Dermatologie - Fachschaft Zahnmedizin Münster

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Dermatologie
Fachschaft Zahnmedizin Münster
1te Auflage – 2016
II
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung: Dermatologie ................................................................................................... I
Inhaltsverzeichnis......................................................................................................................... III
PRIMÄR- UND SEKUNDÄREFFLORESZENZEN ................................................................................... 1
Haut - Grundlagen..................................................................................................................... 1
Schichten der Haut (Exkurs Histologie) .................................................................................... 2
Dermatologische Untersuchung ................................................................................................. 5
Effloreszenzen........................................................................................................................... 7
ERREGERBEDINGTE DERMATOSEN ................................................................................................. 9
Schutz der Haut vor Infektion ....................................................................................................10
Schutz der Schleimhaut vor Infektion.........................................................................................10
Behandlungsbedürftige Wunden ...............................................................................................11
Nekrotisierende Weichgewebeinfektionen (Necrotizing skin and soft tissue infections) ............12
Bisswunden ..........................................................................................................................12
Hautinfektionen durch residente Bakterien................................................................................13
Erythrasma...........................................................................................................................13
Trichomycosis bacteriosis (Korynebaterien)............................................................................14
Hautinfektionen durch pathogene, nicht immer residente Bakterien ...........................................15
Erysipel ................................................................................................................................15
Panaritium ...........................................................................................................................17
Impetigo (EXAMEN) ..............................................................................................................18
Staphylococcal Scalded Skin Syndrome SSSS...........................................................................19
Scharlach..............................................................................................................................20
Toxine .....................................................................................................................................22
Botulinum Toxin (Clostridium botulinum) ...............................................................................22
Borreliose.............................................................................................................................23
Schwimmbadgranulom – Myobacterium marinum..................................................................25
Atypische Mykobakterien......................................................................................................25
Hauttuberkulose ...................................................................................................................27
Lupus vulgaris.......................................................................................................................27
Gonorrhoe............................................................................................................................28
Syphilis.................................................................................................................................29
III
Pilze.........................................................................................................................................32
Mykosen ..............................................................................................................................32
Parasitosen ..............................................................................................................................37
Sekundärekzem und Juckreiz .................................................................................................37
Pediculosis capitis .................................................................................................................37
Virusinfektionen.......................................................................................................................40
Poxvirus/ Mollusca contagiosa (Dellwarzen) ...........................................................................40
HPV......................................................................................................................................41
Herpesviren..........................................................................................................................44
Varizella zoster .....................................................................................................................45
Virusexanthem: Ringelröteln (Erythema infectiosum) .............................................................47
Therapien/Diagnostik ...............................................................................................................48
Perioperative Prophylaxe ......................................................................................................48
Abstrichtechnik.....................................................................................................................48
NEURODERMITIS UND EKZEME .....................................................................................................49
Neurodermitis..........................................................................................................................49
Diagnostik ............................................................................................................................51
Therapie...............................................................................................................................56
EXKURS CREMES.......................................................................................................................57
Ichthyosis vulgaris ....................................................................................................................58
Kontaktdermatitis/Ekzem .........................................................................................................59
ALLERGIEFORMEN – TYP I UND TYP IV ...........................................................................................61
Typ I-Allergie ............................................................................................................................66
Urtikaria/Angioödem (Quaddelsucht/Nesselfieber) ....................................................................67
Akute Urtikaria .....................................................................................................................70
Chronische Urtikaria .............................................................................................................70
Sonderformen ......................................................................................................................71
Hereditäres Angioödem (HANE) ................................................................................................72
Anaphylaktischer schock ...........................................................................................................72
Typ IV Allergie ..........................................................................................................................73
Allergisches Kontaktekzem ....................................................................................................77
TUMORERKRANKUNGEN DER HAUT UND MUNDSCHLEIMHAUT .....................................................79
Grundlagen..............................................................................................................................79
Gutartige (Benigne) Tumoren der Haut......................................................................................79
Seborrhoische Keratose ........................................................................................................80
IV
Fibrome ...............................................................................................................................82
Keloide .................................................................................................................................82
Zysten ..................................................................................................................................83
Nävi .....................................................................................................................................84
Maligne Tumoren und Paraneoplasien.......................................................................................95
Präkanzerosen......................................................................................................................96
Spinaliom und Basaliom ...................................................................................................... 101
Malignes Melanom ............................................................................................................. 109
PSORIASIS UND LICHEN RUBER ................................................................................................... 119
Psoriasis................................................................................................................................. 119
Klinik..................................................................................................................................120
Diagnose ............................................................................................................................ 123
Immunologie der Psoriasis................................................................................................... 124
Psoriasis-Formen ................................................................................................................ 125
Therapie............................................................................................................................. 127
Lichen ruber........................................................................................................................... 131
BLASENBILDENDE ERKRANKUNGEN............................................................................................. 134
Bullöse Autoimmunerkrankungen ........................................................................................... 134
Pemphigus Gruppe ............................................................................................................. 137
Lineare IgA-Dermatose........................................................................................................ 149
Dermatitis herpetiformis Duhring ........................................................................................ 150
KRANKHEITEN DER MUNDSCHLEIMHAUT .................................................................................... 152
Chronische Irritationen der Mundschleimhaut ......................................................................... 154
Prothesenrandfibrom.......................................................................................................... 154
Raucherleukoderm ............................................................................................................. 154
Bakterielle Infektionen der Mundschleimhaut.......................................................................... 155
Gingivahyperplasie.............................................................................................................. 155
Syphilis der MSH ................................................................................................................. 160
Präkanzerosen/Epitheliale Vorläuferläsionen der oralen Schleimhaut ....................................... 161
Leukoplakien ...................................................................................................................... 161
Lichen Ruber ...................................................................................................................... 168
White Sponge Naevus ......................................................................................................... 174
Tumorerkrankungen der Mundhöhle....................................................................................... 176
Plattenepithelkarzinom der MSH ......................................................................................... 176
Kaposi-Sarkom.................................................................................................................... 179
V
(Bullöse) Autimmundermatosen.............................................................................................. 181
Pemphigus vulgaris ............................................................................................................. 181
Bullöses Pemphigoid ........................................................................................................... 182
Dermatitis herpetiformis Duhring ........................................................................................ 183
Erythema exsudativum multiforme (Stevens Johnson Syndrom) ............................................ 184
Lupus erythematodes der MSH............................................................................................ 188
Reaktive Arthritis ................................................................................................................ 188
Virale Mundschleimhauterkrankungen .................................................................................... 191
Humanes Herpes-simplex-Virus ........................................................................................... 191
Herpes zoster ..................................................................................................................... 194
Pilzinfektionen .......................................................................................................................195
Candidosen ........................................................................................................................ 195
Orale Candidiasis ................................................................................................................ 195
HIV-assoziierte Candidiasis orale.......................................................................................... 201
Aphten .................................................................................................................................. 203
Aphtosen............................................................................................................................ 205
Morbus Behcet ................................................................................................................... 209
Pigmentstörungen der MSH .................................................................................................... 212
Mundschleimhautmelanome ............................................................................................... 212
Amalgamtätowierung.......................................................................................................... 212
Angioödem ............................................................................................................................ 214
Veränderungen der Zunge ...................................................................................................... 215
Burning mouth syndrom ......................................................................................................... 215
Cheilitis actinica ..................................................................................................................... 216
Bildatlas
http://derma.uniklinikumgraz.at/Lehre/Seiten/Online-Atlas.aspx
Quellen: Vorlesungsunterlagen, Doccheck (hellgraue Texte), http://www.enzyklopaediedermatologie.de/artikel?id=2936, Duale Reihe Dermatologie
VI
PRIMÄR- UND SEKUNDÄREFFLORESZENZEN
Haut - Grundlagen
Hautorgan
Größe 1,5-2m²
Schichten
Die Haut (Kutis) setzt sich aus einem epithelialen Anteil (epidermis: verhorntes
mehrschichtiges Plattenepithel) und einem bindegewebigen Anteil (Dermis)
zusammen
Epidermis
Grenze zur Umwelt, Schutz vor Wasserverlust; 50mehrschichtiges Plattenepithel, gefäßfrei
Dermis
Bindegewebe, Funktion mechanische Widerstandfähigkeit, führt
terminale Blutgefäße; Hautdrüsen, Haarfollikel
Subkutis
Polster, Wärmefaktor, Verbindung zwischen Kutis und tiefer
liegenden Strukturen (Faszien, Periost), Verschiebeschicht und
Druckpolster
Funktion
Sinnesorgan: Tast- und Berührungsempfindung (Mechanorezeptoren)
Schutzfunktion/Barrierefunktion
Vor mechanischen Einflüssen
Vor UV Exposition
Vor Temperatureinflüssen / Temperaturregulation (Schwitzen) /Schutz vor
Austrocknung
Vor Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Pilze)
Immunfunktion
Schutz vor Mikroorganismen: Abwehr gegenüber Mikroorganismen (Haut hat
auf ihrer Oberfläche mehr Bakterien als Zellen Mikrobiom der Haut ) = 2.
Barriere
Synthesefunktion (Drüse)
Vitamin D3
Melanokortine
Eigenschaften:
sehr regenerationsfähig (Basalzellen der Epidermis)
immunkompetent (Langerhans-Zellen)
Hautttypen:
Leistenhaut: Palmar- und Plantarflächen; individuell spezifisches Leistenmuster und
Wirbel (Fingerabdruck), Schweißdrüsen
Felderhaut: größter Teil des Körpers; rhombische Felderung, Haare, Talgdrüsen,
Schweißdrüsen
Hautanhangsgebilde entwickeln sich als Derivate der Epidermis: Verhornungsprodukte (Haar
und Nägel) und die Hautdrüsen (Talg- und Schweißdrüsen)
1
Schichten der Haut (Exkurs Histologie)
Epidermis
Die Epidermis ist ein mehrschichtiges, verhorntes Plattenepithel, dessen Dicke in
Haupt-Zellpopulation sind die Keratinozyten
Zellen der Epidermis
Keratinozyten
Melanozyten
Langerhans-Zellen
Merkel-Zellen und
Lymphozyten
Typ: Mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel
Aufbau: Epithelzellen, die sich in Horn umwandeln = Keratinozyten, Pigment-bildende
Melanozyten, Langerhans-Zellen und Merkel-Zellen (Teil des Immunsystems)
Gliederung in 4 Etagen (von oben nach unten); die drei unteren bestehen aus vitalen
Kertinozyten, die oberste aus toten Hornzellen ,die abgeschilfert und durch nachrückende
Zellen ersetzt werden
Stratum corneum:
Stratum granulosum
Stratum spinosum
Stratum basale
1
Stratum corneum (Hornschicht)
Aufbau: 25-100 Lagen kernloser Zellen ohne Organellen, Hornzellen (Korneozyten) sind
polygonale Plättchen
Die Hornschicht wird fortwährend erneuert: Die obersten Hornzellen werden einzeln
abgeworfen (Desquamation) von unten werden laufend neue Hornzellen nachgeliefert
Zeitspanne von Neuentstehung bis Abschilferung: 4 Wochen
2
Die Leistenhaut enthält eine zusätzliche Stratum lucidum (Übergangsstadium zwischen
Keratinozyten und Hirnzellen, schattenhafte Kernreste)
Stratum granulosum
Aufbau: ca. 3 Lagen abgeflachter Zellen ,die basophile Keratohyalingranula enthalten
(=zytoplasmatische Aggregate aus Tytokeratinfilamenten und Proteinen)
Stratum spinosum (Stachelzellenschicht)
Aufbau: 2-5 Lagen polygonaler Zellen, relativ briet; Zellen mit stachelförmigen Fortsätzen
Funktion: Beginn der Synthese der Zutaten für den Verhornungsprozess, mitoseaktiv
Langerhans-zellen:liegen im Stratum spinosum; Funktion: Antigenpräsentierende Zellen,
Stratum basale
Aufbau:1 Lage von prismatischen Zellen, die direkt auf der Basallamina sitzen (Befestigung
mittels Hemidesmosomen),
Funktion: ständiger Zellnachschub (mitoseaktiv!)
Das Stratum basale enthält epidermiale Stammzellen und teilungsfreudige Progenitorzellen
Melanozyten liegen im Stratum basale. Funktion: Synthese des Enzyms Tyrosinase für die
Melaninbildung Das von Keratinozyten gespeicherte Melanin bedingt die Hautfarbe
Merkelzellen: liegen im Stratum basale. Funktion: Mechanorezeptoren (Druckrezeption
2
3
Dermis (Corium, Lederhaut)
2 Etagen
Stratum papillare:
Liegt unter der Epidermis und bildet Bindegewebspapillen = Bindegewebszapfen, die
in die Vertiefungen der Epidermis hineinragen
Aufbau: lockeres Bindegewebe, Fibroblasten, dünne Kollagenfasern (Typ III, I),
elastische Fasern, relativ viele Zellen, Abwehrzellen (Mastzellen, Makrophagen,
Lymphozyten)
Meissner-Tastkörper liegen in den Papillen der Leistenhaut
Stratum reticulare:
Dickere Schicht unter dem Stratum papillare
Aufbau: zellarm, straffes, geflechtartiges Bindegewebe mit dicken Kollagenfasern
(Typ I) und elastischen Fasern
Funktion: mechanische Widerstandsfähigkeit der Haut, Dermis ist reißfest aber
reversibel dehnbar
Dehnbarkeit beruht auf Reserven durch den gewellten Verlauf der Kollagenfasern
und gitterartige Anordnung
Mechanorezeptoren Vater-Pacini-Körperchen, Dehnungsrezeptoren (Ruffini
Körperchen), Drüsen
An der Grenze zwischen Corium und Subkutis verzweigen sich Arterien stark und bilden einen
augeprägten Plexus (Rete arteriosum dermidis). Von diesem Plexus ziehen Arterien aufwärts
Subcutis
Aufbau: lockeres Bindegewebe, regional unterschiedlich große Anteile von Fettgewebe,
Leitungsbahnen
Funktion: Verschieblichkeit der Haut, Druckpolster, Energiespeicher, Wärmeisolation
3
4
Dermatologische Untersuchung
Allgemeiner Hautstatus
Phototyp nach Fitzpatrick: Typ 1-6
4
Hautfarbe
Turgor
Hautfettung (Talgdrüsen 10% stärker im Gesicht; v.a. Epidermis (Keratinozyten))
Ernährungszustand
Dermatologische Untersuchung
Spezielle Untersuchung
Verteilung (symmetrisch/asymmetrisch; fleckig, großflächig)
Lokalisation = Körperteil
Verteilungsmuster
Unilateral, bilateral
Segmental
Den Blaschko-Linien oder den Hautspaltlinien folgend
Blaschko Liniken
5
Hautspaltlinien (v.a. für Schnittführung in der
Chirurgie und Heilung ohne Narbenbildung von
Bedeuung)
5
6
Ohne spezielles Muster (wahllos)
Anordnung
Einzelstehend
Disseminiert
Gruppiert (speziel: herpetiform = gruppierte Bläschen)
Linear
Anulär (ringförmig)
Serpiginös
Diffus
6
Effloreszenzen
„Blüten auf der Haut“
= Beschreibung
Primäreffloreszenzen
Hautläsionen, die unmittelbar durch die Erkrankung bedingt sind
Sekundäreffloreszenzen
Hautläsionen, die sich im weiteren Verlauf aus der Primäreffloreszenz entwickeln
Beschreibung
Art: Primär- oder Sekundär
Form: rund, oval, polygonal, flach, regelmäßig, unregelmäßig
Begrenzung: scharf, unscharf
Konsistenz: weich, hart
Farbe: hellrot, rot, lividrot, dunkelbraun
Größe: Durchmesser in cm
7
Primäre Effloreszenzen
Macula (Fleck)
Papula (Papel, Nodulus, Knötchen): umschriebene Erhabenheit der Haut
(epidermal, dermal, Infiltration)
Verdickung der Hornschicht
Akanthose
Entzündlich, z.B: Lichen Ruber
Neoplastisch, z.B: Melanom
Bsp. Lichen ruber planus = Knötchenflechte
Urtica (Quaddel):
Ödematöse Erhebung der Haut durch Einlagerung durch Serum;
Quaddeln sind flüchtig (verschwindet nach 24h!)
Nodus(Knoten):
mehr als 5m m große Papel
Bsp. Seborrhoische Warzen, Basalion, noduläres Melanom,
Spinaliom, Neurofibromatose (M. Recklinghausen)
Bulla (Blase); Vesicula (Bläschen)
mit Serum/Blut gefüllter Hohlraum in der Epidermis oder subepidermal
intraepidermal oder subepidermal
Bsp. Fixes Arzneimittel-Exanthem
Pustel (Eiterblase)/Pustula:
sowohl bakteriell als auch steril möglich
Mit Leukozyten gefüllter intraepidermaler Hohlraum, intra/subepidermal
Bsp. Akne papulopustulosam nodulozystische Akne;
Neurofirbomatose (M. Recklinghausen)
7
8
Sekundäre Effloreszenzen
Squama (Schuppe):
Verdickung der Hornschicht durch Abschilferung
Bsp Psoriasis vulgaris
Erosio (Erosion=)
(heilt folgenlos ohne Narbe ab)
Exkoriation (Kratzspur):
Substanzdefekt; heilt mit Narbenbildung ab
Ulcus (Geschwür):
heilt mit Narbenbildung ab, Substanzdefekt
Rhagade (Hautriss):
Spaltförmiger bis in die Dermis reichender Einriss (an
Schleimhäuten)
schmerzhaft
Crusta (Kruste):
Auflagerung von getrocknetem Blut oder Serum
Bsp Impetigo contagiosa
Cicatrix Narbe:
Defektheilung mit bindegewebigem Ersatz
hypo-/hypertrophe Narbe, Keloid
Keratose
9
8
ERREGERBEDINGTE DERMATOSEN
Infektionswege
Primär: durch direkte Inokulation (meist einziger Erreger)
Sekundär: durch Superinfektion bereits existierender Läsionen
Hämatogen: Streuung von einem Fokus bei Bakteriämie
Reaktivierung: Lokale Reaktion durch erneute Aktivität persistierender Erreger (z.B:
Herpes simplex)
Infektion
Kolonisation – residente und transiente Standortflora z.T. pathogene Keime, aber
ohne Reaktion des Wirtes
Infektion: Ansiedlung und Vermehrung eines pathogenen oder fakultativ
pathogenen Mikroorganismus mit Reaktion auf der Wirtsseite u.a. abhängig von
Immunsystem (Schädigung oder Abwehrreaktionen) Infektions- und
Entzündungszeichen
Symptomatisch
Inapparent: keine Symptome
Pathogenität/Virulenz: Gesamtheit und Ausmaß der Eigenschaften um Infektion
hervorzurufen (Pathogenitätsfaktoren)
Besiedlung der Normalhaut
Staph. Epidermidis
Corynebacterien (C. minutissimum), Proprionibacterien (P.acnes, P.granulosum)
Malassezia furfur
Andere anaerobe Kokken
Staph. Aureus (transient resident)
Anflugkeime
Normalflora des Rachens
Vergr. Streptokokken, kommensale Neisserien, Koagulase (Pasteurex-neg. Staph,
Mikronellen, Corynebakterien, Aktinomyzeten, Veillonellen, Peptostreptokokken,
Bacteroides spp
Gelegentlich auch
Enterokokken
Enterobacteriaceae
Pneumokokken
Hämophilus ssp
Candida spp
9
Schutz der Haut vor Infektion
Mechanische Barriere der Hornschicht
Haut ist weniger gastfreundlich als der Darm
Anti-Mikrobielle Peptide
Als direkte Nahrung reichen nur z.B: Schuppen
Hautinfektionen durch residente Bakterien (unter für sie ungünstigen Bedingungen): Warum
ist die Existenz von Bedeutung
Besetzung von Nischen
Produktion von Antibiotika
Gefahr bei medizinischer Antibiose-Gabe: Zerstörung der „guten Bakterien“
Relative Trockenheit der Hautoberfläche
Relativ niedrige Hauttemperatur
(niedriger PH 5,5)
Substanzen wie Defensine, Lysozym, sekretorisches IgA (Talg- und Schweißdrüsen), freie
Fettsäuren
Kompetitive residente bakterielle Flora
Schutz der Schleimhaut vor Infektion
Keine Hornschicht
Keine relative Trockenheit
Keine relativ niedrige Hauttemperatur
Kein saures Milieu
ABER:
IgA
Bakterizide Substanzen (Defensine)
Kompetitive residente bakterielle Flora
10
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