Pumpspeicherwerk Atdorf - PSW Atdorf

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Pumpspeicherwerk Atdorf
Antragsunterlagen zum
Planfeststellungsverfahren
Antragsteil A.0
Wegweiser
Stand: Z.0 Endfassung zur Offenlage
Datei: ATD-GE-PFA-A.00
Ingenieurbüro Queißer Gschwandtl GmbH
Haid-und-Neu-Straße 7, 76131 Karlsruhe
Tel: 0721 / 6271009 - 0
E-Mail: [email protected]
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Pumpspeicherwerk Atdorf
Antragsunterlagen zum Planfeststellungsverfahren
Antragsteil A.0
Wegweiser
- Unterschriftenblatt -
Antragstellerin:
Schluchseewerk AG
Säckinger Straße 67
70725 Laufenburg
.....................................................
(Giesen)
Laufenburg, den 30.11.2015
Bearbeiter / Verfasser:
Ingenieurbüro Queißer Gschwandtl GmbH
Haid-und-Neu-Straße 7
76131 Karlsruhe
.....................................................
(Dr. Queißer)
Karlsruhe, den 30.11.2015
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite I
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Pumpspeicherwerk Atdorf
Antragsunterlagen zum Planfeststellungsverfahren
Antragsteil A.0
Wegweiser
- Dokumentenprüfblatt -
Erstellt für:
Erstellt von:
Schluchseewerk AG
Ing.-Büro Queißer Gschwandtl GmbH
Säckinger Straße 67
Haid-und-Neu-Straße 7
79275 Laufenburg
76131 Karlsruhe
Unter Mitwirkung von:
Seeliger, Gminder & Partner
Grabengasse 15
Grabengasse 15, 69469 Weinheim
Revisionsverlauf
Rev. Datum
Autor
Geprüft von
Freigegeben von Beschreibung
Z.0
Dr. Jan Queißer
Dr. T. Seeliger
Michael Fink
Christoph Giesen
30.11.2015
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Endfassung z. Offenlage
Seite II
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Inhaltsverzeichnis
A.0.1
Wegweiser zum Planfeststellungsantrag PSW Atdorf ................................... 1
A.0.2
Gesamtglossar .................................................................................................. 5
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
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Seite III
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1
Gliederung des Planfeststellungsantrags ................................................................. 2
Tabelle 2
Glossar zum Planfeststellungsantrag PSW Atdorf .................................................... 5
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
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Seite IV
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
A.0.1 Wegweiser zum Planfeststellungsantrag PSW Atdorf
Im südlichen Schwarzwald soll das Pumpspeicherwerk Atdorf (PSW Atdorf) errichtet werden.
Ein solches Vorhaben berührt zahlreiche öffentliche und private Belange, die es untereinander
abzustimmen gilt. Aus diesem Grund werden derartige Vorhaben in Planfeststellungsverfahren
zugelassen, die die Abstimmung zwischen diesen Belangen in förmliche Bahnen lenken. Als
Grundlage eines Planfeststellungsverfahrens dient ein Planfeststellungsantrag, der die Planung
und die Auswirkungen des Vorhabens zusammenstellt.
Das Planfeststellungsverfahren ist ein Verwaltungsverfahren, welches im Landesverwaltungsverfahrensgesetz Baden-Württemberg (LVwVfG BW) in den §§ 72 ff geregelt ist. Am Ende eines Planfeststellungsverfahrens steht der Planfeststellungsbeschluss.
Die Prüfung des Planfeststellungsantrags erfolgt durch die Planfeststellungsbehörde, in diesem
Fall das Landratsamt Waldshut.
Das Landratsamt prüft als erstes die Vollständigkeit der eingereichten Antragsunterlagen. Liegen alle Unterlagen vor, folgt das Anhörungsverfahren nach § 73 Landesverwaltungsverfahrensgesetz Baden-Württemberg (LVwVfG BW), in dem sich alle Betroffenen zum Vorhaben
äußern können. Das Anhörungsverfahren wird gleichfalls durch das Landratsamt Waldshut
durchgeführt, das im vorliegenden Verfahren auch Anhörungsbehörde ist. Hierzu werden die
kompletten Antragsunterlagen für einen Monat in den betroffenen Gemeinden öffentlich ausgelegt. Einwendungen gegen den Antrag können durch private Betroffene bis 14 Tage nach Ablauf der Auslegungsfrist eingereicht werden.
Die Träger öffentlicher Belange erhalten im selben Zeitraum die Antragsunterlagen zur Stellungnahme.
Durch Privatpersonen eingegangene Einwendungen und die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange werden in einem Erörterungstermin (§ 73 LVwfVG BW) unter Anwesenheit der
Schluchseewerk AG als Vorhabensträgerin, des Landratsamtes Waldshut als Anhörungs- und
Planfeststellungsbehörde sowie weiterer betroffener Behörden und privater Einwender diskutiert.
Im Anschluss an den Erörterungstermin entscheidet die Planfeststellungsbehörde über den Antrag.
Der vorliegende Planfeststellungsantrag ist aufgrund der Größe des Vorhabens äußerst umfangreich und somit mitunter schwierig zu handhaben. Aus diesem Grund wurde dem Antrag
dieser Wegweiser beigelegt, der den generellen Aufbau des Antrags erläutert. Ferner wurde
dem Wegweiser noch ein Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen im Antrag beigefügt. Wie
der Planfeststellungsantrag des PSW Atdorf aufgebaut ist, wird nachfolgend erläutert.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Erläuterungen zum Umgang mit den Antragsunterlagen
Der Planfeststellungsantrag zum Pumpspeicherwerk Atdorf (PSW Atdorf) ist in sechs Teile gegliedert, die aufeinander aufbauen und sich in unterschiedlicher Tiefe mit dem Vorhaben beschäftigen.
Tabelle 1
Gliederung des Planfeststellungsantrags
Antragsteil
Titel
A
Antrag und Erläuterungsbericht
B
Beschreibung der Anlage
C
Grunderwerb
D
Unterlagen zur Umwelt
E
Fachgutachten und Berichte Auswirkungen des Vorhabens
F
Fachgutachten und Berichte Technische Planungsgrundlagen
Die zentralen Inhalte des Vorhabens sind im Antragsteil A „Antrag und Erläuterungsbericht“
zusammengefasst. Der Erläuterungsbericht stellt eine selbstständig lesbare Zusammenfassung
der Inhalte aller Antragsteile dar. Ferner enthält er Aussagen zur Raumordnung, dem rechtlichen Rahmen, der Vorhabensbegründung und der Standortbeschreibung zum „PSW Atdorf“.
Der Antragsteil A ist dazu geeignet, sich einen generellen Überblick über das geplante Vorhaben zu verschaffen, und richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit. Eine allgemeinverständliche Darstellung der Sachverhalte steht hier im Vordergrund.
Eine über die im Antragsteil A „Antrag und Erläuterungsbericht“ hinausgehende Beschreibung
der technischen Planung, des geplanten Bauablaufs zur Vorhabensumsetzung, der verschiedenen Betriebsweisen der Anlage oder des Einflusses auf bereits vorhandene Anlagen erfolgt im
Antragsteil B „Beschreibung der Anlage“. Hier werden auch die mit dem Projekt verbundenen
wasserrechtlichen Anträge gestellt (siehe Antragsteil B.X, Wasserrechtliche Gestattungen).
Der Antragsteil B ist dazu geeignet, sich über den Antragsteil A hinausgehende Informationen
zu beschaffen. Er richtet sich somit an die intensiver interessierte Öffentlichkeit und ist in seinen
Darstellungen bereits fachspezifischer als der vorhergehende Antragsteil A.
Im Antragsteil C „Grunderwerb“ wird die zur Umsetzung des Vorhabens erforderliche Inanspruchnahme von Flurstücken dargestellt. Dieser Teil besteht aus dem Grunderwerbsverzeichnis und entsprechenden Plänen. Die Grundstücksinanspruchnahme bezieht sich dabei sowohl
auf Flächen, die für technische Anlagen oder den Baubetrieb, als auch auf Flächen, die für
Kompensationsmaßnahmen benötigt werden. Die Grundstücksinanspruchnahme kann dabei
über Erwerb, Pacht, Miete, vorübergehende Inanspruchnahme, dingliche oder vertragliche Sicherungen erfolgen. Die jeweilige Art der Inanspruchnahme ist im Grunderwerbsverzeichnis
und den Grunderwerbsplänen dargestellt.
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Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Der Antragsteil C ist für Grundstückseigentümer geeignet, um die Betroffenheit ihres Eigentums
durch das Vorhaben zu erkennen.
Der Antragsteil D „Unterlagen zur Umwelt“ beschreibt die umweltbezogenen Auswirkungen
durch den Bau und den Betrieb des PSW Atdorf und deren Kompensation. Hauptbestandteile
sind
·
·
·
·
·
die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS, Antragsteil D.I) mit den Auswirkungen des Vorhabens auf die Schutzgüter Mensch, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Klima und
Luft, Landschaft, Kultur- und sonstige Sachgüter sowie deren Wechselwirkungen,
die Natura 2000 Verträglichkeitsuntersuchung (Antragsteil D.II) mit Untersuchungen
über die Betroffenheit von Schutzgebieten, ausgewiesen auf Grundlage der Fauna-Flora
Habitat-Richtlinie (FFH-RL) und der Vogelschutz-Richtlinie (VG-RL),
die Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (Antragsteil D.III) zu den Auswirkungen des
Vorhabens auf den Artenschutz, basierend u.a. auf dem Bundesnaturschutzgesetz
(BNatSchG) und dem Anhang IV der FFH-Richtlinie,
Untersuchungen zur erforderlichen Waldumwandlung und dem forstrechtlichen Ausgleich (Antragsteil D.IV) entsprechend dem Forstrecht,
sowie dem Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP, Antragsteil D.V), welcher Maßnahmen zur Kompensation von Eingriffen durch das Vorhaben in Natur und Landschaft
darstellt.
Der Antragsteil D ist dazu geeignet, sich mit den Wirkungen des Vorhabens auf die Umwelt und
deren Kompensation zu beschäftigen. Er richtet sich insbesondere an Umweltbehörden, die im
Zuge des Verfahrens die Umweltverträglichkeit des Vorhabens prüfen müssen. Auch die Öffentlichkeit und vom Vorhaben betroffene Anlieger können sich über potenzielle Umweltwirkungen
des Vorhabens mit Hilfe dieses Antragsteils informieren.
Grundlagen des Antragsteils D sind im Antragsteil E „Fachgutachten und Berichte – Auswirkungen des Vorhabens“ beschrieben, in welchem u. a. Aussagen über die Wirkungen auf Hydrogeologie, Luft, Schall und Licht zu finden sind. Zusätzlich sind hier die Berichte zur Energiewirtschaft enthalten, in denen das Erfordernis zum Bau neuer Energiespeicher und insbesondere von Pumpspeicherwerken dargelegt ist.
Der Antragsteil E ist dazu geeignet, sich über den Antragsteil D hinausgehende Informationen
zu Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt zu beschaffen. So kann hier zum Beispiel abgelesen werden, in welchem Maß Wirkungen in welchen Bereichen des Vorhabens zu erwarten
sind. Auch können Anwohner die Betroffenheit ihrer Wohnhäuser durch Schall oder Erschütterungen in diesem Antragsteil erkennen.
Detaillierte Planungsgrundlagen werden im Antragsteil F dargestellt. Hier finden sich Berechnungen und Herleitungen. Wesentliche Bestandteile stellen u.a. die Sicherungskonzepte für
Bau und Betrieb sowie die Variantenbetrachtung dar.
Die Antragsteile F.I bis F.XXI sind dazu geeignet, sich detailliert mit der bautechnischen Planung zu beschäftigen. Die Unterlagen ab dem Antragsteil F.XXII enthalten Betrachtungen zu
speziellen Einzelthemen. Diese Antragsteile richten sich insbesondere an Fachbehörden.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Darstellung und Verweis der Pläne
Innerhalb der Unterlagen finden sich Verweise auf Pläne und andere Antragsteile. Verweise auf
andere Texte erfolgen gemäß der bereits beschriebenen Antragsgliederung. Wird beispielsweise auf die technische Baubeschreibung im Antragsteil B.I verwiesen, so lautet der Verweis „vgl.
Antragsteil B.I ‚Bautechnische Beschreibung‘“.
Der Verweis auf Pläne erfolgt gemäß der Planbezeichnung. Der Plan „Untertägige Bauwerke –
Bereich Oberbecken; Lageplan“ befindet sich im Antragsteil B.V Teil 4 und ist dort das zweite
Blatt. Aus diesem Grund lautet der Verweis „Anlage B.V.4, Blatt 02“.
Zusätzlich liegt dieser Plan in digitaler Form vor. Daher wird in den Texten auch auf die Dateibezeichnung des Plans verwiesen. Bei diesem Beispiel ist das die Bezeichnung „ATD-GEPFA-B.05-40200-IC“.
Die digitale Version des Planfeststellungsantrags ist im Internet auf den Seiten des Landratsamts Waldshut unter (http://www.landkreis-waldshut.de/index.php?id=3177) verfügbar.
Ferner ist das Vorhaben auf den Plänen mit einer Planfeststellungsgrenze abgegrenzt. Maßnahmen im Zuge des PSW Atdorf werden nur auf den Flächen innerhalb der Planfeststellungsgrenze durchgeführt. Maßgeblich ist dabei die Mitte der Linie, die die Planfeststellungsgrenze
darstellt.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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A.0.2 Gesamtglossar
Das vorliegende Gesamtglossar beinhaltet Definitionen von Fachbegriffen und Zusammenhängen, die im Planfeststellungsantrag verwendet werden.
Die Definitionen der Fachbegriffe wurden dabei bewusst allgemein gehalten, da hier nur ein
Überblick zur besseren Verständlichkeit gegeben werden soll.
Tabelle 2
Glossar zum Planfeststellungsantrag PSW Atdorf
Begriff
Erläuterung
(n+1)-Kriterium
Siehe Redundanz
(n-1)-Kriterium
Durch stetige Vorhaltung der nötigen Versorgungsanlagen in Erzeugung, Transport und Verteilung bleibt bei Ausfall eines beliebigen Betriebsmittels (Elektrizitätsleitung, Transformator, Kraftwerk)
die Versorgungssicherheit weiterhin für alle angeschlossenen
Netzkunden gewährleistet.
(n-1)-Regel
Die n-1-Regel (n minus eins) ist ein Sicherheitsstandard, der bei
der Planung und Betriebsführung von Wasserbauwerken eingehalten werden muss. Die Regel sorgt dafür, dass Hochwässer auch
bei Ausfall des leistungsfähigsten Verschlusses (beim PSW Atdorf:
Ein-/Auslaufbauwerk bzw. Triebwasserweg) durch Defekt oder
Revision schadlos und unter Einhaltung des höchsten Stauziels
abgeführt werden können.
A-Horizont (Bodenprofil)
Oberster Horizont in einem Bodenprofil, z. B. humoser Oberboden.
Abfluss
Wasservolumen, das ein vorgegebenes Einzugsgebiet unter der
Wirkung der Schwerebeschleunigung innerhalb einer bestimmten
Zeiteinheit verlässt bzw. in es eintritt. Die Einheit ist demnach l/s
oder m 3/s.
Abflussfähiges
Grundwasservolumen
In einem Gesteinsverband vorhandenes Grundwasser, das durch
gravitative Prozesse abfließen kann, also nicht als Haftwasser
(durch Oberflächenspannung entgegen der Schwerkraft in Bodenporen gehaltenes Wasser) oder durch andere Prozesse an Klüfte
gebunden ist.
Abflusshöhe
Die Abflusshöhe stellt die Abflussspende pro Jahr dar. Die Einheit
ist hier mm/a.
Abflussspende
Die Abflussspende bezieht den Abfluss auf eine bestimmte Fläche
(z. B. das oberirdische Einzugsgebiet). Die Einheit ist dann
l/(s*km 2).
abiotische Umweltfaktoren
Unbelebter, nicht biologischer Einflussfaktor mit ökologischer Wirksamkeit z. B. physikalischer oder chemischer Art, wie Licht, Temperatur oder Salzhaltigkeit.
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Abminderungsbeziehung
Begriff der Erdbebensicherheit:
Beschreibt, wie die Stärke der Erschütterungen eines Erdbebens in
Funktion der Distanz zum Erdbebenherd abnehmen. Die Abminderungsbeziehung als Funktion wird aus weltweit gemessenen Erdbebendaten abgeleitet. Es gibt verschiedene Funktionen von unterschiedlichen Datensätzen für verschiedene Regionen und Erdbebenherdmechanismen.
Abschiebung
Begriff aus der Geologie: Verwerfung, bei der der obere (hangende) Block in Einfallsrichtung der Verwerfung abgesenkt wird.
Absetzbecken
Becken zur Regenwasserbehandlung mit integrierter Leichtstoffabscheidung.
Abspannmast
Spezieller Freileitungsmast, an dem die Leiterseile einer Freileitung des Stromnetzes enden. Er trägt nicht nur die Leiterseile,
sondern kann auch Zugkräfte der Leiterseile aufnehmen.
Abstandsgeschwindigkeit
Die Abstandsgeschwindigkeit ist die z.B. durch einen Markierungsversuch ermittelte fiktive Geschwindigkeit des in einem Grundwasserleiter fließenden Wasserteilchens (in Meter pro Tag [m/d]). Sie
ist somit keine exakte Größe.
Abundanz
Populationsdichte
Abwasser ist in §54 Abs. 1 Wasserhaushaltsgesetz wie folgt definiert: „Abwasser ist
1. das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder
sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte Wasser
und das bei Trockenwetter damit zusammen abfließende Wasser
(Schmutzwasser) sowie
Abwasser
2. das von Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten oder
befestigten Flächen gesammelt abfließende Wasser (Niederschlagswasser).“
adiabates Druckluftspeicherkraftwerk
Siehe Druckluftspeicherkraftwerk.
Adsorption
Anreicherung von Stoffen aus Gasen oder Flüssigkeiten an der
Oberfläche eines Festkörpers.
Adult
erwachsen
Advektion
Begriff aus der Meteorologie: Bezeichnet das Heranführen von
Luftmassen.
aerob
Bezeichnung für
(a) aquatische Milieus, deren Wasser gelösten Sauerstoff in einer
für die Existenz aerober Bakterien ausreichenden Menge enthält, oder für
(b) die Lebensweise Sauerstoff benötigender Organismen oder für
(c) chemische Reaktionen unter Sauerstoffzufuhr.
(vgl. anaerob).
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Aerosol
Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen und einem
Gas.
Aktionsradius
Größe des von Individuen einer Art bewohnten Gebiets einschließlich der Bereiche die zwischen den Fortpflanzungsstätten, Ruhestätten und Nahrungshabitaten durchquert oder überflogen werden.
aktive Verwerfung
Begriff aus der Geologie: Tektonische Störung, von der in jüngerer
geologischer Zeit Erdbeben ausgegangen sind oder ausgehen
können.
Akustische Erfassung
Aufzeichnen von Fledermausrufen mit einem Batcorder
Albedo
Maß für das Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden, also
nicht selbst leuchtenden Oberflächen. Sie wird bestimmt durch den
Quotienten aus reflektierter zu einfallender Lichtmenge und liegt
zwischen 0 und 1. Null bedeutet, dass kein Licht reflektiert wird.
Eins bedeutet, dass alles Licht reflektiert wird. Die mittlere Albedo
einer Seefläche liegt bei 0,08.
aleatorische Variabilität
Begriff aus der Statistik: Zufälligkeit in einem stochastischen Prozess. Kann durch mehr Messungen / Daten nicht verringert werden.
Algenblüte
Anschaulicher, aus dem Bereich der Blütenpflanzen übertragener
Begriff zur Bezeichnung einer Massenentwicklung von planktischen Algen oder Blaualgen (siehe Algenmassenentwicklung), in
deren Folge die Wasseroberfläche grüne, rötliche oder türkisfarbene Färbungen annimmt.
Algenmassenentwicklung
Durch Nährstoffüberangebot (Phosphor und Stickstoff) verursachtes rapides Wachstum von Algen und Blaualgen in kurzer Zeit und
anschließender Zusammenbruch der Population mit erheblichen
Beeinträchtigungen des Gütezustandes von Seen, vor allem im
Hinblick auf den Sauerstoffhaushalt.
anaerob
Bezeichnung für
(a) aquatische Milieus, deren Wasser weder gelösten noch ungelösten Sauerstoff enthalten oder für
(b) die Lebensweise von Organismen, die nicht auf Sauerstoff
angewiesen sind oder für
(c) chemische Reaktionen unter Sauerstoffausschluss.
vgl. aerob
Anatexis
Begriff aus der Geologie:
Partielle Aufschmelzung von Gesteinen in der Erdkruste durch
Temperaturerhöhung.
Anfahrtszeit
Begriff aus der Kraftwerkssteuerung: Zeit, die zwischen der Aktivierung eines Kraftwerks im Stillstand und der Stromeinspeisung vergeht.
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Anhaltswerte gemäß DIN
4150 (Erschütterungen)
Markieren die Schwelle zwischen schädlichen und nicht schädlichen Erschütterungen und stellen keine scharfen Grenzwerte dar.
Anhaltswerte zur Beurteilung der Einwirkung von Erschütterungen
auf Menschen in Gebäuden:
- Au [-] – unterer Anhaltswert
- Ao [-] – oberer Anhaltswert
- Ar [-] – Beurteilungswert für „Dauererschütterungen“ bzw. häufig wiederkehrende Erschütterungseinwirkungen
Anhaltswert zur Beurteilung von Erschütterungseinwirkungen auf
Bauwerke ist der Maximalwert eines Schwinggeschwindigkeitssignals mit v max [mm/s].
Anmachwasser
Brauchwasser, das zur Betonherstellung verwendet wird.
anoxisch
Sauerstoff ist nur in gebundener Form, nicht gelöst im Wasser
vorhanden.
Anteilige Tiefensickerung
Als anteilige Tiefensickerung wird die Wassermenge betrachtet,
die aus der oberflächennahen Verwitterungszone in das tiefere
Kristallin versickert und in den Untertagebauwerken als Bergwasserdrainage abfließt.
anthropogen
Durch den Menschen oder durch menschliches Handeln beeinflusst / verursacht oder entstanden.
anthropogen überformt
vom Menschen künstlich geschaffen (z.B. Landschaft).
Antwortspektrum
Begriff der Ingenieurseismologie: Ingenieure verwenden das Antwortspektrum (modale Überlagerung), um die strukturelle Reaktion
z.B. von Bauwerken auf plötzliche Kräfte und Stöße zu bestimmen.
Aquifer
Der Teil einer Schichtenfolge, der ausreichend durchlässiges (Boden-) Material enthält, um ein signifikantes Wasservolumen an
Brunnen oder Quellen abzugeben; die wasserungesättigte Zone
wird ausdrücklich darin eingeschlossen.
Aquifermächtigkeit
Die Aquifermächtigkeit ist die Mächtigkeit des zu einem gegebenen
Zeitpunkt mit Grundwasser erfüllten Bereichs des Grundwasserleiters.
Artengruppe Nyctaloid
Akustische Rufe von Nyctaloiden-Arten sind unspezifisch und werden meist nur auf Gattungs-/Gruppenniveau bestimmt. Zu den
Nyctaloiden Arten zählen Großer und kleiner Abendsegler, Breitflügelfledermaus, Nordfledermaus und Zweifarbfledermaus.
Artengruppe Plecotus
Akustische Rufe der beiden Plecotus-Arten sind meist nicht unterscheidbar und werden als Artengruppe dargestellt. So konnte im
Rahmen der Untersuchung nicht zwischen Braunem und Grauem
Langohr unterschieden werden.
Auengley
Durch Oxidations- und Reduktionsmerkmale gekennzeichneter
Boden, mit Auendynamik im gesamten Profil, große Schwankungsamplitude des Grundwasserspiegels.
Teil A.0
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Auflockerungsfaktor
Im natürlichen Zustand vorliegendes Material wird beim Ausbau
aufgelockert (besonders deutlich bei Fels: im natürlichen Zustand
kompakt gelagert, nach Ausbruch als Steine, Blöcke etc.). Diese
Volumenzunahme wird durch den Auflockerungsfaktor beschrieben.
Aufnahme von Schadstoffen
-
Aufschiebung
Begriff aus der Geologie:
Verwerfung, bei der der obere (hangende) Block in Neigungsrichtung der Verwerfung nach oben verschoben wird.
Ausbruchmaterial
Einheiten von aus Stollen entnommenem Material, das im natürlichen Zustand fest gelagert ist (z. B. Fels) und zur Umlagerung
mechanisch sehr stark bearbeitet werden muss.
Ausgleichsenergie
Begriff aus der Stromerzeugung: Benötigte Energie, um die Abweichung der realen Elektrizitätsnachfrage vom Fahrplan eines Bilanzkreises (virtuelles Energiemengenkonto) auszugleichen.
Aushubmaterial
Einheiten, die im natürlichen Zustand mehr oder weniger locker
gelagert sind und durch Baggerarbeiten entfernt werden können.
Auslaufkoeffizient (α-Wert)
Begriff der Hydrogeologie: Graphische Ermittlung durch halblogarithmische Auswertung des Trockenwasserabflusses nach einer
längeren relativ trockenen Zeitspanne.
Ausschuss
Gebrochener Fels, der nicht zur Betonherstellung verwendet werden kann.
Autochthon
Als autochthone Art werden solche Arten bezeichnet, die im aktuellen Verbreitungsgebiet entstanden sind oder ohne menschlichen
Zufluss eingewandert sind.
B-Horizont (Bodenprofil)
Teil eines gut entwickelten Bodenprofils, der sich zwischen dem
Oberboden (A-Horizont) und dem erst schwach verwitterten Ausgangsgestein erstreckt.
Band (Spannungs-, Erzeugungsusw.)
Begriff aus der Stromerzeugung: Vordefinierte und konstante Liefermenge in einem bestimmten Zeitraum.
Batcorder
Batcorder sind Tonaufnahmegeräte, die Fledermausrufe in Echtzeit aufzeichnen.
Baufeld
Bereich, innerhalb dessen Grenzen die Bautätigkeiten stattfinden.
Baujahr
Zusammenhängender Zeitraum von 12 Monaten, der zu einem
beliebigen Zeitpunkt innerhalb eines Kalenderjahres beginnen
kann.
Bauwasser
Übergeordnete Bezeichnung für alle auf der Baustelle anfallenden
Abwasserarten außer Schmutzwasser aus sanitären Einrichtungen.
Teil A.0
Inhalativ: Über die Atmung.
Oral: Über den Mund.
Dermal: Über die Haut.
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Seite 9
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Bauwasserbehandlungsanlage
Technische Anlage zur Aufbereitung von Bauwässern.
Belastung (Immissionen)
·
·
·
Vorbelastung: bestehende Belastung vor einer (Bau-) Maßnahme
Zusatzbelastung: zusätzliche Belastung durch eine (Bau-)
Maßnahme
Gesamtbelastung: Summe aus Vorbelastung und Zusatzbelastung
Bemessungserdbeben
Die Tragsicherheit einer Stauanlage ist auf dieses Erdbeben nachzuweisen. Gemäß DIN 19 700 besitzt das Bemessungserdbeben
für das PSW Atdorf eine Wiederkehrperiode von 2.500 Jahren. Bei
diesem Erdbeben darf die Stauanlage Schäden aufweisen, aber
ein unkontrollierter Wasseraustritt ist nicht zulässig.
Benthos
An Böden und unterseeischen Ufern von Gewässern lebende
aquatische Lebensform.
Berglesand
Begriff für am Ort verbliebenes aufgelockertes und vergrustes Gestein an der Erdoberfläche, zumeist aus Graniten gebildet. Berglesand hat sich durch Frostverwitterung in den Kaltzeiten des Quartärs gebildet.
Bergwasser
Grundwasser in Klüften, Spalten und Karstsystemen von Festgesteinen.
Besonnung
ist von der geographischen Breite, der Höhe über Meeresspiegel,
der Orientierung und Neigung der betrachteten Oberflächen, dem
Bedeckungsgrad und der Trübung der Atmosphäre abhängig.
Betriebserdbeben
Ein Betriebserdbeben ist die Erdbebenanregung, die die Stauanlage ohne Nutzungseinschränkung überstehen muss. Gemäß DIN
19 700 hat das Betriebserdbeben für das PWS Atdorf eine Wiederkehrperiode von 500 Jahren.
Betriebserdung
Erdung eines Punktes des Betriebsstromkreises zur Sicherstellung
des störungsfreien Betriebs einer Anlage oder eines Gerätes.
Betriebswasser
Im Ober- bzw. Unterbecken des PSW Atdorf gespeichertes Wasser, das für den Betrieb der Anlage verwendet wird.
Beurteilungspegel Lr (Schall)
Der Beurteilungspegel beschreibt die auf einen Ort wirkende Lärmimmission auf Grundlage des Mittelungspegels und ortsabhängigen Korrekturfaktoren. (Siehe Meteorologische Korrektur).
Bewilligung
Wasserrechtliche Gestattung nach Wasserhaushaltgesetz (WHG):
„Die Bewilligung gewährt nach § 10 WHG das Recht, ein Gewässer zu einem bestimmten Zweck in einer nach Art und Maß bestimmten Weise zu benutzen.“
Bezugswerte
Grenz-, Richt- und Orientierungswerte oder Vergleichswerte, die
den Messwerten aus dem Beurteilungsgebiet zum Zwecke der
Bewertung gegenübergestellt werden.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Seite 10
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
biogen
Infolge der Tätigkeit lebender Organismen entstanden, somit biologischen Ursprungs.
Biomasse
Gesamtheit aller Lebewesen eines definierten Lebensraums zu
einem bestimmten Zeitpunkt.
Biotop
Lebensraum einer Lebensgemeinschaft oder genauer ein Ausschnitt der Landschaft, der sich vegetationstypologisch oder landschaftsökologisch von der Umgebung abgrenzen lässt.
Biotoptyp
Ein abstrahierter Typus aus der Gesamtheit gleichartiger Biotope
Biozönose
Lebensgemeinschaft sämtlicher Pflanzen und Tiere in einem Biotop.
bivoltin
Bezeichnung für den Entwicklungsgang bei Tieren, insbesondere
Insekten, die 2 Generationen im Jahr durchlaufen können.
Blattverschiebung
Begriff aus der Geologie: Verwerfung, an der zwei Gesteinsblöcke
entlang der Verwerfungsfläche nahezu horizontal zueinander bewegt werden.
Blindleistung
Siehe Leistung.
Blindleistungskompensation
Blindleistungskompensation bezeichnet Maßnahmen, um die
Blindleistung (siehe Leistung) auf einem betriebsoptimalen Niveau
zu steuern.
Bodenlager
Bereich, in dem Oberboden zwischengelagert und Unterboden
zwischen- oder endgelagert wird. Die Bodenlager werden landschaftsverträglich gestaltet und nach Abschluss der Bauarbeiten
bepflanzt.
Bodenmodell
Modell der geotechnischen Situation im Untergrund an einem
Standort. Das Bodenmodell beinhaltet den Aufbau, die Dimensionen, die Schichtenfolgen und deren geotechnischen Eigenschaften.
Bodenwasser
Als Bodenwasser wird das Sicker- und Haftwasser innerhalb der
ungesättigten Bodenzone bezeichnet. Die unterschiedlichen Wasserzufuhren und Wasserverluste innerhalb der ungesättigten Bodenzone im Verlauf eines Jahres werden unter dem Begriff „Bodenwasserhaushalt“ zusammengefasst.
Bohrfels
Fels, der durch die Tunnelbohrmaschine ausgebrochen wird.
Brauchwasser
Wasser, das für Bauprozesse verwendet wird.
Bruchzone
Begriff aus der Geologie: Üblicher Name einer Verwerfungs- oder
Störungszone nach der Lokalität ihres Auftretens. Bruchzone deshalb, weil sie eine bis 1 km breite Zone von intensiv miteinander
verschachtelten Störungen darstellt.
Bruttostromerzeugung
Generierte elektrische Arbeit eines Erzeugers, gemessen an den
Generatorklemmen (daher inkl. Eigenverbrauch im Kraftwerk).
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Bruttostromerzeugungskapazität
Installierte Leistung zur Bruttostromerzeugung. Siehe Bruttostromerzeugung.
Brutvogel
Vogelart die sich im Untersuchungsgebiet fortpflanzt.
Chlorophyll-a
Natürlicher Farbstoff von Pflanzen, der bei der Photosynthese zur
Aufnahme von Lichtenergie und ihrer Umsetzung in chemische
Energie dient. Die Messwerte geben Auskunft über das Ausmaß
insbesondere von Algen in einem Gewässer.
Coliforme Keime
Coliforme Bakterien geben einen allgemeinen Hinweis auf Verunreinigungen bzw. Verunreinigungen mit älteren Warmblüterfäkalien
(z. B. auf den Zufluss von verunreinigtem Oberflächenwasser zum
Grundwasser nach der Schneeschmelze, langen Regenperioden
oder Überschwemmungen).
Confounder
Störgröße, Störfaktor; Begriff aus der Empirie bei Studien / Experimenten.
Corioliskraft
Nach dem französischen Physiker Gustave Gaspard Coriolis benannte (Schein-) Kraft, die durch die Rotation der Erde verursacht
wird und bewirkt, dass Wasserströmungen auf der Nordhalbkugel
nach rechts abgelenkt werden.
Critical loads
„Kritische Eintragsraten“ sind Faktoren, die die Belastungsgrenzen
von Ökosystemen kennzeichnen.
Cyprinidengewässer
Gewässer, in denen Fischarten wie Cypriniden (Karpfenartige)
oder anderen Arten wie Hechte (Esox lucius), Barsche (Perca fluviatilis) und Aale (Anguilla anguilla) leben können.
Dämpfung
Begriff der Erdbebensicherheit: Beschreibt die Dissipation (lat.
Zerstreuung) von mechanischer Schwingungsenergie durch die
Dämpfungseigenschaften des Materials. Dies führt zu einer Reduktion der Auswirkung von Erdbebenerschütterungen. Dämpfung
wird häufig als Verhältnis in Prozent angegeben und bezieht sich
auf das Maß der kritischen Dämpfung, bei der erstmals keine eigentliche Schwingung mehr auftritt.
Datalogger
Elektrisches Gerät zur Aufzeichnung und Speicherung von Messdaten, die von Sensoren erfasst werden.
Day-Ahead-Markt
Teilmarkt der deutschen Strombörse, auf dem Strom für den
nächsten Tag auktioniert wird.
Deaggregation
Begriff der Erdbebensicherheit: Ist die Darstellung der Wahrscheinlichkeit-Dichtefunktion in der probabilistischen seismischen Gefährdungsanalyse für eine vorgegebene Erdbebenwiederkehrperiode. Dabei wird die Wahrscheinlichkeits-Dichtefunktion in Abhängigkeit der Magnitude und der Distanz angegeben. Die Deaggregation gibt an, welche Erdbebenszenarien einen Beitrag zur seismischen Gefährdung am Standort leisten.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite 12
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Deckgebirge
Begriff aus der Geologie: Das ungefaltete Deckgebirge (Rotliegendes bis heute) lagert dem gefalteten und verschieferten/foliierten
und von Graniten durchsetzten Grundgebirge mit einer flachen
Auflagerungsfläche auf. Die Auflagerungsfläche stellt eine ehemalige Landoberfläche dar (im Projektgebiet aus dem Zeitabschnitt
des Oberrotliegenden bzw. des Oberen Buntsandsteins), an welcher vor der Ablagerung des Deckgebirges bereits erhebliche Erosionsprozesse stattgefunden hatten.
Demand-Side-Management
(DSM)/Management der
Nachfrage
Unter DSM wird sowohl die zeitliche Verschiebung der Stromnachfrage als auch die gezielte Beeinflussung der Nachfragehöhe (vor
allem Einsparung von Nachfrage) verstanden.
Deponie
Dauerhafter Ablagerungsbereich, der durch besondere Ausstattungen wie Abdichtungen an Oberfläche und Basis gekennzeichnet
ist.
Deponieklasse DK 0
Abfälle, welche die in Anhang 3 Nummer 2 der Deponieverordnung
2009 genannten Zuordnungskriterien für die Klasse 0 einhalten,
werden dieser Deponieklasse zugeordnet.
Deponieklasse DK I
Abfälle, welche die in Anhang 3 Nummer 2 der Deponieverordnung
2009 genannten Zuordnungskriterien für die Klasse I einhalten,
werden dieser Deponieklasse zugeordnet.
Deposition
Vorgang des Entfernens von Stoffeinträgen aus der Luft. Absetzung oder Lösung der Verunreinigungen in bzw. auf entsprechenden Medien (Boden, Pflanzen, Wasser).
Destratifikation
Auflösung der Wasserschichtung eines Sees mit technischen Mitteln wie Pumpen, Druckluftbegasung, Rührwerke usw., die zur
Wasserumwälzung führen.
Destruent
Organismen wie Bakterien, Pilze oder Kleinlebewesen (siehe Makrozoobenthos), die tote organische Substanzen abbauen und damit in einen anorganischen Zustand überführen.
Detektorerfassungen
Erfassen von Fledermäusen im Gelände durch akustische Methoden. Der Detektor ist ein Gerät zur Umsetzung der Ultraschalllaute
von Fledermäusen in für Menschen hörbare Töne.
Determinismus
Eine deterministische Aussage beschreibt das eindeutige Eintreten
eines Zustandes durch bekannte Vorbedingungen.
deterministisch
Aufgrund physikalischer Gesetze bestimmend.
deterministische Gefährdungsana- Begriff der Erdbebensicherheit: Ist die Ermittlung der Erdbebengelyse
fährdung basierend auf spezifischen Erdbebenszenarien. Bei richtiger Anwendung kann die maximale Gefährdung für einen Standort bestimmt werden. Es ist keine Aussage über die Auftretenswahrscheinlichkeit möglich.
diabates Druckluftspeicherkraftwerk
Teil A.0
Siehe Druckluftspeicherkraftwerk.
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite 13
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Diagenese
Begriff aus der Geologie: Beschreibt den Vorgang, aus einem losen Sediment (bspw. Schlamm) ein Sedimentgestein unter verhältnismäßig wenig Druck und Temperatur herzustellen / zu produzieren.
Diatexit
Begriff aus der Geologie: Bei hohen Temperaturen teilweise aufgeschmolzene Gesteine, bei denen helle Komponenten
(Quarz/Feldspat) ausschmelzen und mit dunklen Restlagen (Restiten) Migmatite (Mischgesteine) bilden.
DIC
Gelöster anorganisch gebundener Kohlenstoff
(Dissolved inorganic carbon).
diffus
unscharf, nebelhaft, schemenhaft, ohne einheitliche Richtung.
Diffusion
Bezeichnet eine Vermischung von Stoffen, die miteinander in Berührung stehen.
DIN
Deutsche Industrie Norm / Deutsches Institut für Normung e.V.,
Bezeichnung der vom DIN herausgegebenen Normen.
DIN 19700 Stauanlagen
Maßgebende deutsche Norm zur Bemessung von Talsperren.
Dingliche Sicherung
Grundstücksflächen, die dauerhaft zu belasten sind. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Leitungsrechte einschließlich der
Schutzstreifen für die Leitungen, oder um Bewirtschaftungseinschränkungen für Grundstücke auf denen Kompensationsmaßnahmen umgesetzt werden.
Diskordanz
Begriff aus der Geologie: Lücke oder Diskontinuität in einer
Schichtfolge. Bei einer Winkeldiskordanz haben die Schichten
unter der Diskordanz eine andere Orientierung als die Schichten
darüber.
Diversität
(Bio)diversität oder biologische Vielfalt bezeichnet die Variabilität
unter lebenden Organismen, darunter unter anderem auch Ökosysteme und die genetische Vielfalt bzw. Artenvielfalt.
DOC
Gelöster organisch gebundener Kohlenstoff (Dissolved organic
carbon). Bildet zusammen mit dem ungelösten organisch gebundenen Kohlenstoff (particulate organic carbon, POC) und dem
flüchtigen organisch gebundenen Kohlenstoff (volatile organic carbon, VOC) den organisch gebundenen Gesamtkohlenstoff (total
organic carbon, TOC).
Dotationswasser
Wasser zur Grundwasseranreicherung (Oberbecken) bzw. für die
Wasserabgabe in den Haselbach (Unterbecken).
Dotierung, Dotation
Kontrollierte Zuleitung von Wasser in ein Gewässer oder in ein
definiertes Gebiet um die erforderliche Wassermenge des Gewässers bzw. den Grund- oder Bodenwasserhaushalt aufrechtzuerhalten.
Drosselabfluss
Maximaler Abfluss aus einem Staubecken bei maximalem Einstau
(Stauziel).
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
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Seite 14
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Druckluftspeicherkraftwerk
Ein Druckluftspeicherkraftwerk wandelt Strom in mechanische
Energie bzw. kinetische Energie um, die in Form von Druckluft
gespeichert wird. Im Auspeichervorgang kann mit der in der Druckluft gespeicherten Energie bei Dekompression eine Turbine zur
Stromgeneration betrieben werden.
Bei diabaten Druckluftspeicherkraftwerken (CAES compressed air
energy storage) muss die Druckluft zum Turbinenantrieb zusätzlich
mit Gasbefeuerung erhitzt werden.
Adiabate Druckluftspeicherkraftwerke (AA-CAES advanced adiabatic compressed air energy storage) speichern die bei der Luftkompression anfallende Wärme zwischen. Im Fall der Ausspeicherung wird damit die ausströmende Luft erhitzt. Die Notwendigkeit
der zusätzlichen Gasbefeuerung entfällt.
duktile Verformung
Begriff aus der Geologie: Plastische Verformungsmechanismen
(Gegensatz: ruptile Verformung).
Es gibt Übergänge zu ruptilen Verformungen.
Dumper
Dumper / Muldenkipper sind geländegängige Nutzfahrzeuge für
den Transport von gelöstem Boden oder losen Schüttgütern von
den Abbaustellen zu Brechern oder Förderanlagen. Ihre Abmessungen und Gewichte sehen eine Nutzung im Bereich von Steinbrüchen, Kies- und Kohlegruben sowie dem Untertagebau vor,
eine Straßenzulassung ist nicht möglich.
Durchlässigkeitsbeiwert
(kf-Wert)
Begriff der Hydrogeologie: Der Durchlässigkeitsbeiwert ergibt sich
aus dem Darcy-Gesetz, welches besagt, dass die Wassermenge,
die eine Fläche in einem porösen Medium (z.B. Sand) laminar (d.h.
ohne Turbulenzen) durchströmt, direkt proportional zum hydraulischen Gradienten ist. Der von der Durchlässigkeit des Gesteins
abhängige Proportionalitätsfaktor ist der so genannte k f-Wert (=
Durchlässigkeitsbeiwert)
Durchzügler
Art die sich im Untersuchungsgebiet nicht fortpflanzt, aber das
Gebiet zwischen Winter- und Sommerquartier durchquert
E-Modul
(Elastizitätsmodul)
Begriff aus der Physik: Geotechnischer Materialkennwert, der das
Verhältnis zwischen Spannung und Dehnung bei linearelastischem Verformungsverhalten eines festen Körpers angibt.
Echoortungssystem
Echoortung ist die Erkennung der Lage und Art von Objekten
durch Aussenden von Schallwellen (Sonar) und Erkennen der von
den Objekten reflektierten Wellen. Fledermäuse haben ein Echoortungssystem entwickelt. Sie senden hohe Töne aus, die für das
menschliche Ohr nicht hörbar sind. Gegenstände und Lebewesen
werfen diese Töne als Echo zurück, dadurch wissen die Fledermäuse z.B. wo ihre nächste Beute ist.
EEG-Vergütung
Die nach Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gesetzlich vorgeschriebene fixe Vergütung regenerativ erzeugten Stroms.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
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Seite 15
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Effektdistanz
Maximale Reichweite des erkennbar negativen Einflusses von
Straßen auf die räumliche Verteilung einer Vogelart (nach Garniel
& Mierwald 2010).
effektives oder durchflusswirksames Kluftvolumen
Entspricht dem Anteil des Kluftvolumens, in dem Grundwasser
zirkulieren kann.
Eigenart einer Landschaft
umfasst alle Qualitäten, die einen Raum in seiner speziellen landschafts- und kulturgeschichtlichen Entwicklung kennzeichnen und
ihm ein spezifisches, unverwechselbares Aussehen verleihen.
Eingriff
Damit sind im Naturschutzrecht Veränderungen der Gestalt oder
Nutzung von Grundflächen oder Veränderungen des mit der belebten Bodenschicht in Verbindung stehenden Grundwasserspiegels
gemeint, die die Leistungs- oder Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts erheblich beeinträchtigen können.
Einsehbarkeit einer Landschaft
beschreibt die Sichtbeziehungen auf ein Gebiet von seiner Umgebung aus.
Einzugsgebiet
Umfeld eines Gewässers, aus dem diesem Wasser oberirdisch
durch Bäche und Flüsse oder unterirdisch mit dem Grundwasser
zufließt. In der Hydrogeologie wird oft zwischen dem unterirdischen
und dem oberirdischen Einzugsgebiet unterschieden.
Eislastzone
Die Freileitungsnorm sieht die Einteilung in verschiedene Eislastzonen vor. Eislasten entstehen durch Ansätze von Raureif, Eisregen oder Nassschnee an den Leiterseilen und Isolatoren.
eiszeitliche Ablagerungen
Dabei ist zwischen Ablagerungen der Gletscher, Moränenbildungen und Schmelzwasserbildungen, die aus den Gletschern und
Moränen heraus entstehen und Ablagerungen zu unterscheiden,
die sich im nicht von Eis bedeckten Umland der Vergletscherung
bildeten. Es sind dies Terrassenschotter, Schuttstromablagerungen am Hangfuß von Berghängen, weite Sandflure im weiteren
Vorland der abströmenden Schmelzwässer und eine Fülle von
Seeablagerungen in Eisstauseen, vermoorenden Seen und Flussniederungen.
Elektrische und magnetische Felder (Schutzgut Mensch)
rufen im menschlichen Körper Ströme hervor, welche in Folge
Nerven stimulieren bzw. thermische Effekte hervorrufen können.
Beim Bau von Niedrigfrequenzanlagen sind im Wirkbereich von
Gebäuden oder auf Grundstücken die Grenzwerte für die elektrische Feldstärke und magnetische Flussdichte einzuhalten, um den
Schutz von Menschen sicherzustellen.
Eluat
Aus einem Stoffgemisch ausgewaschene Lösung.
Emission
Austrag von Schadstoffen, z. B. aus Schornsteinen, und Abgabe in
die Umgebung.
Emissionspegel
Bezeichnet die zur Schallemission zugehörige Messgröße, den
Schalldruckpegel Lm,E.
emittieren
aussenden, ausstrahlen, abgeben
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite 16
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Endemische Art
Art, die weltweit nur in einem bestimmten, räumlich klar abgegrenzten Gebiet vorkommt.
Energieableitung
Darunter werden in den Antragsunterlagen die Einrichtungen zur
Ableitung der Energie von der Transformatorenkaverne bis zum
Anschluss an die 380 kV - Freileitung Wehr - Kühmoos bezeichnet.
Die Energieableitung dient sowohl der Ableitung der Energie aus
dem Turbinenbetrieb als auch der Zuleitung der Energie für den
Pumpbetrieb der Kraftwerksanlage.
Energiedichte
Mit Energiedichte wird das Verhältnis aus Volumen (Masse) zur in
diesem Volumen (dieser Masse) gespeicherten Energie bezeichnet. Man spricht auch von Energie pro Raumvolumen (Energie pro
Masse).
Energiedissipation
Energieverlust, Energiezerstreuung; Übergang einer umwandelbaren Energieform in Wärmeenergie.
Energieeffizienz
Energieeffizienz beschreibt das Prinzip, mit möglichst wenig Energieeinsatz möglichst viel Wirkung zu erzielen. Energieeffizienz
steht damit auch für die Steigerung des Wirkungs- bzw. Nutzungsgrades von energieverbrauchenden Systemen bzw. Energieumwandlungssystemen.
Epilimnion
Oberflächennahe, warme und damit spezifisch leichte Wasserschicht eines Sees, dessen Wasser aufgrund unterschiedlicher
Temperaturzonen geschichtet ist. (siehe Stagnation, Metalimnion,
Hypolimnion).
epistemische Unsicherheit
Begriff aus der Erdbebensicherheit: Unsicherheit aufgrund mangelnder Erkenntnis bzw. ungenügendem Wissen, kann durch umfangreiche Untersuchungen verringert werden.
Erdbeben
Messbare Erschütterungen des Erdkörpers. Die Stärke eines Erdbebens wird anhand einer Skala angegeben, die den Grad der
Auswirkungen beschreibt.
Erdbebenkatalog
Begriff aus der Erdbebensicherheit: Zusammenstellung der bisher
beobachteten und gemessenen Erdbeben mit Angabe des Ort, der
Zeit und ihrer Charakteristiken.
Erdplanum
Das Erdplanum ist eine eben (plan) hergestellte Oberfläche, auf
der (weitere) Baumaßnahmen stattfinden.
Erhaltungszustand einer Art
die Gesamtheit der Einflüsse, die sich langfristig auf die Verbreitung und die Größe der Populationen der betreffenden Arten in
dem in Artikel 2 der FFH-RL bezeichneten Gebiet auswirken können.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite 17
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Erhaltungszustand eines Lebensraumtyps
die Gesamtheit der Einwirkungen, die den betreffenden Lebensraum und die darin vorkommenden charakteristischen Arten beeinflussen und die sich langfristig auf seine natürliche Verbreitung,
seine Struktur und seine Funktionen sowie das Überleben seiner
charakteristischen Arten in dem in Artikel 2 der FFH-RL genannten
Gebiet auswirken können
Erlaubnis
Rechtlicher Begriff: Wasserrechtliche Gestattung nach Wasserhaushaltgesetz (WHG): „Die Erlaubnis gewährt nach § 10 WHG
die Befugnis ein Gewässer zu einem bestimmten Zweck in einer
nach Art und Maß bestimmten Weise zu benutzen.“
Erosion
Abtragung von Gesteinen. Dazu ist es erforderlich, dass ein Relief
vorhanden ist oder entsteht, damit die Erosion als von der Schwerkraft getriebener Prozess erfolgen kann. Durch permanente Hebung über Jahrmillionen können Km-Beträge an Erosion zusammenkommen.
Erschütterungen
Mechanische Schwingungen fester Körper mit potentiell schädigender oder belästigender Wirkung (gemäß DIN 4150-1).
Erschütterungsemissionen
Erschütterungen, die von einer Erschütterungsquelle ausgehen.
Erschütterungsimmissionen
Erschütterungen, die an Messorten auftreten.
Erschütterungsmonitoring
Dauermessung zur Überwachung der Erschütterungsimmissionen
mit Echtzeit-Auswertung und Alarmierungsoptionen.
euphotische Zone
Der obere lichtdurchflutete Bereich eines Sees (siehe trophogene
Zone).
eutroph
Infolge einer hohen Verfügbarkeit von Nährstoffen starke Entwicklung von Biomasse (siehe Trophiegrad).
Eutrophierung
Unter natürlichen Bedingungen allmähliche Anreicherung von
Nährstoffen, die durch menschliche Eingriffe in Ökosysteme rasant
beschleunigt werden kann.
exponiert
herausgehoben, herausgestellt, ungeschützt.
Extraktion
Verfahren zur Trennung von bestimmten Bestandteilen aus festen
oder flüssigen Substanzgemischen mit Hilfe geeigneter Lösungsmittel.
Extremereignis
Begriff aus der Erdbebensicherheit: Im Falle von Atdorf ein Erdbeben, das stärker als das Bemessungserdbeben nach DIN 19 700
ist. Die Auftretenswahrscheinlichkeit des Extremereignisses ist in
der Größenordnung von 10‘000 Jahren.
Fällung
Begriff aus der Chemie: Abscheiden eines gelösten Stoffes durch
Zugabe geeigneter fester, flüssiger oder gasförmiger Fällungsmittel
als unlöslicher Niederschlag.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite 18
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Falten/Faltung
Begriff aus der Geologie: Durch seitliche Einengung verbogene
Gesteine. Erforderlich sind duktile/plastische Verformbarkeit der
Gesteine und einengende Spannung. Falten treten im Mikroformat
und in Dimensionen von vielen Kilometern Wellenlänge auf. Oft
sind sie mit Abscherprozessen verbunden, so dass FaltenÜberschiebungsgürtel wie im benachbarten Schweizer Faltenjura
entstehen können, vor allem dann, wenn abgleitfähige Horizonte
im Untergrund existieren.
Fanglomerat
Begriff aus der Geologie: Unreifes klastisches Sedimentgestein,
aus unterschiedlichen eckigen und gerundeten Gesteinskomponenten zusammengesetzt (Brekzie bis Konglomerat), typischerweise Fluss- bis Murschuttablagerungen unter ariden (trockenen)
Klimabedingungen.
FE – Berechnung / FE Modelle
FE = Finite – Elemente (-Methoden, - Berechnungen, - Modelle)
Bezeichnet das numerische Verfahren zur Berechnung partieller
Differentialgleichungen und dient damit vor allem im Ingenieurwesen der Lösung verschiedener physikalischer Problemstellungen
(bspw. im Fahrzeug- und Maschinenbau, in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie insbesondere in der Statik).
Felsstandort
Standort mit Felsuntergrund.
flaserig
Begriff aus der Geologie: Bezeichnung für Gesteinsgefüge mit
unregelmäßig gelängten bzw. eingeregelten Mineralien und/oder
Gesteinskomponenten.
Flockung
Begriff aus der Chemie: Abscheiden der in einem kolloidalen System suspendierten Teilchen in Form von Flocken (Kolloide = in
einem Medium feinverteile Teilchen unterschiedlicher Größe, z. B.
Fetttröpfchen der Milch).
Flurabstand
Lotrechter Höhenunterschied zwischen einem Punkt der Erdoberfläche und einem weiteren Punkt z.B. der Grundwasseroberfläche
des oberen Grundwasserstockwerkes.
Foliation
Begriff aus der Geologie: Bildung von blättrigen Flächen. Schieferung ist eine spezielle Form der Foliation.
Forsteinrichtungswerk
Das Forsteinrichtungswerk ist die zusammenfassende Darstellung
und Erläuterung der Forsteinrichtung. Die Forsteinrichtung ist die
mittelfristige periodische Betriebsplanung, die im öffentlichen Wald
alle 10 Jahre durchgeführt wird und auf Grundlage der Beschlussfassung vom Waldbesitzer verpflichtend umzusetzen ist.
Forstliche Rekultivierung
Die technische Wiederherstellung des Bodens nach dem Stand der
Technik sowie die standortgerechte Wiederaufforstung einer zuvor
nach §11 LWaldG befristet umgewandelten Waldfläche.
Freileitung
Elektrische Leitung, deren Leiter im Gegensatz zum Kabel nur
durch die dazwischen liegende Luft voneinander isoliert sind. Sie
ist an Aufhängevorrichtungen (ggf. Isolatoren) über die Erde aufgehängt.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite 19
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Frequenz (Schall)
Zahl der Schallschwingungen je Sekunde, Angabe in Hertz [Hz].
Frequenzbewertung
(Schall)
Bewertung von Schall(-messwerten) zur Berücksichtigung der von
der Frequenz abhängigen Hörempfindung. Angabe in Dezibel (A
bewerteter Schallpegel [dB (A)]).
Frequenzhaltung
Begriff aus der Stromerzeugung: Die Frequenzhaltung bezeichnet
das Ausregeln von Abweichungen der Netzfrequenz von ihrem
Sollwert infolge von Ungleichgewichten zwischen Energieeinspeisung und Energieentnahme. Frequenzhaltung erfolgt durch eine
Wirkleistungsregelung, die auf unterschiedlichen Leistungsreserven zurückgreift (siehe Regelenergie).
Gas- und Dampf-Kraftwerk
Kombinierter Gasturbinen- und Dampfprozess zur Stromerzeugung.
Gaskraftwerk
In einem Gaskraftwerk wird über die Verbrennung von Gas eine
Turbine angetrieben und damit über einen Generator Strom erzeugt.
Gefügediagramm
Begriff aus der Geologie: Diagramm zur Veranschaulichung der
räumlichen Verteilung und Orientierung von Gefügeelementen.
Stereographische Projektion von Flächen oder Linearen in eine
untere Halbkugel, deshalb auch Lagenkugel genannt. Die Abbildung erfolgt aber zweidimensional in einer Fläche.
Genehmigung nach WHG
Rechtlicher Begriff: Wasserrechtliche Genehmigung nach dem
Wasserhaushaltgesetz (WHG), die z.B. für die Errichtung, den
Betrieb und die wesentliche Änderung von bestimmten Abwasserbehandlungsanlagen sowie für Eingriffe in Gewässer (Ufermauern,
Überbrückungen oder einen Gewässeraus- oder -rückbau) erforderlich sind.
geogen
Von den natürlichen erdgeschichtlichen Bedingungen oder von der
Gesteinszusammensetzung verursacht; z. B. geogene Grundwasserbelastung.
geologisches Standortprofil
Beschreibt den Ablauf d.h. die Schichtenfolge und die Mächtigkeiten der verschiedenen Gesteine für einen definierten Bereich,
meist anhand eines Bohrkerns.
gesicherte Leistung
Begriff aus der Stromerzeugung: Leistung, die von einem Erzeuger
unter Berücksichtigung von technologiespezifischen Ausfallwahrscheinlichkeiten durch Revisionen, technische Störungen etc. mit
einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99,5 % bereitgestellt werden
kann.
Gesteinsgefüge
Begriff aus der Geologie: Allgemeine Bezeichnung für die Anordnung der Mineralkomponenten in Gesteinen, z. B. körniges Gefüge, blättriges Gefüge.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite 20
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Gesteinsmetamorphose
Begriff aus der Geologie: Es handelt sich um eine mineralische
und texturelle Umlagerung von Gesteinen. Es ist zwischen statischer, thermischer Metamorphose, die von eingedrungenen magmatischen Körpern ausgeht (Kontaktmetamorphose) und RegionalMetamorphose zu unterscheiden. Kontaktzonen um Magmatite
sind meist schmal und die Gesteine sind nur durch Wärme und
Stoffimprägnationen verändert. Regionalmetamorphose ist mit
hohen Temperaturen und Drücken sowie mit gleichzeitiger
Durchbewegung verbunden. Hierbei entstehen die eigentlichen
metamorphen Gesteine der Glimmerschiefer und Gneise, deren
Ausgangsgesteine nicht mehr ohne Spezialuntersuchungen zu
erkennen sind.
Gewässernetzdichte
Ist eine häufig verwendete morphometrische Größe zur Charakterisierung der Gebietsentwässerung. Sie ist definiert als Länge der
in einer Karte dargestellten Fließgewässer pro Flächeneinheit
(km/km 2)
Gilde
Der Begriff (ökologische) Gilde kennzeichnet eine Gruppe von
Arten, die in einem Lebensraum dieselben natürlichen Ressourcen
in ähnlicher Weise nutzen.
glazial
Vom Eis geschaffen; in einer Eiszeit entstanden.
Gleitverschiebung
Begriff der Erdbebensicherheit: Durch die Trägheitskräfte der Erschütterung ausgelöste Verschiebungen potentieller Bruchkörper
einer Stauanlage (z. B. eines Dammes).
Globalstrahlung
Die Globalstrahlung ist die gesamte an der Erdoberfläche auf eine
horizontale Empfangsfläche auftreffende Solarstrahlung. Sie setzt
sich zusammen aus der auf direktem Weg eintreffenden Solarstrahlung, (Direktstrahlung) und der Strahlung, die über Streuung
an Wolken, Wasser- und Staubteilchen die Erdoberfläche erreicht
(Diffusstrahlung).
Gneis
Metamorphes Gestein, das bei Temperaturen ab ca. 500 °C und
Drücken von mehreren Kilobar/kb unter tektonischer Durchbewegung aus Sedimenten (Para-Gneise) oder aus Magmatiten (OrthoGneise) entstehen kann. Infolge der Durchbewegung (Scherung)
entsteht ein Lagengefüge (Metamorphe Foliation/Gneisschieferung).
Granit
Meist verbreitetes magmatisches Tiefengestein, häufig auch im
Schwarzwald. Ist ein richtungslos körniges Gestein, dessen Hauptkomponenten Quarz, Feldspat und Glimmer sind. Mit abnehmendem Quarz- und Feldspat-Gehalt und dem Hinzutreten von Hornblende, Plagioklas und Pyroxen entstehen Diorite und Gabbros,
die aber wesentlich seltener sind.
Grenz-, Richt- und Orientierungswerte
(Umweltstandards)
Teil A.0
Werte, auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse mit dem Ziel
festgelegt, schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder die Umwelt insgesamt zu vermeiden, zu verhüten oder zu
verringern.
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite 21
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Grenzflur
überwiegend landbauproblematische Flächen
Grenzkosten
Begriff aus der Betriebswirtschaftslehre: Grenzkosten (oder Marginalkosten) sind die Kosten, die für die Bereitstellung einer zusätzlichen Einheit eines Produktes entstehen. Mit den Grenzkosten
werden die variablen Betriebskosten gedeckt.
Grenzkuppelstellen
Netzverbindungsstellen zwischen zwei Ländern.
Grund-, Mittel- und Spitzenlast
Die Nachfrage nach Elektrizität wird in drei Bereiche aufgeteilt:
Den Grundbedarf an Strom nennt man Grundlast. Er besteht
unabhängig von allen Lastschwankungen. Die Grundlast wird von
Kraftwerken gedeckt, die nahezu rund um die Uhr arbeiten. Zu
diesen sogenannten Grundleistungskraftwerken gehören in
Deutschland vor allem Kernkraftwerke und Braunkohlekraftwerke.
Die zweite Ebene des Strombedarfs ist die Mittellast. Dabei handelt es sich um die regelmäßige Ausbuchtung der Lastkurve oberhalb der Grundlast, etwa um den vermehrten Stromverbrauch mittags und abends. Diese stundenweise Belastung des Stromnetzes
ist vorhersehbar und wird vor allem von Steinkohlekraftwerken
abgedeckt.
Spitzenlaststrom wird benötigt, wenn zu bestimmten Tagesund/oder Jahreszeiten ein besonders hoher Strombedarf entsteht,
z. B. bei Großveranstaltungen. Spitzenlaststrom wird meist von
schnell regelbaren Kraftwerken, z. B. von Pumpspeicherwerken
und Gasturbinenkraftwerken zur Verfügung gestellt und ist wesentlich teurer als Grundlast- und Mittellaststrom.
Grundgebirge
Bezeichnung für geologisch alte, tektonisch gefaltete Krustenbereiche eines Kontinents. Das Grundgebirge des Südschwarzwald
besteht aus metamorph (mehr als 500 °C, mehrere Kilobar/kb
Druck) veränderten Sedimenten des Altpaläozokums / Oberproterozoikums (vor ca. 600-400 Mio. Jahre) und darin eingedrungene, aus der unteren Kruste kommende heiße Gesteinsschmelzen
(Granite). Diese erkalteten vor 330-325 Mio. Jahren. Nach einer
ca. 40 Mio. Jahre dauernden Hebung und gleichzeitigen Abtragung/Erosion entstand eine flache kontinentale Landoberfläche
(ca. ab 280 Mio. Jahre), auf der das Deckgebirge abgelagert wurde.
Grundwasser
Definition nach §3 Nr. 3 Wasserhaushaltsgesetz WHG: „Das unterirdische Wasser in der Sättigungszone, das in unmittelbarer Berührung mit dem Boden oder dem Untergrund steht“.
Definition nach DIN 4049: „…unterirdisches Wasser, das die Hohlräume der Erdrinde zusammenhängend ausfüllt und dessen Bewegung ausschließlich oder nahezu ausschließlich durch die
Schwerkraft und den durch die Bewegung selbst ausgelösten Reibungskräften bestimmt wird.“
Grundwassergeringleiter
Gesteinsschichten, die Grundwasser schlechter leiten als ein Aquifer, die aber dennoch wasserdurchlässig sind.
Grundwassergleichenplan
Auf einer Karte dargestellte Linien gleicher Grundwasserhöhe.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite 22
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Grundwasserhaltung
Begriff aus der Bauphase: Absenkung des Grundwassers sowie
das vorübergehende Trockenhalten einer Baugrube.
Grundwasserleiter
Gesteinskörper mit Hohlräumen, der zur Weiterleitung von Grundwasser geeignet ist.
Grundwasserneubildung
Ist der Zugang von in den Boden und ins Gestein infiltriertem Wasser zum Grundwasser (DIN 4049-3).
Grundwasserneubildungshöhe
Grundwasserneubildung beschreibt den Vorgang, bei dem durch
Versickerung von Niederschlägen Grundwasser entsteht. Die Höhe der Grundwasserneubildung wird im Vergleich zur Sickerwasserbildung zusätzlich um den Anteil des Zwischenabflusses oder
Interflows (Anteil des Abflusses der den Vorflutern aus den oberflächennahen Bodenschichten zufließt) vermindert. Die Höhe der
Grundwasserneubildung (i. d. R. [mm/Jahr]) ist ein wichtiger Eingangsparameter für die Ableitung der Verweilzeit des Sickerwasserwassers in der Grundwasserüberdeckung.
Grundwasserneubildungsrate
flächenhafte Sickerwasserspende Einheit: [(mm/s) oder (l/(s*km²))]
ist die Wassermenge, die in einem bestimmten Zeitraum auf einer
festgelegten Fläche das Grundwasseraufkommen erreicht und es
mengenmäßig ergänzt. Die natürliche Grundwasserneubildungsrate ist abhängig von der durchschnittlichen Niederschlagsmenge,
der Verdunstungsrate, dem Bewuchs und den hydrogeologischen
Verhältnissen des Bodens.
Grundwasserneubildungsspende
Grundwassernichtleiter
Habitat
Grundwasserneubildungsrate bezogen auf eine bestimmte Fläche.
Die Einheit der Grundwasserneubildungsspende ist (l/s*km 2).
Schichten, die eine Grundwasser leitende Schicht (Aquifer) begrenzen und selbst kaum wasserdurchlässig sind (z. B. Tone).
Spezifischer Lebensraum einer Art oder eines Entwicklungsstadiums inklusive Fortpflanzungsstätten, Ruhestätten, und Lebensräumen zur Nahrungsaufnahme.
Habitatqualität
Abschätzung zur Qualität eines Lebensraums in Bezug auf die
Lebensraumansprüche einer Art
Halbwerk
Eine Hälfte des PSW Atdorf, welche aus drei Pumpturbinen besteht, die von einem Druckschacht mit Wasser gespeist werden.
Harmonie einer Landschaft
Zusammenwirken der natürlichen und der vom Menschen geschaffenen Bestandteile der Landschaft
Teil A.0
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Heilquellenschutzgebiet
Der Begriff Heilquelle wird in §53 Abs. 1 wie folgt definiert: „Heilquellen sind natürlich zu Tage tretende oder künstlich erschlossene Wasser- oder Gasvorkommen, die auf Grund ihrer chemischen
Zusammensetzung, ihrer physikalischen Eigenschaften oder der
Erfahrung nach geeignet sind, Heilzwecken zu dienen“.
Die Abgrenzung des Heilquellenschutzgebietes (HQS) erfolgt nach
den LAWA-Kriterien für Heilquellenschutzgebiete 1998. Es werden
qualitative und quantitative Schutzzonen abgegrenzt. Nach den
LAWA-Kriterien gelten für die qualitativen Schutzzonen I bis III die
Kriterien für Trinkwasserfassungen. Die Schutzanforderungen in
den qualitativen Schutzzonen A und B ist der Erhalt des hydraulischen Fließsystems, im Falle Bad Säckingen des Druckpotentials
im Grundgebirge. Die (quantitative) Schüttung und/oder die Ergiebigkeit sowie der Mineralstoffgehalt einer Heilquelle darf nicht beeinträchtigt werden.
Die Ausweisung des Heilquellenschutzgebiets erfolgt durch
Rechtsverordnung, §53 Abs. 4 WHG.
historische Seismizität
Aus historischen Beschreibungen abgeleitete Erdbeben und deren
Stärke.
Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz
Höchstspannungsnetze dienen dem Ferntransport, an ihnen liegt
eine Spannung von 220 - 380 kV an.
Hochspannungsnetze sind für den überregionalen Transport
ausgelegt, an ihnen liegt eine Spannung von 35 - 110 kV an.
Mittelspannungsnetze sind für die regionale Verteilung zuständig,
an Ihnen liegt eine Spannung von 1 - 30 kV an.
Niederspannungsnetze mit angeschlossenen Spannungen von
220 - 380 V dienen der Feinverteilung an die Endverbraucher.
Hochstaudenfluren
Von hoch wachsenden, mehrjährigen krautigen Pflanzen bestandene Flächen
Hochterrassen-Schotter
In den mindestens 4 Kaltzeiten (Eiszeiten) der letzten ca. 1 Mio.
Jahren herrschte in unserem Gebiet Tundren-Klima. Die mäandrierenden Flüsse haben ihre Schuttfracht über große Flächen als
Fluss-Schotter abgelagert. Später haben der Hochrhein und seine
Nebenflüsse sich darin immer tiefer eingeschnitten, so dass diese
Schotter nur noch in Resten erhalten sind und je nach Höhenlage
(die ältesten Schotter oben) als Hochterrassen-, Mittelterrassenund Niederterrassen-Schotter bezeichnet werden. Sie werden
bestimmten Zeiträumen der Kaltzeiten zugeordnet und sind deshalb auch Referenzflächen für junge geologische Prozesse.
hydraulisches Gefälle
Differenz der Grundwasserspiegelhöhe zweier Grundwassergleichen geteilt durch den Abstand der Grundwassergleichen entlang
einer senkrecht auf die Gleichen errichteten Geraden (= Gradient).
Teil A.0
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hydrothermale Alteration
Es handelt sich um eine chemische und mineralogische Gesteinsveränderung unter Einfluss von hydrothermalen Veränderungen.
Verwerfungen/Störungen führen Wasser (Fluide allg.), das in 3-4
km Tiefe bis auf mind. 100 °C erwärmt wird und die angrenzenden
Gesteinspartien der Störungen thermisch und chemisch beeinflusst. Dadurch treten Mineral-Um- und Neubildungen ein, so dass
die Gesteine oft gebleicht oder gerötet sind, wofür auch der Begriff
Alteration steht.
Hydrotop
Begriff aus der Ökologie: Bezeichnet den wässrigen Bereich innerhalb eines Ökotops. Im Rahmen eines bestimmten Ökotops mit
einheitlichem Charakter. Der Begriff Ökotop bezeichnet dabei die
räumliche Ausdehnung und die unbelebten Bestandteile eines
Ökosystems, in dem sich ein bestimmtes Zusammenwirken von
Umweltfaktoren abspielt.
hypertroph
Zustand überaus hoher Nährstoffbelastung mit einer die Wasserqualität sehr massiv beeinträchtigenden übermäßigen Entwicklung
von Biomasse. Mitunter synonym zu polytroph (siehe Trophiegrad).
Hypolimnion
Grundnahe, kalte und damit spezifisch schwere Wasserschicht
eines Sees, dessen Wasser aufgrund unterschiedlicher Temperaturzonen geschichtet ist (siehe Stagnation, Metalimnion, Epilimnion).
Hypozentraldistanz
Begriff aus der Seismologie: Distanz des Erdbebenherdes (Hypozentrum) zu einem Standort.
Imago
Bezeichnung für das erwachsene geschlechtsreife Insekt.
Immission
Eintrag von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen und Geruch in
die Umwelt.
Immissionswerte gemäß Im
7.2 (Erschütterungen)
Entsprechen den Anhaltswerten der DIN 4150.
Immissionswerte zur Beurteilung von Erschütterungseinwirkungen
auf Menschen in Gebäuden:
- IWu [-] – unterer Immissionswert
- IWo [-] – oberer Immissionswert
- IWr [-] – Beurteilungswert für „dauerhafte Immissionen“
Immissionswerte zur Beurteilung von Erschütterungseinwirkungen
auf Bauwerke in [mm/s]
Die Im 7.2 bezieht sich dabei auf die Richtlinie „Hinweise zur Messung, Beurteilung und Verminderung von Erschütterungsimmissionen“ des LAI (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz).
Teil A.0
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Immissionswerte der TA Luft
Die Technische Anleitung (TA) Luft ist eine Norm, deren Einhaltung eine schädliche Umwelteinwirkung durch Luftverunreinigungen weitestgehend ausschließen soll. Die in der TA Luft für eine
Reihe von Luftschadstoffen festgelegten Immissionswerte sind
naturwissenschaftlich unter Berücksichtigung besonderer Risiken
abgeleitet und vom Bundesverwaltungsgericht im Sinne einer
normkonkretisierenden Verwaltungsvorschrift als verbindlich anerkannt. Immissionswerte sind keine Grenzwerte im engeren Sinne.
immobil
unbeweglich, starr, gebunden, verhaftet
in - situ
An Ort und Stelle.
Infiltration
Übertritt von oberirdischem Wasser in das Grundwasser.
inkorporieren
einverleiben, in den Körper eindringen lassen
Inselnetz
Begriff aus der Stromerzeugung: Ein Inselnetz ist ein Stromnetz
ohne Verbindung zu öffentlichen (oder anderen) Stromnetzen. Die
Stromversorgung muss darin autark (ohne Strom-Im- oder -Export)
erfolgen.
instrumentelle Seismizität
Begriff aus der Seismologie: Aus Messungen abgeleitete Erdbeben
und deren Stärke.
Interflow
Begriff aus der Hydrologie: In der grundwassergeringleitenden
Schicht wird das infiltrierte (eingeleitete) Wasser gestaut und fließt
größtenteils, dem Gefälle folgend, zeitverzögert, innerhalb von
einigen Tagen, dem Vorfluter zu. Diese Abflusskomponente wird
als Zwischenabfluss oder Interflow (Q) bezeichnet. In Abhängigkeit
von den Fließzeiten wird in einen unmittelbaren (schnellen) und
einen verzögerten (langsamen) Zwischenabfluss unterschieden.
Intoxikation
Bezeichnet das Einwirken von schädigenden Substanzen (Toxinen) chemischer, physikalischer oder biologischer Natur auf den
Organismus.
intrudiert / Intrusiva
(in die Erdkruste) eindringend
Inversion
Eine Inversion beschreibt eine Wetterlage, deren vertikaler Temperaturgradient umgekehrt ist. Obere Luftschichten sind entgegen
dem Normalfall wärmer als die darunter liegenden. Durch diese
Schichtung wird ein Austausch von Luft, also auch die Verteilung
von Schadstoffen unterbunden bzw. erschwert.
Irrelevanz
(Luftschadstoffe)
Die Immissionszusatzbelastung wird als irrelevant eingestuft,
wenn der Immissionsgrenzwert (Jahresmittelwert) nur bis zu 3 %
ausgeschöpft wird. In der Praxis bedeutet dies, dass die Vorbelastung nicht ermittelt werden muss, wenn die Zusatzbelastung irrelevant ist.
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Isotop
Begriff aus der Chemie: Isotope eines Elementes unterscheiden
sich in ihrer Massenzahl aufgrund unterschiedlicher Neutronenzahlen. Sie verhalten sich aufgrund der gleichen Protonenzahl chemisch nahezu identisch. Durch das Auftreten verschiedener Isotopen lässt sich auf Umgebungscharakteristika schließen (siehe
Isotopenuntersuchung).
Isotopenuntersuchung
Begriff aus der Chemie: Isotopenuntersuchungen stellen den Anteil
von Isotopen eines chemischen Elementes innerhalb einer Probe
fest. Die meisten chemischen Elemente bestehen aus mehreren
verschieden schweren Isotopen.
Jahresdauerlinie
Begriff aus der Stromerzeugung: Die Jahresdauerlinie ist eine Darstellungsform der Leistungserzeugung / des Leistungsbedarfs in
Abhängigkeit der jeweiligen Nutzungseinheit. Aus der Jahresdauerlinie wird ersichtliche wie viele Stunden im Jahr eine bestimmte
Leistung erzeugt / nachgefragt wird.
Diesen Begriff gibt es analog auch in der Hydrologie (Jahresdauerlinie des Anflusses)
juvenil
Kindheits- und Jugendstadien des Entwicklungsstadiums eines
Organismus vor der Geschlechtsreife
Kalotte
Oberes Drittel des Stollenquerschnittes.
Kaltluftentstehung und Kaltluftabfluss
Die Kaltluftentstehung und der Kaltluftabfluss hängen von den
meteorologischen Verhältnissen, der Flächennutzung sowie der
Geländeform und -exposition ab.
kanzerogen
krebserzeugend
Kapazität
Begriff aus der Stromerzeugung: (Elektrische) Kapazität ist ein
Maß für die Fähigkeit eines Systems oder Körpers, (elektrische)
Energie zu speichern.
Karst
Bezeichnung für alle durch Lösungsverwitterung (Korrosion) in
Kalk- und Gipsgesteinen entstandene Formen.
Kataklasit
Begriff aus der Geologie: Durch Kataklase (tektonisch bedingte,
spröde Gesteinsdeformation im Umfeld von Verwerfungen) entstandenes Gestein, bestehend aus zerbrochenen eckigem Mineralbzw. Gesteinskomponenten. Nach der Korngröße gibt es weitere
Unterteilungen in Fein- und Mikro-Kataklasit.
kavitationsfrei
ohne die Bildung von Hohlräumen bzw. Dampfblasen in einer
Flüssigkeitsströmung
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KB-Werte
(Erschütterungen)
Beurteilungsgrößen, die sich aus dem gefilterten, frequenzbewerteten und mit einem gleitenden Effektivfilter ausgewerteten
Schwinggeschwindigkeitssignal ergeben:
- KBFTi [-] – Maximalwert von KBF(t) innerhalb eines so genannten 30Sekunden Taktes
- KBFmax [-] – Maximalwert von KBF(t)
- KBFTm [-] – Energetisch gemittelter Wert aller 30-Sekunden
Takte (KBFTi) innerhalb eines Einwirkungszeitraumes
- KBFTr [-] – Beurteilungs-Schwingstärke:
Berechnung wie KBFTm, jedoch entspricht der Einwirkungszeitraumes der Beurteilungszeit.
Keilgraben
Begriff aus der Geologie: Entsteht bei Dehnungsvorgängen in der
oberen Erdkruste. Zwei Randverwerfungen konvergieren (laufen
zusammen) bogenförmig (listrisch) nach der Tiefe, vor allem dann,
wenn tonige Gesteine oder Salzgesteine in der Schichtfolge enthalten sind, in welche die Verwerfungen einbiegen und enden.
Typisch für den Dinkelberg-Block.
klastisch
Begriff aus der Geologie: Aus der mechanischen Zerkleinerung
(Verwitterung) von Gesteinen hervorgegangene Sedimente.
Kleinseggen-Ried
(Oft moosreiche) Pflanzengesellschaften in Zwischenmooren, sie
zeichnen sich durch das Vorherrschen niedriger Seggen, Binsen
und Wollgräser aus.
Klima
die für einen Ort oder einen größeren Raum typische Zusammenfassung der erdnahen und die Erdoberfläche beeinflussenden atmosphärischen Zustände und Witterungsvorgänge während eines
längeren Zeitraumes in charakteristischer Verteilung der häufigsten, mittleren und extremen Werte
Kluftanteil
Entspricht dem Quotient des Kluftvolumens zum Gesamtvolumen
des Gesteinskörpers.
Klüftung
Begriff aus der Geologie: Bruchhafte Zerteilung von Festgesteinen
an Trennflächen, die folglich keine primären Scherbewegungen
zeigen. Klüfte treten meist paarig als senkrecht aufeinander stehende Gruppen von Trennflächen auf. Klüfte sind in allen Gesteinen entwickelt.
Kluftvolumen
Entspricht dem gesamten Hohlraum der Klüfte eines Gesteinskörpers.
Knotenblech
Element des Stahlbaus zur Verbindung von einzelnen Trägern aus
Stahlprofilen; sie gelten als Gelenkpunkte eines Tragwerks.
Kohärenz
Schutzgebiets- und länderübergreifender funktionaler und räumlicher Zusammenhang der Natura 2000-Gebiete.
Kohärenzmaßnahme
Maßnahmen, die die Kohärenz des Schutzgebietssystem Natura
2000 trotz erheblicher Beeinträchtigungen in Natura 2000Gebieten erhalten.
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Kohäsion
Als Kohäsion oder Zusammenhangskraft werden generell alle
zwischenmolekularen Kräfte bezeichnet, die den Zusammenhalt
der Moleküle von Stoffen bewirken, die sich im selben Zustand
befinden (z.B. fest-fest). Für Stoffe in unterschiedlichen Zuständen
(z.B. fest-flüssig) wird der Begriff Adhäsion verwendet.
Kolkbildung
Erosionserscheinung in einem Flussbett in Form einer Vertiefung
Kolluvium-Pseudogley
Umgelagerter und durch Staunässe entstandener Bodentyp.
Kolmation
Ablagerung von Feinpartikeln an der Oberfläche oder im Porenraum einer Filterschicht, die zu einer Reduktion der Durchlässigkeit
führt.
Kombikraftwerk
Begriff aus der Stromerzeugung: Der Begriff Kombikraftwerk bezeichnet einen Zusammenschluss unterschiedlicher dezentraler
Energieanlagen (Erzeugungsanlagen, Verbraucher, Speicher) die
über eine Kommunikationsstruktur miteinander verbunden sind und
dadurch ähnlich wie ein großes Kraftwerk geregelt werden können.
Oft wird auch die Bezeichnung Virtuelles Kraftwerk verwendet.
Kompensation
Ein Überbegriff für den Ausgleich und den Ersatz von durch Eingriffen beeinträchtigter Bereiche im Naturhaushalt. Die Kompensation erfolgt durch Maßnahmen und schafft gleichartige oder
gleichwertige Lebensräume.
Kondensator
Ein Kondensator kann Ladung aufnehmen und damit elektrische
Energie speichern. Der Aufbau beinhaltet zwei elektrisch aufladbare Pole (sog. Elektroden), zwischen denen sich eine isolierende
Schicht (Dielektrikum) befindet.
konservativ
Im Sinne von auf Sicherheit bedacht, von einer ungünstigen Annahme ausgehend.
Kontinent-Kontinent-Kollision
Wenn sich im Sinne der modernen Plattentektonik zwei Kontinentalplatten treffen und kollidieren. Meist taucht dabei jedoch eine
Platte unter.
konventionelle Kraftwerke
Unter konventionellen Kraftwerken werden Kraftwerke verstanden,
die zur Stromerzeugung auf fossile (Braunkohle, Steinkohle, Erdgas, Erdöl und Torf) oder atomare Brennstoffe (Uran) zurückgreifen.
Kote
Höhenpunkt
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Gekoppelte Erzeugung von mechanischer Energie und Wärme.
Häufig wird die Stromerzeugung mit der Erzeugung nutzbarer
thermischer Energie für Heiz- oder Produktionszwecke gekoppelt.
Kritischer Schallpegel
Mittelungspegel nach RLS-90, dessen Überschreitung eine ökologische relevante Einschränkung der akustischen Kommunikation
und damit von wesentlichen Lebensfunktionen einer Brutvogelart
nach sich zieht (nach Graniel & Mierwald 2010).
Kühlwasser
Wasser, das zur Kühlung technischer Anlagen verwendet wird.
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Kulturgüter
Einzelobjekte oder Objektgruppen, die als Zeugnisse des menschlichen Handelns historische Bedeutung haben und sich als Orte
beschreiben bzw. im Raum lokalisieren lassen (Boden- und Baudenkmäler, archäologische Fundstellen, Verdachtsflächen).
Ladezyklus
Ein Ladezyklus beschreibt eine Be- und Entladung eines Speichers. Die maximale Anzahl an Ladezyklen beschreibt, wie oft ein
Speicher be- und wieder entladen werden kann.
LAI
Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz
Laichballen
Echte Frösche (Ranidae) setzen größere, klumpige Laichballen
(Ansammlung von Eiern) ab.
Laichgewässer
Gewässer, das von Amphibien zur Eiablage genutzt wird
laktierende Weibchen
Milchabgabe bei Säugetieren während der Jungenaufzucht; ein
Nachweis von laktierenden Weibchen (z.B. bei Fledermäusen) ist
ein Hinweis auf sich reproduzierende Tiere in einer Population.
Landschaftsbild
die subjektive Wahrnehmung der Landschaft durch den Menschen.
Landschaftsbildeinheit
umfasst Landschaftselemente mit charakteristisch homogenen
Nutzungen und ähnlichen geomorphologischen sowie standörtlichen Ausprägungen.
Landschaftselement
ist ein prägender Bestandteil einer Landschaft (z.B. Wald, Offenland, Gewässer, Siedlungsgebiete, Einzelgebäude, markante Einzelgehölze). Landschaftselemente entsprechen weitgehend den
Kartiereinheiten der Biotopkarte. Ferner werden die Ausprägung,
räumliche Anordnung sowie für den Landschaftsraum charakteristische und typische Nutzungen einbezogen.
Landschaftsplan
ist ein Instrument der Landschaftsplanung auf kommunaler Ebene.
In Landschaftsplänen werden Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege für die Gebiete
der Gemeinden dargestellt.
Landschaftsraum
umfasst Landschaftsbildeinheiten gleicher naturräumlicher Bedingungen. Landschaftsräume 1. Ordnung werden auf Grundlage der
naturräumlichen Geologie und der daraus resultierenden Topographie und Bodenbeschaffenheit abgeleitet. Sie können in kleinere
Teilräume differenziert werden (Landschaftsräume 2. Ordnung).
Landwirtschaftsflächen
sind unbebaute Flächen, die dem Ackerbau, der Wiesen- und Weidewirtschaft, dem Gartenbau, Obstbau oder Weinbau dienen, inklusive Moor- und Heideflächen, Brachland sowie unbebauter
landwirtschaftlicher Betriebsflächen.
Langzeitkonservierung
Unter Langzeitkonservierung eines Kraftwerks wird dessen Außerbetriebnahme bei Beibehaltung der Funktionsfähigkeit verstanden.
Ein langzeitkonserviertes Kraftwerk steht zwar nicht jederzeit sofort
zur Verfügung, kann aber grundsätzlich wieder in Betrieb genommen werden.
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Langzeitlager
Bereiche, in denen zeitlich auf den Bau des Pumpspeicherwerks
beschränkt, jedoch länger als 3 Jahre, Material zur späteren Wiederverwendung gelagert wird, unabhängig von der Definition § 2
Nr.19 der Deponieverordnung (DepV).
Lärmemission
Der von einer bestimmten Maschine, Gerät oder Anlage in die
Umwelt abgestrahlte Luftschall, gemessen als Schallleistungspegel
in [db(A)].
Lärmimmission
Einwirkung von Geräuschen an einer bestimmten Stelle.
- IGW: Immissionsgrenzwert; Wert, welcher an einem bestimmten Ort nicht überschritten werden darf.
- IRW: Immissionsrichtwert; Wert, welcher eingehalten und nicht
überschritten werden soll.
- IO: Immissionsort; Ort für den die Schallimmission berechnet
wird.
Last
Unter elektrischer Last wird der Abruf (Verbrauch) von elektrischer
Leistung verstanden. Elektrische Last ist damit ein Verbraucher
elektrischer Leistung, der sich über den Lastwiderstand definiert.
Lastausgleich
Begriff aus der Stromerzeugung: Ein Lastausgleich im elektrischen
Sinne ist die Verschiebung einer elektrischen Last.
Lastfluss
Stromfluss in einem Elektrizitätsnetzwerk.
Lastglättung
Verminderung von Nachfragespitzen und -tälern durch Verlagerung von regelbaren Lasten oder Erzeugern.
Lastmanagement
Strategie zur gezielten Steuerung der Last in einem Energiesystem.
lateral
seitlich, von der Seite
Laufwasserkraftwerk
Laufwasserkraftwerke (auch: Flusskraftwerke/Wasserkraftwerke)
werden durch den natürlichen Wasserzulauf eines Flusses betrieben. Ein Wehr oder eine Staumauer staut das Wasser auf, das
dann an der Sperrmauer durch Turbinen geleitet wird und so über
Generatoren Strom erzeugt.
Die Wasserführung der meisten größeren Flüsse unterliegt nur
geringen Schwankungen, so dass ein solches Kraftwerk zur
Grundlast-Stromerzeugung (24 Stunden am Tag gleichbleibende
Leistung) eingesetzt werden kann. Daher werden solche Kraftwerke manchmal auch als Grundleistungskraftwerke bezeichnet.
Lee
Begriff aus der Seemannssprache / der Schifffahrt: Bezeichnet die
vom Wind abgewandte Seite und entspricht damit dem Gegenteil
von Luv.
Teil A.0
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Leistung
(Elektrische) Leistung ist definiert als der Quotient aus gelieferter
(oder bezogener) elektrischer Energie pro Zeiteinheit.
Wirkleistung ist der Anteil elektrischer Leistung, der für die Umwandlung in andere Leistungsformen (z. B. mechanisch, thermisch
oder chemisch) verfügbar ist.
Blindleistung ist in mit Wechsel- bzw. Drehstrom betriebenen
Elektrizitätsnetzen zusätzlich fließende Energie, die durch induktive oder kapazitive Widerstände für den Aufbau elektromagnetischer Felder benutzt wird.
Sie pendelt zeitversetzt zwischen Erzeugern und bestimmten
elektrischen Verbrauchern (Spulen, Kondensatoren) ungenutzt und
erzeugt weder Arbeit noch Wärme.
Scheinleistung ist die geometrische Summe aus Wirkleistung und
Blindleistung.
Leistungsfaktor
Quotient aus Wirkleistung und Scheinleistung innerhalb eines
Elektrizitätsnetzwerkes.
Leistungskredit
Begriff aus der Stromerzeugung: Anteil der konventionellen Erzeugungsleistung, der durch den Kapazitätsausbau von z. B. Windenergie ersetzt werden könnte, ohne dass die Versorgungssicherheit nachlässt.
Leitlinie
Strukturen die z.B. von Fledermäusen gerne bei Transferflügen
genutzt werden; hier findet jedoch auch regelmäßig Jagd statt.
Eine geeignete Leitstruktur/Leitlinie kann auch nur von Einzeltieren
genutzt werden. Dann verläuft die Flugroute des Einzeltiers (z.B.
einer Wimperfledermaus, die von einem Jagdgebiet ins nächste
wechselt) entlang dieser Leitstruktur (z.B. Wehra-Ufer), aber es
handelt sich nicht um eine Flugstraße (da nur ein Tier).
Leitungskorridor
Raumplanungsrechtlich definierter Korridor, der auf Grund einer
Konfliktanalyse festgelegt wird und den Betrieb, Unterhalt, Ersatz
und Ausbau (innerhalb bestimmter Grenzen) von bestehenden
Linienführungen sicherstellt und vor Nutzungen, die diesen Zwecken entgegenstehen, schützt.
Lessivierung
Begriff aus der Geologie: Die Lessivierung ist ein Prozess der Bodenbildung, bei dem Tonpartikel in tiefere Bodenhorizonte verlagert werden.
Lichtimmissionen
Lichtimmissionen gehören nach § 3 Abs. 1 BImSchG zu den
schädlichen Umwelteinwirkungen, „die nach Art, Ausmaß und
Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft
herbeizuführen“. Künstliche Lichtquellen werden anhand der
Raumaufhellung und der Blendung beurteilt.
LIDAR-Lineation
Begriff aus der Geologie: Auffällige lineare Struktur auf einer durch
Radar erzeugten Karte der Geländeoberfläche. Solche Lineationen
korrelieren häufig mit geologischen Strukturen, wie z.B. Störungszonen (LIDAR = engl. Abkürzung für Light Detection and Ranging).
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LIDAR-Modelle
Begriff aus der Geologie: Digitale Höhenmodelle, die generiert
werden von Daten, die mit LaserScannern gewonnen werden. Die
Scanner können von Flugzeugen oder Satelliten aus operieren.
Durch das Eindringen der Laser-Strahlen bis zur Bodenoberfläche
kann ein hoch aufgelöstes reales Abbild der Erdoberfläche generiert werden (1 m Pixelgröße).
limnisch
Begriff aus der Geologie: „im Süßwasser entstanden oder abgelagert“ Begriff aus der Biologie (von Pflanzen und Tieren): „im Süßwasser lebend oder entstanden“
Lithologie
Begriff aus der Geologie: Der Begriff Lithologie bezieht sich auf
den Aufbau und die Gefügemerkmale der Gesteinsarten.
Litoral
Lebensraum im Uferbereich stehender Gewässer (siehe Pelagial).
Lockergesteine
Bei Lockergesteinen sind die Kornpartikel nicht miteinander verkittet, im Unterschied zu Festgesteinen. Lockergesteine bilden zumeist nur einen dünnen Schleier auf den heutigen Landoberflächen und sind junge Gesteinsbildungen (seit ca. 65 Mio. Jahren,
Tertiär/Quartär, bspw. Sande oder Kiese)
Logic Tree Analyse
Auch logischer Baum genannt. Analysemethode zur Berücksichtigung von Modellunsicherheiten. Die Resultate einzelner Modellstrukturen, z.B. in einer probabilistischen Gefährdungsanalyse
werden durch Gewichte miteinander verknüpft.
Lugeon
Begriff aus der Geologie: 1 Lugeon entspricht 1 Liter Wasseraufnahme pro Minute pro Meter Bohrloch bei 10 bar Wasserdruck. Mit
dem Lugeon-Test prüft man die Durchlässigkeit eines Gesteins mit
Hilfe von eingepresstem Wasser über ein Bohrloch.
Lysimeter
Gerät zur Ermittlung von Bodenwasserhaushaltsgrößen (Versickerungsrate, Verdunstung) und zur Beprobung von Bodensickerwasser.
m3-fest
Ausbruchs- oder Aushubvolumen ohne Auflockerungsfaktoren.
Magnitude (M)
Maß für die Stärke von Erdbeben. Erstmals von Charles Richter
(1935) angewendet. Es sind unterschiedliche Magnituden-Skalen
gebräuchlich, die sich jedoch nur ansatzweise miteinander vergleichen lassen.
Makdisi-Seed
Begriff der Erdbebensicherheit: Oft verwendete Methode zur Abschätzung von Gleitverschiebungen bei Erddämmen.
Makrophyten
Sammelbegriff für höhere Wasserpflanzen (z. B. Schilf, Laichkräuter) und Algen (z. B. Fadenalgen, Armleuchteralgen), sofern sie
ausreichend groß sind, um makroskopisch als Individuen erfasst
werden zu können.
Makrozoobenthos
An Gewässerböden einschließlich der Uferbereiche lebende Tiere
von mehr als 2 mm Größe (siehe Benthos).
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Managementplan
Instrument, mit dem die Vorgaben nach Art. 6 Abs. 1. der FFH-RL
umgesetzt werden: Festlegung von Maßnahmen, die zur Erhaltung
der jeweilig geschützten Arten und Lebensraumtypen erforderlich
sind
Maßnahmenblatt
Hierin wird ein Maßnahmentyp genau beschrieben, wie auch die
Umsetzung, Pflege oder auch rechtlich erforderliche Genehmigungen
Maßnahmentyp
Beschreibt einzelne Maßnahmen, die zur Kompensation dienen
und auf Grund der Vielzahl an Kompensationsflächen zu Maßnahmentypen gebündelt wurden.
Mastixversiegelung (auf einer
Asphaltbetonabdichtung)
Auf die Oberfläche einer mit Asphaltbeton abgedichteten Beckensohle wird eine bitumenreiche Versiegelungsmastix im Heiß- oder
im Kalteinbau eingebracht. Diese Oberflächenversiegelung hat
folgenden Zweck:
- Schutz vor UV-Einstrahlung
- Erhöhung des Widerstandes gegen mechanische Beanspruchung
- Verringerung der Oberflächenrauheit
- dadurch Verhinderung des Algenbewuchses
Median
Geometrischer Mittelwert, der eine Verteilung in zwei gleich große
Teile teilt. Höchstens die Hälfte der Messwerte hat einen Messwert
unterhalb des Medians, höchstens die andere Hälfte einen Messwert oberhalb des Medians.
Menschliche Gesundheit
Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von
Krankheit oder Gebrechen.
Merit-Order
Begriff aus der Stromerzeugung: (engl. für Reihenfolge der Leistung / des Verdienstes). Bezeichnet die Einsatzreihenfolge der
Kraftwerke, die durch die Grenzkosten der Stromerzeugung bestimmt wird.
Mesoskala
Begriff aus der Geomorphologie: Größenzuordnung einer Land- /
Reliefform
mesotroph
Infolge einer begrenzten Verfügbarkeit von Nährstoffen mäßige
Entwicklung von Biomasse (siehe Trophiegrad).
Metalimnion
Wegen des starken vertikalen Temperaturgradienten auch als
Sprungschicht bezeichnete Wasserschicht zwischen Epilimnion
und Hypolimnion (siehe Stagnation).
meteorologische Korrektur
Cmet (Schall)
Für die Berechnung des Beurteilungspegels Lr ist eine meteorologische Korrektur (Cmet) zur berücksichtigen. Diese Korrektur berücksichtigt eine Vielzahl von Witterungsbedingungen, die sowohl
günstig, als auch ungünstig für die Schallausbreitung sein können.
Berechnungsgrundlagen können der TA Lärm (Anhang A 1.4) und
der DIN ISO 9613-2 entnommen werden.
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Mikropfahl
Pfahl mit einem Durchmesser von 80 bis 250 mm, der mit kleinen
Bohrgeräten in den Boden eingebracht wird und der vorwiegend
Anwendung findet für die Verstärkung bestehender Fundationen.
Mineralisierung
Abbau organischer Stoffe zu anorganischen Formen.
Mineralisierung (Ammonifikation)
Mikrobielle Umwandlung von organisch gebundenem Stickstoff zu
Ammonium (NH4+).
Minutenreserve
Begriff aus der Stromerzeugung: Vorgehaltene Leistung eines
Erzeugers zur Bereitstellung von Regelenergie.
Mittellast
Siehe Grund-, Mittel- und Spitzenlast.
Mittelspannung
Siehe Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz.
Mittelungspegel LM
(Schall)
Der Mittelungspegel ist eine Berechnungsgröße, die dem gemittelten Schallpegel über eine bestimmte Zeit wiedergibt.
- Lm.E T: Emissionspegel Tag
- Lm,E N: Emissionspegel Nacht
Mittlerer Abfluss (MQ)
Der mittlere Abfluss ist eine statistische Maßzahl aus der Pegelbeobachtung als Mittelwert über alle gemessenen Abflüsse eines
längeren Beobachtungszeitraumes. Einheit: l/s
Mittlerer Niedrigwasserabfluss
(MNQ)
Der mittlere Niedrigwasserabfluss ist eine statistische Maßzahl aus
der Pegelbeobachtung als Mittelwert über die niedrigsten Abflüsse
eines längeren Beobachtungszeitraumes. Einheit: l/s
Mortalität
Sterblichkeit / Sterberate
Must-run-Kapazität
Begriff aus der Stromerzeugung: Vom Netzbetreiber ausgewähltes,
im Allgemeinen konventionelles Kraftwerk, das in einem definierten
Zeitraum in Betrieb bleiben muss, um den Netzbetrieb durch Bereitstellung von Systemdienstleistungen zu gewährleisten.
Mutagen
Beschreibt äußere Einwirkungen, die das Erbgut eines Organismus verändern bzw. Mutationen (dauerhafte Veränderungen des
Erbguts) auslösen.
Nährstoffe
Für das Pflanzenwachstum notwendige Stoffe. In der Hauptsache
Phosphor (P), Stickstoff (N), Kohlenstoff (C), Sauerstoff (O) und
Wasserstoff (H) sowie Kalium (K), Kalzium (Ca), Schwefel (S) und
Magnesium (Mg).
Nassgalle
Eine Nassgalle ist ein Quellaustritt, bei dem kein Oberflächenabfluss entsteht. Die Menge an austretendem Grundwasser ist demnach sehr gering.
Natriumdampfhochdrucklampe
Zur Beleuchtung der Baustelle werden Natriumdampfhochdrucklampen verwendet. Mit dieser insektenverträglichen Beleuchtung
wird sich das Beuteangebot im Umfeld der Baustelle beleuchtungsbedingt nicht verringern.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
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Seite 35
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Natura 2000 Gebiete
bilden ein kohärentes Netz aus FFH- und Vogelschutzgebieten
über den gesamten EU-Raum mit dem Ziel besonders gefährdete
Lebensräume und Arten zu schützen
Natürlichkeit einer Landschaft
beinhaltet das Erlebnis einer Landschaft, in welcher der Einfluss
des Menschen nicht allgegenwärtig ist bzw. nicht so empfunden
wird
Naturschutzrelevanz
Bedeutung einzelner Landschaftselemente, Flächen, Biotope usw.
für den Naturschutz (Arten- und Prozessschutz) sowie die Auswirkungen von Eingriffen auf die Naturwertigkeit vorhandener Strukturen.
Nebel
ist durch eine Sichtweite < 1 km definiert
Neozoen
Bedeutet „Neue Lebewesen“; Neozoen sind die Tierarten, die nach
der Definition für Neue Arten nach dem Jahr 1492 unter direkter
oder indirekter Mitwirkung des Menschen in ein bestimmtes Gebiet
gelangt sind und dort wild leben.
Net Transfer Capacity
Begriff aus der Stromerzeugung: Maximale Übertragungskapazität
an Grenzkuppelstellen, siehe Grenzkuppelstellen.
Nettoengpassleistung
Begriff aus der Stromerzeugung: Erzielbare Dauerleistung eines
Erzeugers abzüglich Eigenverbrauch, die durch den technisch
schwächsten Bestandteil (Engpass) begrenzt wird.
Netzengpass
Begriff aus der Stromerzeugung: Kleinste maximal mögliche Übertragungsleistung eines Netzabschnittes. Der Netzengpass limitiert
damit die Übertragungsleistung des ganzen Netzabschnittes.
Netzfang
Erfassung von Fledermäusen durch das Aufstellen von Fangnetzen
Netzfrequenz
Begriff aus der Stromerzeugung: Anzahl der Richtungsänderungen
(Schwingungen) pro Sekunde in einem Wechselstromnetzwerk.
Europäischer Standard im öffentlichen Stromnetz ist 50 Hz.
Netzknoten
Begriff aus der Stromerzeugung: Knotenpunkt, der sich durch Verknüpfung zweier oder mehrerer Leitungen an einem Punkt ergibt.
Neutralisation
Chemische Reaktion einer Säure mit einer Lauge, bei der sich der
pHWert der Lösung in Richtung pH 7 (neutral) verschiebt.
Niederschlagswasser
Wasser, das der Schwerkraft folgend in flüssiger (Regen) oder
fester Form (Schnee, Hagel, Graupel) aus Wolken auf die Erde
fällt, oder sich direkt durch Kondensation (Tau) oder Resublimation
(Reif) an Objekten absetzt.
Niederspannung
Siehe Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz.
Nitrifikation
Stufenweise Umwandlung von Ammonium (NH4+) durch mikrobielle
Prozesse über Nitrit (NO2-) zu Nitrat (NO3-).
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Seite 36
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
nival
Der Ausdruck „nival“ ist ein Adjektiv und beschreibt Gegebenheiten
(z. B. Klima oder ein Abflussregime), die mit Schnee in Zusammenhang stehen.
Nivellement
Messung des Höhenunterschiedes zwischen zwei Punkten.
NO2 (Stickstoffdioxid)
gilt als typische verkehrsbedingte Luftverunreinigung, bei der sowohl die mittlere Belastung als auch Spitzenwerte als toxisch relevant angesehen werden können
Nomenklatur
bezeichnet in der Biologie die Disziplin der wissenschaftlichen
Benennung von Lebewesen. Sie stellt innerhalb der Wissenschaften die Grundlage für eine international verständliche und nachprüfbare Kommunikation über Organismen dar.
Noxen
Substanz/ Ereignis, die oder das einem biologischen Organismus
Schaden zufügt.
Nutzungsgrad
Der Nutzungsgrad ist ein Maß dafür, wie viel von der im Energieträger gespeicherten Energie auch tatsächlich als Nutzenergie
verwendet wird. Im Unterschied zum Wirkungsgrad, der nur in
einem (optimalen) Betriebspunkt gemessen wird, wird der Nutzungsgrad über einen längeren Zeitraum ermittelt. Der Wirkungsgrad ist deshalb in der Regel höher als der Nutzungsgrad.
Oberboden
Humoser oberer Bereich des Bodenkörpers, oft dunkel gefärbt.
Oberflächenabfluss
Wasser, das auf einer Oberfläche in ein Entwässerungssystem
oder einen Vorfluter abfließt.
Oberflächenbeschickung
Die Oberflächenbeschickung eines Beckens ist in der Abwassertechnik der Quotient aus dem Volumenstrom des Zuflusses in das
betrachtete Becken und der Oberfläche des Beckens. Übliche Einheit ist [m/h].
Offshore-Windenergie
Windenergienutzung im Meer.
okkulte Deposition
Die okkulte Deposition wird durch Erscheinungen wie Raureif, Tau
bzw. das Auskämmen von Nebel- oder Wolkentropfen durch Nadeln, Blätter oder Äste bewirkt.
Ökotop
räumliche Ausdehnung und die unbelebten Bestandteile eines
Ökosystems, in dem sich ein bestimmtes Zusammenwirken von
Umweltfaktoren abspielt
Olfaktorische Reize
Geruchsimmissionen, deren Herkunft aus Anlagen erkennbar ist
(d. h. abgrenzbar gegenüber Gerüchen aus dem Kraftfahrzeugverkehr, dem Hausbrandbereich, der Vegetation, landwirtschaftlichen
Düngemaßnahmen oder Ähnlichem).
Oligolektisch
Wildbienenarten, deren Weibchen zur Verproviantierung ihrer Brut
beim Pollensammeln auf Pflanzenarten einer oder mehrerer Pflanzengattungen oder auf eine Pflanzenfamilie beschränkt sind, werden als oligolektisch bezeichnet.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
oligotroph
Zustand geringer Nährstoffverfügbarkeit mit schwacher Entwicklung von Biomasse (siehe Trophiegrad).
Onshore-Windenergie
Windenergienutzung auf dem Festland.
Optimierungsmaßnahme
Eine Maßnahme, die die technische Planung oder Umweltplanung
so modifiziert, dass der Eingriff so klein wie möglich bleibt.
Orographie
Beschäftigt sich mit der Oberfläche / den Höhenverhältnissen der
Erde und beschreibt den Einfluss des Geländes auf die Wetterentwicklung.
Parameter
Kenngrößen als Bewertungsmaßstab.
Partikulärer organischer
Kohlenstoff (Corg)
Ungelöster organisch gebundenen Kohlenstoff, wird auch als POC
bezeichnet.
Passive Vorspannung
Eine durch Injektionen vorgespannte Betonauskleidung bei Stollen
oder Schächten im Untertagebau.
Pelagial
Lebensräume im Freiwasserbereich stehender Gewässer (siehe
Litoral).
Pelosol
Bodentyp der gemäßigten Breiten, der sich aus Gestein mit sehr
hohem Gehalt an Ton entwickelt.
perennierend
Begriff der Hydrogeologie: (=ausdauernd); Beschreibt eine Quelle
oder ein Gewässer (Quelle, Fluss o.ä.) welches das ganze Jahr
über Wasser führt.
Periode
1.) Dauer einer vollen Schwingung
2.) Zeitdauer
Perzentil
Das Perzentil ist ein Streuungsmaß in der Statistik, das angibt, wie
viele Prozent aller Messungen unterhalb eines bestimmten Werts
liegen. Beim 90. Perzentil liegen z. B. 90 % aller Fälle der Verteilung unterhalb dieses Punktes.
Pessimalbedingungen /
Pessimale Bedingungen
Entsprechen dem Gegenteil von „optimalen Bedingungen“
Petrografie
Die Petrografie (oder Gesteinskunde) befasst sich mit der Beschaffenheit von Gesteinen. Hierbei stehen die chemische und physikalische Beschaffenheit sowie die Zusammensetzung der Gesteine
aus einzelnen Mineralkörnern im Vordergrund.
Phasenschieberbetrieb
Begriff aus dem Kraftwerksbetrieb: Als Phasenschieberbetrieb wird
eine Betriebsart des ans Netz synchronisierten Motor-Generators
bezeichnet, bei der ausschließlich Blindleistung aus dem Netz
bezogen oder in das Netz abgegeben wird. Im Phasenschieberbetrieb laufen die Pumpturbinen mit in der Luft rotierenden Laufrädern.
Phosphor
Phosphor stellt einen essentiellen Nährstoff für alles Pflanzenwachstum dar. In Gewässern hängt die Produktion von Biomasse
meist direkt mit der verfügbaren Menge an Phosphor zusammen.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Photosynthese
Erzeugung von energiereicher, organischer Substanz mit Hilfe von
Lichtenergie, die bei phototrophen Organismen durch Farbstoffe
eingefangen wird (siehe Chlorophyll-a).
Photovoltaik
Technologie zur direkten Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie.
Phytoplankton
Pflanzliches Plankton, überwiegend mikroskopisch kleine Algen
und Bakterien (Blaualgen).
Plankton
Im Wasser schwebende Organismen, die mit der Wasserbewegung passiv verdriftet werden (siehe Phytoplankton, Zooplankton).
Pluvial
Begriff der Hydrogeologie: Als „Pluvial“ wird eine Periode erhöhten
Niederschlags bezeichnet. Hierbei kann es sich um erdzeitgeschichtliche Epochen mit erhöhtem Niederschlag oder um periodisch wiederkehrende Niederschläge (z.B. Regenzeiten in den
Tropen) handeln.
PM10
(englisch „particulate matter“ = Partikel), ist als Staub definiert, der
einen Abscheider passiert, der Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von ≤ 10 μm zu 50 % zurückhält. Es handelt
sich somit um Feinstaub. Einatembarer Staub enthält sowohl nichtlungengängige Anteile (Grobstaub) als auch lungengängige Anteile
(Feinstaub, PM10).
PM2,5
(englisch „particulate matter“ = Partikel), ist eine Feinstaubfraktion,
die 50% der Teilchen mit einem Durchmesser von ≤ 2,5 μm enthält. PM2,5 ist somit eine Teilmenge von PM10.
POC
Ungelöster organisch gebundener Kohlenstoff (particulate organic
carbon), wird auch als partikulärer Corg bezeichnet.
Poissonzahl (Querdehnzahl)
Begriff der Mechanik und Festigkeitslehre, der das Verhältnis von
Querdehnung zur Längsdehnung bei Belastung angibt.
polylektisch
Wildbienenarten, deren Weibchen zur Verproviantierung ihrer Brut
beim Pollensammeln Pflanzenarten verschiedener Pflanzenfamilien nutzen, werden als polylektisch bezeichnet.
Polytroph
Zustand sehr hoher Nährstoffbelastung mit einer die Wasserqualität stark beeinträchtigenden übermäßigen Entwicklung von Biomasse. Mitunter synonym zu hypertroph (siehe Trophiegrad).
Population
Tiere oder Pflanzen, die zur gleichen Zeit am selben Ort leben und
sich miteinander fortpflanzen können.
Populationsdynamik
Veränderung der Größe und räumlichen Verbreitung von Populationen
Portalmast
Freileitungsmast, bei dem die Traversen mit den Leiterseilen auf
mindestens zwei Stützen ruhen.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Potenzialabbau
Unter Potenzialabbau versteht man die Reduzierung der Energiehöhe einer Sickerwasserströmung. Die Energiehöhe einer Sickerwasserströmung errechnet sich aus der Summe der geodätischen
Höhe und der Druckhöhe.
Präqualifikationsanforderungen
Begriff aus der Stromerzeugung: Anforderungen der Übertragungsnetzbetreiber an Kraftwerke zur Teilnahme am Regelenergiemarkt.
Primärenergieträger
Primärenergieträger sind z. B. fossile Brennstoffe wie Erdgas,
Steinkohle und Erdöl, Kernbrennstoffe wie Uran, aber auch regenerative Energiequellen wie Wasserkraft, Sonne und Wind.
Primärproduktion
Aufbau energiereicher organischer Substanz aus anorganischen
Ausgangsstoffen (CO2, Phosphat, anorganische Stickstoffverbindungen usw.) mittels abiotischer Energiequellen wie Licht oder
chemisch gespeicherter Energie.
Primärregelenergie
Siehe Regelenergie.
Primärregelung
Einsatz von Primärregelenergie.
Primärreserve
Vorgehaltene Leistung eines Erzeugers zur Primärregelenergiebereitstellung (siehe auch Regelenergie).
prioritäre Arten nach Anhang II
die in Anhang II der FFH-Richtlinie unter Buchstabe g) Ziffer i)
genannten Arten, für deren Erhaltung der Gemeinschaft aufgrund
ihrer natürlichen Ausdehnung im Verhältnis zu dem in Artikel 2
genannten Gebiet besondere Verantwortung zukommt.
prioritäre Lebensraumtypen
die in dem in Artikel 2 der FFH-Richtlinie genannten Gebiet vom
Verschwinden bedrohten natürlichen Lebensraumtypen, für deren
Erhaltung der Gemeinschaft aufgrund der natürlichen Ausdehnung
dieser Lebensraumtypen im Verhältnis zu dem in Artikel 2 der
FFH-RL genannten Gebiet besondere Verantwortung zukommt.
Privatrechtliche Belange und
Rechte Dritter
umfassen jagdrechtliche Nutzungen (Jagdreviere), außerberufliche
fischereiliche Nutzungen an Fließ- und Stillgewässern sowie bekannte gestattete und gestattungsfreie Gewässerbenutzungen
probabilistisch
Auf statistischen Auswertungen beruhend.
probabilistische Aussage
Aussage über die Wahrscheinlichkeit eines Sachverhaltes, z. B.
das Eintreten eines Zustandes.
probabilistische seismische Gefährdungsanalyse
Ermittlung der Erdbebengefährdung an einem Standort mittels
einer Wahrscheinlichkeitsanalyse. Das räumliche und zeitliche
Auftreten aller bekannten Erdbebenereignisse wird der Analyse
zugrunde gelegt. Es sind Aussagen über Wahrscheinlichkeiten und
Unsicherheiten möglich.
Diese Art der Gefährdungsanalyse entspricht dem heutigen Stand
der Gefährdungsberechnung und ist die von DIN 19 700 vorgesehene Methode zur Ermittlung der Erdbebengefährdung an Stauanlagen-Standorten in Deutschland.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Profundal
Tiefenzone eines Gewässers, in die kein Licht dringt.
Prozessleitsystem
Das Prozessleitsystem bezeichnet Mittel und Verfahren zum Automatisieren, Steuern, Regeln und Sichern der relevanten Abläufe
in einer Anlage.
PSHA
Probabilistic Seismic Hazard Analyses - siehe probabilistische
seismische Gefährdungsanalyse.
Pumpspeicherwerk
Speicherwerk, das Energie speichert, indem es Wasser von einem
niedrigen Niveau (Unterbecken) auf ein höheres Niveau (Oberbecken) pumpt. Zur Rückumwandlung wird Wasser aus dem Oberbecken abgelassen und die Höhenenergie über Turbinen wieder in
Strom umgewandelt.
In dem vorliegenden Planfeststellungsantrag wird der Begriff
Pumpspeicherwerk als Sammelbegriff für Pumpspeicherwerke mit
und ohne natürlichen Zufluss verwendet.
Pumpturbine
Strömungsmaschine, die je nach Strömungsrichtung sowohl als
Turbine als auch als Pumpe arbeiten kann.
Punktquelle
Begriff aus der Erdbebensicherheit: Modellvorstellung eines Erdbebens als Punkt. Im Allgemeinen im Erdbebenherd.
Punkt-Stopp-Zählung
Einfache Erfassungsmethode mit der alle Vogelarten (Brutvögel
und andere) gezählt werden. Liefert Relativdaten, keine absoluten
Bestandsdaten (siehe Südebeck et al. 2005)
Quartier
Geschützter Ort den Individuen einer Art bewohnen. Bei Fledermäusen wird z.B. zwischen Sommer- und Winterquartier in Bezug
auf Ruhestätten bzw. Fortpflanzungsstätten unterschieden.
Quartierbaum
Quartierbäume bieten Fledermäusen Quartiere (Baumhöhlen, abgeplatzte Rinde, Astabbrüche, Zwiesel) die als Wochenstuben,
Balzquartiere, Ruheplätze oder Überwinterungsstätten dienen
können.
Quellfluren
Spezielles Biotop im Quellbereich. Entstehen durch den Austritt
der Quelle aus Boden oder Gestein an die Oberfläche, wo sie in
einem Quellbereich eine spezialisierte, oft seltene Vegetation hervorrufen
Querregler
Begriff aus der Stromerzeugung: Ein Querregler ist ein Spannungsregler, welcher für eine stabile Spannung für elektrische
Verbraucher sorgt. Ein Querregler wandelt nicht benötigte Leistung
in Wärme um. Über die Querregelfunktion kann die Wirkleistung
gesteuert werden (Lastflusssteuerung), indem eine rechtwinklig
verschobene Zusatzspannung angelegt wird.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
radiometrische Datierungen
Sie basieren auf dem Zerfall instabiler Isotope von Elementen
(Uran, Kalium, Rubidium, Kohlenstoff) in stabile Phasen. Die
Halbwertszeiten dieses Zerfalls sind bekannt, so dass sich die
Zeiträume berechnen lassen, seitdem der Zerfall in Tochterisotope
begonnen hat. Auf diese Weise können geologische Prozesse in
Gesteinen und organischen Stoffen (CIsotope) zeitlich festgelegt
werden.
Radon
ist ein radioaktives Edelgas, das Lungenkrebs verursachen kann.
RCC (Roller Compacted Concrete)
Siehe Walzbeton.
Reaktionszeit von Batterien
Zeitintervall zwischen Aktivierung und Leistungsabgabe/-aufnahme
von Batterien.
Redispatch
Begriff aus der Stromerzeugung: Präventiver oder kurativer Eingriff
des Übertragungsnetzbetreibers in die Fahrpläne von Kraftwerken,
um kurzfristig auftretende Engpässe zu vermeiden oder zu beseitigen.
Redox-Flow-Batterien
Die Redox-Flow-Batterie nutzt chemische Bindungsenergie zur
Speicherung elektrischer Energie. Das Besondere ist die Speicherung in flüssiger Form und die Trennung von Wandlungseinheit
und Speichereinheit.
redoxsensitiv
Bezeichnet Elemente, die in Abhängigkeit vom Redoxpotential (=
Reduktions- / Oxidationspotential) in verschiedenen Wertigkeiten
auftreten.
Redundanz
Redundanz ist das zusätzliche Vorhandensein funktional gleicher
oder vergleichbarer Ressourcen eines technischen Systems, wenn
diese bei einem störungsfreien Betrieb im Normalfall nicht benötigt
werden. Ressourcen können z. B. redundante Informationen, Motoren, Baugruppen, komplette Geräte, Steuerleitungen und Leistungsreserven sein. In der Regel dienen diese zusätzlichen Ressourcen zur Erhöhung der Ausfall-, Funktions- und Betriebssicherheit. Diese Philosophie wird beim PSW Atdorf bei mehreren Systemen mit entsprechenden Anforderungen realisiert.
N+1-Redundanz bedeutet, dass ein System aus n funktionierenden
Einheiten, die zu einem Zeitpunkt aktiv sind, und einer passiven
Standby-Einheit besteht. Fällt eine aktive Einheit aus, so übernimmt die Standby-Einheit die Funktion der ausgefallenen Einheit.
Referenz-Horizont
Ein charakteristischer Gesteinshorizont, z. B. eine rote Sandsteinbank, eine helle Kalksteinlage oder ein Schotterkörper, der einer
flachen Landoberfläche aufliegt. Anhand solcher räumlich und
zeitlich definierter Horizonte kann man Verschiebungen an Verwerfungen quantitativ erfassen und somit Bewegungsbeträge tektonischer Prozesse ermitteln.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Regelenergie
Regelenergie (oder Regelleistung) ist „Ersatz“-Leistung, die bei
unvorhergesehenen Ereignissen die Frequenz im Netz konstant
hält. Regelenergie umfasst positive (zusätzliche) Energiebereitstellung oder negative (zusätzliche Last, bzw. Reduktion der) Energiebereitstellung.
Die Regelenergie wird in drei Stufen unterteilt:
- Primärregelenergie muss innerhalb von 30 s in vollem Umfang
bereitstehen (automatische Aktivierung).
- Sekundärregelenergie muss für Einzelanlagen innerhalb von 5
min, insgesamt innerhalb von 15 min abrufbar sein.
- Tertiärregelenergie (Minutenreserve) muss innerhalb von 15
min für eine Dauer von bis zu 4 x 15 min abrufbar sein.
Regelzone
Begriff aus der Stromerzeugung: Eine Regelzone ist die kleinste
Einheit des Verbundsystems, die mit einer FrequenzLeistungsregelung ausgestattet ist. Um den Energiefluss im europäischen Raum Verbundnetz technisch kontrollieren zu können,
wird das Übertragungsnetz in Regelzonen eingeteilt, die im Grunde
genommen eigenständig betrieben werden.
Mit Hilfe von Messgeräten an den Kuppelstellen zu benachbarten
Regelzonen überwacht jede Regelzone ihre definierte Leistungsübergabe und sorgt gleichzeitig für die Einhaltung der Netzfrequenz von 50 Hz.
Regenrückhaltebecken
Speicherbauwerk, das den Abfluss bei Starkniederschlägen durch
temporären Rückhalt reguliert.
Reinigungswasser
Siehe Waschwasser.
Reißfels
Lockerer Fels, der durch Reißen abgetragen werden kann.
Rekristallisation
Gesteinsbildender Prozess, bei dem unter Druck- und Temperaturänderungen die Minerale an Stabilität verlieren und es zu einer
Umkristallisation (Gesteinsmetamorphose) kommt.
Repowering
Begriff aus der Stromerzeugung: Ersatz bzw. Aufrüstung bestehender Erzeugungsanlagen durch leistungsstärkere Neuanlagen.
Insbesondere im Bereich Windenergie verwendet.
Reserveenergie
Siehe Regelenergie.
Residuallast
Last, die nach Abzug der Einspeisung aus erneuerbaren Energien
und wärmegeführten KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung) durch
konventionelle Kraftwerke gedeckt werden muss.
respiratorisch
Die Atmung betreffend.
Restaurierung
Beseitigung von Gewässerbelastungen oder ihrer Folgen bzw.
sonstiger Beeinträchtigungen unmittelbar in oder an einem See
(siehe Sanierung).
Teil A.0
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Restrisiko
Begriff der Erdbebensicherheit: Das Restrisiko einer Stauanlage
beschreibt die verbleibende Gefährdung, die von einer Stauanlage
ausgeht, für den Fall, dass eine Einwirkung durch Hochwasser
oder Erdbeben das Bemessungsniveau übersteigt. Nach
DIN19700 ist das Restrisiko durch Maßnahmen zu reduzieren.
Beim PSW Atdorf wurde durch den Nachweis der Tragsicherheit
auf ein Erdbebenextremereignis, welches stärker als das Bemessungserdbeben ist, das Restrisiko reduziert.
Retentionsbodenfilterbecken
Becken, in dem Suspensionsfracht (schwebend mitgeführte Sedimente) aus oberflächlich abfließenden Niederschlagswässern
durch eine Filterschicht entfernt wird. Aufgrund seiner Dimensionierung wirkt es außerdem bei Starkregenereignissen als Rückhaltebecken, um einen kontrollierten Ablauf in die Vorflut zu ermöglichen.
Retrofit
Begriff aus der Stromerzeugung: Unter Retrofit sind Maßnahmen
zur Modernisierung oder dem Ausbau bestehender Kraftwerke zu
verstehen, sodass diese nicht durch neue Kraftwerke ersetzt werden müssen, sondern die bestehenden mit gleicher oder veränderter Stromerzeugungskapazität weiter betrieben werden können.
Revier
Ein von einem Individuum, einem Paar oder einer Gruppe bewohntes Gebiet, das gegen Artgenossen verteidigt wird (auch Territorium)
Revierkartierung
Aufwendige Erfassungsmethode welche anhand von Revieranzeigenden Verhaltensweisen von Vögeln eine gute Annäherung
an den Bestand von Brutvögeln in einem Gebiet liefert (siehe
Südebeck et al. 2005)
reziprok
wechselseitig, gegenseitig (erfolgend), auf einander bezüglich
Riftprozess
Moderne geowissenschaftliche Bezeichnung für die Bildung großer
Grabenstrukturen. Diese entstehen zumeist über großen Aufwölbungen des Erdmantels, wodurch die obere Kruste zerreißt und
blockartig in Graben- oder Riftzonen einbricht. Am Rheingraben
seit dem Tertiär bis heute.
Ringeln von Bäumen
Maßnahme die zu einem gezielten Absterben von Bäumen führt
indem ein mehrere Zentimeter breiter Streifen der Rinde am unteren Teil des Stammes eines Baumes ringförmig entfernt wird. Die
Maßnahme dient der Anreicherung von Quartierbäumen.
Risiko
Produkt der Eintretenswahrscheinlichkeit eines Ereignisses und
dessen Schadenausmaßes (Verletzlichkeit beim Ereignis und
Schaden).
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RLS 90
Richtlinie für den Lärmschutz an Straßen. Die dieser Richtlinie zur
Grunde liegende Berechnungsvorschrift besitzt folgende Korrekturfaktoren:
- DStg: Korrekturfaktor zur Berücksichtigung eines Zuschlages
für Steigungen und Gefälle
- DStro: Korrekturfaktor zur Berücksichtigung eines Zuschlages
für unterschiedliche Straßenoberflächen
Röhricht
Biotoptyp und Pflanzengesellschaft im Flachwasser- und Uferrandbereich von Gewässern.
Rohrrigole
Eine Rohrrigole dient zur Versickerung von Niederschlagswasser.
Sie besteht aus einem geschlitzten Drainrohr (z. B. aus PVC) umgeben von einem Filtervlies.
Rotliegendes
Begriff aus der Geologie: Gesteinseinheit des Perms in Deutschland, bestehend aus verschiedenen klastischen, meist auffällig rot
gefärbten Sedimentgesteinen (überwiegend Brekzien, Konglomerate, Sandsteine und Schluff-/Tonsteine).
Rückspeisung
Stromfluss vom Verteilnetz zum Übertragungsnetz.
rupturelle oder ruptile Verformung
Begriff aus der Geologie: Bruchhafte oder Sprödverformung im
Unterschied zur duktilen/plastischen Verformung. Dabei entstehen
Klüfte und Störungen/Verwerfungen.
Sachgüter
Objekte mit hohem materiellen Wert bzw. deren Errichtung oder
Wiederherstellung mit hohem Aufwand verbunden ist (bauliche
Anlagen wie Häuser, Straßen sowie Ver- und Entsorgungsanlagen,
landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzte Flächen).
Salmonidengewässer
Gewässer, in denen das Leben der Fische solcher Arten wie Lachse (Salmo salar), Forellen (Salmo trutta), Äschen (Thymallus
thymallus) und Renken (Coregonus) möglich ist.
Salzkavernen
Künstlich durch Salzabbau geschaffene unterirdische Hohlräume.
Sanierung
Begriff der Umweltverträglichkeit (Wasser): Beseitigung von Ursachen der schlechten Wasserqualität eines Sees durch Maßnahmen
in dessen Einzugsgebiet (siehe Restaurierung).
Sankey – Diagramm
Graphische Darstellung von Mengenflüssen. Die Mengen werden
durch mengenproportionale dicke Pfeile dargestellt.
Sauerstoffbedarf
Begriff der Umweltverträglichkeit (Wasser): Der Biochemische
Sauerstoffbedarf (BSB) beziffert die Sauerstoffmenge, die der biotische Abbau der im Wasser vorhandenen organischen Stoffe unter den jeweiligen Bedingungen in einer bestimmten Zeitspanne
erfordert. Der Chemische Sauerstoffbedarf (CSB) gibt die Sauerstoffmenge an, die zur Oxidation aller im Wasser vorhandenen,
unter bestimmten Bedingungen oxidierbaren Stoffe notwendig
wäre.
Teil A.0
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Sauerstoffdefizit
Begriff der Umweltverträglichkeit (Wasser): Sauerstoffmangel im
Gewässer infolge eines im Vergleich zum Sauerstoffeintrag zu
starken Sauerstoffverbrauchs (siehe Sauerstoffhaushalt), bei starkem Wachstum von Algen und höheren Wasserpflanzen in Verbindung mit einem charakteristischen Tag / Nacht Rhythmus (Übersättigung am Tage / Untersättigung nachts und in den frühen Morgenstunden.) Als "fischkritischer Wert" gilt ein Sauerstoffgehalt von
3 mg/l.
Sauerstoffhaushalt
Begriff der Umweltverträglichkeit (Wasser): Von den Sauerstoffeinträgen aus der Atmosphäre oder durch die Photosynthese von
Wasserpflanzen (biogen) einerseits und den Sauerstoffverbrauch
durch die Wasserzönosen oder den Abbau abgestorbener Biomasse (Mineralisierung) andererseits bestimmte Dynamik der
Sauerstoffgehalte in einem Wasserkörper. Belastungen können
sich durch Sauerstoffdefizite und Sauerstoffübersättigung ergeben.
Schadensbegrenzungsmaßnahme Maßnahme zur Vermeidung und Verminderung erheblicher Beeinträchtigungen von Erhaltungszielen von Natura 2000-Gebieten
Schalldruck
Der Schalldruck beschreibt Druckschwankungen in der Luft, die bei
der Ausbreitung von Schall auftreten.
Schallimmissionen (Schutzgut
Mensch)
Der Gesamtlärm in der Bauphase setzt sich aus der Vorbelastung
durch Straßenverkehrsgeräusche und Anlagenlärm (Gewerbelärm)
und einer durch das Projekt bedingten Zusatzbelastung bestehend
aus Baulärm und Verkehrslärm (Baustellenverkehr) zusammen.
Schallleistungspegel LWA
Von einer Lärmquelle als Luftschall abgegebene akustische Leistung. Sie kann nicht direkt gemessen werden, sondern wird meist
aus Schalldruck und einer Messfläche berechnet.
Scheinleistung
Siehe Leistung.
Scherlineation
Begriff aus der Geologie: Schleifspuren (Bewegungsmarken) auf
bewegten Scherflächen, welche die Richtungen tektonischer Bewegungen direkt und einmessbar erkennen lassen. Daraus kann
das Bewegungsverhalten (Kinematik) von Verwerfungen ermittelt
werden.
Scherspannung und Normalspannungen
Begriff aus der Geologie: Scherspannungen entstehen, wenn die in
der Erdkruste ebenfalls vorhandenen senkrecht zueinander stehenden Normalspannungen unterschiedliche Beträge haben. Dabei entstehen in zwei Ebenen zwischen der maximalen und minimalen Normalspannung maximale Scherkräfte (Ebenen der maximalen Schubspannungen). An diesen können die Gesteine zergleiten, wenn die dem Gestein mechanisch innewohnende Scherfestigkeit überschritten wird. Dies ist bei der Aktivierung oder Reaktivierung von Störungen der Fall. Klüfte werden zumeist durch die
Wirkung von Normalspannungen erzeugt.
Teil A.0
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Seite 46
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Scherwellen
Transversalwellen; elastische Seismische Wellen / Erdbebenwellen, die senkrecht zu ihrer Ausbreitungsrichtung schwingen. Sie
werden bei einem Erdbeben vom Herdvorgang (Herdprozess /
Herdmechanismus) ausgelöst und breiten sich von dort radial im
Erdinneren aus. Die Ausbreitungseigenschaften hängen von der
Schwingungsorientierung der Schichtung ab.
Scherwellengeschwindigkeit
Begriff der Erdbebensicherheit: Ausbreitungsgeschwindigkeit von
Wellen, die zur Verschiebung des Ausbreitungsmediums relativ
zueinander führen.
Scherzone
Begriff aus der Geologie: Im Kristallinen Grundgebirge (z.B. Gneise, Glimmerschiefer, Granite) bilden sich Scherzonen durch
Scherprozesse bei Temperaturen oberhalb von ca. 300 °C. Die
Scherzonen-Gesteine werden Mylonite genannt.
Schmetterlingsprofil
Begriff aus der Bauphase: Eckstiel aus Winkelprofilen, verstärkt
durch Anordnung eines zweiten Winkelprofiles über Eck.
Schmutzwasser
Durch Gebrauch verändertes und in ein Entwässerungssystem
eingeleitetes Wasser. Schmutzwasser und Niederschlagswasser
bilden zusammen das Abwasser.
Schönheit einer Landschaft
wird subjektiv durch den Einzelnen erlebt und kann nicht auf das
Landschaftsbild reduziert werden
Schüttungsquotient
Begriff der Hydrogeologie: Ist der Quotient aus der niedrigsten
gemessenen Schüttung zur höchsten gemessenen Schüttung einer Quelle in einer definierten Zeitspanne.
Schutzerdung
Eine durchgehende elektrische Verbindung aller leicht berührbaren
nicht zum Betriebsstromkreis gehörenden, somit inaktiven, Metallteile mit dem Erdpotential. Sie soll verhindern, dass im Fehlerfall
des elektrischen Gerätes oder der Anlage eine hohe Berührungsspannung an den elektrisch leitfähigen Anlagen bzw. Geräteteilen
auftreten kann.
Schwachlast
Zeitintervall geringer Stromnachfrage.
Schwarzstartfähigkeit
Fähigkeit eines Stromerzeugers, unabhängig vom Stromnetz im
abgeschalteten Zustand ausgehend hochzufahren.
Schwinggeschwindigkeit
Messgröße einer Erschütterungsmessung in mm/s.
Sediment
Sedimente werden in Gruppen unterteilt:
- klastische Sedimente (Abtragung, Transport und Ablagerung
bestehender Gesteine)
- biogene Sedimente (Ablagerungen aus Organismen und Skeletten)
- chemische Sedimente (Ausfällung von Stoffen in einer Lösung)
- Rückstandsgesteine (Rückstand nach Zersetzung des Gesteins) unverfestigte Sedimente werden „Lockergestein“ und
verfestigte „Sedimentgesteine“ genannt.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Seite 47
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Sedimentation
Begriff aus der Geologie: Entstehung von Sedimenten durch die
Ablagerung von Material an Land (terrestrisch) oder im Wasser
(fluvial, limnisch, marin).
Sedimentsuspension
Aufwirbelung bereits absedimentierter Feinmaterialien vom Seegrund, die wieder in Suspension gehen (im Wasser schweben,
aber nicht gelöst werden) und sich im Wasserkörper einmischen.
Seemeile (sm)
Die Seemeile / nautische Meile ist eine gebräuchliche Maßeinheit
der Länge aus der Schiff- und Luftfahrt und entspricht einer Länge
von 1.852,216 m je Seemeile.
seismische Gefährdung
Die durch das potentielle Auftreten von Erdbebenerschütterungen
an einem Standort hervorgerufene Gefährdung.
seismische Zonierung
Einteilung einer Region in Zonen ähnlicher Seismizität anhand
definierter Kriterien (z.B. maximale Bodenbeschleunigung).
Seismizität
Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Erdbeben.
seismotektonisches Quellzonenmodell
Begriff aus der Erdbebensicherheit: Beschreibt in der Gefährdungsanalyse die Seismizität einer Region. Das Untersuchungsgebiet wird in Zonen unterschiedlicher Seismizität aufgeteilt, sogenannte Quellzonen. Das seismotektonische Quellzonenmodell
beinhaltet die Charakterisierung der unterschiedlichen Quellzonen
und berücksichtigt dabei die Seismizität sowie die tektonischen
Verhältnisse der Region.
sekundärer Luftschall
Luftschall, der erst durch die Erschütterung von Bauteilen entsteht.
Sekundärregelung
Siehe Regelenergie.
Sekundärreserve
Begriff der Stromerzeugung: Vorgehaltene Leistung eines Erzeugers zur Bereitstellung von Sekundärregelenergie.
Sensitivitätsanalyse
Empfindlichkeitsanalyse von Untersuchungsergebnissen, bei der
der Einfluss ausgewählter Eingangsparameter (einzeln oder gemeinsam) auf bestimmte Ergebnisgrößen untersucht wird.
Sequentiell
Aufeinander folgend, nacheinander.
Sichtbeziehungen
Landschaftliche Veränderungen sind in Abhängigkeit vom Standort
des Betrachters unterschiedlich wahrnehmbar. Der Bereich, in dem
das Vorhaben sichtbar wird, wird als visueller Wirkraum bezeichnet
und definiert sich durch die Sichtbeziehungen zwischen Projekt
und Umgebung.
Sichttiefe
Kenngröße zur Beurteilung der Trübung in einem Wasserkörper.
Entspricht einer Gewässertiefe, in der eine weiße Scheibe
(Secchischeibe) gerade noch erkennbar ist.
Sickerwasser
Unterirdisches Wasser, das sich durch Überwiegen der Schwerkraft im Sickerraum abwärts bewegt (DIN 4049-3, 3.1.3).
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Smart-Grid
Begriff aus der Stromerzeugung: Smart-Grid (intelligentes Stromnetz) umfasst die kommunikative Vernetzung und Steuerung von
Stromerzeugern, Speichern, Verbrauchern und Netzbetriebsmitteln. Damit wird eine Überwachung und Optimierung des Einsatzes
der miteinander verbundenen Bestandteile ermöglicht.
Sonar
Orientierung im Raum mittels ausgesandter Schallimpulse.
Sorption
Sammelbezeichnung für Vorgänge, die zu einer Anreicherung eines Stoffes innerhalb einer Phase oder auf einer Grenzfläche zwischen Phasen führen.
Spannungsstützung / Spannungsregelung
Begriff der Stromerzeugung: Die Netzspannung muss auf jeder
Netzebene in einem definierten Toleranzband um einen festen
Spannungswert liegen. Z. B. beträgt der Spannungswert in Europa
im Niederspannungsnetz 230 V. Der Spannungswert schwankt
abhängig von Last und Einspeisung, so dass die Spannung fortwährend geregelt werden muss.
Speicherkoeffizient
Begriff aus der Hydrogeologie. Beschreibt die Fähigkeit eines
Grundwasserleiters Wasser zu speichern oder abzugeben.
speichernutzbarer Hohlraumanteil Ist der Quotient aus dem Volumen der bei der Höhenänderung der
Grundwasseroberfläche entleerbaren oder auffüllbaren Klufthohlräume und dessen Gesamtvolumen. Entspricht im freien Grundwasser dem durch Pumpversuche ermittelten Speicherkoeffizienten.
spezifische elektrische Leitfähigkeit
Der reziproke Wert des elektrischen Widerstandes bezogen auf
einen Würfel mit 1 cm Kantenlänge.
Spion
Messgerät zur Überwachung der Veränderung von Rissen in Beton.
Spitzenbodenbeschleunigung
(PGA= Peak Ground Acceleration)
Begriff der Erdbebensicherheit: Betrag der maximalen Beschleunigung in einem Erdbebenzeitverlauf.
Spitzenlast
Siehe Grund-, Mittel- und Spitzenlast.
Sprengfels
Fester Fels, der durch Sprengen aufgelockert wird
Sprungschicht
Siehe für Metalimnion.
Spülwasser
Wasser, das für Spülvorgänge im Zusammenhang mit dem Auffahren von Schächten und Stollen benötigt wird.
Stagnation
Jahresperiodisch auftretende stabile Schichtung eines Seewasserkörpers infolge temperaturabhängiger vertikaler Dichtegradienten.
Bei der in tiefen Seen alljährlich eintretenden Sommerstagnation
überlagert ein wärmerer Wasserkörper (Epilimnion) einen kälteren
(Hypolimnion). Bei der selteneren Winterstagnation bildet sich an
der Seeoberfläche eine Wasserschicht mit Temperaturen < 4° C,
also unterhalb der Temperatur, in der Wasser seine maximale
Dichte erreicht.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Standarddatenbogen
standardisiertes Formular, mit welchem die Meldung von Natura
2000-Gebieten seitens der Mitgliedsstaaten an die Europäische
Kommission erfolgt.
Standard Penetration Test (SPT)
Normiertes Sondierverfahren zur Baugrunderkundung von Lockergesteinen. Dabei wird in einem Bohrloch eine Sondenspitze in die
Bohrlochsohle gerammt und die benötigte Schlagzahl für eine festgelegte Eindringtiefe gemessen. Aus den Versuchsergebnissen
lassen sich Baugrundeigenschaften ableiten.
Standortverstärkung/ Standorteffekt
Begriff aus der Seismologie: Modifikation der Erschütterungen
eines Erdbebens durch den lokalen Einfluss des geologischen
Untergrunds, des Verlaufs der Felslinie sowie der Topographie, die
auch zu einer Verstärkung der Erschütterungen eines Erdbebens
führen kann (Standortverstärkung).
Standortkartierung
Die Standortkartierung ist die flächendeckende, systematische
Erfassung der natürlichen Waldstandorte und ihrer ökologischen
Beschaffenheit. Im Ergebnis stehen Aussagen über die vorkommenden Haupt- und Nebenbaumarten eines Standorts und geben
Aufschluss zur standörtlichen Eignung einer Baumart. Dies stellt
eine zentrale Grundlage für die Zielbestockung im Rahmen von
Waldumbaumaßnahmen dar. Weiterhin ergeben sich aus der
Standortskartierung wichtige Hinweise bei der Planung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen.
Standortswald
Der Standortswald beschreibt die Baumartenzusammensetzung
welche unter lokalen, aktuell herrschenden Standortsbedingungen
einer potenziell natürlichen Zusammensetzung entspräche.
Starklast
Begriff aus der Stromerzeugung: Als Starklastzeitpunke werden in
Deutschland im Allgemeinen die Zeiten beschrieben, in denen die
Last über 90 % der Höchstlast beträgt. Die Höchstlast lag im Jahr
2008 bei 76,8 GW.
Staubniederschlag
bezeichnet die Sedimentation von Staubpartikeln (> 10μm) durch
Schwerkraft und die Adsorption oder die Diffusion von Feinstäuben
und Aerosolen auf Oberflächen
Sterbelinie
Begriff aus der Stromerzeugung: Die Sterbelinie des heutigen
Kraftwerksbestands beschreibt, wann die heute betriebenen Kraftwerke das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben.
Stickstoffeinträge
können zu Eutrophierung und Versauerung der Böden und Gewässer führen und damit einen Einfluss auf die Biodiversität haben. Stickstoffkomponenten können nass, staubförmig oder gasförmig auf den Boden gelangen.
Stickstoffoxide (NOx)
bezeichnen die Summe der Volumenmischungsverhältnisse von
Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2). Auf Pflanzen
wirken höhere Konzentrationen an Stickstoffoxiden toxisch.
Störung
Begriff aus der Geologie: Bereich, in dem das ursprüngliche Gefüge eines Gesteins durch tektonische Vorgänge gestört ist.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Strahlung (Klima)
wird durch die Globalstrahlung ausgedrückt. Diese ist die Summe
aus direkter und diffuser Strahlung. Die diffuse Himmelsstrahlung
verbleibt auch dann, wenn die Sonne verdeckt ist. Die Globalstrahlung stellt die pro waagrechte Fläche eintreffende gesamte Strahlungsleistung der Sonne in W/m² dar.
Streichen und Fallen
Begriff aus der Geologie: Das Streichen gibt die Lage einer geologischen Fläche bezogen auf den kartographischen Nordpol an. Der
Neigungswinkel dieser geologischen Fläche wird als Fallen bezeichnet. Beides kann mit zwei Ziffern, dem ClarWerten (österreich. Geologe) ausgedrückt werden. 45/60 bedeutet z. B., dass
eine Schichtfläche oder Störung in ihrer Richtung (Streichen) vom
Referenzwert = (0=Nord) um 45° nach E abweicht und mit 60°
nach NE einfällt.
Stressfelder
Begriff aus der Geologie: Bereiche in denen mechanische Spannungen wirken oder wirkten, die z. B. zur Faltung von Gesteinen
führen.
Strombörse
Zentralisierter Marktplatz, auf dem standardisierte Energieprodukte
(Strom, Gas, CO2-Zertifikate) gehandelt werden.
Stromeffizienz
Siehe Energieeffizienz.
Stromgestehungskosten
Gesamtkosten für die Erzeugung von einer Einheit Strom.
Stromspeicher
Oberbegriff für sämtliche Anlagen zur Speicherung von Strom. Die
direkte Speicherung von elektrischer Energie ist nur über Spulen
und Kondensatoren möglich. Für größere Energiemengen muss
elektrischer Strom in eine andere Energieform (chemisch, mechanisch, magnetisch) umgewandelt werden, um eine Speicherung zu
ermöglichen.
Stromveredelung
Einkauf und Speicherung von preiswertem Strom in Schwachlastzeiten und anschließende Wiederveräußerung zu Zeiten eines
erhöhten Strompreises.
Sukzession
Unter Sukzession (lat. succedere „nachrücken“, „nachfolgen“) versteht man in der Ökologie und Botanik die (auf natürlichen Faktoren beruhende) Abfolge von Pflanzen- oder Tiergesellschaften
(Biozönose) an einem Standort.
Summenganglinie
Begriff aus der Stromerzeugung: Die Summenganglinie bezeichnet
die zeitlich aufgelöste Energieeinspeisung ausgewählter Technologien über eine bestimmte räumliche Ausdehnung.
Systemdienstleistungen
Dienstleistungen zur Gewährleistung eines zuverlässigen Betriebs
des Stromsystems. Zu den Systemdienstleistungen zählen:
- Regelenergie (Primärregelung, Sekundärregelung, Tertiärregelung),
- Spannungshaltung,
- Ausgleich der Wirkverluste,
- Schwarzstart-/Inselbetriebsfähigkeit, - Systemkoordination,
- betriebliche Messungen.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Systemkosten der Stromerzeugung
Gesamtkosten des Energiesystems zur Bereitstellung einer definierten Strommenge.
TA Lärm
Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum BundesImmissionsschutzgesetz – Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm.
TA Luft
Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum BundesImmissionsschutzgesetz – Technische Anleitung zur Reinhaltung
der Luft.
Tages- und Kurzzeiterholung
Für die Tages- und Kurzzeiterholung sind nahe gelegene und gut
zugängliche Erholungsnutzungen von besonderer Bedeutung.
Talsperrenklasse 1
Begriff aus der Seismologie: Talsperrenklasse 1 ist die Klasse
nach DIN 19 700 mit den höchsten Anforderungen (d.h. Höhe Absperrbauwerk von der Sohle bis zur Krone > 15m und Gesamtstauraum des Speicherbeckens > 1 Mio m 3). Die Absperrbauwerke des
PSW Atdorf sind dieser Klasse zugeordnet.
Tauchwand
Hier: Bauteil im Absetzbecken, das dem Rückhalt bzw. der Abscheidung von Leichtflüssigkeiten (z. B. Ölen) dient.
Tektonik
Lehre von den Bewegungen der Erde, vor allem der Erdkruste.
Wird weiter unterteilt in Strukturgeologie (Beschreibung der Detailstrukturen der Erdkruste) und Tektonik i. e. S., welche das Zusammenspiel tektonischer Kräfte größerer Strukturen beschreibt.
Telemetrie
Gefangene Tiere werden mit einzelnen Sendern ausgestattet und
verfolgt. So lassen sich wichtige Daten zur Raumnutzung gewinnen bzw. können dadurch Quartiere lokalisiert werden.
Ten-E
Abkürzung für Trans-European energy networks.
terrestrisch
Terrestrische Organismen leben ausschließlich auf dem Land.
Tertiärregelung
Siehe Regelenergie.
theoretische Epilimniontiefe
Epilimniontiefe: Kenngröße zur Gewässerbewertung, die auf rechnerischer Grundlage eine Abschätzung des potentiellen Lebensraums für den Großteil der Biozönose eines Sees ermöglicht. Die
Berechnung erfolgt mittels der Formel Z epi,theor = 5,81*Da0,28 unter
Bezug auf die effektive Achsenlänge (Da) und empirisch gefundene Koeffizienten und Exponenten. Ermittelt wird dabei eigentlich
die Wirkung des freien Windangriffs auf die Wasserzirkulation an
der Seeoberfläche.
thermische Kraftwerke
Kraftwerke, die Wärmeenergie in mechanische oder elektrische
Energie umwandeln.
Thermische Verhältnisse (Klima)
beschreiben die Jahresmitteltemperaturen in einem Gebiet.
Tiefenwasserkörper
Synonym für Hypolimnion.
TOC
Organisch gebundener Gesamtkohlenstoff (total organic carbon,
TOC), setzt sich aus DOC und POC zusammen.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Topographie
ist die natürliche Erdoberfläche mit ihren Höhen, Tiefen, Unregelmäßigkeiten und Formen.
Topographische Amplifikation
Begriff aus der Erdbebensicherheit: Verstärkung von Erschütterungen eines Erdbebens infolge der Topographie des Geländes.
Totraum
Als Totraum wird das Speichervolumen eines Beckens bezeichnet,
das zwischen der Unterkante der Einlauföffnung des Grundablasses (tiefstes Absenkziel) und dem tiefsten Punkt des Beckens liegt.
Das im Totraum gespeicherte Wasser steht nicht für betriebliche
Nutzungen zur Verfügung.
Toxizität, toxisch, Intoxikation
Giftigkeit, giftig, Aufnahme von Gift.
Tracer
Substanzen, die in sehr geringen Konzentrationen noch verfolgt
und aufgespürt werden können. Sie dienen z.B. der Untersuchung
von Fließwegen des Grund- und Oberflächenwassers
Tragwerk
Statisches Gesamtsystem der Tragglieder, die maßgeblich sind für
die Standsicherheit eines Bauwerks.
transient
vorübergehend, instationär, im Zeitablauf inkonstant
Transmission Code 2007
Netz- und Systemregeln der deutschen Übertragungsnetzbetreiber. Herausgeber ist der Verband der Netzbetreiber (VDN e.V.).
Transmissivität
Begriff der Hydrogeologie: Summe der Produkte aus Durchlässigkeitsbeiwert und Mächtigkeit der grundwassererfüllten Schicht.
Trasse
Verlauf einer Leitung oder eines Verkehrsweges zwischen zwei
Orten. Der Verlauf wird mit Hilfe der mathematisch definierten
Achse im Gelände dargestellt.
Traverse
Ausleger zur Befestigung der spannungsführenden Leiterseile an
Hochspannungsmasten.
Trennflächengefüge
Begriff aus der Geologie: Gesamtheit aller Trennflächen im Gestein bzw. Gebirge. Je nach geologischer Entstehungsgeschichte
sind verschiedene Typen unterscheidbar, z. B. sedimentäre
Schichtung, metamorphe Schieferung/Foliation, Klüfte und Störungen (spröd- und duktil- tektonisch), die je nach Art und Ausbildung
unterschiedliche geomechanische und/oder hydrogeologische
Eigenschaften aufweisen können.
Trennwirkung (Schutzgut Mensch) umfasst die funktionale Trennwirkung (Beeinträchtigung der Funktionsbeziehungen zwischen Siedlungsgebieten) sowie die Beeinträchtigung von Sichtbeziehungen. Funktionale Trennwirkungen
können durch die Zerschneidung von einheitlich genutzten Räumen (z.B. Erholungsflächen) oder die Veränderung von Wegverbindungen auftreten.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Triggerung
Der Begriff Triggerung stammt aus dem Englischen und bedeutet
"Auslöser". Unter Triggerung versteht man das definierte zeitliche
oder pegelmäßige Auslösen einer Funktion. Ausgelöst wird die
Triggerung von einem Triggersignal. Das Triggersignal kann einen
bestimmten Zustand repräsentieren oder einen bestimmten Pegel,
der bei unter- oder überschreiten ein Triggersignal auslöst.
Trophie
Begriff der Umweltverträglichkeit (Wasser): Intensität der organischen photoautotrophen Produktion in einem Ökosystem.
Trophiegrad
Begriff der Umweltverträglichkeit (Wasser): Auf dem Ausmaß der
verfügbaren Nährstoffe beruhende Zuordnung zu den Zustandsbereichen oligotroph, mesotroph, eutroph, polytroph oder hypertroph.
Übertragungsfunktion
Die Übertragungsfunktion beschreibt die Modifikation der Erschütterungen eines Erdbebens, also ob es zu einer Verstärkung oder
Abschwächung kommt.
Übertragungsnetz
Höchst- und Hochspannungsnetz. Siehe Höchst-, Hoch-, Mittelund Niederspannungsnetz.
ubiquitär
überall (verbreitet), allgegenwärtig
UCTE: Union for the Coordination
of Transmission of
Electricity
Die UCTE war bis zum 1.7.2009 für die Koordinierung von Betrieb
und Netzerweiterungen im europäischen Netzverbund (Zusammenschluss der europäischen Übertragungsnetze) zuständig. Das
Übertragungsnetzgebiet der UCTE umfasste die Übertragungsnetze von mehr als 22 Staaten auf dem europäischen Festland. Eigene Verbundsysteme bildeten England, Irland, die skandinavischen
Staaten sowie Russland.
UHS,
Uniform Hazard Spectra
Begriff der Erdbebensicherheit: Gefährdungskonsistentes Antwortspektrum. Antwortspektrum der Erdbebenanregung für einen
Standort für eine bestimmte Wiederholungsperiode. Dieses Antwortspektrum ist das Resultat einer probabilistischen Gefährdungsberechnung.
univoltin
Bezeichnung für den Entwicklungsgang bei Tieren, insbesondere
Insekten, die nur eine Generation im Jahr durchlaufen. Bei mitteleuropäischen Wildbienen mit univoltinem Entwicklungsgang ist
zwingend eine Überwinterung als Larve oder Imago im Brutnest in
die Entwicklung eingeschaltet.
Unterboden
Verwitterungsschicht des geologischen Untergrunds, durch mineralische Bestandteile charakterisiert.
Untergrenzflur
nicht landbauwürdige sowie abgestufte landbauproblematische
Flächen
Unverträglichkeit
entsteht wenn erhebliche Beeinträchtigungen der Schutzziele eines Natura 2000 Gebiets nicht vermieden werden können
VDI
Verein Deutscher Ingenieure e.V., Bezeichnung der vom VDI herausgegebenen Richtlinien.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Vegetation
Gesamtheit der Pflanzenformationen und Pflanzengesellschaften,
die in einem Gebiet wachsen.
Vegetationsperiode
Zeitraum des Pflanzenwachstums im Jahresverlauf (in Mitteleuropa etwa März/April bis September/Oktober).
Verbundsystem
In einem synchronen Verbundnetz bzw. Verbundsystem muss die
Drehstromübertragung an jedem Punkt in Phase laufen, so wie
etwa im europäischen UCTE-Verbundsystem.
Vergleichswerte
Messwerte, die andernorts (d.h. nicht im Beurteilungsgebiet) oder
in anderem Zusammenhang bestimmt wurden.
Vergrusung
Begriff aus der Geologie: Bei der Vergrusung zerfällt Felsgestein
vor allem durch Temperaturverwitterung in kleine, eckig-kantige,
unregelmäßige Gesteinsstücke.
Vermaschung
Es gibt verschiedene Stromnetzformen. Beim einfachsten Stromnetz, dem sog. Strahlennetz, verlaufen die Leitungen von einem
Ausgangspunkt (z. B. der Umspannstation zur nächsthöheren
Spannungsebene) zu verschiedenen Endpunkten (z. B.
Stromendverbraucher). Im vermaschten Netz sind verschiedene
Netzknoten miteinander verbunden. So könnten etwa o.g. Startund Endpunkte eines Strahlennetzes über verschiedene Leitungen verbunden werden. Das Übertragungsnetz ist ein Beispiel für
ein Stromnetz sehr hoher Vermaschung.
Vermeidungsmaßnahme
Beschreibt Maßnahmen, die umgesetzt werden, um einen Eingriff
zu vermeiden.
Verproviantierung
Ausstattung der Brutzellen von Wildbienen mit Pollen als Nahrung
für die sich entwickelnden Larven.
Versickerungsbecken
Anlage zur oberirdischen Versickerung von Niederschlagsabflüssen in einem Erdbecken mit Einstauhöhen > 0,5 m.
Versickerungsbrunnen
Brunnen zur gezielten Infiltration von Wasser zur Stützung des
Grundwasserspiegels.
Versiegelung
Wasserdichtes Verschließen oder künstliches Abdichten von Teilen der Erdoberfläche.
Verteilnetz
Mittelspannungsnetz, siehe Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetz.
Vertikale Zirkulation
Durch Dichteänderungen und Wind hervorgerufene Wasserumwälzung in einem stehenden Gewässer, die den gesamten Wasserkörper (holomiktisch) oder auch nur Teile davon (meromiktisch)
betreffen und einmal im Jahr (monomiktisch), zweimal (dimiktisch),
ganzjährig häufig (polymiktisch) oder mit mehrjährigen Abständen
(oligomiktisch) auftreten kann (siehe auch Stagnation).
Vielfalt einer Landschaft
Dichte und Verschiedenartigkeit von Strukturen, Nutzungen
und/oder eine hohe Artenvielfalt.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Vogelschutzgebiet
Schutzgebiet welches nach der Vogelschutz-Richtlinie ausgewiesen wurde, um Vogelarten nach Anhang I und deren Fortpflanzungs-, Nahrungs- und Ruhestätten zu bewahren.
Vollkosten
Begriff aus dem Kraftwerksbetrieb: Mit Vollkosten werden sämtliche Kosten zur Herstellung einer Gütereinheit bezeichnet. Dabei
werden sowohl die variablen (Materialkosten/ Brennstoffkosten
etc.) als auch die kapitalgebundenen Kosten und andere fixe Kosten (festes Personal, Forschung etc.) berücksichtigt.
Vorrangflur I
überwiegend landbauwürdige Flächen, Fremdnutzungen müssen
ausgeschlossen bleiben
Vorrangflur II
überwiegend landbauwürdige Flächen, Fremdnutzungen sollen
ausgeschlossen bleiben
Begehung eines Bauwerkes und Dokumentation des ISTZustandes durch visuelle Untersuchung und Fotodokumentation.
vorsorgliche Beweissicherung
Vorübergehende Inanspruchnahme
Zeitlich begrenzte Grundstücksnutzung z.B. für Baustelleneinrichtungsflächen. Das Grundstück wird für den Eigentümer nach Beendigung der Maßnahme wieder uneingeschränkt nutzbar sein.
vS30
Begriff der Erdbebensicherheit: Mittlere Scherwellengeschwindigkeit der obersten 30 m eines Standortes.
Vulkanite
Von schmelzflüssigen Magmen der Tiefe an die Oberfläche oder in
schmalen Spalten eingedrungene und dort auskristallisierte Gesteine. Sie bilden an der Oberfläche unterschiedliche Vulkanbauten und in der obersten Erdkruste füllen sie Spaltenzüge aus (Vulkanit-Gänge) oder dringen als Lagergänge in Schichtfugen von
anderen Gesteinen ein.
Wald
Nach §2 Landeswaldgesetz: „Wald im Sinne dieses Gesetzes ist
jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche. Als Wald gelten
auch kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflächen, Waldwege,
Waldeinteilungs- und Sicherungsstreifen, Waldblößen und Lichtungen, Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze sowie
weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen“.
Waldentwicklungstyp
Bestände mit vergleichbarem waldbaulichen Ausgangszustand und
Produktionsziel werden zu Waldentwicklungstypen zusammengefasst. Sie beschreiben die zweckmäßigsten waldbaulichen Verfahren und Techniken zur Erreichung des Waldentwicklungstypenziels
unter Beachtung der Funktionenvielfalt des Waldes. Der Waldentwicklungstyp ist vor allem für den Waldumbau naturferner Ausgangsbestände in standortgerechte Zielbestockungen ein wichtiges Planungs- und Kontrollinstrument.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
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Waldfunktionenkartierung
Die Waldfunktionenkartierung erfasst die besonderen Schutz- und
Erholungsfunktionen des Waldes flächendeckend in Waldfunktionenkarten über alle Waldeigentumsarten. Die Mehrfachüberlagerung von Waldfunktionen mit besonderer Schutz- und Erholungsfunktion gibt wichtige Hinweise für die Beurteilung von Art und
Ausmaß dauerhafter Waldumwandlung. Darüber hinaus ergeben
sich aus der Waldfunktionenkartierung wichtige Hinweise bei der
Planung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen.
Waldumwandlung
Eine Waldumwandlung ist die Änderung von Wald in eine andere
Nutzungsart.
Eine dauerhafte Waldumwandlung nach §9 LWaldG stellt einen
Waldflächenverlust dar, der nach LWaldG flächengleiche Erstaufforstungen erfordert. Schutz- und Gestaltungsmaßnahmen sind
ebenfalls Möglichkeiten, den Eingriff auszugleichen.
Die befristete Waldumwandlung nach §11 LWaldG ist die vorübergehende Umwandlung von Wald in eine andere Nutzungsart. Sofern eine befristete Waldumwandlung innerhalb von 25 Jahren
wieder rekultiviert und wieder aufgeforstet wird, liegt forstrechtlich
kein Eingriff vor.
Walzbeton (RCC – Roller Compacted Concrete)
Erdfeuchter Beton, der mit Flach- oder Fahrbaggern eingebaut und
mit Hilfe von Walzen verdichtet wird. Er findet Verwendung bei der
Herstellung von Verkehrsflächen im Straßenbau, beim Bau von
Betonstaumauern im Wasserbau und als Rohfußboden bei Industrie- oder Hallenböden.
Wälzwirkungsgrad
Anteil der bei der Pumpspeicherung rückgewonnenen Energie.
Der Wälzwirkungsgrad variiert bei Pumpspeicherwerken zwischen 75 bis 81 %.
Wandlungseinheit
Eine (Energie-)Wandlungseinheit ist eine Einheit von Bauteilen zur
Umwandlung von Energieformen. So wird z. B. bei Pumpspeicherwerken über Turbine und Generator die Höhenenergie des
Wassers in elektrische Energie gewandelt.
Wärmespeicher
Oberbegriff für sämtliche Stoffe und Materialien die als Wärmeträger fungieren. Wärme kann darin in sensibler, latenter oder chemischer Form gespeichert werden.
Waschwasser
Bei der Reinigung von Arbeitsgeräten und Fahrzeugen anfallendes
Abwasser.
Wasseraustauschrate
Zeitintervall, in dem der Wasserkörper eines Sees vollständig
durch zufließendes Grund- bzw. Oberflächenwasser ersetzt wird.
Wasserhaltung
Maßnahmen zur Um- und Ableitung des anfallenden Wassers, die
zur fachgerechten Ausführung der Bauarbeiten notwendig sind
(vgl. Grundwasserhaltung).
Teil A.0
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Seite 57
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Wasserschutzgebiet
Wasserschutzgebiete (WSG) sind Gebiete, in denen zum Schutz
von Gewässern (Grundwasser, oberirdische Gewässer, Küstengewässer) vor schädlichen Einflüssen besondere Ge- und Verbote
gelten. Das WSG umfasst in der Regel das Einzugsgebiet einer
Trinkwassergewinnungsanlage (zumeist Grundwasser).
- Rechtskräftig ausgewiesenes WSG:
In einer Rechtsverordnung festgesetztes Wasserschutzgebiet.
- Fachtechnisch abgegrenztes WSG:
Vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau BadenWürttemberg (LGRB) abgegrenztes Wasserschutzgebiet,
dessen Rechtverordnung noch nicht erlassen wurde. Zwischenstufe bei der Ausweisung eines Wasserschutzgebietes.
Weißes Rauschen
ein Rauschen, zu dem alle möglichen Frequenzen mit gleicher
Amplitude beitragen.
Wellenauflauf
Der Wellenauflauf bezeichnet die lotrecht gemessene Höhe der
auflaufenden Welle über dem Ruhewasserspiegel.
Wind
Der Austausch von Luft erfolgt durch horizontale und vertikale Prozesse. Der horizontale Austausch ist dabei hauptsächlich von der
Windgeschwindigkeit, der vertikale Austausch von der thermischen
Schichtung und Turbulenz der Atmosphäre abhängig.
Windinduzierte Zirkulation
Vertikale und horizontale Wasserbewegungen in einem See durch
Windschubkraft.
Wintergast
Vogelart die sich im Winter im Gebiet zur Nahrungsaufnahme aufhält
Wirkleistung
Siehe Leistung.
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad beschreibt allgemein das Verhältnis von Nutzen
zu Aufwand (Energieertrag zu Energieeinsatz). Der Wirkungsgrad
gilt als allgemeines Maß für die Wirksamkeit eines Energieumwandlungsprozesses. Der theoretisch mögliche Wert von 1 bzw.
100 % kann in der Praxis nicht erreicht werden, weil bei allen Vorgängen Energie durch Reibung in thermische Energie umgewandelt wird.
=
Wirtschaftsfunktion einer Landwirtschaftsfläche
wird auf Grundlage ihrer natürlichen und ökonomischen Standortgunst bewertet. Unterschieden wird zwischen Vorrangfluren I und
II sowie Grenz- und Untergrenzfluren.
Wochenstube
Quartier in dem trächtige Fledermausweibchen verweilen.
Wochenstubenzeit
Zeitraum der Jungenaufzucht der Fledermäuse.
worst-case-Ansatz
wird im Zusammenhang mit Natura 2000 verwendet, um eine möglichst sichere Prognose der möglichen Beeinträchtigungen zu ermöglichen.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
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Seite 58
Planfeststellungsantrag Pumpspeicherwerk Atdorf
Zeitverlaufsberechnung
Begriff aus der Erdbebensicherheit: Berechnung des Schwingungsverhaltens eines Bauwerks mittels Zeitverläufen von Erschütterungen im Zeitbereich.
Zirkulation
Siehe Vertikale Zirkulation, Windinduzierte Zirkulation.
Zooplankton
Tierisches Plankton, in Binnengewässern überwiegend Rädertiere
und Kleinkrebse.
Zugvogel
Vogelart die in der Brutzeit und außerhalb der Brutzeit unterschiedliche geografische Regionen bewohnt (Brutgebiet, Überwinterungsgebiet)
Zuschlagsstoff
Materialzugabe aus gebrochenem Fels bei der Betonherstellung.
Zyklenfestigkeit
Je zyklenfester eine Batterie ist, desto höher ist die Anzahl möglicher Be- und Entladungen (Speicherzyklen) ohne merkbaren Verlust an Speicherleistung.
ZZSt
Zündzeitstufe: Teilzündung einer Sprengung mit mehreren Zündungen in bestimmten Verzögerungsintervallen von 25 ms / 50 ms.
Teil A.0
Antrag und Erläuterungsbericht
Wegweiser
ATD-GE-PFA-A.00-00100-IQG-Wegweiser-Z.0
Seite 59
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