Der Unheilige Krieg

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Eine illustrierte Dokumentation über die Wege zum UNHEILIGEN Krieg
Autor:
Hans H. Weber
Beauftragter Ökumene, der kath.- Pfarrei St. Marien
Eine historische-, theologische,- anthropologische Studie
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Der Unheilige Krieg
Die Stationen zum IS
DIE STATIONEN ZUM IS
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GIBT ES EINEN HEILIGEN KRIEG?
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DES TEUFELS SPIELPLATZ
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Das sind die Schuld und die Schuldigen!
1
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VON DER VERANTWORTUNG:
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Im Bereich der Führungslehre existiert ein eisernes Gesetz:
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Der Nahe Osten:
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DER ISLAM
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Ein Wort über Mohammed, Islam, Schiiten und Sunniten:
Die Schiiten:
Die Sunniten:
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DIE BÜCHSE DER PANDORA WIRD GEÖFFNET
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INFORMATION ZUM ISLAMISCHEN STAAT (IS)
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Seit 2003 (dritter Golf-Krieg) als terroristische sunnitisch-islamische Miliz in Aktion.
Ursprung:
Syrien 2011, Bürgerkrieg:
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Aktuelle Meldung
Finanzierung:
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DIE MACHER IM RINGEN UM VORHERRSCHAFT VON POLITIK, KULTUR UND GLAUBEN
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BIS 1918.
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WAS BISHER GESCHEHEN IST:
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Wir schreiben das Jahr 1915:
Gallipoli und Armenien
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DER LANGE WEG ZUM HEILIGEN KRIEG NACH 1918
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Der Unheilige Krieg
Wir schreiben das Jahr 1918:
Vier ehemalige Weltreiche gehen unter:
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Wir schreiben das Jahr 1922:
Republik Türkei, Kemal Atatürk:
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Wir schreiben das Jahr 1948:
Israel wird Staat:
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Wir schreiben das Jahr 1956:
Die Suezkrise:
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Wir schreiben das Jahr 1967:
Der Sechstagekrieg:
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DER WEG ZUM IS
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Wir schreiben das Jahr 1973
Die arabischen Staaten schlagen überraschend zu, der Jom Kippur Krieg:
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Die Amerikaner greifen (inaktiv) in den Krieg ein:
Nixon, ein blendender Taktiker und diplomatischer Politiker:
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Wir schreiben das Jahr 1979:
Chomeini vertreibt den Schah von Persien:
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Die USA wird vom Iran gedemütigt:
Der erste Schritt zur dauernden Feindschaft:
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Wir schreiben das Jahr 1980
Nun wird es ernst im Nahen Osten, Anfang der Glaubenskriege:
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Der erste Golfkrieg:
Wer Wind säht wird Sturm ernten:
Ein komisches Zwischenspiel der USA:
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DER STRATEGISCHE PARADIGMENWECHSEL
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El Salvador 1989 bis 1991 Bürgerkrieg
WARUM, ein umwälzender strategischer Wechsel in der US-Verteidigung.
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DIE USA MITTEN DRIN IN DEN GOLFKRIEGEN
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Der zweite Golfkrieg
Nun kommt die USA militärisch in den Fokus:
Die US-Amerikanische Führung:
Die Irakische Führung:
Taktische Beurteilung:
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DIE DRITTE, KATASTROPHALE PHASE ZUM «WELTTERRORISMUS»
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Wie das Unheil begonnen hat:
Der ultimative Terroranschlag vom 11. September 2001 (Nine Eleven; 9/11)
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Der Unheilige Krieg
DER US-JOURNALIST, JOBY WARRICK IN SEINEM BUCH: «SCHWARZE FLAGGEN. DER AUFSTIEG
DES IS UND DIE USA
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Die unheiligen Lügen als Grund zum dritten Golfkrieg:
Die Schmach des US-Aussenministers Colin L. Powel
5.Februar 2003 (vor dem Golfkrieg) UN-Sicherheitsrat
Saddam Hussein:
Abu-Ghuraib 2003/04:
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DER ISLAMISCHE STAAT ETABLIERT SICH ENDGÜLTIG
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Die Auswirkung des dritten Golfkrieges:
Der Bürgerkrieg in Syrien beginnt 2011, der arabische Frühling
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DER RELIGIONSKRIEG BEGINNT 2011
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Schiiten gegen Sunniten,
Der Kampf um die Nachfolge des Propheten bricht alle Dämme:
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Fakten:
Verteilung der Todesopfer im 20. Und 21. Jahrhundert:
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DIE FLÜCHTLINGSKRISE
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ODER: Der Krieg kommt zu uns in den Westen:
Sie kommen, die Verlierer des Morgenlandes:
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Wann werden die Kanonen endlich schweigen?
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BARACK OBAMA BEMÜHTE SICH UM DEN FRIEDEN IM NAHEN OSTEN
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DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT
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Nach dem Verlust des Feindbildes
Die Filmindustrie der USA
Independence Day
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35
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Die Zeit der Übermenschen
Wir schreiben das Jahr 2017:
Negativum:
Ist es wirklich so schlimm?
Positivum:
Die die im Dunkeln gehen:
Die im Lichte stehn:
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Mosul:
Hintergründe:
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LETZTE WÜRDIGUNG EINES UNWÜRDIGEN ZUSTANDES!
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Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel!
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Der Unheilige Krieg
EPILOG:
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Brothers in Arms (Waffenbrüder)
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Curriculum Vitae
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EIN PRESSEBERICHT
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Der «Heilige» Krieg, (Vortrag 2016)
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Mitteilungen:
41
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Der Unheilige Krieg
Gibt es einen Heiligen Krieg?
Matthäus 25. 40
Wahrlich ich sage euch, was ihr einem dieser
meiner geringsten Brüdern getan habt, habt ihr
mir getan.
Der Titel: «Der Heilige Krieg» mag provozierend wirken, dies ist
gewollt. Der Vortrag ist jedoch auf das Ziel ausgerichtet: «Es gibt keine
Heiligen Kriege»! Eine menschliche Kultur, ein menschliches
Sozialsystem gleichen sich, da es nur die eine menschliche Natur gibt.
«Ehrfurcht vor dem Leben!», dieser Satz hat sich unauslöschlich,
anlässlich eines Vortrages von Albert Schweitzer, in mir festgesetzt.
Kann das Wissen über den Krieg, den Krieg zerstören? Auf diese
Möglichkeit möchte ich zurückgreifen. Ich versuche hinter die
Abgründe des menschlichen Zusammenlebens zu schauen. Dabei
hinterfrage ich meine berufliche Erfahrung als Berufssoldat, meine
Erfahrungen im Bereich des Flüchtlingswesens und meine
Erkenntnisse aus meinen theologischen Studien. Wohlwissend, dass
ich niemals eine endgültige Antwort auf die grundlegende Tatsache
geben kann: «Warum kämpft der Mensch gegen den Menschen»? Die
einzige Alternative dazu ist das Wissen: «Nach jedem Krieg gibt es
einen Frieden»!
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6
Der Unheilige Krieg
Des Teufels Spielplatz
Das sind die Schuld und die Schuldigen!
Schuld lebt durch Unschuldige. Die Unschuldigen
können ohne die Schuldigen nicht existieren. Keiner
dieser beiden Getrennten wird jedoch seine Schuld
gegenüber dem anderen anerkennen. So kommt es
immer zu einem unauflösbaren, gordischen Knoten, der
in Unfrieden, Krieg und Terror ausartet. Dieses Prinzip
steht ausserhalb des Evangeliums. «Was ihr meinen
geringsten Brüdern angetan oder nicht angetan habt»,
wird nicht in dieser Welt gerichtet. Somit würde es
vermutlich mehr Frieden geben, wenn die Gegner ohne
das Schuldprinzip aufeinander zugehen würden. Das
Böse wird nicht verschwinden, aber es könnte an Kraft
und Einfluss verlieren. Alles was dem Bösen widerstrebt
taugt zum Frieden.
Unter diesem Aspekt möchte ich es vermeiden, jegliche
Schuldzuweisung zum Heiligen Krieg zu interpretieren.
Das Prinzip der Macht und der Mächtigen versucht dem
Weltgeschehen ihren Stempel aufzudrücken. Eine ihrer
billigsten Offensive ist den immer präsenten Platzhalter,
die Schuld, in die Verantwortung zu ziehen.
Ich kann mir vorstellen, wenn Schuldzuweisungen
vermieden werden und stattdessen ein Dialog in
Augenhöhe stattfinden würde, einiges verbessert werden könnte. Das schliesst nicht ein, gegen das
Böse anzukämpfen.
Mit dieser Dokumentation möchte ich versuchen, ein informatives Bild über die damalige und
heutige Situation im Nahen Osten zu vermitteln. Ein Teil stammt aus der eigenen
Erfahrungssammlung während dem zweiten Golfkrieg 1991/92. Trotz den Fakten und den Fokus auf
die USA, darf es nicht sein, den Westen oder den Osten gegeneinander auszuspielen. Es ist ein langer
Prozess in die Geschichte gegangen. Die Anfänge liegen im Mittelalter, als der Glaubenskrieg
zwischen Moslems und Christen seinen Anfang genommen hat. Der Nahe Osten ist die Wiege der
Religionen vieler Völker. Einziger immer wieder aufflammender Makel ist die Intoleranz und ein
unseliger Fundamentalismus.
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7
Der Unheilige Krieg
Von der Verantwortung:
Im Bereich der Führungslehre existiert ein eisernes Gesetz:
Verantwortung lässt sich
nicht delegieren!
Der Mensch, als Individuum, wurde durch den Willen Gottes geschaffen. «Und Gott der Herr,
pflanzte einen Garten in Eden im Osten, und er
setzte dorthin den Menschen, den er gebildet
hatte»1 Dieser freie Mensch verfügt über einen
freien Willen. Das ist der Grund, dass er sich seiner
Verantwortung nicht entziehen kann. Der Mensch
ist sich seiner Taten bewusst. Wenn es schiefgeht
so kann er die Verantwortung dafür nicht
delegieren. Die Ausrede: Wo war Gott als dieses
Geschehen ausser Kontrolle geriet, ist unhaltbar.
Der Nahe Osten:
Die Kriege im Nahen Osten sind so alt wie die Völker in
diesem Raum. Die ungerechtfertigten Kreuzzüge
waren Interventionen des Abendlandes, gegen eine
Kultur die im Herzen des Morgenlandes entstanden
ist. Die Auseinandersetzung um Einfluss und Macht im
Nahen Osten haben nun einen Flächenbrand unter
dem Deckmantel eines Heiligen Krieges entfacht. Nach
dem Untergang der absolutistischen Reiche, nach dem
Ersten Weltkrieg, folgte das Protektorat der Briten und
Franzosen in Ägypten und Syrien. Die unglückliche
Hand der UNO, zur Gründung des Staates Israel,
hinterliess Konflikte, die bis zum heutigen Tag nicht begradigt worden sind. Der Kampf um
Einflussnahme des Westens, vor allem der USA und ihrer Koalition, entfachte mit aller Wucht einen
Kulturkampf zwischen Religion und Politik.
7
1
1. Mose 2, 8-9
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Der Unheilige Krieg
Der Islam
Ein Wort über Mohammed, Islam, Schiiten und Sunniten:
Geboren am 22. April 571 in Mekka, gestorben am 8. Juni 632 in Medina.
Mitten im Raum der jüdischen und christlichen Glaubensrichtung, entsteht
ein radikaler Gegenpool. Die arabische Welt ringt durch eine dritte,
monotheistische Religionsrichtung, eine Gegenkraft zu den Juden und
Christen in der arabischen Welt. Ihr Prophet, Abu I-Qäsim Muhammad ibn
Abd Alläh. Seine religiöse Überzeugung behält die Wurzeln im Nahem Osten.
Er beruft sich auf den Propheten Abraham. Mohammed beruft sich darauf,
dass Gott selber ihn als Gesandter auserwählt hat. Jesus wird im Islam
ebenfalls als Prophet verstanden und niemals als Sohn des dreieinigen Gottes.
Eine grundlegende Abweichung zum Christentum.
Die Schiiten:
Im Januar 632 geschieht eine bis heute anhaltendes Ereignis. Mohammed bestimmt keinen
Nachfolger. Der religiös
vereinte Islam wird
gespalten. Eine der
Glaubensrichtung nennet
sich SUNNITEN, die
anderen sind die SCHIITEN
(Schia). Die zweitgrösste
Gruppe des Islams, die
Schiiten. Der
Schwiegersohn
Mohammeds Ali ibn Abi
Tälib ruft sich als den
einzigen designierten
Nachfolger des Propheten
aus. Er ist Kalif und Imam.
Die Schiiten teilen sich
noch in diverse
Untergruppen. Aleviten
Zaiditen,
Ismaeliten und die Zwölfer
Schiiten.
Schiitische Länder sind:
Iran, Aserbaidschan, Irak, Bahrain, Libanon, Kuwait, Pakistan, Afghanistan und
Syrien.
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Der Unheilige Krieg
Die Sunniten:
Die grösste Glaubensrichtung des Islams. Sie leben in der Tradition des Propheten des Islams. Die
Unterschiede der beiden Glaubensrichtungen
waren ursprünglich nicht theologisch geprägt.
Die Frage, wer der beiden den rechtmässigen
Anspruch auf die Führung der Muslime hat. Die
Sunniten bildeten das Kalifat, die Schiiten das
Imamat. Die unversöhnlichen Unterschiede
kamen später hinzu. Zwischen den beiden
islamischen Mächten entstand eine
unversöhnliche Feindschaft. Diese Feindschaft
wurde hauptsächlich in der Neuzeit, durch den ersten modernen Krieg zementiert. Das Osmanische
Reich war sunnitisch. Hervorragend ist Saudi -Arabien, das sunnitisch geprägt ist. Saudi-Arabien
betrachtet Schiiten als Ungläubige die von Staates wegen v erfolgt werden müssen. Die Sunniten
stehen auch für den radikalen Islam. Terrornetzwerke und der IS sind sunnitisch.
Die Büchse der Pandora wird geöffnet
Die beiden Top Terroristen
Osama bin Laden und Zarqawi
Der 11. September 2001 eröffnet den totalen
Krieg gegen den Terror. Die USA übernimmt das
Steuer in der Terrorbekämpfung. Sie ermöglicht
dadurch den Aufstieg des IS
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Der Unheilige Krieg
Information zum Islamischen Staat (IS)
Seit 2003 (dritter Golf-Krieg) als terroristische sunnitisch-islamische
Miliz in Aktion.
Ursprung:
Die Organisation geht aus dem irakischen Widerstand hervor. Zuerst mit der
Terrororganisation al-Qaida verbündet. 2014 Gründung eines Kalifats im
Osten Syriens. Abu Bakr al-Baghdadi (Kalif Ibrahim)2 ist der Befehlshaber
aller Gläubigen und sieht sich als Nachfolger des Propheten Mohamed.
Ehemalige Geheimdienst-Offiziere aus den Reihen von Saddam Husseins
irakischen Streitkräften bildet die Führungsspitze. Der IS ist demnach
hochprofessionell organisiert und verfügt über ein ausgezeichnetes
Nachrichtennetz.
Syrien 2011, Bürgerkrieg:
Die IS kämpft gegen den Präsidenten Baschar al-Assad und gegen die Freie Syrische Armee und die
kurdische Minderheit im Norden von Syrien. Zunächst unter der Abkürzung ISIS (Islamischer Staat
Irak Syrien), ISI (Islamischer Staat Irak) etc. Seit 2014 nur noch die Abkürzung IS gebräuchlich. Die IS
versteht sich berechtigt andere Staaten zu okkupieren und danach ein Kalifat zu gründen.
Aktuelle Meldung
Vom 16. Juni 2017. Der IS-Anführer al-Baghdadi soll in den Kämpfen in der Nähe der syrischen Stadt
Rakka (Raqqa) Ende Mai durch einen russischen Flugzeugangriff umgekommen sein.
Die Flagge der HAMAS-Bewegung und Kalif al Baghdadi
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2
Siehe aktuelle Meldung auf dieser Seite
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Der Unheilige Krieg
Finanzierung:
Die IS hält sich an keinerlei internationale Abkommen, da sie den Gottesstaat als absoluten Massstab,
anerkennt. Ebenso herrscht keine säkulare weltliche
Gerichtsbarkeit. Das Terrornetzwerk verfügt über genügend
finanzielle Mittel um sich zu erhalten. Ein Grund, dass sie
äusserst schwer zu bekämpfen sind. Prinzipiell hat der dritte
Golfkrieg im Irak durch die USA, den Nährboden zum
Erstarken dieser islamischen Neuorientierung, gelegt.
Die Flagge des Islamischen Staates. Die antike Stadt Palmyra in Syrien. Die IS sprengte am
21. Juni 2015 antike Ruinen.
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Der Unheilige Krieg
Die Macher im Ringen um Vorherrschaft
von Politik, Kultur und Glauben
bis 1918.
Vom Mittelalter bis zur Neuzeit (1918) wurde das Morgen- und Abendland von
Feudalsystemen beherrscht. Alle gingen an ihrer Unfähigkeit, sich den kommenden
Gesellschaftssystemen anzupassen, zu Grunde. Die unheilige Verknüpfung mit den
religiösen Ansichten der Autokraten ermöglichte, den Kampf nicht nur um Territorien,
sondern auch um des Glaubens Willen zu führen.
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Der Unheilige Krieg
Was bisher geschehen ist:
Wir schreiben das Jahr 1915:
Gallipoli und Armenien
Das Deutsche Reich unterstützt die Türkei (Geheimbefehl) gegen Russland. Der Seeweg zum
Schwarzen Meer darf nicht an die Entente fallen. Der Nahe Osten ist im Moment uninteressant.
Neuseeland und Australien wird in den Belagerungskrieg um die Dardanellen durch
Grossbritannieneinbezogen. Die Truppen werden in Ägypten für ihren Einsatz vorbereitet. Winston
Churchill, Lord der Admiralität, verliert den Krieg im Bosporus und muss den Hut nehmen. Der starke
neue Mann im untergehenden Osmanischen Reich heisst Kemal Atatürk, er besiegte die Westmächte
während der Dardanellen Schlacht. Dazwischen fällte eine Tragödie, die im Geschehen des Ersten
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Der Unheilige Krieg
Weltkrieges untergeht, der Völkermord an den Armeniern. Die Armenier, eine christliche
Gemeinschaft in der islamischen Türkei verspricht sich über die Russen Hilfe zur Selbständigkeit zu
erhalten. Die Armenier provozieren einen blutigen Aufstand gegen die Moslems. Das Osmanische
Reich schlägt brutal zurück, denn sie können sich keinen Bürgerkrieg im Rücken des Weltkrieges
leisten. Bis heute ist die Türkei überzeugt, richtig gehandelt zu haben und lediglich die Aggression der
Armenier erstickt zu haben.
Der lange Weg zum Heiligen Krieg nach
1918
Wir schreiben das Jahr 1918:
Vier ehemalige Weltreiche gehen unter:
Die «alte Welt der absolutistischen Reiche» brechen zusammen. Die alte Welt wird neu organisiert.
Die Siegermächte nehmen den Platz der Osmanen im Nahem Osten ein. Syrien wird von Frankreich,
Ägypten von Grossbritannien verwaltet (ausgebeutet).
Wir schreiben das Jahr 1922:
Republik Türkei, Kemal Atatürk:
Das Osmanische Reich verschwindet und Kemal Atatürk erklärt die neue türkische Republik.
Wir schreiben das Jahr 1948:
Israel wird Staat:
Die Briten, unter dem Mandat der UNO, gründen den Staat Israel, ohne auf die arabischen Völker in
Palästina einzugehen. Der Vermittler, Graf Bernadotte, wird erschossen. Sofort reagieren die
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Der Unheilige Krieg
Palästinenser und greifen den jungen Staat Israel an. Ein Konflikt nimmt seinen Anfang der bis zum
heutigen Tag dauert. Noch immer bestimmen die Westmächte über den Nahen Osten.
Wir schreiben das Jahr 1956:
Die Suezkrise:
Der junge ägyptische General, Gamal Abdel Nasser, unterstützt das Nationalbewusstsein der
Ägypter, die nach dem
Sturz von König Faruq
(1952) eine neue Identität
suchen. Die Briten und
Franzosen und Israeli
führen einen
erfolgreichen Krieg, der
als die Suezkrise in die
Geschichte eingehen wird.
Das ist der Anfang vom
Ende des westlichen
Imperialismus. Es wird bis
zum Jahre 2003 dauern,
dann werden die
Amerikaner erneut als Eroberer in den Nahen Osten eindringen.
Wir schreiben das Jahr 1967:
Der Sechstagekrieg:
Ägypten drängt zu einem
Waffengang gegen Israel. Die
arabische Welt und die Sowjet
Union bilden eine Koalition. Die
USA hält sich zurück. Wie
vermutet, gewinnt Israel diesen
ersten Krieg. Die ganze Welt
schaut auf Israel und unterstützt
den Staat ideologisch. Die
arabische Welt geht leer aus und
wird als Aggressor gebrandmarkt.
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Der Unheilige Krieg
Der Weg zum IS
Wir schreiben das Jahr 1973
Die arabischen Staaten schlagen überraschend zu, der Jom Kippur Krieg:
Die arabische Allianz greift zu
einem Überraschungsschlag
gegen Israel. Die Golanhöhen
werden zurückerobert.
Der Sechstagekrieg fordert
interne Opfer. Die
Ministerpräsidentin Golda
Meir, entlässt den
Verteidigungsminister
Mosche Dajan. Denn dieser
erneute Krieg war alles
andere als ein Erfolg. Ohne
das massive eingreifen der Amerikaner mit Waffenlieferungen, hätte Israel diesen Waffengang
vermutlich verloren.
Die Amerikaner greifen (inaktiv) in den Krieg ein:
Nixon, ein blendender Taktiker und diplomatischer Politiker:
Nachdem es aussah, dass die
Israelis den Krieg verlieren
würden, baute die USA eine
massive Luftbrücke, zur
Unterstützung der
israelischen Armee, auf.
«Eine Münze ins Gras
werfen» ist eine englische
Redewendung. Wir werfen
Waffen, Geräte, Panzer,
Geschütz und genügend
Munition in diesen Krieg, sagte sich Amerika.
Da die Sowjetunion eine massive Waffenlieferung nach
Ägypten und Syrien aufbaute, war Präsident Nixon
sofort, als einziger, bereit Israel zu unterstützen.
Die Auswirkung dieser Operation führte zu einer
massiven Drosselung des Erdöls. Die Benzinpreise
schossen auf ungeahnte Höhen. Weltweit musste Öl
gespart eingespart werden. Erinnern sich einige an die
Sonntagsfahrverbote in Europa.
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Der Unheilige Krieg
Wir schreiben das Jahr 1979:
Chomeini vertreibt den Schah von Persien:
Chomeini entfacht die iranische Revolution. Der selbstherrliche Schah wird vertrieben. Es entsteht
der erste Staat, der durch die
Geistlichkeit regiert wird. Jetzt
werden die USA in den Strudel der
Neugestaltung des Nahen Ostens
hineingezogen. Chomeini prüft seine
Stärke indem er die US-Botschaft
besetzen lässt.
Die USA betreuen den todkranken
Schah. Das Signal für Chomeini, einen
Feldzug gegen die Amerikaner im Iran
zu starten. Studenten besetzen die
US-Botschaft in Teheran. Der US-Präsident J. Carter reagiert recht unbeholfen, was ihm das Gesicht
bei den Amerikanern kostet. Das ist der Anfang des unseligen Engagements der USA im Nahen Osten.
Chomeini gewinnt und etabliert sich nun vollständig im Iran.
Die USA wird vom Iran gedemütigt:
Der erste Schritt zur dauernden Feindschaft:
Der Schah in den USA und Proteste in New York
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Der Unheilige Krieg
Wir schreiben das Jahr 1980
Nun wird es ernst im Nahen Osten, Anfang der Glaubenskriege:
Der Schiit Ruholla Chomeini
ruft zur Vernichtung des
sunnitischen Regimes von
Saddam Hussein auf.
Saddam duldet andere
religiöse Bekenntnisse in
seinem Staat Irak. Es herrscht
ein arabischer
Religionsfrieden. Saddam
vernichtet alle Gegner seines
Regimes, aber er unterhält
eine akzeptable, absolutistische Ordnung. Chumeini
reisst mit seinem Eingreifen die sunnitisch-schiitische
Toleranz zu Boden. Wiederum einer der Bausteine des
kommenden IS. Die sunnitische Baath-Partei erhält im
Irak die Vorherrschaft und damit ist es um die
religiöse Toleranz unter dem Islam geschehen.
Auf der Aufnahme:
Saddam Hussein und der Gründer der Baath-Partei
Michel Aflaq 1979
Aflaq hat in Paris studiert und ist der Vordenker des
arabischen Nationalismus und des arabischen
Sozialismus.
Geboren 1910 in Damaskus, gestorben 1989 In Paris
Um die Glaubenszugehörigkeit von Aflaq wird heute noch
gestritten. Während Saddam Hussein den Baathismus vom
Christentum trennen wollte diente der Konvertit Aflaq als
Schützenhilfe.
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Der Unheilige Krieg
Der erste Golfkrieg:
Wer Wind säht wird Sturm ernten:
Ein komisches Zwischenspiel der USA:
Der verlustreiche Krieg zwischen dem Iran und dem Irak fordert eine Entscheidung. Die USA, die von
Chomeini gedemütigt worden ist, hält vordergründig zu Saddam Hussein. Präsident Ronald Regan
verkauft Waffen an den Iran (verdeckt) und den Irak. Die aus dem geheimen Waffenverkauf an den
Iran gewonnenen Gelder fliessen jedoch nicht in die Staatskasse, sondern werden zur Unterstützung
der Kontra-Rebellen in Nicaragua verwendet. Der Contra-Krieg, von 1981 bis 1990, fällt in die Zeit des
ersten Golfkrieges. Die USA unterstützen Saddam Hussein, in der Annahme, dass Hussein keine
islamisch, geistige Revolution (Irakische Revolution) auslösen würde wie Chomeinis im Irak.
Die USA findet auch ein «Bauernopfer» für den politischen Skandal: Oliver
North, Militärischer Berater von Ronald Reagan, North arbeitet während dem
Vietnamkrieg als Agent der CIA.
1987, Oliver North wurde entlassen, John Pointexter, Sicherheitsberater, trat
zurück.
Die USA führte eine Art Zweifrontenkrieg.
Oliver North
Ronald Reagan
19
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Der Unheilige Krieg
Der strategische Paradigmenwechsel
Die USA baut den Krieg um.
El Salvador 1989 bis 1991 Bürgerkrieg
Die Guerilla (Zivilbevölkerung, Christen, Kommunisten und Gewerkschafter) gegen die Militärjunta.
Die USA unterstützt die Militärregierung. Massaker von El Mozote war die schlimmste Gräueltat in
Mittelamerika. Steht im Zusammenhang mit der Iran
Contra Affäre (Krieg gegen Drogen). Anlässlich eines
militärischen Treffens, 1991, (nach dem Kalten Krieg) in
Washington, zusammen mit meinen NATO-Partnern,
erwähnte ein deutscher Fallschirmjäger, dass er bei
einem Übungseinsatz Flugzeuge der 82.
Luftlandedivision gesehen hätte. Die Anzahl der
Flugzeuge liessen die Vermutung zu, dass die Amerikaner in El Salvador eine militärische Operation
durchführen könnten. Es war der Einsatz in El Salvador, wie Tage später bekannt gemacht worden ist.
Ich möchte an dieser Stelle den US-Amerikanischen Journalisten erwähnen, Garry Webb, der die
dunkle Geschichte der ganzen Iran Contra Affäre ans Tageslicht gebracht hat (er bezahlte mit seinem
Leben dafür).
WARUM, ein umwälzender strategischer Wechsel in der US-Verteidigung.
Nach dem Kalten Krieg 1989 stellte die USA ihre militärischen Ziele vollständig um und verlagerten
Ihre Interessen auf wirtschaftliche und
geopolitische Einsätze. Die
Nachrichtenschule, an der Bolling Air Force
Base (Defence Intelligence Agency), bildete
bereits ungarische und tschechische
Nachrichtenoffiziere aus. Es wurde ein
neues strategisches Kriegsbild auf die Beine
gestellt. «» (LIC) war diese neue Strategie.
Die während des Kalten Krieges
hochgehaltenen Strategie «High
Readiness» (höchste Bereitschaft) wurde
1992 ersetzt. Das «Strategic Air Command»
(SAC) wurde aufgelöst. Das war eine
empfindliche Einbusse für die US-Air Force. Ich war 1992, nach Kontakten zur Defence Intelligence
Agency, sehr verwundert mit welchem Tempo die US-Streitkräfte diesen Paradigmenwechsel
vollzogen haben. Wir waren in Europa, respektive in der Schweiz, immer noch an die alten Muster
gewöhnt. Schaue ich heute auf diese Entwicklung zurück, so wird mir manches klar, warum plötzlich
das Interesse an Erdöl, Bodenschätze und politscher Einflussnahme im Nahen Osten zugenommen
hat. Die US-Streitkräfte richteten ihr Augenmerk, unmittelbar nach der Auflösung der Sowjetunion,
auf eine strategische Welt- und Verteidigungspolitik aus. Im Golfkrieg von 1991-192 wurden
grundlegende neue Verfahren getestet. Das heisst: «The First Information War» (der erste
Informationskrieg)3 in dem diese neue Technologie der Kriegsführung mit Hilfe von hocheffizienten
Netzwerken und Computern, das Tor für die zukünftige Kriegsführung aufgestossen worden ist. Ich
arbeitete im Informatikbereich, Test für neue Visitor-Requestverfahren mit der Air Force zusammen.
Diese neuen technologischen Informatikaufgaben betreute die US-Air Force. Zurück in die Schweiz
20
3
«The First Informtion War», Alan D. Campen USAF, AFCEA International Press Fairfax, Virginia.
21
Der Unheilige Krieg
arbeitete ich bis zur Pension in diesem Gebiet der hochvernetzten Informations- und
Führungstechnik. Heute gehört ein beträchtlicher Teil des sogenannten «Cyberwar» in diese
Technologie.
Die USA mitten drin in den Golfkriegen
Der zweite Golfkrieg
Nun kommt die USA militärisch in den Fokus:
Ab 1990 war ich als technischer Assistent und Bürochef des Verteidigungsattachés in Washington
D.C. kommandiert. In einer militärisch, diplomatischen Aktivität. Daher habe ich die Phasen «DesertShield» und «Desert-Storm» unmittelbar, als akkreditierter Angehöriger der US-Streitkräfte
miterlebt.
Die Probleme nahmen ihren Anfang, als Saddam Hussein den Zugang zum Golf sichern wollte und
Kuwait angriff. Der zweite Golfkrieg, erster kriegsaktive Konflikt der arabischen Staaten
untereinander. Dann entstand die Legende von den Irakis, die Kleinkinder in kuwaitischen Spitälern
umgebracht hätten. Eine riesige Empörung in den USA. Später stellte es sich heraus, dass dies eine
Fake-News gewesen ist.
Der US-Generalstabschef, Colin L. Powell, einer der fähigsten und der erste farbige Heerführer, hatte
den Lead über die US-Streitkräfte, während dem zweiten Golfkrieg. Zusammen mit einem Politiker,
Caspar Weinberger (Verteidigungsminister 1981 bis 1987) und Colin Powell entwickelten eine
Doktrin. Die Weinberger-Powell Doktrin. Grundzüge aus dieser Doktrin waren:
21
22
Der Unheilige Krieg
1. Ein Krieg ist das letzte Mittel und wird erst in Erwägung gezogen, wenn alle anderen
Optionen erschöpft sind.
2. Krieg kommet nur in Frage, wenn die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten in
konkreter Gefahr ist.
3. Eine ausreichende Basis an Unterstützung durch die Öffentlichkeit muss gewährleistet sein.
4. Wenn der Krieg geführt wird, dann mit einer überwältigenden Übermacht an Truppen und
Gerät, um einen schnellen und verlustarmen Sieg sicherzustellen.
5. Es muss eine vernünftige Strategie geben, sich aus dem Konflikt wieder zurückzuziehen (ein
Plan B).
Ich werde später wieder auf diese Doktrin zurückgreifen.
Die US-Amerikanische Führung:
Die Akteure während dem zweiten Golfkrieg. V.l.n.r.
Präsident G. Bush, Verteidigungsminister Dick Cheney, General N. Schwarzkopf
und Caspar Weinberger
Die Irakische Führung:
Oberbefehlshaber: Saddam
Hussein,
650.000 Mann
Gegen
956.000 Mann der USA
Der zweite Golfkrieg wurde äussert effektiv, mit wenig Verlusten und ausgezeichnetem Plan B der
Amerikaner und der Koalition entschieden. Vorbereitungsmassnahmen während der Operation
«Desert Shield» (Wüsten-Schild) wurde die Kampfführung minutiös vorbereitet. Während der
«heissen Phase» (Wüsten-Sturm) gab es auf der irakischen Seite an die 35.000 Gefallene, auf der
Seite der Koalition 395.
Im Nachhinein habe ich mich stark von der Idee, dass dieser Krieg notwendig war, distanziert. Kein
Krieg ist notwendig. Wenn der zweite Golfkrieg als Ursache des heutigen Terrors angeschaut werden
kann, dann behaupte ich: «Der zweite Golfkrieg war ein notwendiges Übel, dank der Doktrin
22
23
Der Unheilige Krieg
erfolgreich». Der zweite Golfkrieg war das Fundament zum Terror. Der dritte Golfkrieg war eine
Weltkatastrophe in jeder Hinsicht und hat den Terror im heutigen Ausmass ermöglicht.
Taktische Beurteilung:
Dank dem strikten Einhalten der Weinberger-Powell-Doktrin wurde der Truppeneinsatz ein Erfolg.
Kuwait konnte befreit werden. Saddam Hussein wurde in die Schranken gewiesen. Die anderen
arabischen Staaten (Saudi-Arabien) profitierten enorm, die Amerikaner befreiten sie vor einer
latenten Gefahr durch das aggressive Verhalten der Irakis. Der Kriegsgrund, Punkt 2, war nicht
ausreichend, denn es gab etliche grössere Proteste in Washington D.C. Unsere Botschaft war insofern
beteiligt an den Protesten, da die Schweiz die diplomatischen Interessen des Iran gegenüber der USA
wahrgenommen hat. Punkt 3 bis 5, sind eingehalten worden. Ich lernte General Colin Powell
während der Golfkriegsphase persönlich kennen, ich durfte mehrmals die Eidgenossenschaft, als
Militärperson, an offiziellen Treffen, vertreten.
Die dritte, katastrophale Phase zum
«Weltterrorismus»
Wie das Unheil begonnen hat:
Der ultimative Terroranschlag vom 11. September 2001 (Nine Eleven; 9/11)
Bestens- und weltbekannt. Ich gehe nicht speziell auf das Ereignis ein. Nur hintergründige
Informationen werde ich in der Folge erörtern.
23
24
Der Unheilige Krieg
Die psychologische Wirkung auf die USA war einmalig und enorm. Der Bevölkerung wurde schlagartig
bewusst, dass es keinen Schutz gegen ein Attentat dieser Grössenordnung geben kann. Präsident
Bush
jun.
war
The National Cathedral, Washington D.C. und die Schweizer-Botschaft in Washington
D.C. die sich in unmittelbarer Nähe befindet.
vollkommen überfordert. Das erfuhren die Kenner der US-Amerikanischen Gesellschaftsstruktur. Der
Gottesdienst in der National Cathedral in Washington D.C. war eine erwünschte Plattform für
fundamentale. Ein Vertreter des Islam kam ebenfalls zum Wort. Jedoch die Hochspannung war
deutlich spürbar. Der Anschlag wurde dem al-Quaida Führer, Osama bin Laden, zugesprochen. BinLaden erklärte zwar, dass er vom Anschlag gewusst habe. Er begrüsste die Terrortat als Willen Allahs.
Am 1. November 2004, vor der Wiederwahl von Georg W. Bush, wandte sich Osama bin Laden durch
eine Videobotschaft an die amerikanische Bevölkerung (nach dem Beginn des dritten Golfkrieges). Er
erwähnte, dass wenn sich die Politik der USA im Nahen Osten nicht ändern würde, dann käme es
weiteren verheerenden Anschlägen. Osama bin Laden wurde 2011 durch eine US-Spezial-Einheit
erschossen.
Das Video das um die Welt gegangen ist. Die
Übertragung der Operation «Neptune’s Spear» am
2.Mai 20122, in Pakistan.
US. Präsident Obama und dessen Vizepräsident Joe
Biden
OPERATION
Geronimo.
Die
Ermordung
bin Ladens
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25
Der Unheilige Krieg
Der US-Journalist, Joby Warrick in seinem
Buch: «Schwarze Flaggen. Der Aufstieg des
IS und die USA4
Ich beziehe mich im Folgenden auf die Recherchen von Joby Warrick
Die unheiligen Lügen als Grund zum dritten Golfkrieg:
Die Schmach des US-Aussenministers Colin L. Powel
5.Februar 2003 (vor dem Golfkrieg) UN-Sicherheitsrat
Am 5. Februar 2003 trat Powell vor dem Weltsicherheitsrat der
Vereinten Nationen auf und bezeichnete ein ihm vorgelegtes
Dokument, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen
verfügen würde. Aus dem direkten Umfeld von Powell war zu
erfahren, dass Powel auf dem Dokument einige persönliche
Randnotizen anbrachte. Er war halbwegs überzeugt, dass das
Dokument nicht der Wahrheit entsprach und die Regierung Bush
unter allen Umständen einen weiteren Golfkrieg anstrebte.
Trotzdem sprang Powell über den eigenen Schatten und verlas das
verhängnisvolle Dokument. Später, als es ohnehin zu spät war,
wurden die Tatsachenbehauptungen des Dokumentes als FALSCH
erkannt. Powel bezeichnete seinen Auftritt als einen
«Schandfleck» in seiner Karriere (September 2005).
Vor dem Weltsicherheitsrat behauptete der amerikanische Außenminister Colin Powell am
5. Februar 2003, Zarqawi agiere als Bindeglied zwischen Saddam Hussein und al-Qaida. Diese
Erwähnung machte Zarqawi international bekannt. Die angebliche Verbindung zwischen alQaida und Saddam Hussein diente der amerikanischen Regierung als eine der Begründungen
für den geplanten Irakkrieg. Wie ein offizieller Bericht des Verteidigungsministeriums der
USA am 5. April 2007 erklärte, gab es bis zu Saddam Husseins Absetzung durch die
Amerikaner jedoch tatsächlich keine aktive Zusammenarbeit zwischen dem irakischen
Diktator und al-Qaida. Saddam Hussein duldete jedoch die Anwesenheit Zarqawis.
25
4
Joby Warrick, Pulitzerpreisträger,
26
Der Unheilige Krieg
Für die USA galt Zarqawi als Staatsfeind und
wurde mit einem Kopfgeld in Höhe von 25
Millionen US-Dollar gesucht. Damit war auf ihn
der gleiche Kopfpreis ausgesetzt wie einst auf
Saddam Hussein. Nur auf Osama bin Laden war
mit 50 Millionen US-Dollar jemals ein höheres
Kopfgeld ausgesetzt gewesen.
Fakt ist, dass der US-Aussenminister von Dick
Cheiny, Donald Rumsfeld, und Bush Junior
hereingelegt wurde, um den Einmarsch der USA
in den Irak zu sanktionieren. Betreffend
Weinberger-Powell-Doktrin, war diese das Papier nicht wert auf dem sie geschrieben wurde.
Es bestand kein Grund für einen Krieg. Die nationale Sicherheit war nicht gefährdet. Vor
allem es gab keinen Plan B was zu tun sei nach dem Krieg. Colin Powell hatte eine Menge
Streitigkeiten mit dem Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, was diesen unüberlegten
Einsatz militärischer Mittel im Irak rechtfertigen würde. Ich kenne Colin Powell als
überlegten, absolut loyalen Menschen. Die Loyalität gegenüber dem Weissen Haus war Ein
Der Top-Terrorist Zarqawi wurde er
durch US-Kampfjets bombardiert und
schwer verletzt
Beitrag auf Wikipedia zum Irakkrieg sagt folgendes: «Der Irakkrieg 2003 war eine
völkerrechtswidrige Militärinvasion der USA, Grossbritanniens und einer Koalition der Willigen»
Der Krieg begann am 20. März 2003 und am 1.Mai 2003 erklärte Präsident Georg W. Bush den Krieg
als beendet (Mission Accomplished). Die Besetzung des Irak wurde jedoch erst 2011 beendet. Diese
Zeit war die Ursache des unkontrollierten Aufstiegs terroristischer Gruppierungen.
Joby Warrick zitierte: «Die Machtlosigkeit der Übergangsverwaltung und die Ignoranz der
Amerikaner gegenüber den Irakern und ihrer Kultur gliche Regen und Sonnenschein, die Zarqawi
blühen und gedeihen liess».5
Die Amerikanische Führung stationierte denkbar ungeeignete
Truppenteile im Irak. (82nd Airborn Division und das 3rd
Armored Cavalry Regiment). Keine für den Schutz der
Bevölkerung ausgebildete Truppen, sondern
«Kampfmaschinen», die auf Eroberung getrimmt worden
sind. Das zeigte sich in Problemen mit der irakischen
Bevölkerung, die nach dem Kontakt mit den «Befreiern», ihre
Toleranz in Hass gewandelt hat. Am 28 April 20036,standen etwa 200 singende und brüllende
Demonstranten vor dem Gebäude der US-Fallschirmjäger. Später behaupteten die Soldaten, dass
einige der Demonstranten Schusswaffen schwenkten, gefolgt von Schüssen. Die US-Truppe eröffnete
das Feuer, sie töten 17 Iraker und verwundeten 70 Demonstranten. Es wurde untersucht. Es konnten
keine Einschusslöcher aus Richtung der Demonstranten festgestellt werden. Das war in der Provinz
al-Anbar, die Stadt Falludscha. Die beteiligten Iraker waren sicher keine Terroristen. Scheich Zaidan
versuchte die Wogen zu glätten, aber der verantwortliche Kommandant begann mit Beleidigungen
gegen die Iraker zu reagieren. Zaidan sagte zum US-Kommandanten: «Es wird ihnen nicht gelingen,
26
5
6
Joby Warrick, Der Aufstieg der IS und die USA», Kapitel 9,
3 Wochen nach der Eroberung von Bagdad
27
Der Unheilige Krieg
im Irak zu bleiben. Der Flächenbrand hat begonnen und ich werde nichts tun um ihn aufzuhalten».
«Genau da», sagte er später, «begann der eigentliche Kampf»! (Joby Warrick).
Saddam Hussein:
Geboren am 28. April 1937. Am 30. Dezember 2006 in al-Kazimiyya bei Bagdad hingerichtet. Von
1979 bis 2003 Staatspräsident und 1979 bis 1991 / 1994 bis 2003 Premierminister des Irak.
Das irakische Gericht,
verurteilte Saddam
Hussein wegen
Völkermord,
Verbrechen gegen die
Menschlichkeit und
Kriegsverbrechen zum
Tode. Am 5. November
2006 erfolgte das
Saddam Todesurteil durch
Richter Ra’uf Raschid
Hussein Abd ar-Rahman. Die
Berufungskammer
bestätigte das Urteil.
Stimmen aus dem Irak warnten vor diesem Urteil. Saddam Hussein war unbeliebt, aber dass auf
Grund einer fremden Macht gegen einen irakischen Bürger ein Todesurteil gesprochen wurde, das
gab den Terroristen Aufschwung.
Abu-Ghuraib 2003/04:
Der Folterskandal von Abu-Ghuraib, ab 2003, erschüttert die westliche Welt. Die Moslems sprachen
von unverzeihlichen Demütigungen an Gefangenen.
Das geschah unter den Augen der Amerikaner im Irak.
2004 veröffentlichte der Sender CBS Berichte über
Folter, Missbrauch und Erniedrigung von Gefangene in
Abu-Ghuraib. Die Amerikaner gerieten in einen Strudel
von Empörung. Bundesrätin Micheline Camuy-Rey
(Aussenministerin) bestellte die Botschafter der USA
und Grossbritannien zu sich. Der deutsche
Aussenminister Joschka Fischer doppelte mit Protesten
nach. Eine Soldatin, Lennie England, wurde in den
Mittelpunkt der Ausschreitungen
gesetzt. Eine der übelsten Folgen aus
dem dritten Golfkrieg kam ans
Tageslicht. Unschwer vorzustellen
welchen Einfluss dies auf die
Terrororganisationen des Nahen Ostens
ausübte. Was können Menschen
einander antun?
27
28
Der Unheilige Krieg
Der Islamische Staat etabliert sich
endgültig
Die Auswirkung des dritten Golfkrieges:
Der Bürgerkrieg in Syrien beginnt 2011, der arabische Frühling
Seit 1963 regiert ein
Einparteiensystem, die
Baath-Partei, den syrischen
Staat. Dann ging es unter
Saddam Hussein um die
Vormachtstellung in der
arabischen Welt. Die
Vernichtung von Saddam
Hussein durch die
Amerikaner und die
unnachgiebige Haltung des
syrischen Präsidenten,
führte ab 2011 zum «Point of no Return» zwischen dem
Westen und dem Nahen Osten.
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29
Der Unheilige Krieg
Der Religionskrieg beginnt 2011
Schiiten gegen Sunniten,
Der Kampf um die Nachfolge des Propheten bricht alle Dämme:
Was lange Zeit immer wieder lokale Konflikte hervorgerufen hat, ob die Schiiten oder die Sunniten
die rechtmässigen Nachfolger von Mohammed sein würden, wird zum Streitpunkt der ganzen
arabischen Welt. Die Kriege und die Alleinherrscher haben ein Vakuum hinterlassen, Gewalt und
Terror haben die Bevölkerung erniedrigt.
Dschihad
Auf dem Wege Gottes. Wird im KORAN erwähnt.
Der Koran ist für die Muslime die wörtliche
Offenbarung Gottes an den Propheten
Mohammed. Vermittelt durch den Engel Gabriel.
Ein Werk ohne jegliche bildliche Darstellung. Gemäss des ersten Gebotes Mose, die im Koran
verstreut zu finden. Beispielsweise das 2. Gebot: «Fertige dir keine Götzenstatuen an»! Im Koran:
«Und sie haben sich an seiner Stelle Götter genommen, die nichts erschaffen, aber selbst erschaffen
werden»!
29
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Der Unheilige Krieg
Fakten:
Muslime machen ca. einen Fünftel der Weltbevölkerung aus. Die Gewaltinnerhalb der muslimischen
Gemeinschaft ist jedoch grösser als bei jeder anderen Völkergemeinschaft.
Israelische Botschafter Dan Gillerman 2008:
«Wenn Christen Muslime töten, dann haben wir Kreuzzüge. Wenn Juden Muslime töten,
dann ist es Mord. Wenn Muslime, Muslime töten, dann ist das, als würde man vom Wetter
sprechen»!
WO bleibt DIE EMPÖRUNG!
Muslime gegen Muslime Anteil getöteter
Muslime
4% 4%
14%
Irak
Iran
78%
Auf die 306‘071‘800 Muslime
Werden 1‘650‘000 getötet
Golda Meir: «Der Friede im Nahen
Osten wird sein, wenn die Araber ihre
Kinder mehr lieben als uns zu
hassen»!
30
Palästina
Syrien
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Der Unheilige Krieg
Verteilung der Todesopfer im 20. Und 21. Jahrhundert:
Die Flüchtlingskrise
ODER: Der Krieg kommt zu uns in den Westen:
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32
Der Unheilige Krieg
Sie kommen, die Verlierer des Morgenlandes:
In die Pflicht genommen:
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•
Die Flüchtenden sind gleich Mensch wie wir.
•
Die Flüchtenden besitzen Menschenwürde.
•
Die Flüchtenden verdienen Achtung auf gleicher Augenhöhe.
•
Nur die Gegenseitige Anerkennung heilt die verursachte Wunden.
•
Flüchtlinge sind eher Opfer einer verfehlten Politik des Westens.
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Der Unheilige Krieg
Wann werden die Kanonen endlich schweigen?
33
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Der Unheilige Krieg
Barack Obama bemühte sich um den
Frieden im Nahen Osten
34
35
Der Unheilige Krieg
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Nach dem Verlust des Feindbildes
Die Filmindustrie der USA
Ende der 1980igerjahre war der Superfeind, der Bedroher und Vernichter der USA, verschwunden.
Die Sowjetunion existierte nicht mehr. So gekonnt und überlegt die Amerikaner reagierten, desto
unbewusster handelten sie, diesem Verlust in den Köpfen der Bevölkerung zu entgegnen. Die
Streitkräfte wurden einer schmerzhaften Dezimierung unterworfen. Die Bedrohung war nicht mehr
spürbar vorhanden. Was machen mit dem riesigen, entstandenen Vakuum? Es war ein gewonnener
interessiert war, ist noch nicht abgetragen. 1996, Anne und ich besuchten unseren Sohn in Madison
(WI), frisch ab Presse gelangte der Firm «Independence Day» in die Kinos.
In den USA spielt das Filmgeschäft eine grosse Rolle. Viele der
Filme wiederspiegeln ein nicht bewältigtes Problem. In
Erinnerung. Nach der technischen Revolution und der
ausgelösten Verunsicherung, reagierte die Filmindustrie 1931 mit
«Frankenstein». Nach dem Bewusstwerden der unglaublichen
Wirkung der Atombombe, reagierte die Filmindustrie mit
Monstern und Mutanten, auf Grund einer atomaren
Verseuchung, 1955 «Tarantula».
Independence Day
Die ultimative Bedrohung kommt aus dem All. Gewaltig, unvorhersehbar und kaum zu bewältigen.
Sogar der Präsident der USA steigt in ein Kampfflugzeug um den Gegner zu vernichten. Die
Wissenschaft ist eher ratlos. Ein ewig Betrunkener, ein etwas trotteliger Professor und ein Narr
retten schlussendlich die Welt vor dem Untergang. Als ich diesen Film, in Bethesda (MD) gesehen
hatte, vermittelte seine Aussage ein typisches Bild des damaligen Zustandes der USA. Der
Independence Day ist einer der wenigen nationalen Feiertage in US-Amerika. In Erinnerung an die
Unabhängigkeitserklärung nach dem Befreiungskrieg. Vaterland und Stolz: «Wir haben das geschafft
und wir werden alles Weitere ebenfalls schaffen»! Dieser patriotische Grundgedanke kam eher
penetrant und sehr überheblich hinüber. Wir haben einen gemeinsamen Feind, den kennen wir
nicht, der kommt aus dem Nichts und kann uns nicht zerstören. Wir sind immer wieder aus der
Verzweiflung hinausgekommen. Dieser Grundgedanke geht einher mit dem Glauben, «In god we
trust», wir sind trotz allem Versagen und dem Ungemach von aussen UNSCHLAGBAR.
Es war das erste Mal, dass diese amerikanisch,
patriotische Gesinnung in einem Filmwerk,
zusammen mit der «Story» verknüpft worden
ist. Es entspricht, nach all den eher einfach
gestrickten Katastrophenfilmen, dem neuen
Zeitgeist, nach dem Verlust des Erzfeindes.
Ebenso nachhaltig wirkte dieses neue Selbstbewusstsein in der kommenden Periode der Golfkriege.
Dem Kampf gegen den Terrorismus und der Gewissheit nur durch Gewalt und Unterdrückung
anderer Lebensweisen, ausserhalb des Mutterlandes Herr zu werden.
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Der Unheilige Krieg
Die Zeit der Übermenschen
Wir schreiben das Jahr 2017:
Negativum:
Im Kampf um den Terrorismus verbeissen
sich die Akteure ineinander. Die Welt ist
fragiler geworden. Terror ist zum Alltag
verkommen. Die USA schliesst
Waffenverkäufe in Milliardenhöhe ab,
sinnigerweise für Feind und Freund im Nahen
Osten. Der Flüchtlingsstrom multipliziert sich
mit denen die um ihr Leben fürchten und
denen die sich in Europa ein besseres Leben
erhoffen. Erfolg haben Despoten und
Diktatoren. Die Medien üben eine enorme
Beeinflussung auf die Massen aus. Grund, dass es Staaten gibt, die
die Medien unter Kontrolle bringen wollen. «Fake News» ist das
Unwort unserer Zeit. Gemäss meinen vorherigen Voten zum
Filmgeschäft, sind die Akteure ebenfalls entmenscht worden.
Mutanten und Monster, Roboter und Maschinen werden
eingesetzt um den Bösen und das Böse zu vertreiben und
niederzukämpfen. Eine Gesellschaft versinkt in einer
gleichmachenden Anonymität.
Ist es wirklich so schlimm?
Positivum:
Es hat auf dieser Welt schlimmere Zeiten gegeben. Die Feudalherrschaft und
die Leibeigenschaft ist Geschichte. Damals galt: «Gerechtigkeit für die die im
Lichte stehn, Ungerechtigkeit für die die im Dunkeln gehn». Sehen wir auf
unser Land zurück, hat die Eidgenossenschaft noch nie so lange im Frieden
gelebt wie in der Gegenwart. Die Freiheit des Individuums ist so gross, dass
unsere Vorfahren nur davon träumen könnten. Die Lebenserwartung war noch
nie so gross wie heute. Keine Behörde, keine Kirche kann den Menschen
zwingen etwas zu tun das ihm zuwider ist. Es herrscht ein latenter Frieden,
aber es ist FRIEDEN. Natürlich gibt es nach wie vor Gewinner, ansonsten gäbe
es keine Verlierer. Was nervt am 16.Juni 2017? Das Radio berichtet von der neuen SBB-App, dieses
versteht nicht alle Mundart die in der Schweiz gesprochen wird. Die Transportkosten eines
Möbelherstellers sind überrissen!
Die die im Dunkeln gehen:
Was ich an der Gegenwart vermisse ist ein relativ kleines Übel. Es sollte mehr Gespräche geben. Es
könnte mehr über die Liebe der göttlichen Schöpfung nachgedacht werden. Es könnte dem Nachbarn
mehr Achtung gezollt werden. Das sind schwache Argumente, denn es sollte kein «sollte» geben,
sondern «ich handle».
Die im Lichte stehn:
Das sind die Anderen. Die Mächtigen, die Prominenten, die Vertreter von Gesellschaftsschichten und
Politiker. Sie haben einen schweren Stand, alle zeigen mit den Fingern auf sie, wenn etwas
schiefläuft. Aber wie ich sagte: «Sie stehn, sie bewegen sich nicht», darum ist es eine
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Der Unheilige Krieg
Gewissenspflicht, in irgendeiner Art und Weise im Kleinen zu handeln, sich zu bewegen!
(Christenpflicht)
Mosul:
Ab März 2016, hat die irakische Armee mit dem Vormarsch auf Mossul begonnen. Seit 2014 hatten
die Kämpfer des IS diese Stadt vollständig unter Kontrolle. Im Juni 2017 wurde der IS stark
zurückgedrängt. Das Ende der Schlacht, die 2016 begonnen hatte, schreibt das Jahr 2017 (Juli). Am 9.
Juli 2017 erklärte die irakische Regierung die Schlacht als beendet und von der IS befreit.
Hintergründe:
Der IS hat vorgesorgt. Seit der Gründung des Kalifats im Gebiet von Mosul, raubten Kämpfer der IS
Kinder. Diese Kinder, im Alter von 4 bis 16 Jahren wurden, einer intensiven Gehirnwäsche
unterzogen. Die Kinder müssen Hinrichtungen von Gefangenen mitanzusehen. Sogar vierjährige sind
in der Lage einen Menschen zu erschiessen. Diesen Teil, der Untergrund, des IS ist nicht zerstört. Es
ist das zukünftige Potenzial um in aller Welt Terroranschläge auszuführen.
Möglicherweise nicht mehr im Umfang eines Terrorangriffs auf New York, kleine Anschläge an
willkürlichen Orten destabilisieren die Ordnung und Sicherheit. Sie sind da, agieren aus der
Verborgenheit.
Welcher Preis ist zu bezahlen? Der Westen verkauft Waffen an Saudi-Arabien und weitere
Golfstaaten!
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Der Unheilige Krieg
Letzte Würdigung eines unwürdigen
Zustandes!
Was ich am Anfang erwähnt habe, Schuld und Unschuld sind ein Übel, das sich immer wieder in den
Schwanz beisst.
Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Ist die ultimative Aufforderung die Schuld nicht weiterzutragen, sondern in der Unschuld des
anderen zu ertränken.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel!
Wir Menschen beten um die Hilfe der göttlichen Macht, den Versuchungen zu wiederstehen.
Trotzdem der Mensch weiss, dass er schwach ist.
Ich vermeide in dieser Dokumentation irgendeiner Partei die Schuld zuzuweisen. Die Fakten sind
schlimm genug und dürfen unter dem Eindruck der zwei Zitate aus dem Vater Unser begradigt
werden. Ausserdem wird dieses Verhalten selbstverständlich, wenn das Bewusstsein dazu tendiert,
dass Verantwortung nicht delegiert werden kann. Ethik ist die Lehre vom Handeln. Vertrauen,
Aufrichtigkeit und Sicherheit fördert die Verständigung. Ich habe in meinem Leben hautnah erfahren
können, was es bedeutet, wenn ein Land Krieg führt. Die unzähligen Fragen von Betroffenen die nur
eines möchten, Heil aus der Sache zu kommen. Der Mensch sei ein vernunftgesteuertes Wesen wird
oft erwähnt. Das stimmt in keiner Weise, denn wenn es so wäre würde es keine Kriege geben.
Epilog:
Es ist mir ein Bedürfnis zum Abschluss etwas Besinnlichkeit anzufügen. Ich habe den Urwaldarzt, Dr.
Albert Schweitzer, anlässlich einer Begegnung in meiner Heimatgemeinde kenne gelernt. Ein Satz
geht mir nie aus dem Sinn:
«Ehrfurcht vor dem Leben»!
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Der Unheilige Krieg
Zum Schluss würdige ich die Opfer des Heiligen Krieges, ob Freund
oder Feind. Gott nehme sie mit all seiner Barmherzigkeit in seine
Arme und gebe ihren Seelen den erhofften Frieden.
Meine verwundeten und gefallenen Kameraden der US-Streitkräfte.
Möge dieser unselige Krieg seinem Ende zu gehen!
Es gibt auf dieser Welt keine Schuldzuweisung, denn dieses Gericht
liegt alleine in der Hand Gottes!
Brothers in Arms (Waffenbrüder)
(Dire Straits 1985, frei Übersetzt, Hans H. Weber 2016)
Nun fährt die Sonne zur Hölle und die Monde steigen immer höher.
Lasst mich Lebwohl sagen, denn jeder Mann muss sterben.
Aber es ist geschrieben im Sternenlicht und jeder Linie eurer Hände;
warum führen wir Krieg, wir Narren, gegen unsere Waffenbrüder.
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Der Unheilige Krieg
Curriculum Vitae
Berufsunteroffizier (Stabs-Adjutant) der Schweizer Armee. 1970 bis 1980 Ausbildner für Automobil-,
Elektrotechnik und Elektronik. 1980 bis 1988 Projektleiter KOMPASS-Gefechtssimulator.
Nebenamtlicher Gewerbeschullehrer für Autoelektrik, Elektronik und Informatik. 1989 bis 1994
technischer Assistent und Bürochef des Verteidigungsattachés in Washington D.C.,1995 bis 1999
Mitarbeiter in einer Spezialgruppe für Führungs- und Informationstechnik der Armee. 1999 bis 2008
freiwilliger Mitarbeiter im Projekt: Militärische Führungs- und Informationssystem (MILFIS). Ab 2013
Studien für Dogmatik an der Universität Fribourg (theologische Fakultät).
Ein Pressebericht
Der «Heilige» Krieg, (Vortrag 2016)
Warum kämpfen Menschen gegen Menschen? Warum müssen Menschen Hals
über Kopf die Heimat verlassen, um ihr Leben zu retten? Gibt es einen heiligen
Krieg? Hans H. Weber, Jahrgang 1941, beantwortet Letzteres mit einem klaren
Nein! Krieg sei niemals heilig.
Der Informatikspezialist schaut auf ein äusserst bewegtes Berufsleben zurück.
Er begann nach seiner Pensionierung ein Studium der Dogmatik an der Uni
Freiburg. «Ich bin ein Suchender», beschreibt er sich, «und ich werde bis an
mein Lebensende studieren.» Bis Mitte Mai-dieses Jahres koordinierte er als
Delegierter der Akit (Arbeitsgemeinschaft der Kirchen in Thun) die kirchlichen
Einsätze im Thuner Bundesasylzentrum. Nach technischen Ausbildungen und als
Lehrender an der betriebstechnischen Schule wurde er Berufsoffizier und
Ausbildner mit fachtechnischer Ausrichtung. Dies wiederum führte dazu, dass
es ihn in den 80er-Jahren für mehrere Jahre in die USA verschlug, wo er im Stab
Nachrichtendienstliche Technik unter anderem bei der Air Force arbeitete. Digitale
Nachrichtenübermittlung steckte zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen, und Hans H. Weber zählte
zu den Entwicklungspionieren der Simulationstechnik.
Sozialstrukturen im Wandel Zur Einstimmung seines Publikums erklang im Pfarreisaal St. Marien in Thun
von den Dire Straits «Brothers in Arms» (Waffenbrüder), visuell unterstützt mit auf die Leinwand
projizierten Fotos aus Kriegseinsätzen. «Jeder sucht Schuld», begann Weber aus seinen Erfahrungen im
Kontakt mit Flüchtlingen und Mitmenschen zu erzählen. «Doch wenn es keine Schuldigen gibt, dann gibt
es auch keine Unschuldigen.» Er sei davon überzeugt, dass Verantwortung nicht delegierbar sei. Ein
jeder müsse Verantwortung für sein Tun übernehmen, denn jeder Mensch könne Unrecht von
Gerechtigkeit unterscheiden. Schlagkräftigen Sprengstoff sehe er in der Wandlung der Sozialstrukturen,
denn diese erleiden Erosionen, die eine Gesellschaft in Kriegsgefahr brächten.
Der Referent frischte das Geschichtsbewusstsein seines Publikums auf, indem er die drei
Weltmächte Osmanisches Reich, Zarentum und Habsburger, die allesamt Jahrhunderte existiert und
fortwährend Kriege geführt hätten, analytisch betrachtete. Bei allen Kriegen ging es dabei nicht um
Glaubenskriege zwischen dem muslimischen, dem orthodoxen und dem katholischen Reich, sondern
immer um Macht, Geld und Land. Anfang des 20. Jahrhunderts gingen alle drei Reiche unter. Mit
diesem Hintergrundwissen-liess Han H. Weber die kriegerischen Entwicklungen der Neuzeit in einem
neuen Licht erscheinen. «Die Schöpfung», ist sich Weber sicher, «hat ein Gesetz: Systeme kommen,
Systeme gehen!» Er kämpfe darum, die Unwissenheit über historische Zusammenhänge aufzuheben,
damit mehr Menschen fragten: «Warum kam es zur Flüchtlingskrise?» Doch die meisten würden
immer noch fragen: «Was wollen wir mit denen?» Der 76-Jährige setzt nach: «Wenn wir unsere Werte
wie Mitmenschlichkeit und Gerechtigkeit verlieren, hilft weder Burkaverbot noch Verteufelung von
Erdogan.».
Bericht der Journalistin: Christina Burghagen für das Thuner Tagblatt, über den Heiligen Krieg 7
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7
Unter der Genehmigung von Frau Christina Burghagen für diesen Artikel freigegeben.
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Der Unheilige Krieg
Mitteilungen:
Eine historisch, theologisch-anthropologische Dokumentation über den «Heiligen Krieg»
18 Juli 2017
Version 4
Hans H. Weber
Die entsprechenden Zitate sind mit ihrer Referenz versehen. Das Bildmaterial stammt aus der
Wikipedia-Galerie und ist zur Weiterverwendung freigegeben. Einige Aufnahmen sind aus dem
persönlichen Fundus.
E-Mail: [email protected]
Präsentation: http://hawe41.magix.net/album/alle-alben/!/oa/7408278/
WebSeite: http://www.hans-weber.ch
Diese Dokumentation darf nicht Veröffentlicht werden.
Die Rechte sind bei Hans H. Weber 20.07.2017
Signed by: Veröffentlichungen
Date: 2017.07.19 18:40:31 +02
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