Klausur20011Inf

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F A C H H O C H S C H U L E
F Ü R
D I E
W I R T S C H A F T
F H D W ,
H A N N O V E R
BETRIEBLICHE
I N F O R M AT I O N S S Y S T E M E
K LAUSUR
Studiengang: Informatik
Studienquartal: I. Theoriequartal
Prüfungsumfang:
Skript „Betriebliche Informationssysteme“, vom 5. 3. 2001
Dozent: Michael Löwe
Termin: 12. März 2001
Dauer: 90 Minuten
32 Punkte sind zu erreichen: davon Wissen 12 Punkte, Anwendung 12 Punkte, Transfer 8 Punkte.
Bestanden ab 16 Punkte.
TEIL I: WISSEN (25 MINUTEN)
Aufgabe 1 (1 Punkt): Geben sie zwei charakteristische Eigenschaften betrieblicher Informationssysteme an!
Aufgabe 2 (2 Punkte): Was ist der Unterschied zwischen kausaler Abhängigkeit und zeitlicher Reihenfolge?
Aufgabe 3 (2 Punkt): Der Einsatz von (zumindest kurzen) Transaktionen ist für betriebliche Informationssysteme
unabdingbar. Warum?
Aufgabe 4 (2 Punkte): Optimistische und pessimistische Sperren sind Mittel zur Beherrschung von Konflikten.
Charakterisieren Sie die Kontextbedingungen, unter denen optimistische bzw. pessimistische Sperren gut
funktionieren. Begründen Sie Ihre Antwort!
Aufgabe 5 (1 Punkte): Skizzieren Sie eine Situation, in der vier Transaktionen in einem Deadlock sind!
Aufgabe 6 (2 Punkte): Attribute und Relationen stellen Eigenschaften von Entitäten in den Datenstrukturen zu
E/R-Modellen dar. Beschreiben Sie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Attributen und Relationen!
Aufgabe 7 (2 Punkt): Was ist ein Schlüssel in einem Datenmodell? Was ist ein sprechender Schlüssel? Sprechende
Schlüssel sind schlecht. Warum? Geben Sie ein typisches Beispiel für ein Problem, das durch einen sprechenden
Schlüssel erzeugt wird.
TEIL II: ANWENDUNG ( 45 MINUTEN)
Aufgabe 8: (5 Punkte) Modellieren Sie den Prozess der Bewirtung eines Gastes in einer Gaststätte. Dabei sollen die
Aktivitäten auf folgende Akteure verteilt werden: (1) Küche, (2) Theke, (3) einfache Bedienung ohne Kasse und (4)
Bedienung mit Kasse. Das Prozessmodell soll die Vorgänge bei Bestellungen, (jederzeit möglichen)
Nachbestellungen, der eigentlichen Versorgung mit Speisen (Küche) und Getränken (Theke), Reklamationen und
beim Bezahlen beinhalten. Kassiert wird nur einmal am Schluss jedes Prozesses. Gehen Sie von idealer Technik und
idealen Gästen (können und wollen bezahlen) aus!
Aufgabe 9 (5 Punkte): Entwickeln Sie ein Entity/Relationship-Modell für die Datenstrukturen eines
Informationssystems, das den Prozess aus Aufgabe 8 optimal unterstützen soll. Jeder Akteur hat unmittelbaren
Zugang zu dem System, auch der Gast an seinem Platz in der Gaststätte. Das Modell soll mindestens die Konzepte
Getränkekarte mit ihren Einträgen, Speisekarte mit ihren Einträgen, Bestellung und Nachbestellung mit
Bestellpositionen, Rechnung mit Rechnungspositionen und eine geeignete Abstraktion des Gastes beschreiben.
Geben Sie für alle Objekte, die in dem Prozess aus Aufgabe 8 eindeutig identifiziert werden müssen, geeignete
Schlüssel an!
B ETRIEBLICHE I NFORMATIONSSYSTEME
K LAUS UR
Aufgabe 10 (2 Punkte): Beschreiben Sie kurz (am besten tabellarisch) für jede Aktivität im Prozess (Aufgabe 8),
welche Daten aus dem Datenmodell (Aufgabe 9) als Information in die Aktivität einfließen bzw. von der Aktivität
erzeugt werden.
TEIL III: TRANSFER (20 MINUTEN)
Aufgabe 11 (3 Punkte): Die Aktivitäten in den Workflow Modellen im Skript haben nur sogenannte positive
Vorbedingungen, die zur Durchführung der Aktivität benötigt und konsumiert werden. Einige Workflow
Modellierungssprachen kennen Vorbedingungen, die zwar benötigt aber nicht konsumiert werden, sogenannte
neutrale Vorbedingungen oder Katalysatoren. Katalysatoren verhalten sich ähnlich wie positive Vorbedingungen, die
gleichzeitig Nachbedingungen derselben Aktivität sind, sogenannte reproduzierte Bedingungen.
Diskutieren Sie die Unterschiede von Katalysatoren und reproduzierten Bedingungen anhand der zugrunde
liegenden Unterschiede in den kausalen Abhängigkeiten! Benutzen Sie schlagkräftige Beispielsituationen!
Aufgabe 12 (5 Punkte): Im Skript haben wir folgende Datenstrukturen kennen gelernt:
Eine Datenstruktur D = (V, E, A, R, p: A  E  R, s: A  V, e1, e2: R  E  R,  ) mit höheren Attributen und
Relationen und Spezialisierungsbeziehungen besteht aus: (1) einer Menge von Werten V, (2) einer Menge von Entitäten E, (3) einer
Menge von Attributen A, (4) einer Menge von Relationen R, (5) einer Zuordnung p der Attribute zu Entitäten oder Relationen, (6)
einer Wertzuweisung s für jedes Attribut, (7) zwei Abbildungen e1 und e2, die für jede Relation die in Beziehung gesetzten Entitäten
oder Relationen bezeichnen, und (8) einer partiellen Ordnung  auf den Objekten E  R der Datenstruktur, die angibt, welche Objekte
Spezialisierung von anderen Objekten sind.
(a) Wie muss diese Definition verändert werden, um neben den vorhandenen zweistelligen auch dreistellige
Relationen zuzulassen? Dreistellige Relationen sind Relationen, die nicht nur zwei Objekte sondern drei Objekte
in Beziehung setzen können.
(b) Wie muss man die Definition aus (a) weiter verändern, um Relationen beliebiger Stelligkeit bis zu einer festen
natürlichen Zahl n zuzulassen?
(c) Was sind Relationen mit der Stelligkeit 0 (in Worten null)?
(d) Wofür kann man einstellige Relationen verwenden?
(e) Wie ist die Definition zu ändern, um beliebige Stelligkeit ohne vorher festgelegte endliche Grenze zuzulassen?
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