Eine illustrierte Dokumentation über die Wege zum UNHEILIGEN Krieg Autor: Hans H. Weber Beauftragter Ökumene, der kath.- Pfarrei St. Marien Eine historische-, theologische,- anthropologische Studie 1 Der Unheilige Krieg Die Stationen zum IS DIE STATIONEN ZUM IS 1 GIBT ES EINEN HEILIGEN KRIEG? 5 DES TEUFELS SPIELPLATZ 6 Das sind die Schuld und die Schuldigen! 1 6 VON DER VERANTWORTUNG: 7 Im Bereich der Führungslehre existiert ein eisernes Gesetz: 7 Der Nahe Osten: 7 DER ISLAM 8 Ein Wort über Mohammed, Islam, Schiiten und Sunniten: Die Schiiten: Die Sunniten: 8 8 9 DIE BÜCHSE DER PANDORA WIRD GEÖFFNET 9 INFORMATION ZUM ISLAMISCHEN STAAT (IS) 10 Seit 2003 (dritter Golf-Krieg) als terroristische sunnitisch-islamische Miliz in Aktion. Ursprung: Syrien 2011, Bürgerkrieg: 10 10 10 Aktuelle Meldung Finanzierung: 10 11 DIE MACHER IM RINGEN UM VORHERRSCHAFT VON POLITIK, KULTUR UND GLAUBEN 12 BIS 1918. 12 WAS BISHER GESCHEHEN IST: 13 Wir schreiben das Jahr 1915: Gallipoli und Armenien 13 13 DER LANGE WEG ZUM HEILIGEN KRIEG NACH 1918 14 2 2 Der Unheilige Krieg Wir schreiben das Jahr 1918: Vier ehemalige Weltreiche gehen unter: 14 14 Wir schreiben das Jahr 1922: Republik Türkei, Kemal Atatürk: 14 14 Wir schreiben das Jahr 1948: Israel wird Staat: 14 14 Wir schreiben das Jahr 1956: Die Suezkrise: 15 15 Wir schreiben das Jahr 1967: Der Sechstagekrieg: 15 15 DER WEG ZUM IS 16 Wir schreiben das Jahr 1973 Die arabischen Staaten schlagen überraschend zu, der Jom Kippur Krieg: 16 16 Die Amerikaner greifen (inaktiv) in den Krieg ein: Nixon, ein blendender Taktiker und diplomatischer Politiker: 16 16 Wir schreiben das Jahr 1979: Chomeini vertreibt den Schah von Persien: 17 17 Die USA wird vom Iran gedemütigt: Der erste Schritt zur dauernden Feindschaft: 17 17 Wir schreiben das Jahr 1980 Nun wird es ernst im Nahen Osten, Anfang der Glaubenskriege: 18 18 Der erste Golfkrieg: Wer Wind säht wird Sturm ernten: Ein komisches Zwischenspiel der USA: 19 19 19 DER STRATEGISCHE PARADIGMENWECHSEL 20 El Salvador 1989 bis 1991 Bürgerkrieg WARUM, ein umwälzender strategischer Wechsel in der US-Verteidigung. 20 20 DIE USA MITTEN DRIN IN DEN GOLFKRIEGEN 21 Der zweite Golfkrieg Nun kommt die USA militärisch in den Fokus: Die US-Amerikanische Führung: Die Irakische Führung: Taktische Beurteilung: 21 21 22 22 23 DIE DRITTE, KATASTROPHALE PHASE ZUM «WELTTERRORISMUS» 23 Wie das Unheil begonnen hat: Der ultimative Terroranschlag vom 11. September 2001 (Nine Eleven; 9/11) 23 23 3 Der Unheilige Krieg DER US-JOURNALIST, JOBY WARRICK IN SEINEM BUCH: «SCHWARZE FLAGGEN. DER AUFSTIEG DES IS UND DIE USA 25 Die unheiligen Lügen als Grund zum dritten Golfkrieg: Die Schmach des US-Aussenministers Colin L. Powel 5.Februar 2003 (vor dem Golfkrieg) UN-Sicherheitsrat Saddam Hussein: Abu-Ghuraib 2003/04: 25 25 25 27 27 DER ISLAMISCHE STAAT ETABLIERT SICH ENDGÜLTIG 28 Die Auswirkung des dritten Golfkrieges: Der Bürgerkrieg in Syrien beginnt 2011, der arabische Frühling 28 28 DER RELIGIONSKRIEG BEGINNT 2011 29 Schiiten gegen Sunniten, Der Kampf um die Nachfolge des Propheten bricht alle Dämme: 29 29 Fakten: Verteilung der Todesopfer im 20. Und 21. Jahrhundert: 30 31 DIE FLÜCHTLINGSKRISE 31 ODER: Der Krieg kommt zu uns in den Westen: Sie kommen, die Verlierer des Morgenlandes: 32 Wann werden die Kanonen endlich schweigen? 33 BARACK OBAMA BEMÜHTE SICH UM DEN FRIEDEN IM NAHEN OSTEN 34 DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT 35 Nach dem Verlust des Feindbildes Die Filmindustrie der USA Independence Day 35 35 35 Die Zeit der Übermenschen Wir schreiben das Jahr 2017: Negativum: Ist es wirklich so schlimm? Positivum: Die die im Dunkeln gehen: Die im Lichte stehn: 36 36 36 36 36 36 36 Mosul: Hintergründe: 37 37 LETZTE WÜRDIGUNG EINES UNWÜRDIGEN ZUSTANDES! 38 Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel! 3 31 38 38 4 4 Der Unheilige Krieg EPILOG: 38 Brothers in Arms (Waffenbrüder) 39 Curriculum Vitae 40 EIN PRESSEBERICHT 40 Der «Heilige» Krieg, (Vortrag 2016) 40 Mitteilungen: 41 5 Der Unheilige Krieg Gibt es einen Heiligen Krieg? Matthäus 25. 40 Wahrlich ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüdern getan habt, habt ihr mir getan. Der Titel: «Der Heilige Krieg» mag provozierend wirken, dies ist gewollt. Der Vortrag ist jedoch auf das Ziel ausgerichtet: «Es gibt keine Heiligen Kriege»! Eine menschliche Kultur, ein menschliches Sozialsystem gleichen sich, da es nur die eine menschliche Natur gibt. «Ehrfurcht vor dem Leben!», dieser Satz hat sich unauslöschlich, anlässlich eines Vortrages von Albert Schweitzer, in mir festgesetzt. Kann das Wissen über den Krieg, den Krieg zerstören? Auf diese Möglichkeit möchte ich zurückgreifen. Ich versuche hinter die Abgründe des menschlichen Zusammenlebens zu schauen. Dabei hinterfrage ich meine berufliche Erfahrung als Berufssoldat, meine Erfahrungen im Bereich des Flüchtlingswesens und meine Erkenntnisse aus meinen theologischen Studien. Wohlwissend, dass ich niemals eine endgültige Antwort auf die grundlegende Tatsache geben kann: «Warum kämpft der Mensch gegen den Menschen»? Die einzige Alternative dazu ist das Wissen: «Nach jedem Krieg gibt es einen Frieden»! 5 6 Der Unheilige Krieg Des Teufels Spielplatz Das sind die Schuld und die Schuldigen! Schuld lebt durch Unschuldige. Die Unschuldigen können ohne die Schuldigen nicht existieren. Keiner dieser beiden Getrennten wird jedoch seine Schuld gegenüber dem anderen anerkennen. So kommt es immer zu einem unauflösbaren, gordischen Knoten, der in Unfrieden, Krieg und Terror ausartet. Dieses Prinzip steht ausserhalb des Evangeliums. «Was ihr meinen geringsten Brüdern angetan oder nicht angetan habt», wird nicht in dieser Welt gerichtet. Somit würde es vermutlich mehr Frieden geben, wenn die Gegner ohne das Schuldprinzip aufeinander zugehen würden. Das Böse wird nicht verschwinden, aber es könnte an Kraft und Einfluss verlieren. Alles was dem Bösen widerstrebt taugt zum Frieden. Unter diesem Aspekt möchte ich es vermeiden, jegliche Schuldzuweisung zum Heiligen Krieg zu interpretieren. Das Prinzip der Macht und der Mächtigen versucht dem Weltgeschehen ihren Stempel aufzudrücken. Eine ihrer billigsten Offensive ist den immer präsenten Platzhalter, die Schuld, in die Verantwortung zu ziehen. Ich kann mir vorstellen, wenn Schuldzuweisungen vermieden werden und stattdessen ein Dialog in Augenhöhe stattfinden würde, einiges verbessert werden könnte. Das schliesst nicht ein, gegen das Böse anzukämpfen. Mit dieser Dokumentation möchte ich versuchen, ein informatives Bild über die damalige und heutige Situation im Nahen Osten zu vermitteln. Ein Teil stammt aus der eigenen Erfahrungssammlung während dem zweiten Golfkrieg 1991/92. Trotz den Fakten und den Fokus auf die USA, darf es nicht sein, den Westen oder den Osten gegeneinander auszuspielen. Es ist ein langer Prozess in die Geschichte gegangen. Die Anfänge liegen im Mittelalter, als der Glaubenskrieg zwischen Moslems und Christen seinen Anfang genommen hat. Der Nahe Osten ist die Wiege der Religionen vieler Völker. Einziger immer wieder aufflammender Makel ist die Intoleranz und ein unseliger Fundamentalismus. 6 7 Der Unheilige Krieg Von der Verantwortung: Im Bereich der Führungslehre existiert ein eisernes Gesetz: Verantwortung lässt sich nicht delegieren! Der Mensch, als Individuum, wurde durch den Willen Gottes geschaffen. «Und Gott der Herr, pflanzte einen Garten in Eden im Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte»1 Dieser freie Mensch verfügt über einen freien Willen. Das ist der Grund, dass er sich seiner Verantwortung nicht entziehen kann. Der Mensch ist sich seiner Taten bewusst. Wenn es schiefgeht so kann er die Verantwortung dafür nicht delegieren. Die Ausrede: Wo war Gott als dieses Geschehen ausser Kontrolle geriet, ist unhaltbar. Der Nahe Osten: Die Kriege im Nahen Osten sind so alt wie die Völker in diesem Raum. Die ungerechtfertigten Kreuzzüge waren Interventionen des Abendlandes, gegen eine Kultur die im Herzen des Morgenlandes entstanden ist. Die Auseinandersetzung um Einfluss und Macht im Nahen Osten haben nun einen Flächenbrand unter dem Deckmantel eines Heiligen Krieges entfacht. Nach dem Untergang der absolutistischen Reiche, nach dem Ersten Weltkrieg, folgte das Protektorat der Briten und Franzosen in Ägypten und Syrien. Die unglückliche Hand der UNO, zur Gründung des Staates Israel, hinterliess Konflikte, die bis zum heutigen Tag nicht begradigt worden sind. Der Kampf um Einflussnahme des Westens, vor allem der USA und ihrer Koalition, entfachte mit aller Wucht einen Kulturkampf zwischen Religion und Politik. 7 1 1. Mose 2, 8-9 8 Der Unheilige Krieg Der Islam Ein Wort über Mohammed, Islam, Schiiten und Sunniten: Geboren am 22. April 571 in Mekka, gestorben am 8. Juni 632 in Medina. Mitten im Raum der jüdischen und christlichen Glaubensrichtung, entsteht ein radikaler Gegenpool. Die arabische Welt ringt durch eine dritte, monotheistische Religionsrichtung, eine Gegenkraft zu den Juden und Christen in der arabischen Welt. Ihr Prophet, Abu I-Qäsim Muhammad ibn Abd Alläh. Seine religiöse Überzeugung behält die Wurzeln im Nahem Osten. Er beruft sich auf den Propheten Abraham. Mohammed beruft sich darauf, dass Gott selber ihn als Gesandter auserwählt hat. Jesus wird im Islam ebenfalls als Prophet verstanden und niemals als Sohn des dreieinigen Gottes. Eine grundlegende Abweichung zum Christentum. Die Schiiten: Im Januar 632 geschieht eine bis heute anhaltendes Ereignis. Mohammed bestimmt keinen Nachfolger. Der religiös vereinte Islam wird gespalten. Eine der Glaubensrichtung nennet sich SUNNITEN, die anderen sind die SCHIITEN (Schia). Die zweitgrösste Gruppe des Islams, die Schiiten. Der Schwiegersohn Mohammeds Ali ibn Abi Tälib ruft sich als den einzigen designierten Nachfolger des Propheten aus. Er ist Kalif und Imam. Die Schiiten teilen sich noch in diverse Untergruppen. Aleviten Zaiditen, Ismaeliten und die Zwölfer Schiiten. Schiitische Länder sind: Iran, Aserbaidschan, Irak, Bahrain, Libanon, Kuwait, Pakistan, Afghanistan und Syrien. 8 9 Der Unheilige Krieg Die Sunniten: Die grösste Glaubensrichtung des Islams. Sie leben in der Tradition des Propheten des Islams. Die Unterschiede der beiden Glaubensrichtungen waren ursprünglich nicht theologisch geprägt. Die Frage, wer der beiden den rechtmässigen Anspruch auf die Führung der Muslime hat. Die Sunniten bildeten das Kalifat, die Schiiten das Imamat. Die unversöhnlichen Unterschiede kamen später hinzu. Zwischen den beiden islamischen Mächten entstand eine unversöhnliche Feindschaft. Diese Feindschaft wurde hauptsächlich in der Neuzeit, durch den ersten modernen Krieg zementiert. Das Osmanische Reich war sunnitisch. Hervorragend ist Saudi -Arabien, das sunnitisch geprägt ist. Saudi-Arabien betrachtet Schiiten als Ungläubige die von Staates wegen v erfolgt werden müssen. Die Sunniten stehen auch für den radikalen Islam. Terrornetzwerke und der IS sind sunnitisch. Die Büchse der Pandora wird geöffnet Die beiden Top Terroristen Osama bin Laden und Zarqawi Der 11. September 2001 eröffnet den totalen Krieg gegen den Terror. Die USA übernimmt das Steuer in der Terrorbekämpfung. Sie ermöglicht dadurch den Aufstieg des IS 9 10 Der Unheilige Krieg Information zum Islamischen Staat (IS) Seit 2003 (dritter Golf-Krieg) als terroristische sunnitisch-islamische Miliz in Aktion. Ursprung: Die Organisation geht aus dem irakischen Widerstand hervor. Zuerst mit der Terrororganisation al-Qaida verbündet. 2014 Gründung eines Kalifats im Osten Syriens. Abu Bakr al-Baghdadi (Kalif Ibrahim)2 ist der Befehlshaber aller Gläubigen und sieht sich als Nachfolger des Propheten Mohamed. Ehemalige Geheimdienst-Offiziere aus den Reihen von Saddam Husseins irakischen Streitkräften bildet die Führungsspitze. Der IS ist demnach hochprofessionell organisiert und verfügt über ein ausgezeichnetes Nachrichtennetz. Syrien 2011, Bürgerkrieg: Die IS kämpft gegen den Präsidenten Baschar al-Assad und gegen die Freie Syrische Armee und die kurdische Minderheit im Norden von Syrien. Zunächst unter der Abkürzung ISIS (Islamischer Staat Irak Syrien), ISI (Islamischer Staat Irak) etc. Seit 2014 nur noch die Abkürzung IS gebräuchlich. Die IS versteht sich berechtigt andere Staaten zu okkupieren und danach ein Kalifat zu gründen. Aktuelle Meldung Vom 16. Juni 2017. Der IS-Anführer al-Baghdadi soll in den Kämpfen in der Nähe der syrischen Stadt Rakka (Raqqa) Ende Mai durch einen russischen Flugzeugangriff umgekommen sein. Die Flagge der HAMAS-Bewegung und Kalif al Baghdadi 10 2 Siehe aktuelle Meldung auf dieser Seite 11 Der Unheilige Krieg Finanzierung: Die IS hält sich an keinerlei internationale Abkommen, da sie den Gottesstaat als absoluten Massstab, anerkennt. Ebenso herrscht keine säkulare weltliche Gerichtsbarkeit. Das Terrornetzwerk verfügt über genügend finanzielle Mittel um sich zu erhalten. Ein Grund, dass sie äusserst schwer zu bekämpfen sind. Prinzipiell hat der dritte Golfkrieg im Irak durch die USA, den Nährboden zum Erstarken dieser islamischen Neuorientierung, gelegt. Die Flagge des Islamischen Staates. Die antike Stadt Palmyra in Syrien. Die IS sprengte am 21. Juni 2015 antike Ruinen. 11 12 Der Unheilige Krieg Die Macher im Ringen um Vorherrschaft von Politik, Kultur und Glauben bis 1918. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit (1918) wurde das Morgen- und Abendland von Feudalsystemen beherrscht. Alle gingen an ihrer Unfähigkeit, sich den kommenden Gesellschaftssystemen anzupassen, zu Grunde. Die unheilige Verknüpfung mit den religiösen Ansichten der Autokraten ermöglichte, den Kampf nicht nur um Territorien, sondern auch um des Glaubens Willen zu führen. 12 13 Der Unheilige Krieg Was bisher geschehen ist: Wir schreiben das Jahr 1915: Gallipoli und Armenien Das Deutsche Reich unterstützt die Türkei (Geheimbefehl) gegen Russland. Der Seeweg zum Schwarzen Meer darf nicht an die Entente fallen. Der Nahe Osten ist im Moment uninteressant. Neuseeland und Australien wird in den Belagerungskrieg um die Dardanellen durch Grossbritannieneinbezogen. Die Truppen werden in Ägypten für ihren Einsatz vorbereitet. Winston Churchill, Lord der Admiralität, verliert den Krieg im Bosporus und muss den Hut nehmen. Der starke neue Mann im untergehenden Osmanischen Reich heisst Kemal Atatürk, er besiegte die Westmächte während der Dardanellen Schlacht. Dazwischen fällte eine Tragödie, die im Geschehen des Ersten 13 14 Der Unheilige Krieg Weltkrieges untergeht, der Völkermord an den Armeniern. Die Armenier, eine christliche Gemeinschaft in der islamischen Türkei verspricht sich über die Russen Hilfe zur Selbständigkeit zu erhalten. Die Armenier provozieren einen blutigen Aufstand gegen die Moslems. Das Osmanische Reich schlägt brutal zurück, denn sie können sich keinen Bürgerkrieg im Rücken des Weltkrieges leisten. Bis heute ist die Türkei überzeugt, richtig gehandelt zu haben und lediglich die Aggression der Armenier erstickt zu haben. Der lange Weg zum Heiligen Krieg nach 1918 Wir schreiben das Jahr 1918: Vier ehemalige Weltreiche gehen unter: Die «alte Welt der absolutistischen Reiche» brechen zusammen. Die alte Welt wird neu organisiert. Die Siegermächte nehmen den Platz der Osmanen im Nahem Osten ein. Syrien wird von Frankreich, Ägypten von Grossbritannien verwaltet (ausgebeutet). Wir schreiben das Jahr 1922: Republik Türkei, Kemal Atatürk: Das Osmanische Reich verschwindet und Kemal Atatürk erklärt die neue türkische Republik. Wir schreiben das Jahr 1948: Israel wird Staat: Die Briten, unter dem Mandat der UNO, gründen den Staat Israel, ohne auf die arabischen Völker in Palästina einzugehen. Der Vermittler, Graf Bernadotte, wird erschossen. Sofort reagieren die 14 15 Der Unheilige Krieg Palästinenser und greifen den jungen Staat Israel an. Ein Konflikt nimmt seinen Anfang der bis zum heutigen Tag dauert. Noch immer bestimmen die Westmächte über den Nahen Osten. Wir schreiben das Jahr 1956: Die Suezkrise: Der junge ägyptische General, Gamal Abdel Nasser, unterstützt das Nationalbewusstsein der Ägypter, die nach dem Sturz von König Faruq (1952) eine neue Identität suchen. Die Briten und Franzosen und Israeli führen einen erfolgreichen Krieg, der als die Suezkrise in die Geschichte eingehen wird. Das ist der Anfang vom Ende des westlichen Imperialismus. Es wird bis zum Jahre 2003 dauern, dann werden die Amerikaner erneut als Eroberer in den Nahen Osten eindringen. Wir schreiben das Jahr 1967: Der Sechstagekrieg: Ägypten drängt zu einem Waffengang gegen Israel. Die arabische Welt und die Sowjet Union bilden eine Koalition. Die USA hält sich zurück. Wie vermutet, gewinnt Israel diesen ersten Krieg. Die ganze Welt schaut auf Israel und unterstützt den Staat ideologisch. Die arabische Welt geht leer aus und wird als Aggressor gebrandmarkt. 15 16 Der Unheilige Krieg Der Weg zum IS Wir schreiben das Jahr 1973 Die arabischen Staaten schlagen überraschend zu, der Jom Kippur Krieg: Die arabische Allianz greift zu einem Überraschungsschlag gegen Israel. Die Golanhöhen werden zurückerobert. Der Sechstagekrieg fordert interne Opfer. Die Ministerpräsidentin Golda Meir, entlässt den Verteidigungsminister Mosche Dajan. Denn dieser erneute Krieg war alles andere als ein Erfolg. Ohne das massive eingreifen der Amerikaner mit Waffenlieferungen, hätte Israel diesen Waffengang vermutlich verloren. Die Amerikaner greifen (inaktiv) in den Krieg ein: Nixon, ein blendender Taktiker und diplomatischer Politiker: Nachdem es aussah, dass die Israelis den Krieg verlieren würden, baute die USA eine massive Luftbrücke, zur Unterstützung der israelischen Armee, auf. «Eine Münze ins Gras werfen» ist eine englische Redewendung. Wir werfen Waffen, Geräte, Panzer, Geschütz und genügend Munition in diesen Krieg, sagte sich Amerika. Da die Sowjetunion eine massive Waffenlieferung nach Ägypten und Syrien aufbaute, war Präsident Nixon sofort, als einziger, bereit Israel zu unterstützen. Die Auswirkung dieser Operation führte zu einer massiven Drosselung des Erdöls. Die Benzinpreise schossen auf ungeahnte Höhen. Weltweit musste Öl gespart eingespart werden. Erinnern sich einige an die Sonntagsfahrverbote in Europa. 16 17 Der Unheilige Krieg Wir schreiben das Jahr 1979: Chomeini vertreibt den Schah von Persien: Chomeini entfacht die iranische Revolution. Der selbstherrliche Schah wird vertrieben. Es entsteht der erste Staat, der durch die Geistlichkeit regiert wird. Jetzt werden die USA in den Strudel der Neugestaltung des Nahen Ostens hineingezogen. Chomeini prüft seine Stärke indem er die US-Botschaft besetzen lässt. Die USA betreuen den todkranken Schah. Das Signal für Chomeini, einen Feldzug gegen die Amerikaner im Iran zu starten. Studenten besetzen die US-Botschaft in Teheran. Der US-Präsident J. Carter reagiert recht unbeholfen, was ihm das Gesicht bei den Amerikanern kostet. Das ist der Anfang des unseligen Engagements der USA im Nahen Osten. Chomeini gewinnt und etabliert sich nun vollständig im Iran. Die USA wird vom Iran gedemütigt: Der erste Schritt zur dauernden Feindschaft: Der Schah in den USA und Proteste in New York 17 18 Der Unheilige Krieg Wir schreiben das Jahr 1980 Nun wird es ernst im Nahen Osten, Anfang der Glaubenskriege: Der Schiit Ruholla Chomeini ruft zur Vernichtung des sunnitischen Regimes von Saddam Hussein auf. Saddam duldet andere religiöse Bekenntnisse in seinem Staat Irak. Es herrscht ein arabischer Religionsfrieden. Saddam vernichtet alle Gegner seines Regimes, aber er unterhält eine akzeptable, absolutistische Ordnung. Chumeini reisst mit seinem Eingreifen die sunnitisch-schiitische Toleranz zu Boden. Wiederum einer der Bausteine des kommenden IS. Die sunnitische Baath-Partei erhält im Irak die Vorherrschaft und damit ist es um die religiöse Toleranz unter dem Islam geschehen. Auf der Aufnahme: Saddam Hussein und der Gründer der Baath-Partei Michel Aflaq 1979 Aflaq hat in Paris studiert und ist der Vordenker des arabischen Nationalismus und des arabischen Sozialismus. Geboren 1910 in Damaskus, gestorben 1989 In Paris Um die Glaubenszugehörigkeit von Aflaq wird heute noch gestritten. Während Saddam Hussein den Baathismus vom Christentum trennen wollte diente der Konvertit Aflaq als Schützenhilfe. 18 19 Der Unheilige Krieg Der erste Golfkrieg: Wer Wind säht wird Sturm ernten: Ein komisches Zwischenspiel der USA: Der verlustreiche Krieg zwischen dem Iran und dem Irak fordert eine Entscheidung. Die USA, die von Chomeini gedemütigt worden ist, hält vordergründig zu Saddam Hussein. Präsident Ronald Regan verkauft Waffen an den Iran (verdeckt) und den Irak. Die aus dem geheimen Waffenverkauf an den Iran gewonnenen Gelder fliessen jedoch nicht in die Staatskasse, sondern werden zur Unterstützung der Kontra-Rebellen in Nicaragua verwendet. Der Contra-Krieg, von 1981 bis 1990, fällt in die Zeit des ersten Golfkrieges. Die USA unterstützen Saddam Hussein, in der Annahme, dass Hussein keine islamisch, geistige Revolution (Irakische Revolution) auslösen würde wie Chomeinis im Irak. Die USA findet auch ein «Bauernopfer» für den politischen Skandal: Oliver North, Militärischer Berater von Ronald Reagan, North arbeitet während dem Vietnamkrieg als Agent der CIA. 1987, Oliver North wurde entlassen, John Pointexter, Sicherheitsberater, trat zurück. Die USA führte eine Art Zweifrontenkrieg. Oliver North Ronald Reagan 19 20 Der Unheilige Krieg Der strategische Paradigmenwechsel Die USA baut den Krieg um. El Salvador 1989 bis 1991 Bürgerkrieg Die Guerilla (Zivilbevölkerung, Christen, Kommunisten und Gewerkschafter) gegen die Militärjunta. Die USA unterstützt die Militärregierung. Massaker von El Mozote war die schlimmste Gräueltat in Mittelamerika. Steht im Zusammenhang mit der Iran Contra Affäre (Krieg gegen Drogen). Anlässlich eines militärischen Treffens, 1991, (nach dem Kalten Krieg) in Washington, zusammen mit meinen NATO-Partnern, erwähnte ein deutscher Fallschirmjäger, dass er bei einem Übungseinsatz Flugzeuge der 82. Luftlandedivision gesehen hätte. Die Anzahl der Flugzeuge liessen die Vermutung zu, dass die Amerikaner in El Salvador eine militärische Operation durchführen könnten. Es war der Einsatz in El Salvador, wie Tage später bekannt gemacht worden ist. Ich möchte an dieser Stelle den US-Amerikanischen Journalisten erwähnen, Garry Webb, der die dunkle Geschichte der ganzen Iran Contra Affäre ans Tageslicht gebracht hat (er bezahlte mit seinem Leben dafür). WARUM, ein umwälzender strategischer Wechsel in der US-Verteidigung. Nach dem Kalten Krieg 1989 stellte die USA ihre militärischen Ziele vollständig um und verlagerten Ihre Interessen auf wirtschaftliche und geopolitische Einsätze. Die Nachrichtenschule, an der Bolling Air Force Base (Defence Intelligence Agency), bildete bereits ungarische und tschechische Nachrichtenoffiziere aus. Es wurde ein neues strategisches Kriegsbild auf die Beine gestellt. «» (LIC) war diese neue Strategie. Die während des Kalten Krieges hochgehaltenen Strategie «High Readiness» (höchste Bereitschaft) wurde 1992 ersetzt. Das «Strategic Air Command» (SAC) wurde aufgelöst. Das war eine empfindliche Einbusse für die US-Air Force. Ich war 1992, nach Kontakten zur Defence Intelligence Agency, sehr verwundert mit welchem Tempo die US-Streitkräfte diesen Paradigmenwechsel vollzogen haben. Wir waren in Europa, respektive in der Schweiz, immer noch an die alten Muster gewöhnt. Schaue ich heute auf diese Entwicklung zurück, so wird mir manches klar, warum plötzlich das Interesse an Erdöl, Bodenschätze und politscher Einflussnahme im Nahen Osten zugenommen hat. Die US-Streitkräfte richteten ihr Augenmerk, unmittelbar nach der Auflösung der Sowjetunion, auf eine strategische Welt- und Verteidigungspolitik aus. Im Golfkrieg von 1991-192 wurden grundlegende neue Verfahren getestet. Das heisst: «The First Information War» (der erste Informationskrieg)3 in dem diese neue Technologie der Kriegsführung mit Hilfe von hocheffizienten Netzwerken und Computern, das Tor für die zukünftige Kriegsführung aufgestossen worden ist. Ich arbeitete im Informatikbereich, Test für neue Visitor-Requestverfahren mit der Air Force zusammen. Diese neuen technologischen Informatikaufgaben betreute die US-Air Force. Zurück in die Schweiz 20 3 «The First Informtion War», Alan D. Campen USAF, AFCEA International Press Fairfax, Virginia. 21 Der Unheilige Krieg arbeitete ich bis zur Pension in diesem Gebiet der hochvernetzten Informations- und Führungstechnik. Heute gehört ein beträchtlicher Teil des sogenannten «Cyberwar» in diese Technologie. Die USA mitten drin in den Golfkriegen Der zweite Golfkrieg Nun kommt die USA militärisch in den Fokus: Ab 1990 war ich als technischer Assistent und Bürochef des Verteidigungsattachés in Washington D.C. kommandiert. In einer militärisch, diplomatischen Aktivität. Daher habe ich die Phasen «DesertShield» und «Desert-Storm» unmittelbar, als akkreditierter Angehöriger der US-Streitkräfte miterlebt. Die Probleme nahmen ihren Anfang, als Saddam Hussein den Zugang zum Golf sichern wollte und Kuwait angriff. Der zweite Golfkrieg, erster kriegsaktive Konflikt der arabischen Staaten untereinander. Dann entstand die Legende von den Irakis, die Kleinkinder in kuwaitischen Spitälern umgebracht hätten. Eine riesige Empörung in den USA. Später stellte es sich heraus, dass dies eine Fake-News gewesen ist. Der US-Generalstabschef, Colin L. Powell, einer der fähigsten und der erste farbige Heerführer, hatte den Lead über die US-Streitkräfte, während dem zweiten Golfkrieg. Zusammen mit einem Politiker, Caspar Weinberger (Verteidigungsminister 1981 bis 1987) und Colin Powell entwickelten eine Doktrin. Die Weinberger-Powell Doktrin. Grundzüge aus dieser Doktrin waren: 21 22 Der Unheilige Krieg 1. Ein Krieg ist das letzte Mittel und wird erst in Erwägung gezogen, wenn alle anderen Optionen erschöpft sind. 2. Krieg kommet nur in Frage, wenn die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten in konkreter Gefahr ist. 3. Eine ausreichende Basis an Unterstützung durch die Öffentlichkeit muss gewährleistet sein. 4. Wenn der Krieg geführt wird, dann mit einer überwältigenden Übermacht an Truppen und Gerät, um einen schnellen und verlustarmen Sieg sicherzustellen. 5. Es muss eine vernünftige Strategie geben, sich aus dem Konflikt wieder zurückzuziehen (ein Plan B). Ich werde später wieder auf diese Doktrin zurückgreifen. Die US-Amerikanische Führung: Die Akteure während dem zweiten Golfkrieg. V.l.n.r. Präsident G. Bush, Verteidigungsminister Dick Cheney, General N. Schwarzkopf und Caspar Weinberger Die Irakische Führung: Oberbefehlshaber: Saddam Hussein, 650.000 Mann Gegen 956.000 Mann der USA Der zweite Golfkrieg wurde äussert effektiv, mit wenig Verlusten und ausgezeichnetem Plan B der Amerikaner und der Koalition entschieden. Vorbereitungsmassnahmen während der Operation «Desert Shield» (Wüsten-Schild) wurde die Kampfführung minutiös vorbereitet. Während der «heissen Phase» (Wüsten-Sturm) gab es auf der irakischen Seite an die 35.000 Gefallene, auf der Seite der Koalition 395. Im Nachhinein habe ich mich stark von der Idee, dass dieser Krieg notwendig war, distanziert. Kein Krieg ist notwendig. Wenn der zweite Golfkrieg als Ursache des heutigen Terrors angeschaut werden kann, dann behaupte ich: «Der zweite Golfkrieg war ein notwendiges Übel, dank der Doktrin 22 23 Der Unheilige Krieg erfolgreich». Der zweite Golfkrieg war das Fundament zum Terror. Der dritte Golfkrieg war eine Weltkatastrophe in jeder Hinsicht und hat den Terror im heutigen Ausmass ermöglicht. Taktische Beurteilung: Dank dem strikten Einhalten der Weinberger-Powell-Doktrin wurde der Truppeneinsatz ein Erfolg. Kuwait konnte befreit werden. Saddam Hussein wurde in die Schranken gewiesen. Die anderen arabischen Staaten (Saudi-Arabien) profitierten enorm, die Amerikaner befreiten sie vor einer latenten Gefahr durch das aggressive Verhalten der Irakis. Der Kriegsgrund, Punkt 2, war nicht ausreichend, denn es gab etliche grössere Proteste in Washington D.C. Unsere Botschaft war insofern beteiligt an den Protesten, da die Schweiz die diplomatischen Interessen des Iran gegenüber der USA wahrgenommen hat. Punkt 3 bis 5, sind eingehalten worden. Ich lernte General Colin Powell während der Golfkriegsphase persönlich kennen, ich durfte mehrmals die Eidgenossenschaft, als Militärperson, an offiziellen Treffen, vertreten. Die dritte, katastrophale Phase zum «Weltterrorismus» Wie das Unheil begonnen hat: Der ultimative Terroranschlag vom 11. September 2001 (Nine Eleven; 9/11) Bestens- und weltbekannt. Ich gehe nicht speziell auf das Ereignis ein. Nur hintergründige Informationen werde ich in der Folge erörtern. 23 24 Der Unheilige Krieg Die psychologische Wirkung auf die USA war einmalig und enorm. Der Bevölkerung wurde schlagartig bewusst, dass es keinen Schutz gegen ein Attentat dieser Grössenordnung geben kann. Präsident Bush jun. war The National Cathedral, Washington D.C. und die Schweizer-Botschaft in Washington D.C. die sich in unmittelbarer Nähe befindet. vollkommen überfordert. Das erfuhren die Kenner der US-Amerikanischen Gesellschaftsstruktur. Der Gottesdienst in der National Cathedral in Washington D.C. war eine erwünschte Plattform für fundamentale. Ein Vertreter des Islam kam ebenfalls zum Wort. Jedoch die Hochspannung war deutlich spürbar. Der Anschlag wurde dem al-Quaida Führer, Osama bin Laden, zugesprochen. BinLaden erklärte zwar, dass er vom Anschlag gewusst habe. Er begrüsste die Terrortat als Willen Allahs. Am 1. November 2004, vor der Wiederwahl von Georg W. Bush, wandte sich Osama bin Laden durch eine Videobotschaft an die amerikanische Bevölkerung (nach dem Beginn des dritten Golfkrieges). Er erwähnte, dass wenn sich die Politik der USA im Nahen Osten nicht ändern würde, dann käme es weiteren verheerenden Anschlägen. Osama bin Laden wurde 2011 durch eine US-Spezial-Einheit erschossen. Das Video das um die Welt gegangen ist. Die Übertragung der Operation «Neptune’s Spear» am 2.Mai 20122, in Pakistan. US. Präsident Obama und dessen Vizepräsident Joe Biden OPERATION Geronimo. Die Ermordung bin Ladens 24 25 Der Unheilige Krieg Der US-Journalist, Joby Warrick in seinem Buch: «Schwarze Flaggen. Der Aufstieg des IS und die USA4 Ich beziehe mich im Folgenden auf die Recherchen von Joby Warrick Die unheiligen Lügen als Grund zum dritten Golfkrieg: Die Schmach des US-Aussenministers Colin L. Powel 5.Februar 2003 (vor dem Golfkrieg) UN-Sicherheitsrat Am 5. Februar 2003 trat Powell vor dem Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen auf und bezeichnete ein ihm vorgelegtes Dokument, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfügen würde. Aus dem direkten Umfeld von Powell war zu erfahren, dass Powel auf dem Dokument einige persönliche Randnotizen anbrachte. Er war halbwegs überzeugt, dass das Dokument nicht der Wahrheit entsprach und die Regierung Bush unter allen Umständen einen weiteren Golfkrieg anstrebte. Trotzdem sprang Powell über den eigenen Schatten und verlas das verhängnisvolle Dokument. Später, als es ohnehin zu spät war, wurden die Tatsachenbehauptungen des Dokumentes als FALSCH erkannt. Powel bezeichnete seinen Auftritt als einen «Schandfleck» in seiner Karriere (September 2005). Vor dem Weltsicherheitsrat behauptete der amerikanische Außenminister Colin Powell am 5. Februar 2003, Zarqawi agiere als Bindeglied zwischen Saddam Hussein und al-Qaida. Diese Erwähnung machte Zarqawi international bekannt. Die angebliche Verbindung zwischen alQaida und Saddam Hussein diente der amerikanischen Regierung als eine der Begründungen für den geplanten Irakkrieg. Wie ein offizieller Bericht des Verteidigungsministeriums der USA am 5. April 2007 erklärte, gab es bis zu Saddam Husseins Absetzung durch die Amerikaner jedoch tatsächlich keine aktive Zusammenarbeit zwischen dem irakischen Diktator und al-Qaida. Saddam Hussein duldete jedoch die Anwesenheit Zarqawis. 25 4 Joby Warrick, Pulitzerpreisträger, 26 Der Unheilige Krieg Für die USA galt Zarqawi als Staatsfeind und wurde mit einem Kopfgeld in Höhe von 25 Millionen US-Dollar gesucht. Damit war auf ihn der gleiche Kopfpreis ausgesetzt wie einst auf Saddam Hussein. Nur auf Osama bin Laden war mit 50 Millionen US-Dollar jemals ein höheres Kopfgeld ausgesetzt gewesen. Fakt ist, dass der US-Aussenminister von Dick Cheiny, Donald Rumsfeld, und Bush Junior hereingelegt wurde, um den Einmarsch der USA in den Irak zu sanktionieren. Betreffend Weinberger-Powell-Doktrin, war diese das Papier nicht wert auf dem sie geschrieben wurde. Es bestand kein Grund für einen Krieg. Die nationale Sicherheit war nicht gefährdet. Vor allem es gab keinen Plan B was zu tun sei nach dem Krieg. Colin Powell hatte eine Menge Streitigkeiten mit dem Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, was diesen unüberlegten Einsatz militärischer Mittel im Irak rechtfertigen würde. Ich kenne Colin Powell als überlegten, absolut loyalen Menschen. Die Loyalität gegenüber dem Weissen Haus war Ein Der Top-Terrorist Zarqawi wurde er durch US-Kampfjets bombardiert und schwer verletzt Beitrag auf Wikipedia zum Irakkrieg sagt folgendes: «Der Irakkrieg 2003 war eine völkerrechtswidrige Militärinvasion der USA, Grossbritanniens und einer Koalition der Willigen» Der Krieg begann am 20. März 2003 und am 1.Mai 2003 erklärte Präsident Georg W. Bush den Krieg als beendet (Mission Accomplished). Die Besetzung des Irak wurde jedoch erst 2011 beendet. Diese Zeit war die Ursache des unkontrollierten Aufstiegs terroristischer Gruppierungen. Joby Warrick zitierte: «Die Machtlosigkeit der Übergangsverwaltung und die Ignoranz der Amerikaner gegenüber den Irakern und ihrer Kultur gliche Regen und Sonnenschein, die Zarqawi blühen und gedeihen liess».5 Die Amerikanische Führung stationierte denkbar ungeeignete Truppenteile im Irak. (82nd Airborn Division und das 3rd Armored Cavalry Regiment). Keine für den Schutz der Bevölkerung ausgebildete Truppen, sondern «Kampfmaschinen», die auf Eroberung getrimmt worden sind. Das zeigte sich in Problemen mit der irakischen Bevölkerung, die nach dem Kontakt mit den «Befreiern», ihre Toleranz in Hass gewandelt hat. Am 28 April 20036,standen etwa 200 singende und brüllende Demonstranten vor dem Gebäude der US-Fallschirmjäger. Später behaupteten die Soldaten, dass einige der Demonstranten Schusswaffen schwenkten, gefolgt von Schüssen. Die US-Truppe eröffnete das Feuer, sie töten 17 Iraker und verwundeten 70 Demonstranten. Es wurde untersucht. Es konnten keine Einschusslöcher aus Richtung der Demonstranten festgestellt werden. Das war in der Provinz al-Anbar, die Stadt Falludscha. Die beteiligten Iraker waren sicher keine Terroristen. Scheich Zaidan versuchte die Wogen zu glätten, aber der verantwortliche Kommandant begann mit Beleidigungen gegen die Iraker zu reagieren. Zaidan sagte zum US-Kommandanten: «Es wird ihnen nicht gelingen, 26 5 6 Joby Warrick, Der Aufstieg der IS und die USA», Kapitel 9, 3 Wochen nach der Eroberung von Bagdad 27 Der Unheilige Krieg im Irak zu bleiben. Der Flächenbrand hat begonnen und ich werde nichts tun um ihn aufzuhalten». «Genau da», sagte er später, «begann der eigentliche Kampf»! (Joby Warrick). Saddam Hussein: Geboren am 28. April 1937. Am 30. Dezember 2006 in al-Kazimiyya bei Bagdad hingerichtet. Von 1979 bis 2003 Staatspräsident und 1979 bis 1991 / 1994 bis 2003 Premierminister des Irak. Das irakische Gericht, verurteilte Saddam Hussein wegen Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen zum Tode. Am 5. November 2006 erfolgte das Saddam Todesurteil durch Richter Ra’uf Raschid Hussein Abd ar-Rahman. Die Berufungskammer bestätigte das Urteil. Stimmen aus dem Irak warnten vor diesem Urteil. Saddam Hussein war unbeliebt, aber dass auf Grund einer fremden Macht gegen einen irakischen Bürger ein Todesurteil gesprochen wurde, das gab den Terroristen Aufschwung. Abu-Ghuraib 2003/04: Der Folterskandal von Abu-Ghuraib, ab 2003, erschüttert die westliche Welt. Die Moslems sprachen von unverzeihlichen Demütigungen an Gefangenen. Das geschah unter den Augen der Amerikaner im Irak. 2004 veröffentlichte der Sender CBS Berichte über Folter, Missbrauch und Erniedrigung von Gefangene in Abu-Ghuraib. Die Amerikaner gerieten in einen Strudel von Empörung. Bundesrätin Micheline Camuy-Rey (Aussenministerin) bestellte die Botschafter der USA und Grossbritannien zu sich. Der deutsche Aussenminister Joschka Fischer doppelte mit Protesten nach. Eine Soldatin, Lennie England, wurde in den Mittelpunkt der Ausschreitungen gesetzt. Eine der übelsten Folgen aus dem dritten Golfkrieg kam ans Tageslicht. Unschwer vorzustellen welchen Einfluss dies auf die Terrororganisationen des Nahen Ostens ausübte. Was können Menschen einander antun? 27 28 Der Unheilige Krieg Der Islamische Staat etabliert sich endgültig Die Auswirkung des dritten Golfkrieges: Der Bürgerkrieg in Syrien beginnt 2011, der arabische Frühling Seit 1963 regiert ein Einparteiensystem, die Baath-Partei, den syrischen Staat. Dann ging es unter Saddam Hussein um die Vormachtstellung in der arabischen Welt. Die Vernichtung von Saddam Hussein durch die Amerikaner und die unnachgiebige Haltung des syrischen Präsidenten, führte ab 2011 zum «Point of no Return» zwischen dem Westen und dem Nahen Osten. 28 29 Der Unheilige Krieg Der Religionskrieg beginnt 2011 Schiiten gegen Sunniten, Der Kampf um die Nachfolge des Propheten bricht alle Dämme: Was lange Zeit immer wieder lokale Konflikte hervorgerufen hat, ob die Schiiten oder die Sunniten die rechtmässigen Nachfolger von Mohammed sein würden, wird zum Streitpunkt der ganzen arabischen Welt. Die Kriege und die Alleinherrscher haben ein Vakuum hinterlassen, Gewalt und Terror haben die Bevölkerung erniedrigt. Dschihad Auf dem Wege Gottes. Wird im KORAN erwähnt. Der Koran ist für die Muslime die wörtliche Offenbarung Gottes an den Propheten Mohammed. Vermittelt durch den Engel Gabriel. Ein Werk ohne jegliche bildliche Darstellung. Gemäss des ersten Gebotes Mose, die im Koran verstreut zu finden. Beispielsweise das 2. Gebot: «Fertige dir keine Götzenstatuen an»! Im Koran: «Und sie haben sich an seiner Stelle Götter genommen, die nichts erschaffen, aber selbst erschaffen werden»! 29 30 Der Unheilige Krieg Fakten: Muslime machen ca. einen Fünftel der Weltbevölkerung aus. Die Gewaltinnerhalb der muslimischen Gemeinschaft ist jedoch grösser als bei jeder anderen Völkergemeinschaft. Israelische Botschafter Dan Gillerman 2008: «Wenn Christen Muslime töten, dann haben wir Kreuzzüge. Wenn Juden Muslime töten, dann ist es Mord. Wenn Muslime, Muslime töten, dann ist das, als würde man vom Wetter sprechen»! WO bleibt DIE EMPÖRUNG! Muslime gegen Muslime Anteil getöteter Muslime 4% 4% 14% Irak Iran 78% Auf die 306‘071‘800 Muslime Werden 1‘650‘000 getötet Golda Meir: «Der Friede im Nahen Osten wird sein, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben als uns zu hassen»! 30 Palästina Syrien 31 Der Unheilige Krieg Verteilung der Todesopfer im 20. Und 21. Jahrhundert: Die Flüchtlingskrise ODER: Der Krieg kommt zu uns in den Westen: 31 32 Der Unheilige Krieg Sie kommen, die Verlierer des Morgenlandes: In die Pflicht genommen: 32 • Die Flüchtenden sind gleich Mensch wie wir. • Die Flüchtenden besitzen Menschenwürde. • Die Flüchtenden verdienen Achtung auf gleicher Augenhöhe. • Nur die Gegenseitige Anerkennung heilt die verursachte Wunden. • Flüchtlinge sind eher Opfer einer verfehlten Politik des Westens. 33 Der Unheilige Krieg Wann werden die Kanonen endlich schweigen? 33 34 Der Unheilige Krieg Barack Obama bemühte sich um den Frieden im Nahen Osten 34 35 Der Unheilige Krieg Die Hoffnung stirbt zuletzt Nach dem Verlust des Feindbildes Die Filmindustrie der USA Ende der 1980igerjahre war der Superfeind, der Bedroher und Vernichter der USA, verschwunden. Die Sowjetunion existierte nicht mehr. So gekonnt und überlegt die Amerikaner reagierten, desto unbewusster handelten sie, diesem Verlust in den Köpfen der Bevölkerung zu entgegnen. Die Streitkräfte wurden einer schmerzhaften Dezimierung unterworfen. Die Bedrohung war nicht mehr spürbar vorhanden. Was machen mit dem riesigen, entstandenen Vakuum? Es war ein gewonnener interessiert war, ist noch nicht abgetragen. 1996, Anne und ich besuchten unseren Sohn in Madison (WI), frisch ab Presse gelangte der Firm «Independence Day» in die Kinos. In den USA spielt das Filmgeschäft eine grosse Rolle. Viele der Filme wiederspiegeln ein nicht bewältigtes Problem. In Erinnerung. Nach der technischen Revolution und der ausgelösten Verunsicherung, reagierte die Filmindustrie 1931 mit «Frankenstein». Nach dem Bewusstwerden der unglaublichen Wirkung der Atombombe, reagierte die Filmindustrie mit Monstern und Mutanten, auf Grund einer atomaren Verseuchung, 1955 «Tarantula». Independence Day Die ultimative Bedrohung kommt aus dem All. Gewaltig, unvorhersehbar und kaum zu bewältigen. Sogar der Präsident der USA steigt in ein Kampfflugzeug um den Gegner zu vernichten. Die Wissenschaft ist eher ratlos. Ein ewig Betrunkener, ein etwas trotteliger Professor und ein Narr retten schlussendlich die Welt vor dem Untergang. Als ich diesen Film, in Bethesda (MD) gesehen hatte, vermittelte seine Aussage ein typisches Bild des damaligen Zustandes der USA. Der Independence Day ist einer der wenigen nationalen Feiertage in US-Amerika. In Erinnerung an die Unabhängigkeitserklärung nach dem Befreiungskrieg. Vaterland und Stolz: «Wir haben das geschafft und wir werden alles Weitere ebenfalls schaffen»! Dieser patriotische Grundgedanke kam eher penetrant und sehr überheblich hinüber. Wir haben einen gemeinsamen Feind, den kennen wir nicht, der kommt aus dem Nichts und kann uns nicht zerstören. Wir sind immer wieder aus der Verzweiflung hinausgekommen. Dieser Grundgedanke geht einher mit dem Glauben, «In god we trust», wir sind trotz allem Versagen und dem Ungemach von aussen UNSCHLAGBAR. Es war das erste Mal, dass diese amerikanisch, patriotische Gesinnung in einem Filmwerk, zusammen mit der «Story» verknüpft worden ist. Es entspricht, nach all den eher einfach gestrickten Katastrophenfilmen, dem neuen Zeitgeist, nach dem Verlust des Erzfeindes. Ebenso nachhaltig wirkte dieses neue Selbstbewusstsein in der kommenden Periode der Golfkriege. Dem Kampf gegen den Terrorismus und der Gewissheit nur durch Gewalt und Unterdrückung anderer Lebensweisen, ausserhalb des Mutterlandes Herr zu werden. 35 36 Der Unheilige Krieg Die Zeit der Übermenschen Wir schreiben das Jahr 2017: Negativum: Im Kampf um den Terrorismus verbeissen sich die Akteure ineinander. Die Welt ist fragiler geworden. Terror ist zum Alltag verkommen. Die USA schliesst Waffenverkäufe in Milliardenhöhe ab, sinnigerweise für Feind und Freund im Nahen Osten. Der Flüchtlingsstrom multipliziert sich mit denen die um ihr Leben fürchten und denen die sich in Europa ein besseres Leben erhoffen. Erfolg haben Despoten und Diktatoren. Die Medien üben eine enorme Beeinflussung auf die Massen aus. Grund, dass es Staaten gibt, die die Medien unter Kontrolle bringen wollen. «Fake News» ist das Unwort unserer Zeit. Gemäss meinen vorherigen Voten zum Filmgeschäft, sind die Akteure ebenfalls entmenscht worden. Mutanten und Monster, Roboter und Maschinen werden eingesetzt um den Bösen und das Böse zu vertreiben und niederzukämpfen. Eine Gesellschaft versinkt in einer gleichmachenden Anonymität. Ist es wirklich so schlimm? Positivum: Es hat auf dieser Welt schlimmere Zeiten gegeben. Die Feudalherrschaft und die Leibeigenschaft ist Geschichte. Damals galt: «Gerechtigkeit für die die im Lichte stehn, Ungerechtigkeit für die die im Dunkeln gehn». Sehen wir auf unser Land zurück, hat die Eidgenossenschaft noch nie so lange im Frieden gelebt wie in der Gegenwart. Die Freiheit des Individuums ist so gross, dass unsere Vorfahren nur davon träumen könnten. Die Lebenserwartung war noch nie so gross wie heute. Keine Behörde, keine Kirche kann den Menschen zwingen etwas zu tun das ihm zuwider ist. Es herrscht ein latenter Frieden, aber es ist FRIEDEN. Natürlich gibt es nach wie vor Gewinner, ansonsten gäbe es keine Verlierer. Was nervt am 16.Juni 2017? Das Radio berichtet von der neuen SBB-App, dieses versteht nicht alle Mundart die in der Schweiz gesprochen wird. Die Transportkosten eines Möbelherstellers sind überrissen! Die die im Dunkeln gehen: Was ich an der Gegenwart vermisse ist ein relativ kleines Übel. Es sollte mehr Gespräche geben. Es könnte mehr über die Liebe der göttlichen Schöpfung nachgedacht werden. Es könnte dem Nachbarn mehr Achtung gezollt werden. Das sind schwache Argumente, denn es sollte kein «sollte» geben, sondern «ich handle». Die im Lichte stehn: Das sind die Anderen. Die Mächtigen, die Prominenten, die Vertreter von Gesellschaftsschichten und Politiker. Sie haben einen schweren Stand, alle zeigen mit den Fingern auf sie, wenn etwas schiefläuft. Aber wie ich sagte: «Sie stehn, sie bewegen sich nicht», darum ist es eine 36 37 Der Unheilige Krieg Gewissenspflicht, in irgendeiner Art und Weise im Kleinen zu handeln, sich zu bewegen! (Christenpflicht) Mosul: Ab März 2016, hat die irakische Armee mit dem Vormarsch auf Mossul begonnen. Seit 2014 hatten die Kämpfer des IS diese Stadt vollständig unter Kontrolle. Im Juni 2017 wurde der IS stark zurückgedrängt. Das Ende der Schlacht, die 2016 begonnen hatte, schreibt das Jahr 2017 (Juli). Am 9. Juli 2017 erklärte die irakische Regierung die Schlacht als beendet und von der IS befreit. Hintergründe: Der IS hat vorgesorgt. Seit der Gründung des Kalifats im Gebiet von Mosul, raubten Kämpfer der IS Kinder. Diese Kinder, im Alter von 4 bis 16 Jahren wurden, einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen. Die Kinder müssen Hinrichtungen von Gefangenen mitanzusehen. Sogar vierjährige sind in der Lage einen Menschen zu erschiessen. Diesen Teil, der Untergrund, des IS ist nicht zerstört. Es ist das zukünftige Potenzial um in aller Welt Terroranschläge auszuführen. Möglicherweise nicht mehr im Umfang eines Terrorangriffs auf New York, kleine Anschläge an willkürlichen Orten destabilisieren die Ordnung und Sicherheit. Sie sind da, agieren aus der Verborgenheit. Welcher Preis ist zu bezahlen? Der Westen verkauft Waffen an Saudi-Arabien und weitere Golfstaaten! 37 38 Der Unheilige Krieg Letzte Würdigung eines unwürdigen Zustandes! Was ich am Anfang erwähnt habe, Schuld und Unschuld sind ein Übel, das sich immer wieder in den Schwanz beisst. Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Ist die ultimative Aufforderung die Schuld nicht weiterzutragen, sondern in der Unschuld des anderen zu ertränken. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel! Wir Menschen beten um die Hilfe der göttlichen Macht, den Versuchungen zu wiederstehen. Trotzdem der Mensch weiss, dass er schwach ist. Ich vermeide in dieser Dokumentation irgendeiner Partei die Schuld zuzuweisen. Die Fakten sind schlimm genug und dürfen unter dem Eindruck der zwei Zitate aus dem Vater Unser begradigt werden. Ausserdem wird dieses Verhalten selbstverständlich, wenn das Bewusstsein dazu tendiert, dass Verantwortung nicht delegiert werden kann. Ethik ist die Lehre vom Handeln. Vertrauen, Aufrichtigkeit und Sicherheit fördert die Verständigung. Ich habe in meinem Leben hautnah erfahren können, was es bedeutet, wenn ein Land Krieg führt. Die unzähligen Fragen von Betroffenen die nur eines möchten, Heil aus der Sache zu kommen. Der Mensch sei ein vernunftgesteuertes Wesen wird oft erwähnt. Das stimmt in keiner Weise, denn wenn es so wäre würde es keine Kriege geben. Epilog: Es ist mir ein Bedürfnis zum Abschluss etwas Besinnlichkeit anzufügen. Ich habe den Urwaldarzt, Dr. Albert Schweitzer, anlässlich einer Begegnung in meiner Heimatgemeinde kenne gelernt. Ein Satz geht mir nie aus dem Sinn: «Ehrfurcht vor dem Leben»! 38 39 Der Unheilige Krieg Zum Schluss würdige ich die Opfer des Heiligen Krieges, ob Freund oder Feind. Gott nehme sie mit all seiner Barmherzigkeit in seine Arme und gebe ihren Seelen den erhofften Frieden. Meine verwundeten und gefallenen Kameraden der US-Streitkräfte. Möge dieser unselige Krieg seinem Ende zu gehen! Es gibt auf dieser Welt keine Schuldzuweisung, denn dieses Gericht liegt alleine in der Hand Gottes! Brothers in Arms (Waffenbrüder) (Dire Straits 1985, frei Übersetzt, Hans H. Weber 2016) Nun fährt die Sonne zur Hölle und die Monde steigen immer höher. Lasst mich Lebwohl sagen, denn jeder Mann muss sterben. Aber es ist geschrieben im Sternenlicht und jeder Linie eurer Hände; warum führen wir Krieg, wir Narren, gegen unsere Waffenbrüder. 39 40 Der Unheilige Krieg Curriculum Vitae Berufsunteroffizier (Stabs-Adjutant) der Schweizer Armee. 1970 bis 1980 Ausbildner für Automobil-, Elektrotechnik und Elektronik. 1980 bis 1988 Projektleiter KOMPASS-Gefechtssimulator. Nebenamtlicher Gewerbeschullehrer für Autoelektrik, Elektronik und Informatik. 1989 bis 1994 technischer Assistent und Bürochef des Verteidigungsattachés in Washington D.C.,1995 bis 1999 Mitarbeiter in einer Spezialgruppe für Führungs- und Informationstechnik der Armee. 1999 bis 2008 freiwilliger Mitarbeiter im Projekt: Militärische Führungs- und Informationssystem (MILFIS). Ab 2013 Studien für Dogmatik an der Universität Fribourg (theologische Fakultät). Ein Pressebericht Der «Heilige» Krieg, (Vortrag 2016) Warum kämpfen Menschen gegen Menschen? Warum müssen Menschen Hals über Kopf die Heimat verlassen, um ihr Leben zu retten? Gibt es einen heiligen Krieg? Hans H. Weber, Jahrgang 1941, beantwortet Letzteres mit einem klaren Nein! Krieg sei niemals heilig. Der Informatikspezialist schaut auf ein äusserst bewegtes Berufsleben zurück. Er begann nach seiner Pensionierung ein Studium der Dogmatik an der Uni Freiburg. «Ich bin ein Suchender», beschreibt er sich, «und ich werde bis an mein Lebensende studieren.» Bis Mitte Mai-dieses Jahres koordinierte er als Delegierter der Akit (Arbeitsgemeinschaft der Kirchen in Thun) die kirchlichen Einsätze im Thuner Bundesasylzentrum. Nach technischen Ausbildungen und als Lehrender an der betriebstechnischen Schule wurde er Berufsoffizier und Ausbildner mit fachtechnischer Ausrichtung. Dies wiederum führte dazu, dass es ihn in den 80er-Jahren für mehrere Jahre in die USA verschlug, wo er im Stab Nachrichtendienstliche Technik unter anderem bei der Air Force arbeitete. Digitale Nachrichtenübermittlung steckte zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen, und Hans H. Weber zählte zu den Entwicklungspionieren der Simulationstechnik. Sozialstrukturen im Wandel Zur Einstimmung seines Publikums erklang im Pfarreisaal St. Marien in Thun von den Dire Straits «Brothers in Arms» (Waffenbrüder), visuell unterstützt mit auf die Leinwand projizierten Fotos aus Kriegseinsätzen. «Jeder sucht Schuld», begann Weber aus seinen Erfahrungen im Kontakt mit Flüchtlingen und Mitmenschen zu erzählen. «Doch wenn es keine Schuldigen gibt, dann gibt es auch keine Unschuldigen.» Er sei davon überzeugt, dass Verantwortung nicht delegierbar sei. Ein jeder müsse Verantwortung für sein Tun übernehmen, denn jeder Mensch könne Unrecht von Gerechtigkeit unterscheiden. Schlagkräftigen Sprengstoff sehe er in der Wandlung der Sozialstrukturen, denn diese erleiden Erosionen, die eine Gesellschaft in Kriegsgefahr brächten. Der Referent frischte das Geschichtsbewusstsein seines Publikums auf, indem er die drei Weltmächte Osmanisches Reich, Zarentum und Habsburger, die allesamt Jahrhunderte existiert und fortwährend Kriege geführt hätten, analytisch betrachtete. Bei allen Kriegen ging es dabei nicht um Glaubenskriege zwischen dem muslimischen, dem orthodoxen und dem katholischen Reich, sondern immer um Macht, Geld und Land. Anfang des 20. Jahrhunderts gingen alle drei Reiche unter. Mit diesem Hintergrundwissen-liess Han H. Weber die kriegerischen Entwicklungen der Neuzeit in einem neuen Licht erscheinen. «Die Schöpfung», ist sich Weber sicher, «hat ein Gesetz: Systeme kommen, Systeme gehen!» Er kämpfe darum, die Unwissenheit über historische Zusammenhänge aufzuheben, damit mehr Menschen fragten: «Warum kam es zur Flüchtlingskrise?» Doch die meisten würden immer noch fragen: «Was wollen wir mit denen?» Der 76-Jährige setzt nach: «Wenn wir unsere Werte wie Mitmenschlichkeit und Gerechtigkeit verlieren, hilft weder Burkaverbot noch Verteufelung von Erdogan.». Bericht der Journalistin: Christina Burghagen für das Thuner Tagblatt, über den Heiligen Krieg 7 40 7 Unter der Genehmigung von Frau Christina Burghagen für diesen Artikel freigegeben. 41 Der Unheilige Krieg Mitteilungen: Eine historisch, theologisch-anthropologische Dokumentation über den «Heiligen Krieg» 18 Juli 2017 Version 4 Hans H. Weber Die entsprechenden Zitate sind mit ihrer Referenz versehen. Das Bildmaterial stammt aus der Wikipedia-Galerie und ist zur Weiterverwendung freigegeben. Einige Aufnahmen sind aus dem persönlichen Fundus. E-Mail: [email protected] Präsentation: http://hawe41.magix.net/album/alle-alben/!/oa/7408278/ WebSeite: http://www.hans-weber.ch Diese Dokumentation darf nicht Veröffentlicht werden. Die Rechte sind bei Hans H. Weber 20.07.2017 Signed by: Veröffentlichungen Date: 2017.07.19 18:40:31 +02 41