Biographie von Friedrich Robert Helmert

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Biographie von Friedrich Robert Helmert
Geburts- und Todesdaten:
(∗) 31. Juli 1843 in Freiberg, Königreich Sachsen, heute Deutschland
(†) 15. Juni 1917 Potsdam, Königreich Preußen, Deutschland
Familiendaten:
Helmert hatte eine Frau und einen Sohn. 1916 erlitt Helmert einen Schlaganfall, an dessen Folgen er starb.
Ausbildung:
Helmert besuchte die Schule in Freiberg und Dresden. Ab 1859 besuchte
er die Polytechnische Schule in Dresden (heute Technische Universität), wo
er Ingenieurwissenschaften studierte. Geodäsie interessierte ihn besonders,
so daß einer seiner Professoren, August Nagel, noch während des Studiums
anstellte, um ein trigonometrische Netzwerk für Sachsen zu erstellen.
1863 wurde Helmert Nagels Assistent am Central European Arc Measurement. Helmert studierte ein weiteres Jahr Mathematik und Astronomie und
promovierte 1867 an der Universität Leipzig mit einer Doktorarbeit, die auf
seiner Arbeit bei Nagel basierte, nämlich “Studien über rationelle Vermessungen im Gebiet der höheren Geodäsie” (1868).
Beruflicher Werdegang:
1872 wurde Helmert Professor an der RWTH in Aachen, 1887 wurde er Professor für Fortgeschrittene Geodäsie an der Humboldt-Universität Berlin.
Helmert war von 1886-1917 Direktor des Geodätischen Instituts Potsdam,
und er machte Potsdam zum Weltzentrum für die wissenschaftliche Geodäsie.
Der Potsdamer Absolutwert der Erdanziehung war von 1909-1971 der internationale Referenzwert, der sogenannte “Potsdamer Schwerewert”.
Helmert gilt als Begründer der mathematische und physikalischen Theorien
der modernen Geodäsie.
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Wichtige Veröffentlichungen:
• Studien über rationelle Vermessungen im Gebiet der höheren Geodäsie
(Leipzig 1868).
• Die Ausgleichsrechnung nach der Methode der kleinsten Quadrate (Leipzig 1872, 1907, 1924; repr. Saarbrücken 2006), s.a. http://dz1.gdz-cms.de/
index.php?id=img&no cache=1&IDDOC=59089 (21.06.2007).
• Die Übergangscurven für Eisenbahn-Geleise (Aachen 1872).
• Der Stern-Haufen im Sternbild des Sobieski’schen Schildes (Hamburg
1874).
• “Über die Berechnung des wahrscheinlichen Fehlers aus einer endlichen
Anzahl wahrer Beobachtungsfehler”, Zeitschrift für Mathematik und
Physik 20 (1875) pp. 300-303.
• “Über die Wahrscheinlichkeit der Potenzsummen der Beobachtungsfehler und über einige damit im Zusammenhang stehende Fragen“, Zeitschrift für Mathematik und Physik 21 (1876) pp. 192-218.
• “Die Genauigkeit der Formel von Peters zur Berechnung des wahrscheinlichen Beobachungsfehlers direkter Beobachtungen gleicher Genauigkeit”, Astronomische Nachrichten 88 (1876) pp. 113-132.
• Die mathematischen und physikalischen Theorieen der höheren Geodäsie,
2 Teile (Leipzig 1880-84; Frankfurt 1962), Teil 1 s.a. http://fkf.net/Helmert1880/
(21.06.2007).
• Die physikalischen Theorieen: Mit Untersuchungen über die mathematischen Erdgestalt auf Grund der Beobachtungen (Leipzig 1884; Frankfurt
1962).
• Übersicht der Arbeiten des Königl. Geodätischen Instituts unter Generallieutenant z.D. Dr. Baeyer: nebst einem allgemeinen Arbeitsplane
des Instituts für das nächste Decennium (Berlin 1886).
• Das Königlich-Preussische Geodätische Institut (Berlin 1890).
• Die Schwerkraft im Hochgebirge insbesondere in den Tyroler Alpen in
geodätischer und geologischer Beziehung (Berlin 1890).
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• Europäische Längengradmessung: Hauptdreiecke und Grundlinienanschlüsse von England bis Polen (Berlin 1893).
• Hauptdreiecke und Grundlinienanschl. von England bis Polen (Berlin
1893).
• Bemerkung zu der Schrift: Die Erforschung der Intensität der Schwere un Zusammenhange mit der Tektonik der Erdrinde als Gegenstand
gemeinsamer Arbeit der Kulturvölker (s.l. 1894).
• Der normale Theil der Schwerkraft im Meeresniveau (1894; Berlin 1901).
• Über die Reduction der auf der physischen Erdoberfläche beobachteten
Schwerebeschleunigungen auf ein gemeinsames Niveau (Berlin 1894).
• Ergebnisse von Messungen der Intensität der Schwerkraft auf der Linie
Kolberg-Schneekoppe (Berlin 1896).
• Bericht über eine neue Reihe von Polhöhenbestimmungen am photographischen Zenitteleskop (Berlin 1898).
• Bestimmung von Azimuten im Harzgebiete, ausgeführt in den Jahren
1887 bis 1891 (Berlin 1898).
• Beiträge zur Theorie des Reversionspendels (Leipzig 1898).
• Die neuere Erdmessung (Stuttgart 1900).
• Neuere Fortschritte in der Erkenntnis der mathematischen Erdgestalt:
Vortrag (Berlin 1900).
• Bericht über die relativen Messungen der Schwerkraft mit Pendelapparaten (Leyden 1901).
• Der normale Theil der Schwerkraft im Meeresniveau (Berlin 1901).
• Bericht über die Triangulationen 1900: im Auftrage Sr. Excellenz des
Generals A. Ferrero (Leyden 1901).
• Über die Reduction von Lotabweichungen auf ein höher gelegenes Niveau (Stuttgart 1902).
• Über die Reduction der auf der physischen Erdoberfläche beobachteten
Schwerebeschleunigungen auf ein gemeinsames Niveau (Berlin 1902).
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• Zur Ableitung der Formel von C.F. Gauss für den mittleren Beobachtungsfehler und ihrer Genauigkeit (Berlin 1904).
• Über die Genauigkeit der Kriterien des Zufalls bei Beobachtungsreihen
(Berlin 1905).
• Generalleutnant Dr. Oscar Schreiber (Leipzig 1905).
• Die Grösse der Erde (Berlin 1906).
• Bestimmung der Höhenlage der Insel Wangeroog durch trigonometrische Messungen im Jahre 1888 (Berlin 1907).
• Die Ausgleichsrechnung nach der Methode der kleinsten Quadrate mit
Anwendungen auf die Geodäsie und die Theorie der Messinstrumente
(Leipzig 1907).
• Unvollkommenheiten der Gleichgewichtszustände der Erdkruste (Berlin
1908).
• Die internationale Erdmessung in unserer Zeit (Stuttgart 1909).
• Über die elastischen Fluten des festen Erdkörpers (Stuttgart 1909).
• Die Tiefe der Ausgleichsfläche bei der Prattschen Hypothese für das
Gleichgewicht der Erdkruste und der Verlauf der Schwerestörung vom
Innern der Kontinente und Ozeane nach den Küsten (Berlin 1909).
• “Die Schwerkraft und die Massenverteilung der Erde”, Geodäsie und
Geophysik 6.1 (1910) pp. 85-177.
• Über die Genauigkeit der Dimensionen des Hayfordschen Erdellipsoids
(Berlin 1911).
• Die Erfahrungsgrundlagen der Lehre vom allgemeinen Gleichgewichtszustande der Massen der Erdkruste (Berlin 1912).
• Die Bestimmung des Geoids im Gebiete des Harzes (Berlin 1913).
• Geoid und Erdellipsoid (Berlin 1913).
• Die isostatische Reduktion der Lotrichtungen (Berlin 1914).
• Neue Formeln für den Verlauf der Schwerkraft im Meeresniveau beim
Festlande (Berlin 1915).
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• Akademie-Vorträge (Frankfurt 1993) (mit Bibliographie Helmerts).
Wissenschaftliche Ehrungen:
Helmert war Präsident des Zentralbüros für internationale Erdmessung und
Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.
Die Helmert-Transformation wurde nach ihm benannt.
Referenzen:
• Nachruf in den: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society vol. 78
(1917) pp. 256-258.
• Charles Coulston Gillespie (ed.), Dictionary of scientific biography, vol.
VI (New York 1972) pp. 239-241.
• Anders Hald, A History of Mathematical Statistics from 1750 to 1930 (New
York 1990).
• Louis Krüger, Friedrich Robert Helmert (Kiel 1917).
• Fritz Loeschner, Helmert’s Entwicklung und Bedeutung als Lehrer der praktischen Geometrie (Aachen 1970).
• O.B. Sheynin, “Helmert’s work in the theory of errors”, Archive for History
of Exact Sciences 49 (1995) pp. 73-104.
• Horst Peschel, Helmerts Beitrag zur Physik der Erde (Potsdam 1973).
• Helmut Wolf, Die wissenschaftliche Ausstrahlung Helmert’s in die Gegenwart (Aachen 1970).
• http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich Robert Helmert (21. Juni 2007).
• http://en.wikipedia.org/wiki/Friedrich Robert Helmert (21. Juni 2007).
Autor(en) dieses Beitrags:
Claudia von Collani
Version: 1.00
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