Verpflegung im Betrieb – das kann der Unternehmer tun Die Anforderungen an Berufstätige nehmen laufend zu, deshalb ist eine ausgewogene Ernährung für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit besonders wichtig. Fast ein Fünftel aller Erwerbstätigen isst regelmäßig in einer Betriebskantine, das sind rund sechs Millionen Menschen. Das tägliche Speisenangebot entspricht häufig nicht den Anforderungen einer ausgewogenen Ernährung. Vielfach werden zu große Mengen an Fleisch, Frittiertem und panierten Speisen verzehrt, das Angebot an frischem Obst und Gemüse, Getreide und Kartoffeln ist zu gering. Die Getränkeauswahl ist nicht immer optimal. So besteht das Risiko für Fehl- und Überernährung bei den Beschäftigten. Gerade bei kleineren Unternehmen herrscht oft mangelnde Sachkenntnis im Umgang mit den vorhandenen technischen Küchengeräten. Es fehlt Kreativität in der Zusammenstellung abwechslungsreicher, gesunder Mahlzeiten oder es herrschen Fragen rund um sonstige küchentechnische oder hygienische Fragestellungen in der Großküche. Viele Firmen haben entdeckt, dass ein schöner Speiseraum nicht nur die Laune der Mitarbeiter hebt, sondern auch das Image verbessert. Eine ausgewogene Verpflegung kann die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter steigern und trägt zu höherer Leistungsfähigkeit bei. Aus Unternehmersicht sind die Gründe für ein Angebot hochwertiger betrieblicher Verpflegung vielfältig – und der Nutzen liegt auf der Hand. Wie sehen die Rahmenbedingungen für die betriebliche Gemeinschaftsverpflegung aus? Wandel der Betriebsverpflegung in den letzten Jahrzehnten: Das Ziel einer bedarfsgerechte Ernährung für körperliche Schwerarbeiter in Zeiten des Wirtschaftswunders hat ausgedient. Heute spielen Themen wie Gesundheit, Ökologie, Qualität eine zentrale Rolle. Ein sich änderndes Ernährungs- und Gesundheitsbewusstsein führt zu einer geringeren Akzeptanz der „alten“ Kantine mit üppigen, fetthaltigen Gerichten. Moderne, bedarfsgerechte Speisenangebote werden vor allem von Frauen und Mitarbeitern in Verwaltungsbereichen gewünscht. Wirtschaftliche, gesellschaftliche und konjunkturelle Entwicklungen führen dazu, dass existierende Betriebskantinen und Verpflegungssysteme in Frage gestellt werden. Neue Dienstleistungsformen sind in den Bereich der betrieblichen Verpflegung vorgedrungen: Kantinen werden privat oder an Caterer verpachtet; eine umliegende Einrichtung liefert fertige Mahlzeiten oder es werden Automaten aufgestellt. Schlimmstenfalls vertraut der Arbeitgeber auf das Pizzataxi oder die Würstchenbude an der Ecke. Wie in der übrigen Gastronomie auch, erstreckt sich die Bandbreite der Verpflegungsqualität von nicht wirklich gut bis ausgezeichnet. Wie stark das Gesundheitsbewusstsein der Unternehmensleitung ausgeprägt ist, wie viel einem Unternehmen die Gesundheit seiner Mitarbeiter wert ist, zeigt sich nicht zuletzt an der Qualität der Kantine und anderer Verpflegungsmöglichkeiten. Große Banken und Versicherungen sowie größere Produktionsunternehmen, aber auch Kranken- und Pflegeeinrichtungen haben oft hervorragende „BetriebsRestaurants" für ihre Mitarbeiter eingerichtet, das Kantinenessen wird hier vom Arbeitgeber oft finanziell bezuschusst. In zahlreichen Betrieben hingegen sind die Arbeitnehmer mit der Verpflegung unzufrieden, die Pausen sind nicht geregelt, gegessen wird am Schreibtisch, neben der Arbeit, egal was, Hauptsache es geht schnell. Ein geeigneter Pausenraum steht oft nicht zur Verfügung. Hier können wenige Veränderungen viel bewegen. Unsere folgenden Tipps helfen Ihnen bei der Sicherstellung einer möglichst optimalen Ernährung am Arbeitsplatz. Bei Betrieben mit Kantinen: Feedback der Beschäftigten an die Kantinenleitung ermöglichen – Anregungen, Wünsche und Kritik können per Briefkasten oder Email weitergeleitet werden. Komponentenwahl oder Free-Flow-Systeme statt kompletter Menüs anbieten. Auch „halbe Portionen“ anbieten. Angebote ethnischer Küchen integrieren – Türkische-, Afrikanische-, Asiatische Küche. Bekanntes aus deutschen Landen in einem neuen, ungewöhnlichen "Outfit" präsentieren. Einrichtung einer Salatbar in der Kantine. Geeignete Getränkeauswahl anbieten: Mineralwasser und Saftschorlen, wenn möglich preiswerter als Colagetränke und Limonaden; Früchte- und Kräutertees als Alternative zum Kaffee. Aktionstage oder -wochen mit Gesundheitsbezug in der Kantine, z.B. Mediterrane Kost, Herzgesund essen, Fit in den Winter usw. Regelmäßige Informationen der Mitarbeiter über das Betriebsrestaurant und die Hintergründe der Arbeit. Schulungen des Küchenpersonals zur dauerhaften Qualitätssicherung des Verpflegungsangebotes. Bei Betrieben ohne Kantinen: Frühstücks- und Zwischenverpflegungsangebote schaffen. Tiefkühlmenüs zum Aufwärmen in der Mikrowelle sind für kleinere Betriebe gute und oft preiswerte Alternative zur Imbissbude. Mittagessen in einer nahe gelegenen Kantine organisieren. Teeküchen in ausreichender Zahl einrichten und angemessen mit Mikrowelle, Herd und Kühlschrank ausstatten. Allgemeines: Essen ist ein täglicher Beitrag zur Unternehmenskultur. Eine gemütliche Kantine ist einladender und wird häufiger genutzt als ein lieblos nur mit Tischen und Stühlen eingerichteter Raum. Um wieder auftanken zu können ist ein ansprechender Pausenraum, in dem die Mitarbeiter auch eine ungestörte Pause verbringen können, ideal: kurze Wege, nicht zu weit weg vom Arbeitsplatz, schaffen mehr Zeit für die Essenspause. Wasserspender im gesamten Betrieb aufstellen. Verpflegungsautomaten sinnvoll mit Milchprodukten, belegten Vollkornbrötchen und Obst ergänzen. Als Alternative zu Keksen und Co. einen Obstteller/-korb oder Studentenfutter bei Besprechungen anbieten. Unterstützung des Kantinenausschusses durch die Geschäftsführung; ggf. ein Gesundheitsteam bilden, das sich gemeinsam um die Verbesserung kümmert. Umfassende Ernährungsinformationen für alle, z.B. Tipps der Woche im Intranet, Beiträge in der Betriebszeitung, am Schwarzen Brett, Handzettel in der Kantine, Bildschirmschoner mit wechselnden Tipps und Rezepten zur Ernährung, Bewegung, zum Stress etc. In Kooperation mit der AOK Ernährungskurse oder Vorträge anbieten. Unterstützung der Betriebssportgruppen zur Förderung der Fitness. Betriebsgröße / Mittagspause Kantine Rentabel ab ca. 150 MA Vorteile Mögliche Probleme Flexibel auf die Bedürfnisse des Evtl. längere Wartezeiten, Betriebes abzustimmen Fachpersonal erforderlich Pause kann kurz sein Cafeteria Ab ca. 50 MA Pause kann kurz sein Gut geeignet auch für Zwischenmahlzeiten Geeignete Küche und geschultes Personal sollten vorhanden sein Cook and chill Ab 30 - 40 Essen Pause kann kurz sein Keine Zubereitung im Betrieb nötig Geräte zum Kühlen und Regenerieren erforderlich Tiefkühlkost Ab ca. 20 Essen Pause kann kurz sein Viel Abwechslung, Nährstoffe bleiben erhalten Tiefkühlgeräte und Regeneriergeräte sind notwendig VerpflegungFür jede Betriebsgröße außerhalb Pause sollte länger sein des Betriebs Individuelle Auswahl möglich Längere Wege, hektische Pause, wenig Erholung, oft zu fettreich und vitaminarm Sie haben Beratungsbedarf zum Thema Betriebsverpflegung? Wir helfen Ihnen gerne weiter: Dorothea Jansen Tel.: (0221) 2 71 80 - 125 [email protected] Anita Zilliken Tel.: (0221) 2 71 80 - 127 [email protected] Christiane Zorn Tel.: (0221) 2 71 80 - 126 [email protected] Dorothea Jansen Tel.: (0221) 2 71 80 - 125 E-Mail: [email protected]