Relationen 2 Relationen Relationen 2.1 • Wesentlih ist, dass innerhalb einer Relation jeweils gleih viele Grundbegriffe • Relationen setzen bestimmte Objekte (oder Subjekte) in Beziehung: { X und Y sind die Eltern von Z.\ " { A ist mir lieber als B.\ " { A und B sind in bestimmter Hinsiht gleihwertig.\ " { Eine Adresse setzt Anrede, Vorname, Strae, Hausnummer und Ort in Beziehung. c B. Möller {1{ Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Objekte in Beziehung stehen. • Die Anzahl dieser Objekte heit die Stelligkeit der Relation. { Die Eltern-von-Relation ist eine dreistellige Relation zwishen Personen (oder Tieren). { lieber als\ und gleihwertig\ sind zweistellige Relationen; " " die Art der in Beziehung gesetzten Objekte hangt von der jeweiligen Anwendung ab. { Eine Sammlung von Adressen ist eine funfstellige Relation zwishen den beteiligten Objektarten. c B. Möller {2{ Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen • Sind die beteiligten Objektarten gleih, so heit die Relation homogen, ansonsten heterogen. • Die Eltern-von-Relation ist homogen, die Adressrelation dagegen heterogen. • Auh lieber als\ und gleihwertig\ wird man sinnvollerweise " " als homogen ansehen. • Das mag zunahst paradox ersheinen, wenn man etwa Apfel lie- ber als Birnen mag. • Aber u bliherweise redet man in solhen Fallen von Objekten aus einer festen Grundgesamtheit, etwa Obstsorten\, so dass " die homogene Sihtweise gerehtfertigt ist. Nun wollen wir die bisher informell vorgestellten Konzepte mathematish prazisieren. Das mag zunahst etwas u bertrieben ersheinen, hat aber eine direkte programmiertehnishe Entsprehung. Zunahst fuhren wir Tupel als Hilfsmittel ein. Definition 2.1 Ein n-Tupel (n eine nat urlihe Zahl) ist ein Gebilde der Form (x1 , . . . , xn ) aus Objekten xi . Im Gegensatz zur Menge {x1 , . . . , xn } • ist die Reihenfolge wihtig und • d urfen Objekte mehrfah auftreten. c B. Möller {3{ Diskrete Strukt. WS 09/10 c B. Möller {4{ Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen Fur einige feste n haben die n-Tupel auh spezielle Namen: n Name 2 Paar 3 Tripel 4 Quadrupel 5 Quintupel 6 Sextupel ≥7 mussen wir hoentlih niht betrahten c B. Möller {5{ Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Mathematish identiziert man nun eine n-stellige Relation mit der Menge aller n-Tupel, die sie in Beziehung setzt. { Eltern: FAM = f(Adam, Eva, Kain), (Helga, John, Sandra), (Vernon, Gladys, Elvis), (Adam, Eva, Abel), . . . g { lieber als: LA = f(Apfel, Birnen), (Datteln, Feigen), (Erdbeeren, Rhabarber), . . . g { gleihwertig: GW = f(alt,betagt), (oberhalb,uber), (alt,alt), (betagt,alt), (betagt, bejahrt), (uber,uber), (bejahrt,alt), . . . g { Adressen: ADR = f(Doktor, Merkel, Willy-Brandt-Str., 1, Berlin), (Frau, Malzahn, Alte Str., 133, Kummerland), . . . g {6{ c B. Möller Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Allgemein seien nun Mengen M1 , ..., Mn gegeben, aus denen unsere Objekte xi stammen sollen. Definition 2.2 • Die Menge aller moglihen n-Tupel ist das sogenannte Kartesishe Produkt M1 × · · · × Mn =df {(x1 , . . . , xn ) | x1 ∈ M1 , . . . , xn ∈ Mn } • Eine n-stellige Relation R zwishen den Mengen M1 , ..., Mn ist eine Teilmenge dieses Produkts: • Sie besteht aus denjenigen n-Tupeln von Elementen, die mit ein- ander in Relation stehen. • Sind alle Mi gleih, so heit R homogen, ansonsten heterogen. {7{ Etwas logische Notation Da auf den nahsten Folien ein wenig logishe Notation vorkommt, wollen wir sie kurz erlautern. Seien dazu F und G irgendwelhe Aussagen. • Die Aussage F ur alle betrahteten x gilt F\ wird abgekurzt zu " ∀x:F • Will man u ber mehrere Elemente, etwa x, y und z etwas aussagen, musste man dann also shreiben ∀x:∀y:∀z:F R ⊆ M1 × · · · × Mn c B. Möller 2.2 Diskrete Strukt. WS 09/10 • Das k urzt man nohmals ab zu ∀ x, y, z : F Beispiel 2.3 ∀x:x=x c B. Möller {8{ Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen • Die Aussage Unter den betrahteten x gibt es eines, das F erf ullt\ " wird abgekurzt zu F∧G urzt man ab zu • Die Aussage entweder F oder G oder beides\ k " F∨G • Die Aussage aus F folgt G\ k urzt man ab zu Beispiel 2.4 " F ⇒ G Genaueres hierzu wird in Mathematik besprohen. ∃ x, y : x 6= y {9{ ¬F " ∃ x, y, z : F Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen 2.3 " • Die Aussage sowohl F wie G\ k urzt man ab zu ∃x:F urzungen wie • Analog zu vorher verwendet man Abk c B. Möller • Die Aussage niht F\ k urzt man ab zu c B. Möller fur Informatiker { 10 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Bildmengen Oft ist es wihtig, alle Elemente zu bestimmen, mit denen ein Element in Relation steht. Definition 2.5 Die Bildmenge (kurz: das Bild) von x ∈ M1 unter R ist x R =df {y ∈ M2 | (x, y) ∈ R} • Um eine Notation hierf ur einzufuhren, betrahten wir zwei Men- gen M1 und M2 und legen fur eine zweistellige Relation R ⊆ M1 × M2 folgendes fest: • in einem Paar (x, y) ∈ R fassen wir das Element x als moglihen Eingabewert auf • und y als moglihen zugehorigen Ergebniswert. Beispiel 2.6 hatelter = { ("hugo","eulalia"), ("elsa","amanda"), ("amanda","egbert"),("luisa","hugo"), ("diethelm","kuno"),("hugo","egbert"), ("kuno","egbert"), ("emo","eulalia") } • Damit werden Relationen als verallgemeinerte Funktionen oder Abbildungen aufgefasst, die jedem Eingabewert gewisse Elemente (mogliherweise auh Null oder mehrere) zuordnen. • Das dr uken wir auh notationell aus. c B. Möller { 11 { Diskrete Strukt. WS 09/10 "hugo" hatelter = {"eulalia","egbert"} c B. Möller { 12 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen Es ist nutzlih, das Bild auh auf Mengen von Eingabewerten zu erweitern. Definition 2.7 Die Bildmenge (kurz: das Bild) von N1 ⊆ M1 unter R ist N1 R =df {y ∈ M2 | ∃ x ∈ N1 : (x, y) ∈ R} Beispiel 2.8 hatelter = { ("hugo","eulalia"), ("elsa","amanda"), ("amanda","egbert"),("luisa","hugo"), ("diethelm","kuno"),("hugo","egbert"), ("kuno","egbert"), ("emo","eulalia") } {"hugo","diethelm"} hatelter = {"eulalia","egbert","kuno"} { 13 { c B. Möller Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen 2.4 Konverse Relation und Urbild Mit den bisherigen Mitteln konnen wir nun die Eltern einer Person bestimmen, aber niht ihre Kinder. Damit wir das konnen, mussen wir die Rollen von Ein- und Ausgabewerten vertaushen. Beispiel 2.9 1. x ist Kind von y genau dann, wenn y Elter von x ist. 2. x ist groer als y genau dann, wenn y kleiner als x ist. c B. Möller { 14 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Dazu denieren wir zu einer gegebenen Relation einfah eine neue, in der die Reihenfolge der Elemente in den Paaren umgekehrt ist. Definition 2.10 Zu R ⊆ M1 × M2 ist die konverse Relation R ⊆ M2 × M1 gegeben durh def (x, y) ∈ R ⇔ (y, x) ∈ R Sie spielt eine ahnlihe Rolle wie die Umkehrfunktion einer Funktion. Durh Kombination von konverser Relation und Bildmenge kann man nun auh Urbilder bestimmen. Es gilt namlih x R = f[ Denition Bild ℄g {y ∈ M1 | (x, y) ∈ R} = f[ Denition Konverse ℄g {y ∈ M1 | (y, x) ∈ R} = f[ Umbennenung y → z ℄g {z ∈ M1 | (z, x) ∈ R} Allerdings existiert sie immer, was fur die Umkehrfunktion niht gilt. c B. Möller { 15 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Das sind also gerade alle Eingabewerte, fur die x ein mogliher Ausgabewert ist. c B. Möller { 16 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen Elemente, die x als moglihes Bild haben, nennt man auh Urbilder von x. Definition 2.11 1. Die Urbildmenge (kurz: das Urbild) von x ∈ M2 unter R ist R x =df {z ∈ M1 | (z, x) ∈ R} = x R 2. Die Urbildmenge (kurz: das Urbild) von N2 ⊆ M2 unter R ist R N2 =df {z ∈ M1 | ∃ x ∈ N2 : (z, x) ∈ R} = N2 R Beispiel 2.12 { Alle Kinder von x bekommt man als hatelter x. { Die Menge aller Teiler von 60 erhalt man als | 60. { Die Menge aller naturlihen Zahlen groer als 17 ist > 17. { 17 { c B. Möller Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen 2.5 Relationen und Graphen Fur uns sind besonders zweistellige homogene Relationen wihtig; allgemeinere werden vor allem im Datenbankbereih betrahtet. Shreibweise fur zweistellige Relationen: x R y statt (x, y) ∈ R Beispiel 2.13 1. Sei P eine Menge von Personen. Wir setzen x MSG y genau dann, wenn x mindestens so gro ist wie y 2. Teilbarkeitsrelation | auf der Menge IN der naturlihen Zahlen (inklusive Null): | = { (x, y) ∈ IN × IN : ∃ z ∈ IN : x · z = y } z.B. 5 | 10, d.h. (5, 10) ∈ | ⊔ ⊓ { 18 { c B. Möller Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Eine homogene zweistellige Relation R ⊆ M × M stellt man oft auh graphish dar: { Die Elemente von M zeihnet man als Punkte; { gilt x R y, so zeihnet man einen Pfeil von x nah y. 10 Die Darstellung der konversen Relation gewinnt man einfah durh Umdrehen aller Pfeile: 10 20 20 R: 5 20 5 15 R : 5 15 10 15 Eine solhe Darstellung heit auh Graph. c B. Möller { 19 { Diskrete Strukt. WS 09/10 c B. Möller { 20 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen Oft identiziert man die graphishe Darstellung mit der dargestellten Relation. Daher deniert man Diese Graphen sind in zweierlei Hinsiht speziell: Definition 2.14 • Die Verbindungen sind Pfeile und niht nur Streken, da die Rei- • Ein unmarkierter gerihteter Graph ist ein Paar (V, E) mit einer henfolge in den Paaren von R wesentlih ist. • Die Verbindungen tragen keine zusatzlihe Information wie etwa Entfernungen oder Kosten; • es wird nur festgehalten, ob eine direkte Verbindung zwishen zwei Punkten besteht oder niht. • Allgemeinere Graphen werden wir spater betrahten. Menge V von Punkten und einer Relation E ⊆ V × V von Verbindungen. • Wir werden kurz Graph sagen, solange keine allgemeineren als unmarkierte gerihtete Graphen auftreten. • Die Punkte heien auh Knoten (engl. verties), die Verbindungen Kanten (egl. edges). Wir werden im Folgenden oft Relationen oder Ausshnitte daraus durh Graphen veranshaulihen. c B. Möller { 21 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen 2.6 { 22 { c B. Möller Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Spezielle Relationen Homogene zweistellige Relationen auf M konnen beliebige Teilmengen von M × M sein. Also gibt es • die leere Relation ∅, in der gar keine Elemente mit einander in Diese zunahst etwas vershroben anmutenden Relationen haben interessante Anwendungen: • Ein Graph mit leerer Kantenrelation besteht nur aus isolierten Punkten, die vollig unverbunden sind. Beziehung stehen, • die Allrelation TT =df M × M, in der alle Elemente mit einander in Beziehung stehen, • die Gleihheits- oder Identitatsrelation (auh Diagonale) I =df {(x, x) : x ∈ M} in der jedes Element genau mit sih selbst in Relation steht: b d a xIy ⇔ x = y c B. Möller { 23 { Diskrete Strukt. WS 09/10 c B. Möller { 24 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen • In einem Graphen mit der Allrelation als Kantenrelation sind • In einem Graphen mit der Identitatsrelation als Kantenrelation alle Knoten mit einander verbunden; man spriht auh vom vollstandigen Graphen u ber der Knotenmenge. ist jeder Knoten genau mit sih selbst verbunden; die Kanten heien in diesem Fall auh Shlingen. c B. Möller b d b d a a { 25 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen 2.7 c B. Möller { 26 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Eigenschaften von Relationen Einige Eigenshaften homogener zweistelliger Relationen sind von besonderem Interesse; wir erlautern sie jeweils kurz. Wir geben, soweit moglih, auh graphishe Darstellungen an. • R heit reexiv, wenn jedes Element mit sih selbst in Relation steht. { In Zeihen: ∀ x ∈ M : x R x Dabei sei eine Verbindung eine Kante oder eine durhgestrihene Kante. x • Eine Verbindung, deren Existenz angenommen wird, wird shwarz gezeihnet, • eine, deren Existenz daraus folgen soll oder die ohne Voraussetzung gefordert wird, rot. { Beispiel: Jede Person ist mindestens so gro wie sie selbst. Im Folgenden sei R jeweils eine homogene Relation R ⊆ M × M. c B. Möller { 27 { Diskrete Strukt. WS 09/10 c B. Möller { 28 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen • R heit transitiv, wenn sih Umwege\ u ber Zwishenelemente • R heit irreexiv, wenn kein Element mit sih selbst in der Rela- tion R steht. { In Zeihen: ∀ x ∈ M : ¬(x R x) " kurzshlieen\ lassen. D.h., steht x mit y in Relation und y " weiter mit z, dann steht auh x direkt mit z in Relation. { In Zeihen: ∀ x, y, z ∈ M : x R z ∧ z R y ⇒ x R y x x { Beispiel: Keine Person ist eht groer als sie selbst. c B. Möller { 29 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen y z { Beispiel: Ist x junger als y und y junger als z, dann ist x auh junger als z. { 30 { c B. Möller Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen • R heit symmetrish, wenn Elemente, die in einer Rihtung in • R heit antisymmetrish, wenn Elemente, die wehselseitig in Re- Relation stehen, das auh in der anderen Rihtung tun. { In Zeihen: ∀ x, y ∈ M : x R y ⇒ y R x lation stehen, sogar gleih sind. { In Zeihen: ∀ x, y ∈ M : x R y ∧ y R x ⇒ x = y { Eine graphishe Darstellung ist hier niht moglih. { Beispiel: Gilt x ≤ y und y ≤ x, dann folgt x = y. y x { Beispiel: Ist x gleih alt wie y, dann ist auh y gleih alt wie x. c B. Möller { 31 { Diskrete Strukt. WS 09/10 c B. Möller { 32 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen • R heit asymmetrish, wenn je zwei Elemente hohstens in einer Rihtung in Relation stehen. { In Zeihen: ∀ x, y ∈ M : x R y ⇒ ¬ (y R x) zumindest in einer Rihtung in Relation stehen. { In Zeihen: ∀ x, y ∈ M : x R y ∨ y R x { Beispiel: Wenn x eht junger als y ist, dann ist y niht auh noh eht junger als x. { 33 { y x y x c B. Möller • R heit total (gelegentlih auh linear), wenn je zwei Elemente Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen { Beispiel: Fur alle Zahlen x, y gilt x ≤ y oder y ≤ x (oder beides, und dann sind sie gleih, aber das ist ein spezieller Fall, weil ≤ auh noh antisymmetrish ist). { 34 { c B. Möller Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Wir fassen die Begrie nohmals tabellarish zusammen: Definition 2.15 Eine homogene Relation R ⊆ M × M heit • reexiv gdw. ∀ x ∈ M : xRx • irreexiv gdw. ∀ x ∈ M : ¬(x R x) • transitiv gdw. ∀ x, y, z ∈ M : x R z ∧ z R y ⇒ x R y • antisymmetrish gdw. ∀ x, y ∈ M : x R y ∧ y R x ⇒ x = y • symmetrish gdw. ∀ x, y ∈ M : x R y ⇒ y R x • asymmetrish gdw. ∀ x, y ∈ M : x R y ⇒ ¬ (y R x) • total (linear) gdw. ∀ x, y ∈ M : x R y ∨ y R x c B. Möller { 35 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Beispiel 2.16 • Die Relation zwishen Personen x ist mindestens so gro wie y ist reexiv und transitiv. • Die Relation < zwishen Zahlen ist irreexiv, transitiv und asym- metrish. • Die Relation ≤ zwishen Zahlen ist reexiv, transitiv, antisymmetrish und total. • Die Gleihheitsrelation I ist reexiv, transitiv und symmetrish. ⊔ ⊓ c B. Möller { 36 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen Es zeigt sih, dass die Eigenshaften der letzten drei Relationen jeweils harakteristish fur eine ganze Klasse von Relationen sind: • Eine irreexive, transitive und asymmetrishe Relation heit Striktordnung. Sie kann z.B. das Praferenzkonzept eht besser " als\ ausdruken. • Eine reexive, transitive, und antisymmetrishe Relation heit (partielle) Ordnung. Sie drukt analog den Sahverhalt eht bes" ser als oder gleih gut wie\ aus. • Allerdings m ussen niht alle Elemente mit einander vergleihbar sein (daher der Beiname partiell\), wie z.B. im Beispiel der na" tionalen Kuhen in Kap. 1. • Ist die Ordnung zusatzlih total, so steht tatsahlih f ur je zwei Elemente fest, welhes das bessere\ ist. " { 37 { c B. Möller Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen 2.8 • Eine reexive, transitive und symmetrishe Relation heit . Aquivalenzrelation • In einer solhen Relation stehende Elemente werden als gleihwertig oder austaushbar angesehen. Wir werden diesen Relationentypen jeweils eigene Kapitel widmen, da sie in vielen Bereihen sehr wihtig sind. c B. Möller { 38 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Ausführliches Beispiel Zum Abshluss diese Kapitels wollen wir noh ein etwas weniger oensihtlihes Beispiel besprehen. • Gegeben sei die Menge M = {♣, ♠, ♥, ♦, ♣, ♠, ♥, ♦} • Ein Element x ∈ M stehe mit y ∈ M in der Relation maumau, wenn die Farbe von x gleih der von y ist oder das Symbol von x das selbe ist wie das von y, in Zeihen Wir prufen nun, welhe Eigenshaften die Relation maumau hat. • Ist maumau reexiv ? Ja. Dazu gen ugt eine der beiden folgenden Feststellungen: { Die Farbe von x ist gleih der von x. { Das Symbol von x ist das selbe wie das von x. farbe (x) = farbe (y) ∨ symbol (x) = symbol (y) Ahtung: Das oder\ ist niht ausshlieend! " c B. Möller { 39 { Diskrete Strukt. WS 09/10 c B. Möller { 40 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen • Ist maumau irreexiv ? Nein. { Wie wir gerade gesehen haben, gilt x maumau x fur alle x. { Damit ist z.B. ¬(♣ maumau ♣) verletzt. { Also ist maumau niht irreexiv. c B. Möller { 41 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen • Ist maumau transitiv ? Nein. { Denn es gilt ♣ maumau ♣ und ♣ maumau ♠, { aber niht ♣ maumau ♠. c B. Möller { 42 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen • Ist maumau symmetrish ? Ja. Dazu argumentieren wir wie folgt. • Ist maumau antisymmetrish ? Nein. { Denn es gilt ♣ maumau ♣ und auh ♣ maumau ♣, { aber niht ♣ = ♣. c B. Möller { 43 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Es gelte x maumau y. Wie kann das zustande kommen? { Fall 1: Die Farbe von x ist gleih der von y. Dann ist auh die Farbe von y gleih der von x. Also gilt y maumau x. { Fall 2: Das Symbol von x ist das selbe wie das von y. Dann ist auh das Symbol von y das selbe wie das von x. Also gilt y maumau x. Damit gilt also stets auh y maumau x und wir sind fertig. c B. Möller { 44 { Diskrete Strukt. WS 09/10 Relationen Relationen • Ist maumau asymmetrish ? Nein. { Denn es gilt sowohl ♣ maumau ♣ als auh ♣ maumau ♣, { was bei Asymmetrie verboten ist. c B. Möller { 45 { Diskrete Strukt. WS 09/10 • Ist maumau total ? Nein. { Denn es gilt weder ♣ maumau ♠ { noh ♠ maumau ♣. c B. Möller { 46 { Diskrete Strukt. WS 09/10