Nachfrage privater Haushalte am Gütermarkt 1 1.4 Preiselastizität der Nachfrage 1.4.1 Begriff der Elastizität Sowohl für wirtschaftspolitische Entscheidungen des Staates, die eine Beeinflussung der Gesamtnachfrage darstellen (z. B. Veränderungen bei der Umsatz- oder Einkommensteuer), als auch für preispolitische Maßnahmen von Unternehmen genügt es oft nicht, zu wissen, dass die nachgefragte Menge eines Gutes grundsätzlich von der Höhe des Preises, vom Einkommen der Haushalte und anderen Faktoren abhängt. Als Entscheidungsgrundlage sind vielmehr häufig Informationen darüber wichtig, in welchem Ausmaß sich die Gesamtnachfrage nach einem Gut ändert, wenn sich beispielsweise der Preis oder das Einkommen ändert. Eine Maßzahl für das Ausmaß einer solchen Änderung ist die Elastizität. Die Elastizität gibt an, um wie viel Prozent sich eine abhängige (= reagierende) Größe ändert, wenn sich die unabhängige (= verursachende) Größe um 1 % ändert. Die Elastizität einer Kurve darf nicht mit deren Steigung verwechselt werden. Die erste Ableitung der Nachfragefunktion x = – 20p + 400 ergibt, dass die entsprechende Nachfragekurve eine Steigung von – 20 hat. Das bedeutet, dass sich die nachgefragte Menge x als abhängige Größe um 20 Mengeneinheiten verringert, wenn der Preis p als unabhängige Größe um eine Geldeinheit steigt. Die Steigung der Nachfragekurve eignet sich aber aus folgenden Gründen nur sehr eingeschränkt als Änderungsmaßstab. 1. Die Steigung hängt von den verwendeten Maßeinheiten ab. Die obige Nachfragefunktion mit einer Steigung von – 20 könnte wie folgt interpretiert werden: Die Erhöhung des Preises um einen Euro je Kilogramm geht mit einem Sinken der nachgefragten Menge um 20 kg einher. Wird aber beispielsweise statt der Gewichtseinheit Kilogramm die Gewichtseinheit Tonnen verwendet, so entspricht eine Preiserhöhung von einem Euro je Kilogramm einem Sinken der nachgefragten Menge um 0,02 t. Das gleiche Änderungsverhalten ergibt also in Abhängigkeit von der gewählten Maßeinheit (Dimension) einerseits die Zahl – 20 und andererseits die Zahl – 0,02. 2. Das zugrunde liegende Ausgangsniveau der jeweiligen Änderung wird nicht berücksichtigt. Eine Verringerung der Menge um 20 kg je Euro macht bei einer ursprünglichen nachgefragten Menge von 500 kg nur 4 %, bei einem Ausgangsniveau von 50 kg hingegen 40 % aus. Wenn das Ausgangsniveau nicht bekannt ist, macht daher die Aussage „die nachgefragte Menge ist infolge der Preiserhöhung um 20 kg gesunken“ wenig Sinn, da die absoluten Änderungswerte (Verringerung um 20 kg bei Preiserhöhung um 1,00 €) nur unzureichende Informationen über das tatsächliche Änderungsverhalten der beiden Größen liefern. Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es sinnvoll, statt der absoluten die relativen (prozentualen) Veränderungen der jeweiligen Größen zueinander ins Verhältnis zu setzen. Dies geschieht durch die Messgröße der Elastizität. 1.4.2 Direkte Preiselastizität der Nachfrage 1.5 Seite 32 Eine Preiserhöhung für einen bestimmten Autotyp von 20.000,00 € um 200,00 € auf 20.200,00 €, wird die nachgefragte Menge kaum beeinflussen. Wird dagegen der Preis eines Mountainbikes ebenfalls um 200,00 € von bisher 400,00 € auf jetzt 600,00 € erhöht, wird die nachgefragte Menge spürbar sinken. Aus dieser Beobachtung lässt sich aber nicht schließen, dass die Nachfrager nach Autos weniger stark auf Preisänderungen reagieren als die Nachfrager nach Mountainbikes. Der Preis für das Auto wurde nur um 1 %, der Preis 20 603620 Preiselastizität der Nachfrage 1 für das Mountainbike dagegen um 50 % erhöht. Bei einer Erhöhung des Autopreises um 50 % würde die nachgefragte Menge bei Autos ebenfalls stark zurückgehen. Vergleichbar sind Aussagen über Nachfragereaktionen bei verschiedenen Gütern nur dann, wenn sie die durch eine prozentuale Preisänderung ausgelöste prozentuale Änderung der nachgefragten Menge berücksichtigen. Dieser Zusammenhang kommt in der direkten Preiselastizität der Nachfrage zum Ausdruck. Die direkte Preiselastizität der Nachfrage ist das Verhältnis zwischen der prozentualen Änderung der nachgefragten Menge eines Gutes zur prozentualen Preisänderung dieses Gutes. Sie gibt an, um wie viel Prozent sich die nachgefragte Menge eines Gutes ändert, wenn sich der Preis dieses Gutes um 1 % ändert. Beispiel zur Elastizitätsberechnung: Angenommen, ein Lebensmittelmarkt hat für eine bestimmte Sorte Frischmilch einen Zusammenhang zwischen der täglichen Absatzmenge und dem Preis festgestellt, wie er in der folgenden linearen Nachfragekurve zum Ausdruck kommt. Preis in € p 1,25 1,00 0,75 A E l > 1 (elastische Nachfrage) Preissenkung 0,25 € ΔP El = 1 B 0,50 E l < 1 (unelastische Nachfrage) Mengenerhöhung 40 l 0,25 C ΔX 0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 Nachfragemenge in Liter x Eldir = prozentuale Änderung der Nachfragemenge prozentuale Preisänderung = x · 100 x p · 100 p = p x · p x Dabei bedeuten: Eldir = direkte Preiselastizität der Nachfrage, p = ursprünglicher Preis, p = Veränderung des Preises in €, x = ursprüngliche Nachfragemenge, x = Veränderung der Nachfragemenge in Stück o. Ä. Das rechnerische Ergebnis der direkten Preiselastizität der Nachfrage ist im Normalfall negativ, weil bei normaler Nachfrageaktion eine Erhöhung des Preises zu einer Verringerung der nachgefragten Menge führt (= negative Steigung der Nachfragekurve). Trotzdem wird die direkte Preiselastizität der Nachfrage üblicherweise ohne Vorzeichen als absoluter Betrag |Eldir| angegeben. 603621 21 Nachfrage privater Haushalte am Gütermarkt 1 Berechnung der direkten Preiselastizität der Nachfrage bei einer Preissenkung von 1,00 € auf 0,75 € Preis Berechnung der direkten Preiselastizität der Nachfrage bei einer Preissenkung von 0,50 € auf 0,25 € Menge Preis Menge vorher 1,00 € 40 l vorher 0,50 € 120 l nachher 0,75 € 80 l nachher 0,25 € 160 l Änderung (absolut) – 0,25 € + 40 l Änderung in Prozent – 25 % + 100 % Eldir = + 100 = 4 – 25 Änderung (absolut) – 0,25 € Änderung in Prozent – 50 % + 40 l + 33,3 % Eldir = + 33,3 = 0,66 – 50 Das Zahlenbeispiel zeigt, dass die direkte Preiselastizität der Nachfrage trotz gleicher absoluter Preis- und Mengenänderungen in beiden Fällen verschieden ist. Wegen der unterschiedlichen Ausgangspreise und -mengen unterscheiden sich die relativen (prozentualen) Preis- und Mengenänderungen. Daraus ergibt sich, dass die direkte Preiselastizität der Nachfrage in jedem Punkt der linearen Nachfragekurve unterschiedlich ist (vgl. Abb. S. 21). Entlang dieser Nachfragekurve nimmt die Elastizität alle Werte zwischen unendlich und null an. Im Schnittpunkt mit der Preisachse (Punkt A) ist die Preiselastizität unendlich groß, im Halbierungspunkt (Punkt B) ist sie gleich eins und im Schnittpunkt mit der Mengenachse (Punkt C) ist sie gleich null. Ist die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge größer als die prozentuale Preisänderung, so ergibt sich für die Elastizität ein Wert, der größer als 1 ist. In diesen Fällen wird von einer elastischen Nachfrage gesprochen. Dies trifft hier für alle Punkte der oberen Hälfte der Nachfragekurve zu (Strecke AB, vgl. Abb. S. 21). Ist die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge genau so hoch wie die prozentuale Preisänderung, so hat die Elastizität den Wert 1. Das trifft hier für den Halbierungspunkt der Nachfragekurve zu (Punkt B). Ist die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge kleiner als die prozentuale Preisänderung, so ergibt sich für die Elastizität ein Wert, der kleiner als 1 ist. In diesen Fällen wird von einer unelastischen Nachfrage gesprochen. Das trifft hier für alle Punkte der unteren Hälfte der Nachfragekurve zu (Strecke BC, vgl. Abb. S. 21). Ist die prozentuale Mengenänderung größer als die prozentuale Preisänderung, liegt eine elastische Nachfrage vor (Eldir > 1). Ist die prozentuale Mengenänderung kleiner als die prozentuale Preisänderung, liegt eine unelastische Nachfrage vor (Eldir < 1). Die folgenden Abbildungen zeigen Abschnitte von zwei Nachfragekurven, in denen gleiche absolute Preisänderungen unterschiedliche Mengenänderungen nach sich ziehen. Die gleiche Preiserhöhung führt bei einem steileren Verlauf des Kurvenabschnitts zu einem geringeren Rückgang der nachgefragten Menge als bei einem flacheren Verlauf. Die Nachfrage ist in dem hier betrachteten Abschnitt der linken Nachfragekurve unelastisch, während die Nachfrage in dem hier betrachteten Abschnitt der rechten Nachfragekurve elastisch ist. 22 603622 Preiselastizität der Nachfrage 1 Unelastische Reaktion: Bei Preisänderungen verändert sich die nachgefragte Menge verhältnismäßig wenig (z. B. lebensnotwendige Güter). Ausgewählte Preiselastizitäten der Nachfrage aufgrund empirischer Untersuchungen Lebensmittel (allgemein) Fleischwaren Bildung und Unterhaltung Kfz-Benutzung Körper - und Gesundheitspflege Tabakwaren – Erwachsene – Jugendliche – 0,7 – 1,3 Elastische Reaktion: Bei Preisänderungen verändert sich die nachgefragte Menge verhältnismäßig stark (z. B Luxusgüter). p (unelastisch) (elastisch) vollkommen unelastische Nachfrage – 2,9 (elastisch) – 0,36 (unelastisch) + 0,3 (anomal) – 0,4 – 1,2 (unelastisch) (elastisch) El = 0 x Quellen: Woll, A., Allgemeine Volkswirtschaftslehre, 10. Aufl., München 1990, S. 114; Mankiw, N. G., Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, Stuttgart 1998, S. 78 Bei einer linearen Nachfragekurve mit normalem Verlauf ist zwar die Steigung konstant, die Preiselastizität aber in jedem Punkt unterschiedlich. Deshalb kann aus der Steigung einer derartigen Nachfragekurve nicht direkt auf die Höhe der Preiselastizität geschlossen werden. Es gibt aber Nachfragekurven, die im gesamten Verlauf eine konstante Preiselastizität aufweisen. • Eine Nachfragekurve, die parallel zur Preisachse (Ordinate) verläuft, hat an jeder Stelle eine Elastizität von 0. Die Nachfrage ist in diesem Fall vollkommen unelastisch. 603623 p vollkommen elastische Nachfrage El = ∞ x 23 Nachfrage privater Haushalte am Gütermarkt 1 Trotz Preisänderungen bleibt die nachgefragte Menge konstant. Ein solches Nachfrageverhalten ist nur unterhalb einer bestimmten (einkommensabhängigen) Preisobergrenze z. B. bei lebensnotwendigen Medikamenten oder bei sehr billigen Gütern (z. B. Streichhölzern) denkbar. • Eine Nachfragekurve, die parallel zur Mengenachse (Abszisse) verläuft, hat an jeder Stelle eine Elastizität von unendlich. Die Nachfrage ist in diesem Fall vollkommen elastisch. Es handelt sich dabei um einen theoretischen Grenzfall. Zum gegebenen und jedem niedp rigeren Preis würde eine unendliche Menge nachgefragt. Jede Preiserhöhung würde dagegen die nachgefragte Menge auf null sinken lassen. • Eine Nachfragekurve in Form einer gleichseitigen Hyperbel, deren Asymptoten die Achsen sind, hat an jeder Stelle eine Elastizität von 1. Die Nachfrage ist in diesem Fall isoelastisch. Ein solches Nachfrageverhalten liegt dann vor, wenn sich bei einer Preisänderung die nachgefragte Menge genau in dem Umfang ändert, dass die Gesamtausgabe für das Gut, die sich aus der Multiplikation von Preis und Menge ergibt, gleich bleibt. 1.6 Seite 34 isoelastische Nachfrage El = 1 x Die praktische Bedeutung der direkten Preiselastizität der Nachfrage liegt u. a. darin, dass sie Aussagen darüber zulässt, wie sich beispielsweise eine von mehreren Mineralölunternehmen gleichzeitig vorgenommene Benzinpreisänderung voraussichtlich auf den Erlös der Unternehmen auswirken wird. Die mit dem Preis multiplizierte Nachfragemenge stellt nämlich einerseits die Ausgaben der Nachfrager und andererseits den Erlös (Umsatz) der Anbieter dar. Ausgaben der Nachfrager = Erlös der Anbieter = Preis (p) · Menge (x) Ob als Folge einer bestimmten Preisänderung für Benzin die Ausgaben der Nachfrager und damit die Erlöse der Mineralölunternehmen steigen, sinken oder gleich bleiben, hängt vom Ausmaß der durch die Preisänderung ausgelösten Nachfrageänderung und somit Und wir Idioten haben noch nicht mal auf 2,00 € erhöht! von der direkten Preiselastizität der Nachfrage ab. Dieser Zusammenhang zwischen der Preiselastizität der Nachfrage und den Ausgaben der Konsumenten wird im Folgenden anhand des Beispiels von S. 21 und der dort abgeleiteten Formel Eldir = x · p aufgezeigt. p x 24 603624 Nachfrage privater Haushalte am Gütermarkt 1 1.7 Seite 34 Zusammenhang zwischen Preiselastizität der Nachfrage, Ausgaben der Nachfrager und Erlösen der Anbieter Elastizität Preisänderung Unelastische Nachfrage Eldir < 1 Elastische Nachfrage Eldir > 1 Eldir = 1 Preissenkung Konsumausgaben und Erlöse sinken Konsumausgaben und Erlöse konstant Konsumausgaben und Erlöse steigen Preiserhöhung Konsumausgaben und Erlöse steigen Konsumausgaben und Erlöse konstant Konsumausgaben und Erlöse sinken Für die Anbieter ist eine Preiserhöhung mit dem Ziel einer Erlössteigerung also nur dann sinnvoll, wenn die Nachfrage unelastisch ist. Um Preiserhöhungen besser durchsetzen zu können, versuchen die Unternehmen daher, durch absatzpolitische Maßnahmen (z. B. Werbung, Service) die Nachfrageelastizität für die von ihnen angebotenen Produkte zu verringern, indem sie dem Verbraucher das Gefühl der Unentbehrlichkeit dieser Produkte vermitteln. Andererseits lässt sich für die Anbieter eine Ausdehnung der Absatzmenge bei gleichzeitiger Erlössteigerung nur dann erreichen, wenn die Nachfrage auf eine Preissenkung elastisch reagiert. 1.4.3 Indirekte Preiselastizität der Nachfrage (Kreuzpreiselastizität) 1.8 Seite 35 Die Nachfrage nach einem Gut hängt u. a. auch von den Preisen anderer Güter ab. Für die Anbieter von Autos ist es beispielsweise von Interesse, wie sich die Nachfrage nach Autos ändert, wenn der Benzinpreis z. B. durch eine Erhöhung der Mineralölsteuer auf Dauer steigt. Das Ausmaß der Nachfrageänderung nach einem Gut als Reaktion auf die Preisänderung eines anderen Gutes lässt sich mit der indirekten Preiselastizität der Nachfrage (Kreuzpreiselastizität) messen. Die indirekte Preiselastizität der Nachfrage (Kreuzpreiselastizität) ist das Verhältnis zwischen der prozentualen Änderung der nachgefragten Menge eines Gutes zur prozentualen Preisänderung eines anderen Gutes. Sie gibt an, um wie viel Prozent sich die nachgefragte Menge eines Gutes ändert, wenn sich der Preis eines anderen Gutes um 1 % ändert. ELindir = prozentuale Änderung der Nachfragemenge für Gut 1 prozentuale Preisänderung für Gut 2 = x1·100 x1 p2 · 100 p2 = x1 p2 · p2 x1 Dabei bedeuten: Elindir = indirekte Preiselastizität der Nachfrage, p2 = ursprünglicher Preis des Gutes 2, p2 = Veränderung des Preises p2 in Euro, x1 = ursprüngliche Nachfragemenge des Gutes 1, x1 = Veränderung der Nachfragemenge von x1 in Stück o. Ä. 26 603626 Preiselastizität der Nachfrage 1 Autos und Autoreifen sind Komplementärgüter. Sinkt der Preis für Autos, so nimmt die Nachfrage nach Autoreifen zu (= Rechtsverschiebung der Nachfragekurve für Autoreifen). Preisänderung und Mengenänderung entwickeln sich entgegengesetzt. Daher ist der Wert für Elindir bei Komplementärgütern negativ. Kap. 1.2.3 Butter und Margarine sind Substitutionsgüter. Steigt der Preis für Butter, so nimmt die Nachfrage nach Margarine zu (= Rechtsverschiebung der Nachfragekurve für Margarine). Preisänderung und Mengenänderung entwickeln sich gleichgerichtet. Daher ist der Wert für Elindir bei Substitutionsgütern positiv. Je größer der Wert für Elindir, umso stärker ist die Konkurrenz zwischen den beiden Substitutionsgütern. Kap. 1.2.3 1.4.4 Anwendungsfälle der Nachfrageelastizitäten im Überblick Elastizität Definition/Wertebereich Anwendung Eldir x · p p x < 0 → Regelfall (normales Gut) > 0 → VEBLEN-Effekt Elastizitätsbereiche und Extremfälle Direkte Preiselastizität der Nachfrage Eldir > 1 → elastische Nachfrage Erlösminderung bei Preiserhöhung und umgekehrt Eldir < 1 → unelastische Nachfrage Erlössteigerung bei Preiserhöhung und umgekehrt Eldir = 1 → isoelastische Nachfrage, Erlös bleibt konstant bei Preisveränderung Eldir = 0 → vollkommen starre Nachfrage Eldir = → vollkommen elastische Nachfrage Indirekte Preiselastizität der Nachfrage (Kreuzpreiselastizität) Elindir = Einkommenselastizität der Nachfrage Ely = 603627 x1 p2 · p2 x1 x y · y x > 0 → Substitutionsgüter < 0 → Komplementärgüter = 0 → indifferente Güter > 0 → superiore Güter < 0 → inferiore Güter 27 Nachfrage privater Haushalte am Gütermarkt 1 28 603628 Fragen zur Wiederholung zu Kapitel 1 1 Fragen zur Wiederholung Kapitel 1 Nachfrage privater Haushalte am Gütermarkt Kapitel 1.2 Bestimmungsfaktoren der Nachfrage eines einzelnen Haushalts 1 Welche Annahmen liegen der Nachfragetheorie zugrunde? 2 Nennen Sie die wesentlichen Bestimmungsfaktoren der individuellen Nachfrage. 3 Was ist eine individuelle Nachfragekurve? 4 Wie verläuft die normale individuelle Nachfragekurve (Preis-Konsum-Kurve)? 5 Welche Änderung ergibt sich bei normalem Verlauf der individuellen Nachfragekurve (Preis-Konsum-Kurve), wenn der Preis des Gutes sinkt? 6 Was sind Substitutionsgüter? 7 Wie ändert sich die nachgefragte Menge, wenn der Preis eines Substitutionsgutes steigt? 8 Welche Änderung ergibt sich bei der Nachfragekurve (Preis-Konsum-Kurve), wenn der Preis eines Substitutionsgutes steigt? 9 Was sind Komplementärgüter? 10 Wie ändert sich die nachgefragte Menge, wenn der Preis eines Komplementärgutes steigt? 11 Welche Änderung ergibt sich bei der Nachfragekurve (Preis-Konsum-Kurve), wenn der Preis eines Komplementärgutes steigt? 12 Wie ändert sich bei einer Einkommenserhöhung die nachgefragte Menge eines superioren Gutes? 13 Welche Änderung ergibt sich bei der Nachfragekurve (Preis-Konsum-Kurve) eines superioren Gutes, wenn das Einkommen steigt? 14 Wie ändert sich bei einer Einkommenserhöhung die nachgefragte Menge eines inferioren Gutes? 15 Welche Änderung ergibt sich bei der Nachfragekurve (Preis-Konsum-Kurve) eines inferioren Gutes, wenn das Einkommen steigt? 16 Was sind Sättigungsgüter? 17 Wie können sich Änderungen der Bedürfnisstruktur und der Zukunftserwartungen auf die individuelle Nachfragekurve auswirken? Kapitel 1.3 Gesamtnachfrage (Marktnachfrage) für ein Gut 1 2 3 4 Was ist die Gesamtnachfrage (Marktnachfrage)? Nennen Sie Bestimmungsfaktoren der Gesamtnachfrage. Wann kommt es zu einer Bewegung auf der Gesamtnachfragekurve? Welche Ursachen kann eine Rechtsverschiebung der Gesamtnachfragekurve haben? Kapitel 1.4 Preiselastizität der Nachfrage 1 Was gibt die direkte Preiselastizität der Nachfrage an und wie wird sie berechnet? 2 Was ist unter elastischer, vollkommen elastischer, unelastischer, vollkommen unelastischer und isoelastischer Nachfrage zu verstehen? 3 Wie wirkt sich bei elastischer Nachfrage eine Preiserhöhung auf den Erlös aus? 4 Was gibt die indirekte Preiselastizität der Nachfrage (Kreuzpreiselastizität) an und wie wird sie berechnet? 5 Wie unterscheiden sich Komplementärgüter und Substitutionsgüter hinsichtlich der indirekten Preiselastizität der Nachfrage (Kreuzpreiselastizität)? 603629 29 Nachfrage privater Haushalte am Gütermarkt 1 Aufgaben und Probleme zur Erarbeitung und Anwendung von Wissen Kap. 1.2.2 Kapitel 1 Nachfrage privater Haushalte am Gütermarkt 1.1 Individuelle Nachfrage Ein Haushalt wird im Rahmen einer Marktanalyse über den geplanten Verbrauch von Erfrischungsgetränken in Abhängigkeit vom Preis der Getränke befragt. Die Befragung ergibt folgendes Ergebnis: Preis je Einheit (p) geplante Verbrauchsmengen in einem bestimmten Zeitraum (xN) 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 Zeichnen Sie die durch die Befragung ermittelten Preis-Mengen-Kombinationen als Punkte in ein Koordinatensystem ein. 2 Welche Annahmen müssen getroffen werden, wenn die als Punkte dargestellten PreisMengen-Kombinationen zu einer stetigen Nachfragekurve (Preis-Konsum-Kurve) verbunden werden sollen? 3 Wie hoch ist im vorliegenden Fall die Sättigungsmenge? 4 Wie hoch ist im vorliegenden Fall der Prohibitivpreis? 5 Als Nachfragefunktion lässt sich der Zusammenhang zwischen Preis und Menge für den vorliegenden Fall wie folgt darstellen: xN = 10 – p Woran ist bei dieser Nachfragefunktion ersichtlich, dass ihr ein normales Nachfrageverhalten zugrunde liegt? 1.2 Abhängigkeit der Nachfrage von den Preisen anderer Güter und vom Einkommen Kap. 1.2.3 1.2.4 1 Einfluss der Preise anderer Güter: Fall 1 a) Erläutern Sie den in der Abb. 1 dargestellten Zusammenhang. Geben Sie an, um welche Art von Gütern es sich bei x1 und x2 handelt, indem Sie die Beziehung zwischen diesen beiden Gütern untersuchen. Abb. 1 Abb. 2 b) Erläutern Sie den Unterschied zwischen den in Abb. 1 und Abb. 2 dargestellten Nachfragekurven. Geben Sie an, wie sich eine Preiserhöhung für Tee auf die in Abb. 2 dargestellte Nachfragekurve (Preis-Konsum-Kurve) für Kaffee, den Preis für Kaffee sowie die nachgefragte Menge nach Kaffee auswirkt. c) Begründen Sie, wie sich eine Preissenkung für Tee auf die Nachfragekurve für Kaffee (Abb. 2), den Preis für Kaffee sowie die nachgefragte Menge nach Kaffee auswirkt. 30 603630