1 Haut 1 Übrigens … –– Der tägliche Verlust an Hornschicht beträgt zwischen sechs und 14 Gramm. –– Die Erneuerung der Haut dauert etwa 30 Tage und kann bei verschiedenen Krankheiten bis zu fünfmal so schnell stattfinden; Beispiel: Schuppenflechte. Die Hautproduktion findet in einer spezialisierten Schicht der Epidermis – dem Stratum basale – statt. Hier teilen sich also eifrig die Keratinozyten. Für die Prüfung ist es wichtig zu wissen, dass es sich dabei um eine differenzielle Zellteilung handelt, was bedeutet, dass eine der Tochterzellen an Ort und Stelle verbleibt und den Kontakt mit der Basalmembran behält, während die andere Richtung Sonne abwandert. Ebenfalls hervorzuheben ist die hohe Mitoserate des Stratum basale. Da sich hier ständig Zellen teilen, finden sich eben auch viele Mitosen. Histologisch lassen sich intrazellulär Chromosomen erkennen. Merke! Merke! –– Stratum basale bezeichnet z. B. bei der Haut und beim Uterus die Schicht des Gewebes, aus der die Regeneration dieses Gewebes erfolgt. –– Zwischen Basalzellschicht und Lamina densa der Basalmembran sorgt Laminin-5 dafür, dass der Kontakt fest und sicher ist. Besteht ein genetischer Defekt dieses Proteins, so können durch leichten Druck Hautblasen entstehen. Da mit den Basalzellen die regenerative Schicht verloren geht, verheilen diese Blasen unter Narbenbildung. Melanozyten entstammen der Neuralleiste. Sie produzieren Melanin und Phäomelanin und strecken ihre Fortsätze zwischen die Hautzellen. 1.2.3 Melanozyten Apropos Sonne: Sie ist eine weitere Bedrohung für die Haut. Da die Haut der UV-Strahlung aus- 4 gesetzt ist, musste sie eine Abschirmung entwickeln, um die in Mitose befindlichen Zellen zu schützen. Denn gerade in dieser Phase ist unser Erbgut gegenüber der schädigenden (mutativen) UV-Strahlung sehr empfindlich. Das Ergebnis dieser Entwicklung sind die Melanozyten. Diese Zellen sind auf die Produktion von Melanin aus der Aminosäure Tyrosin spezialisiert. Dabei handelt es sich um einen dunkelbraunen bis schwarzen Farbstoff, den die Melanozyten an die über ihnen liegenden Keratinozyten abgeben können. So stellen sie den Keratinozyten einen inneren Sonnenschutz zur Verfügung. Entwicklungsgeschichtlich entstammen die Melanozyten der Neuralleiste. Ihren Platz haben sie im Stratum basale, von wo aus sie ihre Fortsätze zwischen den Keratinozyten hindurch in Richtung Oberfläche strecken. In Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung werden diese Fortsätze länger oder kürzer. Die Länge der Melanozytenfortsätze und die Menge der Melaninproduktion entscheiden darüber, ob wir Bleichgesichter sind oder nicht. Die Anzahl der Melanozyten ist bei allen Menschen ungefähr gleich. 1.2.4 Stratum spinosum An das Stratum basale schließt sich das Stratum spinosum an. Es hat seinen Namen von den Zellkontakten, über die die histologisch ­fixierten Zellen miteinander verbunden bleiben. Durch das Trocknen schrumpfen sie und werden zu kleinen, stacheligen Bällen. In dieser Schicht befinden sich nun endlich die Zellen, die helfen, uns vor Bakterien und Viren zu schützen. Sie heißen Langerhans-Zellen und gehö-