Punische Kriege

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Punische Kriege
Inhaltsverzeichnis:
Thema Seite
Hintergründe 2
1. punischer Krieg 2
2. Punischer Krieg 4
Schlacht bei Cannae 5
3. punischer Krieg 10
Biographie von Scipio 11
Hintergründe
Die Hintergründe der 3 punischen Kriege waren vor allem die Konflikte zweier
aufstrebender Weltmächte. Auf der einen Seite Karthago, die alteingesessene See- und
Handelsmacht, die das gesamte Mittelmeer kontrollierte, und auf der anderen Seite Rom,
das junge Agrarvolk, dass große Expansionspläne hatte, vor allem Richtung Sizilien
(Kornkammer). Im Vorfeld der Konflikte zwischen Rom und Karthago lag eine lange
Friedenszeit. Die Karthager hatten sogar Verträge mit den Etruskern abgeschlossen. Nach
der Abschaffung der etruskischen Monarchie schlossen Rom und Karthago einen ersten
Vertrag ab, der ca. 503 v.Chr. geschlossen wurde. Karthago und Rom widmeten sich nun
ihren Hauptfeinden (Karthago à Syrakus; Rom à Kelten). Nach ca. 120 Jahren war es an
der Zeit den Vertrag zu erneuern und so handelten die Staaten um ca. 348 v.Chr. einen
neuen Vertrag aus. Karthago besiegte Syrakus schließlich und Rom hatte die
Vormachtstellung in Italien und schön langsam wurden Karthago und Rom immer mehr zu
Kontrahenten. Im Jahre 278 v.Chr. wurde schließlich ein letzter Vertrag geschlossen in
dem es aber nur mehr um Interessensabgrenzung ging, um einander nicht in die Quere zu
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kommen.
1. punischer Krieg (264 und 241 v. Chr)
Als Grundlage für den ersten punischen Krieg diente das Eingreifen der Römer auf Sizilien.
Die Stadt Messina wurde von der Stadt Syrakus (unter der Führung von Hieron) angegriffen
und bat die Karthager und die Römer um Hilfe.
Die Karthager griffen sofort ein während die Römer lange hin und her debattierten. Das
syrakussche Heer war schon abgezogen als die Römer sich entschieden auf Sizilien
einzugreifen und ein Heer auszusenden. Diese Aktion wurde von den Karthagern als
Provokation gewertet und sie gingen militärisch gegen das Heer der Römer vor.
Durch die Bedrohung durch die Karthager verstärkte Rom das Heer (von ursprünglich 2 auf
4 Legionen) und schaffte es die Karthager von Sizilien zu vertreiben.
Die Folgen dieser Niederlage der Karthager war, dass sie ein Bündnis mit den Römern
eingehen mussten, 100 Talente Gold zahlen und die römische Präsenz auf Sizilien
anerkennen mussten.
Die römische Präsenz gefiel den Karthagern nicht wirklich und sie entschlossen sich, die
römische Küstenlandschaft mit ihrer Marine heimzusuchen. Durch diese Aktionen
provoziert nahm Rom den Krieg mit den Karthagern auf. Die erste große Schlacht war im
Frühjahr 260 v. Chr. Die Römer hatten es, mit Hilfe der Griechen, geschafft eine
schlagkräftige Flotte zusammenzustellen und durch eine technische Erneuerung bei den
Enterbrücken schafften sie es auch diese Schlacht zu gewinnen. Der weitere Verlauf des
Krieges konzentrierte sich auf das karthagische Festland. Die Römer schafften es ca. 350
Schiffe an die Küste zu bringen um dort die Soldaten überzusetzen. Karthago geriet immer
mehr in Bedrängnis durch die Überlegenheit des römischen Heeres und unterbreitete den
Römern ein Friedensangebot. Doch der Feldherr stellte den Karthagern unerfüllbare
Bedingungen und somit war die Chance auf Frieden dahin. Es gelang Karthago ein
Söldnerheer zusammenzustellen und die Römer vom Festland zu vertreiben. Somit trat
wieder der Landkrieg auf Sizilien in den Vordergrund. Es gelang den Römern die Karthager
zurückzudrängen, die, wegen einer Revolution in Karthago, nicht in der Lage waren die
Truppen auf Sizilien zu unterstützen. Nach dem Verlust der letzten Festungen auf Sizilien
und der Revolution im Inneren mussten die Karthager die gigantischen römischen
Forderungen anerkennen und zusätzlich zu Sizilien auch noch Sardinien und Korsika
abgeben und Kriegsreparationen in der Höhe von 1200 Talenten Gold bezahlen.
2. punischer Krieg (218 und 201 v. Chr)
Durch die erlittenen Verluste und die Scham über den Verlust der Vorherrschaft über das
Mittelmeer entstand bald der Wunsch nach Rache und so rüstete Karthago für den zweiten
Krieg gegen Rom. Das Heer und die Flotte wurden aufgerüstet und ein weiterer Hafen
wurde in Spanien gebaut, der der Anfang des legendären Feldzuges von Hannibal werden
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sollte.
Hannibal, ein 26-jähriger, unerfahrener Feldherr, überfiel die griechische Kolonie
Sagantum und plünderte diese. Aufgrund dessen erklärte Rom Karthago den Krieg.
Hannibal aber reagiert rasch indem er einen gewaltigen Feldzug über die Alpen wagte und
sich danach mit den besiegten gallischen Stämme der Po-Ebene verbündete. Er hoffte auf
weitere Unterstützung von anderen besiegten Völkern doch diese waren nicht bereit sich
ihm anzuschließen. Erstens weil die Römer den besiegten Völkern relativ viele Freiheiten
ließen, und sich ihnen gegenüber auch sehr großmütig verhielten und zweitens weil man
kein vertrauen in den jungen, unerfahrenen Feldherrn hatte.
Die Römer nahmen die Bedrohung die von Hannibal und dessen Armee ausging nicht
wirklich ernst, doch das sollte sich im Laufe des Krieges ändern. Im Winter 218 v. Chr.
Verlor eine römische Legion ca. 3000 Männer, da sie in einen von Hannibal gelegten
Hinterhalt gerieten.
Nach dieser Niederlage beschlossen die Römer diese Angelegenheit zu beenden und hoben
eine gewaltige Armee aus um Hannibal mit einem Schlag zu vernichten. Sie zogen gegen
ihn zu Feld und die enstscheidende Schlacht sollte bei Cannae stattfinden.
Die Schlacht bei Cannae[1]
Die Stärke der jeweiligen Heere
Die zwei Konsuln verfügten über 16 römische Legionen, von denen acht aus römischen
Bürgern bestanden. Die übrigen acht Legionen gehörten verbündeten Städten an. Die
Einschätzung der tatsächlichen Heeresstärke schwankt je nach Quelle. Geht man jedoch
davon aus, dass dies einer Truppenstärke von 80.000 Mann entspricht und dass 10.000 für
die Bewachung der Lager abgestellt wurden, so standen sich an den Ufern des Flusses
Aufidus folgende Kräfte gegenüber: Die Römer verfügten über 55.000 Mann schwere
Infanterie, über 8.000 bis 9.000 Mann leichte Infanterie und 6.000 Mann Kavallerie. Das
karthagische Heer bestand dagegen aus 32.000 Mann schwerer Infanterie, 8.000 Mann
leichter Infanterie und 10.000 Mann Kavallerie.
Die Aufstellung der Römer
Die konventionelle Verwendung solcher Truppenteile sah vor, die Infanterie in der Mitte
zu platzieren, während sich die Kavallerie teilte und die jeweiligen Flügel bildeten. Die
Römer wandten diese bewährte Truppenaufstellung auch an. Sie entschieden sich jedoch,
die Infanterie tief zu staffeln, so dass die Infanteriefront so breit wie die von Hannibals
zahlenmäßig unterlegener Infanterie war. Ziel der römischen Infanterie war es, rasch
durch die karthagische Schlachtenreihe hindurchzubrechen.
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Die Aufstellung der Karthager
Hannibal wandelte die traditionelle Aufstellung dagegen leicht ab: Er platzierte die
weniger kampferprobten Infanterieteile (Iberer und Kelten) in der Mitte und die
schlachterfahrenen Truppen (Afrikanische Söldner) an den Flügeln in der Nähe der
Kavallerie.
Der Schlachthergang
Hannibal ließ die Mitte seiner zunächst halbmondförmig vorgewölbten Aufstellung,
bestehend aus Galliern und Spaniern, nachgeben. Die zentral vordrängenden Römer
wurden sodann von der rückwärts aufgestellten libyschen Truppen in die Zange
genommen, der römische Angriff verlangsamte sich und kam schließlich zum Stehen. Nun
erschien im Rücken der Römer die karthagische Reiterei, die zuvor die (traditionell
schwache) römische Kavallerie geschlagen hatte und entschied die Schlacht trotz der
zahlenmäßigen römischen Überlegenheit, da diese sich nicht entfalten konnte. Von den
80.000 römischen Soldaten wurden laut Polybius etwa 50.000 getötet, hierunter der
Konsul Aemilius Paulus und die zwei Konsuln des vorangegangenen Jahres (Andere Quellen
schätzen, dass bis zu 70.000 der Römer fielen). 2000 Männer wurden gefangengenommen
und 16.000 entkamen, unter ihnen Varro, der an diesem Tag den Oberbefehl hatte sowie
Scipio Africanus, der vierzehn Jahre später Hannibal in der Schlacht von Zama schlagen
sollte.
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Nach dieser herausragenden taktischen Leistung Hannibals stand ihm das Tor nach Rom
offen. Doch obwohl er kaum mit Gegenwehr rechnen konnte, belagerte Hannibal die Stadt
Rom nicht, weil er wahrscheinlich zu wenig schweres Belagerungsgerät dabei hatte.
Stattdessen zog er ruhelos durch Italien und eroberte eine römische Stadt nach der
anderen. Von Rom ab fielen zunächst süditalienische Gebiete in Apulien, Samnium,
Lukanien und Bruttium, im Winter 216/215 Capua, 214 Syrakus, 212 Tarent, Metapont und
Thourioi. Doch trotz dieser Verluste brach das römische Bündnissystem nicht zusammen
und Hannibals Armee wurde immer schwächer. Die Römer hatten den Krieg teilweise
entlang der Iberischen Küste verlagert und dort auch Saguntum erobert, was verhinderte,
dass das Hannibals Bruder Hasdrubal dem Feldherrn weitere Unterstützung senden
konnte. Die Römer eroberten inzwischen einzenlne Städte wieder zurück; unter anderem
auch Capua, welche ein wichtiger punischer Stützpunkt war. Um die römischen Legionen
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von dort wegzulocken versuchte Hannibal einen Angriff auf Rom vorzutäuschen, doch es
gelang ihm nicht.
Hasdrubal war in der Lage, die Römer in einer Schlacht zu schlagen, bei der auch die zwei
römischen Befehlshaber - Publius und Gnaeus Scipio - starben. Trotz dieser Erfolge sah
sich Hasdrubal jedoch nicht in der Lage, die Römer völlig von der Iberischen Halbinsel zu
vertreiben.
Im folgenden Jahr entsandten die Römer den Sohn und Namensvetter von Publius Scipio
auf die Iberische Halbinsel. Der 25jährige, der später den Ehrennahmen Scipio Africanus
Major bekam, wurde mit den Vollmachten eines Konsul ausgestattet. Mit dem Schwur, den
Tod seines Vaters und seines Onkels zu rächen, eroberte er im Jahre 209 v. Chr mit
Carthago Nova den wichtigsten karthagischen Stützpunkt. Hasdrubal stand damit sein
wichtigster Hafen nicht mehr zur Verfügung.
Hasdrubal entschied sich seinem Bruder Hannibal in Italien zu helfen. Er überquerte, wie
sein Bruder Jahre zuvor die Alpen, wobei ihm nur sehr wenige von den Schwierigkeiten
begegneten, denen sein Bruder Jahre zuvor ausgesetzt waren. Ihm schlossen sich im
Gegenteil eine Reihe von Kriegern aus der Alpenregion und dem Alpenvorland an.
Im Jahre 206 v. Chr. gelang dem jungen Scipio sein erster großer Sieg, und er wollte auf
das afrikanische Festland übersetzen, doch der röm. Senat wollte zuerst die Armeen auf
dem eigenen Festland besiegen. Scipio hingegen wollte mit einer Invasion Karthagos
Hannibal aus Italien fortlocken und schickte eine kleine Flotte nach Nordafrika um dort zu
plündern. Aufgrund der Plünderungen am eigenen Kontinent sahen sich die Karthager
bedroht und suchten Verbündete bei verschiedenen afrikanischen Stämmen und bei den
Makedoniern.
Nachdem der Krieg am Balkan und in Spanien vorbei war landete Scipio in Nordafrika und
bezwang mit Hilfe der Numidern die karthagischen Streitkräfte. Die Karthager reagierten
auf diesen Vorstoß mit einem Friedensangebot doch der röm. Feldherr stellte unerfüllbare
Bedingungen:
Karthago sollte seine Heere aus Europa zurückziehen und die europäischen Ländereien
aufgeben, die karthagische Flotte sollte ausgeliefert werden.
Aufgrund dieser Forderungen beorderten die Karthager Hannibal zurück und dieser verließ
nach 15-jährigem Kampf den italischen Boden.
Im weiteren verlauf des Krieges drang Scipio immer weiter nach Karthago vor und traf
noch einmal auf Hannibals Armee. Auch dieses Mal bot Hannibal den Frieden an, und
versprach, dass sie die Karthager aus allen römischen Ländern zurückziehen würden,
wenn Scipio sich aus Afrika zurückziehen würde. Doch Scipio wollte die endgültige
Kapitulation Karthagos. Die darauf folgende Schlacht bei Zama wurde von den Römern
gewonnen und Hannibal floh nach Karthago wo er dem karthagischen Senat riet sich zu
ergeben.
Wenig später beauftragte der römische Senat Scipio mit den endgültigen Verhandlungen,
die zum Friedensdiktat von 201 v. Chr. führten:
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Abtretung der gesamten karthagischen Kriegsflotte bis auf 10 Triremen
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Auslieferung der Kriegselefanten
Übergabe jeglichen Kolonialbesitzes
Kontribution von 10000 Talenten Silber innerhalb von 50 Jahren
Verbot der Kriegsführung ohne Erlaubnis Roms selbst im afrikanischen Bereich und
eigenen Hinterland
Karthago musste die Unabhängigkeit des Königreichs Numidien unter dem römischen
Verbündeten Massinissa anerkennen.
3. punischer Krieg (149 und 146 v. Chr.)
Nach diesen sehr strengen Auflagen die Rom Karthago machte, setzte um 190 v. Chr.
langsam wieder eine Erholung im karthagischen Handel ein. Das ging soweit, dass
Karthago Rom anbot, die komplette Kriegsschuld auf einmal auszuzahlen, doch das
lehnten die Römer ab, da sie wussten dass Karthago ohne diese Tribute nicht mehr so
leicht zu kontrollieren wäre. Es erfüllte auch seine anderen Bündnispflichten. Das einzige
was den Karthagern zu schaffen machte war die ständige Gefahr der Numider unter der
Führung Massinassas. Sobald Grenzstreitigkeiten auftraten kam Rom ins Spiel und gab
meistens den Numidern Recht. Nach vielen Plünderungen der Numider auf karthagischem
Boden schlug Karthago zurück, doch dies stellte eine Verletzung des Friedens von 200. v.
Chr. dar. Die Römer reagierten sofort und änderten ihre Außenpolitik. Die Provinzen
hatten Rom von nun an direkt zu unterstehen und waren nicht mehr ein Partner im
Bündnissystem. Des Weiteren beschloss der röm. Senat Karthago endgültig zu zerschlagen.
Schon kurz darauf war eine röm. Flotte in Richtung Karthago unterwegs. Die Karthager
versuchten alles um einen erneuten Krieg zu verhindern; sie gingen auf alle Forderungen
Roms ein, bis auf die Forderung Karthago zu übergeben. 149. v. Chr. landeten die Römer
schließlich auf dem afrikanischen Kontinent und dies war der Beginn einer 3-jährigen
Belagerung Karthagos.
Danach begann 146 v. Chr. die sechstägige Eroberung der Stadt unter Publius Cornelius
Scipio Aemilianus. Von ca. 500.000 Einwohnern ergaben sich 50.000 den Römern. Sie
wurden in die Sklaverei verkauft. Rom riss die Stadt nach ihrer Eroberung dem Boden
gleich machen und auf ihrem Grund Salz ausstreuen, um die Gegend unfruchtbar zu
machen. Das karthagische Gebiet wurde zur römischen Provinz 'africa proconsularis' und
spielte im Römischen Reich nur noch eine untergeordnete Rolle.
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Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus Numantinus
Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus Numantinus (* 185 v. Chr.; † 129 v. Chr.),
meist Aemilianus oder "der jüngere Scipio" zur Unterscheidung vom älteren Scipio
Africanus genannt, war der jüngere Sohn von Lucius Aemilius Paullus Macedonicus, dem
Eroberer von Makedonien. Als 17jähriger kämpfte er an der Seite des Vaters in der Schlacht
von Pydna, in der das Schicksal Makedoniens entschieden wurde und Nordgriechenland der
Römischen Republik unterwarf. Er wurde von Publius Cornelius Scipio adoptiert, dem
ältesten Sohn des Scipios Africanus, dessen Namen er damit übernahm.[2]
Im Jahr 151 v. Chr., einer Zeit der Katastrophen der Römer in Hispanien, bot er freiwillig
seine Dienste in der Provinz an und entwickelte bald einen Einfluss auf die iberischen
Stämme, ähnlich wie der ältere Scipio, sein Adoptivgroßvater, fast 60 Jahre zuvor. Im
folgenden Jahr erging an ihn seitens der Karthager die Aufforderung, als Vermittler
zwischen ihnen und dem numidischen Fürsten Massinissa aufzutreten, der, von einer
römischen Partei unterstützt, immerzu in karthagisches Gebiet einfiel.
Im Jahr 149 v. Chr. erklärte Rom Karthago den Krieg und schickte eine Armee aus, um die
Stadt zu belagern. Bei den ersten militärischen Operationen, die insgesamt für die Römer
wenig erfolgreich ausgingen, zeichnete sich Scipio, obwohl untergeordneter Offizier,
wiederholt aus, und 147 v. Chr. wurde er zum Consul gewählt, obwohl er das gesetzlich
vorgeschriebene Mindestalter noch nicht erreicht hatte, allein damit er das oberste
Kommando im Krieg übernehme konnte. Nach einem Jahr verzweifelten Kampfes und
trotz heftigem Widerstand der Verteidiger eroberte er Karthago und zerstörte es auf
Gebot des Senats bis auf die Grundmauern. Bei seiner Rückkehr nach Rom wurde ihm ein
außergewöhnlicher Triumphzug bereitet; wie sein Adoptivgroßvater erhielt er den
Beinamen Africanus.
142 v. Chr., als Censor, bemühte er sich, dem wachsenden Luxus und Moralverfall der Zeit
Einhalt zu gebieten. 139 v. Chr. wurde er von Tiberius Claudius Asellus, den er als Censor
abgesetzt hatte, erfolglos des Hochverrats angeklagt. Die Reden, die er aus diesem Anlass
hielt (und die verloren gegangen sind), wurden als brillant bezeichnet.
134 v. Chr. wurde er, wiederum unter Missachtung einer gesetzlichen Vorschrift, erneut
Konsul und übernahm den Oberbefehl bei den demoralisierten Truppen in Spanien, die
vergebens die Eroberung von Numantia am Durius (Douro) versuchten. Nachdem er
mehrere Monate der Wiederherstellung der Moral der Truppen gewidmet hatte, schloss er
die Stadt ein. Der Fall und die Zerstörung Numantias im Jahr 133 v. Chr. besiegelte die
Herrschaft Roms auf der Halbinsel. Für diese Leistung erhielt Scipio den weiteren
Beinamen Numantinus.
Scipio selbst, obwohl er nicht mit der extrem konservativen Partei sympathisierte, war ein
entschiedener Gegner der Pläne der Gracchen (deren Schwester Sempronia seine Frau
war). Nach dem Tod des Tiberius Gracchus wurde er öffentlich vom Tribun Gaius Papirius
Carbo gefragt, was er über das Schicksal des Gracchus denke, und er antwortete, er sei zu
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Recht erschlagen worden. Dies setzte die Partei der Gracchen unheilvollen Angriffen ihrer
erbittertsten Feinde aus. Wenig später, im Jahr 129 v. Chr., am Morgen des Tages, an dem
er eine Rede zu den Agrargesetzen der Gracchen halten wollte, wurde er tot im Bett
gefunden. Das Geheimnis, das seinen Tod umgibt, wurde nie aufgeklärt, und es gab
politische Gründe, das Thema nicht aufzugreifen, aber es gab stets vage Vermutungen,
dass er von einem der Anhänger der Gracchen ermordet wurde, z.B. von Carbo, den Cicero
ausdrücklich des Verbrechens bezichtigt.
Der jüngere Scipio, großer Feldherr und Politiker, der er war, wird für immer mit der
Zerstörung Karthagos in Verbindung gebracht. Der Schrecken über das Schicksal der Stadt
wich einer verspäteten Reue. Da er ein gebildeter Mann war, versammelte er (gemeinsam
mit seinen Freunden wie den Konsuln Gaius Laelius Sapiens und Lucius Furius Philus) im
Scipionenkreis um sich Männer wie den griechischen Geschichtsschreiber Polybius, den
Philosophen Panaitios und die Dichter Gaius Lucilius und Terenz - sofern man Cicero glauben
darf. Gleichzeitig verfügte er (nach Polybius und Cicero) über aller Tugenden der Römer,
wobei letzterer ihm in seiner De re publica, in der Scipio der Hauptsprecher ist, eine
Würdigung zukommen lässt. Als Redner scheint er nicht weniger vornehm gewesen zu sein
wie als Soldat. Er sprach bemerkenswert gutes und reiner Latein, und genoss besonders
ernsthafte intellektuelle Gespräche. Nach der Einnahme Karthagos gab er den
sizilianischen Städten die Kunstschätze zurück, die Karthago ihnen geraubt hatte. Er
machte keinen Gebrauch von den unzähligen Gelegenheiten, die er gehabt haben muss,
ein Vermögen anzuhäufen. In den politischen Streitfragen, die zu seiner Zeit akut wurden
(Versorgung der landlosen Bürger, Stellung der Bundesgenossen) versuchte er mit wenig
Erfolg eine gemäßigte Haltung zu vertreten. Die Art und Weise, wie er unter mehrmaliger
Missachtung gesetzlicher Vorschriften die eigene Politik durchsetzte, deutet aber schon
auf die Bürgerkriege des letzten Jahrhunderts der Republik voraus.
[1] Zitiert nach http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Cannae
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Publius_Cornelius_Scipio_Aemilianus_Africanus
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