F E L D B E R E C H N U N G Finite-ElementeProgramme für dreidimensionale Feldberechnungen in der Elektrotechnik E N die entsprechende Beschreibung eines Problems, das mit diesem Programm gelöst werden soll, lassen sich mit der Maus durchführen und erfordern keine größeren Kenntnisse der FEM. Deshalb kann das Programm nicht nur von FEMSpezialisten, sondern auch von einem größeren Anwenderkreis benutzt werden. Es ist einfach in der Anwendung und robust; die Befehle sind gut verständlich. Die Bestimmung der Stromwärmeverluste in massiven Bauteilen im Stirnraum eines Turbogenerators zeigt beispielhaft die Einsatzmöglichkeiten dieses Pro- gramms. Die Berechnung erfolgt dreidimensional: alle drei räumlichen KompoDie Finite-Elemente-Methode (FEM) ermöglicht eine genaue und schnelle nenten des elektromagnetischen Feldes – Analyse elektrischer, magnetischer und thermischer Felder in noch nicht die radiale, die tangentiale und die axiale – realisierten Komponenten. Dadurch kann sich einerseits die Erstellung werden vollständig dargestellt. teurer Prototypen erübrigen, andererseits können bei fertigen Produkten Schwachstellen mit der FEM besser identifiziert und mögliche VerbesseProblemdefinition rungen kostengünstig rechnerisch überprüft werden. Turbogeneratoren sind so konzipiert, daß S oftware-Pakete für die FEM-Analyse Maschinen, Transformatoren, Appara- nische sind bereits seit den sechziger Jahren auf ten usw. mit Gleichströmen und/oder beidseitig Stirnräume mit Ständer- und dem Markt. Diese Programme sind inzwi- Permanentmagneten Läuferwickelkopf, schen so leistungsfähig und deswegen so sich im Aktivteil, in dem die elektromecha- • Energieumwandlung stattfindet, Rotorkappen, An- zeitharmonische Berechnung: Wirbel- schlußklemmen usw. befinden. Der Aktiv- komplex, daß sie unter wirtschaftlichen stromverteilung Verlustberech- teil besteht überwiegend aus Magnetble- Gesichtspunkten nur durch darauf spe- nung in linearen und nichtlinearen lei- chen, wie der Ständer eines ABB-Turbo- zialisierte Firmen entwickelt werden kön- tenden Medien bei Wechselstromein- generators zeigt 2 . Im Hintergrund ist nen. Selbstgeschriebene FEM-Program- und speisung das Ständerblechpaket zu erkennen, im me können mit der Software der Spezia- Eines der Programme, das sowohl zwei- listen nur selten konkurrieren und werden als auch dreidimensionale Lösungen der den immer häufiger von kommerziellen Pro- genannten Anschlußklemmen. dukten verdrängt. MagNet Probleme von der ermöglicht, kanadischen ist Vordergrund der Ständerwickelkopf mit Stäben, Rundverbindungen und Firma Im Stirnraum eines Turbogenerators Die FEM-Software für die Anwendung Infolytica, das bereits seit einigen Jahren befinden sich Bauteile, die zwar keine in der Elektrotechnik wird heute von meh- bei ABB Kraftwerke AG in Mannheim im aktive Rolle bei der elektromechanischen reren Firmen angeboten. Vom Prinzip her Einsatz ist. Das Programm läuft reibungs- Energieumwandlung lösen alle diese Programme die Maxwell- los auf verschiedenen Workstations und genauso wichtig sind wie die Magnet- schen Differentialgleichungen. Die Proble- PCs. Es bietet eine sehr benutzerfreund- bleche und Kupferleiter im Aktivteil. Diese me, die mit dieser Software gelöst werden liche Oberfläche 1 . Die Vorbereitung und Bauteile haben einen vernachlässigbaren spielen, die aber können, lassen sich in folgende Kate- Einfluß auf das Betriebsverhalten und den gorien gliedern: Wirkungsgrad der Maschine, aber sie sind • • • elektrische Feldverteilung: Gleichstrom- wichtig für deren Zuverlässigkeit und Ver- und Potentialverteilung in massiven fügbarkeit. Aus konstruktiven Gründen, Bauteilen z. B. wegen der mechanischen Festigkeit elektrostatische Feldverteilung: Feldstär- oder der kostengünstigen Fertigung, be- ke- und Kapazitätsberechnungen, be- Dr. Vlado Ostovic stehen einige dieser Bauteile, wie Ösen, sonders in der Hochspannungstechnik Karl-Heinz Soyk Rundverbindungen usw., aus massivem magnetostatische Feldverteilung: Ma- ABB Kraftwerke AG Kupfer. Obwohl das elektromagnetische gnetkreisberechnungen in elektrischen Feld im Stirnraum eine deutlich kleinere ABB Technik 6/7 1996 29 F E L D B E R E C H N U N G E N Dimensionen reduzieren läßt. Da die Stäbe im Aktivteil eines Turbogenerators immer parallel zur Maschinenachse liegen, kann man die elektromagnetische Anregung dort sehr einfach beschreiben. Im Stirnraum dagegen gibt es keine Querschnittsebene, zu der alle Stäbe gleichzeitig senkrecht liegen. Deshalb muß die Anregung für jeden einzelnen Ständer- und Läuferstab dreidimensional vorgegeben werden. Das erfolgt im Programm MagNet in der Preprocessing-Phase mit sogenannten immateriellen Spulen. Ebenso wie das Geometrienetz mit allen Abmessungen des Maschinenmodells und den elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Materials definiert ist, muß auch das 1 Benutzeroberfläche des Programms MagNet von Infolytica Spulennetz als Träger der elektromagnetischen Anregung für jedes Modell vorgegeben werden. Die Spulen des Spulen- Amplitude als im Aktivteil hat, kann es bei hängig, sondern auch von der Frequenz netzes können im Maschinenmodell belie- großen Maschinen in den massiven Bau- des Stroms und von den elektromagneti- big angeordnet sein, aber sie müssen an teilen zusätzliche Verluste induzieren. Der schen Feldern, denen der Leiter ausge- den geometrischen Grenzen des Modells Grund dafür sind die Ösen und Rundver- setzt ist. beginnen und enden. Zu jedem Ständer- bindungen, die bei großen Maschinen im Das elektromagnetische Feld im Stirn- und jedem Läuferstab gehört eine Spule. Bereich des sogenannten Eindringmaßes raum einer elektrischen Maschine hat eine Die reale und die imaginäre Komponente δ liegen. radiale, eine axiale und eine tangentiale des Stroms in einer Spule können unab- Komponente. Dieses Feld wird von den hängig von anderen Strömen im Modell Strömen im Ständer und Läufer erzeugt. definiert werden, so daß sich die elektro- Da die stromführenden Ständer- und Läu- magnetische Anregung genau darstellen δ= ω 2 µσω Kreisfrequenz ferleiter komplexe räumliche Formen auf- läßt. Das so definierte elektromagnetische schen Feldes des elektromagneti- weisen und die geometrischen Verhältnis- Feld im Stirnraum dreht sich mit synchro- σ Elektrische Leitfähigkeit des Mediums se im Stirnraum eines Turbogenerators ner Drehgeschwindigkeit – genauso wie µ Permeabilität des Mediums kompliziert sind, läßt sich das Stirnraum- das Drehfeld im Aktivteil. feld nicht analytisch beschreiben, sondern Das vollständige geometrische Modell, Das Eindringmaß ist eine Hilfsgröße, mit muß numerisch berechnet werden. Die Er- in der sich das Verhalten unterschiedlicher gebnisse solcher Berechnungen für mas- berechnet werden, wird im Programm Materialien bei verschiedenen Frequenzen sive Teile im Stirnraum eines luftgekühlten MagNet in kleine Tetraeder unterteilt. vergleichen läßt. Das Eindringmaß ist ABB-Turbogenerators Diese dreidimensionalen Körper entspre- maßgebend für die Verluste, weil 90 % der gend dargestellt. werden nachfol- die Stromverdrängungseffekte chen den Dreiecken bei einer zwei- Stromwärmeverluste in einer Schicht mit dimensionalen Lösung. Die Bauteile inner- dem Abstand δ von der Leiteroberfläche entstehen. Für Kupfer beträgt das Ein- dem halb des Modells, in denen die Verluste Problembeschreibung berechnet werden, enthalten immer mehr dringmaß bei 50 Hz etwa 10 mm, d. h. 3 zeigt den Längsschnitt des Stirnraums daß die Stromdichte im Querschnitt aller eines Turbogenerators. Im Vergleich zum inaktive Bauteile, die deutlich größer als 10 mm Aktivteil, wo alle Ständer- und Läufer- Materialien), damit eine höhere Berech- sind, nicht gleichmäßig wie bei Gleich- ströme nungsgenauigkeit erzielt wird. strom verteilt ist. Mit anderen Worten, die Maschine fließen, sind die Verhältnisse im In der Preprocessing-Phase werden die Stromdichteverteilung – und damit auch Stirnraum bedeutend komplizierter. Jeder Geometrie des Problems, die entspre- die Verlustverteilung innerhalb des Leiters Ständer- und jeder Läuferstab folgt einer chenden Randbedingungen, die elektri- – ist nicht nur von der Leitergeometrie ab- räumlichen Kurve, die sich nicht auf zwei schen und magnetischen Eigenschaften 30 ABB Technik 6/7 1996 nur in axialer Richtung der Tetraeder als stromverdrängungsgemäß Teile (elektrisch nichtleitende F E Ständer eines luftgekühlten ABB-Turbogenerators 2 Schematischer Längsschnitt eines luftgekühlten ABB-Turbogenerators 3 1 2 3 4 5 6 7 8 9 L D B E R E C H N U 1 N G E N 2 3 6 7 4 5 8 9 Ständereisen Preßplatte Rundverbindungen Ständerstäbe Öse Läuferkörper Läuferleiter Kappe Welle ABB Technik 6/7 1996 31 F E L D B E R E C H N U N G E N der Materialien sowie die elektromagnetische Anregung definiert. Anschließend beginnt das Lösungsverfahren, bei dem verschiedene Solver-Programme aktiviert werden können. Im vorliegenden Fall wird ein Solver zur Lösung der zeitharmonischen Probleme gewählt. Dabei stehen vier Größen des zeitharmonischen Solvers zur Verfügung: diese werden als «small, medium, large» und «huge» bezeichnet. Ihre Anwendung hängt von der Anzahl der Elemente im Modell und von der rechnerischen Kapazität des benutzten Computers ab. Da das Problem elektromagnetisch linear ist, genügt in der Solver-Phase eine iterative Lösung der Matrize des Systems mit der konjugierten-gradienten Methode ohne Newtonsche Iterationen. Die typische Größe der Matrize des linearen Systems der algebraischen Gleichungen umfaßt etwa 1 Million mal 1 Million Elemente. Die Lösung des Systems wird in der Form des magnetischen Vektorpotentials in den elektrisch leitenden Medien und des magnetischen Skalarpotentials in elektrischen Isolatoren Ständerwickelkopf eines Turbogenerators. Die Ständerstäbe müssen so gebogen werden, daß der Abstand zwischen den Stäben immer dem Isolationsabstand entspricht. 4 angegeben. Eine typische dreidimensionale Berechnung der Stromwärmeverluste benötigt ca. sieben bis zehn Stunden an einer SUN-Sparc 10 Workstation mit 128 MB RAM. Immaterielles Spulenmodell zweier Stäbe und einer Öse 5 Nachdem die Lösung konvergiert hat, beginnt die Postprocessing-Phase. In dieser Phase werden ingenieurmäßig üblichere Größen als die magnetischen Skalar- und Vektorpotentiale nachge- rechnet, wie z. B. die Stromdichten, Induktionen und Verluste. Diese Ergebnisse können später in tabellarischer (numerischer) Form oder als zweidimensionale (Isolinien) und farbige dreidimensionale Kurven und Flächen dargestellt werden. Modellierung der elektromagnetischen Anregung Die Ständerstäbe im Stirnraum eines Generators müssen so gebogen werden, daß der Abstand zwischen den Stäben immer dem Isolationsabstand entspricht 4 . Die Ständerstäbe werden in speziellen Biegemaschinen geformt. Ein bei ABB 32 ABB Technik 6/7 1996 F E L D B E R E C H N U N G E N 6 Immaterielle Spulen, die fünf Zonen der Ständerwicklung bilden. entwickeltes Programm erzeugt die geometrischen Daten für die Biegewerkzeuge, die auch als Eingabedaten für das Programm MagNet dienen, um die Stäbe zu modellieren. Mittels des Programms für den betrachteten Turbogenerator erhält man das 3-D-Spulenmodell von zwei Stäben und einer Öse zwischen den Stäben 5 . Im Hintergrund sind die geraden Teile der Spulen zu erkennen, wobei die beiden Spulen nach vorne gebogen sind. Im Vordergrund, wo die Spulen ganz nah beieinander liegen, ist der Übergang von einer zur anderen Spule durch die Öse vereinfacht dargestellt; das hat jedoch keinen Einfluß auf die Genauigkeit der Berechnung. Wie schon erwähnt, sind die Spulen immateriell, sie bestimmen die Stromdichteverteilung in den materiellen Teilen des Modells nur im ersten Schritt der Berechnung. Bei der Lösung der Matrize des linearen Systems der algebraischen Gleichungen werden die Ströme aus den Spulen in alle elektrisch verbundenen Teile, durch die die Spulen laufen, sowieso redistributiert. Wegen des besseren Überblicks sind die Spulen im Spulenmodell des Ständerwickelkopfs in einer Zone – entsprechend 1⁄ 6 des Umfangs – nicht eingezeichnet 6 . Die Ströme fließen in Richtung des Maschinenumfangs – und zwar in den Spulen der oberen Schicht entgegengesetzt zu den Strömen der unteren Schicht, wobei jede Zone 1⁄6 des Umfangs belegt. Wie das Spulenmodell des Läuferwickelkopfs zeigt 7 , ist die Geometrie der Läuferspulen bedeutend einfacher als die der Ständerspulen. 8 zeigt die vollständige Anordnung der Ständer- und Läuferwickelkopfspulen. 7 Läuferspulen – ihre Geometrie ist bedeutend einfacher als die von Ständerspulen. ABB Technik 6/7 1996 33 F E L D B E R E C H N U N G E N Ständer- und Läuferspulen eines Turbogenerators 8 Im Programm werden für jede Spule der Betrag und der Phasenwinkel des Stroms definiert. Dabei ist zu beachten, daß der Gleichstrom im drehenden Läufer im vorliegenden Modell als Drehstrom dargestellt ist. Dreidimensionale Verlustberechnung in einer Öse Die Verlustberechnung mit der FEM ist aufwendig: Zuerst muß man das Modell aufgrund der Zeichnungen und anderer Konstruktionsunterlagen geometrisch genau nachbilden. Danach werden die elektromagnetischen Randbedingungen genau definiert, um das rechnerische Gebiet räumlich zu begrenzen. Außerdem muß man die elektrischen und magnetischen Eigenschaften der Materialien festlegen und die elektromagnetische Anregung bestimmen. Da sich bei der Beschreibung des Problems relativ leicht Fehler einschleichen können, kann es bei den heutigen robusten Finite-Elemente-Programmen durchaus passieren, daß die Lösung – trotz eventueller Fehler beim Definieren des Problems – erfolgreich konvergiert, I Ι Σ,o I aber physikalisch falsch ist. Deswegen muß die Lösung immer auf Grund ein- Ι Φe facher physikalischer Überlegungen, die Ι auch in kompliziertesten Modellen funktionieren müssen, kontrolliert werden. Hierzu I Ι Σ,o I ein Beispiel: Die Ergebnisse einer Analogiebetrachtung sind in 9 dargestellt, in Φe der die qualitative Stromdichteverteilung in zwei nebeneinanderliegenden Leitern skiz- I Ι Σ,u I –Ι Ι I Ι Σ,u I a 34 ABB Technik b 6/7 1996 Qualitative Darstellung der Stromdichteverteilung in zwei parallelen Leitern, in denen die Ströme in gleicher Richtung (a) und in Gegenrichtung (b) fließen. I Strom Φe Induktionsfluß 9 F E L D B E R E C H N U N G E N Ι Φ 11 Dreidimensionale Darstellung der Öse und der Stabenden für die Finite-Elemente-Berechnung Stromdichteverteilung an der Ösenoberfläche 12 ziert ist. Fließen die Leiterströme in die Ösen strom. ist gleiche Richtung 9a , so will der Strom in Das vom Programm MagNet erstellte geo- wegen der Richtung des Drehfeldes nicht Stabenden und eine Lötöse (hinten) 10 Die Stromdichteverteilung jedem Leiter möglichst weit entfernt vom metrische Modell einer Öse ist in 11 dar- spiegelbildsymmetrisch in der radialen Zentrum der Leiter fließen. Sind die Strö- gestellt. Die für dieses Modell durchge- Symmetrieebene. me entgegengesetzt gerichtet 9b , so wird führten Berechnungen zeigen, daß die zeigt sich bei der Induktionsverteilung für das Feld zwischen den Leitern konzen- Stromdichteverteilung dazu- die gleiche Geometrie wie in 9 . Die In- triert, und deswegen konzentrieren sich gehörigen Verluste von folgenden Fakto- duktion – mit einem typischen Wert von auch die induzierten Ströme an den inne- ren abhängig sind: ca. 50 mT – ist wegen der Richtung des ren Seiten der Leiter. • Die Stabenden und die Lötöse, für die und die Derselbe Effekt 13 der Frequenz des Stroms, der Ösen- Drehfeldes an einer Seite der Öse und den geometrie und den Ösenabmessungen Stäben stärker als an ihren Gegenseiten. • den Amplituden der Ströme in den naheliegenden Stäben axialen (r, z)-Ebene in der Mitte der Öse • den Amplituden der Ströme in anderen und der Stäbe ist in 14 dargestellt. Im tend verbunden sind, wie in 9b fließen, Zonen des Ständers, auch vom Läufer- Ende des Oberstabs (rechts oben) und kann die physikalisch korrekte Lösung nur strom des Unterstabs (rechts unten), wo die Teil- die Verluste berechnet werden, sind in 10 skizziert. Da die Ströme in den Stabenden, die mit einer Lötöse elektrisch lei- Die Stromdichteverteilung in der radial- die sein, die eine Stromkonzentration an • dem Drehsinn des Wickelkopffeldes leiter noch verroebelt sind, ist die Strom- den inneren Seiten der Leiter und der Öse Die Ergebnisse einer typischen Berech- dichte gleichmäßig verteit. In den verlöte- ergibt. Wenn die Lösung jedoch so aus- nung sind ten Teilen der Stäbe und damit auch in der sieht, daß der Strom im Modell an den nachfolgend dargestellt. Die Stromdichte- Öse verteilt sich die Stromdichte nach den Maxwellschen Gleichungen immer so, der Stromdichteverteilung äußeren Seiten der Stäbe und der Öse verteilung an der Ösen- und Stabober- fließt, bedeutet es, daß das Problem nicht fläche 12 zeigt, daß die Stromdichteam- daß ihr größter Teil innerhalb der Öse richtig definiert wurde und die FEM keine plitude an der inneren Seite der Schleife fließt. Diese Tendenz ist deutlich erkenn- zuverlässigen Ergebnisse liefert. Unterstab-Öse-Oberstab am höchsten ist. bar 14 . Mit ca. 8 die A/mm2 ist sie deutlich höher als Stromdichteamplitude bei Gleich- Die Stromdichteverteilung in einer radialtangentialen (r,γ)-Ebene innerhalb der ABB Technik 6/7 1996 35 F E 13 Induktionsverteilung an der Ösenoberfläche L D B E R E C H N U N 14 Stromdichteverteilung in einer (r,z)-Ebene innerhalb von Öse und Stabenden G E N Stromdichteverteilung in einer (r,γ )-Ebene innerhalb der Öse und der Stabenden 15 Öse ist in 15 dargestellt. Die Stäbe liegen teil und im Wickelkopf nachbilden lassen. das Finite-Elemente-Programm MagNet quer zu dieser Ebene. Man erkennt, daß Dafür wird seit einigen Jahren bei ABB benutzt, mit dem sich die Eigen- und der tangentiale Verlauf der Stromdichte Kraftwerke Mannheim und Birr/Schweiz Fremdstromverdrängungsverluste in mas- stark vom Drehsinn abhängt. Die Strom- siven Bauteilen dreidimensional berech- dichteamplituden im Querschnitt, die oben nen lassen. höher sind als unten, lassen das erkennen. Der Verlauf hat eine exponentielle Form (Maximum an den Oberflächen, Minimum in der Mitte). Weitere Anwendungsmöglichkeiten des Finite-Elemente-Programms MagNet Literaturhinweise [1] MagNet Reference Manual. Infolytica, Montreal, 1995. [2] Tegopoulos, K.: Eddy Currents in Zusammenfassung Zwei- und dreidimensionale Berech- Die Ausnutzung der Generatoren nähert nungen für: [3] Bewley, L. K.: Two Dimensional Fields • sich immer mehr den physikalischen Linear Conducting Media. Elsevier, 1985. magnetostatische Felder und Kräf- in Electrical Engineering. Dover Publica- Grenzen, die durch elektrische, magneti- te, z. B. in Permanentmagnet-Mo- tions, Inc., 1968. sche und mechanische Eigenschaften der toren Materialien bestimmt sind. Da der Bau eines Generator-Prototyps für Erpro- • Isolatoren, bungszwecke praktisch nicht in Frage • nisse mit sehr großer Zuverlässigkeit wiedergeben. Diese rechnerischen Modelle werden mit einer Software erzeugt, mit der sich die komplexen Verhältnisse im Aktiv- 36 ABB Technik 6/7 1996 Transformatorwicklun- gen usw. kommt, braucht man gute rechnerische Generatormodelle, die die realen Verhält- elektrostatische Feldverteilung in Gleichstromverteilung Dr. Vlado Ostovic in geome- trisch beliebig geformten Leitern • Adresse der Autoren zeitliche Feldverläufe in nichtlinearen magnetischen Strukturen Karl-Heinz Soyk ABB Kraftwerke AG Postfach 100 351 D-68128 Mannheim Telefax +49 (0) 621/381-3711