Vorlesung U-Kurs Dermatologie (1. klin. Semester) 28.10.02 Aufbau der Haut: Schichten: Cutis - Epidermis - Stratum corneum Stratum lucidum Stratum granulosum Stratum spinosum Stratum basale Dermis (Corium) Stratum papillare Stratum reticulare Subcutis Epidermis: Dicke: ~ 0,1mm 90% der Zellen Keratinozyten Epidermale Symbionten: Melanozyten, Langerhanszellen; Merkelzellen Keratinozytendifferenzierung: * Keratine Typ I: saure Polypeptide Typ II: neutrale / basische Polypeptide basal: niedrigmolare Keratinpaare suprabasal: hochmolekulare Keratinpaare * Profillagrin Synthese im Stratum spinosum Aggregatbildung mit Ceratinen (Keratohyalingranula) Zerfall zu Fillagrin * Corrified Envelope „Innenauskleidung“ der Coreocyten aus quervernetzten Proteinen; dient der chemischen Resistenz gegen Alkali, Detergenzien und Lösungsmittel * Interzellularlipide Synthese in Odlandbodies: Sterolester; Ceramide; Phospholipide; hydrolytische Enzyme Abgabe in den Interzellulärraum im Stratum granulosum Epidermale Symbionten * Merkelzellen Neuroektermale Zelle Abstammung von Keratinocytenstammzelle (niedermolekulares Keratien) 5-100/qmm durch Synapsen mit afferenten NF verbunden Merkelzellkarzinom * Langerhanszellen dendritische APZ ca. 700/qmm Nickelallergie * Melanocyten Neuroekdermaler Herkunft (S100 positiv) 1000-2000/qmm epidermale Keratineinheit: 1 Melanozyt / 30 Keratinozyten Melaninproduktion: Abgabe an Keratinozyten in Melanosomen Melanome Dermis: - Zellen: - Fasern - Grundsubstanzen: * Fibroblasten * Mastzellen * dermale dendritische Zellen * Kollagenfasern * Elastin * Proteoglycane * Glycosaminoglycane Gefäßversorgung: oberflächlicher Gefäßplexus: Grenzfläche zw. Stratum papillare und reticulare tiefer Gefäßplexus: Grenzfläche zw. Stratum reticulare und Subkutis vertikale Verbindungsgefäße vertikale Kapillarenschleifen im Papillarkörper Naris flammius (Storchenbiß): Rötung im Nacken durch zu weite Kapillaren 04.11.02 Effloreszenzenlehre: 1) Primäreffloreszenzen 2) Sekundäreffloreszenzen: entstehen aus Primäreffloreszenzen Zu 1) Makula (Fleck) umschriebene Farbabweichung im Hautniveau Papel Erhabenheit von 1mm bis 1cm durch Zellvermehrung oder Infiltration Noduli (Knötchen) und Nodi (Knoten) Erhabenheit > 1cm durch meist kutane oder subkutane Substanzvermehrungen Plaque (Infiltration) größenflächige, plattenartige Erhabenheit Urtika (Quaddel) flüchtige, beetartige Erhabenheit Vesikula (Bläschen) und Bulla (Blase) kleiner (bis erbsengroßer) bzw. größerer mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum 11.11.02 Zu 2) Squama (Schuppe) Umschriebene Ablösung von Hornlamellen Crusta (Kruste) Auflagerung von eingetrocknetem Sekret; Eiter oder Blut Schorf Untergegangenes Gewebe (Nekrose) Erosio (Erosion) Narbenfrei abheilender Verlust des Epithels bis zur Basalmembran Ulcus (Geschwür) Narbig abheilender Substanzdefekt über die Basalmembran hinaus bis in die Dermis oder Subkutis reichend Rhagade; Fissur spaltförmige Hauteinrisse durch Dehnung spröder Hautareale Atrophie Gewebeschaden der Haut oder Teile derselben ohne vorausgegangenen Substanzdefekt Cicatrix (Narbe) Minderwertiger bindegewebiger Ersatz eines Substanzverlustes Mischung aus 1) und 2): Pustel Eitergefüllter kleiner Hohlraum Untersuchungsbefund: Zahl und Größe der Effloreszenzen Farbe Konfiguration: rund; oval; polycyclische (vielbogig in Folge von Konfluenz runder Einzellässionen); anulär (ringförmig); gyriert (bogig); serpinginös (schlangenlinien-förmig); unregelmäßig Begrenzung Oberfläche: glatt; rauh; verruziform; papillomatös Konsistenz Verteilung Lokalisation Lokalisation der Dermatose: Gesamtes Integument Prädilektionsstellen (z.B. lichtexponierte Areale; intertriginöse Areale [Areale von aufeinanderliegender Hautfalten]) Verteilung der Effloreszenzen: Symmetrisch: spricht für endogene Noxe Systemaktiviert: Effloreszenzen folgen scheinbar Nerven- oder Gefäßsysteme Segmentär: Ausbreitung in Dermatom(en) Disseminiert: Aussaat der Effloreszenzen; Einzelelemente der Dermatose liegen inselartig in gesunder Art Flächenhaft: Erythrodermie: flächenhafter Befall des gesamten Integumentes durch die Dermatose Gruppiert !!! Exanthem (Verteilung der Dermatose) vs. Ekzem (Diagnose) !!! 18.11.02 Lymphgefäßsystem: Physiologie: Entwässerung des Intestitiums Wasser: 2l/d = 1/10 der kapillären Filtrationsrate Eiweiß Fette: Abtransport nach intestinaler Resorption Zellen; Bakterien; Viren Anatomie: prälymphatische Kanäle klappenlose Kapillare Präkollektoren (Klappen) Kollektoren Lymphstämme Motoren des Lymphtransports: rhythmische Kontraktionen der Lymphorgane Muskel-Gelenk-Lymphpumpe Übertragung von Arterienpulsationen Zentraler Venendruck Intrathorakale und intraabdominale Druckschwankungen Engpässe: Inguinal Axilliar Genu Cubital Pathophysiologie: Mechanische Insuffizienz ==> Transportkapazität (organisch; funktionell [Lähmung]) Dynamische Insuffizienz ==> lymphpflichtige Last (chronische Entzündung) Kombinierte Insuffizienz Bei Überschreiten der Transportkapazität: Protein im Interstitium Wassereinlagerung im Intstitium Chronische Inflammation Proliferationsreiz von Fibrozyten; Adipozyten; Keratinozyten; Lymphendothelien ==> irreversibles Lymphödem (z.B. Fibrose; Sklerose; Tendinose; lymphostatische Hämangiopathie) ==> Spiraliom (Basaliom); Fibrosarkom etc. Kompensationsmöglichkeiten: Lymphzeitvolumen Kollateralkreisläufe Lympho-lymphatische Anastomosen Lympho-venöse Anastomosen Diagnostik bei Lymphödem: Wichtige DD: - malignes Lymphödem - Lipödem (fast nur bei Frauen) - Phlebödem - Kardiales + renales Ödem Symptome des Lymphödems: Stemmersches Zeichen (Haut über Zehen- und Fingeransatz kann nicht mehr angehoben werden) Schwellungen des Fußrückens Volumenzunahme Vertiefte Hautfalten Dysmorphie (Säulenbeine) Schmerzlos Lymphokutane Fisteln Stadieneinteilung nach Brunner: Stadium I: spontan reversibel nach Hochlagerung; Stemmer grenzwertig Stadium II: spontan irreversibel; Stemmer positiv Stadium III: Elephantitis; ausgeprägte Dermatolipofascioscleris) Stadium IV: chronisches Lymphödem 4 Formen: Hypoplasie der Lymphkollektoren Hyperplasie der Lymphkollektoren Aplasie der Kollektoren Hypoplasie und Fibrose der Lymphknoten 25.11.02 Einfache diagnostische Untersuchungen: Diaskopie Woodlichtuntersuchung Vitalfärbung (Tintenfärbung; Jodstärkenachweiß; Essigsäurelösung) Dermographismustest Trichogramm Diaskopie: Man drückt einen durchsichtigen Spatel auf die Effloresenz, bei starker Durchblutung läßt sie sich wegdrücken, bei Einblutung nicht Indikation: i. Differenzierung eines Erythems von einer Purpur ii. Nachweiß eines lupoiden Infiltrats Woodlichtuntersuchung: Gefilterte Quarzhochdrucklampe mit Abstrahlung von weitgehend monochromatischem langwelligem UVLicht von 365 nm Erkrankungen Befund Erythrasma (Ernynebakterium minutissimum) Ziegelrote Floreszenz Pityrioss vesikula (Malassesia furur) Rotgelbliche Floreszenz Mikrosporie (Microsporum canis und Hellgrüe-blaugrüne Floreszenz audouinis) Platodynamische Diagnostik Tumorausbreitung (Floreszenz der pophyrinanreichernden Areale) Tuberkulöse Sklerose Eschenblattartige Hypopigmentierung Tuberkolöse Sklerose: Autosomal dominante Genodermatose; meist Spontanmutation Trias: Adenosa sebacea meist symmetrische zentrofoimale 1-2 mm große Papel Epilepsie geistige Retardierung Dermagraphismustest: beim Reiben eines Holzspatel über die Haut kommt es normal nur zu einer Rötung, beim Dermagraphismus: streifenförmige Quaddeln (man kann auf der Haut schreiben); die Quaddeln erscheinen nach ca. 10 min und halten 30 – 60min in Extremfällen bis zu 6 Stunden an. Trichogramm: Untersuchung der Haarwurzel (eigentl. Trichorkizogramm) zur Diagnostik des Effluviums (Haarausfall) Haarwuchs: Phasenfolge Nomenklatur Phase Phasendauer Prozentualer Haaranteil 1. Phase Anagen Wachstum 2-6 Jahre 85 – 90 % 2. Phase Katagen Übergang 2 Wochen bis 1% 3. Phase Telogen Ruhe 2-4 Monate 9 – 14 % Ernährung des Haars durch die Papille (ganz unten an der Haarwurzel); gefäßreich Trichogramm: vor Durchführung: 5 Tage keine Kopfwäsche, kein Aufrollen oder Toupieren der Haare Epilation von mindestens 50 Haaren Epilationsstellen: Diffuse oder androgenetische Alopesie (Zustand der Haarlosigkeit) frontal: 2 cm hinter der Stirnhaargrenze rechts der Mittellinie und occipital: 2 cm rechts der Protuberantia occipitalis Zirkumskripte Aloesie Am Herdrand und kontralateral im gesunden Bereich Pathologie: Telogenes Effluvium i. Neugeborene und Säuglinge ii. postpartal iii. postfebril/postinfektiös iv. chron. Erkrankungen / Tumore v. Eisenmangel vi. Endokrin (Schilddrüsenfunktionsstörungen) vii. Androgenetisch viii. Medikamentäs (Heparin) Dystrophisches Effluvium Gerisches Effluvium 02.12.02 Avogeneffluvium: reversibel oder irreversibel mit Vernarbung Medikamentös (Cytostatika) Radiatio (Bestrahlung) Alopecia areata (rasch progrediente Areale wahrscheinlich auf Grund einer Autoimmunerkrankung) Licht: Spektrum: Röntgenstrahlen – UVC - 280nm – UVB –320nm – UVA 2 – UVA 1 – 400nm – sichtbares Licht – 780 nm – Infrarotstrahlung – 5000nm – Radiowellen Eindringen von UV-Licht in die Haut: UVB: Stratum basale (Grenze zum Corium) UVA: Stratum reticulare (Grenze zur Subcutis) Lichttypen (I-VI): Typ Typenname eigene Schutzzeit Sonnenbrandgefahr Bräunung 1 keltisch 5-10 min immer nie 2 germanisch 10-20 min immer wenig 3 dunkelhäutiger 20-30 min selten immer Europäer 4 mediterraner 30 – 40 min nie immer Typ 5 nie ethnisch 6 nie ethnisch Photodiagnostik: Lichttreppen Photoprovokationstest (Applikation bestimmter UV-Menge auf bestimmte Areale) Photopatchtest (Allergietest mit UV-Licht, manche Medikamente wirken photosensibilisierend schneller Sonnenbrand oder Lichtallergie) Immediate Pigment Darkening (IPD): UV-A bedingte Schwellendosis der Sofortpigmentierung Auftreten sofort nach Bestrahlung, wahrscheinlich durch Photooxidation von Melaninvorstufen Minimal Tanning Dose (MPT): UV-A bedingte Schellendosis der verspätet eingesetzten Pigmentierung Eintritt 15-20 h nach Bestrahlung, wahrscheinlich durch Melaninneubildung; Mximum nach 48h Minimale Eythemdosis (MED): UV-Licht bedingte Erythemschwellendosis: schwächste noch scharf gegen die unbelichtete Haut abgegrenzte Rötung UV-B-Lichttreppe (Polychromatisches UV-B-Licht): Strahlenquelle: UVB-Fluoreszensstrahler (285-350nm) Testregion: nicht lichtexponierte Haut, Sakral- oder Glutealregion Testfelder: 1,5 * 1,5 cm2 Parameter: MED Ablesung: sofort und nach 24 Stunden UV-A-Lichttreppe (Polychromatisches UV-A-Licht): Strahlenquelle: UVA-Metallhallogenidstrahler (340-400nm) Parameter: IM; MED; MPT sonst wie UVB aber nicht so aussagekräftig Pathologische Werte: UVA: MED < 10J/cm2 UVB: MED < 25mJ/cm2 (Hauttyp I; II) UVB: MED < 75 mJ/cm2 (Hauttyp III; IV) Algorithmus der Phototestung bei Verdacht auf Lichtdermatose: Lichttreppe: normal i. Photoprovokation 1. Diagnose (ggf. Histologie) a. polymorphe Lichtdermatose (Sonnenallergie) b. Hidroa pacciniforma c. Lupus erythematodes d. chronsiche allergische Dermatitis ii. Photopatchtest 1. Diagnose (ggf. Histologie) a. phototoxische und photoallergische Dermatitis pathologisch i. Diagnose (ggf. Histologie) 1. Lichturtika 2. chronisch aktivierte Dermatitis Lichtdermatosen: Idiopathisch (akut oder chronisch) hereditäre Lichtdermatosen Lichtdermatosen ausgelöst durch exogene oder endogene Photosensibilisatoren 12.12.02 Photodynamische Diagnostik – Hämsynthese: als Salbe wird 5-Aminolaevulinsäure aufgetragen, das in der Tumorzelle zu Porphobilinogen und Protopophyrin umgewandelt wird, welches unter UV-Licht floresziert Mykologische Diagnostik ( Pilerkrankungen): Nativpräparat Histologie Mykologische Kultur Nativmikroskopie: Hohe Sensitivität Obligate Untersuchung, da etwa 30% der Dermatophytenstämme in der Kultur nicht anwachsen unter (unzureichender) Therapie zwar Kultur negativ aber Nativmikroskopie positiv Materialgewinnung: Haut: mit stumpfen Skalpell Entnahme von Schuppen am Rand des Herdes Asservation in Petrischale Abstrichpräparat ist ungeeignet Ausnahme: Intertriginöse Candidae (Hefepilz) Nägel: Gewinnung von mehreren Nagelspäne und subungualem Hornmaterial Haare: Auszupfen mit Epilierpinzette; nach Möglichkeit unter Woodlichtuntersuchung Schleimhäute: Abstrich von dem abstreifbarem Belag Nativmikroskopie-Technik: Schuppenmaterial auf Objektträger bringen Überschichten mit 10-20% KOH-Lösung Überdecken mit Deckglas in feuchter Kammer mindestens 45 min inkubieren, ggf. über Nacht Mikroskopieren mit 200facher Vergrößerung DHS-System: D = Dermatophyten Trichophyten; Microsporum; Epidermophyten H = Hefepilze Candida; Kryptokokkus S = Schimmelpilze Aspergillus Mykologische Kultur: Material wird mit Öse fest im Nährboden implantiert Kultivierung für 1-4 Wochen „bebrüten“ Dermatophyten: Kultur positiv nach 1-5 Wochen; Schimmelpilze nach 4 Tage; Hefepilze nach 24-48h Dermatophyten Pilzkolonie Hefepilze bilden Luftmycel bilden kein Luftmycel flaumige Kolonie meist weiß; teilweise rot; orange oder braun Rückseite meist gelblich; braun glatte Kolonien; weißlich bis rötlich; weich; cremig Rückseite unauffällig Schimmelpilze bilden Luftmycel; nicht lang zotige Kolonien; oft farbig; grün; schwarz; z.T. weiß Rückseite dunkel Nägel: !!! Wiederholung der Anatomie !!! Wachstum ca. 1mm pro Woche Kutikula: weißer proximaler Rand an dem die Haut auf dem Nagel aufliegt 16.12.02 Nagelerkrankungen: - Onycholyse: partielle oder totale Ablösung des Nagels vom Nagelbett Totale Nagelablösung: Onychomadese Ursachen: Trauma (mechanisch; chemisch; physikalisch) Entzündung (Psoriasis; Ekzemerkrankungen) Infektionen subungualer Tumor angeborene Erkrankungen / Syndrome - Onycholysis semilunaris: halbmondförmige Ablösung des Nagels vom freien Ende her chronische Einwirkung von Detergentien, alkalischen Substanzen; Wasser Herauslösen der Hornschichtlipide - Onychodystrophie: Verformung der gesamten Nagelplatte durch Schädigung der gesamten Matrix Sonderform: Onychogrypose: Krallen oder Klauennägel Verdickung und Verätzung der Nagelplatte Abweichung der Wachstumsrichtung - Leukonychie: weißliche Nagelverfärbung Ursache: temporäre Traumen der disateln Nagelmatrix Leukonychia punctata: weißliche Punkte der Nagelplatte Leukonychia striata: weißliche Streifen der Nagelplatte, die nur einen Teil der Nagelbreite einnimmt Leukonychia linearis sive transversalis (Mees-Streifen): regenbogenartige sich über die gesamte Nagelbreite erstreckende weißliche Streifen, mit Nagelwachstum nach distal auswachsend typisch nach Arsenvergiftung tritt auch auf nach Infektionen wie Typhus, Scharlach, Masern Ursache: plötzliche toxische Schädigung der Matrix in gesamter Breite - Uhrglasnägel vergrößerte sowohl longitudinal als auch transversal abgerundete Nägel oft kombiniert mit Trommelschlegelfingern auftreten idiopathisch, ohne assoziierte Erkrankung oder erworben im Rahmen von chronischer Hypoxie (Rechtsherzinsuffizienz, respiratorische Insuffizienz) - Koilonychie: konkave Einsekung der Nagelplatte - - - häufig bei Eisenmangel, jedoch auch angeboren (autosomal-dominant vererbt) und durch Traumen (mechanische Träume; feuchtes Milier) und Vitamin-C-Mangel; Hyperthyreose; M. Cushing; Sprue Onychodystrophia mediana canaliformis longitudinal verlafende Einsenkung oder röhrenförmoger Kanal in der Nagelplatte Ursache: meist traumatische, dauerhafte, punktuelle Schädigung der Matrix Röhrennägel Yellow-Nail-Syndrom: gelbliche bis gelb-grünliche Verfärbung der Nägel, Lunula nicht mehr sichtbar Lymphödeme chronische Bronchitis; Bronchiektasen Sinuitis nach -1-Antitrypsinmangel suchen Half and half-Nails weißliche Verfärbung der proximalen Anteile der Nagelplatete, rötliche Farbe der distalen Nagelanteile Vorkommen bei chronischer Nierninsuffizienz 06.01.03 Einteilung der Hypersensitivitätsreaktionen Typ Reaktionsmaximum Effektormechanismen Krankheitsbild I 30 min Vernetzung von gebundenem Rhinokonjunktivitis 4-6 h IgE auf Mastzellen anaphylaktischer Schock II Tage Zytotoxische Reaktion Tumorabwehr (Killerzellen) III 6-8 h Antigen-Antikörper-Komplex Vaskulitis IV 48-72 h T-Zellen Kontaktdermatitis Hauttestung bei Typ IV-Allergie: Epikutantest Repititiver Offener Anwendungstest (ROA) Sonderform: Photopatchtest Epikutantest: Epikationstest-Methodik: Auswahl der Testallergene Aufbringen der Testallergene auf Trägersysteme z.B. „True-Test“ Applikation für 24-48 Stunden (Rücken) Abnahme des Testpflaster, Markierung der Testfelder Ablesung nach 30min; 24; 48 und 72 Stunden; ggf. Spätablesung Dokumentation und Bewertung der Testreaktion Kontraindikation: florides Ekzem starke UV-Bräunung Anwendung corticoidhaltiger Externa Einnahme suppressivwirkender Medikamente (Coricoide >15mg....) Schwangerschaft Bewertung: Morphologie + Reaktionsdynamik Begrenzung Morphe Dynamik Allergische Reaktion unscharf Infiltrat, Papeln, Vesikel relativ langsameEntwicklung der Reaktion crescendo Irritative Reaktion scharf Erythem, Blasen, Nekrosen, Hämorrhagien relativ rasche Entwicklung der Reaktion decrescendo 13.01.03 Hauttestung bei Typ-I-Allergie: Reibetest Pricktest Scratchtest Intracutantest !!! Tests ohne Positiv- (Histamin) und Negativkontrolle (NaCl 0,9%) sind nicht lege artis !!! Pricktest: Methodik: 1) Aufbringen eines Tropfens der Allergenlösung auf die Unterarmbeugeseite 2) mit Lanzette Einbringen des Allergens in die Cutis („Pricken“) 3) Inkubation 20 min. Abtupfen der Allergenlösung 4) Ausmessen von max. Quaddel- und Erythemdurchmesser 5) Dokumentation und Bewertung Intrakutan-Test: Methodik: 1) 0,05ml Allergenlösung in Tuberkulinspritze 2) Injektion streng intradermal 3) Inkubation 20 min. 4) Ausmessen von max. Quaddel- und Erythemdurchmesser 5) Dokumentation und Bewertung Scratch-Test: Einbringen der Allergenlösung durch queres leichtes Einritzen der Unterarmdermis mit einer Lanzette Pricktest / Intrakutantest-Indikation: Pollenallergie Nahrungsmittelallergie Latexallergie Insektengiftallergie (Wespe; Biene) Provokationstest: das vermutete Allergen wird direkt ampliziert (also: Nahrungsmittel – essen; Augentropfen – in die Augen tropfen etc.) Indikation: o Nachweis einer klinischen Relevanz einer Typ-1-Sensibilisierung o Differenzierung einer allergischen von einer pseudoallergischen Reaktion (s.u.) Verabreichungformen: o Nasla o Bronchial o Oral o Subkutan o Konjunktival Voraussetzungen: o nur stationär o i.v.-Zugang, Überwachung o Möglichkeit der intensivmedizinischen Betreuung in der Einrichtung o exakte,umfassende Aufklärung des Patienten Pseudoallergien: Allergie vs. Pseudoallergie o Allergie: Überempfindlichkeit infolge einer immunologischen Reaktion o Pseudoallergie: nicht immunologisch bedingte Überempfindlichkeitsreaktion unter dem klinischen Bild einer allergischen Reaktion (meist Typ I allergische Reaktion) Krankheitsbilder: o Anaphylabtoide Reaktion o Urtikaria o Quinckeödem o Asthma Auslöser: o Medikamente: Analgetika, Lokalanästhetika, Kontrastmittel o Nahrungsmittel: Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Antioxidantien, biogene Amine Mechanismen: o direkte Komplementaktivierung (Gammaglobuline / Kontrastmittel) o Direkte Mediatorfreisetzung (Kontrastmittel, Opiate, Muskelrelaxantien) o Veränderter Arachidonsäurestoffwechsel (Aspirin) 20.01.03 Diagnostik bullöser Dermatosen (blasenbildende Erkrankungen): bullöse Genodermatosen: durch Gendefekte von Strukturproteine bedingte Beeinträchtigung der intraepidermalen, epidermodermalen oder dermalen Adhärenz bullöse Autoimmundermatosen: erworbene Erkrankung bedingt durch Ausbildung von Autoantikörper gegen Strukturproteine mit Beeinträchtigung der intraepidermalen, epidermodermalen oder dermalen Adhärenz die Zielproteine (Epitope) der ererbten und erworbenen bullösen Dermatose entsprechen sich häufig! Intraepidermale Spaltbildung ( dünne, empfindliche Blasen) - Auto-Immun: Pemphigus-Gruppe (auch oft an Schleimhäuten lokalisiert) - Hereditär: Epidermolysis bullosa simplex Junktionale Spaltbildung (epidermodermale pralle, derbe Blasé) - Auto-Immun: Pemphigoid-Gruppe - Hereditär: Epidermolysis bullosa junctionalis Sublaminäre Spaltbildung: - Auto-Immun: Epidermolysis bullosa aquisita Dermatitis herpetiformis - Hereditär: Epidermolysis bullosa dystrophica Diagnostik: Histologie: Lokalisation der Spaltbildung, Charakterisierung des Infiltrats Direkte Immunfluoreszenz: Nachweis gewebsgebundener Antikörper (Gewebebiopsie) Indirekte Immunfluoreszenz: Nachweis zirkulierender Antikörper (Blut) ELISA, Immunoblot: Nachweis von Autoantikörper gegen Zielproteine Elektronenmikroskopie, Immunelektronenmikroskopie: Exakte Bestimmung der Spaltbildung und Zielstruktur der Autoantikörper Biopsie: Biopsie für Immunfloreszenz Läsionale Haut Biopsie für Histologie periläsionale Haut Immunfluoreszenz: direkte: auf Kryostatsschnitt periläsionaler Haut mit gebundenem Autoantikörper werden FITC markierte Auto-Huma-Ig-Antikörper gegeben indirekte: Normale Haut mit Antigen Patientenserum mit Autoantikörper FITC markierte Anti-Human-Ig-Antikörper 27.01.03 Phlebologie: Starling-Gleichgewicht: 20 l/d Filtration 18 l/d kapillar-venöse Reabsorption 2 l/d lymphogene Reabsorption Venensystem Zivilisationskrankheit: - aufrechter Gang - sitzen + stehen = schlecht! - liegen + laufen = gut! Phlebologische Diagnostik: 1) Anamnese 2) klinische Symptomatik 3) apparative Diagnostik Anamnese: Schweregefühl Schmerzen i. in Ruhe oder beim laufen (Claudicatio) ii. bei herumgehen besser? Wadenkrämpfe Ödeme Beruf und Hobby (Stehberuf?) Hitzeexposition Adipositas Anzahl der Schwangerschaften Pille? Thrombophlebitis superficialis TVT (tiefe Venenthrombose) Ulcera bisherige Therapie (Kompression, Sklerosierung, Ops, „Venenmittel“) Familienanamnese Chronisch-venöse Insuffizienz: Unterscheidung: Seitenveneninsuffizienz (tiefe Venen!) Stamminsuffizienz (VSM, VSP) Perforansveneninsuffizienz Perforans-Venen: am medialen Knöchel: Cockettsche Venen am medialen Unterschenkel: Boydsche Venen am medialen Knie: Dodsche Venen Einteilung der CVI: Widmer I bis III I: Corona phlebotatica paraplantaris sicht bzw. tastbare Varizen Phlebödem II: Purpura jaine d’acre Staaungsdermatitis Atrophi blanche Dermatolipofasciosklerose (sekundäres) athrogenes Stauungssyndrom III : florides oder abgeheilter Ulkus CEAP Clinische Zeichen Etiologie Anatomie Pathophysiologie Varikosis: Stammvarikosis (VSM, VSP) Seitenastvarikosis Perforansvarikosis (blow-out) retikuläre Varikosis (hämodynamisch nicht bedeutsam) Besenreiservarikosis (hämodynamisch nicht bedeutsam) Crossen- + Stamminsuffizienz: Vena saphena magna: HACH I bis IV I: bis zur Crossen II: bis knapp vor das Knie III: bis kurz unter das Knie IV: bis zum medialen Malleolus Vena saphena parva: HACH I bis III I: bis zur Crossen II: bis Unterschenkelmitte III: bis zum lateralen Malleolus DD des Ulcus cruris: - Ulcus venosum - Ulcus arteriosum o Embolien o PAVK, Stadium IV nach FONTAINE Ulcus trophoneuroticum (Malum perforans) o Acroosteopathia ulceromutilans Burreau-Barriere versus Therenard o diabetische Makro- und Mikroangiopathie und Polyneuropathie - Ulcus hypertonicum - nekrotisierende Vaskulitiden - Malignome - Pyoderma gangraenosum - Pyodermie - Radioderm - Hämoblastosen - Artefakte - u.v.a. Klinische Zeichen einer TVT (tiefe Venenthrombose): - Schmerzen bei aufstehen - Umfangszunahme (bei Verschluß des gesamten venösen Durchschnitts) - Zyanosen - subfasciale Staaungen - Unruhe - Fieber - Zeichen einer Lungenembolie Schmerzen: Druckschmerz der Wade: Tschmorke Leistenschmerz: Rielander Hustenschmerz: Laurel Tibiaklopfschmerz: Lisker Kniekehlenschmerz bei Ünerstreckung: SIGG etc. etc. etc. Apparative Untersuchungen: Doppler / Duplex Venenverschlußphlethysmographie Phlebodynamometrie LRR / Photophlethysmographie Phlebographie Angio-MRT .... Therapieprinzipien: Kompressionsbehandlung Sklerosierung Crossektomie + Stripping „kleine“ Venenchirurgie (z.B. Perforansdissektion, Leistenartexhairesen) konservative und operative Ulkusbehandlung Phlebologische Kompressionsbehandlung: Strümpfe i. Kompressionsklasse I bis IV ii. Anziehhilfe Kompressionsbandagen i. tagsüber Kurzzugbinden ii. nachts Langzugbinden iii. Anlage stets im Liegen -