Schulfernsehen Schulfernsehen total phänomenal Energie aus der Erde Ein Film von Harald Brenner Beitrag: Simon Demmelhuber & Volker Eklkofer Inhalt Bislang nutzen wir überwiegend Kohle, Erdgas und Erdöl zur Erzeugung von Strom, Wärme und Mobilität. Doch diese fossilen Energieträger sind nur begrenzt verfügbar. Viele Lagerstätten sind bereits erschöpft, neue und meist schwer zugängliche Reservoire müssen erschlossen werden. Während die Förderung immer aufwändiger wird, wächst zugleich die Nachfrage. Dadurch kommt eine unumkehrbare Preisspirale in Gang. Saubere Energie aus dem Innern der Erde Nicht minder bedrohlich sind die ökologischen Aspekte des weltweit steigenden Energieverbrauchs. Die Verbrennung fossiler Energieträger setzt riesige Mengen des schädlichen Klimagases C02 frei. Der stetig steigende Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre gilt als Hauptursache eines globalen Klimawandels, der ungebremst in den Klimakollaps führt. Die Alternative zu Öl und Gas Mehr denn je drängen Verknappung, Verteuerung sowie die ökologischen Nachteile fossiler Brennstoffe auf eine nachhaltige Lösung des Energie- und Umweltproblems. Ein viel versprechender Ansatz ist dabei die verstärkte Nutzung der Geothermie. © Bayerischer Rundfunk Wirtschaftlich, ökologisch und technisch beherrschbar Die in der Erdkruste gespeicherte Erdwärme lässt sich als schier unerschöpfliche Energiequelle sowohl zur Erzeugung von Wärme und Strom als auch zur Kühlung nutzen. Die Vorteile dieser Technologie liegen auf der Hand: Sie setzt keine umweltgiftigen Stoffe frei und steht, im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien wie Wasser-, Solar- und Windenergie, nahezu immer und überall zur Verfügung. Zudem ist auch das technische Risiko gering. „Auf rund 170.000 geothermische Anlagen in Deutschland kommen zwei bis drei Fälle, in denen Risiken und Schäden durch seismische Aktivitäten oder Heißwasserfontänen aufgetreten sind“, entwarnt der Potsdamer Geowissenschaftler Ernst Huenges in einem ZEIT-Interview. Der Anteil an problematischen Projekten ist statistisch gesehen verschwindend gering. In den rund 100 Jahren, seit die Geothermie technisch genutzt wird, hat sich „kein einziges schwereres Unglück ereignet, bei dem Menschenleben in Gefahr waren oder katastrophale wirtschaftliche Schäden auftraten“. Der Beitrag informiert schülergerecht und anschaulich über die geophysikalischen Grundlagen und die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten der Geothermie. Computeranimierte Funktionsmodelle zeigen detailliert, wie Erdwärmeson- 1 Schulfernsehen Schulfernsehen den, Erdwärmekollektoren und Wärmetauscher aber auch Großkraftwerke die in Gestein und Boden gespeicherte Energie in Strom und Wärme verwandeln. Dabei wird deutlich, warum und wie die Entwicklung und der Einsatz geothermischer Technologien eine zunehmend wichtige Alternative zum Verbrauch fossiler Energie darstellen. Fakten 1. Geothermie: Der Bodenschatz vor unserer Haustür Welch gewaltige Kräfte in der Erdkruste stecken, zeigen Vulkane oder Geysire, aber auch vergleichsweise „milde“ Erscheinungen wie heiße Quellen und andere balneologische Anwendungen. Ursache dieser Phänomene sind die geophysikalischen Gegebenheiten des Erdaufbaus. Stichwort Erdaufbau Kruste und Oberer Mantel • Lithosphäre („Steinbereich“): Kruste und ein Teil des Oberen Mantels (bis ca. 100 km): starr, fest; ozeanische und kontinentale Kruste unterscheiden sich durch ihre Dichte, kontinentale Kruste ist weniger dicht und damit leichter. • Unter der Lithosphäre liegt eine Grenzbereich unterhalb dessen seismische Wellen (Erdbebenwellen) deutlich schneller durch das Gestein wandern, die sog. Mohorovicic-Diskontinuität (Moho). • Asthenosphäre („Schwächezone“): Oberer Mantel (bis ca. 250 km): zähviskos, gleitfähig (Masseaustausch mit Lithosphäre über Subduktion und Rift) • Mesosphäre („Mittelzone“): unterster Teil des Oberen Mantels (bis ca. 650km): fest, aber fließfähig, inhomogen durch abtauchende Lithosphärenplatten Unterer Mantel (650-2.900 km) • Evtl. langsam konvektierender Bereich, auch in diesen Bereich tauchen Platten ab (vielleicht sogar bis kurz vor die Mantel-Kern-Grenze) • Zwischen unterem Mantel und äußerem Kern liegt die Wiechert-Gutenberg-Diskontinuität © Bayerischer Rundfunk Erdkern (2.900-6.370 km) • Ähnlich einem Meteoriten besteht er hauptsächlich aus Eisen und Nickel, Druck bis 3.500 Kilobar, Temperatur bis 5.000°C • Äußerer Kern (2.900-5.100km): flüssig, metallisch • Zwischen äußerem Kern und innerem Kern liegt die Lehmann-Diskontinuität • Innerer Kern: (bis 6.370km): fest, metallisch • Das flüssige Material des äußeren Kernes strömt um den inneren Kern herum und erzeugt das Erdmagnetfeld (wie bei einem Dynamo) Quelle: Informationseite „Geolinde“ (Fachschaft Geographie am Theodolinden-Gymnasium München Ein vergleichsweise geringer Teil der weltweit vorhandenen Geothermalenergie entsteht im oberflächennahen Bereich bis zu 20 Meter Tiefe durch die direkte Sonneneinstrahlung. Diese Wärme der oberen Schichten nutzen auch Tiere, um in Wohnhöhlen oder Erdlöchern die kalte Jahreszeit zu überdauern. Gut die Hälfte der Erdwärme erzeugen radioaktive Zerfallsprozesse in den tieferen Gesteinsschichten. Die andere Hälfte der nutzbaren Geothermie stammt aus der „heißen Phase“ der Erdentstehung vor rund 4,5 Milliarden Jahren, als sich die Oberfläche des glühenden Gasballs allmählich verfestigte. Verglichen mit der gewaltigen Masse des Planeten ist die bei der Abkühlung entstandene Erdkruste eine hauchdünne Schale, die bis in eine Tiefe von 35 Kilometern erreicht. Die in den Gesteinsschichten des Mantels gespeicherte „Restwärme“ der Erdentstehung nimmt pro hundert Meter um durchschnittlich drei Grad zu. Dieser konstante Temperaturanstieg wird als geothermischer Gradient bezeichnet. Er sorgt dafür, dass in tausend Meter Tiefe nahezu überall auf der Welt eine gleichbleibende Tempe2 Schulfernsehen ratur von 35 bis 40 Grad Celsius herrscht. In manchen Regionen kann die Temperatur allerdings auch viele hundert Grad Celsius erreichen. Ab einer Tiefe von rund 35 Kilometern besteht der Erdmantel aus zähflüssigem Gestein. Dieser Abschnitt reicht rund 2.900 Kilometer tief und weist Temperaturen bis zu 3.500 Grad Celsius auf. Unter dem Erdmantel liegt der Äußere Erdkern, eine flüssige Schmelze aus Nickel und Eisen. In rund 5000 Kilometer Tiefe beginnt der Innere Erdkern aus festem Nickel und Eisen. Seine Temperatur beträgt nach unterschiedlichen Schätzungen 4.800 bis 7.700 Grad Celsius. Insgesamt sind 99 Prozent unseres Planeten heißer als 1.000 Grad Celsius und rund 90 Prozent des Rests immer noch heißer als 100 Grad Celsius. Damit steht ein nach menschlichem Ermessen unerschöpfliches Reservoir an sauberer, regenerativer Energie zur Verfügung. Schätzungen gehen davon aus, dass alleine die gespeicherte Schulfernsehen dem Untergrund die Erdwärme durch Wärmetäuscher wie Sonden oder Kollektoren entzogen und in einer Wärmepumpe auf ein höheres Energieniveau gebracht werden. Erdwärmesonden bestehen aus geschlossenen, U-förmigen Kunststoffrohren, die mit einem Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, der so genannten Wärmeträgerflüssigkeit, gefüllt sind. Die zwischen 50 bis 150 Meter langen Rohre werden in ebenso tiefe vertikale Bohrlöcher eingesetzt. Die Wärmeträgerflüssigkeit nimmt die Wärme der umgebenden Erdschicht auf und leitet sie einer Wärmepumpe zu. Die Anzahl der erforderlichen Sonden und die Tiefe der Bohrung hängt vom benötigten Wärmebedarf und dem Wärmepotenzial des Untergrundes ab. Erdwärmekollektoren sind oberflächennah und horizontal verlegte, geschlossene Rohrsysteme, die schleifenartig in einer Tiefe von ein bis zwei Meter vergraben werden. Da der Abstand zwi- Wärme in den oberen drei Kilometern der Erdkruste ausreichen würde, um die Welt 100.000 Jahre lang mit Energie zu versorgen. Die Geothermie versucht, dieses Potenzial technisch zu nutzen. Dabei kommen im Wesentlichen zwei Verfahren zur Anwendung: • Die oberflächennahe Geothermie setzt die geförderte Erdwärme direkt zum Heizen und Kühlen ein. • Die tiefe Geothermie setzt heißes Tiefenwasser indirekt zur Stromerzeugung und zur Wärmegewinnung ein. 2. Oberflächennahe Geothermie: Ökologische Wärme für Privathaushalte Das Energiepotenzial der oberflächennahen Schichten bis in eine Tiefe von einigen hundert Metern reicht aus, um Wohngebäude zu heizen und Brauchwasser zu erwärmen. Dazu muss © Bayerischer Rundfunk schen den Rohrschleifen bis zu 80 Zentimeter beträgt, brauchen die Kollektorfelder eine entsprechend große Fläche. Sie muss in der Regel doppelt so groß sein wie die zu beheizende Wohnfläche und darf nicht überbaut werden. Auch in den Erdwärmekollektoren zirkuliert eine Wärmeträgerflüssigkeit, die der Umgebung Wärme entzieht und einer Wärmepumpe zugeführt wird. Die Wärmepumpe ist in beiden Fällen das eigentliche Herzstück der Anlage. Sie wandelt Wärme niedriger Temperatur in Wärme hoher Tempera3 Schulfernsehen tur um, die zum Heizen und zur Warmwasserbereitung genutzt werden kann. Schulfernsehen nen (z.B. Muschelkalk, Buntsandstein) und Stö- Das Prinzip ist einfach und funktioniert wie ein „umgekehrter Kühlschrank“: Das Wasser aus den Kollektoren erwärmt ein flüssiges Kältemittel, das schon bei sehr geringen Temperaturen ver- dampft. Ein Kompressor verdichtet das im Verdampfer erzeugte Kältemittelgas, das sich unter Druck noch stärker aufheizt. Das heiße Gas gibt seine Energie an einen Wärmetauscher ab, der die Wärme auf das Heizsystem überträgt. Im Expansionsventil wird das Arbeitsmedium anschließend wieder entspannt. Es kühlt ab, wird in den Kollektor zurückgeleitet und kann erneut Wärme aufnehmen. Der Kreislauf beginnt von vorn. rungszonen. Um das hydrothermale Energiepotenzial auch ohne Wärmepumpen direkt zum Heizen oder zur Stromerzeugung zu nutzen, müssen die Bohrungen in Tiefen von 500 bis 1000 Meter und mehr vorstoßen. Solche Anlagen erfordern einen hohen technischen Aufwand, sind dementsprechend teuer und für private Zwecke ungeeignet. So neu, wie es vielleicht klingt, ist diese Technologie freilich nicht. Im toskanischen Städtchen Die gewonnene Wärme wird in einem Speicher- kessel gepuffert. So steht immer genügend warmes Brauch- und Heizwasser zur Verfügung. Obwohl die Wärmepumpe zunächst Strom verbraucht, um den Verdichter (Kompressor) und das elektrische System zu versorgen, fällt die Energiebilanz positiv aus: Bei optimaler Auslegung der Anlage können aus einer Kilowattstunde eingesetztem Strom mehr als vier Kilowattstunden Wärme erzeugt werden. 3. Tiefe Geothermie: Neue Kraftwerke für eine ökologische Zukunft der Energieversorgung Die tiefe Geothermie nutzt natürliche Heißwasser-Vorkommen aus geeigneten Reservoirgestei© Bayerischer Rundfunk Lardarello erzeugt das älteste Geothermiekraftwerk Europas schon seit nahezu hundert Jahren elektrischen Strom mithilfe eines geothermisch gespeisten dampfbetriebenen Generators. Heute erzeugen die immer wieder modernisierten Anlagen des Geothermiepioniers eine Gesamtleistung von 545 Megawatt und versorgen rund eine Million Haushalte. Damit entspricht die Kapazität der eines modernen Steinkohle-Kraftwerksblocks, allerdings ohne dessen klimaschädliche Emissionen freizusetzen. 4. Heißes Tiefenwasser: Wärme aus der Unterwelt Dass sich die Tiefe Geothermie auch in Deutschland bewährt, belegt beispielsweise die Geothermieanlage Landau in der Pfalz. Sie setzt heißes Tiefenwasser ein, um Elektrizität nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung zu erzeugen. Kraft-Wärme-Kopplung bedeutet, dass die Anlage nicht nur Strom, sondern auch Wärme erzeugt. 4 Schulfernsehen Die Wärmeenergie des Kraftwerks kommt aus unterirdischen Thermalquellen die rund 3000 Meter tief liegen und etwa 160 Grad heißes Wasser liefern. Der Druck im Untergrund ist so hoch, dass das Wasser nicht gepumpt werden muss und von alleine aufsteigt. Das so geförderte Tiefenwasser fließt durch einen Wärmetauscher, der heißen Dampf erzeugt. Der Dampf treibt eine Dampfturbine, die über einen angeschlossenen Generator jährlich eine elektrische Leistung von 3 Megawatt liefert und gut 6000 Haushalte mit Strom versorgt. Nachdem das Thermalwasser im Wärmetauscher seine Energie abgegeben hat, ist es auf 70 Grad abgekühlt. Diese Restenergie reicht aus, um mithilfe eines weiteren Wärmetauschers eine Fernwärmeheizung zu betreiben. Das nun sehr stark abgekühlte Wasser wird durch eine zweite Bohrung wieder in die Tiefe zurückgeleitet, wo es sich wieder erwärmt. Der Kreislauf kann von Neuem beginnen. Würde die elektrische Leistung des Kraftwerks durch fossile Energieträger gewonnen, entstünden dabei rund 6000 Tonnen CO2 pro Jahr. 5. Strom on the Rocks: Der Trick mit dem heißes Tiefengestein Aber auch dort, wo natürliche Heißwasservorkommen fehlen, lässt sich die tiefe Geothermie als ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Alternative zur Energiegewinnung mit fossilen Brennstoffen einsetzen. Das so genannte Hot-Dry-Rock-Ver fahren (HDR) nutzt dazu die Energie heißer, jedoch trockener Tiefengesteine: Im Rahmen dieses Verfahrens wird zuerst Wasser über eine Bohrung unter hohem Druck in das heiße Gestein gepresst. Dadurch entstehen künstliche, wasserdurchströmte Risse und Hohl© Bayerischer Rundfunk Schulfernsehen räume, die wie ein Wärmetauscher funktionieren. Das im Gestein erhitzte Wasser schießt über eine zweite Förderbohrung nach oben. Dort er- zeugt ein Kraftwerk nach dem bereits bekannten Prinzip Strom und Wärme. Das abgekühlte Wasser wird wieder in den Untergrund gepumpt, wo es sich wieder erwärmt. Ein sehr ergiebiges Gebiet für dieses Verfahren ist der deutsche Oberrheingraben. Hier findet man in 3000 Meter Tiefe Temperaturen bis zu 170 Grad Celsius. Aber auch Bayern herrschen besonders zwischen Donau und Alpenrand günstige Bedingungen. In Tiefen zwischen 1.000 – 5.000 Meter findet sich bis zu 150 Grad Celsius heißes Thermalwasser, das für Bäder, Nah- und Fernwärmeversorgung und in günstigen Fällen sogar zur Stromerzeugung genutzt werden kann. In Island, wo die Erdwärme schon jetzt rund 50 Prozent des Energiebedarfs deckt, wollen Ingenieure nun in eine neue Dimension der Geothermie vorstoßen. Mit dem Forschungsprojekt Iceland Deep Drilling planen sie ein Kraftwerk der Superlative: Die Förderbohrungen sollen bis zu 5000 Meter tief in den Boden eindringen und direkt über der Magmakammer eines Vulkans enden. Das dort vermutete „superkritische Fluid“ – ein aggressives, hoch verdichtetes Gemisch aus Wasser, Salzen und Mineralien, das weder flüssig noch gasförmig ist, wird auf 400 bis 600 Grad Celsius geschätzt und soll etwa zehnmal so viel Energie wie gewöhnlicher Wasserdampf enthalten. Sofern es den Forschern gelingt, das Potenzial des „superkritischen“ Tiefenwasser mithilfe beherrschbarer, sicherer Technologien anzuzapfen, könnte Island über den eigenen Bedarf hinaus zum Energieexporteur und zugleich zum Schrittmacher einer sauberen Energiewende werden. 5 Schulfernsehen Schulfernsehen Didaktische Hinweise Die Sendung eignet sich besonders für den Einsatz im Fach GSE ab der 7. Jahrgangsstufe, im Fach Physik ab der 8. Jahrgangsstufe sowie in den Fächern Erdkunde und PCB ab der 9. Jahrgangsstufe. Lehrplanbezüge (Bayern) Hauptschule 7. Jgst. GSE 7.2 Klima 7.2.1 Klima und Klimaveränderung - menschliche Einwirkung auf die Atmosphäre und deren mögliche Auswirkungen; Erderwärmung, Ozonloch 7.2.2 Reaktionen auf die Klimaveränderung - Klimaschutz im Alltag, z. B. Stromsparen, Nutzung von regenerativen Energien, Kfz-Technik - Anpassungsstrategien, z. B. Verzicht auf Landnutzung in Überschwemmungsgebieten 9. Jgst. PCB 9.1 Lebensgrundlage Energie 9.1.2 Energieumwandlung im Kraftwerk - Aufbau und Funktion von Kraftwerken: Energieträger, Wirkungsgrad, Satz von der Erhaltung der Energie, Energieentwertung - Abgase bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe; Abgasreinigung, Katalysator 9.1.3 Energie und nachhaltige Entwicklung; Möglichkeiten des verantwortungsbewussten Umgangs mit Energie Realschule 9. Jgst. Erdkunde 9.1 Deutschland und seine Einbindung in die Welt Klima: globale Bezüge; natürliche und anthropogen bedingte Klimaveränderungen und ihre Folgen (z. B. durch Treibhauseffekt, Ozonloch), Maßnahmen zum Schutz der Atmosphäre Physik 9.1 Wärmelehre Innere Energie, Wärme, Temperatur, Wärmeübertragung, Erwärmungsgesetz, spezifische Wärmekapazität, Erster Hauptsatz der Wärmelehre Bau und Funktionsweise von Wärmemaschinen (Dampfturbine oder Strahltriebwerk, Otto- und Dieselmotor), Art und Ausmaß von Umweltbelastungen 10. Jgst. Physik 10.3 Grundlagen der Energieversorgung -primäre und sekundäre Energieträger - thermische Kraftwerke und Kraftwerke auf der Basis regenerativer Energieträger - Energieträger und die Auswirkungen ihrer Verwendung auf die Umwelt: Art und Ausmaß von Umweltbelastungen, Entwicklung des Energiebedarfs, weltweite Energievorräte Gymnasium 8. Jgst. Physik 8.1 Die Energie als Erhaltungsgröße Überblick über verschiedene Energiearten - Prinzip der Energieerhaltung © Bayerischer Rundfunk 6 Schulfernsehen Schulfernsehen 8.2 Aufbau der Materie und Wärmelehre 8.3 Elektrische Energie Einblick in die Energieversorgung: Ressourcen und verantwortungsbewusster Umgang mit Energie; Umweltfragen und Zukunftsperspektiven 8.4 Profilbereich am NTG Energietechnik: Kraftwerke (Aufbau und Modelle von verschiedenen Kraftwerkstypen, Turbinen, Energie- und Umweltproblematik) 9. Jgst. Physik 9.4 Profilbereich am NTG Elektrotechnik: Energietechnik (regionale und globale Energieversorgungssysteme, Hochspannungstechnik zur Energieübertragung, Kraftwerkstechnik, Einsatz regenerativer Energiequellen, Kraft-Wärme-Kopplung, Auswirkungen auf die Umwelt, Nachhaltigkeit) 10. Jgst. Geographie 10.5 Globale Herausforderungen - globaler Umweltschutz: Ursachen und Folgen weltweiter Umweltbelastungen am Beispiel des anthropogenen Treibhauseffekts; nachhaltige Entwicklung: Grundlagen und Zielsetzungen im Überblick 11. Jgst. Geographie 11.4 Umweltrisiken und menschliches Verhalten Projekt zum globalen Klimawandel: Ausmaß und regionale Differenzierung des rezenten Klimawandels; Erfassung, Darstellung und Bewertung einer Folgeerscheinung; Diskussion des anthropogenen Anteils am Klimawandel; Maßnahmen zum Klimaschutz und internationale Vereinbarungen Lernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen: • die geophysikalischen Grundlagen der Geothermie und gängige Verfahren ihrer technischen Nutzung in Grundzügen kennen lernen; • wissen, wie sich Wärme und Elektrizität mit Hilfe der Geothermie erzeugen lassen; • verstehen, warum nachhaltige Alternativen zur Energieerzeugung mittels fossiler Brennstoffe immer wichtiger werden; • begreifen, wie die Geothermie zu einer ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Sicherung des Energiebedarfs beitragen kann. Anregungen zur Unterrichtsgestaltung In vielen Regionen Bayerns besteht die Möglichkeit, den Besuch einer geothermischen Anlage oder zumindest eines Erschließungsprojekts in den Unterricht einzubinden. Geeignete Ziele und Angebote listet u.a. der „http://www.lfu.bayern.de/geologie/geothermie_daten/geothermie_atlas/index.htm“ des Bayerischen Landesamtes für Umwelt auf: Eine weitere interaktive Übersichtskarte mit (zusätzlichen) Geothermiestandorten in Bayern ist auf Google Maps verfügbar. Leih-Ausstellung Geothermie als Schulprojekt Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat die mobile Ausstellung "Geothermie – Wärme aus der Erde" entwickelt, die auch von Schulen kostenlos entliehen werden kann. Fragen zum Verleih beantwortet Hr. Marcellus Schulze vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, Tel. 09281/1800-4747. © Bayerischer Rundfunk 7 Schulfernsehen Schulfernsehen Arbeitsaufträge Vor der gemeinsamen Betrachtung des Films können Beobachtungsaufgaben entweder an einzelne Schüler/innen oder an Arbeitsgruppen verteilt werden. Folgende Fragestellungen bieten sich dabei an: • Welche Probleme entstehen durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe? • Warum führt aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen kein Weg an der Erschließung regenerativer Energiequellen vorbei? • Welche Vorteile bieten Goethermieanlagen im Vergleich zu herkömmlichen Kraftwerken? • Erklärt anhand des Erdaufbaus, wie das geothermische Potenzial entsteht. • Worin unterscheiden sich „oberflächennahe“ und „tiefe“ Geothermie? • Erklärt in eigenen Worten, wie Erdkollektoren, Erdsonden und Wärmepumpen funktionieren. • Erklärt, was man unter „Kraft-Wärme-Kopplung versteht und welche Vorteile dieses Verfahren bietet. • Erklärt in eigenen Worten, worin das Hot Dry Rock-Verfahren besteht und wo es eingesetzt wird. Anregungen für Klassen- und Schulprojekte zum Thema Geothermie • Sammelt Informationen über ein bereits bestehendes oder geplantes Geothermieprojekt in eurer Umgebung. • Erkundigt euch beim Bayerischen Landesamt für Umwelt oder eurem zuständigen Landratsamt über das geothermische Potenzial eurer Umgebung. • Versucht herauszufinden, wie ein Geothermiekraftwerk zur Wärme- und Stromgewinnung in eurer Nähe beitragen könnte und welche Kosten bei der Errichtung entstünden. • Versucht herauszufinden, ob und in welchem Zeitraum sich die Investition für eine Geothermieanlage in eurer Umgebung lohnen könnte. • Stellt die Informationen auf einem Poster oder in einem Kurzreferat zusammen! Internettipps http://www.lfu.bayern.de/geologie/fachinformationen/geothermie/ http://www.lfu.bayern.de/umweltwissen/doc/uw_20_erdwaerme.pdf http://www.lfu.bayern.de/geologie/fachinformationen/geothermie Geothermiespezifische Internetangebote des Bayerischen Landesamtes für Umwelt http://www.bayerisches-energie-forum.de Bayerisches Energieforum http://www.geothermie.de Umfassende Informationen des Vereins Geothermische Vereinigung e.V http://www.waermepumpe-bwp.de Bundesverband WärmePumpe e.V. http://www.izw-online.de Informationszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik e.V. http://www.geotis.de/homepage/Ergebnisse/Broschuere_Tiefe_Geothermie.pdf Nutzungsmöglichkeiten der Tiefen Geothermie in Deutschland (Broschüre des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) http://www.geothermie.de/wissenswelt/geothermie/einstieg-in-die-geothermie/woher-kommt-die-geothermische-energie.html Sehr gutes Informationsmaterial des Bundesverbandes Geothermie GtV © Bayerischer Rundfunk 8