P9280_BV1_30096_S_001_010 10.01.2011 14:01 Uhr Seite 1 Michael Howe, Wolfgang Ulshöfer Unter Mitarbeit von: Hubert Reip Volkswirtschaftslehre Wirtschaftsgymnasium – Jahrgangsstufe 1 und 2 2. Auflage Bestellnummer 30096 P9280_BV1_30096_S_001_010 10.01.2011 14:01 Uhr Seite 2 Haben Sie Anregungen oder Kritikpunkte zu diesem Produkt? Dann senden Sie eine E-Mail an [email protected] Autoren und Verlag freuen sich auf Ihre Rückmeldung. www.bildungsverlag1.de Bildungsverlag EINS GmbH Hansestraße 115, 51149 Köln ISBN 978-3-427-30096-0 © Copyright 2011: Bildungsverlag EINS GmbH, Köln Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. P9280_BV1_30096_S_001_010 10.01.2011 14:01 Uhr Seite 3 3 Vorwort Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen, dieses Lehr- und Arbeitsbuch führt problemorientiert in die Grundlagen des Faches Volkswirtschaftslehre ein mit dem Ziel, eine breite und vertiefte ökonomische Allgemeinbildung zu vermitteln und die Strukturen sowie Arbeitsmethoden des Faches anhand von aktuellen und praxisbezogenen Sachverhalten einzuüben. Es erschließt umfassende Einsichten in das arbeitsteilige System der Wirtschaft und möchte einen Beitrag zur besseren Bewältigung von alltäglichen Situationen im privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Bereich mit wirtschaftlichem Hintergrund leisten. Die Inhalte des Buches sind in Lerneinheiten gegliedert: Ω Ein komplexes Problem, eine Fallbeschreibung oder die Schilderung einer Situation führen in das Thema ein. Problemorientiert können so wirtschaftliche Zielkonflikte und Zusammenhänge erkannt werden. Ω Umfassende Sachinformationen werden durch Beispiele und anschauliche Skizzen bzw. Überblicke erläutert. Schließlich bildet ein breites und gut strukturiertes Grundlagenwissen die Voraussetzung, um Probleme zu erkennen und zu lösen. Ω Durch eine Zusammenfassung wird der Lernstoff auf das Wesentliche zurückgeführt. Die Einprägung und die Wiederholung des Kernwissens wird u. a. durch Strukturskizzen erleichtert. Ω Fragen zur Wiederholung und Aufgaben, die auf eine Vertiefung des Verständnisses ausgerichtet sind sowie fallbezogene Übungen sollen die Lernergebnisse sichern und für weiter führende und zukünftige Anwendungssituationen bereitstellen. Ω Zur Förderung einer umfassenden Handlungskompetenz enthält dieses Lehrbuch vielfältige Anregungen für den Einsatz von Unterrichtsformen, die eine handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) zulassen. Damit sollen neben fachlichen auch methodische, personale und soziale Kompetenzen gefördert werden. Die Inhaltsgliederung beginnt in der Jahrgangsstufe 1 mit der Nachfrage- und Angebotstheorie sowie der Preisbildung und führt über die Notwendigkeit und Ziele der Wirtschaftspolitik zur Geldtheorie und Geldpolitik. In der Jahrgangsstufe 2 stehen wirtschaftspolitische Inhalte sowie die Themen Außenwirtschaft und Globalisierung im Vordergrund. Das ausführliche Sachwortverzeichnis am Schluss des Buches erleichtert das gezielte Auffinden der gewünschten Themengebiete. In der 2. Auflage wurden Texte, Beispiele und Statistiken zu Kapitel C Wirtschaftspolitik und D Geldtheorie und Geldpolitik aktualisiert und neuere Entwicklungen zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion eingearbeitet. Für Hinweise und Kritik, die zu einer Verbesserung des Werks beitragen können, sind Verfasser und Verlag sehr dankbar. Die Verfasser P9280_BV1_30096_S_001_010 10.01.2011 14:01 Uhr Seite 4 Inhalt 4 Inhalt Jahrgangsstufe 1 A Verhalten der Marktteilnehmer unter Wettbewerbsbedingungen 1 1.1 1.2 1.2.1 1.2.2 1.2.3 1.2.4 1.2.5 1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.3 1.4 1.4.1 1.4.2 Nachfrage am Gütermarkt .................................................................................................................. Gegenstand und Fragestellung der Nachfragetheorie des Haushalts ............................................. Bestimmungsfaktoren der individuellen Nachfrage .......................................................................... Abhängigkeit vom Preis des nachgefragten Gutes ............................................................................ Abhängigkeit von den Preisen anderer Güter .................................................................................... Abhängigkeit vom Einkommen .......................................................................................................... Änderung der Bedürfnisstruktur ......................................................................................................... Zukunftserwartungen .......................................................................................................................... Gesamtnachfrage nach einem Gut und ihre Veränderung ................................................................ Ableitung der Gesamtnachfrage ......................................................................................................... Veränderung der Gesamtnachfrage .................................................................................................... Bestimmungsfaktoren der Gesamtnachfrage .................................................................................... Nachfrageelastizität ............................................................................................................................ Direkte Preiselastizität der Nachfrage ................................................................................................ Indirekte Preiselastizität der Nachfrage ............................................................................................. 11 11 12 12 13 14 15 16 16 16 18 19 19 19 23 2 2.1 2.2 Angebot am Gütermarkt ..................................................................................................................... Annahmen der Angebotstheorie ......................................................................................................... Bestimmungsfaktoren des individuellen Angebots und ihre Auswirkungen auf die Angebotskurve ..................................................................................................................................... Herleitung des Zusammenhangs zwischen Preis und angebotener Menge bei linearem Erlösund s-förmigem Kostenverlauf ........................................................................................................... Gewinnmaximierungsregel ................................................................................................................. Weitere Bestimmungsfaktoren des individuellen Angebots .............................................................. Preise der Produktionsfaktoren und Produktionstechnik .................................................................. Ziele und Erwartungen des Anbieters ................................................................................................ Gesamtangebot für ein Gut und seine Veränderung ......................................................................... Ableitung des Gesamtangebots ......................................................................................................... Veränderung des Gesamtangebots .................................................................................................... 26 27 2.2.1 2.2.2 2.3 2.3.1 2.3.2 2.4 2.4.1 2.4.2 B 1 28 28 31 32 32 33 34 34 35 Preisbildung auf verschiedenen Arten von Märkten Zustandekommen und Eigenschaften des Gleichgewichtspreises unter Wettbewerbsbedingungen ......................................................................................................... Grundlagen der Preisbildung .............................................................................................................. Modell des vollkommenen Wettbewerbs ........................................................................................... Prozess der Preisbildung .................................................................................................................... Zustandekommen des Gleichgewichtspreises .................................................................................. Angebots- und Nachfragelücke .......................................................................................................... Konsumenten- und Produzentenrente ............................................................................................... Anpassungsprozesse zum Gleichgewicht .......................................................................................... Änderung des Gleichgewichtspreises ................................................................................................ 38 39 39 40 40 42 42 42 43 2 Wohlfahrtsverluste durch staatliche Eingriffe in die Preisbildung auf Wettbewerbsmärkten .......... 2.1 Marktkonforme Maßnahmen ............................................................................................................. 2.1.1 Grundlagen .......................................................................................................................................... 47 47 47 1.1 1.2 1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.3 1.3.4 1.3.5 P9280_BV1_30096_S_001_010 10.01.2011 14:01 Uhr Seite 5 Inhalt 5 2.1.2 2.1.3 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 Verbrauchsteuern ................................................................................................................................ Subventionen ....................................................................................................................................... Marktkonträre Maßnahmen ............................................................................................................... Grundlagen .......................................................................................................................................... Mindestpreis ....................................................................................................................................... Höchstpreis ......................................................................................................................................... 47 49 50 50 50 51 3 3.1 3.2 3.3 Preisbildung beim Angebotsmonopol ................................................................................................ Erlöskurve eines Monopolisten .......................................................................................................... Gewinnmaximum beim vollkommenen Monopol ............................................................................. Vergleich zwischen der Marktversorgung beim Polypol und beim Kollektivmonopol ..................... 54 55 56 57 4 Preisdifferenzierung des Monopolisten ............................................................................................. 61 5 5.1 5.2 Preisbildung beim Polypol auf dem unvollkommenen Markt ........................................................... 64 Monopolistischer Preisspielraum ....................................................................................................... 64 Gewinnmaximum ................................................................................................................................ 65 6 6.1 6.2 6.2.1 6.2.2 6.3 Verhaltensweisen der Anbieter beim Oligopol ................................................................................... Verhalten des Oligopolisten im Vergleich zu anderen Marktformen ................................................ Mögliche Verhaltensweisen des Angebotsoligopolisten ................................................................... Nicht kooperatives Verhalten .............................................................................................................. Kooperatives Verhalten ....................................................................................................................... Dilemmasituationen ........................................................................................................................... C 67 68 69 69 69 70 Notwendigkeit und Ziele der Wirtschaftspolitik 1 1.1 1.2 1.3 Konjunkturelle Schwankungen ........................................................................................................... Arten der Wirtschaftsschwankungen .................................................................................................. Konjunkturzyklus ................................................................................................................................. Konjunkturindikatoren ........................................................................................................................ 73 73 75 76 2 Strukturwandel .................................................................................................................................... 77 3 3.1 3.2 3.2.1 3.2.2 3.3 3.4 Wirschaftspolitische Ziele ................................................................................................................... Ziele des Stabilitätsgesetzes ............................................................................................................... Gerechte Einkommensverteilung ....................................................................................................... Verteilungsprinzipien .......................................................................................................................... Arten der Einkommensverteilung ....................................................................................................... Lebenswerte Umwelt ........................................................................................................................... Europäischer Stabilitäts- und Wachstumspakt .................................................................................. 78 78 79 79 79 80 81 4 Bereiche der Wirtschaftspolitik ........................................................................................................... 82 D Geldtheorie und Geldpolitik 1 Zusammenhang zwischen Geld- und Gütermenge ........................................................................... 91 2 2.1 2.2 2.3 2.4 Europäische Währungsunion (EWU) .................................................................................................. Entwicklungsprozess ........................................................................................................................... Europäisches System der Zentralbanken (ESZB) .............................................................................. Europäische Zentralbank (EZB) ......................................................................................................... Deutsche Bundesbank ........................................................................................................................ 92 92 94 94 95 P9280_BV1_30096_S_001_010 10.01.2011 14:01 Uhr Seite 6 Inhalt 6 3 3.1 3.2 Geldmengenbegriffe und Geldschöpfung der Zentralbank ............................................................... 97 Geldmengenbegriffe ............................................................................................................................ 97 Geldschöpfung der Zentralbank .......................................................................................................... 98 4 Geldpolitische Strategie der EZB ........................................................................................................ 100 5 Geldschöpfung der Geschäftsbanken bei vollständigem Bargeldrückfluss ...................................... 101 6 6.1 6.2 6.3 Binnenwert des Geldes ....................................................................................................................... Kaufkraft und Preisniveau ................................................................................................................... Preisindizes ......................................................................................................................................... Geldwert und Reallohn ........................................................................................................................ 104 104 105 107 7 7.1 7.2 7.3 7.3.1 7.3.2 7.3.3 7.4 7.5 Inflation ............................................................................................................................................... Begriff der Inflation und Deflation ...................................................................................................... Arten der Inflation ............................................................................................................................... Inflationsursachen ............................................................................................................................... Geldmengeninduzierte Inflation ......................................................................................................... Nachfrageinduzierte Inflation ............................................................................................................. Angebotsinduzierte Inflation .............................................................................................................. Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Inflationsarten ............................................................ Inflationswirkungen ............................................................................................................................ 108 108 109 109 109 110 111 111 112 8 8.1 8.2 8.3 8.4 Geldpolitische Instrumente ................................................................................................................ Offenmarktpolitik ................................................................................................................................ Mindestreservepolitik .......................................................................................................................... Ständige Fazilitäten ............................................................................................................................. Probleme und Grenzen der Geldpolitik .............................................................................................. 114 114 117 118 119 Jahrgangsstufe 2 E Wirtschaftspolitische Konzeptionen zur Wachstumsförderung und Konjunkturstabilisierung 1 1.1 1.1.1 1.1.2 1.2 Grundzüge angebotsorientierter Wirtschaftspolitik ........................................................................... Historischer Hintergrund ................................................................................................................... Abkehr vom klassischen Liberalismus ............................................................................................... „Wiedergeburt“ der Angebotspolitik .................................................................................................. Basishypothesen ................................................................................................................................. 126 126 126 127 128 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.5.1 2.5.2 2.6 2.7 Ziele und Ansatzpunkte angebotsorientierter Wachstumspolitik ..................................................... Angebotsorientierung ......................................................................................................................... Wirtschaftswachstum .......................................................................................................................... Preisniveaustabilität ............................................................................................................................ Ordnungspolitik .................................................................................................................................. Potenzialorientierte Wirtschaftspolitik ............................................................................................... Potenzialorientierte Geldpolitik .......................................................................................................... Potenzialorientierte Finanzpolitik ....................................................................................................... Qualität der Produktionsfaktoren ....................................................................................................... Flexibilisierung des Arbeitsmarktes .................................................................................................... 133 133 134 136 137 137 138 139 141 142 3 3.1 3.1.1 3.1.2 3.2 Grundzüge nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik ......................................................................... Historischer Hintergrund ................................................................................................................... Abkehr vom Say’schen Theorem ........................................................................................................ Keynesianische Nachfrageorientierung .............................................................................................. Basishypothesen ................................................................................................................................. 148 148 148 149 150 P9280_BV1_30096_S_001_010 10.01.2011 14:01 Uhr Seite 7 Inhalt 7 3.2.1 Gesamtnachfragefunktion ................................................................................................................... 150 3.2.2 Unterbeschäftigungsgleichgewicht ..................................................................................................... 153 3.3 Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen .......................................................................................... 154 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.5.1 4.5.2 4.5.3 4.5.4 Ziele und Ansatzpunkte nachfrageorientierter Konjunkturpolitik ..................................................... Nachfrageorientierung ........................................................................................................................ Stabilitätspolitik ................................................................................................................................... Vollbeschäftigung ................................................................................................................................ Prozesspolitik ...................................................................................................................................... Antizyklische Fiskalpolitik ................................................................................................................... Instrumente der Fiskalpolitik .............................................................................................................. Träger der Fiskalpolitik ........................................................................................................................ Antizyklische Maßnahmen in der Hochkonjunktur ........................................................................... Antizyklische Maßnahmen in der Wirtschaftskrise ........................................................................... 157 157 158 159 159 160 160 162 163 163 5 5.1 5.2 5.3 Probleme und Grenzen angebots- und nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik ............................. Paradigmenwechsel in der Wirtschaftspolitik .................................................................................... Probleme und Grenzen angebotsorientierter Wirschaftspolitik ........................................................ Probleme und Grenzen nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik ..................................................... 167 167 168 170 6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 Ergebnisse der Wachstums- und Konjunkturpolitik in Deutschland ................................................ Kombinierter Einsatz wirtschaftspolitischer Instrumente ................................................................. Wirtschaftliche Entwicklung im Zeitverlauf ........................................................................................ Zeilerreichung und Zielkonflikte ......................................................................................................... Staatsverschuldung ............................................................................................................................. Aktuelle konjunkturelle und strukturelle Probleme ............................................................................ 172 173 174 178 179 181 F Spannungsverhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie 1 1.1 1.2 1.3 1.4 Grenzen des Wachstums .................................................................................................................... Notwendigkeit qualitativen Wachstums ............................................................................................. Nachhaltigkeit ..................................................................................................................................... Ökologische Folgen der Bevölkerungsentwicklung ........................................................................... Ökonomie durch Ökologie und Ökologie durch Ökonomie .............................................................. 186 187 188 188 190 2 2.1 2.2 Ausmaß und Ursachen der Umweltprobleme ................................................................................... 194 Globale Umweltprobleme ................................................................................................................... 194 Wirtschaftliche Folgen globaler Umweltzerstörung ........................................................................... 195 3 3.1 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 Ziele und Prinzipien der Umweltpolitik .............................................................................................. Notwendigkeit zur Formulierung von Umweltzielen ......................................................................... Prinzipien der Umweltpolitik .............................................................................................................. Vorsorgeprinzip ................................................................................................................................... Verursacherprinzip .............................................................................................................................. Kooperationsprinzip ............................................................................................................................ Gemeinlastprinzip ............................................................................................................................... 200 200 200 201 201 201 202 4 4.1 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.2 4.2.1 4.2.2 Instrumente der Umweltpolitik .......................................................................................................... Ordnungsrechtliche Instrumente ...................................................................................................... Emissionsbezogene Auflagen ............................................................................................................. Verfahrensbezogene Auflagen ............................................................................................................ Kritik .................................................................................................................................................. Marktbezogene Instrumente .............................................................................................................. Finanzielle Belastungen (Ökosteuer) ................................................................................................. Umwelthandel (Verschmutzungsrechte) ........................................................................................... 204 205 205 205 205 206 206 208 P9280_BV1_30096_S_001_010 10.01.2011 14:01 Uhr Seite 8 Inhalt 8 5 5.1 5.2 5.3 G Aktuelle Entwicklungen und Probleme der Klimapolitik .................................................................... Grenzen nationaler Umweltpolitik .................................................................................................... Internationale Klimakonferenzen ....................................................................................................... Schwierigkeiten internationaler Klimakonferenzen ........................................................................... 211 211 212 214 Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik 1 1.1 1.2 1.3 Ausmaß und Struktur der Arbeitslosigkeit ......................................................................................... Arbeitslosigkeit in Deutschland .......................................................................................................... Statistische Ermittlung von Arbeitslosigkeit ...................................................................................... Arbeitslosigkeit als wirtschaftliches und soziales Phänomen ........................................................... 216 217 219 221 2 2.1 2.1.1 2.1.2 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 Ursachen der Arbeitslosigkeit ............................................................................................................. Theorie der Arbeitslosigkeit ................................................................................................................ (Neo)klassische Arbeitslosigkeit ........................................................................................................ Keynesianische Arbeitslosigkeit .......................................................................................................... Dynamik des Arbeitsmarktes .............................................................................................................. Friktionelle Arbeitslosigkeit ................................................................................................................. Saisonale Arbeitslosigkeit ................................................................................................................... Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ........................................................................................................... Strukturelle Arbeitslosigkeit ................................................................................................................ 226 226 226 227 229 229 229 230 230 3 3.1 3.2 3.3 Instrumente der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik ............................................................... Arbeitslosenversicherung .................................................................................................................... Arbeitsmarktreform ............................................................................................................................. Aktuelle Probleme der Arbeitsmarktpolitik ........................................................................................ 233 234 235 239 4 4.1 4.2 4.3 Lohnpolitik der Tarifparteien ............................................................................................................... Tarifverträge ......................................................................................................................................... Produktivitätsorientierte Lohnpolitik .................................................................................................. Expansive Lohnpolitik ......................................................................................................................... 241 242 244 245 H Sozial- und Verteilungspolitik 1 1.1 1.2 1.3 Personelle und funktionelle Einkommensverteilung ......................................................................... Bedeutung der Einkommensverteilung .............................................................................................. Personelle Einkommensverteilung ..................................................................................................... Funktionelle Einkommensverteilung .................................................................................................. 249 250 251 253 2 2.1 2.2 Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland ................................................................. 257 Sozialpolitik und Einkommensverteilung .......................................................................................... 258 Ungleichverteilung des Einkommens ................................................................................................. 259 3 3.1 3.2 3.3 Ziele, Ansatzpunkte und Maßnahmen der Sozial- und Verteilungspolitik ........................................ Sozialpolitische Leitbilder in der sozialen Marktwirtschaft ............................................................... Sozialleistungen .................................................................................................................................. Notwendigkeit von Sozialpolitik ......................................................................................................... 263 263 264 267 4 4.1 4.2 4.3 Das System der sozialen Sicherung in Deutschland ......................................................................... Ursprung der Sozialversicherung ....................................................................................................... Umlageverfahren, Generationenvertrag und Pflichtversicherung ..................................................... Die „Säulen der gesetzlichen Sozialversicherung“ ............................................................................ 269 269 270 271 P9280_BV1_30096_S_001_010 10.01.2011 14:01 Uhr Seite 9 Inhalt 9 5 5.1 5.2 I Aktuelle Probleme des Systems der sozialen Sicherung ................................................................... 273 Demografischer Wandel ...................................................................................................................... 274 Reform sozialer Sicherungssysteme .................................................................................................. 275 Außenwirtschaft und Globalisierung 1 1.1 1.2 Bedeutung der Außenwirtschaft für die Bundesrepublik Deutschland ............................................ 278 Bedeutung des Außenhandels ............................................................................................................ 278 Zahlungsbilanz .................................................................................................................................... 280 2 2.1 2.2 Ursachen und Vorteile des Außenhandels ......................................................................................... 286 Erklärungsansätze ............................................................................................................................... 286 Theorem der komparativen Kostenvorteile ........................................................................................ 288 3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 Das System freier Wechselkurse ......................................................................................................... Sorten und Devisen ............................................................................................................................. Devisennachfrage (Angebot von Binnenwährung) ............................................................................ Devisenangebot (Nachfrage nach Binnenwährung) .......................................................................... Gleichgewichtskurs ............................................................................................................................. Verschiebungen der Devisennachfrage .............................................................................................. Verschiebungen des Devisenangebots ............................................................................................... Auswirkungen des Wechselkursmechanismus .................................................................................. 292 292 293 294 294 294 295 295 4 4.1 4.2 4.3 Instrumente der Außenwirtschaftspolitik .......................................................................................... Zölle ................................................................................................................................................... Subventionen ...................................................................................................................................... Kontingent ........................................................................................................................................... 298 299 300 301 5 5.1 5.2 5.3 Förderung des Außen- und Welthandels durch internationale Organisationen ............................... Integrationsstufen und Erweiterung der Europäischen Union .......................................................... Welthandelsorganisation (World Trade Organization – WTO) ......................................................... Internationaler Währungsfond (IWF) ................................................................................................. 304 304 306 308 6 6.1 6.2 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.2.4 6.2.5 Merkmale und Ursachen der Globalisierung ..................................................................................... Bereiche der Globalisierung ................................................................................................................ Ökonomische Globalisierung ............................................................................................................. Information, Kommunikation und Transport ..................................................................................... Finanztransaktionen ........................................................................................................................... Multinationale Unternehmen ............................................................................................................. Liberalisierung des Welthandels ......................................................................................................... Intra-industrieller Handel ................................................................................................................... 310 311 311 311 312 312 312 313 Die Rolle multinationaler Unternehmen und internationaler Organisationen im Globalisierungsprozess .................................................................................................................. 7.1 Multinationale Unternehmen ............................................................................................................. 7.1.1 Rolle multinationaler Unternehmen ................................................................................................... 7.1.2 Verantwortung multinationaler Unternehmen ................................................................................... 314 315 317 317 8 8.1 8.2 8.3 321 322 322 324 7 Folgen, Herausforderungen und aktuelle Probleme der Globalisierung ........................................... Denationalisierung und ihre Folgen ................................................................................................... Globalisierungskritik ........................................................................................................................... Herausforderungen ............................................................................................................................. P9280_BV1_30096_S_001_010 10.01.2011 14:01 Uhr Seite 10 Inhalt 10 J Problemorientierte volkswirtschaftliche Sachverhalte 1 Themenbereich: Globalisierung .......................................................................................................... 327 2 Themenbereich: Klimapolitik .............................................................................................................. 329 3 Themenbereich: Sozial- und Verteilungspolitik................................................................................... 330 Bildquellenverzeichnis .................................................................................................................................... 333 Sachwortverzeichnis ....................................................................................................................................... 334 P9280_BV1_30096_S_011_037 10.01.2011 14:03 Uhr Seite 19 Nachfrage am Gütermarkt A 19 1.3.3 Bestimmungsfaktoren der Gesamtnachfrage Zunahme der Marktnachfrage Abnahme der Marktnachfrage P P N0 N1 N2 N0 x x Gründe Gründe 1. Gesamteinkommen auf dem Markt steigt 1. Gesamteinkommen auf dem Markt sinkt 2. Nachfragesteigernde Änderung der Einkommensverteilung 2. Nachfragesenkende Änderung der Einkommensverteilung 3. Bedarfszunahme für ein Gut 3. Bedarfsabnahme für ein Gut 4. Preissteigerung beim Substitutionsgut 4. Preissenkung beim Substitutionsgut 5. Preissenkung beim Komplementärgut 5. Preissteigerung beim Komplementärgut 6. Optimistische Zukunftserwartungen 6. Pessimistische Zukunftserwartungen 1.4 Nachfrageelastizität 1.4.1 Direkte Preiselastizität der Nachfrage Bedeutung der direkten Preiselastizität der Nachfrage Als Grundlage für Maßnahmen der staatlichen Wirtschaftspolitik ebenso wie für unternehmerische Entscheidungen genügt es oft nicht, eine Vorstellung davon zu haben, dass die nachgefragte Menge eines Gutes grundsätzlich von der Höhe des Preises abhängt. Als Entscheidungsgrundlage ist es wichtig, mit einiger Zuverlässigkeit zu wissen, in welchem Ausmaß die Nachfrager auf eine Preisänderung reagieren. Für die staatliche Wirtschaftspolitik hat das Ausmaß der Reaktion der Nachfrage auf Preisänderungen z. B. Bedeutung, wenn in einer Volkswirtschaft die Milchproduktion durch einen staatlich garantierten Festpreis für Butter subventioniert wird, der über dem bisherigen Marktpreis liegt. Die Verbraucher werden dadurch veranlasst, ihre Nachfrage einzuschränken. In welchem Umfang der Staat zur Stützung dieses Preises Finanzmittel zum Aufkauf und zur Einlagerung von Butter aufzuwenden hat, hängt also u. a. davon ab, wie die Nachfrager auf diesen Festpreis reagieren. Gilt für Butter die Nachfragekurve 1 in der Abbildung auf der Folgeseite, dann wird die Festlegung eines staatlichen Festpreises über dem Marktpreis zu einem relativ großen Rückgang der Nachfrage führen, der durch staatliche Aufkäufe ausgeglichen werden muss. Verhält sich die P9280_BV1_30096_S_011_037 A 10.01.2011 14:03 Uhr Seite 20 Verhalten der Marktteilnehmer unter Wettbewerbsbedingungen 20 Nachfrage nach Butter aber so, wie dies die Nachfragekurve 2 darstellt, dann geht die Nachfrage nach Butter aufgrund des staatlichen Festpreises nur geringfügig zurück. Direkte Preiselastizität der Nachfrage Da die Landwirte aufgrund des erhöhten Festpreises die Milchproduktion ausweiten werden, hängt die Größe des durch den Staat zu finanzierenden Marktüberschusses außerdem noch von dem Ausmaß der Reaktion der Anbieter ab. Ist in einer Automobilfabrik z. B. die unternehmerische Entscheidung zu treffen, ob und in welchem Umfang eine Preiserhöhung durchgeführt werden soll, dann ist zu bedenken, wie die Käufer darauf reagieren. Die Nachfragemenge für ein Gut multipliziert mit dem Preis dieses Gutes ergibt die Ausgabensumme der Konsumenten für dieses Gut. Aus der Sicht des Unternehmens entspricht dies der Absatzmenge multipliziert mit dem Preis und ergibt den Erlös des Unternehmens aus diesem Produkt. Die Reaktion der Nachfrager auf eine Preisänderung bestimmt also darüber, ob und in welchem Umfang der Erlös des Unternehmens aufgrund einer Preisänderung steigt oder fällt. Messung der direkten Preiselastizität der Nachfrage Wird der Preis für einen bestimmten Autotyp von 20.000,00 EUR auf 20.100,00 EUR erhöht, dann wird dies keine spürbaren Auswirkungen auf die Nachfrage haben. Wird der Preis einer Digitalkamera ebenfalls um 50,00 EUR von 200,00 EUR auf 250,00 EUR erhöht, dann wird die Nachfrage stark zurückgehen. Es wäre aber sinnlos, aus dieser Erfahrung die Behauptung abzuleiten, dass die Nachfrager nach Autos geringer auf Preisänderungen reagieren als die Nachfrager nach Digitalkameras. Der Preis des Autos wurde nur um 0,5 % erhöht, der Preis für die Digitalkamera um 25 %. Auf eine Preiserhöhung um 25 % würde auch die Automobilnachfrage kräftig reagieren. Aussagekräftig ist nur die Relation der prozentualen Preisänderung zu der daraus sich ergebenden mengenmäßigen Nachfrageänderung. Aus diesen Überlegungen entwickelte die Wirtschaftstheorie das Instrument der Preiselastizität der Nachfrage. P9280_BV1_30096_S_011_037 10.01.2011 14:03 Uhr Seite 21 Nachfrage am Gütermarkt A 21 ⌬x · 100 ⌬x · p x prozentuale Änderung der Nachfragemenge direkte Preiselastizität = = = der Nachfrage (Eldir) ⌬p · x ⌬p · 100 prozentuale Preisänderung p Dabei bedeuten: p = ursprünglicher Preis, ⌬p = Veränderung des Preises, x = ursprüngliche Nachfragemenge, ⌬x = Veränderung der Nachfragemenge. Der Wert der direkten Preiselastizität der Nachfrage kann zwischen 0 und unendlich liegen. Beträgt er 0, reagiert die Nachfrage auf Preisänderungen überhaupt nicht (Abbildung 1). Die Nachfrage reagiert vollkommen unelastisch. Ist die Elastizität größer als 0, dann reagiert die Nachfrage auf Preisänderungen. Liegt der Wert der direkten Preiselastizität betragsmäßig unter 1, dann ist die prozentuale Preisänderung größer als die dadurch verursachte prozentuale Änderung der Nachfragemenge; man spricht dann von einer unelastischen Nachfrage. Ist der Wert der direkten Preiselastizität betragsmäßig größer als 1, dann ist die prozentuale Preisänderung kleiner als die prozentuale Änderung der Nachfrage. Die Nachfrage wird als elastische Nachfrage bezeichnet. Abbildung 2 zeigt eine Nachfragekurve mit einer Elastizität von 1 an jeder Stelle der Kurve. Vollkommen unelastische Nachfrage Abbildung 1 Elastizität der Nachfrage = 1 Abbildung 3 stellt den Grenzfall einer Nachfragekurve mit unendlicher Elastizität dar. Zu einem Preis über dem kritischen Preis p kaufen die Nachfrager nichts. Zum kritischen Preis p kaufen die Nachfrager alles, was sie überhaupt bekommen können. Die Nachfrage ist vollkommen elastisch. Bei normaler Reaktion der Nachfrager (bei superioren Gütern) nimmt die Nachfragemenge ab, wenn der Preis steigt. Wie das Berechnungsbeispiel für Gut A zeigt, ist das mathematische Ergebnis der Berechnung der Preiselastizität immer negativ. In der Wirtschaftswissenschaft gilt aber die Übereinkunft, dass die direkte Preiselastizität der Nachfrage immer als positiver Wert angegeben wird. Sonst hätte ein Gut, bei dem die Verbraucher empfindsamer auf Preisänderungen reagieren (siehe Berechnung für Gut B) einen kleineren Zahlenwert der Elastizität, denn – 1,0 ist kleiner als – 0,5. Die Formel zur Berechnung der direkten Preiselastizität der Nachfrage müsste also korrekt wie folgt angegeben werden: Eldir = (–1) prozentuale Änderung der Nachfragemenge prozentuale Preisänderung Eldir = 1 Abbildung 2 Vollkommen elastische Nachfrage Abbildung 3 P9280_BV1_30096_S_011_037 A 10.01.2011 14:03 Uhr Seite 22 Verhalten der Marktteilnehmer unter Wettbewerbsbedingungen 22 Alle anderen Arten von Elastizitäten der Nachfrage werden mit dem Vorzeichen ausgewiesen, das sich aus der Berechnung ergibt. Wählt man wie in den Beispielen als Bezugspunkt zur Berechnung der prozentualen Abweichungen immer Preis und Absatzmenge, wie sie vor der Preisänderung bestanden, dann erhält man unterschiedliche Werte für die Elastizität, je nachdem, ob von einer Preiserhöhung oder einer Preissenkung ausgegangen wird. Am Beispiel des Gutes A: Bei einer Preissenkung steigt die Nachfrage prozentual um 331/3 % und der Preis sinkt um 331/3 %. Als Elastizität ergäbe sich der Wert von 1,0, statt des unter Annahme einer Preiserhöhung für die gleiche Situation berechneten Wertes von 0,5. Diese Schwäche der Berechnung kann überwunden werden, wenn als Berechnungsgrundlage ein Durchschnittspreis zwischen dem bisherigen Preis (p1) und dem neuen Preis (p2) und für die Nachfragemenge ein Durchschnitt zwischen der Absatzmenge bei dem bisherigen Preis (x1) und dem neuen Preis (x2) verwendet wird. Aus dieser Berechnung ergibt sich als durchschnittliche Elastizität zwischen den beiden Punkten der Nachfragekurve die Bogenelastizität. Bogenelastizität = ⌬x (p1 + p2) · 0,5 · ⌬p (x1 + x2) · 0,5 Beispiel Berechnung der direkten Preiselastizität der Nachfrage für das Gut A Preis Nachfragemenge Prozentuale Mengenänderung: – 25 % bisher 4 40 jetzt 6 30 Prozentuale Preisänderung: – 25 = – 0,5 Eldir = + 50 + 50 % Beispiel Berechnung der direkten Preiselastizität der Nachfrage für das Gut B Preis Nachfragemenge Prozentuale Mengenänderung: – 50 % bisher 4 40 jetzt 6 20 Prozentuale Preisänderung: – 50 = – 1,0 Eldir = + 50 + 50 % Beispiel Berechnung der Elastizität des Gutes A als Bogenelastizität (4 + 6) : 2 = Durchschnitt der Preise: Durchschnitt der Nachfragemengen: El. = 10 · 5 2 · 35 = 50 70 5 (40 + 30) : 2 = 35 = 0,71 Ausgewählte Preiselastizitäten der Nachfrage Kartoffeln Rindfleisch Schweinefleisch Butter Milch 0,68 0,50 0,45 0,70 0,31 Zucker Orangen Juwelen Autoreifen Ortsgespräche Quelle: Woll, Artur: Allgemeine Volkswirtschaftslehre, 9. Aufl., München, Vahlen, S. 114 0,44 0,97 2,6 0 1,0 P9280_BV1_30096_S_011_037 10.01.2011 14:03 Uhr Seite 23 Nachfrage am Gütermarkt A 23 Der Grenzwert der Bogenelastizität wird als Punktelastizität bezeichnet. Die Berechnung der Punktelastizität geht von einer unendlich kleinen Änderung des Preises aus und gilt nur für einen bestimmten Punkt der Nachfragekurve. Bereiche der direkten Preiselastizität Preiserhöhung Preissenkung Elastizität < 1 Ausgabensumme des Haushalts steigt Ausgabensumme des Haushalts sinkt Elastizität > 1 Ausgabensumme des Haushalts sinkt Ausgabensumme des Haushalts steigt Elastizität = 1 Ausgabensumme des Haushalts unverändert 1.4.2 Indirekte Preiselastizität der Nachfrage Die Reaktion der Nachfrage nach einem Gut auf eine Preisänderung eines anderen Gutes ist oft von erheblicher Bedeutung. So interessiert es z. B. die Anbieter von Autos der gehobenen Klasse, wie sich die Nachfrage nach den von ihnen hergestellten Autos verändert, wenn der Benzinpreis auf Dauer steigt. Diese Reaktion wird mit der Kreuz-Preiselastizität (indirekte Preiselastizität = Elind) gemessen.1 Bei der Kreuz-Preiselastizität bezieht sich die Nachfrageänderung nicht auf eine Preisänderung des dazugehörigen Gutes, sondern auf die Preisänderung eines beliebigen anderen Gutes. Elind = prozentuale Änderung der Nachfragemenge für das Gut A ⌬xA pB = · ⌬pB xA prozentuale Preisänderung für das Gut B Preisänderung und Nachfrageänderung haben bei komplementären Gütern umgekehrte Vorzeichen. Die Elastizitätskennziffer der indirekten Preiselastizität der Nachfrage ist bei komplementären Gütern negativ. Beispiel Autos und Gummireifen sind Komplementärgüter. Sinkt der Preis für Autos, dann steigt die Nachfrage nach Autos und nach Gummireifen. Preisänderung und Nachfrageänderung haben bei Substitutionsgütern die gleichen Vorzeichen. Die Elastizitätskennziffer der indirekten Preiselastizität ist bei Substitutionsgütern positiv. Bei Substitutionsgütern ist die Kreuz-Preiselastizität ein Maß für die Intensität der Konkurrenz, die zwischen den beiden Gütern besteht. Beispiel Butter und Margarine sind Substitutionsgüter. Steigt der Preis für Butter, dann steigt auch die Nachfrage nach Margarine. 1 Die Formel zur Berechnung der indirekten Preiselastizität lässt sich wie folgt ableiten: Elind = ⌬xA · 100 xA : ⌬pB · 100 pB = ⌬xA · 100 · pB xA · ⌬pB · 100 = ⌬xA · pB ⌬pB · xA P9280_BV1_30096_S_011_037 A 10.01.2011 14:03 Uhr Seite 24 Verhalten der Marktteilnehmer unter Wettbewerbsbedingungen 24 Zusammenfassung π Die Nachfrage nimmt zu, wenn der Preis für ein Gut sinkt; sie nimmt ab, wenn der Preis für dieses Gut steigt. π Bestimmungsfaktoren der individuellen Nachfrage: – Preis eines Gutes, – Preise anderer Güter, – Einkommen, – Bedürfnisstruktur, – Zukunftserwartungen. π Die Gesamtnachfrage erhält man durch Aggregation der individuellen Nachfrage. π Eine Zunahme der Gesamtnachfrage führt zu einer Rechtsverschiebung und eine Abnahme zu einer Linksverschiebung der Nachfragekurve. π direkte Preiselastizität prozentuale Änderung der Nachfragemenge = der Nachfrage prozentuale Preisänderung π indirekte Preiselastizität prozentuale Änderung der Nachfragemenge für das Gut A = der Nachfrage prozentuale Preisänderung für das Gut B Aufgaben 1. Die volkswirtschaftliche Marktnachfrage (gesamtwirtschaftliche Nachfrage) nach Kaffee wird durch folgende Abbildung dargestellt: Preis für Kaffee N0 Nachfragekurve Menge Kaffee a) Beschreiben Sie die dargestellte Nachfragekurve. b) Wie wirken sich nachstehende Sachverhalte auf die Nachfragekurve nach Kaffee aus? Begründen Sie ihre Meinung. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Der Preis für Kaffee fällt. Der Preis für Kaffee steigt. Aus gesundheitlichen Gründen bevorzugen einige Kaffeetrinker nunmehr Tee. Die Bevölkerung wächst ständig. Der Preis für Zigaretten steigt. Der Preis für hochwertigen Tee sinkt. Das verfügbare Einkommen sinkt.