindung mit der Zusammensetzung [Nas(OtBu)4PH2]*drne 13 vor. Die Ausbeute der isolierten Verbindung 13 beträgt 52.3 %. 13 ist an der Luft selbstentzündlich, kann jedoch unbegrenzt ohne Zersetzung unter Argon aufbewahrt werden. Die in Kapitel 4.1.2 beschriebenen Produkte der direkten Umsetzung durch Erhitzen von rotem Phosphor mit Natrium werden in dme mit tert.-Butanol protoniert. Im 31 p NMR Spektrum der Reaktionslösung werden zwei Resonanzsignale bei Ö = -292.8 CJp,H = 146 Hz) und Ö = -306.6 ppm CJp,H = 144 Hz) gefunden (vgl. Abbildung 32). Nach Entfernung des Lösungsmittels und Aufnahme des beige farbenen Feststoffes in Toluol werden farblose okataedrische Kristalle erhalten. Die Festkörperstruktur dieser Kristalle ist in Abbildung 33 dargestellt. NMR spektroskopische Untersuchungen der Kristalle in Benzol zeigen im protonengekoppelten 3I p NMR Spektrum ein Trip1ett bei Ö = -292.3 ppm CJp,H = 142.3 Hz) mit einer Kopplung zu zwei Protonen. Das IR NMR Spektrum weist ebenfalls wie 13 ein Resonanzsignal mit der chemischen Verschiebung von tert.-Butano1at auf. Ein Resonanzsignal von drne ist nicht nachweisbar. Die Zusammensetzung der Kristalle ist demnach [Na13(O'Bu)12 @PH2 ] 14a. 86 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide ~ Kapite14 Abbildung 33: Struktur der Verbindung [Na13(OfBu)12 @ PHz] 14a. Es sind nur die NatriumNatrium Kontakte des Pentagondodekaeders zur Verdeutlichung gezeigt. Die kubische Festkörperstruktur von [Na13(OfBu)12 @ PH z] 14a ist durch die Natriumatome und tert.-Butanol-Gruppen stark fehlgeordnet. Die Natriumatome sind auf 13 der 20 Ecken eines Pentagondodekaeders statistisch verteilt. Die einzelnen Pentagons des Natrium-Clusters sind durch die Sauerstoffatome Pentagondodekaeders der tert.-Butanolate überkappt. Im Inneren ist das Phosphoratom des NaPHz-Moleküls zu sehen. des Zwei gegenüberliegende Natriumatome liegen mit dem Phosphoratom auf der dreizähligen Symmetrieachse der kubischen Raumgruppe, wodurch eine zusätzliche Fehlordnung der Natriumatome um diese C 3 - Achse vorliegt. Eine Fehlordnung der tert.-Butyl-Gruppen konnte auch bei unterschiedlichen Messtemperaturen der Röntgenstrukturanalyse nicht unterdrückt werden. Geier et al. konnten von einer analogen Einschlussverbindung von Natriumhydroxid in einern Natrium-tert.-butanolat Cluster, [Nal1(OtBU)1O @ (OH)], berichten.f 90] Der Natrium-dihydrogenphosphanid-tert.-butanolat Cluster 14a kann auch direkt durch die Umsetzung von Natrium-dihydrogenphosphanid und 12 Äquivalenten Natrium-tert.-butanolat unter Rückfluss in Toluol hergestellt werden. Die Reaktionslösung weist dabei im Spektrum nur das Signal bei 8 = -292.3 ppm (t, IJp,H 31 p NMR = 142.3 Hz) auf. Diese Überführung von 87 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 NaPH2 in eine lösliche Natrium-Alkoholat Verbindung ist auch mit anderen Alkoholaten möglich. Die Reaktion von NaPH2 mit z.B. Natrium-3-Methyl-3-pentanol führt zu einem breiten 31 p NMR Resonanzsignal bei eS = -290.4 ppm. Nach der Umsetzung des Reaktionsproduktes der Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium in flüssigen Ammoniak mit tert.-Butanol konnten in dme Kristalle der Verbindung [Na13(OtBu)n(dme)3 @ PH2] 14b erhalten werden. Eine Verfeinerung der Röntgenstruktur war nicht möglich. NMR spektroskopische Untersuchungen bestätigen jedoch die Zusammensetzung. Im Vergleich zu 14a sind die Kristalle von 14b wesentlich empfindlicher und zerfallen bei der Entfernung der Mutterlauge innerhalb weniger Sekunden. Dies wird auf den Verlust des im Kristall eingebauten dme zurückgeführt. Die beiden Verbindungen 14a und 14b sind im Gegensatz zu 13 nicht pyrophor, werden aber leicht durch Luftfeuchtigkeit hydrolisiert. Natrium-dihydrogenphosphanid kann also durch Zugabe von Natrium-alkoholaten in eine in polaren und apolaren Lösungsmitteln (dme, thf, Benzol, Toluol) lösliche Verbindung überfUhrt werden und stellt damit eine für homogene Reaktionen hervorragend einsetzbare Ausgangsverbindung zur Synthese von hochfunktionalisierten Phosphorverbindungen dar. 4.3 Bis(acyl)alkylphosphane 4.3.1 Synthese von Bis(acyl)phosphid Die Darstellung von NaPH 2 eröffnet nun neue Synthesewege. Es kann analog der ursprünglichen BAPO Synthese ausgehend von PhPCh, die Alkylierung mit Alkylhalogeniden durchgeführt werden. Das entstehende Alkylphosphan wird dann in Gegenwart einer Base acyliert. Dieser Syntheseweg bietet den Vorteil, dass wahrscheinlich ein monoacyliertes Intennediat isoliert werden kann, welches einen direkten Zugang zu unsymmetrisch substituierten BAPOs ennöglicht. Dieses Intennediat, das Acylalkylphosphan, sollte sich analog zum Natrium-phosphaenolats 6a (vgl. 2.2) über eine Enolisierung stabilisieren und als Natrium-Salz isolierbar sein. Eine andere Route beginnt mit der Acylierung entweder von Na3P oder NaPH2 zum Bis(acyl)phosphid, welches dann alkyliert wird. Hierbei ist jedoch zu prüfen, ob die Umsetzung mit nur einem Äquivalent Acylhalogenid eine Monoacylierung von NaPH 2 zu einem Mesitoylphosphan stattfindet. 88 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapite14 Damit wäre ebenfalls die Darstellung unsymmetrischer Bis(acyl)alkylphosphane möglich (Schema 20). o 1.) NaPH z RX - - - - - - - i.. ~ R'COCl .. RPHz Base H'P)lR' Ja .... I o R"COCI R R <'p E/Z Oe < R' 0 R;;: Alkyl 11 11 R"/'-"P/'-,.R' R', R" ;;: Aryl, Alkyl I R 2.) NaPHz --B-a;.....;se;.....;;.....;-:l R"COCI .~ . N . a3 P / RO H R" 0 0 0 )l ~ )l)l" Base _.:..:R--='C:..::O:....::C:..:..I--:l. . PH 2 RX R" P e R' R=Alkyl R', R" ;;: Aryl, Alkyl Schema 20: Mögliche Synthesestrategien zur Darstellung von Bis(acyl)alkylphosphanen aus Natrium-dihydrogenphosphid Analog zum ersten Syntheseweg wird roter Phosphor in dme bei 50°C mit einer Na / K Legierung reduziert. Die anfangs rote Suspension wird im Laufe der Reaktion schwarz, dennoch sind nach 48 h noch erhebliche Mengen an Na / K Legierung vorhanden. Diese setzen sich auch nach weiteren 12 h nicht um. Die Legierung wird durch Zugabe von Quecksilber zur Bildung von Amalgam und Abdekantieren der aufgeschlämmten schwarzen Suspension entfernt. Nach Umsetzung mit fBuOH zur Bildung des NaPH 2 wird isoButylbromid zugegeben, woraufhin auch nach längerem Rühren weiterhin eine schwarze Suspension vorliegt. Alle flüchtigen Bestandteile werden über eine Kältedestillation entfernt und das Destillat durch 31 p NMR spektroskopische Untersuchungen charakterisiert. Dabei konnte iso-Butylphosphan mit einer chemischen Verschiebung von Ö = -151.9 ppm und einer Protonenkopplung von IJp,H = 194 Hz nachgewiesen werden. Eine Acylierung von iso- Butylphosphan gelang, im Gegensatz zu PhPH z, mit Mesitoylchlorid auch in Gegenwart von NaOfBu nicht. Daher ist anzunehmen, dass iso-Butylphosphan eine schwächere Säure im Vergleich zu tert-Butanol (pks(DMso) 29.4) is1.[91] Iso-Butyl-bis(mesitoyl)phosphanoxid, hergestellt von der Firma Ciba Specialty Chemieals, wurde durch Deprotonierung von isoButylphosphan mit Lithium-di-iso-propylamid (LDA) (PKS(DMSO) 36)[91] und Umsetzung mit 89 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Mesitoy1chlorid synthetisiert. Die geringen Ausbeuten, die grossen Mengen an unumgesetzter Na / K Legierung und die erheblichen Kosten bei Verwendung von LDA als Base machen diesen Weg wirtschaftlich nicht vertretbar. Die in Schema 20 beschriebene zweite Syntheseroute kann sich auf die Literatur stützen. Die erste Verbindung der Substanzklasse der Bis(acyl)phosphide bzw. -phosphane wurde 1977 durch Becker aus Tris(trimethylsilyl)phosphan und Pivaloylchlorid hergestellt.[92, 93] Die Substitution einer Trimethylsilyl-Gruppe durch Pivaloylchlorid erfolgt in Monoglyme innerhalb von Minuten, wobei sich nach einem [1,3] Shift einer Trimethylsilyl-Gruppe vom Phosphor- zum Sauerstoffatom (E/Z)-[tert-Butyl(trimethylsiloxy)- das methylen]trimethylsilylphosphan bildet. Eine weitere Umsetzung mit Pivaloy1chlorid ergibt [tert- Butyl(trimethylsiloxy)methylen](pivaloyl)phosphan und Tris(pivaloyl)phosphan (Schema 21). TMS [1,3] Shift ----=-.:.......:...---l.. ~ =< OTMS <,p - -TMSCI ElZ CMe3 - TMSCI Schema 21: Rkt. von Tris(trimethylsilyl)phosphan mit Pivaloylsäurechlorid (Becker 1977). Durch Protolyse mit Methanol erhält man unter Abspaltung von Methyltrimethylsilylether Bis(pivaloyl)phosphan, welches ebenfalls der ß-Keto-Enol Tautomerie mit Gleichgewicht auf der Enolforrn unterliegt.[93,94] Becker et a1. konnten noch weitere Bis(acyl)phosphane auf diesem Wege herstellen, ausserdem gelang ihnen durch Verwendung von Lithiumbis(trimethylsilyl)phosphanid die Darstellung von Lithium-bis(mesitoyl)phosphanid als thfbzw. dme-Addukt.[95, 96] Die Reaktion von Kalium-dihydrogenphosphanid mit Benzoylsäuremethylester in Gegenwart katalytischer Mengen 18-Krone-6 fUhrt nach Liotta et a1. zu Kalium-benzoylphosphanid. [97] Nach Protonierung disproportioniert das monoacylierte Benzoylphosphan bei RT als Substanz innerhalb von 6 Stunden zu Dibenzoylphosphan und Phosphan (PH3). Selbst in Lösung wurde ein langsamer Zerfall beobachtet. In Anbetracht der Arbeiten von Becker und Liotta sollte eine Acylierung von Natriumphosphid (Na3P) und Natrium-dihydrogenphosphanid (NaPHz) mit Mesitoylchlorid in Gegenwart einer Base zum 90 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Natrium-bis(mesitoyl)phosphanid führen. Ausserdem könnte eme Isolierung des hypothetischen Natrium-mesitoylphosphanids möglich sein. Die Reduktion von rotem Phosphor mit geschmolzenem Natrium in Toluol / tmeda führt, wie unter Kapitel 1.1.1 beschrieben, nach der Umsetzung mit Trimethylsilylchlorid zu Tris(trimethylsilyl)phosphan. Dies zeigt, dass eine Verbindung des hypothetischen Typs "Na3P" mit deren Reaktionsprodukten vorhanden war. Daher wurde zuerst die direkte Acylierung des dargestellten "Na3P" untersucht. Unter Eisbadkühlung wird das erhaltene "Na3P" in drne suspendiert und mit Mesitoylchlorid umgesetzt. Unter leichter Wärmeentwicklung bildet sich eine rotbraune Suspension. Diese wird abfiltriert, das Filtrat eingeengt und nach Zugabe von n-Hexan werden gelbe Kristalle erhalten. Durch NMR spektroskopische Untersuchungen, Einkristallröntgenstrukturanalyse (Abbildung 34) sowie em Massenspektrum der empfindlichen Kristalle konnte dieses als Natrium- bis(mesitoyl)phosphid * dme Addukt identifiziert werden. Die chemische Verschiebung im 31 p NMR Spektrum von Ö ~ 81 ppm stimmt mit Li[(MesCO)2P]*dme (ö = 86.4 ppmi96J überein. 91 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Abbildung 34: ORTEP-Plot von 15 (thermische Ellipsoide mit 20 % Aufenthaltswahrscheinlichkeit). Zusätzliches dme, ll1-koordinierend an Nal und Na3, wurde ebenso wie das Kation [Na(dme)3t zur Übersicht vernachlässigt. Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: P2-C21 1.77(1), P2-C31 1.79(1), C21-03 1.27(1), C31-04 1.26(1), P3-C41 1.82(1), P3-C51 1.75(1), C41-05 1.24(1), C51-06 1.26(1), Nal-Na2 3.423(5), Na2-Na3 3.063(5), C21-P2-C31 108.0(6), C41-P3-C51 104.9(5), Torsionswinkel: 03-C21-C31-04 8.3(1), 05-C41-C51-06 7.3(2). Die Struktur von Na[(MesCO)2P]*dme 15 im Festkörper besteht aus einem anionischen Tetramer von Bis(mesitoyl)phosphanid Molekülen, chelatisierend um drei Natrium-Kationen angeordnet, [Na3((MesCOhP)4r, und einem von dme koordiniertem Natrium-Kation [Na(dme)t Jedes einzelne Natrium-Kation im Tetramer wird von drei der angeordneten Phosphanide über die jeweiligen Sauerstoffatome koordiniert. Die Kette der Natriumatome wird jeweils von einem ll1-koordinierenden dme Molekül abgesättigt, wodurch die Sauerstoffatome der Bis(mesitoyl)phosphide gegenüber Elektrophilen abgeschirmt werden. Hingegen sind die Phosphoratome nach aussen gerichtet und sollten für Elektrophile leicht zugänglich sein. Die Phosphor-Kohlenstoff Bindungslängen sind mit 1.76 ~ 1.82 Übereinstimmung mit denen des Bis(mesitoyl)phosphans (1.77 Kohlenstoff-Sauerstoff 92 Bindungen 1.22 1.27 A A)[95] A in Hingegen sind die mehrheitlich verkürzt Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 (Bis(mesitoylphosphan 1.26 A)[95 J und liegen zwischen den typischen Bindungslängen von Ketonen (1.21 Ä) und Enolen (1.33 A)YIJ Der C-P-C Winkel ist im Vergleich zum entsprechendem Phosphan mit 105 - 108° vergrössert (98°). Dies und die Äquivalenz der chemischen Verschiebung beider Carbonyl-Kohlenstoffatome ergeben einen Hinweis auf eine teilweise Delokalisation der negativen Ladung mittels ß-Keto-Enol Tautomerie (analog zum Kohlenstoffanaloga Acetylacetonat). Eine Reduktion von rotem Phosphor in dme mit Na / K Legierung führt nach Abtrennung unumgesetzter Legierung und Zugabe von Mesitoylchlorid zu einer gelborangen Suspension mit braunem Feststoff. Nach Filtration über Celite und Einengen des gelben Filtrats kristallisiert ebenfalls das Phosphid 15 aus. Im Gegensatz zu der Verwendung von "Na3P", dargestellt aus rotem Phosphor, Natrium in Toluol / tmeda, sind die Ausbeuten des Na[(MesCO)zP]*dme 15 ausgehend von Na / K Legierung als Reduktionsmittel sehr variabel und nicht reproduzierbar. Die unvollständige Reduktion des roten Phosphors führt bei der Acylierung des formalen Reaktionsproduktes ,,(Na/K)3P" zu einer stetigen, unbestimmten Überkonzentration an Mesitoylchlorid. Dieses acyliert nun je nach Reaktionsbedingungen in unterschiedlichem Ausrnass ein Sauerstoffatom des bereits vorhandenen Bis(mesitoyl)phosphides und bildet (E/Z)-[Mesityl- (mesitoat)methylen]mesitoylphosphan e1p-NMR (C6D6): ,) = 197.9 & 186.8 ppm E/Z Isomer) (Schema 22). Genaue Reaktionsbedingungen, wann eine O-Acylierung und in welchem Umfang eintritt, konnten nicht evaluiert werden. Dieses Nebenprodukt war auch unter Erwärmung bzw. in Gegenwart von Elektrophilen unreaktiv. Anhand der Struktur von 15 im Festkörper liegt die Vermutung nahe, dass die Kalium-Kationen eine Ausbildung des anionischen Tetramers zurückdrängen und vermehrt monomere Bis(mesitoyl)phosphanidKomplexe ausbilden. Auf diesem Wege ist die weitere Acylierung an den nun zugänglichen Sauersoffatomen möglich. Na MesCOCI dme MesCOCI dme .. 0" 0 ...........0 .. .. M....... Mes......JlpA Mes 0 Mes......JlpAMes o )l + 0 0 )l PA Mes E/Z Mes Mes M=Na,K Schema 22: Acylierung von "Na3P" bzw. ,,(Na/K)3P" mit Mesitoylchlorid. 93 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Von einem ähnlichen Einfluss der Kalium-Kationen berichten Brandsma et a1. bei der Alkylierung von Natrium-dihydrogenphosphanid. Bei der Reduktion des roten Phosphors mit Na I K Legierung in organischen Lösungsmitteln erhielten sie nach Protonierung zum (NaIK)PH2 bei der Umsetzung mit einem Äquivalent Alkylhalogenid auch nennenswerte Mengen an Dialkylphosphanen. Dieses Nebenprodukt wurde hingegen bei der Alkylierung von NaPH2 nicht gefunden. [62] In Anbetracht der mässigen Ausbeute an 15 (51 %) bei der direkten Acylierung von ,,(NalK)3P" wird eine Disproportionierungsreaktion angenommen. So ist die Reduktion des roten Phosphors auch mit der im Vergleich zu Natrium reaktiveren Na I K Legierung unvollständig[74], was zu unumgesetzter Legierung führt. Anstelle der formalen "p 3-" Einheiten liegen wahrscheinlich Polyphosphide vor, die durch TMSCI silyliert bzw. Mesitoy1chlorid acyliert werden. Die Silylierungs- bzw. Acylierungsprodukte zerfallen unter Bildung von P(TMS)3 bzw. Bis(mesitoyl)phosphanid und höheren Polyphosphiden. Eine Disproportionierung zu Polypheny1cyc1opolyphosphanen und Bis(mesitoyl)phenylphosphan wurde bereits bei der Acylierung von Diphenyldiphosphandiid mit Mesitoylchlorid beobachtetylJ In Analogie zur Reduktion des roten Phosphors in Ammoniak wird bei der literaturbeschriebenen Synthese von P(TMS)3[88] das TMSCI ohne Abtrennung der vorhandenen Legierung langsam zugegeben. Auf diese Weise werden die ungeladenen silylierten Polyphosphane weiter reduktiv gespalten und können so zu monoatomaren Phosphoreinheiten abgebaut werden. Eine forcierte Zugabe des Chlorides führt zur Bildung von Hexamethyldisilan (analog zur Wurtz-Kupplung) (Ausbeute 92 % P(TMS)3). Eine Zugabe von Alkohol während der Reduktion des roten Phosphors mit Natrium fuhrt unabhängig vom Reaktionsmedium (dme I Naphthalin oder Ammoniak bei Tieftemperatur) zur Protonierung der intermediär gebildeten Polyphosphide. Die entstandenen Polyphosphane können nun weiter reduziert werden, was zu einer nahezu vollständigen Bildung von NaPH z führt. Das gebildete NaPH2 wird in Gegenwart des gebildeten Alkoholats mit Mesitoy1chlorid umgesetzt und 15 wird, in Abhängigkeit der Reduktionsmethode des roten Phosphors, in guten bis sehr guten Ausbeuten (> 72 %) erhalten. Als Nebenreaktion findet bei der Acylierung die Esterbildung aus Mesitoylchlorid und Alkoholat statt. Diese lässt sich jedoch durch die Wahl sterisch anspruchsvoller Alkohole bei der Protonierung weitgehend unterbinden. Analoge Ergebnisse wurden bei der Acylierung von NaPH2 mit Pivaloy1chlorid erhalten, wobei sich Na[(PivCOhP]*(solv) bildet. 94 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Aufgrund der Ergebnissen aus Kapitel 1.1.1 und 4.1.3 und dieser Erkenntnisse kann 15 nach folgenden Allgemeinen Arbeitsvorschriften (AAV) hergestellt werden (siehe Kapitel 8.2): AAV 1: Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium / Natrium-Naphthalid in drne mit nachfolgender Protonierung und Acylierung. AAV 2: Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium in flüssigem Ammoniak / dme bei Tieftemperatur mit nachfolgender Protonierung und Acylierung. AAV 3: Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium in flüssigem Ammoniak / dme im Autoklaven bei RT mit nachfolgender Protonierung und Acylierung. Dabei fUhrt die Reduktion im Autoklaven mit flüssigem Ammoniak bei 18°C zu etwas höheren Ausbeuten bei bedeutend kürzeren Reaktionszeiten und ist vorzuziehen. 4.3.2 Alkylierung von Bis(acyl)phosphid Die in Kapitel 4.3.1. beschriebenen Bis(acyl)phosphide können direkt durch langsame Zugabe der entsprechenden Alkylhalogenide, vorzugsweise Bromide und Iodide, zu den Reaktionslösungen der Acylierung alkyliert werden. Limitierend dabei ist der sterische Anspruch der Alkylhalogenide. So war es nicht möglich eine nukleophile Substitution an sekundären Alkylhalogeniden, wie z.B. Cyclohexylbromid, zu erreichen. Auch höhere Reaktionstemperaturen und längere Umsetzung. Desweiteren benötigen in Reaktionszeiten ß- bewirkten keine nachweisbare Stellung verzweigte Alkylhalogenide, wie beispielsweise iso-Butylbromid und rac-5-Norbomep-2-methylbromid, Reaktionszeiten von mehreren Tagen (3 respektive> 10 Tage). Als Lösungsmittel werden polaren Lösungsmittel wie dme verwendet. Die Alkylierung mit Methyliodid oder dem aktiviertem 2Bromoethylacetat führt schon innert weniger Stunden zum quantitativen Umsatz. In Abbildung 35 ist die Struktur des nach Aufarbeitung unter innerten Bedingungen erhaltene Bis(mesitoyl)methylphosphan (MeBAP) 16 gezeigt. Wie erwartet sind die PhosphorKohlenstoff Bindungen der C(O)PC(O)-Einheit im Gegensatz zum resonanzstabilisiertem Phosphid 15 mit ~ 1.87 A verlängert (1.76 - 1.82 A) und die Carbonylbindung ist mit ~ 1.207 A verkürzt (1.22 - 1.27 A). 95 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Abbildung 35: Struktur von MeBAP 16. Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel n: PI-Cl 1.822(2), PI-C2 1.868(2), PI-CI2 1.869(2), C2-01 1.208(2) C12-02 1.205(2); C2-PI-CI 101.77(8), CI-PI-CI2 105.92(7), CI2-PI-C2 100.50(1). Da nachfolgend ein Vergleich der Reaktivität der Alkyl-bis(mesitoyl)phosphanoxide zu den Aryl-bis(mesitoyl)phosphanoxiden durchgeführt werden soUte, wurden verschiedene Alkylierungen von 15 durchgeführt. Hierbei nimmt die Reaktionszeit bei der Verwendung folgender Alkylierungsmittel In der Reihenfolge Methyliodid (16 bzw. 17), Bromessigsäureethylacetat (18), iso-Butylbromid (19), Diethyl-2-bromoethylphosphonat (20), (2-Methyl-4,4,4-trifluoro)butanyl-I-bromid (21), rac-5-Norbomen-2-(butyl-4-bromid) (22) und rac-5-Norbomen-2-methylbromid (23) zu. Besonders interessant ist der Vergleich des Norbomylmethylen-substituierten Bis(mesitoyl)phosphans (23) mit den Alkylierungsprodukt, das Norbomylbutyl-substituierte Bis(mesitoyl)phosphan (22) (aus 4-Norbomylbutylbromid 24 und 15 synthetisiert). Durch das weniger sterisch gehinderte Substitutionszentrum von 4-Norbomylbutylbromid wird die Reaktionszeit von über 10 Tagen bei 5-Norbomen-2methylbromid auf weniger als 12 Stunden reduziert. Anhand der Umsetzung mit Bromessigsäureethylester zum Bis(mesitoyl)-2- (ethylacetyl)phosphan 18 wurde die Ausbeute einer bei tiefen Temperaturen in Ammoniak durchgeführte Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium bestimmt. Die NMR spektroskopische Untersuchung ergab eine Ausbeute von 66 - 74 %. Die Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium in dme / Naphthalin ergab hingegen bei der Synthese von Bis(mesitoyl)methylphosphan 16 eine Ausbeute von 57 %. 96 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 4.3.3 Monoacylphosphan Mit dem Ziel die Darstellung sogenannter unsymmetrischen Acyl(acyl')- alkyphosphanoxide, wobei zwei verschieden Carbonylsubstituenten Verwendung finden, wurde bereits die Monoacylierung von iso-Butylphosphan unter Verwendung industriell anwendbarer Basen untersucht. Die zuvor beschriebene Darstellung des Bis(acyl)phosphids wirft die Frage auf, ob ein Monoacylphosphan als intennediäres Substitutionsprodukt aus NaPH2 gebildet werden kann. Zuerst wurde das aus der Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium in dme / Naphthalin und anschliessender Protonierung dargestellte NaPH2 mit einern starken Unterschuss an Mesitoylchlorid ohne Isolierung des Phosphanids umgesetzt. 3l p NMR spektroskopische Untersuchungen der Reaktionsläsung ergaben neben der Bildung von Natrium- mesitoylhydrogenphosphanid 25a als E/Z Isomerengemisch (0 = 3.4 und - 1.2 ppm) bereits eine vergleichbare Menge an PH3 (0 = - 245 ppm) und Na[(MesCO)2P] 15 (0 = 80.2 ppm) (Abbildung 36). Das Natrium-mesitoylhydrogenphosphanid weist im protonengekoppelten 31 p NMR Spektrum ein Duplett mit lJp,H = 153 Hz, respektive 134 Hz auf. Eine darauffolgende Acylierung des Gemisches aus 25a, 15 und PH3 mit Pivaloylchlorid führte zur Bildung des gewünschten Mesitoylpivaloylphosphanids elp NMR 0 = 61 ppm) und Bis(pivaloyl)phosphanid elp NMR 0 = 42 ppm), letzteres entsteht durch die Acylierung von PH3. Das bei der Reaktion mit Mesitoylchlorid beobachtete Phosphan (PH3) wird durch den Protonentransfer zwischen Acylphosphan und NaPH 2 gebildet. Auf gleiche Weise wird tertButanol aus dem in der Reaktionsmischung noch vorliegenden NaOlBu erzeugt. Es konnten jedoch keine Reaktionsbedingungen gefunden werden, welche die vennutlich schnellere Zweitacylierung gegenüber der Erstacylierung unterdrücken. 97 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapite14 I 50 I o I -50 I -100 I I -150 -200 ' ppm Abbildung 36: 31 p NMR Spektrum der Acylierung von NaPHz mit 0.4 eq. Mesitoylchlorid Jedoch gelangen Becker et al. die Darstellung silylierter Monoacylphosphane durch die Reaktion von P(TMS)3 und Z.B. Pivaloylchlorid unter Abspaltung von Trimethylsilylchlorid (siehe Schema 21, KapiteI4.3.1).[92,93 j Analog zu ihren Ergebnissen führte die Reaktion von P(TMS)3 und NaP(TMS)z mit Mesitoylchlorid im polaren Lösungsmittel dme neben der Bildung des (0- Trimethylsilyl)mesitoyl(trimethylsilyl)phosphaenols[Z6] zur Bildung des Sauerstoff-silylierten Bis(mesitoyl)phosphan (siehe Schema 23 a)). Eine Stabilisierung der monoacylierten Stufe sollte mit zweiwertigen chelatisierenden Kationen wie z.B. Zink oder Zinn erreicht werden. Das unter Transmetallierung gebildete Phosphid aus NaP(TMS)z und Zink- bzw Zinn-bis(hexarnethyldisilazid)[98, 99] reagiert in Toluol mit Mesitoylchlorid zu jeweils einer Hauptkomponente, deren 31 p NMR spektroskopische Verschiebung bei 0 : : ; 120 respektive ::::; 125 ppm liegt. Dieser Bereich ist für Sauerstoff-silylierte Phosphaenolate charakteristisch. I92 ] Eine nachfolgende Zugabe von Pivaloyl- oder auch Mesitoylsäurechlorid führte ebenfalls unter Erwärmung zu keiner Reaktion (Schema 23 b)). Die gebildeten Komplexe wurden nicht weiterführend untersucht. 98 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 a) b) o P(TMSh NaP(TMS)2 M + )--Mes dme - TMSCI .. CI = Sn, Zn: 2 NaP(TMS)2 Ph + M(HMDS)2 0 + Mes Mes M(P(TMSh)2 _2 NaHMDS .. -Jl..... Mes - 2 TMSCI ", -< / Ph ".~}(\ ". ".','" \) M, Mes P'" CI OTMS )l~ p# Mes o )--Mes - 2 < 'p E!Z o M(P(TMS)2h + OTMS pt! "'0 Schema 23: Reaktionen zur Synthese Monoacylierter Phosphane. 1984 beschrieben Liotta et al. die Reaktion zwischen Kalium-dihydrogenphosphanid und Benzoesäuremethylester in Gegenwart katalytischer Mengen des Kronenethers 18-Krone-6 (Schema 24).[97] 0 ci'0R ci' P H, ~ ci'e I: PHK ci'PH(MeJ + KPHz ci'e I: PHK 0 18-Krone-6 Benzol -ROH ., 0 0' 0 0 0 - PII 3 . ~ -MePH2 .. 0 d'P~ 0 0 .. H, 0 ci'p~ I # # Schema 24: Umsetzung von KPH z mit Benzoylsäureester in Gegenwart katalytischer Mengen an 18-Krone-6. [97] Die in Benzol durchgeführte Reaktion führt über das mit 18-Krone-6 lösliche KPH z zur Bildung von Kalium-benzoylphosphanid. Eine darauffolgende Protonierung oder Alkylierung führt zum instabilen Benzoylphosphan bzw. Alkylbenzoylphosphan. Dieses unterliegt einer Disproportionierungsreaktion in Bis(benzoyl)phosphan und Phosphan bzw. Alkyl- bis(benzoyl)phosphan und Alkylphosphan. 99 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 In Anbetracht dieser Ergebnisse wurde zur Acylierung anstelle des Mesitoylchlorides Mesitoylsäuremethylester verwendet. Bei der Umsetzung von reinem NaPHz, dargestellt aus PH3 in NH3/Na,l82j bilden sich nach 31 p NMR spektroskopischen Untersuchungen drei Produkte. Neben PH3 liegt in der thf Lösung ein Produkt mit einer Resonanz bei 8 = -163 ppm und das Natriurn-mesitoylhydrogenphosphanid 253 bei 8 = 4.5 bzw. 8 = 9.5 ppm als E/Z Isomerengemisch vor. Das Nebenprodukt bei ö = -163 ppm weist im protonengekoppelten 31 p NMR Spektrum ein Triplett mit IJp,H = 188 Hz auf, welches Mesitoylphosphan zugeordnet wird. Das Produkt, Natrium-mesitoylphosphanid, weist im protonengekoppelten 3J p NMR Spektrum zwei Dupletts mit IJp,H = 130 bzw. 157 Hz auf. Wird hingegen die Reaktion mit in situ dargestelltem NaPHz durchgeführt, so wird die Bildung von PH3 weitgehend zurückgedrängt, lässt sich jedoch nicht vollständig vermeiden. Das Phosphan reagiert in der nachfolgenden Umsetzung mit Säurechlorid zum symmetrischen Bis(acyl)phosphanid als Nebenprodukt ab. Das Phosphan wurde in den durchgeführten Versuchen mit dem Lösungsmittel entfernt und auf diesem Wege die Bildung des Nebenproduktes vermieden. Nach diesen Erkenntnissen wird die Zweitacylierung nur durch eine intramolekulare Säure-Base Reaktion unterbunden. Bei der Acylierung des NaPH2 durch den Acylsäureester findet eine intramolekulare Säure-Base Reaktion statt, die unter Abspaltung eines Alkohols verläuft. Eine Zweitacylierung tritt bei Einsatz des Esters nicht auf. Der abgespaltene Alkohol kann das NaPHz in einer Gleichgewichtsreaktion protonieren und PH3 als Nebenprodukt bilden. Das aus der Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium und nachfolgender Umsetzung mit einern Alkohol gebildete NaPHz liegt im Reaktionsgemisch mit dem korrespondierenden Alkoholat vor. Dieses Alkoholat verschiebt das Säure-Base Gleichgewicht bei der Acylierung zwischen dem gebildeten Alkohol und NaPHz auf die Seite des Phosphanids. Nach der Filtration des Reaktionsansatzes und Einengen des Filtrats liegt das Natrium-mesitoylphosphanid in Verbindung mit Mesitoylphosphan und Natriumalkoholat als eine gelbgrüne, wachsartige, extrem oxidations- und hydrolyseempfindliche Substanz vor. Im Gegensatz zu dem von Liotta et al. beschriebenen Benzoylphosphan werden unter Luft- und Feuchtigkeitsausschluss keine Disproportionierungsreaktionen oder andere Zerfallsreaktionen beobachtet. Das Natrium-mesitoylphosphanid 253 kann durch Zugabe von Kronenether, 18-Krone-6, aus einern dme I n-Hexan Gemisch kristallisiert werden. Die gelben Nadeln konnten durch eine Einkristallräntgenstrukturanalyse charakterisiert werden (Abbildung 37). 100 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 PI PI 01 1\ 01 Abbildung 37: Struktur von [Na(18-Krone-6)][MesC(O)PH] 25b. Auswahl zweier ORTEP Plots. Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: PI-Cl 1.745(1), Cl-Ol 1.256(2) Cl-Cpso 1.514(2); NaI-Ol 2.205(1), PI-CI-GI 125.06(9).. Im Übereinstimmung zu der Festkörperstruktur von 15 ist die Phosphor-Kohlenstoff Bindung mit 1.75 A (1.76 - 1.82 A) im Gegensatz zu der Phosphor-Kohlenstoff Bindung des Methyl- bis(mesitoyl)phosphans 16 (1.82 - 1.87 A) verkürzt. Zugleich weist die längere KohlenstoffSauerstoff Bindung mit 1.25 Struktur hin. Dies (E/Z Diastereoisomere) wird A (16: r:::o 1.21 ebenfalls bestätigt. Eine A , vgL durch 15: 1.22 - 1.27) auf eine Phosphaenolat- NMR Lokalisation spektroskopische des am Untersuchungen Phosphor gebundenen Wasserstoffatoms war kristallografisch nicht möglich. In [D8]Toluol aufgenommene Kristalle zeigen zwei Resonanzen im 31 p NMR Spektrum und deuten auf eine schnelle Isomerisierung in Lösung hin (ö = - 2.9 und -7.0 ppm). Dieses Phänomen wird ebenfalls bei den in Kapitel 2.2 beschriebenen Natrium-phosphaenolaten 6a - c beobachtet. 4.3.4 Unsymmetrische Acyl(acyl')alkylphosphane Wie bereits im vorherigen Kapitel beschrieben, wird das Natrium-mesitoylphosphid nicht durch Mesitoylsäuremethylester zum symmetrischem Bis(mesitoyl)phosphanid acyliert. Eine weitere Acylierung ist allerdings durch Acylsäurechloride möglich. Eine Reaktion zwischen Pivaloylchlorid und 25a führt zum unsymmetrischem Mesitoylpivaloylphosphanid 101 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 elp NMR (dme): Ö = 61 ppm). Durch nachfolgende Alkylierung mit Methyliodid wird CBuCO)(MesCO)P(Me) elp NMR (dme): ö:::; 24 ppm) und mit 2-Bromessigsäuremethylester das CBuCO)(MesCO)P(CHzCOOMe) elp NMR (dme): Ö :::; 24 ppm) erhalten. Durch nachfolgende Oxidation werden die (tBuCO)(MesCO)P(O)(Me) 26, unsymmetrischen Acyl(acyl')alkylphosphanoxide (tBuCO)(MesCO)P(O)(CHzCOOMe) 27a und (tBuCO)(MesCO)P(O)(CHzCOOEt) 27b dargestellt. 4.4 Oxidation von Bis(acyl)alkylphosphanen Die Bis(acyl)alkylphosphane und Acyl(acyl')alkylphosphane werden mit HzOz oxidiert. Das entsprechende Phosphan wird dazu in Toluol aufgenommen und entgastes, deionisiertes Wasser zugegeben. Die nach der Alkylierung vorhandenen Salze sind bis auf die Iodide bei der Oxidation mit Wasserstoffperoxid nicht störend und gehen in die wässrige Phase über. Vor Zugabe des Wasserstoffperoxides wird die Toluolphase auf pH Neutralität überprüft und gegebenenfalls mit 2 M HCI Lösung auf den pH Bereich 6 - 8 eingestellt. Die Neutralität ist in Bezug auf die Stabilität des Bis(acyl)alkylphosphans und des gebildeten Oxides wichtig. Die Oxidation wird unter Verwendung von 2 Äquivalenten HzOz bei 60°C durchgefUhrt, wobei die Reaktionszeiten sehr stark von dem sterischen Anspruch der Substituenten abhängen. So z.B. wird das iso-Butyl-bis(mesitoyl)phosphan nach ungefähr 1 h vollständig in das iso-Butyl-bis(mesitoyl)phosphanoxid 19 umgewandelt, während sterisch anspruchsvollere Substituenten mehrere Stunden benötigen (vgl. NorbBAPO 23 & NorbbutylBAPO 22). Die Aufarbeitung erfolgt durch Ausschütteln der organischen Phase mit NaCl, Natrium-hydrogencarbonat und deionisiertem HzO. Das Produkt wird nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile mittels Säulenchromatographie gereinigt. Analog ist auch eine Oxidation mit Schwefel in Toluol möglich (MeBAPS 28). 4.5 Katalyse Versuche zur Arylierung der Phosphide 6 und 15 In Anbetracht einer kostengünstigen Synthese von Bis(mesitoyl)phenylphosphanoxid stellte sich die Frage, ob dieser Photoinitiator der Bis(acyl)arylphosphanoxid- Verbindungsklasse nicht direkt mit dem zuvor vorgestelltem Verfahren aus rotem Phosphor 102 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 und Natrium zu synthetisieren ist. Als Edukt bietet sich das Na[(MesCO)zP]*dme 15 an, welches in sehr guten Ausbeuten über das Ammoniak-Verfahren zugänglich ist. Vor knapp 20 Jahren berichteten Tunney und Stille von der ersten direkten Phosphin Synthese, bei der Palladium-katalysiert eine Kohlenstoff-Phosphor Bindung gebildet wird. Sie konnten aufzeigen, dass für eine Vielzahl an Aryliodiden diese Kreuzkupplungsreaktion mit (Trimethylsilyl)diphenylphosphan und (Trimethylstannyl)diphenylphosphan in beachtlichen Ausbeuten möglich sind.[100] In diesem Bereich lieferte Hirao et al. Pionieerarbeit.[lOl] Er beschrieb die Palladium-katalysierte Kupplung von Aryl- und Vinylbromiden mit Dialkylphosphiten zu Dialkylaryl- bzw. Dialkylvinylphosphonaten. Als Katalysator diente [Pd(PPh3)4] in Gegenwart einer equimolaren Menge Et3N. Et3N dient zum Abfang von HBr und Regenaration des Katalysators während der Reaktion. Als Lösungsmittel wurde Toluol verwendet oder die Katalyse in reinem Et3N als Lösungsmittel durchgeführt. Der von Stille vorgestellte katalytische Zyklus ist mit dem von Hirao recht ähnlich. In Abbildung 38 werden die Schritte der oxidativen Addition, Transmetallierung und reduktiven Eliminierung beschrieben. In beiden Systemen ist der aktive Katalysator eine LzPd(O) Spezies, welche entweder in situ aus einem Pd(ll) Katalysatorvorläufer synthetisiert wird, oder durch Ligandendissoziation von L4 Pd(0) entsteht (L beschreibt einen reaktionsinnerter Liganden Z.B. PPh 3). Bei Stille wird der Ligandenaustausch am Palladium durch die Transmetallierung gestützt, indem Trimetylsilyl- bzw. Trimethylstannyliodid gebildet wird. Hirao benötigt fonnal Et3N zur Deprotonierung der Phosphite. So sollte der Einsatz von Phosphiden und die Bildung von schwerlöslichen Natriumhalogeniden eine Kupplung der reaktionsänneren Arylbromide ennöglichen.[102, 103] Auf diesem Wege wäre eine Vielzahl an neuen Bis(acyl)arylphosphanoxiden zugänglich, welche zuvor, wegen der fehlenden, entsprechenden Dichloro- oder Arylphosphane nicht synthetisierbar waren. 103 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Ar-X Ph 2P-Ar Reductive Eliminierung V Oxidative Addition ( Ar" /PdL 2 Ph 2 P (Meh M-X Ph2PM(Meh Transmetallierung Abbildung 38: Skizze Stille Kreuzkupplung bzw. Katalytischer Zyklus für M = Si, Sn. Es wurden qualitative Modellversuche von Na[(MesCOhP]*drne 15 und Aryliodiden mit Tetrakis(triphenylphosphan)palladiurn(O) [Pd(PPhJ)4] als einfachstem Katalysator in thf durchgeführt. Nach 31 p NMR spektroskopischen Untersuchungen der Umsetzung von 15 mit Mesityliodid bzw. Phenyliodid ohne Katalysator findet auch unter Erwärmung keine Reaktion statt. Durch Zugabe von [Pd(PPh3)4] zur Reaktionsläsung wurde im 31 p NMR Spektrum eine neue Resonanz bei 0 = 52.8 (Rkt. mit Mesityliodid) bzw. 0 = 53.3 ppm (Rkt. mit Phenyliodid) beobachtet. Ein Erwärmen der Reaktionslösungen für 72 h auf 60°C führte zur weiteren Umsetzung. Dabei wurde im 31 p NMR Spektrum jeweils eine weitere Resonanz (0 o = = 3.6 bzw. 8.0 ppm) gefunden. Diese zusätzlichen Resonanzen lassen auf die oxidierten Bis(mesitoyl)arylphosphane schliessen. Die chemischen Verschiebungen der Reaktionprodukte bei der Umsetzung von 15 mit Phenyliodid entsprechen exakt der von Bis(mesitoyl)phenylphosphan und dem entsprechendem Oxidyl] Daher kann man davon ausgehen, dass sich in der Reaktion mit Mesityliodid Bis(mesitoyl)mesitylphosphan und das Oxid gebildet haben. Die Reaktionsgeschwindigkeiten der beschriebenen Reaktionen sind allerdings unbefriedigend. Es konnte aber gezeigt werden, dass die Palladium-katalysierte Kreuzkupplung von Mesityl- und Phenyliodid mit dem Phosphid 15 prinzipiell möglich ist. Es konnte parallel festgestellt werden, dass diese Reaktion auch auf die Umsetzung von Natrium-phosphaenolat 6 mit Mesityliodid, welches ohne Katalysator ebenfalls keine Reaktion aufweist, angewendet werden kann. Im Gegensatz zur Reaktion des Phosphid 15 ist die Umsetzung nach 31 p NMR spektroskopischen Untersuchungen bei 6 bereits nach 2 h bei 60°C Ölbadtemperatur beendet und es werden im 31 p NMR Spektrum zwei neue Resonanzen 104 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 beobachtet, Ö = 8.5 ppm (Mesitoylmesitylphenylphosphan 29, isoliert) und in geringer Konzentration Ö = 22.2 ppm (Mesitoylmesitylphenylphosphanoxid). [7) Aufgrund der geringen Substratrnengen in den durchgeführten Katalysen konnte die Oxidbildung auch unter sorgfaltiger Durchführung nicht ausgeschlossen werden. Desweiteren musste eine hohe Anfangskonzentration des Katalysators, wegen dessen geringer Stabilität gegenüber Spuren an Sauerstoff und Feuchtigkeit, gewählt werden. Während der Katalyse dunkelte die Reaktionslösung, was auf die Ausfallung elementaren Palladiums zurückgeführt wird. Ausserdem wurde eine Zunahme des Resonanzsignals von freiern PPh3 im 31 p NMR Spektrum beobachtet. Nachfolgend wird untersucht, ob kürzere Reaktionszeiten bei der Verwendung von stabileren Palladium-Katalysatoren erreicht werden können. Zusätzlich wird das reaktionsärrnere Phenylbromid (PhBr) als Substrat eingesetzt. Parallel soll kontrolliert werden, ob eine Katalyse der nukleophilen Substitutionsreaktion im Beispiel von iso-Butylbromid (i-BuBr) und den Phosphiden 6 und 15 möglich ist. Wie bereits im Kapitel 4.3.2 beschrieben erfordert die nukleophile Substitution an Alkylbromiden, welche in ß- Stellung eine Verzweigung aufweisen, bereits höhere Temperaturen und längere Reaktionszeiten. Als Katalysatoren werden Palladium-Verbindungen mit dem im Arbeitskreis bekannten DiphenyltropphosphanLiganden verwendet. Zu diesem Zweck wurden die Komplexe [Pd(TroppPh)Cb] [PdTI] und [Pd(TroppPh)2] [Pdo] synthetisiert (Abbildung 39). 105 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 PhCN" /Cl Pd PhCN/ "Cl ~ 2~PPh', Abbildung 39: Synthese des Pd(II) Katalysator [Pd(TroppPh)Ch] und des Pd(O) Katalysators [Pd(TroppPh)2]. Die Reaktionen werden unter Verwendung von Starnmlösungen der Substrate und der Katalysatoren in NMR-Röhrchen durchgeführt. Auf diese Weise kann die Umsetzung der einzelnen Katalysen direkt durch 31 p NMR spektroskopische Untersuchungen verfolgt werden. Die Stoffmengen der Substrate wurden auf 0.1 mmol beim Natriurn-phosphaenolat 6 und 0.075 mmol beim Na[(MesCO)2P]*drne 15 festgelegt. Das entsprechende Bromid wird im geringen Überschuss (1.2 eq., 0.12 bzw. 0.09 mmol) zugegeben. Die jeweilige Katalysatorkonzentration beträgt 1 mol% (6) bzw. 1.33 mol% (15). Alle Katalysen werden in thf durchgeführt. Zu jeder Versuchsgruppe wird jeweils eine Blindprobe durchgeführt, wobei das Volumen der fehlenden Katalysatorlösung zur Konzentrationsangleichung durch reines Lösungsmittel ersetzt wird. 106 Synthese neuartiger Bis(acy1)a1ky1phosphanoxide - Kapite14 Es werden folgende Stamm1äsungen (SL) hergestellt: • SL 1: 280 mg 6, 2,0 m1 thf C ~ 0.5 moll1 • • • • SL2: 330 mg 15, 2,0 m1 thf C ~ 0.375 mo1/1 SL3: 165 mg i-BuBr 2,0 m1 thf C ~ 0.6 moll1 SL4: 189 mgPhBr 2,0 m1 thf C ~ 0.6 moll1 SL5: 22 mg [PdIl] 4,0 m1 thf C ~ 0.01 molll • • SL6: 35 mg [PdO] 4,0 m1 thf C ~ 0.01 molll SL 7: 124 mg i-BuBr 2,0 ml thf C ~ 0.45 molll • SL 8: 142 mg PhBr 2,0 m1 thf C ~ 0.45 molll Daraus ergeben sich folgende Reaktanden-Zusammensetzungen: Ausgangslage: 0.2 ml 6 (SL 1), 0.2 ml i-BuBr (SL 3) Probe 1: Blindprobe: Zugabe 0.1 ml thf Probe 2: [PdlI]: Zugabe 0.1 m1 [PdlI] (SL 5) Probe 3: [Pdo]: Zugabe 0.1 ml [Pdo] (SL 6) Ausgangslage: 0.2 ml 6 (SL 1), 0.2 m1 PhBr (SL 4) Probe 4: Blindprobe: Zugabe 0.1 ml thf Probe 5: [PdlI]: Zugabe 0.1 ml [PdlI] (SL 5) Probe 6: [Pdo]: Zugabe 0.1 m1 [PdO] (SL 6) Ausgangslage: 0.2 ml15 (SL 2), 0.2 ml PhBr (SL 8) Probe 7: Blindprobe: Zugabe 0.1 ml thf Probe 8: [PdlI]: Zugabe 0.1 ml [PdlI] (SL 5) Probe 9: [Pdo]: Zugabe 0.1 m1 [PdO] (SL 6) Ausgangslage: 0.2 ml 15 (SL 2), 0.2 ml i-BuBr (SL 7) Probe 10: Blindprobe: Zugabe 0.1 ml thf Probe 11: [PdlI] : Zugabe 0.1 m1 [PdlI] (SL 5) Probe 12: [Pdo]: Zugabe 0.1 ml [PdO] (SL 6) 107 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Die Proben werden nach 15 min. RT (Messung 1), nach 4 h bei 60°C Ölbadtemperatur (Messung 2) und nach insgesamt 16 h bei 60°C Ölbadtemperatur und 6 h RT (Messung 3) 31 p NMR spektroskopisch untersucht. Die Auswertung erfolgt jeweils nach identischer Messkonfiguration (Spektrometer, Anzahl Scans, D1-Value etc.) mittels Integration der jeweiligen Resonanzen im erhaltenen Spektrum. Die in Tabelle 8 zusammengefassten Ergebnisse sind nicht als Absolutwerte zu verstehen und erheben keinen Anspruch auf eine exakte Quantifizierung. Sie sollen allenfalls als Richtwerte zur Orientierung des Reaktionsverlaufes verstanden werden. 6, i-BuBr, [Pdu] 10.2 6, i-BuBr, [Pdo] 10.2 > 98 6.0 > 98 6, PhBr 6, PhBr, [PdlI] 22.4 3.0 3.5 6, PhBr, [Pdo] 22.4 5.1 7.8 15, i-BuBr 47.8 1.4 6.6 15, i-BuBr, [PdII] 47.8 1.2 6.5 15, i-BuBr, [Pdo] 47.8 1.3 6.8 15,PhBr 15, PhBr, [PdII] 15, PhBr, [Pdo] Tabelle 8: Ergebnisse der Katalyse Versuche zur Kreuzkupplung. Die auch ohne Katalysator bei RT verlaufende nukleophile Substitution am i-BuBr mit dem Natriurn-phosphaenolat 6 konnte nicht nennenswert beeinflusst werden und ist innerhalb von wenigen Stunden bei 60°C vollständig. Es ist jedoch bemerkenswert, dass die entsprechende Reaktion mit Phenylbromid unter den gewählten Reaktionsbedingungen katalysiert wird. Bei der Verwendung des Substrates Na[(MesCO)2P]>I<dme 15 kann hingegen kein katalytischer Effekt festgestellt werden. hn Gegensatz zu Phenyliodid konnte Phenylbromid mit 15 nicht und mit 6 nur ungenügend zur Reaktion gebracht werden. Somit bleibt die Arylierung im Wesentlichen auf die teuren Aryliodide beschränkt. Phenylbromid scheint in 108 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Bezug auf die Reaktion mit 6 eine Ausnahme zu bilden. Jedoch blieb eine analog durchgeführte Reaktion mit Mesitylbromid ohne Erfolg. Die Ursachen für die Beobachtungen, dass keine Bromide bzw. diese nur unzureichend in der Katalyse verwendet werden konnten, sind demnach in der Natur der Phosphide selbst zu suchen. Die Oxidative Addition von Arylhalogeniden (Br, I) an Palladium(O) Verbindungen ist hinlänglich bekannt und sollte somit nicht den limitierenden Schritt darstellen. Zum einen lässt sich vermuten, dass das Gegenion der Phosphide gezielten Einfluss auf die Ladungsverteilung am spz-hybridisierten Phosphoratom und somit dessen Reaktivität in nukleophilen Substitutionen haben könnte. Eine Delokalisation der negativen Ladung mittels ß-Keto-Enol Tautomerie (15) bzw. in den Phenylsubstituenten (6) unterstützt die geringe Nukleophilie weiter. Zum anderen liegen sterisch anspruchsvolle Phosphide vor, welche in Lösung teilweise oligomerisieren können und so ein Ligandenaustausch am Palladium erschwert wird (siehe hierzu Kapitel 2.2 & 4.3.1). Desweiteren ist ein Nickel-Katalysator getestet worden, weIcher in situ aus Ni(COD)z und Phenyl-bis(trop)phosphan in Acetonitril dargestellt wurde. Doch auch dieser weist keine katalytischen Eigenschaften in Bezug auf die Reaktion von 15 und Phenylbromid auf. Dies erhärtet den Verdacht, dass die verwendeten Phosphide hier limitierend wirken. Der mechanistische Ablauf der Oxidativen Addition von Arylhalogeniden an Palladium(O)Komplexe wurde kürzlich von Thiel und Shaik unter Durchführung von DFT Rechnungen untersucht,P04-106) Es wurde der in Schema 25 dargestellte mechanistische Ablauf als energetisches Minimum gefunden. PhI + ~ ---- [Pd(PMe3h(OAc)] t -------- Pd MeJP/ 8 '" PMeJ 0Ac Schema 25: Berechneter ReaktionsverIauf für die Oxidative Addition von Phenyliodid an [Pd(PMe3)z(OAc)r.[104) Das Arylhalogenid koordiniert zunächst über das Halogenid an das Palladiumatom des anionischen Komplexes [Pd(PR3)z(OAc)r. Diese Koordination ist für Phenyliodid und 109 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Phenylbromid exothenn und exergonisch (8E tol = -20.3 kcal mor l, 8G298 = -9.3 kcal mol-I bzw. 8E = -13.6 kcal mo.- I, 8G = -2.6 kcal mor l) für Pheny1chlorid auch exotherm tot 298 jedoch endergonisch (8Etot = -5.8 kcal mor l , 8G298 = +5.0 kcal mOrl). Die Oxidative Addition verläuft über die Übergangszustände in welchem zunächst das ortho-Proton des Arylhalogenids, daraufhin die C2-C3 Bindung und schliesslich die C2-CI Bindung des Phenylringes an das Palladium koordiniert. Daraufhin findet die Oxidative Addition zum ciskonfiguriertem Pd(II)-Komplex statt. Nachfolgend sind drei verschiedene mechanistische Abläufe der cis-trans Isomerisierung möglich: der assoziative Verlaufp 07] der Berry Pseudorotationsmechanismus l108 ,109J und der dissoziative Verlauf [110, Ill] Welcher Ablauf nun stattfindet hängt von der Art des Lösungsmittels, den elektronischen Effekten des Liganden und der Reaktionstemperatur ab. IIOS ] Ist hingegen die in Schema 26 gezeigte Transmetallierung schneller als die cis-trans Isomerisierung wird ein Komplex gebildet, bei welchem ohne eine Isomerisierung eine Reduktive Eliminierung stattfinden kann. 01 NaPR2 Pd/ Me3P "- PMe3 / 8 -Nal • O/R, Me3P -Nal .. Me3P........... ./" PHMe3 Pd I GAc "-PMe3 / 8 0Ac Pd NaPR2 + 0Ac 6 Schema 26: Transmetallierung und nachfolgende Reduktive Eliminierung. Nach diesen Untersuchungen ist bei der Kreuzkupplung von 15 mit Phenyliodid die Transmetallierung gegenüber der cis-trans Isomerisierung kinetisch bevorzugt. Als Konsequenz scheint die Isomerisierung bei der Verwendung von Phenylbromid bevorzugt zu sein und es wird keine Katalyse beobachtet. 4.6 Reaktivität der neuen Bis(acyl)alkylphosphanoxide Die Eignung eines "guten" Photoinitiators hängt neben emer hohen Zerfallsgeschwindigkeit unter Belichtung insbesondere von dem sogenannten Yellowing ab. Das Yellowing bezieht sich auf die meist gelbe Farbe der Zerfallsprodukte des Photoinitiators, welche die Farbreinheit des gebildeten Polymers beeinträchtigen. Es wird ein möglichst 110 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 gennges Yellowing der Photoinitiator-Zerfallsprodukte angestrebt. Die Aushärtungstiefe korreliert direkt mit der möglichen Dicke des Polymers. Eine höhere angestrebte Polymerdicke fUhrt zu einer stärkeren Absorption des eingestrahlten Lichtes, wodurch unter Umständen nicht genug Lichtintensität zur Spaltung der Photoinitiatoren in den tieferen Schichten zur Verfügung steht und reaktivere Photoinitiatoren benötigt werden. Ohne einen entsprechenden messtechnisch-apparativen Aufwand ist nur die qualitative Reaktivitätsuntersuchung der Photoinitiatoren im Labor möglich. Alle weiteren Tests werden von der Firma Ciba Specialty Chemicals durchgeführt. Die Untersuchung der Reaktivität wird mittels Belichtung Quecksilberdampflampe Zerfallsprodukte zum des gelösten Photoinitiators durchgeftihrt. Das Resonanzsignal des mit Verhältnis Photoinitiators der einer Niederdruck- Resonanzsignale kann durch 31 p der NMR spektroskopische Untersuchungen qualitativ ermittelt werden und gibt in Abhängigkeit zur Belichtungszeit eine Aussage zur Reaktivität. Als Beispiel sind in Tabelle 9 die Ergebnisse der Belichtungsexperimente von drei in dieser Arbeit hergestellten Photoinitiatoren, BAPO* 5, iso-ButylBAPO 19 und MeBAPO 17, im Vergleich zur Referenz, Irgacure 819® (BAPO), aufgeftihrt. Verbliebene Prozent an Photoinitiator nach Belichtung [min] I 2.0 I 4.0 0.0 BAPO (Irgacure 819®) 100 58.8 30.2 BAPO* 5 100 51.3 26.5 iso-ButylBAPO 19 100 47.3 20.7 MeBAPO 17 100 30.0 6.6 Tabelle 9: Durchgeführte Belichtungsexperimente. Es wird anhand 31 p NMR spektroskopischer Untersuchungen der Zerfall des Photoinitiators nach 2 und 4 Minuten Belichtungszeit in Benzol gemessen. Es ist auffällig, dass die Alkyl-substituierten Bis(acyl)phosphanoxide, 17 und 19, im Vergleich zu den Phenyl-substituierten Bis(acyl)phosphanoxiden einen schnelleren Zerfall aufweisen. Dies trifft jedoch nicht für alle AlkylBAPOs zu. So ist zum Beispiel die Zerfallsgeschwindigkeit von Bis(mesitoyl)-(2-methyl-4,4,4-trifluoro)butanylphosphanoxid 21 zwischen 5 und Irgacure 819® einzuordnen. Als wirklich sehr guter Photoinitiator stellt sich in Bezug auf die Reaktivität Bis(mesitoyl)methylphosphanoxid 17 heraus. Jedoch zeigten in der 111 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Industrie durchgeführte Applikationstest eine im Vergleich zu Irgacure 8l9@ zu geringe Löslichkeit in den zu polymerisierenden Verbindungen. · .- 1800 1700 1800 1500 1400 1300 1200 1100 1000 900 800 700 ._- - ... _--_._---- .. _._. __.... __.- ._--_ ..__.._-------_ .. _--_._-_._---, 800 Wellenzahl cm·1 Abbildung 40: (links) IR Spektren der Photoinitiatoren (Solid Probe); (rechts) UVNis Spektren der in Acetonitril (CH3CN) gelösten Photoinitiatoren. (BAPO (schwarz), BAPO* 5 (grün), iso-ButylBAPO 19 (rot), MeBAPO 17 (orange)). In Abbildung 40 sind links die IR Spektren der oben genannten Verbindungen aufgeführt. Alle Bis(acyl)phosphanoxide weisen die Intakt- und Gegentakt-Streckschwingungen der Carbonylgruppen in einem Bereich von 1691 - 1645 cm-1 auf. Die Absorption der PhosphorSauerstoff Streckschwingung (P=O) liegt zwischen 1205 - 1188 ern-I. In den rechts aufgeführten UV Spektren ist für die Alkyl-substituierten Bis(acyl)phosphanoxide 17 und 19 ein batochromer Effekt feststellbar. Dieser trifft auch auf das fluorierte Alkyl- bis(mesitoyl)phosphanoxid 21 zu, obwohl dieses eine geringere Reaktivität aufweist. Es konnte keine Korrelation der Reaktivität mit den IR- oder UV-Spektren gefunden werden. 112 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 4.7 Schlussfolgerung Die Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium wurde in Toluol, dme und flüssigen Ammoniak untersucht. Dabei bietet die Durchführung der Reduktion im Glasautoklaven in flüssigen Ammoniak bei 18°C folgende Vorteile: i) Die Reaktionszeit ist im Vergleich zur Verwendung von dme oder Ammoniak, bei Temperaturen T < - 33°C, extrem verkürzt. ii) Es werden keine Polyaromaten wie Naphthalin als sogenannte "Elektronencarrier" benötigt. iii) Der Ammoniak kann sehr leicht durch Umkondensieren in ein anderes ReaktionsgeHi.ss weiterverwendet werden. iv) Im Vergleich zum Ammoniak bei T < - 33°C und Normaldruck wird der Phosphor auch ohne suksezzive Zugabe eines Alkohols vollständig zum NaPH2 reduziert. Es kann somit in einem autarken System gearbeitet werden. Jedes zuvor beschriebene Verfahren führt nach der Protonierung zur Bildung von Natriumdihydrogenphosphandiid (NaPH2). In Gegenwart von Natrium-alkoholaten liegt das NaPH2 als lösliche Verbindung vor und kann in einer homogenen Reaktion weiter umgesetzt werden. Die Acylierung mit Acylchloriden führt zur Bildung der Bis(acyl)phosphide. Diese Bis(acyl)phosphide reagIeren mit primären Alkylhalogeniden zu den Bis(acyl)alkylphosphanen. Die Substitutionsgeschwindigkeit ist stark vom sterischen Anspruch und der Reaktivität des Alkylhalogenids abhängig. Im Allgemeinen sind Alkyliodide und -bromide bevorzugt, wohingegen nur aktivierte Chloride die Substitutionsreaktion eingehen. Eine Umsetzung der Natrium-dihydrogenphosphanid - Alkoholat Verbindung mit Acylsäureestern fUhrt zur Bildung der Monoacylphosphanide. Die nachfolgende Acylierung mit weiteren Acylchloriden ermöglicht durch spätere Alkylierung die Synthese der unsymmetrischen Acyl(acyl')alkylphosphane. Durch die Oxidation der Bis(acyl)alkyl- und Acyl(acyl')alkylphosphane mit WasserstoffPeroxid sind nun eine Vielzahl an bisher unbekannten Photoinitiatoren zugänglich. Es ist jetzt möglich nach einem Baukastenprinzip mit den in Kapitel 8.1.1 beschriebenen Allgemeinen Arbeitsvorschriften eine umfangreiche "Bibliothek" an neuen phosphorbasierten Photoinitiatoren zu erstellen. Dabei werden sehr kostengünstige Ausgangsverbindungen unter industriell anwendbaren Verfahren zur Synthese der neuen Photoinitiatoren eingesetzt. 113 Synthese neuartiger Bis(acyl)alkylphosphanoxide - Kapitel 4 Die beschriebene Kreuzkupplung der Aryliodide an Bis(mesitoyl)phosphid ermöglicht nun auch die Untersuchung von weiteren Aryl-bis(mesitoyl)phosphanoxiden. Eine Vielzahl dieser Aryl-bis(mesitoyl)phosphanoxide konnte durch das Fehlen der entsprechenden Arylphosphane bzw. Dichloroarylphosphane bisher nicht oder nur sehr umständlich hergestellt werden. Die meisten synthetisierten Alkyl-bis(mesitoyl)phosphanoxide unterliegen bei der Belichtung einen schnelleren Zerfall in die Radikale als die Aryl-bis(mesitoyl)phosphanoxide. Es war bisher allerdings nicht möglich eine allgemeingültige Aussage zu treffen, welche strukturellen und elektronischen Unterschiede hierfür verantwortlich sind. 114 Kapitel 5 Bis(mesitoyl)phosphid als Ligand in der Hauptgruppen- und Übergangsmetallehernie Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 5.1 Einleitung Die Bis(acyl)phosphane und Bis(acyl)phosphide zeigen eme bemerkenswerte Keto-Enol Tautomerie und gleichen in ihren Eigenschaften den 1,3-Diketonen.r 1l2, 113] Wie ein Vergleich zwischen diesen beiden Verbindungsklassen zeigt, sind im Gegensatz zu den 1,3-Diketonen die Gleichgewichte der Bis(acyl)phosphane m Abhängigkeit des Lösungsmittels um den Faktor 5 bis 6 stärker zu den Keto-Tautomeren verschoben.r 113 ] In der Festkörperstruktur der Bis(acyl)phosphane liegt jedoch ausschliesslich das Enol-Tautomer vor. [93] Bei der Ausbildung von Metallkomplexen der Bis(acyl)phosphide sind nun zwei verschiedene Koordinationsmoden des Phosphids an das Metallatom möglich. Zunächst kann die Koordination 11 1 am Phosphoratom unter Bildung eines Phosphidkomplexes erfolgen (Schema 27, Typ A). Desweiteren ist die 112-Koordination an den beiden Sauerstoffatomen des Enol-Tautomers unter Bildung eines Chelatkomplexes möglich (Schema 27, Typ B). H I RyPyR 0 .. O"H"O 0 B A M RyPyR I 0 RyPyR ", RyPyR O....... M....... O 0 Schema 27: Keto-Enol Gleichgewicht des Bis(mesitoyl)phosphans (oben) und des Bis(mesitoyl)phosphids (unten). Der Strukturtyp B ist vor allem von Becker et al. umfangreich beschrieben worden. Es sind für R = Me, tBu, Ph, oder Mes die folgenden Metallkomplexe bekannt, M = LiY I4 ] B,[27, 115] NaY I3 ] AI'p12] CrY I3 ] und NiY5, 113] Weber et al. konnten hingegen den Strukturtyp A bei Verbindungen der Übergangsmetalle M = Fe,[28] RuY I6 , 117] und OS[118] beschreiben. In dieser Arbeit konnte diese Reihe des Strukturtyps B durch die Einkristall- röntgenstrukturanalyse des Natrium-bis(mesitoyl)phosphids 15 mit dme als Koliganden ergänzt werden (siehe Kapitel 4.3.1). Das Natrium-bis(mesitoyl)phosphid bildet im Gegensatz 116 Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 zu dem von Becker et al. charakterisierten Lithium-bis(mesitoyl)phosphid*dme kein Dimer sondern ein Tetramer aus. 5.2 Bis(mesitoyl)phosphid-Komplexe 5.2.1 Zinn: [Sn(P(COMes)2)2)] Bei der Umsetzung von Na[(MesCO)2P]*dme mit SnCh kann das in n-Hexan lösliche [Sn(P(COMes)2h)] 30 als gelber, kristalliner Feststoff isoliert werden. Zinn(II) nimmt nach dem Pearson-Konzept eine MittelsteIlung zwischen weichem und hartem Metall ein, so stellt sich die Frage, ob es 11 2 von den Sauerstoffatomen des Bis(mesitoyl)phosphids oder vom Phosphoratom 11 1 koordiniert wirdY 19-122] Die aus einer übersättigten n-Hexan-Lösung bei RT erhaltenen Kristalle waren für eine Einkristallröntgenstrukturanalyse geeignet. Die Festkörperstruktur von 30 ist in Abbildung 41 in zwei Ansichten als ORTEP-Plot dargestellt. 117 Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 Abbildung 41: Struktur von 30. Es wurden zwei Ansichten als ORTEP-Plot gewählt, um die Pyramidalisierung des Zinnatoms hervorzuheben. Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: PI-Cl 1.77(1), PI-Cl 1 1.79(1), Cl-Ol 1.27(1), Cll-02 1.26(1), P2C2l 1.81(1), P2-C3l 1.76(1), C2l-03 1.24(1), C3l-04 1.26(1), Snl-Ol 2.246(2), Snl02 2.141(2), Snl-03 2.273(2), Snl-04 2.148(2), Cl-PI-Cl 1 103.4(1), C21-P2-C31 103.2(1), Torsionswinkel: 01-Cl-Cll-02 1.6(2), 03-C2l-C3l-04 5.2(2). Die Struktur des am Zinnatom koordinierenden Bis(mesitoyl)phosphids ist der vom Natriumbis(mesitoyl)phosphid 15 sehr ähnlich (vergleiche Abbildung 34, Kapitel 4.3.1.). Beide weisen den Strukturtyp B, das Enol-Tautomer des Phosphides, auf. Die PhosphorKohlenstoff Bindungslängen sind mit 1.76 ~ 1.81 A (15: 1.76 - 1.82 A) und die Kohlenstoff- SauerstoffBindungen mit 1.24 - 1.27 A (15: 1.22 - 1.27 A) nahezu mit denen in 15 identisch. Auch die C-P-C Winkel (103 ° bzw. 105 - 108 0 für 15) und die Torsionswinkel der Carbonylgruppen zueinander cp(O-C-C-O) (1.6 - 5.2 0 bzw. 0.4 - 8.3 0) weichen kaum voneinander ab. Die geringen Unterschiede in den Winkeln sind durch die Koordination an unterschiedlichen Metallionen und den sterischen Wechselwirkungen der Bis(mesitoyl)phosphide in der Natrium-Struktur begründet. Die Koordinationsphäre des Zinnatoms ist quadratisch-pyramidal verzerrt mit dem freien Elektronenpaar des Zinnatoms in der axialen Position. 118 Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 5.2.2 Rhodium: [(Trop3P)Rh(P(COMes)2)] Rhodium Phosphoratom sollte (weiche nach dem Pearson-Konzept Lewis-Base) und nicht als von weiche den Lewis-Säure Sauerstoffatomen vom des Bis(mesitoyl)phosphids koordiniert werden. II 19-122] In unserer Arbeitsgruppe ll23 ] wurde em Tris(trop)phosphamhodium(I)- Komplex, [(Trop3P)Rh](PF 6), hergestellt (siehe Schema 28). Dieser trigonal-pyramidale Komplex besitzt in der trans-Stellung zum Phosphoratom eine freie Koordinationsstelle. Das Phosphid 15 kann diese Koordinationsstelle in einer Transmetallierungsreaktion besetzen. = + (PF 6Y -TICI Na[(MesCOhP] NaPF . 6 Ja Q~ I9 h (MesCOhP [(Trop)3 P)Rh(P(COMes )2)] Schema 28: Synthese von [(TroP3P)Rh(P(COMes)2)] 31, ausgehend von [(Trop3P)RhCI].[123] Die Synthese des Komplexes erfolgt durch die Umsetzung von Tris(trop)phosphamhodiumchlorid mit Thalliumhexafluorophosphat in CH2Cb, wobei das Tris(trop)phosphamhodium(hexafluorophosphat) entsteht. Ohne dieses Produkt zu isolieren, kann durch Zugabe des Phosphids 15 der Komplex [(TroP3P)Rh(P(COMes)2)] 31 erhalten werden (Schema 28). Nach Entfernung des Lösungsmittels und Suspendierung des gelben Rückstandes in wenig thf wird das in thf lösliche Natrium-hexafluorophosphat und der eingesetzte Überschuss an 15 entfernt. 31 ist in thf schlecht und in CH2Clz gut löslich und konnte aus beiden Lösungsmitteln durch Überschichten der gesättigten Lösungen mit nHexan kristallisiert werden. In Abbildung 42 ist die durch Einkristallröntgenstrukturanalyse erhaltene Festkörperstruktur von 31, kristallisiert aus thf I n-Hexan, gezeigt. 119 Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 Abbildung 42: Struktur von 31. Es wurden zwei Ansichten als ORTEP-Plot gewählt, um die Anordnung der Mesitylringe hervorzuheben. Das zweite Molekül und vorhandenes, fehlgeordnetes thf in der asymmetrischen Einheit wurden zur Übersicht vernachlässigt. Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: Rh1-P1 2.177(2), Rh1-P2 2.494(2), P2-C46 1.823(6), P2-C56 1.834(7), C46-01 1.227(8), C56-02 1.221(8), Rh1-ct1 2.187(6), Rh1-ct2 2.173(6), Rh1-ct3 2.176(6) (ct1 = Centroid von C4=C5, ct2 = Centroid von C19=C20, ct3 = Centroid von C34=C35), P1-Rh1-P2 175.5(1), C46-P2C56 113.8(3); Torsionswinkel: Ci(McstC46-C56-C(MeS) -20.6, 01-C46-C56-02 -30.7. Das Rhodiumatom wird trigona1-bipyramidal koordinert. Die Centroide der OlefinDoppelbindungen der Trop-Liganden sind 2.17 - 2.19 A vom Rhodiumatom entfernt und die Rhodium-Phosphor Bindungslänge des Tris(trop)phosphans ist 2.177 A. Diese Werte sind mit A (Rh-ct) bzw. 2.20 A Rh-P) verg1eichbar.[123] Die Kohlenstoff-Sauerstoff Bindungslängen mit 1.22 A denen schon bekannten Tris(trop)phosphanrhodium-Komplexen (2.15 - 2.18 2.14 - sind gegenüber denen in der Zinn-Verbindung 30 verkürzt und die Phosphor-Kohlenstoff Bindungslängen mit 1.82 - 1.83 A verlängert. Zusätzlich liegen die Carbonylgruppen nicht mehr in einer Ebene, sondern sind mit einem Torsionswinkel <p(O-C-C-O) ::::; 30 verdreht (1.6 - 5.2 0 deutlich für 30). Demzufolge liegt das Phosphid in 31 nicht als Enol- sondern als Keto-Tautomer, den Strukturtyp A, vor. 120 0 Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 Die aus CH2 Ch / n-Hexan erhaltenen Einkristalle konnten ebenfalls durch Einkristallröntgenstrukturanalyse charakterisiert werden. Die Struktur wurde über die direkte Methode gelöst, war jedoch nicht mittels Differenzfourieranalyse zu verfeinern. Es kann aber mit Sicherheit gesagt werden, dass sich die Konformation des am Rhodium-koordinierenden Bis(mesitoyl)phosphids zu der in Abbildung 42 gezeigten Struktur unterscheidet. Im Gegensatz zum 1t-Stacking der Mesitylgruppen in dem aus thf kristallisierten Komplex sind diese antiperiplanar angeordnet (Schema 29). vs. Schema 29: Vergleich des am Rhodium-koordinierenden Phosphids in dem aus thf (links) und CH 2 Ch (rechts) kristallisierten Komplex [(Trop3P)Rh(P(COMesh)] 31. Diese Lösungsmittel-abhängige Konformation des Bis(mesitoyl)phosphids weist auf eine extrem schwache koordinative Bindung zwischen dem Rhodium- und Phosphoratom hin. Dies wird durch NMR spektroskopische Untersuchungen bestätigt. Die 31 p NMR spektroskopische Verschiebung des koordinierten Tris(trop)phosphans beträgt 0 = 198.9 ppm und weist ein scharfes Duplett von Duplett mit den Kopplungen IJRh,p = 137 Hz und 2Jp,p = 314 Hz auf. Trotz der grossen Phosphor-Phosphor trans-Kopplung ist die 31 p NMR Resonanz des Phosphids nur ein stark verbreitertes Signal bei 0 auch im l3 C r:::::: 79.9 ppm. Diese Beobachtung wird NMR Spektrum gefunden. Hier konnten die Resonanzsignale der Carbonyl- Kohlenstoffatome und der quartärneren Kohlenstoffatome des Mesitylringes nicht detektiert werden, wohingegen das komp1exierte Tris(trop)phosphan und die Methylgruppen des Mesitylringes scharfe Resonanzsignale zeigen. Im IR Spektrum (ATR) des aus CH2Ch kristallisierten Komplexes 31 werden die vermutlichen Valenzschwingungen der Carbonylgruppen bei 1605 cm- 1 als ungewöhnlich schwaches, stark verbreitertes Signal gefunden. Weber et al. berichten für das am Osmiumkoordinierte Bis(mesitoyl)phosphid im [(Tjs-CsMes)(COhOs(P(COMes)2)] elp NMR 0 = 62.7 121 Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 ppm) eine starke Valenzschwingung bei 1604 cm-1 bzw. eine mittelstarke bei 1588 cm- I und ordnen diese den G1eich- und Gegentaktschwingungen der Acyl-CO-Gruppen ZU.[l18] 5.2.3 Cyclovoltametrische Untersuchungen von [(Trop3P)Rh(P(COMes)2)] Die Verbindung 31 wurde sowohl m CR2Ch als auch in thf cyclovoltametrisch untersucht. Es wurde keine Abhängigkeit zum verwendeten Lösungsmittel gefunden. In Abbildung 43 sind zwei in CR2 Cb gemessenen Cyclovoltamograrnrne von 31 gezeigt. Das in Abbildung 43 gezeigte, obere Cyclovoltamogramm der Verbindung 31 zeigt eine Oxidationswelle und eme Reduktionswelle bei emem Oxidationspotential von EI[ox] = - 0.282 V und einern Reduktionspotential von EI [Red] = - 0.960 V. Beide Signale werden stark von Abscheidungsprozessen auf der Elektrodenoberfläche beeinflusst, wodurch hohe Peakströme auftreten. Sowohl Oxidation als auch Reduktion sind irreversibel. Zusätzlich liegt eine weitere irreversible Oxidation (E2[ox] = 0.363 V) vor. Das in Abbildung 43 untere Cyclovoltamogramm weist ein Startpotential bei EÜ = -0.750 V und die beiden Umkehrpotentiale E UI = -1.5 V und E U2 = -0.15 V auf. Da das Startpotential kleiner als das Oxidationspotential EI[ox] = -0.282 V ist, ist bei Messbeginn bereits etwas der oxidierten Verbindung von 31 akkumuliert und wird nachfolgend irreversibel reduziert. Erst nachdem ein vollständiger Oxidationsscan erfolgt ist, stimmen die Peakflächen des Reduktions- und Oxidationssignal überein. Wir vermuten, dass im Reduktionsscan das zuvor durch die Oxidation gebildete [Rh(Trop3P)t - Kation an der Elektrode abgeschieden wird. Im Oxidationsscan ist eine Zerfallsreaktion des potentiell gebildeten Bis(mesitoyl)- phosphanradikals wahrscheinlich, wodurch sowohl Reduktion als auch Oxidation irreversibel sind. 122 Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 irrewrsible Reduktion I E',"" Fe I Fe' 1 irre-.ersible Oxidation 1280 780 280 -220 -720 -1220 -950 -1200 E pot in mV Start der Messung '\ E\oxI -200 -700 -1450 E pot in mV Abbildung 43: Cyclovoltamogramme von [(TroP3P)Rh(P(COMesh)] 31. Oben: Die Messung wurde bei 20 °C in CR2Ch mit einer Scanrate von 200 mV S-l in Gegenwart des Leitsalzes (n-Bu)4N(PF6) durchgeführt. Die Referenzierung erfolgte gegen Fc/Fc+ (352 mV gegenüber Ag/AgCI). EI[ox] = -0.282 V, E2 fOx] = 0.363 V, EI [Red] = -0.960 V. Unten: Die Messung wurde bei lO °C in CR2Ch mit einer Scanrate von 100 mV s-I in Gegenwart des Leitsalzes (n-Bu)4N(PF6) durchgeführt. Das Startpotential beträgt EO = -0.750 V und die beiden Umkehrpotentiale E UI = -1.5 V und E U2 = -0.15 V. 123 Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 5.2.4 Oxidation von [(Trop3P)Rh(P(COMes)2)] Nach den Ergebnissen der Cyc1ovoltametrie ist eme Oxidation des [(TroP3P)Rh(P(COMes)z)] 31 durch Ferrocenium möglich, Dabei sollte das ungepaarte Elektron durch die De10kalisierung über die Carbonylgruppen und das Phosphoratom des gebildeten Radikals stabilisiert werden (Schema 30). + ) l.), l o (Otf} - Fe + 0 , ...... Mes "') "'p'" Mes Schema 30: Mögliche Oxidation von [(Trop3P)Rh(P(COMes)z)] 31 mit Ferroceniumtriflat. Der präparative Nachweis erfolgte durch die Oxidation von 31 mit Ferroceniumtriflat (Fc(Otf)). Der mässig lösliche Rhodiumkomplex wird in thf suspendiert und ein Äquivalent Fc(Otf) zugegeben. Das als Nebenprodukt erzeugte [(Trop3P)Rh](Otf) fällt als schwerlöslicher Feststoff aus. Die dickflüssige, gelbe Suspension wird am Ölpumpenvakuum zur Trockene eingeengt und der Rückstand mit n-Hexan extrahiert. Der leicht gelbe, unlösliche Rückstand wird in CHzCh aufgenommen und 31 p NMR spektroskopisch untersucht. Es wird das Resonanzsignal des [(Trop3P)Rh](Otf) als Duplett bei 8 = 188.8 ppm eJRh,p = 163 Hz) gefunden. Ausserdem liegt bei 8 = 42.3 ppm eine weitere, breite Resonanz geringer Intensität vor. Die Extraktionslösung wird zur Trockene eingeengt und der entstandene gelbe Rückstand in C6D6 gelöst. Die Lösung zeigt im 31 p NMR Spektrum ein breites Signal bei 8 = 47.6 ppm. Die weiteren IH und l3 C NMR spektroskopischen Untersuchungen ergeben eine Übereinstimmung mit dem aus der Umsetzung des Na[(MesCO)zP]*drne 15 mit Jod erhaltenem Oxidationsprodukt 12. Die Festkörperstruktur des aus der Oxidation mit Jod erhaltenen Tetrakis(mesitoyl)diphosphans [((MesCOhPh] 32 ist in Abbildung 44 dargestellt. 124 Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 Abbildung 44: Struktur von [((MesCO)zP)z] 32. Es wurden zwei Ansichten als ORTEP-Plot gewählt, um die Anordnung der Phosphoratome zueinander hervorzuheben. Ausgewählte Bindungslängen [A] und Winkel [0]: P1-P2 2.171(1), PI-Cl 1.879(2), P1Cl1 1.885(2), P2-C21 1.884(2), P2-C31 1.891(2), C1-01 1.211(3), Cl1-02 1.211(3), C21-03 1.214(3), C3l-04 1.217(3), Cl-Pl-Cl1 110.5(1), C2l-P2-C3l 100.3(1); Torsionswinkel: C1-P1-P2-C31 43.5(1), C11-P1-P2-C21 -175.6(1). Das Oxidationsprodukt, Tetrakis(mesitoyl)diphosphan, kann als dimerisiertes Bis(mesitoyl)phosphanradikal beschrieben werden. Die Phosphor-Phosphor Bindung weist eine Länge von 2.17 A auf. Die übrigen Bindungslängen sind analog zu denen des Bis(mesitoyl)methylphoshans 16. Interessant ist die Anordnung der Phosphoratome zueinander. Diese Anordnung ist in Abbildung 44 (rechts) als reduzierter ORTEP-Plot (nur ipso-Kohlenstoffatome der Mesitylgruppen, C\MeS))' dargestellt. Die freien Elektronenpaare der Phosphoratome sind synclinal zueinander angeordnet. In Lösung können die beiden Phosphoratome bei Raumtemperatur nicht unterschieden werden und zeigen ein breites 125 Bis(mesitoyl)phosphanid als Ligand - Kapitel 5 Resonanzsignal bei 8 = 47.6 ppm im 31 p NMR Spektrum und es kann eine freie Rotation über die Phosphor-Phosphor Bindung angenommen werden. Mes o~ ~Na '0 2~A Mes P dme,1 2 ·2 Nal .. o=< Mes)=o ---~..~ 2 Mes p-p"" o===< Me'7=0 Mes Schema 31: Oxidation von Na[(MesCO)2P]*dme 15 mit Jod. Eine Oxidation des Bis(mesitoyl)phosphids führt sowohl mit Jod, als auch mit Ferrocenium zur Bildung des Dimers [((MesCO)2P)2] 32, das postulierte intermediäre Radikal konnte nicht isoliert werden. Von einer analogen oxidativen E-E Bindungskopplung berichten Jones et al. bei dem strukturanalogen Di(benzoyl)arsenid (E = As). Dieses reagiert bei der Umsetzung mit Arsentrichlorid unter Arsen-Arsen Bindungskopplung zum Bis(dibenzoyl)diarsan. [124] Eine Umsetzung des Di(benzoyl)phosphids bzw. Di(benzoyl)arsenids mit Phosphortrichlorid führt hingegen nur zur Bildung des Tris(dibenzoylphosphanyl)- respektive Tris(dibenzoylarsenyl)phosphans. 5.3 Schlussfolgerung Es sind die koordinativen Eigenschaften des Bis(mesitoyl)phosphanids an Natrium (vgl. Kapitel 4.3.1), Zinn und Rhodium untersucht worden. Die hauptsächlich von Becker et al. berichteten Bis(acyl)phosphid-Komplexe in denen das Phosphid in der Enol-Form an das Metall koordiniert, konnten durch das Natrium- (15) und Zinn-bis(mesitoyl)phosphid (30) ergänzt werden. Ebenfalls ist ein weiterer Vertreter eines in der Keto-Form koordinierenden Bis(acyl)phosphids mit dem Komplex [(Trop3P)Rh(P(COMes)2)] 31, analog zu den von Weber et al. veröffentlichten Komplexen, gefunden worden. Die koordinative RhodiumPhosphor Bindung in 31 ist relativ schwach, welches in Abhängigkeit des Lösungsmittels eine Konformationsänderung in Bezug auf die Anordnung der Carbonylgruppen zueinander zur Folge hat. Desweiteren konnte eine Oxidation der Phosphide 15 und 30 durchgeführt werden, welche zur Bildung des dimeren Bis(mesitoyl)phosphans [((MesCO)2Ph] 32 führten. Eine Isolierung des Bis(mesitoyl)phosphan-Radikalintermediates gelang nicht. 126 Kapitel 6 Lösliche N atrium-Dihydrogenphosphanid / N atrium-Alkoxid Verbindungen: Reaktivität Lösliche NaPHz-NaOR-Cluster - Kapitel 6 6.1 Einleitung Issleib und Balszuweit berichten über die Umsetzung von 1,4-Dichloro-l,4-diphenyl2,3-diazabutadien mit Dilithium-phenylphosphandiid (LizPPh) zum 3,4,5-Triphenyl-l ,2,4diazaphosphol (Schema 32a).[lZ5] Anstelle des LizPPh führt die Reaktion mit Kalium-Oethylcarbonodithioat zur Bildung des entsprechenden Heterozyklus 2,5-Diphenyl-l,3,4thiadiazols (Schema 32b).IIZ6] Die 1,2,4-Diazaphosphole, ohne Substituenten am Phosphor, wurden von Regitz et al. durch eine [3+2] Cycloaddition der stabilen Phosphaalkine RC=P (R = tBu, Mes) an Diazomethan-Derivaten hergestellt.[lZ7, 128J Nach der [3+2] Cyc1oaddition findet ein [1,5] Shift eines der Substituenten des Diazomethan-Derivates an das Stickstoffatom statt (Schema 32c). Cowley et al. fanden bei der analogen Reaktion von tBuC=P mit Diphenyldiazomethan hingegen einen [1,2] Shift der Phenylgruppe auf das Zeitgleich Phosphoratom, [129] Phosphorheterozyklen konnten durch die Schmidpeter Kondensation et von al. diese fünfgliedrigen 1,3-Bis(dimethylamino)-2- phosphaallylchloriden mit Hydrazinen synthetisieren (Schema 32d). [130] N-N a) Issleib l125 ] Ph--< }-Ph CI CI b) TayJor l126J • EICl, COS c) Regitz[127,128 1 r_- R1 IBu-C=P + : L-- )=N 2 - - - - - - 1.. ~ R2 ,. --R'X I I L--R2 IBu Py [1 5] Shift - ' - .. -=N N-- RI = H, Me, tBu, Acyl... RZ=H Cowleyll29] R 1 =Rz=Ph d) Schmidpeter l130 ] R 2 Me2~ A e C' CI -MezNHzCl - MezNH .. N-N // / R' \ R--"'~R Schema 32: (a,b) Umsetzung von 1,4-Dichloro-l,4-diphenyl-2,3-diazabutadien mit LizPPh und KSC(S)OEt; (c,d) Synthesewege der 1,2,4-Diazaphosphole. 128 Lösliche NaPHz-NaOR-Cluster - Kapitel 6 Die von Regitz und Schmidpeter hergestellten IH-l,2,4-Diazaphosphole können durch starke Basen zu den 1,2,4-Diazaphosphol-Anionen deprotoniert werden. Eine Alkylierung dieses Anions mit Methyliodid führt zur Alkylierung am Stickstoff unter Bildung von I-Methyl1,2,4-diazaphospholen, eine Alkylierung am Phosphoratom wurde nicht beobachtet.[IZ8] Die zuvor beschriebenen Synthesen der ftinfgliedrigen Phosphorheterozyklen sind aufgrund der Stabilität der Phosphaalkine bzw. der Darstellung ihrer Vorläufer sehr eingeschränkt und sehr aufwändig. Einen weiteren fÜllfgliedrigen Phosphorheterozyklus konnten Liotta et al. durch die Substitution beider Ethoxy-Gruppen des Diethylphthalates mit Kalium-dihydrogenphosphanid herstellen (Schema 33a).[131] Die Reaktion wurde in Toluol unter Verwendung eines Äquivalentes an 18-Krone-6 Isophosphindolin-l,3-dionid durchgefuhrt. Das Produkt, (K(18-Krone-6)-Phosphaphthalimid), Kalium-18-Krone-6ist em rotbrauner, luftstabiler Feststoff. o a) Liotta[131] OEt OEt o + KPH z 18-Krone-6 Toluol 6l [K(18-Krone-6] o o b) O'Brien[132J OEt OEt M = es, K oder Kl18-Krone-6 G = Methyl, 4.Pyridil N C<pe o i ~I Oe + PH3 dme /EtzO P M G o 0 o Schema 33: a) Umsetzung von Diethylphthalat mit KPHz in Gegenwart von emem Äquivalent 18-Krone-6;[131] b) Umsetzung von Diethylphthalat mit PH3 in Gegenwart von Alkoholat. (l3ZJ Das Kalium-dihydrogenphosphanid wird in der oben beschriebenen Reaktion aus Phosphan mit Kalium in flüssigen Ammoniak hergestellt. Nachteilig in dieser Reaktionftihrung ist die Unlöslichkeit des Kalium-dihydrogenphosphanids, das eine Zugabe eines Kronenethers erforderlich macht. O'Brien et al. konnten in einem Gemisch von Alkohol und Ether analoge Verbindungen aus Phosphan (PH 3) und Diethylphthalat in Gegenwart von Alkalimetall- 129 Lösliche NaPH 2-NaOR-Cluster - Kapitel 6 alkoholaten direkt herstellen (Schema 33b). [132] Auch hier ist die Verwendung von Phosphan, welches durch Pyrolyse von phosphoriger Säure[84] hergestellt wurde, für Anwender nicht besonders praktikabel. Die Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium in dme / Naphthalin oder flüssigen Ammoniak führt durch dihydrogenphosphanid. nachfolgende Wie m Protonierung Kapitel 1.1 zur Bildung beschrieben, von Natrium- das Natrium- liegt dihydrogenphosphanid in Gegenwart von Natrium-alkoholaten als lösliche Verbindung vor. Durch diese löslichen NaPH 2-Verbindungen ist eine Vielzahl an hochfunktionalisierten Phosphorverbindungen zugänglich. Die isolierte Verbindung [Nas(OtBu)4PH2]*dme 13 sollte mit den von Issleib[12S] verwendeten 1,4-Dichloro-l,4-diphenyl-2,3-diazabutadien eine direkte Synthese des Natrium-1,2- Diphenyl-l ,2,4-Diazaphospholids (Na-Ph2Diazaphospholid) ermöglichen. Das 1,4-Dichloro1,4-diphenyl-2,3-diazabutadien wird durch Kondensation von Benzaldehyd mit HydrazinMonohydrat und anschliessender Chlorierung mit Chlorgas in Eisessig synthetisiert (Schema 34a).[126,133] Die Umsetzung von 13 mit 1,4-Dichloro-l,4-diphenyl-2,3-diazabutadien erfolgt in thf unter starker Wärmeentwicklung. 3J p NMR spektroskopische Untersuchungen der Reaktionslösung zeigen ein verbreitertes Resonanzsignal bei 0 = 65 ppm. Dieses Resonanzsignal liegt im Bereich der für derartige 1,2,4-Diazaphosphole erwartet werden kann.[J27, 128, 130] Nach der Entfernung aller flüchtigen Bestandteile wird der braune Rückstand in n-Hexan suspendiert, die Suspension filtriert und das Filtrat am Ölpumpenvakuum zur Trockene eingeengt. NMR spektroskopische Untersuchungen des beige-farbenen Rückstandes ergeben eine Zusammensetzung des Produktes von Na-Ph 2Diazaphospholid*2NaOtBu*thf33. 130 Lösliche NaPHz-NaOR-Cluster - Kapitel 6 a) N-N o 2 ) Ph-{ Ph }-Ph CI CI b) thf .. - 2 NaCl, - 2 fBuOH l\l~N I,' - ':\ P l\l~N. + 2 NaO'Bu Ph~--;/-Ph P $ TMSCI, n-Hcxan - 2 (TMS)OfBu, - 3 NaCl .. N-N 2 NaO'Bu $ [Na(thf)] /: - ':\ + Ph~--;/-Ph 33 / SiMe3 Ph--l(p)-Ph LNa(thf)J 33 34 Schema 34: a) Synthese von 1,4-Dichloro-l,4-diphenyl-2,3-diazabutadien; b) Synthese des Natrium-l,2-diphenyl-l,2,4-Diazaphospholid 33. Die Umsetzung des Produktgemisches mit Trimethylsilylchlorid in n-Hexan führt unter Bildung von Natriumchlorid und Tert.-Butyl{trimethylsilyl)ether zum in n-Hexan löslichen l-Trimethylsilyl-3,5-diphenyl-l,2,4-diazaphosphol 34 (Schema 34b). Die Ausbeute der isolierten Verbindung 33 beträgt ca. 77 % und die der Verbindung 34 93 %. Die Umsetzung von [Nas{OIBu)4PHz]*dme 13 analog der Synthese von Liotta et al.[l31] zum Alkali-Isophosphindolin-l,3-dionid wurde ohne die Verwendung eines Kronenethers durchgeführt (vgl. Schema 33). Dabei wird 13 in einem Gemisch aus Toluol und dme gelöst und langsam eine äquimolare Lösung von Diethylphthalat in Toluol zugegeben. Die Lösung verfärbt sich sofort weinrot und es fällt ein dunkler Feststoff aus. Die Suspension wird auf die Hälfte eingeengt und das restliche, gelöste Produkt durch Zugabe von n-Hexan ausgefällt. Der violette Feststoff wird abfiltriert, mit n-Hexan gewaschen und am Ölpumpenvakuum getrocknet. NMR spektroskopische Untersuchungen des violetten Produktes, Natriumisophosphindol-l,3-dionid (Na-Phosphaphthalimid) 35, ergeben eine Zusammensetzung des violetten Feststoffes von Na-Phosphaphthalimid*4Na01Bu*dme mit einer Ausbeute von 83 %. In [D8]thf-Lösung weisen die Protonen des Phenylringes im IH NMR Spektrum nur ein breites Resonanzsignal auf. Ein besser aufgelöstes Resonanzsignal kann durch Zugabe des Kronenethers l8-Krone-6 erreicht werden. Das IH NMR Spektrum der isolierten Ionenpaare der Verbindung 35 zeigt nun bei -10 oe das zu erwartende AA' BB' -Spektrum der 131 Lösliche NaPHrNaOR-Cluster - Kapitel 6 Phenylprotonen. Die NMR spektroskopischen Daten stehen in Übereinstimmung mit den Ergebnissen von O'Brien et al. und zeigen das Vorliegen des Natriurn-isophosphindolin-l,3dionids. [132] 6.3 Schlussfolgerung Es konnte mit der Darstellung der beiden Phosphorheterozyklen, Natrium-l,2diphenyl-I,2,4-Diazaphospholid und Natriurn-isophosphindol-l,3-dionid, die Reaktivität der löslichen NaPH 2 - Alkoholat Verbindung, [Na5(OtBu)4PH2]*dme 13, gezeigt werden. Durch die Verwendung von 1,4-Dichloro-2,3-diazabutadienen können neue 1,2,4-Diaza-phosphole in guten Ausbeuten und kurzen Synthesen aus 13 hergestellt werden. Eine Variation der Substituenten in 3,5-Stellung der 1,2,4-Diazaphosphole ist durch die Wahl der entsprechenden Aldehyde bei der Synthese der 1,4-Dichloro-2,3-diazabutadiene sehr leicht möglich. Die Substitution der beiden Ethoxy-Gruppen des Diethylphthalates bei der Umsetzung mit 13 zum Natrium-isophosphindol-l,3-dionid ist ein weiteres Beispiel der hohen Reaktivität der löslichen NaPH 2 / Na-Alkoholat Verbindung. Die Natrium-dihydrogenphosphanid - Alkoholat Verbindungen stellen eine hochreaktive, lösliche Phosphorausgangsverbindung dar, die die Synthese vieler hochfunktionalisierter Phosphorverbindungen ermöglicht. 132 Kapitel 7 Schlussfolgerung und Ausblick Schlussfolgerung und Ausblick - Kapitel 7 Kapitell: Die reduktive Bindungsspaltung des Pentaphenylcyclopentaphosphans (PPh)s 1 mit Lithium in thf wurde umfassend untersucht. Die bei der Reduktion entstehenden Dilithiumcatena-oligophosphan-a,co-diide [Liz(PnPhn)(solv)x] konnten unter optimierten Bedingungen gezielt hergestellt werden. Die Verbindungen für solv. = dme bzw. tmeda mit n = 2, 3 und 4 konnten als kristallines Material isoliert und strukturell charakterisiert werden. Es konnten Übereinstimmungen im Reduktionsablauf von 1 im Vergleich mit Natrium als Reduktionsmittel gefunden, aber auch Unterschiede in der Reaktivität und Struktur der Dialkali-catena-oligophosphan-a,co-diide [M2(PnPhn)(solv)x] (M = Li, Na) aufgezeigt werden. Kapitel 2: Die Protonierung der Dialkali-diphenyldiphosphandiide [M2(P2Ph2)(solv)x] (M = Li, Na) mit Alkoholen in Gegenwart von Alkalimetall ergab eine kostengünstige Synthese von Phenylphosphan (PhPH 2). Eine Umsetzung des PhPH2 mit equimolaren Mengen an Mesitoylchlorid führte in Gegenwart von Alkoholaten zur Darstellung der Alkalimesitoylphenylphosphide. Diese Monoacylphenylphosphide sind wichtige Intermediate in der Synthese von unterschiedlich substituierten Acyl(acyl')phenylphosphanoxiden. Es wurde eine Untersuchung des Keto-Enol Tautomerengleichgewichtes der Natrium-mesitoyl- phenylphosphide durchgefuhrt und der Einfluss unterschiedlicher Kationen auf dieses Gleichgewicht betrachtet. Kapitel 3: Pentaphenylcyclopentaphosphans (PPh)s 1 konnte durch die nukleophile Spaltung mit einem N-Heterozyklischen Carben zu dem Carben-Phenylphosphiniden Addukt 9 abgebaut werden. Es wurde die Koordinationschemie dieses Adduktes an emem Rhodiumkomplex untersucht. Die Deprotonierung des Komplexes fUhrt über eine eH Aktivierung der Imidazol-Methylgruppe zur Ausbildung einer Rh-CH 2 Bindung (11). Dieser Rh-Komplex 11 ist quasi-reversibel oxidierbar und die spektroskopischen Untersuchungen der oxidierten Verbindung durchgeftihrten 12 deuten ESR auf die Delokalisierung des ungepaarten Elektrons in das Trop2NH-Ligandengerüst hin. Erste Untersuchungen ergaben, dass das N,N'-Dimethylimidazol-2-ylidene-2- phenylphosphiniden Addukt (lMe2PPh) 9 mit Methyliodid unter Alkylierung des Phosphoratoms zum N,N' -Dimethyl-2-(methyl(phenyl)phosphino)imidazoliumiodid I reagiert. Eine weitere Umsetzung mit Natrium führte zur Phosphor-Imidazolkohlenstoff Bindungsspaltung. Das gebildete Natrium-methyl(phenyl)phosphanid 11 konnte mit einem weiteren Alkylhalogenid unter Bildung von tertiären Phosphanen 111 umgesetzt werden (Schema 35). 134 Schlussfolgerung und Ausblick - Kapitel 7 / / e N (F N \ Me! P, .. N Me N P, Ph (")_/ I:_~.:; Ph \ / Na -Na! .. $ N (): Na + N \ I 9 R e p """ R'X .. R',.,. ...... R P I Ph I Ph 11 III Schema 35: Mögliche Synthese von tertiären Phosphanen aus lMezPPh 9. Eine anschliessende, mit z.B. enantiomerenreinen Boranen, durchgeführte Enantiomerentrennung könnte einen eleganten Zugang zu chiralen, tertiären Phosphanen bieten. Diese sollten in der Übergangsmetallkatalyse eine breite Anwendung finden. Es bleibt zu prüfen, welche Alkylhalogenide in dieser Synthese eingesetzt werden können und welche Ausbeuten möglich sind. Ausserdem ist die Frage noch ungeklärt, ob auch andere Z.B. Alkylsubstituierte Cyclopolyphosphane durch das N-Heterozyklische Carben nukleophil spaltbar sind. Kapitel 4: Es konnte ein neuer, einfacher Syntheseweg von Natrium-dihydrogenphosphanid (NaPHz) mit sehr guten Ausbeuten entwickelt werden. Mit der Reduktion von rotem Phosphor mit Natrium in flüssigen Ammoniak war die Reaktion unter Druck bei 18°C innerhalb von einer Stunde beendet. Eine anschliessende Umsetzung des Gemisches mit Alkohol führte zur Bildung eines in organischen Lösungsmitteln löslichen Natriumdihydrogenphosphanid-Alkoholat Komplexes. Durch die Acylierung dieser löslichen NaPHzVerbindung konnten Bis(acyl)phosphide hergestellt werden, welche entweder zwei identische oder zwei verschiedene Acylsubstituenten aufweisen. Die weitere Alkylierung und Oxidation der Bis(acyl)phosphide führte zur Synthese neuer Alkyl-bis(acyl)phosphanoxide. Die katalytische Kreuzkupplung des Natrium-bis(mesitoyl)phosphanids 15 mit Aryliodiden und anschliessender Oxidation ergab neue, zuvor nicht oder nur schlecht synthetisierbare Bis(mesitoyl)arylphosphanoxide. Es ist nun möglich nach einern Baukastenprinzip aus sehr billigen Ausgangsverbindungen gezielt neue Photoinitiatoren der Bis(acyl)phosphanoxidVerbindungsklasse herzustellen. Kapitel 5: Die untersuchte Koordinationschemie des Bis(mesitoyl)phosphids 15 zeigt, dass Natrium und Zinn j.!z über die Sauerstoffatome und Rhodium Jl! über das Phosphoratom von 15 koordiniert wird. Ein erhebliches synthetisches Potential liegt in dem durch Oxidation mit 135 Schlussfolgerung und Ausblick - Kapitel 7 Jod aus 15 gebildeten Tetrakis(mesitoyl)diphosphan 32. Dieses Diphosphan wird durch Kalium-tert.-butanolat unter Rückbildung von 0.5 eq. 15 zum Tert.-Butoxy- bis(mesitoyl)phosphan 36 gespalten. Eine in Gegenwart von KOtBu durchgeführte Oxidation von 15 mit Jod führt zur vollständigen Bildung von 36 (Schema 36). 2 M[(MesCOhPJ (MesCOhP-P(COMesh 15~J2 (MesCOhP(OtBu) K01Bu 36 Schema 36: Oxidation von Na[(MesCO)zP] 15 mit Jod in Gegenwart von KOtBu zum Tert.- Butoxy-bis(mesitoyl)phosphan 36. Formal betrachtet hat durch die Oxidation eine Umpolung des nukleophilen Phosphoratoms in der Verbindung 15 zu einem elektrophilen Phosphoratom in 36 stattgefunden. Diese Umpolung eröffnet völlig neue Reaktivitäten und Synthesewege hochfunktionalisierter Phosphorverbindungen. Umfassende Untersuchungen dieses neuen Alkoxy-bis(mesitoyl)phosphans stehen noch aus. Kapitel 6: Durch die in polaren und I oder aromatischen Lösungsmittel löslichen Natriumdihydrogenphosphanid-Alkoholat Komplexe sind nun viele bekannte, aber schlecht synthetisierbare Phosphorverbindungen in ausreichender Menge leicht zugänglich. Die mögliche Isolierung der Natrium-dihydrogenphosphanid-Alkoholat Komplexe führt zu der Möglichkeit definierte Mengen an monomeren Dihydrogenphosphaniden in Synthesen einzusetzen. Die vorhandenen Alkoholate stellen die für viele Verbindungen nötige Base zur intermediären Deprotonierung der aus NaPHz gebildeten Folgeprodukte direkt zur Verfügung. Desweiteren ist die Vielfalt der möglichen, jetzt synthetisierbaren Phosphorverbindungen kaum abschätzbar. Es werden umfangreiche Untersuchungen über das Synthesepotential dieser Natrium-dihydrogenphosphanid-Alkoholat Komplexe angestrebt. 136 Kapitel 8 Experimenteller Teil Experimenteller Teil- Kapitel 8 8.1 Geräte, Analysen und Chemikalien Generelle Arbeitstechnik: Alle Arbeiten mit luft- oder feuchtigkeitsempfindlichen Verbindungen wurden an Standardvakuumlinien in ausgeheitzten Glasgefassen unter einer Argon Atmosphäre durchgeführt. Das Argon wurde von der Firma PANGAS geliefert und weiterführend mit einem MBraun 100 HP Gasreinigungssystem aufbereitet. Lösungsmittel wurden unter Argon Tetrahydrofuran, destilliert, Dimethoxyethan, über Natrium Diethy1ether, / Benzophenon (Toluol, Benzol, Tetramethylethylendiamin, tert- Butylmethylether), über Natrium / Benzophenon / Tetraglym (n-Pentan, n-Hexane), über Calciumhydrid (Dichlormethan, Acetonitril). Luftempfindliche Verbindungen werden in einer Glovebox (M Braun: Lab master 130 bzw. 150B-G) gelagert und gewogen. Reaktionen in kleinem Massstab wurden direkt in der Glovebox durchgeführt. Chemikalien: Standard Chemikalien wurden bei ABCR, Acros, Aldrich, Fluka, Lancaster, oder STREM bestellt, bzw. als Schenkung von Ciba SC erhalten. Cyclovoltametrische Untersuchungen wurden unter Verwendung eines Princeton Applied Research Potentiostat / Galvanostat Model 263A oder Model 283 durchgeführt. Die Messungen wurden in von Heinze et al. entwickelten Zellen aufgenommen. [134] Arbeitselektrode: Planare Platinelektrode (ungefahre Oberflächenabmessung 0.785 mm2)~ Referenzelektrode: Silber~ Zählelektrode: Platindraht. Am Ende jeder Messung wurde Ferrocen als interner Standard zur Referenzierung zugegeben (-0.352 V vs. Ag/AgCI). EPR Spektroskopie: Alle Messungen wurden in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Prof. Schweiger im Laboratorium der Physikalischen Chemie an der ETH Zürich durchgeführt (Messungen und Simulationen: Dr. Sreekanth Anandaram, Dr. Jeffrey Harmer). Alle EPR Messungen der Verbindung [(TroP2NH)Rh(CHVMePPh)r+ 12 wurden in::::! 5 mM thfLösungen durchgefUhrt. Das X-Band (MW Frequenz 9.5 GHz) CW-EPR Spektrum wurde auf einem Bruker E500 Spektrometer, ausgestattet mit einem Flüssigstickstoff-Kryostat, unter Verwendung einer Modulationsamplitude von 0.1-0.2 mT und einer Modulationsfrequenz von 100 kHz gemessen. Die HYSCORE und gepulsten ENDOR Spektren wurden im X-Band auf einem Broker E580 Spektrometer (MW Frequenz 9.73 MHz), ausgestattet mit einem CF935 Kryostat der Firma Oxford Inc, gemessen. Die einzelnen Messungen wurden in gefrorenen thf 138 Experimenteller Teil- Kapitel 8 Lösungen bei einer Temperatur von 20 K und einer Pulsfrequenz von 2 ms durchgeführt. Die Q-Band (MW Frequenz 35.3 GHz) Spektren wurden auf einem eigenkonstruierten Instrument[I35], ausgestattet mit einem CF935 Kryostat der Firma Oxford Inc., durchgeführt. Das feldentkoppelte EPR Spektrum wurde durch die Aufzeichnung des FID, gefolgt auf einen 700 ns langen MW Puls, bei 20 K erhalten. HYSCORE Spektren wurden im X-Band und QBand mit einer Pulsfrequenz von 1 ms unter Verwendung der Pulssequenz n12-'t-rr/2-tl-n-t2n12-'t-echo aufgenommen. Die MW Pulslängen waren t1t = t1t/2 = 16 ns, mit der Anfangszeit to = 96 ns und einem Zeitinkrement von !1t = 12 ns (Daten Matrix 300 x 300). Durch Anwendung eines achtteiligen Phasenzyklusses wurden ungewünschte Echokreuzungen unterdrückt. Das Spektrum wurde mit einem 't Wert von 136 ns aufgenommen. Zusammengeführte-HYSCORE Spektren[136] wurden im X-Band mit einer Pulsfrequenz von 1 ms unter Verwendung der Pulssequenz n12-'t-tm-t]-n-trtm-'t-echo aufgenommen. Die MW Pulslängen waren tn der Anfangszeit to einem 't = = t1t/2 = 16 ns, mit einer zusammengeführten Pulslänge von tm = 120 ns, = 96 ns, einem Zeitinkrement von!1t = 20 ns (Daten Matrix 250 x 250) und 104 ns. Durch Anwendung eines achtteiligen Phasenzyklusses wurden ungewünschte Echokreuzungen unterdrückt. Hyperfein-korrelierte ENDOR (HYEND)[137] Messungen wurden ausgeführt unter Verwendung der Pulssequenz n-n12rr-n-T-n-n12 rr-n12-'t-n't-echo, mit einer MW Pulslänge von t1t = 56 ns zur Vorbereitung der Pulse und tn = 16 ns für die Kohärenztransferpulse. Ein selektiver Radiofrequenzpuls (n12 rf) mit der Länge von 2 IlS und einer variablen Frequenz wurde mit einem vierteiligen Phasenzyklus der Radiofrequenz [(x,x)-(-x,x)-(x,-x)-(-x,-x)] angewendet. Die Zeit Twurde mit der Anfangszeit To = 96 ns und einem Inkrement von l:i.T = 12 ns variiert. Die Fourier-Transformation entlang der Dimensionen ergab die Hyperfeinachse Vhf. CW EPR, HYSCORE und ENDOR Spektren wurden mit dem Programm EasySpin[138 J simuliert. IR Spektren wurden auf einem Perkin-Elmer-Spectrum 2000 FT-IR-Raman Spektrometer mit KBr Beamsplitter (Bereich 500 - 4000 ern-I) aufgenommen. Lösungsspektren wurden in einer 0.5 mm KBr Zelle aufgenommen, für Feststoffe wurde die ATR Technik angewandt. Luftempfindliche Substanzen wurden in einer Glovebox direkt in das Goldengate eingebracht. Die relativen Intensitäten der Signale werden als ss = sehr stark, s = stark, m = mittel, w = schwach und br = breit angegeben. Massenspektren von organischen oder metallorganischen Verbindungen wurden auf einem Finnigan MAT SSQ 7000 Massenspektrometer aufgenommen. Die Ionisierung erfolgte durch 139 Experimenteller Teil- Kapitel 8 Elektronen, registriert wurden Kationen (EH). Luftempfindliche Feststoffe oder hochviskose Öle wurden in einer Glovebox in Aluminium-Tiegel eingeschlossen. Flüchtige Substanzen wurden mit GC/MS charakterisiert (Gaschromatograph: Finnigan MAT GCQ). Elementaranalysen wurden am Laboratorium für Organische Chemie der ETH Zürich durchgeführt. Schmelzpunkte wurden in abgeschmolzenen Schmelzpunktröhrchen in emer Büchi Schmelzpunktapparatur nach Dr. Tottoli bestimmt. Siedepunkte wurden durch Destillation bestimmt. Sowohl Schmelz- als auch Siedepunkte werden unkorrigiert angegeben. Lösung NMR: NMR Spektren wurden auf Broker Avance 500, 400, 300, 250, 200 Spektrometern bei Raumtemperatur aufgenommen (falls nicht anders angegeben). Temperaturen unter Raumtemperatur wurden über die Verdampfung von flüssigem Stickstoff erreicht. Die chemische Verschiebung (3) wurde analog nach IUPAC [I 39] gemessen und in ppm relativ zu TMS, LiCI und H 3P04 für IH, l3C und 7Li und respektive 31 p . Eine Ausnahme stellt I03Rh mit der Frequenzreferenz B = 3.16 MHz darY39] Die Multiplizitäten der Signale werden angegeben mit s, d, t und m für Singlett, Duplett, Triplett und Multiplett. Entsprechende Kombinationen wie dd stehen für Duplett von Duplett. Die Abkürzung br. wird fur verbreiterte Signale verwendet. Die absoluten Werte der Kopplungskonstanten J werden in Hertz (Hz) angegeben, unabhängig von ihren Vorzeichen. Lineshape Simulationen wurden mit dem NMRSIM Programmpaket der Firma Broker durchgeflihrt.[140] Festkörper NMR: 31 p CPMAS NMR Spektren wurden bei Raumtemperatur auf einem Broker Avance 500 Instrument aufgenommen, dieses verwendet eine lH Larmor Frequenz von 500 MHz. Konventionelle Kreuzpolarisierung und Magie Angle Spinning Techniken wurden implementiert, der verwendete 4 mm Rotator konnte Rotationsfrequenzen von > 11 kHz erreichen. Die Stärke des magnetischen Feldes wurde so gewählt, dass die l3 C Carboxylat Resonanz von a-Glycine bei 176.0 ppm auftrat. Als Konsequenz wurde die Referenzierung aller Isotope analog zum Lösung NMR über die Anwendung der einheitlichen B Skala erreicht. [1 39] Die chemische Verschiebung wird relativ zu H 3P04 angegeben. 140 Experimenteller Tei1- Kapitel 8 UVNIS Spektren wurden auf einem UV/vis/NIR Lambda 19 Spektrometer in 5 mm Quartzküvetten (200 - 1000 nrn) aufgenommen. Einkristallröntgenstrukturanalyse: Kristallografische Messungen wurden auf einem Broker SMART Apex und CCD1k Flächendetektor Diffraktometer, wie in den Kristallografischen Daten in Kapitel 9.2angegeben, durchgeführt. Die Verfeinerung über Differenzfourieranalyse wurde mit SHELXL-97 und empirische Absorptionskorrekturen mit SADABS durchgeführt. Belichtungsexperimente: 20 mg der Substanz, welche auf ihre Photostabilität untersucht werden sollte, wurde in einem NMR-Röhrchen in 0.5 mL Benzol gelöst. Das NMR-Röhrchen wurde in einern Wasserbad in einem Abstand von 1 cm neben die UV-Lampe gehalten. In definierten Zeitabständen wurde die Belichtung unterbrochen und Untersuchungen durchgeftihrt. 31 p NMR spektroskopische Als UV-Lampe wurde eine Mitteldruck-Quecksilber- Dampflampe (TQ150) der Firma Heraeus mit einem Borosi1ikat-Tauchrohr verwendet. 141 Experimenteller Teil- Kapitel 8 8.1.1 Synthese der Ausgangsverbindungen Pentaphenylcyc1opentaphosphan (1 i 141 ] 8.18 g Zn-Pulver (125.1 mmol, 1 eq.) werden am Ölpumpenvakuum ca. 1h auf etwa 400°C erhitzt. Das abgekühlte Zn-Pulver wird in 60 mL thf suspendiert und unter Eisbadkühlung werden langsam 17.0 mL PhPCh (125.3 mmo1, 1 eq.) zugetropft. Nach weiteren 30 Minuten Rühren bei Raumtemperatur wird das thf am Ölpumpenvakuum abdestilliert. Zum hellgelben Feststoff wird 80 mL CHzClz zugegeben. Die hellgelbe Suspension wird zweimal mit je 25 mL gesättigter, entgaster, wässriger NH4Cl-Lösung gewaschen und anschliessend die organische Phase über NazS04 getrocknet. CHzCh wird am Ölpumpenvakuum abdestilliert und der farblose Feststoff wird in einem geeigneten Lösungsmittel (CH 3CN, EtzO) umkristallisiert. Ausbeute: 88%, 11.83 g farbloses Pulver. (PPh)s, (C30HzsPs, M = 540.38 g/mol) IH NMR (250 MHz, C6D6, 25°C, TMS): ö = 8.16 - 6.89 ppm (m). 13 C eH} NMR (62.9 Hz, C6D6, 25°C): ö = 133.8 (m, Ph C3,s), 132.5 (m, Ph Cl), 128.4 (m, Ph CZ,6), 127.7 ppm (s, Ph C4). 31 1 P{ H} NMR (202.5 MHz, C6D6, 25°C, H3P04): 8 = -3.7 ppm (m); (PhPh und (PhP)6 jeweils <2%. Roter Phosphor (Reinigungi62] Amorpher roter Phosphor der Firma Alfa Johnson Matthey GmbH Literaturanweisung[62] gereinigt und unter Argon aufbewahrt. 142 « 100 Mesh) wird nach Experimenteller Teil- Kapitel 8 i Natrium-dihydrogenphosphanid (NaPH z 8Z ] 1.37 g Natrium (59.6 mmo1) werden in 120 mL flüssigen Ammoniak bei -78°C gelöst. Daraufhin wird soviel Phosphan, nach Literaturvorschrift durch Hydrolyse von Ca3P2 ohne Pyrolyse von P 2H 4 hergestellt[S21, eingeleitet bis eine Entfärbung der Ammoniak-Lsg. nach blassgelb eintritt. Die Lösung wird während 12 h auf RT gebracht und das Ammoniak über ein Blasenzähler und Sicherheitswaschflaschen in ein Wasserbad geleitet. Der gelbe Rückstand wird am Ölpumpenvakuum von komp1exierten Ammoniak befreit und ein fast farbloser extrem pyrophorer Feststoff erhalten. Der isolierte Feststoff wird unter Argon im Gefrierfach aufbewahrt, wobei langsame Gelbfärbung eintritt. Ausbeute: 3.127 g NaPH2 (93 % bezogen auf Na). Natrium-bis(trimethylsilyl)phosphid Na[P(TMS )z]*O. 5 dme 5.0 g P(TMS)3 (19.96 mrnol, 1 eq.) werden in 40 mL dme gelöst und portionsweise 1.917 g Na01Bu (19.96 mrnol, I eq.) zugegeben. Die hellgelbe Lösung wird zur Trockene eingeengt und der farblose Feststoffim Wasserbad (50°C) am Ölpumpenvakuum getrocknet. Ausbeute: 4.85 g farbloser Feststoff (99 %). NaP(TMS)2 * 0.5 dme (C SH 23NaOPSh, M = 245.4 g/mol) lH NMR (250 MHz, C 6D 6 / [D8]thf, 25°C, TMS): 0 = 3.31 (s, 4 H, OCH2 ), 3.13 (s, 6 H, OCH3), 0.43 (s, 18 H, Si(CH3)3). 31 p eH} NMR (202.5 MHz, [D8]thf, 25°C, H 3P04): 0 = - 302.0 ppm (s). rac-5-Norbornen-2-methanol[142] 20 g 5-Norbomen-2-carboxaldehyd (CSHIOO, mixture of endo/exo, 90 %, 0.147 mol) werden nach Literatur zum Alkohol reduziert (NaBH4 in MeOH).[I421 Ausbeute: 17.28 g farblose Flüssigkeit (94.6 %). rac-5-Norbomen-2-methanol (C sH 12 0, M = 124.18 g/mol) 143 Experimenteller Teil - Kapitel 8 (endo-Isomer) wird nachfolgend charakterisiert: (exo-Isomer< 25 %) IH NMR (250 MHz, CDCb, 25°C, TMS): ö = 6.02 (dd, 1 H, 3JHH = 3.0 Hz, 5.8 Hz, = 3.0 Hz, 5.8 Hz, CHs), 3.19 (m, 1 H, CF), 3.02 (m, 2 H, CF), 2.81 (s, 1 2 2.68 (m, 1 H, CH3), 2.14 (s, 1H, Oll), 2.14 (m, 1H, CH\ 1.69 (m, 1H, CH exo ), 1.33 5.84 (dd, 1 H, H, clf), clf), 3JHH (m, 1H, CH\ 1.17 (m, IH, CH\ 0.39 ppm (ddd, 1H, 2JHH = 2.5 Hz, 3Jnn = 4.5 Hz, 11.5 Hz, 2 CH en do). rac-5-Norbornen-2-rnethylentosylat[142] 14.5 g rac-5-Norbomen-2-methanol (0.117 mol) werden nach Literatur tosyliert (Tosylchlorid in Pyridin)'p42] Reinigung mittels CC (Eluent: n-HexanlEthylacetat 2:1, Rf= 0.5) Ausbeute: 20.3 g farblose Flüssig (62 %). rac-5-Norbomen-2-methylentosylat (ClsHlS03S, M = 278.37 g/mol) (endo-Isomer) wird nachfolgend charakterisiert: (exo-Isomer< 25 %) 1 H NMR (250 MHz, CDCh, 25°C, TMS): Ö = 7.71 (m, 2 H, Ts o-CarH), 7.25 (m, 2 H, Ts m-CarH), 5.99 (dd, 1 H, 3JHH = 3.0 Hz, 5.8 Hz, clf), 5.58 (dd, 1 H, CHs), 3.71 (m, 1 H, CF), 3.47 (m, 2 H, CF), 2.79 (m, 1 H, clf), = 2.9 Hz, 5.7 Hz, 2.69 (m, 1 H, CH3), 2.36 3JHH (s, 3 H, Ts CH3), 2.30 (m, 1 H, CHI), 1.71 (m, 1 H, CH2exo ), 1.33 (m, 1 H, CH\ 1.14 (m, 1 H, CH\ 0.34 ppm (ddd, 1 H, 2JHH = 2.5 Hz, 3JHH = 4.3 Hz, 11.8 Hz, CH2endo ). 144 Experimenteller Teil - Kapitel 8 rac-5-Norbomen-2-methylbromid 6.06 g rac-5-Norbornen-2-methylentosylat (21.77 mmol, I eq.) werden in 60 mL Aceton gelöst, 2.85 g LiBr (anhydrous, 32.81 mmol, 1.5 eq.) zugegeben und für 36 h refluxiert. Das Lösungsmittel wird von der farblosen Suspension entfernt und der Rückstand in 60 mL mtbe aufgenommen, dreimal mit je 40 mL HzO gewaschen und über NaZS04 getrocknet. Nach Entfernung des Lösungsmittels erfolgt die Reinigung mittels CC (Eluent: Hexan R[ = 0.5). Ausbeute: 2.25 g farbloses Öl (55%). rac-5-Norbornen-2-methylbromid (CSH11Br, M = 187.08 g/mo1) Sdp.: 73°C (20 mbar); Spektroskopische Daten des endo-Isomers entsprechen dem Produkt der Direktsynthese nach Dolman et al. (s.u.) (exo-Isomer< 25 %). rac-5-Norbomen-2-methylbromid (Direktsynthesei J43 ] In einem Glasdruckbehälter mit Teflonhahn wurden 7.5 mL Dicyclopentadien (56 mmol, 1 eq., M = 132.20 g/mol), 11.6 mL Allylbromid (135 mmo1, 1.2 eq., M = 120.98 g/mol) und 40 mg Hydrochinon (0.36 mmol, 0.3 mo1-%, M = 110.11 glmol) für 18 h unter Rühren auf 180-190 °C erhitzt. Anschließend wurde überschüssiges Allylbromid durch Erhitzen der erhaltenen schwarzen Flüssigkeit auf 100°C entfernt. Nach Destillation (10 mbar) erhielt man 14.1 g (75.4 mmol, 67%) des Produktes als farblose Flüssigkeit als Gemisch von endo- und exo-Isomer «10%). rac-5-Norbomen-2-methylbromid (CsH11Br, M = 187.08 glmo1) Sdp.: 59-61°C (10 mbar); (Lit.[143]: 40°C, 300 mTorr) (endo-Isomer) wird nachfolgend charakterisiert: (exo-Isomer« 10 %) 145 Experimenteller Teil- Kapitel 8 IH NMR (250 MHz, CDCb, 25°C, TMS): 8 5.99 (dd, 1H, IH, cI-f), 3JHl1 = = 6.20 (dd, IH, = 3.0 Hz, 5.7 Hz, cIt), 2.9 Hz, 5.7 Hz, CH5 ), 3.21 (m, IH, CF), 3.02 (m, 2H, CF), 2.98 (m, 2.87 (m, IH, CH\ 2.53 (m, IH, CHI), 1.94 (m, IH, CH2exo ), 1.49 (m, IH, CH\ 1.29 (m, IH, CH\ 0.59 ppm (ddd, IH, 2JHH = 2.7 Hz, 13 C rtH} 3JHH 3JHH = 4.3 Hz, 11.8 Hz, CH2endo ). NMR (62.9 Hz, CDCb, 25°C): 8 = 138.2 (C\ 131.6 (e), 49.7 (C\ 45.5 (C\ 43.1 (C\ 42.1 (C'), 38.3 (e), 32.8 ppm (e). Natrium-Sand Herstellung Ultra Turrax (IKA-Werke T 25 basic, Dispersionswerkzeug S25KV - 25G) In einern I L Schlenkkolben werden unter Argon in 500 mL entgastem Toluol ca. 80 g Natrium in grossen Stücken durch Erwärmen in einem Ölbad (120 °C) geschmolzen. Der Ultra Turrax wird im Argon Gegenstrom in das auf ca. 100°C abgekühlte Toluol eingetaucht, das Natrium erneut geschmolzen und daraufhin das Ölbad entfernt und den Ultra Turrax für ca. 30 - 60 sec. bei 24000 rpm eingeschaltet. Es entsteht eine feine graue Suspension. Die Suspension wird aufRT abgekühlt und über eine G4-Fritte filtriert. Der Filterkuchen wird am Hochvakuum für ca. 2 h getrocknet. Der Natrium-Sand (Partikelgrässe < 0.5 mm) wird unter Argon aufbewahrt. Die Ausbeute ist quantitativ. [(5H-Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yl)diphenylphosphan]palladium(II)-dichlorid [Pd(TroppPh)Ch] 76 mg Diphenyltropphosphan (0.2 mmol, C27 H2I P, M = 376.43 g/mol, I eq.) und 77 mg Bis(benzonitril)palladium(II)-dichlorid (0.2 mmol, C I4 H lOClzN2Pd, M = 383.57 g/mol, 1 eq.) werden in 2 mL CHzClz bei RT für 20 min. gerührt. Durch Zugabe von 5 mL n-Hexan wird die Ausfällung vervollständigt, der gelbe Feststoff abfiltriert, mit 2 mL n-Hexan gewaschen und am Ölpumpenvakuum getrocknet. Ausbeute: 110 mg (99%) strahlend gelbes Pulver. [Pd(TroppPh)Clz] [PdlI], (C27H2IPClzPd, M = 553.75 g/mol) 146 Experimenteller Teil- Kapitel 8 IH NMR (300.13 MHz, CDCb, 25°C, TMS): Ö = 7.72 (m, 2 H, Ph), 7.24 -7.48 (m, 16 H, Ph & Trop CarH), 7.08 (d, 2 H, JrH = 7.2 Hz, Trop =CH), 5.15 (d, 1 H, 2JPII = 15.9 Hz, Trop C1H). 31 P CH} NMR (121.5 MHz, CDCh, 25°C, H3P04): Ö = 107.4 ppm (s). Bis[(5H-Dibenzo[a,d]cyc1ohepten-5-yl)diphenylphosphan]palladium(O) [Pd(TroppPh)2] 143 mg Diphenyltropphosphan (0.38 mmol, C27H21P, M = 376.43 g/mol, 2.2 eq.) und 200 mg Tetrakis(triphenylphosphan)palladium(O) (0.173 mmol, Cn H6o P4Pd, M = 1155.56 g/mol, 1 eq.) werden in 4 mL thf erhitzt. Es entsteht eine tiefrote Lösung und ein beiger Niederschlag tritt auf. Nach Zugabe von 8 mL n-Hexan wird die Suspension filtriert, mit 2 mL n-Hexan gewaschen und das Filtrat bis zur Trockene am Ölpumpenvakuum eingeengt. Der rotbraune Rückstand wird in 10 mL n-Hexan suspendiert, der orange Feststoff abfiltriert, mit 2 mL n-Hexan gewaschen und am Ölpumpenvakuum getrocknet. Ausbeute: 48 mg (41 %) oranges Pulver. [Pd(TroppPhhJ [Pd°], (Cs4H42P2Pd, M = 859.27 g/mol) IH NMR (300.13 MHz, C6D6, 25°C, TMS): Ö = 6.60 - 7.80 (m(br), 36 H, Ph & Trop CarH), 6.10 (s(br), 2 H, Trop =CH), 5.50 (s(br), 2 H, Trop =CH), 5.10 (m, 2 H, Trop C1H). 31 P CH} NMR (121.5 MHz, C6D6, 25°C, H3P04): Ö = 39.6 ppm (s). 147 Experimenteller Teil- Kapitel 8 1,4-Diphenyl-2,3-diazabutadien (Benzalazin) 20 g Benzaldehyd (0.19 mol, 2.2 eq.) werden in 120 mL Ethanol gelöst. Es werden 4.28 g Hydrazin-Monohydrat (0.085 mol, 1 eq.) zugegeben, woraufhin sich die Lösung sofort nach gelb verfarbt. Die Lösung wird während 16 h refluxiert und anschliessend von der kalten Lösung der gelbe Feststoff abfiltriert und am Ölpumpenvakuum getrocknet. Durch Einengen kann eine weitere Fraktion erhalten werden. Ausbeute: gelbes Pulver, 1. Fraktion: 11.2 g, 2. Fraktion 4.4 g (Gesamtausbeute: 87 %). PhCHNNCHPh, (C14H12N2, M = 208.26 g/mol). IH NMR (300 MHz, CDCh, 25°C, TMS): Ö = 8.70 (s, 2 H, CH=N), 7.88 (m, 4 H, Ph o-CH), 7.48 (m, 6 H, Php-Im-CH). 1,4-DichloTo-l A-diphenyl-2,3-diazabutadien[126, 133] 5 g Benzalazin (24 mmol) werden in 75 mL Eisessig gelöst und während insgesamt 2 h Chlorglas eingeleitet. Das ausgefallene fleischfarbende Produkt wird abfiltriert und am Ölpumpenvakuum getrocknet. Durch Einengen des Eisessigs kann eine zweite Fraktion gewonnen werden. Ausbeute: 1. Fraktion: 2.09 g, 2. Fraktion: 2.57 g (Gesamtausbeute: 70 %). PhC(Cl)NNC(Cl)Ph, (C14HIOChN2, M = 277.15 g/mol) IH NMR (300 MHz, CDCh, 25°C, TMS): ö = 8.14 (m, 4 H, Ph o-CH), 7.43-7.57 (m, 6 H, Ph p-Im-CH). 13 C CH} NMR (75.5 Hz, CDCh, 25 Oe): ö = 144.2 (s, C=N), 133.7 (s, Ph C\ 131.8 (s, Ph C), 128.6 (s, Ph C,3,5,6). 148 Experimenteller Teil- Kapitel 8 8.2 Synthese der neuen Verbindungen Lithium-Sand (13 mg, 1.85 mmol, 5 eq.) und (PPhs) 1 (200 mg, 0.37 mmol, 1 eq.) werden für 24 hin thf(10 mL) gerührt. Der verbliebene Lithium-Sand wird abfiltriert und alle flüchtigen Bestandteile vorn tiefroten Filtrat am Ölpumpenvakuum entfernt. Der erhaltene orange Feststoff wird in dme (10 mL) aufgenommen. Das orange-farbene Produkt kristallisiert bei RT langsam aus. Die Kristalle werden abfiltriert und mit n-Hexan (5 mL) gewaschen. Ausbeute: orange-farbene, plättchenförmige Kristalle (264 mg, 57 %). Gelbe, sehr luftempfindliche Einkristalle von [Li z(PzPhz)(dme)3] werden aus einer gesättigten dme Lösung bei RT erhalten. [Lh(PzPhz)(dme)3] (Cz4H4oLh06Pz, M = 500.40 g/mol): Smp.: 119°C (Einkristall); IH NMR (250.13 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): Ö = 7.20 ppm (d, 4 H, 6.58 (t, 4 H, 3JHH 3JHH = 7.5 Hz, o-H), = 7.5 Hz, 3JHH = 7.5 Hz, m-H), 6.28 (t, 2 H, 3JHH = 7.5 Hz, 3JHH = 7.5 Hz,p- H), 3.43 (s, 12 H, OCHZ(dme»), 3.27 (s, 18 H, OCH3(dme»). 7Li NMR (155.5 MHz, [D8]thf, 25°C, LiCl): Ö = 1.0 ppm (s (br.)); 13 C eH} NMR (62.9 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): Ö = 161.2 ppm (t, lJc,p = 37.0 Hz, Cl), 129.4 (t, zJc,P = 12.0 Hz, CZ,6), 125.1 (t, 3Jc ,p = 2.8 Hz, C3,s), 115.8 (s, C 4), 71.8 (s, OCHZ(dme»), 57.9 (s, OCH3(dme»). 31 1 P{ H} NMR (101.25 MHz, [D8]thf, 25°C, H3P04): Ö = - 102.3 ppm (s). [Liz(PzPhz)(tmeda)z] (2b) Lithium-Sand (39 mg, 5.62 mmol, 6 eq.) und (PPhs) 1 (500 mg, 0.925 rnrnol, 1 eq.) werden für 24 h in thf (10 mL) gerührt. Der verbliebene Lithium-Sand wird abfiltriert und alle flüchtigen Bestandteile vorn tiefroten Filtrat am Ölpumpenvakuum entfernt. Der erhaltene orange-farbene Feststoff wird in heissem Toluol (10 mL) suspendiert und abfiltriert. Der rote 149 Experimenteller Teil- Kapitel 8 Feststoff wird aus einem heissen Gemisch aus Toluol (4 mL) und tmeda (2 mL) umkristallisiert, woraus beim Abkühlen aufRT rote Kristalle erhalten werden (673 mg, 63 %). Rote, sehr luftempfindliche Einkristalle von [Liz(PzPhz)(tmeda)z] werden aus einer gesättigten Toluolltmeda Mischung bei RT erhalten. [Liz(PzPhz)(tmeda)z] (Cz4H4ZLizN4PZ, M = 462.45 glmol): Smp.: 151 - 153 tH oe (Einkristall); NMR (500.23 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): 0 = 7.26 (m, 4 H, o-H), 6.62 (m, 4 H, m-H) , 6.33 (m, 2 H,p-H) 2.34 (s, 24 H, CHZ(tmeda»), 2.18 ppm (s, 8 H, CH3(tmeda»). 7L i NMR (194.4 MHz, DME / [D8]Toluol, 25°C, LiCI): 0 = 0.6 ppm (s (br.)). 13 C CH} NMR (125.8 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): 8 = 162.2 (t, IJe,p = 34.8 Hz, C\ 131.0 (t, zJc,P = 12.2 Hz, CZ,6), 126.7 (t, 3Je,p = 2.4 Hz, C 3,s), 117.5 (s (br.), 59.4 (s, CHZ(tmeda»), 46.7 ppm (s, CH3(tmeda»), 4-C in Ph). 3t p CH} NMR (202.5 MHz, [D8]thf, 25°C, H 3P04): 0 = -102.9 ppm (s). Lithium-Sand (79 mg, 11.33 mmol; 3.5 eq.) und 1 (1.75 g, 3.24 mmol; 1 eq.) werden in dme (20 mL) für 24 h bei RT gerührt. Der orange-farbene Feststoffwird abfiltriert, mit dme (3 mL) gewaschen und am Ölpumpenvakuum getrocknet. Es wird ein hellorange-farbenes Pulver (2.27 g, 69 %) erhalten. Das orange-farbene Filtrat enthält im Wesentlichen [Liz(PzPhz)(dme)x] und Spuren von [Liz(P3Ph3)(dme)JJ. Gelbe, sehr luftempfindliche Einkristalle von [Liz(P3Ph3)(dme)3] konnten aus einer gesättigten dme Lösung nach 1 Tag bei RT erhalten werden. [Liz(P3Ph3)(dme)3] (C30H4SLiz06P3, M = 608.48 glmol): Smp.: 110°C (Einkristall). tH NMR (500.2 MHz, [D8]thf, 25°C; TMS): 8 = 7.88 (m, 2 H, o-H in Ph an PA), 7.53 (m, 4 H, o-H in Ph an P K), 6.93 (m, 2 H, m-H in Ph an PA), 6.79 (m, 1 H,p-H in Ph an PA), 6.75 (m, 4 H, m-H in Ph an Pd, 6.45 (m, 2 H,p-H in Ph an P K ), 3.44 (s, 13 H, CHZ(dme»), 3.28 ppm (s, 9 H, CH3(dme»). 150 Experimenteller Teil- Kapitel 8 7Li NMR (194.4 MHz, mtbe/C 6D 6, - 80°C, LiCI): Ö = 8.2 (t, lJ(Li,P(K+ K'» = 21.8 Hz), 7.3 ppm (s). 13 C CH} NMR (75.5 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): Ö = 159.6 (dd, 2J(C,p(A» = 17.2 Hz, lJ(C,P(K +K'» = 50.4 Hz, 1-C in Ph an P0, 158.9 (dt, lJ(C,P(A» = 54.5 Hz, 2J(C,P(K+K'» = 8.4 Hz, 1-C in Ph an PA), 131.6 (dt, 2Jc ,P(A) = 15.3 Hz, 3Jc ,P(K+K') = 1.9 Hz, 2,6-C in Ph an PA), 129.9 (m, 2,6-C in Ph an P K), 126.7 (m, 3,5-C in Ph an P K), 126.4 (d, 3J(C,PA) = 2.8 Hz, 3,5-C in Ph an PA), 123.0 (d, 4Jc ,p = 1.4 Hz, 4-C in Ph an PA), 118.2 (s, 4-C in Ph an P K), 72.7 (s, CH2(dme», 58.9 ppm (s, CH 3(dme»' 31 PCH} NMR (202.5 MHz, [D8]thf, 25°C, H3P04): Ö = - 44.1 (m, A Teil des AK2 Spin- systems, PA), - 62.6 ppm (d, K Teil des AK2 Spinsystems, P(K + K'». Lithium-Sand (45 mg, 6.47 mmol; 3.5 eq.) und 1 (1.00 g, 1.85 rnrnol; 1 eq.) werden in dme (10 mL) ftir 24 h bei RT gerührt. Der orange-farbene Feststoffwird abfiltriert, mit dme (2 mL) gewaschen und arn Ölpurnpenvakuum getrocknet. Das hellorange-farbene Pulver wird in einer Mischung aus Toluol (5 mL) und tmeda (1 mL) gelöst. Alle flüchtigen Bestandteile werden am Ölpurnpenvakuurn entfernt und ein gelbes Pulver erhalten (1.525 g, 72 %). Gelbe, sehr luftempfindliche Kristalle von [Lh(P 3Ph3)(tmedah] werden aus einer gesättigten Toluol Lösung bei 7 °c nach mehreren Tagen erhalten. [Lh(P 3Ph3)(tmeda)3] (C36H63LhN6P3, M = 686.73 g/mol): Smp.: 166°C (Einkristall); IH NMR (300.1 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): Ö = 7.84 (m, 2 H, o-H in Ph an PA), 7.49 (m, 4 H, o-H in Ph an P K), 6.89 (m, 2 H, m-H in Ph an PA), 6.76 (m, 1 H, p-H in Ph an PA), 6.72 (m, 4 H, m-H in Ph an P K), 6.41 (m, 2 H, p-H in Ph an P K), 2.31 (s, 12 H, CH2 (tmcda», 2.15 ppm (s, 36 H, CH3(tmeda». 'Li NMR (194.4 MHz, [D8]Toluol, -73°C, LiCI): Ö = 11.4 (m (br.», 10.5 ppm (s (br.». 13 C CH} NMR (75.5 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): Ö = 159.8 (br., Cl in Ph an P K), 159.2 (m, Cl in Ph an PA), 131.6 (dt, 2J(C,PA) = 15.3 Hz, 3J(C,P(K+K'» = 1.8 Hz, C2 ,6 in Ph an PA), 129.9 (m, eJ(C,PK) + 4J(C,P K-» = 18.5 Hz, 3J (C,pA) = 17.5 Hz, C2 ,6 in Ph an P K), 126.8 (m, eJ(C'pK) + 5J(C,PK'» = 5.1 Hz, 4J(C,P A) = 7.5 Hz, C 3,5 in Ph an P K), 126.4 (d, 3Jc ,p = 2.8 Hz, 151 Experimenteller Tei1- Kapitel 8 4 C 3,5 in Ph an PA), 123.1 (s, C 4 in Ph an PA), 118.3 (s, C in Ph an PK), 58.8 (s, CH2(tmeda»), 46.2 ppm (s, CH3(tmeda»). 31 P CH} NMR (81.0 MHz, [D8]thf, 25°C, H 3P04): 8 = - 43.6 (m, IJ(PK,p A) = 260,5 Hz, A part of an AK2 spin system, PA), - 61.5 ppm (m, lJ(PK,p A) = 260,5 Hz, K part of an AK2 spin system, P(K+K'»). [Li2(P 3Ph3)(dme)3] 3a (892 mg, 1.466 mmol, 5 eq.) und 1 (158 mg, 0.242 mmol, 1 eq.) werden in Et20 (30 mL) suspendiert. Die gelbe Suspension wird für 24 h bei RT gerührt. Die beinahe klare, gelbe Lösung wird durch einen PTFE Filter filtriert und das gelbe Filtrat am Ölpumpenvakuum zur Trockene eingeengt. Der erhaltene orange-farbene Feststoff wird in n-Hexane (20 mL) suspendiert, abfiltriert und am Ölpumpenvakuum getrocknet, (823 mg, 89.6 %). Leicht gelbe, sehr luftempfindliche Einkristalle von [Lh(P 4P~)(dme)2] werden aus einer gesättigten mtbe Lösung nach mehreren Tagen bei RT erhalten. [Lh(P4P~)(dmeh] (C32~oLh04P4, M = 626.43 g/mol). Srnp.: 163°C, IH NMR (500.2 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): 8 = 7.73 (m, 4 H, o-H in Ph an PB), 7.36 (m, 4 H, o-H in Ph an PA), 6.95 (m, 4 H, m-H in Ph an PB), 6.90 (m, 2 H, p-H in Ph an PB), 6.65 (m, 4 H, m-H in Ph an PA), 6.40 (m, 2 H,p-H in Ph an PA), 3.48 (s, 4 H, CH2(dme»), 3.32 ppm (s, 6 H, CH3(dme»). 7Li NMR (194.4 MHz, [D8]Toluol, -63°C, LiCl): 8 = 10.3 ppm (t, IJ(Li,PA) = 44 Hz, 2 Li). 13 C CH} NMR (125.8 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): 8 = 159.4 (d (br.), lJ(C,P A ) = 58.2 Hz, Cl in Ph an PA), 149.2 (m (br.), Cl in Ph an PB), 134.5 (m (br), C 2,6 in Ph an PB), 130.9 (m, C2 ,6 in Ph an PA), 126.6 (s (br), C 3,5 in Ph an PB), 126.4 (s (br), C 3,5 in Ph an PA), 124.7 (s (br), C 4 in Ph an PB), 118.1 (s (br), C 4 in Ph an PA), 72.7 (s, CH 2(dme»), 58.9 ppm (s, CH3(dme»). 31 P CH} NMR (202.5 MHz, [D8]Toluol, -63°C, H 3P04): 8 = -25.0 (m, B Teil eines AA'BB'MM' Spinsystems, Ps), -92.6 ppm (m, A Teil eines AA'BB'MM' Spinsystems, IJ(Li,PA) = 44 Hz, PA)' 152 Experimenteller Teil- Kapitel 8 [Li z(P3Ph3)(dme)3] (3a) (892 mg, 1.466 mmol, 5 eq., x = 3) und 1 (158 mg, 0.242 mmo1, 1 eq.) werden in EtzO (30 mL) suspendiert. Die gelbe Suspension wird für 24 h bei RT gerührt. Die beinahe klare gelbe Lösung wird durch einen PTFE Filter filtriert und das gelbe Filtrat am Ölpumpenvakuum zur Trockene eingeengt. Der erhaltene orange Feststoff wird in einem Gemisch aus Toluol (10 mL) und tmeda (3 mL) aufgenommen. Alle flüchtigen Bestandteile werden am Ölpumpenvakuum entfernt und ein gelbes Pulver erhalten (865 mg, 87 %). Leicht gelbe, sehr luftempfindliche Einkristalle von [Liz(P4P14)(tmeda)z] werden aus einer gesättigten mtbe Lösung nach mehreren Tagen bei RT erhalten. [Liz(P4Ph4)(tmeda)z] (C36H5zLizN4P4, M = 678.6 g/mol): Smp.: 174°C (Einkristall); tH NMR (500.2 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): Ö = 7.72 (m, 4 H, o-H in Ph an Ps), 7.36 (m, 4 H, o-H in Ph an PA), 6.94 (m, 4 H, m-H in Ph an PB), 6.90 (m, 2 H, p-H in Ph an Ps), 6.65 (m, 4 H, m-H in Ph an PA), 6.40 (m, 2 H, p-H in Ph an PA), 2.35 (s, 4 H, CHZ(tmeda), 2.20 ppm (s, 12 H, CH 3(tmeda»). 7Li NMR (194.4 MHz, [D8]Toluol, -25°C, LiCI): Ö = 10.9 ppm (t, 2 Li; lJ(Li,P) = 37.3 Hz). NMR (125.8 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): Ö = 158.8 (m (br.), Cl in Ph an PA), 148.7 (m (br), Cl in Ph an PB), 133.9 (m (br), C Z,6 in Ph an Ps), 130.4 (m, CZ,6 in Ph an PA), 126.1 (s, 4 C 3,5 in Ph an PB), 125.9 (s, C 3,5 in Ph an PA), 124.2 (s, C 4 in Ph an PB), 117.6 (s, C in Ph an 13 C CH} PA), 58.3 (s, CHZ(tmeda»), 45.7 ppm (s, CH 3(tmeda»). 3t p CH} NMR (202.5 MHz, [D8]Toluol, -25°C, H 3P04): Ö = - 38.0 (m, B Teil eines AA'BB'Xz Spinsystems, Ps [A]), - 39.7 (m, B Teil eines AA'BB'X Spinsystems, Ps [B]), - 74.4 (m, A Teil eines AA'BB'X Spinsystems, PA [B]), - 95.1 ppm (m, A Teil eines AA'BB'Xz Spinsystems, PA [Al), Verhältnis AlB = 1.00:0.81. 3t P CH} CPMAS (202.5 MHz, 25°C, H3P04): Öiso = -38, Öl! ~ 50, özz ~ -10, Ö33 ~ -155 (B Teil); Öiso = -87, Öl I ~ 0, Özz ~ -55, Ö33 ~ -205 ppm (A Teil). 153 Experimenteller Teil- Kapitel 8 Mesitoylphenylpivaloylphosphanoxid (BAPO*) (5) 100 mL Toluol und 4 mL tmeda (26.68 mmol, 1.2 eq.) werden am Ölpumpenvakuum kurz entgast und mit Argon gesättigt. In dieser Lösung werden 2.073 g Na (90.25 mmol, 4.03 eq.) für 30 Minuten refluxiert. Zu dieser Lösung werden bei 90°C auf einmal 4.017 g PhPCh (22.4 mmol, 1 eq.) zugegeben. Die Lösung verfärbt sich langsam hellgelb und es fällt ein farbloser Feststoff aus. Die Reaktionslösung wird für weitere 5 h refluxiert, bis ein strahlend gelber Feststoff ausgefallen ist und die überstehende Lösung farblos erscheint. Zu dieser Suspension werden bei 100°C Ölbadtemperatur innerhalb von 1 h 3.324 g tBuOH (44.85 mmol, 2 eq.) zugetropft. Anschliessend wird die orange-farbene Reaktionslösung für weitere 20 Minuten refluxiert, bis kein Natrium mehr vorhanden ist und eine graugrüne Lösung vorliegt. Bei Raumtemperatur werden langsam 4.091 g Mesitoylchlorid (22.4 mmol, 1 eq.) in 15 mL Toluol zugetropft, wobei darauf geachtet wurde, dass sich die Lösung nicht erwärmt. Nach 2 h Rühren bei RT werden 2.706 g Pivalinsäurechlorid (22.44 mmol, 1 eq.) langsam, ohne Erwärmung der Lösung, zugegeben. Diese gelbe Suspension wird bei RT langsam mit 1.48 mL konz. Schwefelsäure (26.68 mmol, 95% - 97%, 1.2 eq.) versetzt. Bei ca. 45°C werden 6.9 mL 30%ige Wasserstoffperoxidlösung (67.55 mmol, 3 eq.) so langsam zugegeben, dass die Temperatur der Reaktionslösung nicht 55°C überschreitet. Nach 2 h Rühren bei 50 °C im Ölbad ist die Oxidation beendet. Die Lösung wird bei Raumtemperatur mit 10 mL HzO versetzt, zweimal mit je 10 mL 10%iger wässriger Natrium-hydrogencarbonat Lösung und zweimal mit je 10 mL destilliertes HzO gewaschen. Die organische Phase wird über wasserfreien Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel am Ölpumpenvakuum entfernt. Das gelbe Öl erstarrt bei längerem Trocknen am Ölpumpenvakuum zu einem gelben Feststoff. Das Rohprodukt wird in 30 mL einer Lösung aus Petrolether 40/70 und Essigester (Volumenanteile 9:1) 15 Minuten suspendiert, anschliessend abfiltriert und mit 10 mL Petrolether 40/70 gewaschen. Es wird ein strahlend gelber Feststoff (BAPO*) erhalten. Ausbeute: 64.1 %, 5.13 g BAPO*. Mesitoylphenylpivaloylphosphanoxid (BAPO*) (C21 Hz5 0 3P, M = 356.39 g/mol). Smp.: 120°C 154 Experimenteller Teil- Kapitel 8 IH NMR (300.13 MHz, CDCl), 25°C, TMS): Ö = 7.88 (m, 2 H, Ph o-CH), 7.53 (m, 1 H, PhpCH), 7.43 (m, 2 H, Ph rn-CH), 6.78 (s, 2 H, Mes CH), 2.24 (s, 3 H, p-CH3), 2.18 (s, 6 H, 0- CH3), 1.27 (s, 9 H, tBu). 13CCH} NMR (125.8 MHz, CDCl), 25°C, TMS): Ö = 220.0 (d, IJe,p = 43.4 Hz, PCO'Bu), 214.8 (d, Jep = 62.3 Hz, PCOMes), 141.1 (d, sJe,P = 0.7 Hz, Mes C\ 136.1 (d, 2Je ,p = 43,6 Hz, Mes Cl), 135.4 (d, 3Je ,p = 0.8 Hz, Mes C,6), 133.0 (d, 4Je ,p = 3.0 Hz, Ph C), 132.0 (d, 2Je ,p = 8.2 Hz, Ph C2,6), 129.2 (d, 4Jep = 0.9 Hz, Mes C3,s), 128.8 (d, 3Je ,p = 11.1 Hz, Ph C3,s), 127.2 (d, IJC ,p = 75.6 Hz, Ph Cl), 49.6 (d, 2Je ,p = 38.1 Hz, C(CH 3)3), 24.8 (s, C(CH3)3), 21.5 (s, Mes p-CH3), 20.2 ppm (s, Mes o-CH 3), 31 p _NMR (121.5 MHz, CDCl), 25°C, H3P04): Ö = 10.0 (t, 3JPH= 9.85 Hz). IR (ATR, [ern-I]): 2969/2928 (w(br.), CH str.), 1686 (ss, C=O str.), 1666 (s), 1607 (m), 1478 (m), 1455 (w), 1437 (s), 1392 (w), 1364 (m), 1298 (w), 1259 (w), 1209 (s), 1196 (ss, P=O StL), 1182 (s), 1143 (m), 1098 (m), 1073 (w), 1038 (s), 953 (s), 888 (s), 849 (s), 804 (w), 751 (s), 738 (s), 714 (s), 696 (ss), 670 (s), 610 (m). UV/vis - Ain nm (CH3CN): 270 (max), 277 (max), 284 (Schulter), 333 (Schulter), 352 (max), 372 (Schulter). X-Ray - Datei: BAPO_Stem.cif NaPEnolat*O.66 fBuOH (6a) Natrium-(E/Z)-mesityl(phenylphosphinylidene)methanolat Synthese aus PhPCh: 100 mL Toluol, 827 mg KO'Bu (7.37 mmol, O.leq.) und 6.777g Na (0.295 mol, 4eq.) werden für 20 min refluxiert. Während 2 h werden 10 mL PhPCh (13.19 g, 0.0737 mol, 1eq.) langsam zur leicht siedenden Reaktionslösung zugetropft. Während der Zugabe findet ein Farbwechsel von gelb, orange nach blassgelb statt. Nach beendeter Zugabe liegt eine graue Suspension vor, welche nach 6 h Refluxieren eine gelbgrüne Farbe annimmt. Bei leicht siedender Lösung werden innerhalb von 3 h 14,0 mL 'BuOH in 10 mL Toluol zugegeben. Nach beendeter Zugabe wird noch 2 h refluxiert, bis die Umwandlung zum PhPH2 nahezu vollständig und eine hellgelbe Suspension entstanden ist. Bei RT werden innerhalb von 1.5 h 11,16 mL MesCOCI (12.11g, 0.geq.) zugetropft. Die Suspension wird warm filtriert, mit 10 mL Toluol gewaschen und auf 50% eingeengt. Bei 155 Experimenteller Tei1- Kapitel 8 -18°C fällt über Nacht das Produkt als schwachgelber Feststoff aus. Der Feststoff wird abfiltriert, mit 20 mL n-Hexan gewaschen und am Ölpumpenvakuum 12 h getrocknet. Aus dem Filtrat kann weiteres Produkt durch Einengen und erneute Kristallisation isoliert werden. Das erhaltene Produkt hat nach I H NMR spektroskopischen Untersuchungen in [D8]thf eine Zusammensetzung von 40 % Z-Isomer, 20 % E-Isomer und 40 % tBuOH (nicht flüchtig). Ausbeute wurde auf tatsächlichen Anteil an NaPEnolat (ohne tBuOH) umgerechnet. Ausbeute: 1.Fraktion: 9.132g (38%) gelber Feststoff, 2.Fraktion: 3.72g (15.5%). Gesamtausbeute: 53.5%. Verhältnis: NaPEnolat / tBuOH 1.5 : 1, Mgem.;:::: 325 g/mol. IH NMR (300 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): Ö = 7.85 (m, 2 H, Ph o-H), 7.07 (t, 2 H, 3JHlI = 7.5 Hz, 3JHH = 7.5 Hz, Ph m-H), 6.96 (m, 2 H, 3JHH = 7.7 Hz, Ph o-H)*, 6.90 (t, 2 H, 3JHH = 7.5 Hz, Php-H), 6.74 (m, 2 H, Ph m-H)*, 6.71 (m, 1 H, 3JHH = 7.7 Hz, Php-H)*, 6.71 (s, 2 H, Mes CH), 6.62 (s, 2 H, Mes CH)*, 3.26 (5, 1 H, tBuOH), 2.46 (s, 6 H, Mes o-CH3), 2.25 (5, 6 H, Mes o-Cf1))*, 2.22 (s, 3 H, Mesp-CH3), 2.16 (s, 3 H, Mesp-CH3 )*, 1.18 ppm (s, 9 H, tBu CH3). 13 C CH} NMR (75 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): ö = 230.7 (d, IJC,p = 49.8 Hz, PCO)*, 219.7 (d, IJc,p = 68.2 Hz, PCO), 150.0 (d, 2Jc ,p = 54.2 Hz, Ph Cl), 146.9 (d, 2Jc ,p = 47.5 Hz, Mes Cl), 145.9 (br., Mes C l)*, 134.2 (d, 3Jc ,p = 4.6 Hz, Mes C2,6), 134.0 (s, Mes C4)*, 133.7 (d, 5Jc ,p = 1.7 Hz, Mes C4), 132.2 (d, 3Jc ,p = 2.6 Hz, Mes C2 ,6)*, 133.4 (d, 2Jc ,p = 13.9 Hz, Ph C2,6)*, 132.4 (d, 2Jc ,p = 13.9 Hz, Ph C2,6), 127.3 (s, Mes C 3,5)*, 127.2 (s, Mes C 3,5), 126,5 (d, 3Jc ,p = 4.7 Hz, Ph C 3,5), 126.0 (d, 3JC ,p = 5.0 Hz, Ph C 3,5)*, 123.3 (s, Ph C4)*, 123.0 (s, Ph C4), 66.9 (s, C(CH3)3), 30.7 (s, C(CH3)3), 20.2 (s, Mesp-CH 3), 20.1 (s, Mesp-CH 3)*, 19.3 (d, 4Jc ,p = 3.2 Hz, Mes o-CH3 ), 19.2 ppm (d, 4Jc ,p = 1.7 Hz, Mes o-CH 3)*. Cl der Ph - Gruppe des EIsomers wurde nicht detektiert. 31 P CH} NMR (121 MHz, [D8]thf, 25°C, H3P04): Ö = 79.9 (s)*, 56.2 ppm (s). (* bezeichnet das geringer vorhandene E - Isomer). Synthese aus PhPH2 : 5.544 g NaOtBu (57.69 mmol, 2 eq.) werden in 100 mL Toluol vorgelegt und langsam zu dieser Suspension bei RT 3.17 g PhPH2 (28.8 mmol, 1 eq.) getropft. Es bildet sich eine hellgelbe Lösung. Innerhalb von 2 h werden 4.85 mL MesCOCI (28.8 mmol, 1 eq.) in 40 mL Toluol zugetropft. Nach 2 h Rühren bei RT entsteht eine gelbe Suspension. Die Suspension wird heiss filtriert, der Filterkuchen mit 40 mL heissem Toluol gewaschen, das gelbe Filtrat 156 Experimenteller Teil- Kapitel 8 am Ölpurnpenvakuum auf ca. 60 mL Volumen eingeengt und 24 h bei 8 °C gelagert. Der ausgefallene Feststoff wird abfiltriert und am Ölpurnpenvakuurn getrocknet. Durch erneutes Einengen und Kristallisation kann weiteres Produkt erhalten werden. Ausbeute: 7.769 g blassgelber Feststoff (83 %). Das Produkt entspricht bezüglich der Zusammensetzung und den spektroskopischen Daten dem aus PhPCIz hergestelltem NaPEnolat. (E/Z)-NaPEnolat*tmeda (6b) Natrium-(E/Z)-mesityl(phenylphosphinylidene)methanolat 100 mg 6 (0.3 mmol) werden in 4 mL Toluol suspendiert und 0.2 mL tmeda zugetropfl. Der gesamte Feststoff geht sofort in Lösung. Die gelbe Lösung wird mit 5 mL n-Hexan überschichtet und für 24 h bei -18°C gelagert. Es sind blassgelbe Kristalle ausgefallen, welche abfiltriert, mit n-Hexan (2 mL) gewaschen und am Ölpurnpenvakuum getrocknet werden. Aus einern Toluol I n-Hexan Gemisch konnten für die Einkristall- röntgenstrukturanalyse geeignete Kristalle gewonnen werden. Ausbeute: 105 mg hellgelber Feststoff (87 %). Na-(E/Z)-PEnolat*tmeda (CzzH3zNzNaOP, M = 394.466 g1mol) Smp.: 122°C. IH NMR (300 MHz, C 6D 6 , 25°C, TMS): ö = 8.11 (m, 2 H, Ph o-H)*, 7.61 (t, 2 H, 3JHI-I = 7.7 Hz, Ph o-H), 7.32 (t, 2 H, 3JHH = 7.6 Hz, Ph m-H)*, 7.14 (t, 2 H, 3JIIII = 7.7 Hz, 3JIII1 = 7.7 Hz, Ph rn-H), 7.11 (m, 1 H, Php-H)*, 6.99 (t, 1 H, 3JHII = 7.7 Hz, 3JHH = 7.7 Hz Php-H), 6.85 (s, 2 H, Mes CH)*, 6.75 (s, 2 H, Mes CH), 2.78 (s, 6 H, Mes o-CH3)*, 2.63 (s, 6 H, Mes o-CH3), 2.27 (s, 3 H, Mes p-CH3)*, 2.18 (s, 3 H, Mes P-CH3), 2.05 (s, 12 H, tmeda CH3), 1.99 ppm (s, 4 H, trneda CHz). 13 C eH} NMR (75 MHz, C6D6, 25°C, TMS): ö = 232.0 (d, IJc,p = 49.4 Hz, PCO), 221.2 (d, lJc,p = 67.6 Hz, PCO)*, 147.3 (d, 2Jc ,p = 53.2 Hz, Ph C I )*, 145.8 (d, zJc,P = 44.5 Hz, Mes I C )*, 145.5 (s(br.), Mes Cl), 143.7 (d(br.), IJc,p = 3.1 Hz, Ph Cl), 135.3 (d, 3Jc ,p = 1.7 Hz, Mes CZ,6), 135.2 (d, 3Jc ,p = 1.5 Hz, Mes CZ,6)*, 134.6 (d, 5Jc ,p = 5.2 Hz, Mes C4), 134.2 (d, zJc,P = 13.0 Hz, Ph C 2,6)*, 134.1 (d, zJc,P = 11.0 Hz, Ph C Z,6), 132.5 (d, 5JC ,p = 2.7 Hz, Mes C4)*, 128.5 (d, 3Jc ,p = 3.7 Hz, Ph C3,5), 128.4 (s, Mes C 3,5), 128.1 (s, Mes C 3,5)*, 127.2 (d, 157 Experimenteller Teil - Kapitel 8 3Je ,p = 5.3 Hz, Ph C3,s)*, 125.5 (s, Ph C\ 125.2 (s(br), Ph C4)*, 57.1 (s, NCH2), 45.6 (s, NCH 3), 20.8 (s, Mesp-CH 3), 20.8 (s, Mesp-CH 3 )*, 20.4 (d, 4Je ,p = 2.7 Hz, Mes o-CH3), 20.2 ppm (d, 4Je ,p = 2.6 Hz, Mes o-CH3)*. 31 p eH} NMR (121.5 MHz, C6D6, 25°C, H3P04): 8 = 83.9 (s), 73.3 ppm (s)*. (* bezeichnet das geringer vorhandene Z - Isomer, E - Isomer: IH,IH-NOESY: Crosspeak Mes O-CH3 / Ph o-H) IR (ATR, [cm-I]): 3059/2954/2831 /2780 (m(br.), CH str.), 1608 (w, C=D str.), 1580 (w), 1456 (s), 1427 (rn), 1410 (w), 1347 (ss), 1326 (ss), 1293 (s), 1253 (m), 1224 (s), 1176 (w), 1156 (m), 1134 (m), 1099 (w), 1071 (m), 1061 (m), 1038 (m), 1023 (s), 976 (s), 949 (s), 937 (s), 860 (s), 842 (rn), 786 (m), 748 (s), 738 (s), 697 (ss). UV/vis - Ain nm (thf): 237 (Schulter), 287 (max), 365 (max). X-Ray - Datei: NaPEno1at_E.cif [Na(C222)]-(Z)-PEnolat (6c) Natrium(Kryptand(2.2.2))-(Z)-mesityl(phenylphosphinylidene)methanolat 50 mg 6b (0.127 mmo1, 1 eq.) und 48 mg Kryptofix 222 (0.127 mmo1, 1 eq.) werden in 4 mL thf gelöst und für 30 min. bei RT gerührt. Das Lösungsmittel wird am Ölpumpenvakuum entfernt und der gelbe Feststoff getrocknet. Ausbeute: quantitativ. [Na(C222)]-(Z)-PEno1at (C34Hs2N2Na07P, M = 654.75 g/mo1) Smp.: 87°C. IH NMR (200.1 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): 0 = 8.03 (dt, 2 H, 3JHH = 7.4 Hz, 3JpH = 4.8 Hz, Ph o-H), 6.77 (t, 2 H, 3Jmr = 7.4 Hz, 3JHI-l = 7.4 Hz, Ph rn-H), 6.55 (t, 1 H, 3Jrm = 7.4 Hz, Ph p-H), 6.50 (s, 2 H, Mes CH), 3.42 (s, 12 H, C222 OCH2CH20), 3.38 (t, 12 H, 3JHH = 5.0 Hz, C222 OCH2CH2N), 2.43 (t, 12 H, 3JHH = 5.0 Hz, C222 OCH2CH2N), 2.33 (s, 6 H, Mes 0- CH3), 2.08 (s, 3 H, Mes P-CH3). 13 C eH} NMR (75.5 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): 8 = 219.1 (d, IJe,p = 69.4 Hz, PCD), 154.2 (d, 2Je ,p = 56.3 Hz, Ph Cl), 148.2 (d, 2Je ,p = 51.5 Hz, Mes Cl), 134.3 (d, 3Je ,p = 3.8 Hz, Mes C2.6), 132.4 (d, sJc,P = 1.5 Hz, Mes C4), 131.0 (d, 2Je ,p = 15.7 Hz, Ph C2,6), 126.8 (s, Mes C3,s), 125.6 (d, 3Je,p = 5.5 Hz, Ph C3,s), 120.6 (s, Ph C\ 68.4 (s, C222 OCH2CH20), 67.6 (s, C222 158 Experimenteller Teil- Kapitel 8 OC1IzCHzN), 52.9 (s, C222 OCHzC1IzN), 20.3 (s, Mes p-C1I3), 19.6 (d, 4Jc ,p = 3.2 Hz, Mes o-CH3 ). 31 p NMR (81.0 MHz, [D8]thf, 25°C, H3P04): Ö = 37.2 ppm (t, 3Jc ,p = 4.8 Hz). Ag-(E)-PEnolat (7) Silber-(E)-mesityl(phenylphosphinylidene)methanolat 200 mg 6a (r.:::: 0.62 rnrnol, 1 eq.) werden in 7 rnL Toluol gelöst und 190 mg AgOTf (0.738 mmol, 1.2 eq.) zugegeben. Die gelbe Suspension wird für 12 h bei RT gerührt, daraufhin filtriert und der Filterkuchen mit 15 mL Toluol gewaschen. Das gelbe Filtrat wird zur Trockene am Ölpumpenvakuum eingeengt und ein gelber Feststoff erhalten. Das Produkt kann aus mit n-Hexan überschichteten dme- oder Toluol-Lösungen kristallisiert werden. Ausbeute: 110 mg (49 %). (E)-AgPEnolat (C 16H 16AgOP, M = 363.14 g/mol) Srnp.: 182°C (Zersetzung). tH NMR (400.13 MHz, [D8]Tol, 25°C, TMS): Ö = 7.20 (br., Ph o-H), 6.67 (m, 1 H, 7.5 Hz, Php-H), 6.52 (s, 2 H, Mes H), 6.49 (m, 2 H, 3JHH = 7.5 Hz, 3JHH 3JHH = = 7.5 Hz, Ph m-H), 2.62 (s, 6 H, Mes O-CH3), 1.97 (s, 3 H, Mes p-CH3). NMR (100.6 MHz, [D8]Tol, 25°C, TMS): ö = 234.7 (br., PCO), 141.3 (s(br.), Mes CI), 137.4 (s, Mes C), 135.9 (br., Ph C,6), 134.5 (br., Ph CI), 133.0 (s(br.), Mes CZ,6), 128.2 (s(br.), Mes C3,5), 127.5 (br., Ph C3,5), 126.9 (s, Ph C4), 20.5 (s, Mes p-CH ), 20.5 (s, Mes 013 C eH} 3 CH3). 31 P CH} NMR (162 MHz, [D8]Tol, 25°C, H3P04): Ö = 3.4 ppm (t, IJAg,p = 299 Hz). IR (ATR, [ern-I]): 2919 (m(br.), CH str.), 1644 (w, C=O str.), 1608 (m), 1542 (rn(br.)), 1474 (m), 1431 (m), 1375 (m), 1295 (m), 1257 (m), 1231 (w), 1207 (m), 1170 (rn), 1145 (s), 1098 (w), 1036 (s), 958 (s), 893 (ss), 844 (ss), 765 (w), 736 (ss), 690 (ss), 640 (s), 621 (ss). X-Ray - Datei: AgPEnolat Reif 159 Experimenteller Teil- Kapitel 8 N,N'-Dimethyl-lH-imidazoliumiodid (IMe2*HI) (8a) - - N~ / "N-- \(f)/ \ \"--_..1" e I Die Verbindung wurde nach Literaturvorschrift hergestellt. [144] (IMe2PPh) (9a) N,N' -Dimethylimidazol-2-ylidene-2-phenylphosphinidene Zu einer orange-farbenen Lösung von 186 mg (PPh)5 (0.34 mmol, 0.2 eq.) und 193 mg KOtBu (1.72 mmol, 1 eq.) in 10 mL thfwerden nach 20 min Rühren bei RT 385 mg 8a (1.72 mmol, 1 eq.) portionsweise zugegeben. Die entstandene orange-farbene Suspension wird für 30 min bei RT gerührt. Das Lösungsmittel wird am Ölpumpenvakuum entfernt und der orange-farbene wachsartige Rückstand in 5 mL Toluol aufgenommen. Die orange-farbene Suspension wird filtriert, der Filterkuchen mit 2 mL Toluol gewaschen und das Filtrat am Ölpumpenvakuum zur Trockene eingeengt. Es wird ein orange-farbenes Öl erhalten, welches nach längerer Zeit am Ölpumpenvakuum zu einem gelben Feststoffkristallisiert. Ausbeute: 338 mg (93,5%). IMe2PPh, C 11 H 13N 2P, M = 204.21 glmol. Smp.: 68 IH oe. NMR (300.13 MHz, C6D6, 25°C): Ö = 7.67 (m, 2 H, o-Ph), 7.17 (m, 2 H, rn-Ph), 7.02 (m, 1 H,p-Ph), 5.90 (s, 2 H, NCHCHN), 2.98 ppm (s, 6 H, NCH3)' 13 e NMR (75.48 MHz, C6D6, 25°C): Ö = 46.5 Hz, C1H (s, c4H 31 p Ph ), Ph ), 170.1 (d, IJc,p = 99.6 Hz, NCN), 147.0 (d, IJc,p = 133.4 (d, 2Jc ,p = 17.8 Hz, C·6H Ph), 127.5 (d, 3Jc ,p = 5.3 Hz, C·5H Ph), 122.9 119.0 (d, 3Jc ,p = 3.2 Hz, NCHCHN), 36.2 ppm (d, 3Jc ,p = 9.8 Hz, NCH3),. NMR (121.49 MHz, C6D 6, 25°C): Ö = - 50.2 ppm. IR (ATR, [ern-I]): 3165 (w), 3134 (w), 3047 (w), 2360 (m), 2342 (m), 1574 (s), 1566 (s), 1460 (s), 1373 (m), 1336 (m), 1256 (w), 1227 (ss), 1178 (w), 1146 (ss), 1091 (w), 1071 (s), 1022 (m), 988 (m), 819 (m), 740 (ss), 717 (s), 707 (ss), 697 (ss), 683 (ss), 666 (ss), 623 (m), 602 (s). MS (EI, m/z, (%)): 204.1 (57, [Mt), 96.2 (100, [M - PPht). UV/vis - A. in nm (thf): 225 (Schulter), 286 (Schulter), 336 (max), 396 (max). X-Ray - Datei: IMe2PPh.cif 160 Experimenteller Teil - Kapitel 8 (I(CD 3)2*HI) (Sb) N,N' -Bis(trideuteromethyl)-lH-imidazoliumiodid 1 g Trideuteromethy1iodid (6.9 mmol, 2.2 eq.) wird langsam zu einer Suspension von Natrium-imidazo1id (3.1 mmo1, 1 eq.) in 10 mL Toluol getropft. Es entsteht eine klare Lösung, aus welcher mit längeren Rühren ein farbloser Feststoff ausfallt. Die Suspension wird noch 2 h bei RT nachgerührt, filtriert, der Rückstand mit 5 mL Toluol gewaschen und das Filtrat am Ölpumpenvakuum zur Trockene eingeengt. Es bleibt ein farbloser, extrem hygroskopischer Feststoff zurück, welcher ohne weitere Reinigung für Folgesynthesen eingesetzt wird. Ausbeute: quantitativ, (I(CD 3h*HI) (CSH3D6INZ, M = 230.08 g1mol). IH NMR (250.13 MHz, CDzCb, 25°C): 0 = 9.85 (s, 1 H, NCHN), 7.29 (s, 2 H, NCHCHN). (I(CD3)2PPh) (9b) N,N' -Bis(trideuteromethyl)imidazol-2-ylidene-2-phenylphosphinidene Synthese erfolgt mit (I(CD3)z *HI) 8b analog zu (.lMezPPh) 9a. (I(CD 3)zPPh), CllH7D6N2P, M = 210.25 g/mo!. Smp.: 84°C. IH NMR (300.13 MHz, C 6D 6, 25°C): Ö = 7.67 (m, 2 H, o-Ph), 7.15 (m, 2 H, rn-Ph), 7.02 (m, 1 H, p-Ph), 5.91 ppm (s, 2 H, NCHCHN). 2H 13 NMR (46.1 MHz, C6D6, 25°C): 2.92 ppm (s, NCD 3 ). e NMR (75.48 MHz, C6D 6, 25°C): 0 = 46.4 Hz, C 1H Ph), 133.4 (d, zJc,p (s, CH 3l p Ph ), 170.1 (d, IJc,p = 99.9 Hz, NCN), 147.1 (d, IJC,p = = 17.9 Hz, C,6H Ph), 127.6 (d, 3Jc ,p = 5.4 Hz, C,sHPh), 122.8 119.0 (d, 3Jc ,p = 3.2 Hz, NCHCHN), 36.2 pprn (rn (br.), NCD 3). NMR (121.49 MHz, C6D 6, 25°C): Ö = -50.3 ppm. UV/vis -"A in nm (thf): 225 (Schulter), 335 (max), 395 (max). MS (EI, rn/z, (%)): 210.1 (100, [Mt), 102.2 (34, [M-PPht). 161 Experimenteller Teil- Kapitel 8 [(TropzNH)Rh(IMezPPh)Cltq (lOa) (Cr axiale Position) 46 mg 9a (0.224 mmol, 2 eq.) und 120 mg [(Trop2NH)RhClh (0.112 mmol, 1 eq.) werden vorgelegt und 5 mL thf zugegeben. Die orange-rote Suspension wird für 30 min bei RT gerührt. Zu der trüben roten Lösung werden 10 mL n-Hexan gegeben. Der ausgefallene rote Feststoffwird abfiltriert, mit 5 mL n-Hexan gewaschen und am Ölpumpenvakuum getrocknet. Ausbeute: 151 mg (91 %). [(Trop2NH)Rh(lMe2PPh)CltQ, C41H36CIN3PRh, M = 740.08 g/mol. Smp.: 169 - 171°C (Zersetzung). IH NMR (250.1 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = 7.71 (m, 2 H, C2.6Jfh), 7.05 (d, 2 H, 3JHJ! = 2.2 p Hz, c 2H'mid), 6.81 - 7.03 (m, 4 H, CJifro ), 6.81 - 7.03 (m, 3 H, CJfh), 6.59 - 6.80 (m, 10 H, CHTrOP), 6.53 (m, 2 H, CHTroP), 4.86 - 5.00 (m, 4 H, =cJirro p), 4.35 (s, 2 H, C1HTroP), 3.35 (d, 1 H, 3JH,P = 14.0 Hz, NH), 3.22 ppm (s, 6 H, NCH3). NMR (62.9 MHz, [D8]thf, 25°C): 0 = 164.5 (d, IJc,p = 87.9 Hz, ClHlmid,), 143.0 (s, 2 C, C3,6H Trop), 142.9 (s, 2 C, C3,6 H Tro P), 140.0 (d, IJC.p = 26.5 Hz, C1RPh), 138.0 (s, 2 C, C·7R TroP), 137.9 (s, 2 C, C,7H Trop), 136.6 (d, 2Jc ,p = 12.1 Hz, C,6H Ph), 135.7 (s, 2 C, CHTrOP), 133.0 (s, CHTrop), 132.9 (s, CHTroP), 128.8 (s, 2 C, CHTroP), 128.1 (s, 2 C, CHTroP), 127.3 (s, 2 13 C CH} C, CHTrop), 126.9 (s, CH TroP), 126.8 (s, CHTroP), 126.5 (d, 3Jc ,p = 4.4 Hz, C',5 H Ph), 126.0 (s, 2 C, CHTroP), 125.0 (s, CHPh), 123.4 (s, CHTrOP), 122.5 (s, CHTrOP), 121.6 (d, 3Jc,p = 2.2 Hz, CH1mid "), 72.0 (s, 2 C, C1HTrOP), 65.4 (d, J = 9.5 Hz, =CHTroP), 65.3 (d, J = 9.5 Hz, =CHTrOp), 62,4 (d, J= 8.7 Hz, =CHTroP), 62,4 (d, J= 8.7 Hz, =CHTroP), 36.3 ppm (d, 3Jc ,p = 8.7 Hz, CH3). 31 p NMR (101.3 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = - 44.9 ppm (d, IJp,Rh = 78.2 Hz). l03 Rh NMR (15.8 MHz, CD 2Ch, 25°C): Ö = 2010 ppm. IR (ATR, [ern-I]): 3132 (br), 3040 (br), 2950 (w), 2920 (w), 1597 (m), 1576 (m), 1565 (m), 1486 (s), 1466 (ss), 1431 (w), 1394 (w), 1269 (w), 1251 (w), 1222 (rn), 1120 (rn), 1085 (m), 968 (rn), 875 (w), 827 (w), 743 (ss), 729 (ss), 701 (m), 674 (m), 619 (w), 595 (ss), 568 (s). MS (EI, m/z, (%)): 739.1 (1, [M-Ht), 703.1 (1, [M - RClt), 397.2 (8, [TroP2NHt), 191.1 (100, [Tropt). UV/vis - Ain om (thf): 321 (max), 345 (Schulter), 408 (rnax), 482 (rnax). X-Ray - Datei: [(Trop2NH)Rh(IMe2PPh)CILCl_ax.cif 162 Experimenteller Teil- Kapitel 8 [(TroP2NH)Rh(I(CD3)2PPh)Cl]eq (lOb) (Cr axial Position) Synthese erfolgt mit I(CD 3hPPh 9b analog zu [(TropzNH)Rh(IMezPPh)Cl] 10a. [(TropzNH)Rh(J(CD3)zPPh)CWQ, C41H30C1D6N3PRh, M = 746.11 g/mol. IH NMR (300.1 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = 7.84 (m, 2 H, C Z,6lth), 7.11 (d, 2 H, 3JH ,H = 2.2 Hz, CZfimid), 7.00 - 7.15 (m, 4 H, CHTroP), 7.00 - 7.15 (m, 3 H, CII h ), 6.72 - 6.87 (m, 10 H, CHTroP), 6.65 (m, 2 H, CHTroP), 5.00 - 5.13 (m, 4 H, =CHTrOPB), 4.51 (s, 2 H, C1HTrOP), 3.48 ppm (d, 1 H, 3JH,p = 14.4 Hz, N1/). 2H NMR (46.1 MHz, C6D6, 25°C): 3.28 (s, NCD3). 13 C eH} NMR (75.5 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = 164.5 (d, IJc,p = 87.9 Hz, CIHTmid), 142.9 (s, 2 C, C3,6H Tro P), 142.9 (s, 2 C, C3,6H TrOp), 140.0 (d, IJc,p = 26.7 Hz, C1HPh), 138.0 (s, 2 C, C,7 HTroP), 137.9 (s, 2 C, Cz,7H TroP), 136.6 (d, zJc,p = 12.2 Hz, C,6 H Ph), 135.8 (s, 2 C, CHTroP), 133.0 (s, 2 C, CHTroP), 128.8 (s, 2 C, CHTroP), 128.1 (s, 2 C, CHTroP), 127.3 (s, 2 C, CHTrOP), 126.9 (s, CHTrOP), 126.8 (s, CHTroP), 126.5 (d, 3Jc ,p = 4.4 Hz, C,5 H Ph), 126.1 (s,2 C, CHTroP), 125.0 (s, CH Ph), 123.2 (s, CHTrOP), 122.4 (s, CHTrop ), 121.5 (d, 3Jc ,p = 1.4 Hz, CZHlmid), 71.9 (s, 2 C, C1HTroP), 65.4 (d, J = 9.6 Hz, =CHTroP), 65.3 (d, J = 9.6 Hz, =CHTroP), 62,5 (d, J= 9.0 Hz, =CHTrOP), 62,5 (d, J= 9.0 Hz, =CHTroP), 36.2 ppm (m, CD 3). 31 p NMR (101.3 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = - 42.6 ppm (d, IJp,Rh = 78.0 Hz). [(Trop2NH)Rh(lMe2PPh)CltX (lOc) (Cr equatoriale Position) Synthese erfolgt durch eine langsame Diffusion einer von 10a gesättigten CHzCh Lösung in üherschichtetes n-Hexan. Die ausgefallenen, hellroten Kristalle sind sehr schlecht in thf und gut in CHzCh löslich. Ausbeute: ca. 75 % bezogen auflOa. [(TropzNH)Rh(IMezPPh)Cl]eq, C41H36CIN3PRh, M = 740.08 g/mol. Smp.: 185°C (Zersetzung). 18 NMR (250.1 MHz, CDzCh, 25°C): Ö = 7.73 (m, 2 H, Cz,6HPh) , 7.27 - 7.34 (m, 2 H, cJifrop), 7.27 (s, 2 H, CZHlmid), 7.13 - 7.24 (m, 7 H, CHTroP), 7.00 - 7.09 (m, 4 H, clt\ CHTrOP), 6.78 - 6.89 (m, 6 H, CHTrOP), 5.25 (d, 2 H, 3JH ,H = 9.1 Hz, =CHTrOP), 4.64 (d, 2 H, 163 Experimenteller Tei1- Kapitel 8 4JpE = 4.7 Hz, CIHTroP), 4.44 (d, 2 H, 3JHE = 9.1 Hz, =CHTroP), 4.04 (s, 1 H, NH), 3.99 ppm (s, 6 H, NCH3 ). 13 C eH} NMR (62.9 MHz, CD2Ch, 25°C): Ö = 163.5 (d, IJc,p = 71.4 Hz, cIHlmid'), 141.9 (s), 141.2 (s), 140.9 (s), 139.5 (s), 137.7 (s), 137.6 (s), 136.4 (s), 136.0 (s), 136.0 (s), 135.1 (s), 134.7 (s), 133.7 (s), 133.5 (s, C,6H Ph), 131.4 (s), 131.1 (s), 129.7 (s), 129.0 (s), 128.5 (s), 128.2 (s (br)), 128.0 (s), 127.6 (s), 124.8 (s), 127.4 (s), 124.7 (s), 123.7 (s, c2Hlmid,), 123.0 (s, CHTroP), 72.2 (s, 2 C, Cl HTroP), 67.2 (s (br), =CHTrOP), 65.6 (s (br), =CHTrOP), 38.9 ppm (s, NCH3). 31 p NMR (101.3 MHz, CD2Ch, 25°C): Ö = - 3.8 ppm (d, IJp,Rh = 86.9 Hz). IR (ATR, [ern-I]): 3147 (br), 3020 (br), 2941 (w), 2875 (w), 1598 (m), 1579 (m), 1563 (m), 1487 (s), 1470 (ss), 1429 (w), 1398 (w), 1305 (w), 1271 (w), 1255 (w), 1220 (m), 1184 (w), 1157 (w), 1127 (w), 1080 (w), 1040 (w), 997 (w), 969 (s), 940 (m), 870 (w), 822 (w), 739 (ss), 704 (ss), 686 (ss), 669 (ss), 617 (s), 598 (ss), 577 (s). MS (EI, m/z, (%)): 397.2 (4, [Trop2NHt), 191.1 (100, [Tropt). UV/vis - A in nm (thf): 229 (Schulter), 311 (max), 423 (max). X-Ray - Datei: [(Trop2NH)Rh(IMe2PPh)CILCI_eq.cif [(Trop2NH)Rh(CH21MePPh)] (11a) 412 mg [(Trop2NH)Rh(lMe2PPh)CI] 10a (0.557 mmol, 1 eq.) werden in 10 mL thf gelöst und 63 mg KOtBu (0.557 mmol, 1 eq.) zugegeben. Die rote Lösung wird über gelb klar zu einer gelbbraunen Suspension. Nach 30 min Rühren bei RT werden zu der Suspension 35 mL nHexan gegeben. Der ausgefallene ockerfarbende Feststoff wird abfiltriert und mit 5 mL nHexan gewaschen. Der Feststoff wird in thf aufgenommen, abfiltriert und das Lösungsmittel am Ölpumpenvakuum vollständig entfernt. Ausbeute: 350 mg (89 %). [(Trop2NH)Rh(CH2IMePPh)], C4IH3sN3PRh, M = 703.61 glmol. Smp.: 230°C (Zersetzung). IH NMR (500.2 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = 7.34 (d, 3JH,H = 2.0 Hz, C2Hlmid), 7.15 -7.30 (m, 5 2Jimid), 6.94 - 7.03 (m, 5 H, H, cd\ 7.11 (m, 1 H, CHTroP), 7.03 (d, 1 H, 3 = 2.0 Hz, JHE c CHTroP), 6.85 (m, 2 H, CHTroP), 6.79 (m, 1 H, CHTroP), 6.68 (m, 3 H, CHTroP), 6.60 (m, 3 H, 164 Experimenteller Teil- Kapitel 8 CHTrOP), 6.51 (m, 1 H, c 9I-fTropA)), 4.54 (d, 1 H, IJH,H = 9.0 Hz, c 1I-fTroPB)), 4.40 (s, 1 H, clI-fTropB)), 4.34 (d, 1 H, J = 3.5 Hz, ClI-fTropA)), 3.70 (m, 1 H, cSI-fTropB)), 3.67 (m, 1 H, CHz(ad TropA)), 3.52 (d, 1 H, IJH,l1 = 9.0 Hz, cSI-f.TrOPA)), 3.40 (s, 3 H, NCH3), 3.25 (rn, 1 H, C4I-fTro pA)), 3.23 (m, 1 H, CHz(ad TropB)), 2.21 ppm (s, 1 H, NH). NMR (125.8 MHz, [D8]thf, 25°C): 0 = 165.7 (d, IJc,p = 58.7 Hz, CIHlmid'), 144.9 (s, CHTropA), 144.6 (s, CHTroPB), 141.5 (d, IJc,p = 37.5 Hz, C1HPh ), 139.7 (s, CHTroPB), 139.7 (s, CHTroPA), 137.0 (s, C 7H TropA), 136.9 (s, C7H Tro pB), 132.9 (d, zJc,p = 20.9 Hz, C,GHPh), 132.9 (s, 13 C CH} CHTropA), 132.7 (s, CHTroPB), 129.7 (s, CHTrOP), 129.6 (s, CHTroP), 128.7 (s, CHTroP), 128.3 (s, CHTrop ), 128.3 (s, CHTroP), 128.1 (s, CHTrOP), 127.9 (s, CHTrOP), 127.9 (s, CHTrOP), 127.8 (s, CHTroP), 127.7 (s, CHTrOP), 127.5 (s, CHTrOPA), 127.3 (d, 3Jc ,p = 6.3 Hz, C,sH Ph ), 127.2 (s, C1sHTroPA), 126.3 (d, 4Jc ,p = 0.4 Hz, CHPh), 126.0 (d, 3Jc ,p = 1.5 Hz, CH lmid '), 124.5 (d, 3Jc ,p 1rnid.), 122.8 (s, CllHTroPB), 122.7 (s, CHTroP), 121.0 (s, CHTroPB), 120.8 (s, = 6.3 Hz, CH CHTropA), 72.7 (s, C1HTrOPB), 72.3 (s, CIHTroPA), 60.5 (dd, J = 19.2 Hz, J = 9.2 Hz, CHTropB), 58.1 (d, J= 9.5 Hz, e5HTropA), 53.5 (dd, J= 14.0 Hz, J= 9.1 Hz, CHTropB), 52,0 (d, J= 9.5 Hz, CHTropA), 41.7 (d, lJc,p = 33.8 Hz, RhCHzN), 34.7 ppm (d, 3Jc ,p = 3.5 Hz, CH3). 31 PCH} l03 Rh NMR (101.3 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = 23.4 ppm (d, IJr,Rh = 77.5 Hz). NMR (15.8 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = 337 ppm (d, IJp,Rh = 77.5 Hz). IR (ATR, [ern-I]): 3134 (br), 2877 (br), 1595 (m), 1576 (m), 1556 (m), 1485 (s), 1462 (s), 1434 (w), 1384 (m), 1300 (m), 1269 (m), 1252 (m), 1215 (w), 1190 (m), 1085 (br), 1042 (m), 967 (m), 931 (w), 875 (m), 802 (m), 737 (ss), 695 (s), 665 (m), 621 (m), 596 (m). MS (EI, rn/z, (%)): 703.0 (1.5, [Mt), 397.2 (3.3, [TropzNHt), 191.1 (100, [Tropt). UV/vis - Ain nm (thf): 295 (max), 322 (Schulter), 350 (Schulter), 432 (Schulter). X-Ray - Datei: [(Trop2NH)Rh(CH2IMePPh)].cif [(Trop2N H)Rh(CD 2I( CD 3)PPh)] (11 b) Synthese erfolgt mit [(TropzNH)Rh(I(CD3)lPPh)CI]eq lOb analog zu [(TropzNH)Rh(CHzIMePPh)] 11a. [(TropzNH)Rh(CDzl(CD3)PPh)], C4IH30DsN3PRh, M = 708.65 g!mol. IH NMR (500.2 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = 7.40 (s, cZI-lmid), 7.15 - 7.30 (m, 5 H, Cdh), 7.10 (m, 1 H, CHTroP), 7.05 (s, CZJlrnid), 6.92 - 7.02 (m, 5 H, CHTrOP), 6.83 (m, 2 H, CHTrOP), 6.78 165 Experimenteller Teil- Kapitel 8 (m, 1 H, CHTroP), 6.66 (m, 3 H, c!ifrop), 6.58 (m, 3 H, CHTroP), 6.50 (m, 1 H, C9HTrOPA), 4.52 (d, 1 H, 'JHJi = 9.0 Hz, C'HTropB», 4.38 (s, 1 H, c1IiTroPB», 4.33 (s, 1 H, C'HTropA», 3.67 (d, 1 H, IJl1ji = 9.0 Hz, C 5H TrOPB», 3.52 (d, 1 H, 'JH,H = 9.0 Hz, C 5H TroPA», 3.23 (d, 1 H, 'JH,H = 9.0 Hz, C 4H TrOPA», 2.19 ppm (s, 1 H, NH). 2H NMR (46.1 MHz, CHzCh, 25°C): Ö = 3.67 (m, 1 D, RhCDzN), 3.39 (s, NCD3), 3.20 (m, 1 D, RhCDzN), 1.90 ppm (s (br), ND),. NMR (125.8 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = 165.7 (d, IJc,p = 58.7 Hz, ClHlmid'), 144.9 (s, CHTrOPA), 144.6 (s, CHTropI3), 141.6 (d, 'Jc,P = 37.8 Hz, C'HP\ 139.8 (s, C3H TropB), 139.7 (s, CHTroPA), 137.0 (s, C7H TrO PA), 136.9 (s, C7HTroPB), 132.9 (d, zJc,p = 18.5 Hz, CZ,6H Ph), 132.9 (s, CZHTrOPA), 132.7 (s, CZHTropI3), 129.7 (s, CHTroP), 129.6 (s, CHTroP), 128.6 (s, CHTroP), 128.3 (s, 13 C eH} CHTroP), 128.2 (s, CHTroP), 128.0 (s, CHTrop), 127.9 (s, CHTrop), 127.8 (s, CHTrop ), 127.8 (s, CHTrOp ), 127.7 (s, CHTrOP), 127.5 (s, CHTrOPA), 127.3 (d, 3Jc ,p = 3.9 Hz, C3,5HP \ 127.1 (s, C'5HTropA), 126.3 (s, c4H Ph), 125.9 (s, C3H'mid'), 124.5 (d, 3JC ,p = 2.1 Hz, CZH'mid'), 122.8 (s, C"HTroPB), 122.7 (s, CHTrOP), 121.0 (s, CHTropI3), 120.8 (s, CHTropA), 72.8 (s, C'HTropI3), 72.4 (s, C1HTropA), 60.5 (dd, J= 19.3 Hz, J= 9.3 Hz, CSHTroPB), 58.1 (d, J= 9.6 Hz, C5H TroPA), 53.5 (dd, J= 14.2 Hz, J= 8.9 Hz, c4HTroPB), 52,0 (d, J= 9.6 Hz, c4HTrOPA), 41.0 (m (br), RhCDzN), 33.7 ppm (m (br), CD 3). 31 P {I H } NMR (202.5 MHz, [D8]thf, 25°C): Ö = 24.8 ppm (d, , h,Rh = 78.0 Hz). Natriumphosphid "Na3P" (Toluol, tmeda) 1.55 g roter Phosphor (0.05 mol, 1 eq.) und 3.48 g Natrium-Sand (0.151 mol, 3 eq.) werden in 60 mL Toluol und 12 mL tmeda suspendiert und für 60 h refluxiert. Die rote Suspension geht langsam in eine schwarze Suspension über, worin kein Natrium mehr zu erkennen ist. Die Suspension wird filtriert und der schwarze Filterkuchen am Ölpumpenvakuum getrocknet. Das dunkelrote Filtrat enthält nach 3'p NMR spektroskopischen Untersuchungen keine Phosphorverbindungen und wird verworfen. Ausbeute: 4.55 g schwarzer Feststoff (90 %) der theoretischen Zusammensetzung "Na3P" Umsetzungen: a) 200 mg "Na3P" (ca. 2 mmol, I eq.) werden in 10 mL dme bei RT suspendiert und langsam 2 g Trimethylsily1ch1orid (15.76 mmol, 7.8 eq.) zugetropft. Die Suspension wird während 166 Experimenteller Teil- Kapitel 8 12 h unter Rühren auf 60°C erwärmt. 31 p NMR spektroskopische Untersuchungen der überstehenden farblosen Lösung zeigen die Entstehung von Tris(trimethylsilyl)phosphan 6 = -251.9 ppm) an. Ausbeute: nicht isoliert. b) 895 mg "Na3P" (ca. 9 mmol, 1 eq.) werden in 15 mL dme suspendiert und unter Eisbadkühlung langsam 3 mL MesCOCI (18 mmol, 2 eq.) zugegeben. Nach abgeschlossener Wärmeentwicklung wird das Eisbad entfernt und die rotbraune Suspension für 2 h bei RT nachgerührt. Die Suspension wird filtriert, der Filterkuchen mit 5 mL dme gewaschen und das tiefrote Filtrat auf 10 mL Valumen eingeengt. Nach Zugabe von 10 mL n-Hexan kristallisiert das Produkt in gelben Würfeln. Ausbeute: 580 mg gelber Feststoff (15) (13.8 %). (Charakterisierung s.u. AAVI) NatriumIKaliumphosphid ,,(Na/K)3P" (dme iSS] 3.62 g Kalium (0.093 mol, 1.28 eq.) und 2.856 g Natrium (0.124 mol, 1.72 eq.) werden unter Argon eingewogen und zu der flüssigen Legierung 170 mL dme gegebenen. Der Reaktionsansatz wird für 1 h unter Rühren (KPG-Rühren, kein Teflon) refluxiert. Zu der rosafarbenen Lösung werden bei RT portionsweise 2.23 g roter Phosphor (0.072 mol, 1 eq.) zugegeben und die rote Suspension unter Rühren für 24 h refluxiert. Die schwarze Suspension enthält noch eine grössere Menge Legierung und wird für weitere 12 h refluxiert. Verbliebene Legierung wird durch Zugabe von ca. 5 g Quecksilber unter Wasserbadkühlung gebunden und die überstehende schwarze Suspension abdekantiert. Der schwarze Feststoff wird abfiltriert, mit 10 mL dme gewaschen und am Ölpumpenvakuum getrocknet. Ausbeute: 6.27 g schwarzes Pulver (68 %, theoretische Zusammensetzung Na1.28K1.72P, M ~ 127.65 g/mol). Umsetzungen: a) 2 g ,,(Na/K)3P" (15.67 mmol) werden in 40 mL dme suspendiert und langsam 2.73 g MesCOCI (14.75 rnrnol, 0.95 eq.) zugetropft. Die schwarz-braune Suspension ergibt nach 31 p NMR spektroskopischen Untersuchungen 3 Produkte (6 = 81 (15), 3 und -0.3 ppm). Nach einer weiteren Zugabe von 2.28 g MesCOCI (12.48 mmol, 0.8 eq.) liegt fast ausschliesslich Na[(MesCO)zP]*dme vor. Die gelbe Suspension wird filtriert, mit 10 mL dme gewaschen und 167 Experimenteller Teil- Kapitel 8 das Lösungsmittel am Ölpumpenvakuum entfernt. Der gelbe Rückstand wird in 40 mL n-Hexan suspendiert, abfiltriert und am Ölpumpenvakuum getrocknet. Ausbeute: 3.5 g gelber Feststoff (15) (51 %). (Charakterisierung S.u. AAV 1) b) 680 mg ,,(NalK)3P" (5.33 mmol) werden in 20 mL thf suspendiert und innerhalb von 1.5 h langsam 1.6 g MesCOCl (8.75 mmol, 1.65 eq.) zugetropft. Die grüne Suspension wird während 12 h bei RT gerührt, wobei sich die Farbe nach gelb verändert. Nach Filtration wird das Lösungsmittel entfernt und der ölige Rückstand in 20 mL Toluol aufgenommen. Nach 31 p NMR spektroskopischen Untersuchungen liegen 3 Produkte (6 = 197, 186 und 81 ppm (15) vor. Nach Zugabe von 0.6 mL MeI (1.368 g, 9.64 mmol, 1.8 eq.) und 12 h rühren bei RT sind ebenfalls 3 Produkte vorhanden e1p NMR: 6 = 197, 186 und 39 ppm (16»). Die gelbe Suspension wird zweimal mit entgastem H 2 0 Ge 10 mL) gewaschen, und die organische Phase mit 20 mL entgastem H 2 0, 2 Tropfen konz. H 2 S04 und 3 mL H 2 0 2 bei 60°C während 3 h gerührt. Die organische Phase wird mit gesättigter NaCI Lösung (10 mL), 2%iger NaHC0 3 Lsg. (15 mL) und dreimal mit deionisiertem H 2 0 Ge 15 mL) gewaschen, über MgS0 4 getrocknet, abfiltriert und alle flüchtigen Bestandteile am Ölpumpenvakuum entfernt. Das Produkt wird mittels CC (Eluent n-Hexanl Essigester 4: 1, R[ = 0.2) gereinigt. Ausbeute: 280 mg farbloses Pulver (17) (14 %). (Charakterisierung s.u. MeBAPO) "Na3P" bzw. NaPH2 (Festkörperreaktion NaJP(rot)) In einem Spindelschlenk werden 0.194 g roter Phosphor (6.26 mrnol, 1 eq.) und 0.432 mg Na- Sand (18.8 mmol, 3 eq.) vermengt und mit dem Heissluftfön unter Argon stark erhitzt. Nachdem die Reaktion unter Leuchterscheinung abgeklungen ist und auch bei weiterem Erhitzen keine Reaktion mehr stattfindet, wird nach Abkühlung des Ansatzes auf RT der schwarze Feststoff in 5 mL dme suspendiert. 0.928 g fBuOH (12.5 mmol, 2 eq.) werden langsam zugegeben und die grau-beige Suspension über Nacht unter Wasserstoffentwicklung gerührt. Die Suspension wird filtriert und der beige Rückstand mit 2 mL dme gewaschen. 31 p NMR im spektroskopische protonengekoppelten 31 p Untersuchungen des NMR Spektrum bei 6 Filtrats ergeben = -292.8 eJp,H = zwei Tripletts 146 Hz) und -306.6 ppm (I Jp.H = 144 Hz). Eine Umkristallisation des Rückstandes in Toluol ergibt wemge oktaederförmige, farblose Kristalle der Zusammensetzung [Nau(OtBu)12 @ PH2 ]. Ausbeute: nicht bestimmt. 168 Experimenteller Teil- Kapitel 8 1.725 g Natrium-Sand (0.075 mol, 3 eq.), 0.775 g roter Phosphor (0.025 mol, 1 eq.) und 140 mg Naphthalin (ca. 0.9 mmol) werden in einem 250 mL Sulfierkolben (Rückflusskühler, Überdruchventil, KPG-Rührer, freie Öffnung ftir Edukt Zugabe) vorgelegt und 60 mL dme zugegeben. Die rotbraune Suspension wird für 24 h bei 90°C Ölbadtemperatur refluxiert, dabei ist ein Verklumpen des Natriums zu vermeiden. Während dieser Zeit entsteht eine schwarze Suspension. Zu dieser Suspension werden bei RT unter starkem Rühren innert 1 h 5.4 mL tBuOH (0.055 mol, 2.1 eq.) in 5 mL dme zugetropfl:. Es entsteht eine braune, beinahe klare Lösung, in der noch etwas Natrium zu erkennen ist. Nach 1.5 h Rühren bei RT ist das Natrium umgesetzt und die leicht trübe Lösung wird über eine G4-Fritte mit Celite filtriert. Das hellbraune Filtrat wird am Ölpumpenvakuum zur Trockene eingeengt. Es wird ein beiger Feststoff erhalten. Ausbeute: 6.93 g beiges Pulver (52.3 %, bezogen auf Phosphor). [Nas(OtBu)4PHz]*dme (CZOH4SNas06P, M = 530.51 g/mol). IH NMR (300.13 MHz, C 6D 6 , 25°C, TMS): ö = 3.32 (s, 4 H, OCHZ(dme», 3.13 (s, 6 H, OCH3(dmc», 1.40 (s, 36 H, OC(CH3)3), - 0.72 (d, 2 H, IJp,H = 157.6 Hz, PH2). 31 p NMR (101.23 MHz, C 6D6 / [D8]thf, 25°C): ö = - 297.9 ppm (t, IJp,H = 157.6 Hz). 2.134 g NaOtBu (22.2 mmol, 12 eq.) werden mit 104 mg NaPH z (1.85 mmol, 1 eq.) in 25 mL Toluol erhitzt. Die heisse, leicht trübe Suspension wird über Celite filtriert und das beigefarbene Filtrat bei -18°C fl.i.r 24 h auskristallisieren gelassen. Die farblosen, oktaedrischen Kristalle werden abfiltriert und mit wenig Toluol nachgewaschen. Ausbeute: 0.549 g farblose Kristalle (24.5 %). [Na13(OtBu)12 @ PH2] (C4sHllONa1301ZP, M = 1209.22 g/mol). IH NMR (300.13 MHz, C6D6, 25°C, TMS): ö = 1.48 (s(br.), 110 H, OC(CH3)3), - 2.20 (d, 2 H, 31 p IJp,H = 142.3 Hz, PH2). NMR (121.49 MHz, C6D6, 25°C): ö = - 292.3 ppm (t, IJp,H = 142.3 Hz). 169 Experimenteller Teil- Kapitel 8 AAVI: Natrium-bis(mesitoyl)phosphid*dme (Na[(MesCO)2P]*dme) (15) 3.45 g Natrium-Sand (0.15mol, 3eq.), 1.55 g roter Phosphor (0.05mol, leq.) und 125 mg Naphthalin (ca. 0.8mmol) werden in einem 250 mL Sulfierkolben (Rückflusskühler, Überdruchventil, KPG-Rührer, freie Öffnung fur Edukt Zugabe) vorgelegt und 120 mL dme zugegeben. Die rotbraune Suspension wird für 24 h bei 75°C Ölbadtemperatur mit einem KPG-Rührer gerührt, dabei ist ein Verklumpen des Natriums zu venneiden. Während dieser Zeit entsteht eine schwarze Suspension. Diese wird im KochsalzlEisbad auf -10 bis -15°C gekühlt und unter starkem Rühren innert 1 h 10 mL tBuOH (ca.O.l mol, 2eq.) in 10 mL dme zugetropft. Es entsteht eine braune beinahe klare Lösung, in der noch etwas Natrium zu erkennen ist. Nach weiteren 20 min Rühren im Eisbad werden innerhalb 1 h bei 0 °C 16.8 mL MesCOCI (O.1mol, 2 eq.) zugetropft, wobei die Lösung sich sofort gelb verfärbt und zum Schluss eine strahlend gelb-orange Suspension ergibt. Rühren für 40 min im Eisbad und 2 h bei RT. Isolation des Na[(MesCO)2P]*dme: Nach Filtration über Celite wird die klare gelborange Lösung auf ca. 70 mL eingeengt und mit 30 mL n-Hexan überschichtet. Es bilden sich strahlend gelbe würfelfdnnige Kristalle der Zusammensetzung Na[(MesCOhP]*dme (C24H32Na04P, M=438.47 g/mol) (Kristallstruktur). Die abdekantierte Lösung wird zur Trockene eingeengt und das sehr dickflüssige orange Öl in ca. 100 mL Toluol aufgenommen und über Celite filtriert. Das Toluol wird entfernt und der orange-farbene Rückstand in ca. 80 mL n-Hexan suspendiert und abfiltriert. Der gelbe Feststoff wird am Ölpumpenvakuum getrockenet. NMR spektroskopische Untersuchungen ergeben ein Dimethoxyethan freies Natrium-bis(mesitoyl)phosphid (C2oHnNa02P, M=348.35 g/mol). Eine Umkristallisation aus dme / n-Hexan zum Na[(MesCOhP]*dme ist möglich. Ausbeute: 1. kristalline Fraktion 1.97g (4.5%),2. amorphe Fraktion 15.48g (44.4%). Gesamte isolierte Ausbeute: 48.9%. Na[(MesCO)2P]*dme (C24H32Na04P, M = 438.47 g/mol). Smp.: 208°C (Zersetzung). t H NMR (250.13 MHz, C6D6, 25°C, TMS): 8 = 6.60 (s, 4 H, Mes CH), 2.94 (s, 4 H, DME CH2 ), 2.87 (s, 6 H, DME CH3), 2.61 (s, 12 H, Mes o-CH3 ), 2.08 ppm (s, 6 H, Mes p-CH3 ). 170 Experimenteller Teil- Kapitel 8 13 C {H} NMR (75.47 MHz, C6D6, 25°C, TMS): Ö = 236.2 (d, IJcp = 94.0 Hz, CO), 145.5 (d, zJcP = 38.3 Hz, Mes Cl), 136.3 (d, 5JCp = 0.9 Hz, Mes C), 133.9 (d, 3Jcp = 2.7 Hz, Mes C,6), 128.3 (s, Mes C3,5), 71.0 (s, DME CHz), 58.4 (s, DME CH3), 21.1 (s, Mes p-CH3), 20.1 ppm (d, 4Jcp = 2.5 Hz, Mes o-CH 3). 31 p {H} NMR (101.25 MHz, C6D 6, 25°C): Ö = 84.1 ppm (br.). UV/vis - Ain nm (thf): 243 (Schulter), 285 (Schulter), 370 (max). IR (ATR): 2916 (m, CH str.), 1610 (m), 1559 (s, C=O str.), 1521 (s), 1472 (s), 1456 (s), 1417 (5), 1375 (w), 1296 (w), 1260 (w), 1205 (5) 1139 (5), 1112 (5), 1028 (m), 983 (w), 956 (m), 883 (55), 843 (55), 743 (m), 719 (s), 679 (m), 629 (m), 586 (w). X-Ray - Datei: Na(MesCO)2P_DME.cif AAV 2: Na[(MesCO)2P]*dme (Bireh -Variante 1) In einem 250 mL Sulfierkolben mit Kondenser werden unter Argon zu 1.725 g Na-Sand (0.075 mol, 3 eq.), 0.775 g roter Phosphor (0.025 mol, 1 eq.) in 20 mL thf ca. 50 mL flüssiger Ammoniak bei -70°C einkondensiert. Die blau/rote Suspension wird für 3 h zwischen -55 und -65°C gerührt. Am Rand scheidet sich ein rotbeiger Feststoff ab. Zugabe von 5,109 g 3-Methyl-3-pentanol (0.05 mol, 2 eq.) in 5 mL thf während I h bei -60°C. Der rotbeige Feststoff geht dabei in Lösung. Die blaue Lösung wird für weitere 2.5 h bei ca. -60°C gerührt, bis sich die Farbe von blau über grün nach ockergelb verändert hat. Die Lösung wird über Nacht auf RT gebracht, wobei der flüssige Ammoniak über ein Überdruckventil entweicht. Das Lösungsmittel wird am Ölpumpenvakuum vollständig entfernt und der verbleibende ockerfarbende Feststoff in 40 mL dme aufgenommen. Bei RT werden innerhalb von 1 h 9.15 g MesCOCI (0.05 mol, 2 eq.) langsam zugetropft, wobei eine leichte Erwärmung der Suspension eintritt. Die ockerfarbende Suspension verändert sich über orange nach gelb. Es wird noch I h bei RT nachgerührt, bevor das entsprechende Halogenalkan zugegeben wird. Isolation des nach AAV 2 (Birch -Variante 1) hergestellten Na[(MesCO)zP]: Anstelle der Zugabe eines Halogenalkans wird das Lösungsmittel am Ölpumpenvakuum vollständig entfernt. Der gelbe Rückstand wird mit heissem Toluol extrahiert. Die vereinigten 171 Experimenteller Teil - Kapitel 8 Extraktionslösungen werden am Ölpumpenvakuum zur Trockene eingeengt. Es wird ein dme freies, gelbes Pulver erhalten. Ausbeute: 5.894 g Na[(MesCO)2P] (C2oH22Na02P, M = 348.35 g/mol) (67.7 %). AAV 3: Na[(MesCO)2P]*dme (Bireh -Variante 2) In einem 100 mL Schlenkrohr mit Teflonverschluss (10 bar) bzw. in einem Glasautoklaven werden unter Argon 1.725 g Na (0.075 mol, 3 eq.), 0.775 g roter Phosphor (0.025 mol, 1 eq., gemahlen:::; 230 Mesh) und ein glasummantelter Magnetrührer vorgelegt. Bei -78°C 20 mL flüssiger Ammoniak kondensiert und 20 mL dme zugegeben. Die Apparatur wird verschlossen, explosionsgesichert und unter Rühren auf 15°C im geregelten Wasserbad gebracht. Nach 90 min. Rühren hat sich die Farbe der Suspension von blau nach ocker verändert und der Druck in der Apparatur beträgt 6.5 - 7 atm. Die Apparatur wird auf -78°C abgekühlt, auf Normaldruck entspannt und es werden innerhalb von 5 min 3.706 g tBuOH (0.05 mol, 2 eq.) in 5 mL dme zugegeben. Es wird 1 h bei RT nachgerührt, das Lösungsmittel wird am Ölpumpenvakuum vollständig entfernt und der Rückstand in 40 mL dme aufgenommen. Unter Wasserbadkühlung 20°C werden 9.15 g MesCOCI (0.05 mol, 2 eq.) langsam zugetropft. Es wird noch I h bei RT nachgerührt, bevor das Halogenalkan zugegeben wird. Bis(mesitoyl)methylphosphan (MeBAP) (16) In einem 250 mL Sulfierkolben, der mit Rückflusskühler, Überdruckventil, KPG-Rührer und einer Öffnung für die Eduktzugabe ausgerüstet ist, werden in 70 mL dme 1.725 g NatriumSand (0.075 mol, 3 eq.), 0.775 g gereingter roter Phosphor (0.025 mol, 1 eq.) und 78 mg Naphthalin (0.6 mmol, 2,4 mol%) suspendiert. Unter starkem Rühren mit einem KPG-Rührer wird diese Suspension für 24 h auf 80°C Ölbadtemperatur erwärmt. Die Reaktionsmischung ändert dabei die Farbe von zunächst grün zu rotbraun und wird schliesslich schwarz. Anschliessend wird die Reaktionsmischung in einem Wasser/Eisbad auf 0 °C gekühlt und unter starkem Rühren innerhalb von 1 h 4.92 mL tBuOH (0.05 mol, 2eq.) in 5 mL dme zugetropft. Die braune, fast klare Lösung wird für 12 h bei RT gerührt. 8.4 mL MesCOCI 172 Experimenteller Teil- Kapitel 8 (0.05 mol, 2 eq.) werden bei 20°C Wasserbadtemperatur innerhalb von 1 h langsam zugetropft. Es entsteht eine gelbe Suspension. Es wird noch 1 h bei RT nachgerührt und daraufhin langsam 1.55 mL MeI (0.025 mol, 1 eq.) inerha1b von 30 min zugegeben. Die beinahe farblose Suspension wird für 12 h bei RT gerührt, daraufhin das Lösungsmittel am Hochvakuum entfernt, der Rückstand in 80 mL n-Hexan aufgenommen, über eine G4-Fritte mit Celite abfiltriert und mit 10 mL n-Hexan gewaschen. Das hellgelbe Filtrat wird 2 mal mit einer 2% wässrigen, entgasten NaHC0 3-Lösung (10 mL) gewaschen. Die organische Phase wird über Na2S04 getrocknet, abfiltriert und das Lösungsmittel am Hochvakuum vollständig entfernt. Geeignete Kristalle zur Einkristallröntgenstrukturbestimmung konnten aus emer gesättigten n-Hexan Lösung nach 24 h bei RT erhalten werden. Ausbeute: 4.85 g farbloser Feststoff (57 %). Bis(mesitoyl)methylphosphan (C21H2S02P, M = 340.395 g/mol). Smp.: 96°C. IH NMR (300.13 MHz, C6D6, 25°C, TMS): 8 = 6.62 (s, 4 H, Mes CH), 2.31 (s, 12 H, Mes 0- CH3), 2.11 (s, 6 H, Mes p-CH3), 1.54 ppm (d, 2JrH = 2.1 Hz, 3 H, PCH3). NMR (62.90 MHz, C6D6, 25°C, TMS): 8 = 217.5 (d, IJcp = 46.3 Hz, CO), 139.5 (d, 2JCp = 28.1 Hz, Mes Cl), 139.2 (s, Mes C4), 133.8 (d, 3Jcp = 0.7 Hz, Mes C,6), 129.2 (d, sJcP 13 C{H} = 1.0 Hz, Mes C3,s), 21.0 (s, Mes p-CH3), 20.2 (d, 4Jcp = 5.9 Hz, Mes o-CH3), 4.0 ppm (d, 2Jcp = 11.2 Hz, PCH3). 31 p {H} NMR (121.49 MHz, C6D6, 25°C, H3P04): 8 = 39.8 ppm. IR (ATR, [cm~l]): 2918 (w(bL), CH StL), 1642 (s), 1626 (ss, C=O str.), 1609 (s), 1417 (w), 1379 (m), 1296 (w), 1283 (w), 1205 (s), 1141 (m), 1031 (m), 957 (m), 882 (m), 860 (m), 843 (ss), 743 (s), 713 (m), 685 (w), 658 (w), 617 (ss). MS (EI): mlz = 340 (M+, 46%), 147 (MesCO+, 100%), 119 (Mes+, 54%). X-Ray - Datei: MeBAP.cif Bis(mesitoyl)methylphosphanoxid MeBAPO (17) Eine Lösung von Na[P(COMes)2]*dme, nach oben beschriebener AAV 1 hergestellt, wird auf ca. 80 mL eingeengt, 7,08 g Methyliodid (0.05 mol, 1.0 eq.) zugegeben und diese gelb-orange Suspension für 2 h unter starkem Rühren auf 60°C Ölbadtemperatur erwärmt. Die hellgelbe 173 Experimenteller Teil- Kapitel 8 Suspension wird über G4/Celite filtriert, mit 10 mL dme gewaschen und alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakurnm vorn hellgelben Filtrat entfernt. Das erhaltene gelbe Öl wird in 50 mL Toluol aufgenommen, 25 mL HzO und 2 - 3 Tropfen konz. H ZS04 zugegeben (pH der wässrigen Phase< 4). Anschliessend wird tropfenweise 6.0 mL HzO z (30%ig in HzO, 0.053 mol, 1.05 eq.) zugegeben, wobei die Temperatur der Reaktionslösung 70°C nicht übersteigen sollte. Das 2-Phasen Gemisch wird unter Argon für 2 h auf 60°C Ölbadtemperatur erwärmt. Die organische Phase wird mit gesättigter NaCI Lösung (30 mL), 2%igerNaHC03 Lsg. (25 mL) und dreimal mit deionisiertem HzO (je 15 mL) gewaschen. Die strahlend gelbe, organische Phase wird über MgS0 4 getrocknet, abfiltriert und alle flüchtigen Bestandteile arn Ölpurnpenvakuurn entfernt. Das Produkt wird durch Chromatographie (Eluent n-Hexanl Essigester 4: 1, R r = 0.2) gereinigt. Ausbeute: 5.06 g hellgelber Feststoff (28,4 % bezogen auf roten Phosphor). Bis(mesitoyl)methylphosphanoxid (C 21 H z5 0 3P, M=356.40 g/mol) Smp.: 126°C. l U NMR (300.13 MHz, CDCh, 25°C): Ö = 6.86 (s, 4 H, Mes CH), 2.29 (s, 6 H, Mes p-CH3), 2.27 (s, 12 H, Mes o-CH3), 2.11 (d,3 H, 13 C{H} ZJpH = 12.3 Hz, PCH3). NMR (75.47 MHz, CDCh, 25°C): Ö = 216.7 (d, IJcp = 58.3 Hz, CO), 141.4 (d, 5JC ? = 0.6 Hz, Mes C), 135.9 (d, zJcP = 41.4 Hz, Mes C\ 135.6 (d, 3Jcp = 0.8 Hz, Mes CZ·6), 129.3 (d, 4Jcp = 0.9 Hz, Mes c',5), 21.4 (s, Mes p-CH3), 19.8 (d, 4Jcp = 0.5 Hz, Mes o-CH 3), 12.6 (d, IJcp = 56.8 Hz, PCH3). 31 p {H} NMR (121.49 MHz, CDCh, 25°C): Ö = 23.7. UV/vis -"A in nm (CH3CN): 227 (Schulter), 294 (max), 363 (max), 377 (max), 392 (max). IR (ATR, [ern-I]): 2911 (w(br.), CH str.), 1678 (s, C=O str.), 1652 (s), 1607 (m), 1470 ~ 1410 (w), 1371 (w), 1298 (w), 1279 (m), 1212 (m), 1188 (ss, P=O str.), 1148 (m), 1031 (m), 965 (w), 904 (w), 867 (s), 855 (s), 841 (ss), 749 (s), 726 (m), 689 (m), 655 (m), 619 (s). EA: berechnet: [C] 70.77%, [H] 7.07%, [P] 8.69%; gefunden [C] 70.69%, [H] 7.14%, [P] 8.70%. X-Ray - Datei: MeBAPO.cif 174 Experimenteller Teil- Kapitel 8 Bis(mesitoyl)-2-(ethylacetyl)phosphan (Birch-Variante 1) (18) Das Na[(MesCOhP]*dme wird analog AAV 2 (Birch Variante 1) hergestellt. Zugabe von 4.175 g Bromoethy1acetat (0.025 mol, 1 eq., ca. 2.8 mL) erfolgt innerhalb von 15 min. Nach 2 h Nachrühren wird das Lösungsmittel am Ölpumpenvakuum entfernt und der beige~farbene Rückstand in ca. 50 mL CHzCb aufgenommen. Die Suspension wird über G4/Celite filtriert, mit 10 mL CHzCb gewaschen. Das CHzCb wird am Ölpumpenvakuum vollständig entfernt und ein gelbes Öl erhalten. Ausbeute: 10.453 g (Gemisch aus (MesCO)zPCHzC(O)OEt + MesC(O)OtBu) Ausbeutenbestimmung über IH NMR (Signale der Mes-Gruppe): 52 - 54 % (bezogen auf P(rot)). Spektroskopische Daten S.u. (2. Versuch). Bis(mesitoyl)-2-(ethylacetyl)phosphan (Birch-Variante 1) (18) - 2. Versuch Das Na[(MesCOhP]*dme wird analog AAV 2 (Birch Variante 1), jedoch unter Zugabe von 3.5 eq. MesCOCI, hergestellt. Die Zugabe von 4.92 g Bromoethylacetat (29.5 mmo1, 1.18 eq., ca. 3.3 mL) erfolgt innerhalb von 15 min. Nach IhNachrühren wird das Lösungsmittel am Ölpumpenvakuum entfernt und der beige-farbene Rückstand in ca. 60 mL Toluol aufgenommen. Die Suspension wird mit einer entgasten, 2 % igen wässrigen NaHC0 3-Lösung (zweimal 20 mL) gewaschen. Die organische Phase wird unter Argon über NazS04 getrocknet, filtriert und der Filterkuchen mit 20 mL Toluol gewaschen. Das Toluol wird am Ölpumpenvakuum vollständig entfernt und ein gelbes Öl erhalten. Ausbeute: 17.548 g (Gemisch aus (MesCO)zPCHzC(O)OEt + MesC(O)OtBu) Ausbeutenbestimmung über IH-NMR (Signale der Mes-Gruppe): 66 - 74 % (bezogen auf P(rot)). (MesCO)ZPCH2C(O)OEt, CZ4Hz904P, M = 412.46 g/mol. IH NMR (250 MHz, C6D 6 , 25°C, TMS): ö = 6.44 (s, 4 H, Mes CH), 3.89 (t, 2 H, 3JIIH = 7.0 Hz, OCHzCH 3), 3.24 (s, 2 H, PCHz), 2.20 (s, 12 H, Mes o-CH3), 1.99 (s, 6 H, Mes P-CH3), 0.93 ppm (t, 3 H, 3JIIII = 7.0 Hz, OCH zCH3). 175 Experimenteller Teil- Kapitel 8 Das Phosphan wird nach dem Standardverfahren (vgl. MeBAPO 17) mit HzO z oxidiert. Smp.: 107°C. UV/vis - Ain nm (CH3CN): 244 (Schulter), 302 (max), 366 (max), 387 (max), 400 (max). 1so-Butyl-bis(mesitoyl)phosphanoxid (19) 1.725 g Na-Pulver (0.075mol, 3eq.), 0.775 g roter Phosphor (0.025mol, 1eq., gereinigt nach Literatur[6Z]) und 1.185 g Naphthalin (sublimiert, 9.25mmol) werden in 50 mL dme vorgelegt und rur 36 h bei 50°C Ölbadtemperatur gerührt. Zur schwarzen Suspension werden bei -5 bis -15°C (NaCl/Eis) 3.7 g fBuOH (0.05mo1, 2eq.) in 10 mL dme innerhalb von 15 min zugetropft. Nach 60 min Nachrühren werden unter Wasserbadkühlung (20°C) zur schwarzen Suspension 8.4 mL MesCOCl (0.05mol, 2 eq.) langsam zugetropft. Während des Zutropfens ist eine Erwärmung spürbar und Suspension wird hellgrün. Nach 12 h bei RT werden 4.275 g iso-Butylbromid (31.25 mmol, 1.25 eq.) zugegeben. Die Suspension wird rur 72 h bei 60°C Ölbadtemperatur gerührt. Die gelbe Suspension wird filtriert, mit 10 mL dme nachgewaschen und alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt. Das gelbe Öl wird in 20 mL Toluol aufgenommen, 12.5 mL HzO (pH 9), 2 Tropfen konz. H zS04 zugegeben und daraufhin 3.0 mL HzO z (30% in HzO) tropfenweise bei 60°C zugetropft. Das 2-Phasen System wird rur 1 h bei 60°C Ölbadtemperatur gerührt. Die organische Phase wird mit gesättigter NaCI Lösung (20 mL), 2%iger NaHC03 Lsg. (15 mL) und dreimal mit deionisiertem HzO (je 10 mL) gewaschen. Die strahlend gelbe, organische Phase wird über MgS04 getrocknet, abfiltriert und alle flüchtigen Bestandteile am Ölpumpenvakuum entfernt. Das gelbe Öl wird über CC gereinigt {Eluent: Hexan/EE 4:1 (Rf= 0.35». Ausbeute: 3.78g strahlend gelber Feststoff(37.9% bezogen aufroten Phosphor). Iso-Butyl-bis(mesitoyl)phosphanoxid (Cz4H31Ü3P, M = 398.474 g/mol). Smp.: 78°C. 1 H-NMR (300.13 MHz, CDCb, 25°C, TMS): 0 = 6.85 (s, 4 H, Mes CH), 2.28 (s, 6 H, Mes p- CH3 ), 2.25 (s, 12 H, Mes o-CH3), 2.13 (m, 1 H, PCHzCH), 2.11 (m, 2 H, PCHz), 1.05 ppm (d, 3JHH 176 = 5.9 Hz, 6 H, CH(CH3)z). Experimenteller Teil- Kapitel 8 13 C {H}-NMR (75.47 MHz, CDCh, 25°C, TMS): Ö = 216.6 (d, IJcp = 52.8 Hz, CO), 141.3 (d, C\ 136.1 (d, zJcP = 40.1 Hz, Mes Cl), 135.8 (d, 3Jcp = 0.7 Hz, Mes C,6), 129.4 (d, 4Jcp = 0.8 Hz, Mes C'\ 34.4 (d, IJcp = 52.5 Hz, PCHz), 24.6 (d, 3Jcp = 8.5 Hz, 5Jcp = 0.5 Hz, Mes CHCH3), 23.9 (d, zJcP = 4.5 Hz, PCHzCH), 21.4 (s, Mes P-CH3), 19.9 ppm (d, 4Jcp = 0.5 Hz, Mes o-CH3). 31 p {H}_NMR (121.49 MHz, CDCh, 25°C, H3P04): Ö = 28.2 ppm. UV/vis - Ain nm (CH3CN): 291 (max), 344 (Schulter), 365 (max), 395 (rnax). IR (ATR, [ern-I]): 2954 I 2928 I 2872 (m(br.), CH str.), 1668 (ss, C=O str.), 1645 (s), 1606 (s), 1472 (m), 1456 (m), 1398 (m), 1376 (w), 1341 (w), 1298 (m), 1227 (s), 1205 (ss), 1193 (ss, P=O str.), 1149 (s), 1101 (m), 1051 (m), 1034 (s), 959 (w), 938 (w), 891 (s), 861 (ss), 832 (m), 802 (ss), 749 (s), 719 (m), 689 (w), 658 (s), 620 (ss). EA: berechnet: [C] 72.34%, [H] 7.84%, [P] 7.77%; gefunden: [C] 72.19%, [H] 7.79%, [P] 7.81%. MS (EI): m/z = 398 (M+, 0.33%), 251 (M+ - MesCO, 1%), 147 (MesCO+, 100%), 119 (Mes+, 7.5%). (MesCO)2P(0 )CH2CH2P(0)(0 Et)2 (PhosphatBAPO) (20) 1.2g Na[(MesCO)zP]*dme (2.7 mmol, 1 eq.) werden in 15 rnL dme gelöst und 1.0 g Diethyl2-bromoethylphosphonat (4.1 mmol, 1.5 eq., M = 245.05 g/mol) zugegeben. Die gelbe Suspension wird 24 h bei 70°C Ölbadtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wird am Ölpumpenvakuum entfernt und der gelbe ölige Rückstand in 30 mL Toluol aufgenommen und anschliessend über Celite filtriert. Die klare gelbe Lösung wird auf ca. 20 mL eingeengt und 5 mL dest. HzO und 0.6 mL HzOz (5.2 mmol, 30% in HzO, 2 eq.) zugegeben. Die Lösung wird für 2 h bei 30 oe Wasserbadtemperatur unter Argon gerührt. Die gelbe organische Phase wird dreimal mit je 10 mL HzO gewaschen. Die wässrige Phase wird mit 20 mL Toluol gewaschen, die vereinigten, organischen Phasen über MgS04 getrocknet und abfiltriert. Die flüchtigen organischen Bestandteile werden am Rotationsverdampfer enfernt. Das erhaltene gelbe Öl wird durch Säulenchromatographie (Eluent: Essigester, Rf = 0.2) gereinigt. Ausbeute: 0.66 g gelbes Öl. (48,3 % bezogen aufNa[(MesCO)zP]*dme) 177 Experimenteller Teil- Kapitel 8 IH NMR (250.13 MHz, CDCh, 25°C, TMS): ö = 6.75 (s, 4 H, Mes CH), 3.97 (m, 4 H, OCHzCH 3), 2.29 (m, 2 H, PCHz), 2.17 (s, 6 H, Mes p-CR3), 2.14 (s, 12 H, Mes o-CH3), 1.85 (m, 2 H, PCRz), 1.21 ppm (m, 6 H, OCHzCR3). 13C{H} NMR (62.9 MHz, CDCh, 25°C, TMS): ö = 215.3 (d, IJcp = 53.9 Hz, MesCO), 141.6 (s, Mes C\ 135.7 (d, zJcP = 40.9 Hz, Mes Cl), 135.7 (s, Mes CZ,6), 129.3 (s, Mes C,s), 62.1 (d, zJcP = 6.6 Hz, OCHzCH 3), 21.2 (s, Mes p-CH 3), 19.9 (dd, Jcp = 52.0 Hz, Jcp = 5.2 Hz, PCHz), 19.7 (s, Mes o-CH 3), 19.0 (dd, Jcp = 54.3 Hz, Jcp = 4.0 Hz, PCHz), 16.4 ppm (m, OCHzCH3)· 31 p {H} NMR (101.3 MHz, CDCh, 25°C, H3P04): ö = 28.8 (d, 3Jp,p = 60.0 Hz, P(O)(OEt)z), 24,5 ppm (d, 3Jp,p = 60.0 Hz, (MesCO)zP(O)). rac-Bis(mesitoyl)-(2-methyl-4,4,4-trifluofo)butanylphosphanoxid (21) 2.2 g Na[(MesCO)zP]*dme (0,005 mol) werden in 60 mL Toluol gelöst und 1.23 g I-Bromo2-methyl-4,4,4-trifluorobutan (AlkCF3)(0.006 mol, 1.2 eq.) zugegeben. Die gelbe Lösung wird für 48 h bei 80°C Ölbadtemperatur gerührt. Daraufhin wird die gelbe Suspension auf die Hälfte eingeengt und 30 mL dme sowie 0.5 g I-Bromo-2-methyl-4,4,4-trifluorobutan (AlkCF3) (0.0024 mol, 0.48 eq.) zugegeben und ftir weitere 24 h bei 80°C Ölbadtemperatur erhitzt. Die hellgelbe Suspension wird über Celite filtriert, mit 10 mL Toluol gewaschen und auf ca. 40 mL eingeengt. Zugabe von ca. 20 mL deionisiertem HzO und 3-4 Tropfen konz. H zS04, Dem klaren 2-Phasen System werden 0.6 ml HzOz (30%ig in HzO, ca. 1.2 eq.) zugegeben und bei 60°C unter Argon für 2 h gerührt. Die organische Phase wird zweimal mit einer 2%igen, wässrigen NaHC0 3-Lösung (10 mL) und einer gesättigten NaCI-Lösung (10 mL) gewaschen. Die organische Phase wird über NaZS04 getrocknet, abfiltriert und das Lösungsmittel am Hochvakuum vollständig entfernt. Die Reinigung des gelben Öls erfolgt durch CC (HexanJEE 3.5:1 Rf = 0.4). Das gereinigte gelbe Öl erstarrt nach mehreren Tagen im Kühlschrank zu einem leuchtend hellgelben Feststoff. Ausbeute: 1.05 g (2.25 mmol, 45%). Bis(mesitoyl)-(2-methyl-4,4,4-trifluoro)butanylphosphanoxid (CzsH30F303P, M = 466.49 g/mol). Smp.: 78°C. 178 Experimenteller Teil- Kapitel 8 IH NMR (250.13 MHz, CDCh, 25°C, TMS): 8 = 6.84 (s, 4 H, Mes CH), 2.40 (m, 2 H, CHzCF 3), 2.26 (s, 6 H, Mes p-CH3), 2.23 (s, 6 H, Mes o-CH3), 2.20 (s, 6 H, Mes O-CH3), 2.18 (m, 2 H, PCHz), 2.04 (m, 1 H, PCHzCH), 1.16 ppm (d, 3JHH = 6.3 Hz, 3 H, CHCH3). 13 C{H} I Jcp = NMR (62.90 MHz, CDCh, 25°C, TMS): 8 = 215.8 (d, 52.7 Hz, CO), 141.5 (d, 5Jcp = 0.6 Hz, Mes IJcp = 52.4 Hz, CO), 215.4 (d, C\ 141.5 (d, 5Jcp = 0.6 Hz, Mes C\ 135.8 (d, 3Jcp = 0.7 Hz, Mes CZ,6), 135.7 (d, 3Jcp = 0.7 Hz, Mes CZ,6), 135.7 (d, zJcP = 40.6 Hz, Mes Cl), 135.6 (d, zJcP = 40.7 Hz, Mes C\ 129.3 (s, Mes C3,5), 129.3 (s, Mes c3,5),126.5 (q, IJCF = 277.3 Hz, CF 3), 40.8 (q, zJCF = 27.5 Hz, CH zCF 3), 40.7 (q, zJCF = 27.5 Hz, CH zCF 3), 32.0 (d, I Jcp = 52.9 Hz, PCHz), 23.7 (br., PCHzCH), 21.9 (d, 3Jcp = 7.3 Hz, CHCH3), 21.2 (s, Mes p- CH3), 21.2 (s, Mes p-CH 3), 19.8 (d, 4Jcp = 0.4 Hz, Mes o-CH3), 19.7 ppm (d, 4Jcp = 0.4 Hz, Mes o-CH 3). 19 F NMR (CDCh, 25°C): 8 = - 63.1 ppm (m, CF3 ). 31 p {H} NMR (101.25 MHz, CDCh, 25°C, H3P04): 8 = 26.4 ppm. Die diastereotopen Signale im IR und B C NMR Spektrum wurden nicht zugeordnet. UV/vis - Ain nm (CH3CN): 241 (Schulter), 285 (max), 366 (max), 395 (max). IR (ATR, [cm~I]): 2928 (w(br.), CH str.), 1673 (ss, C=O str.), 1644 (m), 1608 (s), 1462 (m), 1442 (m), 1425 (m), 1378 (s), 1328 (m), 1286 (s), 1251 (s), 1209 (m), 1179 (ss, P=O str.), 1161 (s), 1126 (s), 1101 (w), 1029 (ss), 886 (s), 847 (ss), 794 (s), 757 (m), 727 (m), 688 (m), 667 (s), 642 (m). MS (EI): m/z = 466 (M+, 3%), 319 (M+ - MesCO, 26%), 147.5 (MesCO+, 100%), 119.2 (Mes+,63%). rac-( 5-Norbornen-2-buty1)-4-bis(mesitoyl)phosphanoxid (NorbbutylBAPO) (22) 1.12 g 15 (3.21 mmol, 1 eq.) und 0,79 g 24 (3.45 mmol, 1.07 eq.) werden in 20 mL dme gelöst und für 16 h bei 80°C Rühren gelassen. Anschließend wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und der Rückstand in 20 mL Toluol, 15 mL entionisierten Wasser und 1 mL 30%iger HzO z (8.82 mmol, 2.75 eq.) aufgenommen. Man lässt ftir 12 h bei 50°C Rühren. Anschließend wird zweimal mit Diethyether (15 mL) extrahiert und die vereinigten erg. Phasen mit 2 % NaHC0 3-Lösung (25 mL) und gesättigter NaCI-Lösung (25 mL) gewaschen und über MgS0 4 getrocknet. Die Reinigung erfolgt durch Säulenchromatographie 179 Experimenteller Teil- Kapitel 8 (Hexan/Essigester: 3/1, R f = 0.26). Es werden 1.142 g (2.33 mmol, 75%) des Produkts als zähes gelbes Öl erhalten. rac- NorbbutylBAPO (C3IH3903P, M = 490.61 g/mol) o (endo-Isomer) wird nachfolgend NMR spektroskopisch charakterisiert (exo-Isomer« 10 %): IH NMR (300 MHz, CDCb, 25°C, TMS): 8 = 6.86 (s, 4H, Mes-CH), 6.10 (m, IH, 5,91 (m, IH, CH\ 2.73 (m, IH, CH3 ), 2.73 (m, IH, clf), cIt), 1.98 (m, IH, CHI), 2.27 (s, 18H, Mes-CH3), 2.16 (m, 2H, CH211), 1.91 (m, IH, CHI), 1.81 (m, IH, CH2exo ) , 1.58 (m, 2H, CH2 10), 1,36 (m, IH, CH7' ), 1,36 (m, 2H, CH2 9), 1.04 (m, IH,. CH7" ), 1.04 (m, 2H, CH28), 0.46 ppm (m, IH, CH2endo). 13 C eH} NMR (75 MHz, CDCh, 25°C, TMS): 8 = 216.4 (d, lJcp = 53.2 Hz, Mes-CO), 141.1 (s, Mes C\ 137.0 (s, C\ 136.4 (s, Mes Cl), 135.6 (s, Mes ~,6), 132.2 (s, C\ 129.2 (s, Mes C3,5), 49.5 (s, C\ 45.3 (s, C), 42.5 (s, C), 38.4 (s, Cl), 34,1 (s, C), 32.6 (s, ~), 30.1 (d,3Jcp = 13.4 Hz, c!), 26.4 (d, IJcp = 53.2 Hz, Cl I), 21.4 (d, 2JCp = 4.6 Hz, C IO), 21.2 (s, Mes p-CH3), 19.8 ppm (s, Mes o-CH3). 31 p eH} NMR (101 MHz, CDCh, 25 °C, H 3P04): 8 = 28.1 ppm. IR (ATR, [ern-I]): 2931 (m, C-H str.), 2864 (m, C-H StL), 1673 (s, C=O StL), 1608 (s), 1448 (m), 1379 (w), 1337 (w), 1296 (w), 1213 (s), 1195 (s), 1147 (m), 1035 (m), 959 (w), 891 (m), 850 (s), 757 (m), 716 (s), 619 (m). UV/vis - Ain nm (CH 2 Ch): 294 (max), 366 (max), 396 (max). 180 Experimenteller Teil- Kapitel 8 rac-( 5-Norbomen-2-methylen)-bis(mesitoyl)phosphanoxid (NorbBAPO) (23) 1.6 g 15 (3.65 mmol, 1 eq.) werden in 20 mL dme suspendiert und 780 mg rac-5-Norbomen2-methylbromid (3.92 mmol, 1.07 eq.) zugegeben. Die Suspension wird auf 70°C während 10 Tagen erhitzt. Oxidation mit H 20 2 und Aufarbeitung nach Standard-BAPO Verfahren. Reinigung mittels CC (Eluent: n-HexaniEssigester 32:17, Rf= 0.7). Ausbeute: 400 mg gelbes Wachs (24.4 %). rac-(5-Norbomen-2-methy1en)-bis(mesitoy1)phosphanoxid (C28H3303P, M = 448.53 g/mol) IH NMR (250.13 MHz, CDCh, 25°C, TMS): 6 = 6.75 (s, 8 H, Mes-CH, exo/endo), 6.10 (dd, 1 H, 3JHH = 3.0 Hz, 5.5 Hz, endo cIt), 5.93 (m, 1 H, exo cIt), 5,85 (dd, 1 H, 3JHH = 2.8 Hz, 5.8 Hz, endo CH\ 2.82 (m, 1 H, CH\ 2.74 (m, 1 H, CH\ 2.68 (m, 1 H, CH\ 2.61 (m, 1 H, CH3), 2.19 (m(br.), 2H, PCH2), 2.18 (s, 12 H, Mes p-CH3), 2.15 (s, 24 H, Mes O-CH3), 1.90 (m, 2 H, CHI), 1.83 (m, 2 H, CH2 ), 1.30 (m, 1 H, exo CH2 do), 1,39 (m, 2 H, CH/), 1,28 cxo en (m, 2H, CH/), 1.14 (m, 4 H, CH}), 0.49 ppm (ddd, 1 H, 2J1III =2.6 Hz, 3JHH = 4.1 Hz, 11.2 2 Hz, endo CH cndo). 13 C eH} NMR (62.9 MHz, CDCb, 25°C, TMS): 6 = 216.4 (m, Mes-CO), 141.2, 141.2, 141.1, 138.5, 136.8, 136.4, 136.3, 136.2, 136.0, 135.7,135.6, 131.9, 130.5, 129.2, 129.2, 128.3,49.5, 48.3,48.2,47.4,47.2,45.1,42.8,42.3,34.6,34.5,34.0, 33.9, 33.0, 32.2, 32.0, 32.0, 31.9, 31.8, 31.7,30.9,21.2 (s, Mes p-CH3), 19.8 ppm (s, Mes o-CH3). 31 p NMR (101.3 MHz, CDCb, 25°C, H3P04): 6 = 28.4 (q, 2Jp ,H + 3]p,H = 9.2 Hz), 27.8 ppm (q, 2]p,II + 3Jp,H = 9.5 Hz). IR (ATR, [ern-I]): 2961/2868 (m(br.), CH str.), 1752 (w), 1717 (m), 1672 (s, C=O str.), 1607 (ss), 1567 (w), 1447 (m), 1424 (m), 1378 (w), 1332 (w), 1296 (m), 1256 (m), 1210 (s), 1192 (s), 1167 (s), 1146 (s), 1085 (m), 1055 (w), 1033 (m), 957 (w), 939 (w), 888 (m), 849 (ss), 807 (w), 782 (w), 752 (m), 710 (m), 638 (w), 618 (s), 583 (w). rac-5-Norbomen-2-(butyl-4-bromid) (24) In einem Dreihalskolben werden 5.2 g Mg-Späne (214 mmol, 2.35 eq.) in 10 mL thf suspendiert. Unter Rühren werden langsam 17 g rac-5-Norbomen-2-methylbromid (90.8 181 Experimenteller Teil- Kapitel 8 mmol, 1.03 eq.), gelöst in 25 mL thf, zugegeben. Nach dem Ende der Reaktion wird noch ca. 10 min Rühren gelassen und daraufhin die Reaktionslösung filtriert. Das Filtrat wird tropfenweise zu einer im Eisbad gekühlten Lösung von 17.9 g 1,3Dibrompropan (88 mmol, 1 eq.) und 9 mL LizCuC14 in thf (0.1 M, 0.9 mmol, 0.01 eq.) in 35 mL thf gegeben. Die Farbe der Lösung wechselt von orange-rot zu farblos zu schwarz. Nach beendeter Zugabe lässt man die Lösung fur 1 h bei RT Nachrühren. Anschließend wird mit 20%iger Essisäure hydrolysiert (20 mL) und 2x mit Diethylether (je 20 mL) gewaschen. Die vereinigten org. Phasen werden mit gesättigter NaHC0 3-Lösung (30 mL) und entionisiertem Wasser (30 mL) gewaschen und über MgS04 getrocknet. Alle flüchtigen Bestandteile werden bei RT am Ölpumpenvakuum entfernt. Nach Destillation (20 mbar) des Rückstandes erhält man 10.31 g (45 mmol, 51 %) des Produktes als farblose Flüssigkeit. rac-5-Norbornen-2-(butyl-4-bromid) (C n H 17Br, M = 229.16 g/mol) 6 8 10 5 / \ , 1 / .........9 / .........11 ............ 11 Sr 7 1 4......... !,............2 3 Sdp.: 140°C (20 mbar) (endo-Isomer) wird nachfolgend NMR spektroskopisch charakterisiert (exo-Isomer« 10 %): IH NMR (300 MHz, CDCl), 25°C, TMS): 0 = 6.10 (dd, IH, 3JHH = 3.1 Hz, 5.7 Hz, CJ-l\ 5,91 (dd, IH, 3JHH = 2.8 Hz, 5.7 Hz, CH5), 3.39 (t, 2H, 3Jnn = 6.8 Hz, CHZ 11 ), 2.75 (m, IH, 3 ), CH 2.75 (m, IH, clf), 1.98 (m, IH, CH\ 1.83 (m, IH, CHzexo ), 1.83 (m, 2H, CHZ10 ), 1,39 (m, 2H, CH/), 1,39 (m, 2H, CHz\ 3Jim 1.09 (m, 2H, CHZ8), 0.49 ppm (ddd, 1 H, ZJHH =2.6 Hz, = 4.1 Hz, 11.2 Hz, CHzendo)' 13 C eH} NMR (75 MHz, CDCl), 25°C, TMS): Ö 137.1 (C5), 132.2 (c4), 49.7 (C\ 45.4 (e'), 42.6 (C3), 38.7 (C\ 34.0 (C), 33.9 (Cll ), 33.1 (CIO), 32.5 (e), 27.2 ppm (ca). Natrium-mesitoylhydrogenphosphid (25a) In einem 250 mL Sulfierkolben mit Kondenser werden unter Argon zu 1.725 g Na-Sand (0.075 mol, 3 eq.), 0.775 g roter Phosphor (0.025 mol, I eq.) in 20 mL thf ca. 50 mL flüssiger Ammoniak bei -70°C einkondensiert. Die blau/rote Suspension wird ftir 3 h zwischen ~55 und -65°C gerührt. Am Rand scheidet sich ein rotbeiger Feststoff ab. Zugabe von 5,109 g 182 Experimenteller Teil- Kapitel 8 3-Methyl-3-pentanol (0.05 mol, 2 eq.) in 5 mL thf während 1 h bei -60°C. Der rotbeige Feststoff geht dabei in Lösung. Die blaue Lösung wird für weitere 2.5 h bei ca. -60°C gerührt, bis sich die Farbe von blau über grün nach ockergelb verändert hat. Die Lösung wird über Nacht auf RT gebracht, wobei der flüssige Ammoniak über ein Überdruckventil entweicht. Das Lösungsmittel wird am Ölpumpenvakuum vollständig entfernt und der verbleibende ocker-farbene Feststoff in 40 mL dme aufgenommen. Bei RT werden innerhalb von 1 h 4.45 g MesCOOMe (0.025 mol, I eq.) langsam zugetropft, wobei eine leichte Erwärmung der Suspension eintritt. Die ocker-farbene Suspension verändert sich über orange nach gelbgrün. Es wird noch 1 h bei RT nachgerührt. Die leicht trübe Lösung wird über eine G4-Fritte mit Celite filtriert und das Lösungsmittel am Ölpumpenvakuum vollständig entfernt. Das erhaltene, leuchtend gelbe Wachs wird ohne weitere Reinigung für Folgereaktionen eingesetzt. Ausbeute: nicht bestimmt. Natrium-Mesitoylhydrogenphosphid (C IOH 12NaOP, M = 202,17 g/mol) t H NMR (250.13 MHz, C6D6, 25°C, TMS): Ö = 6.76 (s, 2 H, Mes CH)*, 6.59 (s, 2 H, Mes CH), 3.73 (s, NaOCH3), 3.38 (d, IJp,H = 130 Hz, PH)*, 3.04 (d, IJp,H = 157 Hz, PH), 2.30 (s, 6 H, Mes P-CH3), 2.16 (s, 12 H, Mes o-CH3). 31 p NMR (101.3 MHz, C6D6, 25°C, H 3P04): Ö = 8.1 (d, IJp,H = 157 Hz), 7.0 (d, lJp,H = 130 Hz)*. (* entspricht dem geringer vorhandenem Isomer). (Natrium @ 18-Krone-6)-Mesitoylhydrogenphosphid (25b) 100 mg 25a (::; 0.49 mmol, 1 eq.) werden in 3 mL dme gelöst, 196 mg 18-Krone-6 (0.74 mmol,2: 1.5 eq.) zugegeben und die gelbe Lösung mit 5 mL n-Hexan überschichtet. Es bilden sich gelbe Nadeln, welche abfiltriert, mit 2 mL n-Hexan gewaschen und am Ölpumpenvakuum getrocknet werden. Die auskristallisierten Nadeln sind für die Einkristallröntgenstrukturanalyse geeignet. Ausbeute: 142 mg hellgelbe Kristalle (62 %). (Natrium @ 18-Krone-6)-mesitoylhydrogenphosphid (C22H36Na07P, M = 466.48 g/mol) Smp.: 147°C. 183 Experimenteller Teil- Kapitel 8 IH NMR (400.13 MHz, [D8]Tol / [D8]thf, 25°C, TMS): Ci = 6.69 (s, 2 H, Mes CH), 6.69 (s, 2 H, Mes CH)*, 3.63 (d, 1 H, H, l Jp,H IJp,H = 137 Hz, PH)*, 3.61 (s, 24 H, 18-Krone-6 OCH2), 3.02 (d, 1 = 137 Hz, PH), 2.56 (s, 6 H, Mes O-CH3)*, 2.53 (s, 6 H, Mes o-CH3), 2.24 (s, 3 H, Mesp-CH3)*, 2.24 (s, 3 H, Mesp-CH3). 13 C {H} NMR (100.6 MHz, [D8]Tol / [D8]thf, 25°C, TMS): Ci = 233.5 (d, I Jcp = 50.5 Hz, MesCO), 152.6 (d, 2Jcp = 2.5 Hz, Mes C\ 135.2 (s, Mes C)*, 134.0 (s, Mes C,6)*, 132.3 (s, Mes C), 131.5 (s, Mes C,6), 127.3 (s, Mes C3,5), 127.2 (s, Mes C3,5)*, 70.0 (s, 18-Krone-6 OCH2), 20.7 (s, Mes p-CH3), 20.1 (s, Mes o-CH 3). 31 p NMR (162.0 MHz, [D8]Tol/ [D8]thf, 25°C, H3P04): Ci = - 2.9 (d, (d, IJp,H IJp,H = 150 Hz), -7.0 = 137 Hz)*. (* entspricht dem geringer vorhandenem Isomer). IR (ATR, [ern-I]): 2881 (m(bL), CH StL), 1607 (w, C=O str.), 1568 (w), 1474 (s), 1427 (s(bL)), 1369 (w), 1351 (s), 1296 (m), 1260 (m), 1246 (s), 1213 (w), 1206 (w), 1134 (m), 1094 (ss), 1074 (ss), 1037 (m), 973 (m), 958 (ss), 942 (s), 924 (m), 852 (s), 843 (s), 833 (s), 813 (m), 737 (m), 725 (w), 674 (m), 667 (m), 640 (m). Mesitoylmethylpivaloylphosphanoxid [(BuCO)(MesCO)P(0 )(Me)] (26) Zu einer Suspension von 0.5 g NaPH2 (8.9 mmol, 1 eq.) in ca. 30 mL thfwerden tropfenweise 1.575 g MesCOOMe (8.9 mmol, 1eq.) in 10 mL thf gegeben. Nach 30 min. Rühren bei RT wird die gelbe Suspension filtriert und das Filtrat vollständig am Ölpumpenvakuum eingeengt. Das zurückgebliebene gelbe Öl wird erneut in ca. 20 mL thf aufgenommen und anschliessend werden bei RT tropfenweise 0.807 g tBuCOCl (6.7 mmol, 0.75eq.) gelöst in ca. 10 mL thf zugegeben. Die gelbe Suspension wird noch 30 min. bei RT nachgerührt. Es werden portionsweise 0.855 g NaOtBu (8.9 mmol, 1eq.) zugegeben. Die Suspension wird gelborangefarben. Nach weiteren 30 min. rühren bei RT werden langsam 0.55 mL MeI (8.9 mmol, leq.) unverdünnt zugetropft. Die beinahe farblose Suspension wird noch für 1 h bei RT gerührt, bevor das Lösungsmittel arn Ölpumpenvakuum vollständig entfernt wird. Der Rückstand wird in 20 mL Toluol aufgenommen, über Celite filtriert und mit 10 mL Toluol gewaschen. Im Anschluss werden 10 mL dest. H20 und 2.01 g H 202 (17.8 mmol, 30% in H20, 2 eq.) zugegeben und das Reaktionsgemisch für 4 h bei 30°C Wasserbadtemperatur stark gerührt. Die gelbe organische Phase wird dreimal mit je 10 mL H 20 gewaschen. Die wässrige Phase 184 Experimenteller Teil - Kapitel 8 wird mit 20 mL Toluol extrahiert, die organischen Phasen vereinigt und über MgS0 4 getrocknet. Nach Filtration wird die strahlend gelbe Lösung am Rotationsverdampfer eingeengt. Das erhaltene gelbe Öl wird durch Säulenchromatographie (Eluent: n-Hexan/EE 1.1: 1, R f = 0.45) gereinigt. Ausbeute: 0.69 g gelbes Öl. (26,3 % bezogen aufNaPHz). rac-Mesitoylmethylpivaloylphosphanoxid (C I6 H 23 0 3P, M = 294,33 g/mol) t H NMR (300.13 MHz, CDCb, 25°C, TMS): Ö = 6.88 (s, 2 H, Mes CH), 2.30 (s, 3 H, Mes p- CH3), 2.29 (s, 6 H, Mes o-CH3), 1.76 (d, 13C {H} ZJp,H = 12.6 Hz, PCH3), 1.28 ppm (s, 9 H, tBu). NMR (75.47 MHz, CDCb, 25°C, TMS): Ö = 220.9 (d, IJcp = 43.1 Hz, tBuCO), 215.2 = 57.7 Hz, MesCO), 140.7 (d, 5Jcp = 0.8 Hz, Mes C), 136.1 (d, zJcP = 42.3 Hz, Mes Cl), 134.6 (d, 3Jcp = 0.6 Hz, Mes C,6), 129.0 (d, 4Jcp = 0.7 Hz, Mes C3,5), 48.6 (d, zJcP = 37.6 (d, IJcp Hz, C(CH3)3), 24.3 (s, C(CH3)3), 21.2 (s, Mes p-CH3), 19.8 (s, Mes o-CH 3), 12.9 ppm (d, IJcp = 57.4 Hz, PCH 3). 31 p NMR (121.5 MHz, CDCb, 25°C, H3P04): 8 = 28.2 ppm (q, ZJp,H = 12.6 Hz). (2-(Methyl)acetyl)mesitoylpivaloylphosphanoxid (27a) (BuCO)(MesCO)P(O)(CHzCOOMe) In einem 100 mL Spindelschlenkrohr mit Teflonverschluss (10 bar) werden unter Argon 1.725 g Na (0.075 mol, 3 eq.), 0.775 g roter Phosphor (0.025 mol, 1 eq., gemahlen ~ 230 Mesh) und ein glasummantelter Magnetrührer vorgelegt. Bei -78°C 20 mL flüssiger Ammoniak kondensiert und 20 mL dme zugegeben. Die Apparatur wird verschlossen, explosionsgesichert und unter Rühren auf 15°C im geregelten Wasserbad gebracht. Nach 90 min. Rühren hat sich die Farbe der Suspension von blau nach ocker-farben verändert und der Druck in der Apparatur beträgt 6.5 - 7 atm. Die Apparatur wird auf Nonnaldruck unter Ablassen des Ammoniaks entspannt und innerhalb von 5 min 3.706 g tBuO H (0.05 mol, 2 eq.) in 5 mL dme zugegeben. Es wird 1 h bei RT nachgerührt, das Lösungsmittel wird am Ölpumpenvakuum vollständig entfernt und der Rückstand in 40 mL dme aufgenommen. Unter Wasserbadkühlung (20°C) werden 4.455 g MesCOOMe (0.025 mol, 1 eq.) langsam zugetropfl. Es werden noch 2 h bei RT nachgerührt, bevor 3.01 g tBuCOCI (0.025 mol, 1 eq.) innerhalb von 5 min. zugegeben werden. Nach 1 h werden unter Wasserbadkühlung langsam 185 Experimenteller Teil- Kapitel 8 4.207 g Bromessigsäuremethylester (0.025 mol, I eq.) zugegeben. Nach NMR spektroskopischer Kontrolle der vollständigen Umsetzung wird das Lösungsmittel am HV entfernt, der Rückstand in 40 mL Toluol aufgenommen und die organische Phase zweimal mit je 20 mL entgastem H 20 gewaschen. Nach der Zugabe von 20 mL H 20 werden 4.0 mL H 20 2 (30 % in H 20) zugegeben und rur 2 h bei 50°C Ölbadtemperatur gerührt. Die organische Phase wird zweimal mit einer 2% wässrigen NaHC0 3-Lösung (10 mL) und einer gesättigten NaCI-Lösung (10 mL) gewaschen. Die organische Phase wird über Na2S04 getrocknet, abfiltriert und das Lösungsmittel am Hochvakuum vollständig entfernt. Die Reinigung des gelben Oels erfolgt über HPLC mit n-Heptan / Essigester. Ausbeute: 0.233 g gelbes Oel (2.6 %). CBuCO)(MesCO)P(O)(CH2COOMe) ClsH2S0SP, M = 352.36 g/mol. IH NMR (400.13 MHz, C 6D6, 25°C, TMS): Ö = 6.89 (s, 2 H, Mes CH), 3.73 (s, 3 H, OCH3), 3.52 (m, 1 H, PCH2), 3.25 (m, 1 H, PCH2), 2.31 (s, 3 H, Mes p-CH3), 2.28 (s, 6 H, Mes CH3), 1.26 ppm (s, 9 H, 'Bu). 31 p eH} NMR (161.9 MHz, C6D6, 25°C, H3P04): 0- Ö = 22.8 ppm. (2-(Ethyl)acetyl)rnesitoylpivaloylphosphanoxid (27b) (tBuCO)(MesCO)P(O)(CH 2COOEt) Die Synthese erfolgt analog zu 27a unter Verwendung von Bromessigsäureethylester. Ausbeute: 2.015 g gelbes Oel (22 %). CBuCO)(MesCO)P(O)(CH2COOEt) C19HnüsP, M = 366.39 g/mol. IH NMR (300.13 MHz, CDCb, 25°C, TMS): Ö = 6.89 (s, 2 H, Mes CH), 4.19 (q, 2 H, OCH2 ), 3.51 (m, 1 H, PCH2 ), 3.24 (m, 1 H, PCH2), 2.31 (s, 3 H, Mes p-CH3), 2.28 (s, 6 H, Mes CH3 ), 1.29 (t, 3 H, OCH2CH3), 1.26 ppm (s, 9 H, tBu). 31 p CH} 186 NMR (161.9 MHz, CDCb, 25°C, H3P04): Ö = 24.1 ppm. 0- Experimenteller Teil - Kapitel 8 Bis(mesitoyl)methylphosphansulfid MeBAPS (28) 1.0 g 16 (2.94 mmol, 1 eq.) werden in 15 mL dme gelöst und 94 mg Schwefel ( 2.93 mmol, 1 eq.) zugegeben. Die Reaktionslösung wird für 2.5 h bei Raumtemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wird am Hochvakuum entfernt und der gelbe Feststoff mit 15 mL einer Mischung aus n-Hexan/Essigester (3:1) gewaschen und abfiltriert. Der Feststoff wird am Ölpumpenvakuum getrocknet. Das gelbe klare Filtrat wird eingeengt und durch Chromatographie gereinigt. (CC Hexan/Essigester 3:1, Rfca. 0.4). Ausbeute: 1.Fraktion 500 mg, 2.Fraktion 220 mg gelbes Pulver (65.7%). Bis(mesitoyl)methylphosphansulfid (C21H2s02PS, M=372.46 g/mol). Smp.: 124 - 126 oe t H NMR (250.13 MHz, CDCb, 25°C, TMS): 0 = 6.81 (s, 4 H, Mes CH), 2.27 (s, 12 H, Mes o-CH3), 2.22 (s, 6 H, Mes p-CH3), 1.85 ppm (d, 2Jp,H = 12.2 Hz, 3 H, PCH3). C{H} NMR (62.90 MHz, CDCb, 25°C, TMS): 0 = 213.8 (d, IJC,p = 33.5 Hz, CO), 140.6 (d, sJc,P = 0.8 Hz, Mes C4), 135.3 (d, 2Jc ,p = 44.2 Hz, Mes Cl), 134.6 (d, 3Jc ,p = 0.5 Hz, Mes ~,6), 13 128.9 (d, 4Jc ,p lJc,p = 0.5 Hz, Mes c3,s), 21.3 (s, Mes p-G!), 20.3 (s, Mes o-CH 3), 4.0 ppm (d, = 40.3 Hz, PCH3). 31 p NMR (121.49 MHz, CDCb, 25°C, H3P04): 0 = 36.4 ppm (q, 2Jp,H = 12.2 Hz). IR (ATR, [cm~l]): 2917 (w(br.), CH str.), 1693 (m), 1670 (m, C=O str.), 1607 (m), 1446 (m), 1410 (m), 1399 (w), 1295 (w), 1279 (m), 1204 (m), 1141 (m), 1033 (m), 954 (m), 888 (m), 867 (s), 851 (s), 831 (ss), 766 (s), 723 (m), 695 (m), 662 (w), 637 (m), 606 (ss). MS (EI): m/z = 372 (M+, 6%), 147 (MesCO+, 100%), 119 (Mes+, 59%). Mesitoylmesitylphenylphosphan (Stille-Kreuzkupplung) (29) 200 mg 6 (0.719 mmol, 1 eq.) und 177 mg Mesityliodid (0.719 mmol, 1 eq,) werden in 6 mL thf gelöst und 42 mg [Pd(PPh3)4] (5 mol%) in 2 mL thf zugetropft. Die orange Lösung wird 12 h bei 60°C gerührt, wobei sich die Farbe nach dunkelviolett verändert. Die Suspension wird zur Trockene am Ölpumpenvakuum eingeengt, der Rückstand in 5 mL Et20 aufgenommen, filtriert und der Filterkuchen mit Et20 (5 mL) gewaschen. Das violette-farbene 187 Experimenteller Teil- Kapitel 8 Fitrat wird unter Argon über neutrales Alox filtriert und das hellrosa-farbene Filtrat zur Trockene eingeengt. Ausbeute: nicht bestimmt, aufgrund geringer Verunreinigung durch (MesCO)MesP(O)Ph, PPh3 und [Pd(PPh3)4J. IH NMR (250 MHz, C6D6, 25°C, TMS): ö = 7.60 (m, 2 H, Ph), 7.12 (m, 3 H, Ph), 6.84 (d, 2 H, 4JHP = 2.7 Hz, Mesityl-CH), 6.65 (m, 2 H, Mesitoy1-CH), 2.46 (s, 6 H, Mesitoyl o-CH3), 2.31 (s, 6 H, Mesity1 & Mesitoylp-CH3), 2.16 ppm (d, 2 H, 4JHP = 5.3 Hz, Mesityl o-CH3). 31 p eH} NMR (l01 MHz, C6D6, 25°C, H3P04): ö = 21.7 (s, Mes(MesCO)P(O)Ph), 11.5 (s, Mes(MesCO)PPh), -5.32 ppm (s, PPh3). [Sn((MesCO)2P)2] (30) Bis(Dimesitoylphosphido)stannylen 250 mg 15 (0.57 mmol, 2 eq.) und 54 mg SnCh (0.285 mmol, 1 eq.) werden in 10 mL Toluol für 72 h bei RT gerührt. Die gelbe Suspension wird zur Trockene am Ölpumpenvakuum eingeengt, in 15 mL n-Hexan suspendiert und filtriert. Der gelbe Filterkuchen wird mit 20 mL n-Hexan gewaschen, bis dieser farblos ist. Das gelbe Filtrat wird auf 5 mL eingeengt und für 12 h bei -18°C gelagert, woraufhin gelbe, würfelförmige Kristalle ausfallen. Aus einer gesättigten n-Hexan Lösung konnten geeignete Kristalle für die Einkristall- röntgenstrukturanalyse erhalten werden. Ausbeute: 177 mg gelbe Kristalle (81 %). [Sn«MesCOhPhJ (C4oH4404PZSn, M = 769.432 g1mol). Smp.: 132°C. IH NMR (250.13 MHz, C6D6, 25°C, TMS): ö = 6.61 (s, 2 H, Mes CH), 2.42 (s, 6 H, Mes 0- CH3), 2.04 ppm (s, 3 H, Mes p-CH3). 13 C {H} NMR (75.47 MHz, C6D 6 , 25°C, TMS): ö = 237.4 (br., CO), 141.5 (d, Mes Cl), 138.1 (d, 5Jcp = 1.5 Hz, Mes C), 133.7 (d, 3Jcp 30.5 Hz, = 3.4 Hz, Mes C· 6), 128.3 (s, Mes C3.5), 20.8 (s, Mesp-CH 3), 19.7 ppm (d, 4Jcp = 2.7 Hz, Mes o-CH3). 31 p {H} NMR (101.25 MHz, C6D6, 25°C): ö = 96.1 pprn (br.). UV/vis - A in um (thf): 260 (Schulter), 374 (Schulter), 390 (max). 188 zJcP = Experimenteller Teil - Kapitel 8 IR (ATR, [ern-I]): 2961 12914 I 2853 (w(br.), CH str.), 1610 (m, C=O str.), 1564 (w), 1515 (s), 1473 (ss(br.)), 1376 (m), 1352 (m), 1334 (m), 1320 (m), 1296 (m), 1259 (s), 1221 (m), 1203 (ss), 1141 (s), 1093 (s(br.), P=O str.), 1029 (s), 1016 (s), 957 (m), 920 (w), 882 (ss), 848 (ss), 797 (ss), 752 (m), 739 (s), 722 (s), 667 (m), 659 (s), 638 (s), 620 (w), 584 (m). X-Ray - Datei: Sn«MesCO)2P)2.cif [Tris-(5H-Dibenzo[a,d]cyc1ohepten-5-yl)phosphanrhodium-bis-mesitoylphosphanid] 200 mg [(Trop3P)RhCI] (0.27 mmol, 1 eq., C4s H 33 CIPRh, M = 743.075 glmol) und 150 mg TIPF6 (0.43 mmol, 1.6 eq.) werden in 4 mL CHzCh für 12 h bei RT gerührt. Zu der Suspension werden 122 mg 15 (0.35 mmol, 1.3 eq.) zugegeben und 4 h bei RT gerührt, abfiltriert, der Rückstand mit 3 mL CHzCh gewaschen und das Filtrat zur Trockene eingeengt. Der gelbe Rückstand wird in 5 mL thf suspendiert, abfiltriert und mit 2 mL thf gewaschen. Der abfiltrierte gelbe Feststoffwird am Ölpumpenvakuum getrocknet. Ausbeute: 229 mg gelber Feststoff (87 %). [(TroP3 P )Rh(P(COMesh)] (C6sHssOzPzRh, M = 1032.98 glmol). Smp.: 224°C (Zersetzung). IH NMR (500 MHz, CDzClz, 25°C, TMS): ö = 6.89 (dd, 6 H, 3JHH = 7.7 Hz, 3JHH = 7.7 Hz, Trop CH), 6.89 (d, 6 H, 3JHH = 7.7 Hz, Trop C ll ,lZH), 6.87 (br., 4 H, Mes CH), 6.78 (dd, 6 H, 3JHH = 7.7 Hz, 3JHI1 = 7.7 Hz, Trap CH), 6.52 (d, 6 H, 6 H, Trop =CH), 4.08 (dd, 3 H, ZJpH 3JHH = 7.7 Hz, Trop C8,ISH), 6.32 (s(br.), = 13.0 Hz, 4JpH = 8.1 Hz, Trop C1H), 2.53 (s, 12 H, Mes O-CH3), 2.27 ppm (s, 6 H, Mes P-CH3). NMR (126 MHz, CDzClz, 25°C, TMS): Ö = 136.0 (s, Trop CZ), 132.5 (s, Trop CO), 130.9 (s, Trap ell,IZ), 129.2 (s, Mes CH), 127.8 (s, Trap e lO ,13), 127.7 (d, 3Jcp = 6.7 Hz, Trop C,I\ 127.5 (s, Trop cB,14), 127.8 (s, Trop e IO), 75.3 (d, zJcP = 5.3 Hz, Trop =CH), 48.9 (d, 13 C {H} lJcp = 19.9 Hz, Trap Cl), 21.1 (s, Mesp-CH 3), 19.8 ppm (br., Mes o-CH3). Carbonyl-Kohlenstoff, sowie Caryl der Mesityl-Gruppen nicht detektiert. 3I p {H} NMR (202 MHz, CDzCh, 25°C, H3P04): 0 = 198.9 (dd, IJRh,p = 137.0 Hz, zJp,P = 314.0 Hz, Trop3P), 79.9 ppm (br., (MesCO)zP). l03 Rh NMR (15.8 MHz, CDzCh, 25°C): 0 = 2010 ppm. 189 Experimenteller Teil - Kapitel 8 UV/vis - Ain nrn (tht): 233 (Schulter), 261 (Schulter), 347 (Schulter), 399 (Schulter). IR (ATR, [ern-I]): 3049/3017/2950/2910 (w(br.), CH str.), 1605 (w(br.), C=O str.), 1548 (m), 1515 (s), 1480 (s), 1453 (m), 1421 (m), 1375 (w), 1313 (w), 1287 (m), 1206 (m), 1142 (m), 1111 (w), 1097 (w), 1055 (w), 1032 (w), 956 (w), 883 (s), 836 (ss), 791 (m), 765 (w), 741 (s), 733 (s), 716 (w), 685 (w), 653 (w), 640 (m), 618 (m), 584 (w). X-Ray - Datei: RhMesC02P.cif (fehlgeordnetes Lösungsmittel (thf»). Tetrakis(mesitoyl)diphosphan [((MesCO)z)P z] (32) 200 mg 15 (0.456 mmol, 1 eq.) werden in 8 mL drne gelöst. Die gelbe Lösung wird mit ca. 0.5 mL einer 0.456 molaren h-Lösung (0.228 mmol, 0.5 eq.) titriert, bis keine Entfärbung des zugegebenen Jods mehr auftritt. Das Lösungsmittel wird am Ölpumpenvakuum entfernt, der Rückstand in 6 mL n-Hexan aufgenommen, filtriert und der Filter mit 3 mL n-Hexan gewaschen. Das gelbe Filtrat wird zur Trockene am Ölpumpenvakuum eingeengt und das Produkt als beiger Feststoff isoliert. Ausbeute: 95 mg beiger Feststoff (64 %). [((MesCO)zPhJ, tH C4oH4404Pz M = 650.72 g/mol. NMR (250.13 MHz, C6D6, 25°C, TMS): 8 = 6.50 (s, 4 H, Mes CH), 2.52 (s, 12 H, Mes 0- CH3), 1.99 ppm (s, 3 H, Mes p-CH3 ). 13 C {H} NMR (125.8 MHz, C6D6, 25°C, TMS): 8 = 210.8 (t., IJcp + zJcP = 26.7 Hz, CO), 139.6 (s, Mes C), 139.4 (t, zJcp + 3Jcp = 15.2 Hz, Mes Cl), 134.8 (s, Mes ca,6), 129.4 (s, Mes C'\ 21.2 (s, Mesp-CH 3), 20.6 ppm (t, 4Jcp + 5Jcp = 3.2 Hz, Mes o-CH3). 3t p {H} NMR (202.5 MHz, C 6D 6, 25°C): 8 = 47.6 ppm (s). X-Ray - Datei: ((MesCO)2P)2.cif Natrium-3,5-dipheny1-1 ,2,4-diazaphospholid (Na-PhzDiazaphospholid) (33) 788 mg [Na5(OfBu)4PHz]*dme (1.49 mmol, 1 eq.) werden mit 397 mg 1,4-Dichloro-l,4diphenyl-2,3-diazabutadien (1.43 mmol, 0.96 eq.) vorgelegt und 7 mL thflangsam zugegeben. Nachdem die lebhafte Reaktion unter Wärmeentwicklung abgeklungen ist, wird noch 3 h bei 190 Experimenteller Teil- Kapitel 8 RT nachgerührt. Das Lösungsmittel wird am Ölpumpenvakuum entfernt und der braune Rückstand in 5 mL n-Hexan suspendiert. Die Suspension wird filtriert, der Filterkuchen mit 5 mL n-Hexan gewaschen und das Filtrat zur Trockene eingeengt. Es wird ein beiger Feststoff erhalten, welcher nach NMR spektroskopischen Untersuchungen eine Zusammensetzung von (Na-PhzDiazaphospholid*2 NaOIBu*thf) aufweist. Ausbeute: 600 mg (76.7 %). (Na-PhzDiazaphospholid*2 NaOIBu*thf), Cz6 H36NzNa303P M = 524.52 g/mol. Z I H NMR (300.13 MHz, [D8]thf, 25°C, TMS): ö = 7.98 (s(br.), 4 H, Ph CH ,6), 7.29 (m(bL), 4 H, Ph CH3,5), 7.15 (m(bL), 2 H, Ph cIt), 3.65 (m, 2 H, thf OCHz), 1.81 (m, 2 H, thf OCHzCHz), 1.18 ppm (s, 18 H, OC(CH3)3). 31 p {H} NMR (l 01.2 MHz, [D8]thf, 25°C, H3P04): ö = 65.4 ppm (s(br.)). 1-Trirnethylsilyl-3,5-diphenyl-l ,2,4-diazaphosphol (34) 182 mg Na-PhzDiazaphospholid*2 NaOIBu*thf (0.347 mmol) werden in 3 mL thf gelöst und ein Überschuss an Trimethylsilylchlorid zugetropft. Die hellgelbe Suspension wird nach 30 min. zur Trockene eingeengt und der beige Rückstand in 5 mL Toluol aufgenommen und filtriert. Das Filtrat wird zur Trockene eingeengt und ein fast farbloser Feststoff erhalten. Ausbeute: 101 mg (93 %). 1-Trimethylsilyl-3,5-diphenyl-1 ,2,4-diazaphosphol, C l7 H l9NzPSi M = 310.405 g/mol. IU NMR (300.1 MHz, C6D6, 25°C, TMS): ö = 8.39 (m, 2 H, PhA CHZ,6), 7.39 (m, 2 H, PhB CHz,6), 7.35 (m, 2 H, PhA CH3.5), 7.24 (m, 1 H, PhA cIt), 7.14 (m, 1 H, PhB cIt), 7.12 (m, 2 H, PhB CH3,5), 0.25 ppm (s, 9 H, Si(CH3)3). NMR (75.47 MHz, C 6D 6, 25°C, TMS): ö = 184.2 (d, IJc,p = 48.0 Hz, PCPhB), 179.7 (d, IJc,p = 57.4 Hz, PCPhA), 136.8 (d, zJc,p = 19.8 Hz, PhA Cl), 134.7 (d, zJc,p = 19.8 Hz, PhB C\ 129.8 (d, 3JC .p = 5.6 Hz, PhI3 C,6), 128.8 (s, PhA C,\ 128.7 (d, 5Jc ,p = 1.1 Hz, PhB c4), 128.4 (d, 5Jc ,p = 5.6 Hz, PhA c4), 127.9 (s, PhB C,5), 126.9 (d, 3Jc ,p = 9.4 Hz, PhA CZ,6), 0.8 13 C {H} ppm (s, Si(CH 3)3). 31 p {H} NMR (121.5 MHz, C6D 6, 25°C, H3P04): ö = 95.5 ppm (s). MS (EI): m/z = 310 (M+, 83%), 309 ([M-Ht, 100%). 191 Experimenteller Teil- Kapitel 8 Natrium-isophosphindolin-l ,3-dionid (Na-Phosphaphthalimid) (35) 500 mg [Nas(O'Bu)4PH2] * dme 13 (0.94 mmol, 1 eq.) werden in einem Gemisch aus 5 mL Toluol und 2 mL dme gelöst. Es werden 252 mg Diethylphthalat (1.13 mmol, 1.2 eq.) in 2 mL Toluol langsam zugetropft. Die Farbe der Lösung verändert sich sofort zu weinrot und es fallt ein dunkler Feststoff aus. Nach 1 h Rühren bei RT wird die Lösung auf ca. 5 mL Volumen eingeengt und das restliche gelöste Produkt durch Zugabe von 10 mL n-Hexan gefallt. Der violette Feststoff wird abfiltriert, mit 4 mL n-Hexan nachgewaschen und am Ölpumpenvakuum getrocknet. Es wird ein Untersuchungen violetter eine Feststoff erhalten, Zusammensetzung welcher von nach NMR spektroskopischen (Na-Phosphaphthalimid*4 NaO'Bu*dme) aufweist. Ausbeute: 517 mg violetter Feststoff (83.3 %). (Na-Phosphaphthalimid*4 NaO'Bu*dme), C2gH soNasOgP M = 660.14 g/mol. Durch Zugabe von 18-Krone-6 konnte eine NMR Signalseparierung bei -10 °C erreicht werden. NMR (400 MHz, [D8]thf, -10°C, TMS): Ö = 7.25 (m, 2 H, AA'-Teil eines AA'BB' Spektrums, C H3,6), 7.18 (m, 2 H, BB'-Teil eines AA'BB' Spektrums, CarJl"\ 3.60 (s, 24 H, IH ar 18-Krone-6 OCH2 ), 3.46 (s, 4 H, OCH2(dme)), 3.30 (s, 6 H, OCH3(dme)), 1.12 ppm (s, 9 H, OC(CH3)3). 13 C{H} NMR (100.6 MHz, [D8]thf, -10 °C, TMS): Ö = 230.3 (COP CO), 145.1 (C a/,2), 129.0 (c a/,6), 115.4 (C ar4,s), 70.9 (18-Krone-6 OCH2), 72.2 (OCH2(dme)), 66.8 (OC(CH3)3), 58.4 (OCH 3(dme)), 32.4 ppm (OC(CH3)3). 31 p {H} NMR (162 MHz, [D8]thf, -10 °C, H 3P04): ö = 44.3 ppm (s), Die Zuordnung der Kohlenstoffatome erfolgte über I H, Untersuchungen. 192 l3 C HMBC NMR spektroskopische Anhang - Kapitel 8 Tert.-Butoxy-bis(mesitoyl)phosphan ((MesCO)2P(OtBu)) (36) 250 mg Na[(MesCOhP] (0.718 mmol, 1 eq.) werden mit 81 mg KOIBu (0.718 mmol, 1 eq.) in 5 mL thf vorgelegt und langsam 182 mg Jod (12, 0.718 mmol, 1 eq.) in 10 mL thf zugetropft. Die gelbe Lösung färbt sich orangefarben und ein farbloser Feststoff fällt aus. Nach beendeter Zugabe wird noch 2 h bei RT gerührt. Die orange Suspension wird zur Trockene eingeengt und der gelbe Rückstand in 10 mL n-Hexan suspendiert. Die gelbe Lösung wird vom farblosen Niederschlag abfiltriert, der Niederschlag mit 5 mL n-Hexan gewaschen und das Filtrat am Ölpumpenvakuum zur Trockene eingeengt. Es wird ein hellgelber, wachsartiger Feststoff erhalten. Ausbeute: 227 mg (79.3 %). (MesCO)2P(OIBu), C24H3l 03P M = 398.475 g/mol. lU NMR (250.13 MHz, C6D 6, 25°C, TMS): 0 = 6.64 (s, 4 H, Mes CH), 2.32 (s, 12 H, Mes 0- CH3), 2.05 (s, 6 H, Mes p-CH3), 1.00 ppm (s, 9 H, OC(CH3)3). e {H} NMR (75.47 MHz, C6D6, 25°C, TMS): 0 = 220.2 (d, IJc,p = 51.3 Hz, CO), 139.0 (s, Mes C), 138.4 (d, 2Jc ,p = 28.1 Hz, Mes Cl), 134.4 (d, 3Jcp = 0.8 Hz, Mes C2,6), 128.7 (s, Mes 13 C,5), 78.2 (d, 2Jc ,p = CH3), 19.8 ppm (d, 4JC •p = 3I p {H} 9.0 Hz, OC(CH3)3), 29.1 (d, 3Jc ,p = 6.5 Hz, OC(CH3)3), 20.9 (s, Mes p4.6 Hz, Mes a-CH 3). NMR (101.25 MHz, C6D6, 25°C): 0 = 110.5 ppm (s). MS (EI): m1z = 398 (M+, 1%), 147 (MesCO+, 100%), 119 (Mes+, 14.5%). 193 l I Kapite19 Anhang Anhang - Kapitel 9 9.1 Abkürzungen Trop 5H-Dibenzo[a,d] cyclohepten-5-yl cod 1,5-Cyclooctadien Me Methyl OTs Benzensulfonat Ph Phenyl tmeda Tetramethylethylendiamin pmdta Pentamethyldiethylentriamin dme 1,2-Dimethoxyethan mtbe tert- Butylmethylether thf Tetrahydrofuran ESP Elektronstabilisierungsparameter EA Elementaranalyse ESR Elektronspinresonanz HV Hochvakuum NMR Kernresonanzspektroskopie EPR Elektronenpulsresonanzspektroskopie RT Raumtemperatur MW Mikrowelle CW Continuous wave v.R.a. vollständiges Refinement ausstehend (Lösungsmittel-Fehlordnung) 196 Anhang - Kapitel 9 9.2 Kristallografische Daten Empirieal fonnula C4slIsoI.i4()lzl?4 Temperature 173 K Wavelength 0.71073 Crystal system monoclinic Spaee group P2 1/e Unit eell dimensions Volume A b = 9.661(1) A e = 29.706(3) A 5702.8(1) A3 Z 4 Density (calculated) 1.166 g/em 3 Absorption eoefficient 0.185 mm- I F(OOO) 2144 Crystal size 0.47 x 0.38 x 0.12 mm Data colleetion Siemens SMART l?I.ATFORM A a = 20.937(2) a = 90 0 ß = 108.354(3) y= 90 0 0 with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Deteetor distance 50 mm Exposure time/frame 50 s Solution by direct methods, SHEI.XTI. 97 Refinement method full matrix least-squares on FZ Theta range for data eollection 1.02 0 to 26.49 Index range -26 <=h<= 25, -12 <=k<= 12, -21 <=1<= 37 Reflections collected 34823 Independent refleetions 11769 [R(int) = 0.0595] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters 11769 / 0 / 625 Goodness-of-fit on FZ 1.079 Final R indices [I> 2cr(l)] R indices (all data) = 0.0720, wRz = 0.1391 R 1 = 0.1162, wRz = 0.1567 I.argest diff. peak and hole 0.467 and -0.362 e/A3 0 RI 197 Anhang - Kapitel 9 Empirical fonnula C241I42l-i2~4J>2 Temperature lOOK Wavelength 0.71073 Crystal system Monoclinic Space group C2/rn (no. 12) Unit cell dimensions a = 12.1926(6) A a=90 b = 14.0598(7) A ß = 101.905(2)0 A c = 8.3354(4) A y = 90 0 0 Volume 1398.2(1) A3 Z 2 Density (calculated) 1.098 g/cm3 Absorption coefficient 0.172 mm- 1 F(OOO) 500 Crystal size 0.52 x 0.45 x 0.34 mm Data collection Siemens SMART Pl-ATFORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 101120 s Solution by Refinement method direct methods, SIIEl-XTl- 97 full matrix least-squares on F 2 Theta range for data collection 2.24 0 to 52.15 0 Index range -27 <=h<= 26, -31 <=k<= 31, -18 <=1<= 16 Reflections collected 22784 Independent reflections 8099 [R(int) = 0.0191] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters Goodness-of-fit on F2 8099/12/184 Final R indices [I> 20-(1)] R 1 = 0.0411, wR2 = 0.1158 R indices (all data) R[ = 0.0511, wR2 = 0.1260 l-argest diff. peak and hole 1.035 and -0.349 e/A 3 198 1.066 Anhang - Kapitel 9 Empirical fonnula C6oH90Li40 lZP6 Temperature 293 K Wavelength 0.71073 Crystal system monoclinic Space group P2 1/n Unit cell dimensions a = 12.486(13) A a,=90 b = 14.687(16) A ß = 107.87(2) A c = 20.06(2) A Y = 90 0 0 0 A3 Volume 3501(6) Z 2 Density (calculated) 1.154 g/cm3 Absorption coefficient 0.206 mm- 1 F(OOO) 1296 Crystal size 0.60 x 0.20 x 0.18 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 40mm Exposure time/frame 30 s Solution by direct methods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least-squares on FZ Theta range fOT data collection 1.71 Index range -15 <=h<= 15, -18 <=k<= 18, -25 <=1<= 14 Reflections collected 19864 Independent reflections 7145 [R(int) = 0.0363] Absorption correction Empirical (SADABS) Data 1 restraints 1parameters 7145/0/370 Goodness-of-fit on FZ 1.024 Final R indices [I> 2cr(I)] Rl = 0.0476, wRz = 0.0939 R indices (all data) Rl Largest diff. peak and hole 0.250 and -0.258 elA3 0 to 26.37 0 = 0.1158, wRz = 0.1349 199 Anhang - Kapitel 9 Empirical formula C36H63LizN6P3 Temperature lOOK Wavelength 0.71073 Crystal system monoclinie Space group P2 1/c Unit cell dimensions Volume A b = 17.5352(9) A c = 18.3312(9) A 4207.2(4) A3 Z 4 Density (calculated) 1.084 g1cm3 Absorption coefficient 0.172 mm- 1 F(OOO) 1488 Crystal size 0.24 x 0.13 x 0.05 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM A a = 13.2835(7) a=90 0 ß = 99.828(2) y= 90 0 0 with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 20 s Solution by direct methods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least~squares on F Theta range for data collection 1.62 0 to 26.45 Index range -16 <=h<= 16, -21 <=k<= 21, -22 <=1<= 22 Reflections collected 37854 Independent reflections 8646 [R(int) = 0.0781] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters 8646 / 17 / 377 Goodness-of-fit on FZ 1.068 Final R indices [I > 20-(1)] Rl = 0.0968, wRz = 0.2079 R indices (all data) Rl = 0.1222, wRz = 0.2233 Largest diff. peak and hole 0.930 and -0.747 e/A3 200 Z 0 Anhang ~ Kapitel 9 Empirical formula C32 H40Lh04P4 Temperature 150K Wavelength 0.71073 Crystal system monoclinic Space group P21/C Unit cell dimensions a = 11.1758(6) A a =90 b = 16.2710(9) A ß = 92.838(2) c = 18.7509(9) A y= 90 A 0 0 0 Volume 3405.5(3) A3 Z 4 Density (ca1culated) Absorption coefficient 1.222 g/cm3 0.255 rnrn- 1 F(OOO) 1320 Crystal size 0.15 x 0.13 x 0.11 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 40 s Solution by direct methods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least-squares on F2 Theta range for data collection 1.66 0 to 28.27 Index range -14 <=h<= 13, -21 <=k<= 17, -15 <=1<= 24 Reflections collected 25432 Independent reflections 8423 [R(int) = 0.0820] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters 8423/ 10 / 379 Goodness-of-fit on F 2 1.118 Final R indices [I> 20'(1)] R 1 = 0.0842, wR2 = 0.1489 R indices (all data) R 1 = 0.1249, WR2 = 0.1645 Largest diff. peak and hole 0.542 and -0.280 e/A3 0 201 Anhang - Kapitel 9 Empirical fonnula C361I5z~iz~4l?4 Temperature 200K Wavelength 0.71073 Crystal system monoclinie Space group C2/c Unit cell dimensions a = 10.2993(7) A a b = 17.644(1) A ß = 93.412(2) A c = 21.464(2) A = 90 y= 90 0 0 0 3 Volume 3893.4(5) A z 4 Density (ca1culated) 1.158 g/cm 3 Absorption coefficient 0.223 mm- 1 F(OOO) 1448 Crystal size 0.14 x 0.13 x 0.10 mm Data collection Siemens SMART P~ATFORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 30 s Solution by direct methods, Refinement method full matrix least-squares on FZ Theta range for data collection 1.90 0 to 26.37 Index range -12 <=h<= 12, -20 <=k<= 22, -26 <=1<= 26 Reflections collected 14022 Independent reflections 3975 [R(int) = 0.0505] Absorption correction Empirical (SADABS) Data I restraints I parameters 3975/0/212 Goodness-of-fit on FZ 1.094 Final R indices [I > 2er(I)] Rl = 0.0594, wRz = 0.1294 R indices (all data) R] = 0.0801, wR z = 0.1391 ~argest 0.355 and -0.181 e/A3 202 diff. peak and hole SIIE~XT~ 97 0 Anhang - Kapitel 9 Mesitoylphenylpivaloylphosphanoxid 5 Empirical formula C 21 H 2S 03P Temperature 298K Wavelength 0.71073 Crystal system monoc1inic Space group P2]/c Unit cell dimensions Vo1ume A b = 24.731(9) A c = 9.009(3) A 2005.9(2) A3 Z 4 Density (ca1culated) 1.180 g/cm3 Absorption coefficient 0.152 mm- 1 F(OOO) 760 Crystal size 0.41 x 0.32 x 0.32 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM A a = 9.007(3) 0 a =90 ß = 91.794(5) y= 90 0 0 with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 15 s Solution by Refinement method direct methods, SHELXTL 97 fuH matrix least-squares on F 2 Theta range for data collection 1.65 0 to 24.71 Index range -10 <=h<= 10, -29 <=k<= 28, -10 <=1<= 10 Reflections collected 14288 Independent reflections 3423 [R(int) = 0.0492] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters Goodness-of-fit on F2 3423/0/232 Final R indices [I > 20-(1)] Rl = 0.0505, WR2 = 0.1223 R indices (all data) Rl = 0.0953, WR2 = 0.1439 Largest diff. peak and hole 0.215 and -0.246 e/A3 0 1.009 203 Anhang - Kapitel 9 NaPEnolat*tmeda (E-Isomer) 6a Empirical fonnula C44H64N4NazOzPz Temperature 200K Wavelength 0.71073 A Crystal system monoclinic Space group P2/c Unit cell dimensions a = 13.727(1) A a = 90 b = 8.453(1) A ß = 100.170(1) c = 20.638(1) A y= 90 0 0 0 3 Volume 2357.2(2) A Z 2 Density (calculated) 1.111 g/cm 3 Absorption coefficient 0.148 mm- l P(OOO) 848 Crystal size 0.39 x 0.31 x 0.29 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50 rnrn Exposure time/frame 60 s Solution by direct rnethods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least-squares on p Z Theta range for data collection 2.01 Index range -18 <=h<= 18, -11 <=k<= 11, -27 <=1<= 27 Reflections collected 23836 Independent reflections 5891 [R(int) = 0.0237] Absorption correction Empirica1 (SADABS) Data / restraints / parameters 5891 /191 /262 Goodness-of-fit on p Z 1.054 Final R indices [I > 2cr(I)] Rl = 0.0642, wRz = 0.1805 R indices (all data) Rl = 0.0765, wRz = 0.1937 Largest diff. peak and hole 0.863 and -0.510 e/A 204 0 to 28.35 0 3 Anhang - Kapitel 9 AgPEnolat (E-Isomer) 7 Empirica1 formu1a CI44Hl2SAgsÜl6Pg Temperature K Wave1ength 0.71073 Crysta1 system tric1inic Space group P-1 Unit cell dimensions a = 16.680(2) A a = 88.709(3) 0 b = 17.482(3) A ß = 87.901(3) 0 A Y= 82.232(3) A c = 25.331(4) 0 3 Volume 3225.18 A Z 1 Density (calcu1ated) 1.465 g/cm 3 Absorption coefficient 1.193 nun-I F(OOO) 3232 Crysta1 size 0.31 x 0.29 x 0.27 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 20 s Solution by Refinement method direct methods, SHELXTL 97 full matrix least-squares on F 2 Theta range far data collection 0.80 0 to 28.36 Index range -22 <=h<= 22, -23 <=k<= 23, -33 <=1<= 33 Reflections collected 75730 Independent reflections 36106 [R(int) = 0.0621] Absorption correction Empirica1 (SADABS) Data / restraints / parameters Goodness-of-fit on F 2 36106/0/1484 v.R.a. Final R indices [I > 20-(1)] R I = v.R.a., wR2 = v.R.a. R indices (all data) Rl Largest diff. peak and hole v.R.a. e/A3 = 0 v.R.a., wR2 = v.R.a. 205 Anhang - Kapitel 9 Empirical fonnula Temperature 200K Wavelength 0.71073 Crystal system monoclinic Space group P2 1/c Unit cell dimensions a = 15.2973(7) A a = 90 b = 8.6624(4) A ß = 110.409(1) c = 19.6907(9) A y= 90 A 0 0 0 A3 Volume 2445.5(2) Z 4 Density (calculated) 1.215 g/cm3 Absorption coefficient 0.197 mm- 1 F(OOO) 948 Crystal size 0.53 x 0.49 x 0.44 rnrn Data collection Siemens SMART PLATFORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50 mm Exposure time/frame 15 s Solution by direct methods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least-squares on FZ Theta range for data collection 1.42 0 to 28.32 Index range -19 <=h<= 20, -10 <=k<= 11, -21 <=1<= 26 Reflections collected 17885 Independent reflections 6083 [R(int) = 0.0186] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters 6083/0/284 Goodness-of-fit on FZ 1.036 Final R indices [I> 20-(1)] R 1 = 0.0425, wRz = 0.1176 R indices (all data) Rl = 0.0501, wRz = 0.1246 Largest diff. peak and hole 0.321 and -0.240 e/A3 206 0 Anhang - Kapitel 9 [(TropzNH)Rh(lMezPPh)CI]eq 10a Empirical fonnula C4IH36CIN3PRh, X C 6H 14, y CHzCb Temperature 200K Wavelength 0.71073 Crystal system monoclinic Space group P2 1/n Unit cell dimensions a = 13.937(2) A a=90 ß = 94.282(2) Volume A c = 18.219(2) A 7317(2) A3 Z 4 Density (calculated) 1.394 g1cm 3 Absorption coefficient 0.639 mm- I F(OOO) 3160 Crystal size 0.26 x 0.20 x 0.10 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM A b = 28.898(4) y = 90 0 0 0 with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 90 s Solution by direct methods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least-squares on F Z Theta range far data collection 1.32 0 to 24.71 Index range -16 <=h<= 16, -33 <=k<= 15, -21 <=1<= 21 Reflections collected 36047 Independent reflections 12443 [R(int) = 0.0544] Absorption correction Empirical (SADABS) Data 1 restraints 1parameters 12443 1 36/902 Goodness-of-fit on F Z 1.223 Final R indices [I > 20-(I)] R I = 0.0806, wRz = 0.1934 R indices (all data) R I = 0.1077, wRz = 0.2105 Largest diff. peak and hole 2.319 and -1.351 e/A 3 0 207 Anhang - Kapitel 9 [(Trop2NH)Rh(lMe2PPh)CI]ax lOc Empirical formula C42H 38 CbN3PRh Temperature 200K Wavelength 0.71073 Crysta1 system monoclinic Space group P2 i /n Unit cell dimensions a = 11.392(2) A a,=90 b = 19.589(3) A ß = 107.787(3) y= 90 Volume c = 17.105(3) A 3634.7(1) A3 Z 4 Density (calculated) 1.508 glcm Absorption coefficient 0.770 mm- i F(OOO) 1688 Crystal size 0.32 x 0.29 x 0.27 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM A 0 0 0 3 with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 20 s Solution by direct methods, SHELXTL 97 Refinement method fuH matrix least-squares on F Z Theta range far data collection 1.63 Index range -15 <=h<= 13, -24 <=k<= 26, -21 <=1<= 22 Reflections collected 25330 Independent reflections 9008 [R(int) = 0.0200] Absorption correction Empirical (SADABS) Data 1restraints 1parameters 9008/0/453 Goodness-of-fit on F Z 1.066 Final R indices [I > 20-(1)] R i = 0.0312, wRz = 0.0809 R indices (all data) R i = 0.0358, wRz = 0.0840 Largest diff. peak and hole 0.815 and -0.454 e/A3 208 0 to 28.31 0 Anhang ~ Kapitel 9 [(TropzNH)Rh(CHzlMePPh)] 11 a Empirical formula C45H45N30zPRh Temperature 173 K Wavelength 0.71073 Crystal system monoclinic Space group P2 1/c Unit cell dimensions a = 12.607(1) A 0.,=90 b = 21.014(2) A ß = 101.818(2) A c = 14.519(1) A y= 90 0 0 0 3 Volume 3765.0(5) A Z 4 Density (calculated) 1.400 g/cm3 Absorption coefficient 0.539 mm- J F(OOO) 1648 Crystal size 0.15 x 0.10 x 0.07 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 60 s Solution by direct methods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least-squares on FZ Theta range for data collection 1.65 0 to 28.39 Index range -16 <=h<= 16, -21 <=k<= 28, -19 <=1<= 18 Reflections collected 26563 Independent reflections 9369 [R(int) = 0.0839] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters 9369/5/462 Z 0 Goodness-of-fit on F 0.967 Final R indices [I> 20'(1)] R 1 = 0.0604, wRz R indices (all data) R 1 = 0.1098, wRz = 0.1384 Largest diff. peak and hole 1.350 and -0.848 e/A3 = 0.1236 209 Anhang - Kapitel 9 Empirical fonnula C4sHlOSNa13012P Temperature K Wavelength 0.71073 Crystal system cubic Space group Pa-3 Unit cell dimensions a = 19.6174(4) A a = 90 b = 19.6174(4) A ß= c = 19.6174(4) A y = 90 A 90 0 0 0 Volume A3 Z 4 Density (calculated) 1.057 g/cm3 Absorption coefficient 0.155 mm- l P(OOO) 2576 Crystal size 0.32 x 0.32 x 0.30 mm Data collection Siemens SMART PLATPORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 10/120 s Solution by direct methods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least-squares on p Z Theta range for data collection 1.90 0 to 19.78 Index range -18 <=h<= 17, -18 <=k<= 18, -15 <=1<= 18 Reflections collected 22026 Independent reflections 1147 [R(int) = 0.0505] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters 1147 / 0 / 127 Goodness-of-fit on p Z v.R.a. Final R indices [I> 2cr(I)] Rl 0 R indices (all data) = v.R.a., wRz = v.R.a. Rl = v.R.a., wRz = v.R.a. Largest diff. peak and hole v.R.a. e/A3 210 Anhang - Kapitel 9 Na[(MesCO)zP]*dme 15 Empirical formula C lOo H 133 N<4018P 4 Temperature 298K Wavelength 0.71073 Crystal system monocIinic Space group Cc Unit cell dimensions a = 15.616(3) A A a =90 0 b = 24.203(5) A ß = 98.347(3) c = 28.910(6) A y= 90 0 0 Volume 10811(4) A 3 Z 4 Density (calculated) 1.130 g/cm3 Absorption coefficient 0.145 mm- 1 F(OOO) 3924 Crystal size 0.32 x 0.31 x 0.29 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 60 s Solution by direct methods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least-squares on F 2 Theta range for data collection 2.72 0 to 20.82 Index range -15 <=h<= 15, -24 <=k<= 24, -28 <=1<= 28 Reflections col1ected 23916 Independent reflections 11177 [R(int) = 0.0673] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters 11177 /16/1173 Goodness-of-fit on F 2 0 0.970 Final R indices [I> 20-(1)] R, = 0.0676, wR2 = 0.1472 Rindices (al1 data) R 1 = 0.1485, WR2 = 0.1845 Largest diff. peak and hole 0.380 and -0.199 e/A3 211 Anhang - Kapitel 9 MeBAP 16 Empirical fonnula CZ1Hz50ZP Temperature 200K Wavelength 0.71073 Crystal system monoclinic Space group P2 1/c Unit cell dimensions Yolume A b = 16.0040(8) A c = 18.1570(9) A 1891.7(2) A3 Z 4 Density (calculated) 1.195 g/cm 3 Absorption coefficient 0.155 mm- I F(OOO) 728 Crystal size 0.44 x 0.42 x 0.39 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM A a = 6.5109(3) a = 90 0 ß = 90.997(1) y= 90 0 0 with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50 mm Exposure time/frame 10 s Solution hy direct methods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least-squares on FZ Theta range for data collection 2.24 0 to 28.28 Index range -8 <=h<= 8, -21 <=k<= 21, -24 <=1<= 24 Reflections collected 20300 Independent reflections 4695 [R(int) = 0.0241] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters 4695/0/224 Goodness-of-fit on FZ 1.047 Final R indices [I > 20-(1)] Rl = 0.0508, wRz = 0.1361 R indices (all data) Rl = 0.0576, wRz = 0.1423 Largest diff. peak and hole 0.443 and -0.246 e/A3 212 0 Anhang - Kapitel 9 MeBAPO 17 Empirieal formula C 21 H 2S 03P Temperature 298K Wavelength 0.71073 A Crystal system trielinie Spaee group P-l Unit eell dimensions a = 8.074(2) A a = 75.653(6) 0 b= 10.110(3)A ß = 77.716(6) 0 e = 12.737(3) A Y= 85.537(5) 0 3 Volume 984.0(5) A Z 2 Density (ealeulated) 1.203 g/em3 Absorption coefficient 0.155 mm- 1 F(OOO) 380 Crystal size 0.41 x 0.18 x 0.12 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM with CCD deteetor Mo Ku, graphite monochromator Detector distanee 50mm Exposure time/frame 20 s Solution by Refinement method direct methods, SHELXTL 97 full matrix least-squares on F 2 Theta range for data collection 1.68 0 to 26.36 Index range -10 <=h<= 10, -12 <=k<= 12, -15 <=1<= 15 Reflections collected 8074 Independent reflections 3983 [R(int) = 0.0289] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters Goodness-of-fit on F 2 3983/0/233 Final R indices [I> 20-(1)] R j = 0.0482, WR2 = 0.1130 R indices (all data) Rl = 0.0912, WR2 = 0.1315 Largest diff. peak and hole 0.189 and -0.213 e/A3 0 1.007 213 Anhang - Kapitel 9 [Na(l8-Krone-6)][MesCOPH] 25b Empirical fonnula C 22H 36Na07P Temperature 220K Wavelength 0.71073 A Crystal system orthorhombic Space group P2]2]2] Unit cell dimensions a = 7.9371(4) A a=90 b = 16.4619(8) A ß = 90 c = 19.4596(9) A y=90 0 0 0 Volume 2542.6(2) A 3 Z 4 Density (calculated) 1.219 g/cm3 Absorption coefficient 0.162 mm-] F(OOO) 1000 Crysta1 size 0.60 x 0.28 x 0.27 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 60 s Solution by direct methods, SHELXTL 97 Refinement method full matrix least-squares on FZ Theta range for data collection 1.05 Index range -12 <=h<= 12, -25 <=k<= 16, -29 <=1<= 29 Reflections collected 44924 Independent reflections 9691 [R(int) = 0.240] Absorption correction Empirical (SADABS) Data / restraints / parameters 9691/0/288 Goodness-of-fit on FZ 1.041 Final R indices [I> 20-(1)] R] = 0.0453, wRz = 0.1193 R indices (all data) R] = 0.0579, wRz = 0.1296 Largest diff. peak and hole 0.427 and - 0.224 e/A 3 214 0 to 33.14 0 Anhang - Kapitel 9 Sn((MesCO)zP)z 30 Empiriea1 formu1a C43HsI04P2Sn Temperature 200K Wave1ength 0.71073 Crysta1 system tric1in Spaee group P-l Unit eell dimensions A b = 12.807(1) A e = 13.952(1) A A a = 12.191(1) a = 93.178(1) 0 ß = 109.853(1) y = 91.223(1) Vo1ume 2043.8(2) A3 Z 2 Density (caIculated) 1.320 g/em3 Absorption coefficient 0.742 mm- 1 F(OOO) 842 Crysta1 size 0.42 x 0.35 x 0.13 mrn Data collection Siemens SMART PLATFORM 0 0 with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Deteetor distance 50mm Exposure time/frame 10 s Solution by Refinement method direct methods, SHELXTL 97 full matrix least-squares on F2 Theta range far data collection 1.78 Index range -16 <=h<= 16, -17 <=k<= 17, -18 <=1<= 18 Reflections collected 21317 Independent reflections 10068 [R(int) = 0.0221] Absorption correction Empiriea1 (SADABS) Data 1restraints 1parameters Goodness-of-fit on F2 10068/0/464 Final R indices [I > 20-(1)] R 1 = 0.0367, wRz = 0.0905 R indices (all data) R 1 = 0.0422, wRz = 0.0935 Largest diff. peak and hole 0.776 and -0.426 e/A 3 0 to 28.28 0 1.049 215 Anhang - Kapitel 9 [(Trop3P)Rh(P(COMes)2)] 31 Empirical fonnula C691I63 ()3ll ZFtl1 Temperature 200K Wavelength 0.71073 Crystal system triclinic Space group ll-1 Unit cell dimensions a = 13.4071(6) A a = 91.970(1) 0 b = 20.7101(9) A ß = 90.600(1) 0 c = 20.8852(9) A Y= 98.366(1) A 0 3 Volume 1105.04 A Z 1 Density (calculated) 1.280 g/cm3 Absorption coefficient 0.400mm- 1 F(OOO) 2304 Crystal size 0.21 x 0.13 x 0.11 mm Data collection Siemens SMART llLATF()RM with eCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 50 s Solution by direct methods, SIIELXTL 97 Refinement method fuH matrix least-squares on FZ Theta range for data collection 0.98 0 to 26.37 Index range -16 <=h<= 16, -23 <=k<= 25, -25 <=1<= 26 Reflections collected 36181 Independent reflections 22833 [R(int) = 0.0394] Absorption correction Empirical (SADABS) Data 1 restraints 1parameters 22833/30/1313 Goodness-of-fit on FZ v.R.a. Final R indices [I > 20-(1)] R l = v.R.a., wRz = v.R.a. R indices (all data) R l = v.R.a., wRz = v.R.a. Largest diff. peak and hole v.R.a. e/A3 216 0 Anhang - Kapitel 9 Empirical fonnula C4oH4404P2 Temperature 200K Wavelength 0.71073 A Crysta1 system monoclinic Space group P2 1/n Unit cell dimensions a = 12.011(4) A a=90 b = 9.481(3) A ß = 98.626(6) c = 31.78(1) A y= 90 0 0 0 Vo1ume 3578(2) A 3 Z 4 Density (calculated) 1.208 g/cm3 Absorption coefficient 0.161 mm- F(OOO) 1384 Crysta1 size 0.32 x 0.22 x 0.21 mm Data collection Siemens SMART PLATFORM j with CCD detector Mo Ku, graphite monochromator Detector distance 50mm Exposure time/frame 55 s Solution by Refinement method direct methods, SHELXTL 97 full matrix least-squares on F 2 Theta range for data collection 1.30 0 to 27.33 Index range -15 <=h<= 14, -6 <=k<= 12, -40 <=1<= 39 Reflections collected 21629 Independent reflections 7956 [R(int) = 0.0451] Absorption correction Empirica1 (SADABS) Data / restraints / parameters Goodness-of-fit on F 2 7956/0/427 Final R indices [I> 20-(1)] R j = 0.0477, wR2 = 0.1097 R indices (all data) R j = 0.0900, wR2 = 0.1290 Largest diff. peak and hole 0.303 and -0.254 e/A 3 0 1.014 217 i-I '1""'111 , ~ -'---······-·-.-'"-·-··----~~-·I ! ~ ~ ~ ~ ~:!io:.":\t~~ ~:~ "'li" 4'''''', r~i fj;;,:~:~\,.:.;;) ~;§,~~y i i Literaturverzeichnis 9.3 Literaturverzeichnis [1] Z.-W. 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Promotionsarbeit "Kurze Synthesewege zu hochfunktionalisierten Phosphorverbindungen" unter der Leitung von Prof. Dr. Hansjörg. Grützmacher Nov. 2002 - März 2003 Diplomarbeit "Untersuchungen zur mindergefahrlichen Darstellung von Bis(acyl)phenylphosphanoxid (BAPO)" unter der Leitung von Prof. Dr. H. Grützmacher an der ETH Zürich Okt. 2000 - Nov. 2002 Wechsel zum Hauptstudium der Chemie an die ETH Zürich Vertiefung: Anorganische Chemie; Wahlfach: Kristallographie Okt. 1998 - Sept. 2000 Grundstudium der Chemie an der Universität Hannover (D) Militär- bzw. Zivildienst Aug. 1997 - Sept. 1998 Zivildienst beim "Mobiler Senioren Hilfsdienst" MSHD Hannover / Döhren (D) Schulausbildung Aug. 1990 - Juli 1997 Georg-Büchner-Gymnasium in Letter (D) Aug. 1988 - Juli 1990 Erich Kästner-Schule (Orientierungsstufe) in Letter (D) Aug. 1984 - Juli 1988 Brüder-Grimm-Schule (Grundschule) in Letter (D) Weiterbildung März 2006 Kursseminar "Basic Management Skills" 10 Tage ETH Zürich Juni 2003 - Feb. 2006 Assistent verschiedener Laborkurse der chemischen Grundausbildung an der ETH Zürich 227