IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA

Werbung
IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA
LVA-Leiter: Michael Noldi
Einheit 8:
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsangebot (Kap. 8)
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
1
Die Kosten der Produktion und Gewinnmaximierung
Kapitel 7: Kostenfunktion: Kostenkurve beschreibt die minimalen
Kosten zu denen eine Firma unterschiedliche Gütermengen produzieren
kann.
Kapitel 8: Welche Menge soll nun produziert werden? =⇒
Gewinnmaximierung
Fokus auf vollkommenen Wettbewerbsmarkt −→ Marktform beeinusst
das Verhalten und die Angebotsentscheidung einer Firma
kurze vs. lange Frist
einzelnes Unternehmen vs. gesamte Branche
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
2
Marktformen
Die Marktform beeinusst das Verhalten und die Angebotsentscheidung der
Unternehmung:
Vollkommener Wettbewerbsmarkt
z.B.:landwirtschaftliche Produkte
Preisnehmer und Mengenanpasser
Homogene Güter
Freier Markteintritt
Unvollkommene Märkte
Konkurrenz)
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
(Monopol, Oligopol, monopolistische
IK
WS 2014/15
3
Der vollkommene Wettbewerbsmarkt
Modell der vollständigen Konkurrenz −→ drei Grundannahmen:
1
Viele (strategieunfähige) Anbieter und Nachfrager −→ Preisnehmer
und somit Mengenanpasser
2
Die angebotenen Güter sind gleich −→ Produkthomogenität
3
Keine Beschränkungen und besonderen Kosten bei Markteintritt und
-austritt −→ freier Markteintritt und -austritt
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
4
Der Erlös - Denitionen
Erlös:
Preis mal abgesetzter Menge
−→ R(Q) = P · Q
Durchschnittserlös (average revenues):
durchschnittliche Einheit
−→ AR(Q) =
R(Q)
Q
=
P ·Q
Q
=P
Grenzerlös (marginal revenues):
Verkauf einer zusätzlichen Einheit
−→ M R(Q) =
∂R(Q)
∂Q
Erlös für die
Änderung des Erlöses beim
=P
Wettbewerbsmarkt −→ P = AR = M R
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
5
Der Anbieter als Preisnehmer
Jeder einzelne Anbieter produziert eine so kleine Menge, dass diese keinen
Einuss auf den Marktpreis hat
=⇒ Preisnehmer und Mengenanpasser
Die Nachfrage der sich ein einzelner Anbieter gegenübersieht wird
bestimmt durch den Marktpreis und ist eine Horizontale
(Preiselastizität der Nachfrage ist unendlich).
Die Nachfrage für die gesamte Branche ist eine fallende Kurve (ident
mit der Marktnachfrage).
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
6
Der Anbieter als Preisnehmer (graphisch)
Abbildung: Jeder einzelne Anbieter ist Preisnehmer und sieht sich daher einer
horizontalen Nachfragekurve gegenüber (vollkommen elastisch). Aus Sicht der
gesamten Branche ist die Nachfragefunktion negativ geneigt.
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
7
Die Gewinnmaximierung
Maximierung der Gewinnfunktion: π(Q) = R(Q) − C(Q)
Bei welcher Menge Q ist der Gewinn eines Unternehmens maximal?
Jene Menge, bei der eine zusätzliche Outputsteigerung den Gewinn
nicht ändert.
1) Ableiten:
∂π(Q)
∂Q
=
∂R(Q)
∂Q
−
2) Nullsetzen:
∂R(Q)
∂Q
−
∂C(Q)
∂Q
3) Umformen:
∂R(Q)
∂Q
=
∂C(Q)
∂Q
∂C(Q)
∂Q
=0
Optimum: M R(Q) = M C(Q)
Bei vollständiger Konkurrenz gilt M R(Q) = P also P = MC(Q)
(−→ da Unternehmen Preisnehmer sind)
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
8
Die Gewinnmaximierung (graphisch)
Abbildung: Der Gewinn (Dierenz zwischen Erlös und Kosten) ist bei der Menge
Q, für die gilt MR(Q) = MC(Q) maximal.
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
9
Gewinnmaximierung - Beispiel
Beispiel
Kostenfunktion: C(Q) = 200 + 10Q + Q2
Marktpreis: P = 50
Optimale Menge Q∗ , maximaler Gewinn π ∗ = ???
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
10
Gewinn in der Marginaldarstellung (graphisch)
Abbildung: Der Gewinn entspricht der Fläche [P − AC(Q)] · Q
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
11
Gewinn in der Marginaldarstellung
π(Q) = R(Q) − C(Q)
Durch Q dividieren und mit Q erweitern (Tautologie):
π(Q) =
h
R(Q)
Q
−
C(Q)
Q
i
·Q
Durchschnittserlös und Durchschnittskosten einsetzen:
π(Q) = [AR(Q) − AC(Q)] · Q
Für den Durchschnittserlös den Preis einsetzen: Stückgewinn · Menge
π(Q) = [P − AC(Q)] · Q
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
12
Gewinnmaximierung - Forsetzung Beispiel
Beispiel
Kostenfunktion: C(Q) = 200 + 10Q + Q2
Marktpreis: P = 50
Durchschnittskostenfunktion: AC(Q)???
Gewinn in der Marginaldarstellung (graphisch)???
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
13
Ableitung der Angebotskurve
Abbildung: Bei vollständiger Konkurrenz zeigt die Grenzkostenkurve die
Angebotsmengen der Unternehmung zu allen Preisen. (Der ansteigende Ast der
Grenzkostenkurve stellt bei vollständiger Konkurrenz die Angebotskurve dar.)
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
14
Kurz- und langfristige Angebotskurve
Kurzfristig stellt eine Firma die Produktion ein, wenn die variablen
Kosten nicht gedeckt sind (xe Kosten werden ignoriert)
=⇒ Die kurzfristige Angebotskurve ist der ansteigende Ast der
Grenzkostenkurve
über den durchschnittlichen variablen Kosten.
Langfristig verlässt eine Firma den Markt, wenn die Gesamtkosten
nicht gedeckt sind
=⇒ Die langfristige Angebotskurve ist der ansteigende Ast der
Grenzkostenkurve über den durchschnittlichen Kosten.
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
15
Kurzfristige Angebotskurve
Abbildung: Die kurzfristige Angebotskurve entspricht der Grenzkostenkurve über
den durchschnittlichen variablen Kosten. Erst wenn P ≥ AV C wird produziert!
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
16
Langfristige Angebotskurve
Abbildung: Die langfristige Angebotskurve entspricht der Grenzkostenkurve über
den durchschnittlichen Kosten. Erst wenn P ≥ AC wird produziert!
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
17
Kurzfristiges Marktangebot
Die Marktangebotskurve entspricht der Summe aller individuellen
Angebotskurven.
Annahme:
Jeder Unternehmung steht die gleiche
Produktionstechnologie zur Verfügung, also alle Grenzkosten- und
somit Angebotskurven sind ident.
Kurzfristig:
Mindestens ein Inputfaktor ist xiert.
Die Zahl der Anbieter ist konstant (Produktionsstillstand ist möglich,
nicht jedoch Markteintritt und -austritt).
Die Produktion sollte stillgelegt werden, wenn P<AVC (= negativer
Deckungsbeitrag) gilt.
Die kurzfristige Marktangebotskurve verläuft steigend.
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
18
Langfristiges Marktangebot
Langfristig:
Alle Inputfaktoren sind variabel.
Die Unternehmen können (bei Verlusten) den Markt verlassen oder (bei
Gewinnen) in den Markt eintreten −→ Gewinne ziehen neue
Unternehmen an, welche das Marktangebot steigern und somit den
Gewinn wieder reduzieren, bis er Null wird.
Im Gleichgewicht kommt es daher genau zur Kostendeckung −→ der
Preis entspricht den durchschnittlichen Kosten.
Dies ist nur bei einem einzigen Preis möglich: dort wo die MC-Kurve
die AC-Kurve schneidet (= eziente Betriebsgröÿe mit ökonomischem
Nullgewinn).
Die langfristige Marktangebotskurve verläuft horizontal (zu diesem
Preis wird jede Menge angeboten).
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
19
Die Null-Gewinn-Bedingung
Abbildung: Wenn Grenzkosten und Durchschnittskosten gleich sind, erzielt die
Unternehmung keinen ökonomischen Gewinn.
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
20
Kurz- und langfristige Anpassung I
Abbildung: Ausgangssituation: Der Markt bendet sich im langfristigen
Gleichgewicht, es gibt keinen ökonomischen Gewinn.
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
21
Kurz- und langfristige Anpassung II
Abbildung: Kurzfristig: Die Nachfrage steigt an und Gewinne können lukriert
werden, der Markt bendet sich in einem neuen kurzfristigen Gleichgewicht.
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
22
Kurz- und langfristige Anpassung III
Abbildung: Langfristig: Durch die Gewinne werden neue Unternehmen agezogen,
durch deren Eintritt jedoch reduzieren sich die Gewinne bis es wieder zum
langfristigen Gleichgewicht mit ökonomischen Nullgewinn kommt.
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
23
Beispiel
Marktangebot: QS = 12.000P
Marktnachfrage: QD = 60.500 − 100P
Einzelnes Unternehmen: C(Q) = 722 +
Q2
200
1. Wie lautet der (kurzfristige) Marktpreis?
2. Wieviel Unternehmen gibt es am Markt?
3. Erwirtschaftet das Unternhemen einen Gewinn? Welchen?
4. Würden Sie erwarten, dass es langfristig zu Markteintritten kommt?
5. Was geschieht mit dem Gewinn?
6. Bis zu welchem Preis Pmin werden die Unternehmen einen positiven Output
anbieten?
7. Wie hoch ist der Gewinn in diesem langfristigen Gleichgewicht?
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
24
Fragen???
Gewinnmaximierung und Wettbewerbsmarkt
IK
WS 2014/15
25
Herunterladen